[0001] Die Erfindung betrifft ein Falschdrallaggregat gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Ein derartiges Falschdrallaggregat ist bekannt. In der DE 41 10 464 A1 ist ein Friktionsfalschdrallaggregat
beschrieben, das von einem extern angebrachten Motor über einen Zahnriemen betrieben
wird. Das eigentliche Falschdrallaggregat ist dabei auf einem Support oder einer schwenkbaren
Grundplatte angeordnet, der bzw. die durch einen Stellhebel in Richtung des starr
auf einer Spindelbank befestigten Motors beweglich ist, so daß das eigentliche Friktionsfalschdrallaggregat
durch Vorsehen eines zusätzlichen Mechanismus relativ zu dem Antriebsmotor beweglich
ist. Durch diesen zusätzlichen Mechanismus kann der Zahnriemen gelöst werden, wodurch
das Abheben des Friktionsfalschdrallaggregates aus der Maschine ermöglicht wird.
[0003] Durch die DE 26 12 023 A1 ist ein Friktionsfalschdraller bekannt, bei dem das Friktionsaggregat
auf einer Tragplatte angeordnet ist. Das Friktionsaggregat ist auf die Tragplatte
aufsteckbar. Der Antrieb des Friktionsaggregates, der mit Friktionsscheiben versehene
Wellen aufweist, erfolgt hierbei mittels eines zentral angeordneten Riementriebs,
in den das Aggregat wahlweise eingeschwenkt werden kann.
[0004] In der DE 29 36 845 A1 ist ein Friktionsfalschdraller beschrieben, bei welchem die
mit Friktionsscheiben versehenen Wellen einerseits mit einem Festlager in einer Grundplatte
versehen sind und andererseits in einer Lagerplatte gelagert sind. Diese Lagerplatte
ist über das freie Ende der Wellen verschiebbar angeordnet. Dazu sind die Lager, welche
in der Lagerplatte angeordnet sind, axial frei beweglich und radial schwingungsarm
gelagert.
[0005] Beiden bekannten Falschdrallaggregaten ist gemein, daß die das eigentliche Friktionsdrallaggregat
sowie den Antriebsmotor aufnehmende Grundplatte relativ kompliziert im Aufbau und
damit kostenungünstig ist. Da bei heutigen Falschdrallaggregaten Drehzahlen von 12000-15000
U/min und darüber üblich sind, tritt ein Treibriemenverschleiß relativ häufig auf,
und das Auswechseln wird damit zu einem nicht unerheblichen Kostenfaktor.
[0006] Des weiteren ist aus der DE-OS 26 07 290 eine nach dem Friktionsfalschdrall-Prinzip
arbeitende Texturiermaschine bekannt, deren Falschdrallaggregat ebenfalls aus gleichsinnig
rotierenden Friktionsscheiben besteht, wobei deren Achsen parallel zueinander um den
Fadenlauf herum angeordnet sind. Dabei sind die Friktionsscheiben des Falschdrallaggregates
jeweils als Teil des Rotors eines Elektromotors ausgebildet, so daß der bei den aufgeführten
Friktionsdrallaggregaten des Standes der Technik vorhandene Treibriemen zum gleichsinnigen
Antreiben aller drei mit den Friktionsscheiben bestückten Wellen durch einen Elektromotor
entfällt, aber für jede einzelne Welle ein separater Elektromotor erforderlich ist.
Der wesentliche Nachteil einer solchen Anordung besteht darin, daß die Anordnung von
je einem separaten Elektromotor für eine mit Friktionsscheiben bestückte Welle unter
anderem höhere Anforderungen an die Steuerung aller drei Elektromotoren mit sich bringt.
Um bestimmte Reparaturen vornehmen zu können, muß bei einem derartigen Friktionsfalschdrallaggregat
das gesamte Aggregat zusammen mit dem jeweiligen Antrieb von einem die Elektromotoren
für die Friktionsscheibenwellen enthaltenden Gehäuse entnommen werden.
[0007] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, ein Falschdrallaggregat zu schaffen, bei
dem die Vorteile der Trennung von Antrieb und eigentlichem Falschdrallaggregat genutzt
werden können, bei welchem aber ein Schwenken des Falschdrallaggregates zum Zweck
des Aufsetzens oder Abnehmens des Treibriemens für die Wellen der Friktionsscheiben
nicht erforderlich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Falschdrallaggregat mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
[0009] Danach ist bei dem Falschdrallaggregat gemäß der Erfindung das eigentliche Falschdrallaggregat,
welches im wesentlichen aus auf Wellen angeordneten gleichsinnig rotierenden Friktionsscheiben
besteht, und der Antriebsmotor in getrennten Einheiten auf einer Grundplatte bzw.
auf einem Grundgestell angeordnet. Die Achsen der Friktionsscheibenwellen sind dabei
parallel zueinander um den Fadenlauf herum angeordnet. Auf der Abtriebsseite des Antriebsmotors
ist eine Motortreibscheibe vorgesehen, und mindestens eine der Friktionsscheibenwellen
weist eine Riemenscheibe auf. Motortreibscheibe und Riemenscheibe sind über einen
Treibriemen miteinander verbindbar. Die Wellen, auf denen die Friktionsscheiben angeordnet
sind, sind in einem Lagerblock gelagert. Der Lagerblock ist mittels einer Führung
abnehmbar an dem Grundgestell angebracht. Die Führung ist achsparallel zu den Wellen
sowie mit einem unveränderlichen Abstand zur Achse des Antriebsmotors an dem Grundgestell
angeordnet. Die Führung als solche wird durch einen in dem Grundgestell befestigten
Stift und einer in dem Lagerblock eingebrachten Bohrung gebildet.
[0010] Damit ein Aufsetzen des eigentlichen Falschdrallaggregates und damit des Einführens
der Riemenscheibe in die Laufebene des Treibriemens erleichtert wird, weist die Riemenscheibe
an ihrem freien Ende vorzugsweise einen Konus auf, dessen Durchmesser sich von dem
der Riemenscheibe aus verjüngt. Durch diesen Konus rutscht beim Aufsetzen des Falschdrallaggregates
der Treibriemen über den Konus in Richtung auf die Riemenscheibe und zieht sich selbsttätig
beim nachfolgenden Anlaufen vollständig auf die Riemenscheibe. Vor allem um ein Schwenken
des eigentlichen Falschdrallaggregates beim Aufsetzen oder Abnehmen bzw. Auswechseln
des Treibriemens zu erleichtern, ist der Treibriemen erfindungsgemäß in einem Schubladengehäuse
angeordnet, welches in der Laufebene des Treibriemens verschiebbar ist.
[0011] Ein Vorteil eines derartigen Schubladengehäuses besteht darin, daß es nicht mehr
nötig ist, das Falschdrallaggregat aus seiner Normalposition nach einem Anheben mit
der oder über die Grundplatte herauszuschwenken, sondern daß nach Anheben des eigentlichen
Falschdrallaggregates das Schubladengehäuse lediglich in Richtung der Laufebene des
Treibriemens zu verschieben ist, und dadurch die Treibriemenspannung derart verringert
wird, daß ein Abnehmen bzw. ein Auswechseln des Treibriemens leicht ohne großen Montageaufwand
möglich ist.
[0012] Dazu besitzt in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung das Schubladengehäuse
in einem Bereich der Motortreibscheibe eine Anschrägung und einen Absatz. Beim Einschieben
des Treibriemens in die Gehäuseschublade rutscht der Treibriemen auf der Anschrägung
herauf und unter der Motortreibscheibe hinweg in den Absatz. Der Treibriemen kann
dadurch nicht wieder nach unten fallen. Durch anschließendes Bewegen der Gehäuseschublade
in der Gegenrichtung, d.h. in Richtung des Falschdrallaggregates, wird der in bzw.
auf dem Absatz liegende Treibriemen auf die Motortreibscheibe zubewegt.
[0013] Bei noch einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Schubladengehäuse an seiner
Oberseite und/oder an seiner Unterseite Führungen für den Treibriemen zu dessen Lauffixierung
auf. Nachdem sich der Treibriemen durch die oben geschilderte Bewegung in der Gegenrichtung
der Gehäuseschublade auf die Motortreibscheibe zubewegt hat, legen sich die Seitenbünde
der Motortreibscheibe im wesentlichen bündig an die obere und untere Begrenzung des
Absatzes an. Dadurch wird der Treibriemen bei Spannung, d.h. wenn der Konus der Riemenscheibe
auf der der Motortreibscheibe gegenüberliegenden Seite eingefädelt wird, auf den Umfang
der Motortreibscheibe gezogen.
[0014] Vorzugsweise ist der Treibriemen ein Zahnriemen, welcher in eine entsprechend angepaßte
Verzahnung der Motortreibscheibe und der Riemenscheibe greift. Um ein Aufziehen des
Treibriemens auf die Riemenscheibe zu erleichtern, d.h. um ein kontinuierliches "Nach-Oben-
Rutschen" des Treibriemens auf die Riemenscheibe zu gewährleisten, erstreckt sich
bei einem weiteren Ausführungsbeispiel die Verzahnung vorzugsweise bis auf den Konus.
[0015] Das Schubladengehäuse kann vorzugsweise modulartig ausgebildet sein, so daß für verschiedene
Größen eines derartigen Falschdrallaggregates entsprechende Schubladengehäusemodule
einsetzbar sind. Um die Bewegung des Schubladengehäuses in der Treibriemenlaufebene
zu erleichtern, und um zu gewährleisten, daß sich das Schubladengehäuse in einer Position
befindet, bei der die gewünschte Treibriemenspannung gewährleistet ist, ist eine Feder
vorgesehen, welche das Schubladengehäuse an der Grundplatte bzw. dem als Grundplatte
ausgebildeten Gehäuserahmen abstützt.
[0016] Vorzugsweise sitzt die Riemenscheibe auf einer der drei mit Friktionsscheiben versehenen
Wellen, wobei der gleichsinnig drehzahlgleiche Lauf der drei Wellen durch einen weiteren
Umlaufriemen gewährleistet ist, welcher eine Verbindung des Antriebs der drei Wellen
untereinander gewährleistet.
[0017] Wenn es im Verlauf des Betriebes zu einem Fadenbruch kommt und das eigentliche Friktionsaggregat
angehalten werden bzw. in der Drehzahl stark verringert werden muß, tritt das Problem
auf, daß eine zusätzliche diesbezügliche Steuerung für den Antriebsmotor bzw. eine
Unterbrechung der Drehmomentübertragung vom Antriebsmotor zum eigentlichen Friktionsdrallaggregat
vorgesehen sein muß. In vorteilhafter Weise ist deshalb zwischen der Riemenscheibe
und dem Treibriemenkupplung, vorzugsweise eine Magnetkupplung, vorgesehen, welche
zwei stirnseitig mit einem Spalt gegenüberliegende magnetisierte Körper mit in Umfangsrichtung
welchselnder magnetischer Polung aufweist. Damit ist einerseits jeder zwischen Antrieb
und eigentlichem Falschdrallaggregat notwendige Schlupf sowie andererseits, je nach
Anzahl der im Umfangsbereich angebrachten Magnete wechselnder Polung, ein hohes Drehmoment
übertragbar. Darüber hinaus ist in vorteilhafter Weise durch das Vorsehen einer derartigen
Magnetkupplung, d.h. einer Trennung des Antriebsweges zwischen Antriebsmotor-Abtrieb
und angetriebener Friktionsscheibenwelle, eine Verschiebung des Schubladengehäuses
zum Lösen des Treibriemens und damit zur Möglichkeit des Auswechselns desselben gegeben.
[0018] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es des außerdem möglich, daß
anstelle der Magnetkupplung mit zwei stirnseitig mit einem Spalt axial gegenüberliegenden
Scheiben zwei mit einem Spalt in gleicher Ebene liegende Scheiben mit in Umfangsrichtung
wechselnder magnetischer Polung vorgesehen sind. Eine derartige Magnetkupplung ist
vor allen Dingen dann sinnvoll, wenn die Übertragung kleinerer Leistungen erforderlich
ist.
[0019] Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden nachfolgend unter
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen detailliert erläutert.
- Fig. 1
- zeigt teilweise im Schnitt ein komplettes Falschdrallaggregat mit Antriebsmotor, eigentlichem
Falschdrallaggregat und mit als Supporträhmen ausgeführter Grundplatte.
- Fig. 2
- stellt einen Schnitt in der in Fig. 1 angegebenen Ebene A-A dar.
- Fig. 3
- stellt eine Draufsicht der Ansicht nach Fig. 1 dar.
- Fig. 4
- zeigt eine teilweise im Schnitt ein komplettes Falschdrallaggregat mit Antriebsmotor,
eigentlich nur Falschdrallaggregat und mit einer Kupplung.
- Fig. 5
- stellt eine Teilansicht eines ersten Ausführungsbeispiels mit Magnetkupplung dar.
- Fig. 6
- stellt eine Teilansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Magnetkupplung dar.
- Fig. 7
- stellt eines Teilansicht eines dritten Ausführungsbeispiels einer Magnetkupplung dar.
- Fig. 7
- stellt eine Teilansicht eines dritten Ausführungsbeispiels einer Magnetkupplung dar.
[0020] Das in Fig. 1 dargestellte komplette Falschdrallaggregat weist einen Antriebsmotor
1 mit Anschlußleitungen 19 auf, neben welchem auf einer als Rahmenstruktur ausgebildeten
Grundplatte 14 das eigentliche Falschdrallaggregat angeordnet ist. Dieses eigentliche
Falschdrallaggregat weist drei Wellen 2 auf, die in den Eckpunkten eines gleichseitigen
Dreiecks angeordnet und in einem Wellenlagerblock 15 drehbar gelagert sind. Die Wellen
2 tragen mehrere übereinander sich gegenseitig überlappende Friktionsscheiben 3, wobei
ihre Achsen parallel zueinander um den Fadenlauf herum angeordnet sind. Auf der Abtriebswelle
des Antriebsmotors 1 ist eine Motortreibscheibe 4 angeordnet. Eine der drei Wellen
2 des eigentlichen Friktionsdrallaggregates trägt in gleicher Ebene mit der Motortreibscheibe
auf dem in die Grundplatte 14 hineinragenden Ende eine Riemenscheibe 5. Diese Riemenscheibe
5 wird über einen Treibriemen 6 mittels der durch den Motor 1 angetriebenen Motortreibscheibe
angetrieben. Zwischen der Riemenscheibe 5 und dem Wellenlagerblock 15 weist jede der
Wellen 2 jeweils ein Riemenrad 16 auf, wobei alle drei Riemenräder 16 in gleicher
Ebene liegen und die Wellen 2 und damit die Friktionsscheiben 3 durch einen im Dreieck
die Riemenräder 16 umschlingenden Umlaufriemen 17 in gleichsinnige Drehung und gleiche
Drehzahl versetzt werden. Zur genauen Lagefixierung sind im Wellenlagerblock 15 des
eigentlichen Friktionsdrallaggregates zwei Führungsstifte 18 vorgesehen, bei der eine
Position des eigentlichen Friktionsdrallaggregates bezüglich des Antriebsmotors garantiert,
welche eine optimale Treibriemenspannung beim Umlaufen der Motortreibscheibe 4 und
der Riemenscheibe 5 gesichert wird. Die Führungsstifte 18 sichern darüber hinaus,
daß das eigentliche Falschdrallaggregat bezüglich der Grundplatte nicht verschwenkbar,
sondern lediglich in axialer Richtung von der Grundplatte abnehmbar ist.
[0021] Im unteren Bereich der Grundplatte ist ein Schubladengehäuse 7 angeordnet, welches
über eine Feder 13 an der Grundplatte 14 so abgestützt ist, daß die Gehäuseschublade
7 in Richtung der Laufebene des Treibriemens 6 gegen die Wirkung der durch die Feder
13 ausgeübten Kraft verschiebbar ist.
[0022] Diese Gehäuseschublade 7 dient zur Einfädelung der Riemenscheibe 5 des eigentlichen
Falschdrallaggregates in den Treibriemen 6, was durch axiales Einfädeln der Riemenscheibe
5 realisiert wird. Zu diesem Zweck ist die Riemenscheibe 5 an ihrem freien Ende mit
dem Konus 8 versehen. Die Gehäuseschublade 7 weist an ihrer Oberseite und an ihrer
Unterseite Führungen 11 bzw. 12 auf. Einerseits dienen diese Führungen 11, 12 dazu,
daß der Treibriemen 6 nicht ausweichen kann. Andererseits dient die obere Führung
11 dazu, daß beim Abnehmen des eigentlichen Falschdrallaggregates, welches durch die
Führungsstifte 18 axial geführt ist, der Treibriemen 6 von der Riemenscheibe 5 der
angetriebenen Welle 2 abgestreift und damit gelöst wird. Nach einem Herausziehen des
eigentlichen Falschdrallaggregates verbleibt der Treibriemen 6 im wesentlichen in
seiner Laufebene, was durch die Führungen 11, 12 bewirkt wird. Nach dem Entnehmen
des eigentlichen Falschdrallaggregates kann die Gehäuseschublade 7 gegen die Wirkung
der Kraft der Feder 13 in Richtung der Treibriemenlaufebene auf den Antriebsmotor
1 zu verschoben werden, wodurch die Treibriemenspannung gelockert wird und der Treibriemen
6 sich von der Motortreibscheibe 4 aus deren Verzahnung löst. Der Treibriemen 6 kann
somit aus der Gehäuseschublade 7 leicht entnommen und gegebenenfalls durch einen neuen
ersetzt werden.
[0023] Beim Wiederaufsetzen des eigentlichen Falschdrallaggregates genügt es, wenn der Treibriemen
6 Kontakt mit dem Konus 8 erhält. Der Treibriemen 6 läuft sodann selbsttätig auf den
größten Durchmesser auf, welcher durch die Riemenscheibe 5 gebildet ist. Die Verzahnung
erstreckt sich bis auf den Konus 8. Bevor das eigentliche Falschdrallaggregat eingesetzt
wird, ist es erforderlich, die Gehäuseschublade 7 in Richtung auf die Motortreibscheibe
4 gegen die Wirkung der Kraft der Feder 13 zu bewegen. Dadurch erhält der Treibriemen
6 einen radialen Spalt zwischen der Gehäuseschublade 7 und der Motortreibscheibe 4.
Zum Wiederanlegen weist die Gehäuseschublade 7 in dem Bereich der Motortreibscheibe
4 eine Anschrägung 9 sowie einen Absatz 10 auf. Beim Einschieben des Treibriemens
6 in die Gehäuseschublade 7 gleitet bzw. rutscht der Treibriemen 6 auf der Anschrägung
9 nach oben und unter der Motortreibscheibe 4 hinweg in den Absatz 10.
[0024] Durch Bewegen der Gehäuseschublade 7 in der Gegenrichtung, d.h. in Richtung auf das
eigentliche Falschdrallaggregat, wird der in dem Absatz liegende bzw. dort gehaltene
Treibriemen 6 auf die Motortreibscheibe 4 zubewegt. Die Seitenbünde der Motortreibscheibe
4 legen sich dabei im wesentlichen bündig an die obere und untere Begrenzung des Absatzes
10 an. Dadurch wird der Treibriemen 6 bei Spannung, d.h. wenn die mit einem Konus
8 versehene Riemenscheibe 5 auf der der Motortreibscheibe 4 gegenüberliegenden Seite
in die Treibriemenlaufebene eingefädelt wird, auf den Umfang der Motortreibscheibe
4 und damit in die Verzahnung gezogen.
[0025] Ein wesentlicher Vorteil eines mit einer derartigen Gehäuseschublade 7 versehenen
Falschdrallaggregates ist der, daß ein Auswechseln des Treibriemens 6, was bei den
heutigen Maschinen verschleißbedingt öfters erforderlich ist, erleichtert wird. Andererseits
besteht ein weiterer Vorteil darin, daß durch die Führungen 11, 12 gewährleistet ist,
daß der Treibriemen 6 während des Betriebes sich nicht wesentlich aus der Laufebene
bewegen kann und damit gewährleistet ist, daß er stets auf der Motortreibscheibe 4
und der Riemenscheibe 5 läuft.
[0026] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht in einer Schnittansicht der Ebene A-A gemäß Fig. 1.
In dieser Schnittansicht ist die Gehäuseschublade 7 dargestellt, welche den Treibriemen
6 mit den entsprechenden Führungen aufnimmt. Es ist des weiteren dargestellt, daß
die Gehäuseschublade 7 in der Grundplatte 14 gegen die Wirkung der Kraft der Feder
13 in der Laufebene des Treibriemens 6 längsverschiebbar angeordnet ist. Ebenfalls
ersichtlich sind die Anschrägung 9 sowie der Absatz 10. In der Schnittansicht gemäß
Fig. 2 ist die obere Führung 11 der Gehäuseschublade 7 weggeschnitten, wohingegen
ersichtlich ist, daß auf der der Motortreibscheibe 4 gegenüberliegenden Seite der
Gehäuseschublade 7 eine Öffnung vorgesehen ist, durch welche die mit einem Konus 8
versehene Riemenscheibe 5 eingefädelt werden kann. Beim Einfädeln wird das eigentliche
Falschdrallaggregat auf einer Geradführung in axialer Richtung, d.h. in Einfädelrichtung
geführt. Diese seitliche Öffnung in der Gehäuseschublade 7 kann jedoch auch weggelassen
werden. Es genügt ein ausreichender Platz in der Achsrichtung des Konus 8 an der Riemenscheibe
5; eine Öffnung in der Gehäuseschublade 7 ist lediglich aus Platzgründen vorteilhaft.
[0027] In Fig. 3 ist eine Draufsicht auf das komplette Falschdrallaggregat dargestellt.
Der Antriebsmotor 1 ist mit einem Aufsatzflansch 20 auf der einen Seite der Grundplatte
14 angeflanscht. Das eigentliche Falschdrallaggregat ist in axialer Richtung durch
die beiden Führungsstifte 18 gesichert und kann in Richtung der Führungsstifte 18
aus der Grundplatte 14 bei notwendigen Reparatur-, Montage- oder Auswechselarbeiten
von Bauteilen geführt werden. Auf den Wellen 2 sind entsprechende Friktionsscheiben
3 dargestellt, welche sich gegenseitig überlappen. Der Einfachheit halber sind die
durch die Überlappung entstehenden unsichtbaren Kanten der Friktionsscheiben 3 nicht
gestrichelt dargestellt. Die parallel zueinander angeordneten Wellen 2 sind dabei
in einem gleichseitigen Dreieck um den Faden herum angeordnet. In Fig. 3 sind des
weiteren gestrichelt die Umrisse der oberen Außenkontur der Gehäuseschublade 7 sowie
der unteren Führung 12 dargestellt.
[0028] Das in Fig. 4 dargestellte komplette Falschdrallaggregat hat einen Antriebsmotor
1 mit Anschlußleitungen 19, neben dem auf einem Grundgestell 14 das eigentliche Falschdrallaggregat
angeordnet ist. Dieses eigentliche Falschdrallaggregat weist drei Wellen 2 auf, die
in den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet und in einem Wellenlagerblock
15 drehbar gelagert sind. Jede Welle 2 trägt mehrere übereinander sich gegenseitig
überlappende Friktionsscheiben 3, wobei ihre Achsen parallel zueinander um den Fadenlauf
herum angeordnet sind. Auf der Abtriebswelle des Antriebsmotors 1 ist eine Motortreibscheibe
4 angeordnet. Eine der Wellen 2 des eigentlichen Friktionsdrallaggregates trägt in
gleicher Ebene mit der Motortreibscheibe 4 auf dem in die Bodenplatte 27 hineinragenden
Ende 25 eine Riemenscheibe 5. Die Riemenscheibe 5 wird über einen Treibriemen 6 mittels
der durch den Motor 1 angetriebenen Motortreibscheibe 4 angetrieben. Das in die Bodenplatte
27 hineinragende Ende 25 der Welle 2 ist mittels einer Lagerung 26 gelagert. Zwischen
der Riemenscheibe 5 und dem Wellenlagerblock 15 weist eine jede der Wellen 2 jeweils
ein Riemenrad 16 auf. Die Riemenräder 16 liegen in gleicher Ebene. Durch einen Umlaufriemen
17, der die Riemenräder 16 antreibt, werden die Wellen 2 gleichsinnige Drehung und
gleicher Drehzahl versetzt. Zur Lagefixierung des Wellenlagerblocks 15 und somit des
eigentlichen Falschdrallaggregates ist eine Führung 18 vorgesehen, die einen in dem
Grundgestell 14 befestigten Stift 18 und eine in dem Lagerblock 15 eingebrachte Bohrung
umfaßt.
[0029] Zwischen der Riemenscheibe 5 der angetriebenen Welle 2 und dem Riemenrad 16 ist die
Welle 2 geteilt und an dieser Stelle eine Kupplung 24 angeordnet.
[0030] Fig. 5 stellt ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel dar, bei welchem zwischen
der Riemenscheibe 5 der angetriebenen der drei Wellen 2 und den in Dreieckform umlaufenden
Umlaufriemen zum gleichsinnigen Antrieb der Wellen 2 der Friktionsscheiben 3 eine
Magnetkupplung angeordnet ist. Somit ist die angetriebene Welle des eigentlichen Friktionsdrallaggregates
geteilt, wobei die die Magnetkupplung bildenden, stirnseitig mit einem Spalt sich
axial gegenüberliegenden zwei magnetisierten Scheiben 21, 22 mit in Umfangsrichtung
wechselnder magnetischer Polung die eigentliche Kupplung darstellen. Vorzugsweise
beträgt der Abstand zwischen den beiden magnetisierten Scheiben 1 bis 3 mm. Durch
diese Trennung besteht der Vorteil, daß ein Auswechseln des Treibriemens 6 auch ohne
Herausziehen des eigentlichen Falschdrallaggregates aus der Grundplatte 14 möglich
ist, in dem die Gehäuseschublade jederzeit gegen die Wirkung der Kraft der Feder 13
verschiebbar ist, so daß die Spannung des Treibriemens 6 soweit reduziert werden kann,
daß ein Lösen von der Motortreibscheibe 4 und der Riemenscheibe 5 möglich ist. Der
Konus 8 an der Riemenscheibe 5 ist dabei nicht unbedingt erforderlich.
[0031] Die Größe des Drehmomentes, welches durch die beiden magnetisierten Scheiben 21,
22 übertragbar ist, welche sich in dem Spalt 23 axial gegenüberliegen, hängt von der
Anzahl der in Umfangsrichtung mit wechselnder magnetischer Polung angeordneten Magnete
ab.
[0032] Es ist darüber hinaus auch möglich, daß die Magnetkupplung zwei mit einem Spalt in
gleicher Ebene liegende Scheiben mit in Umfangsrichtung wechselnder magnetischer Polung
aufweist. Die sich somit radial gegenüberstehenden Scheiben der Magnetkupplung sind
jedoch auf geringe übertragene Drehmomente beschränkt. Deren Spalt beträgt vorzugsweise
1-2 mm.
[0033] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Magnetkupplung 24. Die Magnetkupplung
24 weist einen ersten im wesentlichen rohrförmig ausgebildeten Körper 22 auf, in den
eine zylinderförmig ausgebildeter Körper 21 hineinragt. Die Körper 21, 22 sind coaxial
zueinander ausgebildet. Zwischen den beiden Körpern 21, 22 ist ein zylinderförmiger
Spalt 23 vorhanden.
[0034] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Magnetkupplung 24 zeigt die Fig. 7. Die Magnetkupplung
24 weist einen ersten Körper 22 mit einem Innenkegel und einen zweiten Körper 21 mit
einem Außenkegel auf. Zwischen den Mantelflächen der Körper 21, 22 ist ein umlaufender
im wesentlichen der Einhüllenden eines Kegels entsprechender Spalt 23 ausgebildet.
Bezugszeichenliste:
[0035]
- 1
- Antriebsmotor
- 2
- Wellen
- 3
- Friktionsscheiben
- 4
- Motortreibscheibe
- 5
- Riemenscheibe
- 6
- Treibriemen
- 7
- Schubladengehäuse
- 8
- Konus
- 9
- Anschrägung
- 10
- Absatz
- 11, 12
- Führungen
- 13
- Feder
- 14
- Grundgestell
- 15
- Lagerblock
- 16
- Riemenräder
- 17
- Umlaufriemen
- 18
- Führungsstifte
- 19
- Anschlußleitungen
- 20
- Aufsatzflansch
- 21, 22
- magnetisierte Körper
- 23
- Spalt
- 24
- Kupplung
- 25
- Ende
- 26
- Lagerung
- 27
- Bodenplatte
1. Flaschdrallaggregat mit einem Antriebsmotor (1) für auf Wellen (2) angeordnete rotierende
Friktionsscheiben (3), deren Wellen (2) in einem Lagerblock (15) gelagert sind, wobei
der Antriebsmotor (1) an einem Grundgestell (14) befestigt ist und eine der Wellen
(2) über einen Treibriemen (6) antreibt,
wobei der Lagerblock (15) mittels einer Führung (18) abnehmbar an dem Grundgestell
(14) angebracht ist, und
die Führung (18) achsparallel zu den Wellen (2) sowie mit einem unveränderlichen Abstand
zur Achse des Antriebsmotors (1) an dem Grundgestell (14) angeordnet ist.
2. Falschdrallaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Führung (18) aus einem in dem Grundgestell (14) befestigten Stift und einer in
dem Lagerblock (15) eingebrachten Bohrung gebildet wird.
3. Falschdrallaggregat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,daß
eine der Wellen (2) an einem Endbereich eine Riemenscheibe (5) aufweist, die sich
in Richtung des Wellenendes konusartig verjüngt und daß der Treibriemen (6) in einem
Gehäuse (7) derart geführt ist, daß er im ungespannten Zustand das Wellenende umschließt.
4. Falschdrallaggregat nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (7) im Bereich der Riemenscheibe (5) eine dem Riemenverlauf angepaßte
Führungskante (12) aufweist, die sich in einer zur Treibriemenlaufebene (A) parallelen
Ebene unterhalb der Riemenscheibe (5) erstreckt.
5. Falschdrallaggregat nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (7) im umgebenden Bereich der Riemenscheibe (5) eine dem Riemenverlauf
angepaßte Führungskante (11) aufweist, die sich in einer zur Treibriemenlaufebene
(A) parallelen Ebene oberhalb der Riemenscheibe (5) erstreckt.
6. Falschdrallaggregat nach einem der Ansprüche 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (7) als eine Schublade ausgeführt ist, die den Treibriemen (6) umfaßt
und in der Treibriemenlaufebene (A) verschiebar ist.
7. Falschdrallaggregat nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schublade (7) in einem einer vom Antriebsmotor (1) angetriebenen Motortreibscheibe
(4) umgebenden Bereich eine Anschrägung (9) und einen Absatz (10) aufweist.
8. Falschdrallaggregat nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schublade (7) über eine im wesentlichen in der Treibriemenlaufebene (A) wirkende
Feder (13) an dem Grundgestell (14) abgestützt ist.
9. Falschdrallaggregat nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Welle (2) eine Riemenscheibe (5) aufweist und die Welle (2) zwischen der Riemenscheibe
(5) und dem Lagerblock (15) geteilt ist und an dieser Stelle eine Kupplung (24) angeordnet
ist.
10. Falschdrallaggregat nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplung als Magnetkupplung ausgeführt ist, die zwei sich mit einem Spalt (23)
gegenüberliegende magnetisierte Körper (21,22) aufweist.
11. Falschdrallaggregat nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Körper (21, 22) derart geformt sind, daß der Spalt (23) scheibenförmig ausgebildet
ist.
12. Falschdrallaggregat nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Körper (21, 22) derart geformt sind, daß der Spalt (23) zylinderförmig ausgebildet
ist.
13. Falschdrallaggregat nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Körper (21, 22) derart geformt sind, daß der Spalt (23) kegelförmig ausgebildet
ist.
14. Falschdrallaggregat nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Körper (21, 22) eine wechselnde magnetische Polung aufweisen.
15. Falschdrallaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Treibriemen (6) ein Zahnriemen ist, welcher in eine entsprechend angepaßte Verzahnung
der Motortreibscheibe (4) und der Riemenscheibe (5) greift.
16. Falschdrallaggregat nach Anspruch 3 und 15 ,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verzahnung sich bis auf einen am freien Ende der Riemenscheibe (5) angeformten
Konus (8) erstreckt.