[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern eines Bohrwerkzeugs, das
zumindest durch eine Gruppe von dem Werkzeug zugeordneten, über den Werkzeugumfang
verteilt angeordneten steuerbaren Stellgliedern richtbar ist, während des Bohrbetriebs
in unterirdischen Formationen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (US-A-5 341 886) werden dem werkzeuginternen
Regelkreis die Sollwerte für den Kurs des Bohrwerkzeugs zwischen einem Startpunkt
und einem Zielpunkt vorgegeben, die von dem werkzeuginternen Regelkreis mit Kurs-Istwerten
verglichen werden, die durch werkzeuginterne Meßwertaufnehmer für die Richtung des
Bohrwerkzeugs und dessen Teufe ermittelt werden. Bei Abweichungen vom Sollkurs errechnet
der werkzeuginterne Regelkreis Korrekturdaten für die Bohrrichtung, die geeignet sind,
das Bohrwerkzeug auf seinen Sollkurs zurückzuführen. Der werkzeuginterne Regelkreis
steht in Datenaustausch mit einem externen Regelkreis, der die von untertage empfangenen
Daten auswertet und es ermöglicht, dem werkzeuginternen Regelkreis Betriebsinstruktionen
oder neue Daten, beispielsweise für einen geänderten Kurs oder die obertägig gemessene
Werkzeugteufe, vorzugeben. Bis zum Empfang neuer Betriebsinstruktionen oder Kursdaten
und im Anschluß daran bestimmt der werkseuginterne Regelkreis den Kursverlauf für
das Bohrwerkzeug bis zum Erreichen des vorgegebenen Ziels.
[0003] Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem ein Verfahren der genannten Art zu schaffen,
das eine präzise obertägige Werkzeugführung ermöglicht. Die Erfindung löst das Problem
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich wesentlicher weiterer
Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 4 verwiesen.
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren weist dem externen Regelkreis die Hauptsteuerfunktion
zu, die dieser nach Auswertung der untertägig empfangenen Daten automatisch ausüben
kann. Statt dessen oder zusätzlich besteht die Möglichkeit der individuellen Einflußnahme
auf den Werkzeugkurs durch eine das Geschehen untertage verfolgende Bedienungsperson,
die ebenso wie bei automatischer Kursvorgabe die Werkzeugsteuerung allein durch Vorgabe
eines einzigen Steuervektors vornehmen kann. Dies ermöglicht überaus behutsame, schnell
korrigierbare Kursbestimmungen, die das Erbohren eines Bohrlochs mit einem glatten,
von Knicken und Zacken weitgehend freien Kurvenverlauf ermöglicht. Dies ist insbesondere
bei Bohrungen mit weitreichendem Horizontalverlauf von Bedeutung, deren Reichweite
entscheidend durch die Bohrstrangreibung im Bohrloch beeinflußt wird, denn diese ist
umso größer, je unsteter der Verlauf des Bohrloches ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
begünstigt daher das Anlegen von Horizontalbohrungen vergrößerter Reichweite.
[0005] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung des Verfahrens anhand einer in der Zeichnung näher veranschaulichten
Bohranlage. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Bohranlage und eines beispielhaften Anfangsverlaufs
von Bohrloch und Bohrstrang mit Bohrwerkzeug,
- Fig. 2
- eine schematisierte Darstellung ähnlich Fig. 1 zur Veranschaulichung benötigter Parameter
für den Steuervorgang,
- Fig. 3
- eine schematisierte Darstellung des Bohrwerkzeugs zur Veranschaulichung weiterer Parameter
für den Steuervorgang,
- Fig. 4
- eine vereinfachte Darstellung eines für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Bohrwerkzeugs,
- Fig. 5
- einen schematischen Schnitt nach der Linie V-V durch das Bohrwerkzeug nach Fig. 4,
und
- Fig. 6
- eine Schemadarstellung des internen und des externen Regelkreises zur Veranschaulichung
der beim Steuerungsvorgang ablaufenden Vorgänge.
[0006] Fig. 1 veranschaulicht schematisch eine Bohranlage 1 zum Abteufen von Bohrlöchern
2 in unterirdische Gesteinsformationen mit Hilfe eines Bohrwerkzeugs 3 am vorderen
Ende eines Bohrstranges 4, dessen fortschreitender Aufbau und Antrieb allgemein bekannt
ist und keiner näheren Erläuterung bedarf. Anstelle eines sich drehenden, das Bohrwerkzeug
3 antreibenden Bohrstrangs 4 kann auch ein nicht rotierender Bohrstrang mit einem
Bohrwerkzeug Anwendung finden, dessen Bohrmeißel von einem Untertagemotor angetrieben
wird. Das obertägige Operationszentrum ist bei dem dargestellten Beispiel unmittelbar
der Bohranlage 1 benachbart dargegestellt und mit 5 bezeichnet, kann jedoch auch in
beliebiger Entfernung zur Bohranlage 1 eingerichtet sein, sofern für eine geeignete
Übermittlung von Bohrbetriebsdaten Sorge getragen ist, die bei dem dargestellten Beispiel
durch eine elektrische Leitungsverbindung 6 erfolgt.
[0007] Das Werkzeug 3 umfaßt ein mit dem Bohrstrang 4 bei 7 verschraubtes Gehäuse 8, das
bei 9 mit einem eingezogenen Fortsatz 10 verschraubt ist, der an seinem unteren Ende
über eine Verschraubung 11 mit einem Bohrmeißel 12 verbunden ist. Das Gehäuse 8 und
sein Fortsatz 9 weisen einen zentralen Strömungskanal 13 für die Durchführung eines
Spülungsmittels auf, das den Bohrstrang 4 abwärts durchströmt, aus dem Bohrmeißel
12 in das Bohrloch 2 austritt und im Ringraum zwischen der Wandung des Bohrloches
2 und dem Werkzeug 3 bzw. dem Bohrstrang 4 zur Bohranlage 1 zurückströmt, wo es in
einen nicht dargestellten Spülungstank gelangt, aus dem es mittels einer Spülungspumpe
in den Bohrstrang 4 gefördert wird.
[0008] Im Gehäuse 8 des Bohrwerkzeugs 3, das feststehende Rippen 14 eines oberen Stabilisators
15 trägt, befindet sich beispielsweise ein Generator 16 für die Stromversorgung der
werkzeugseitigen elektrischen Verbraucher, der von einer nur schematisch angedeuteten,
vom Spülungsmittelstrom beaufschlagten Turbine 17 angetrieben sein kann. Generator
16 und Turbine 17 können Bestandteil eines untertägigen Informationsempfängers bilden,
dessen Empfangs- und Weiterverarbeitungsteil bei 18 schematisch angedeutet ist. Ferner
ist im Gehäuse 8 ein bei 19 angedeuteter Informationsgeber, beispielsweise ein auf
die Spülungsmittelströmung einwirkender Pulsgeber, vorgesehen, mit dessen Hilfe untertägig
vorliegende, werkzeuginterne Daten an einen nur schematisch bei 20 veranschaulichten
obertägigen Informationsempfänger übermittelt werden können. Der obertägige Informationsgeber
für obertägig vorliegende und an das Steuersystem des Bohrwerkzeugs 3 zu übermittelnde
Daten ist ebenfalls nur schematisch in Fig. 1 angedeutet und mit 21 bezeichnet.
[0009] Auf dem eingezogenen Bereich 22 des Fortsatzes 10 ist über Lager 23 ein hülsenförmiges
Gehäuseteil 25 drehbar abgestützt, das im Betrieb eine nicht rotierende Stellung im
Bohrloch 2 einnimmt, während Bohrstrang 4, Gehäuse 8, Fortsatz 10 und Bohrmeißel 12
um ihre Mittelachse infolge des obertägigen Antriebs des Bohrstranges 4 rotieren.
[0010] Das Gehäuseteil 25 ist mit drei Stellgliedern in Form von Rippen 26,27,28 versehen,
die eine stabilisatorrippenähnliche Gestalt aufweisen und jeweils um eine Achse 29
klappbar am Gehäuseteil 25 abgestützt sind. Die Rippen 26,27,28 können einzeln und
voneinander unabhängig mittels jeweils eines Druckmittelantriebs 30,31,32 aus der
in Fig. 4 dargestellten eingeklappten Ausgangsstellung in eine mehr oder weniger weit
ausgeklappte Betriebsstellung überführt werden, in der sie an der Wandung des Bohrlochs
2 anliegen und auf diese eine individuell vorgebbare Druckkraft ausüben.
[0011] Zur Betätigung der Druckmittelantriebe 30,31,32 ist im Gehäuseteil 25 eine Hydraulikpumpe
33 vorgesehen, die über Hydraulikleitungen 34 die Druckmittelantriebe 30,31,32 mit
Druckmittel beaufschlagt. Die Hydraulikpumpe 33 kann mittels eines Elektromotors angetrieben
werden, der vom Generator 16 bzw. aus einer von diesem versorgten Batterie gespeist
wird. Anstelle von drei Stellgliedern, die zu einer genauen Ausrichtung des Bohrwerkzeugs
3 genügen, können auch mehr als drei, z.B. vier oder fünf, Stellglieder vorgesehen
sein.
[0012] Im Gehäuseteil 25 ist bei dem dargestellten Beispiel ein elektronisches Steuersystem
untergebracht, das bei 35 angedeutet ist und Sensoren 36 für die Aufnahme von benötigten
Meßwerten und eine Auswerte- und Recheneinheit 37 umfaßt, die Bestandteil eines werkzeuginternen
Regelkreises bildet.
[0013] Zu den Meßwerten, die das erfindungsgemäße Verfahren zur Werkzeugsteuerung benötigt,
gehört die aktuelle Bohrrichtung 45, die durch den Winkel 43 der Werkzeug der Werkzeugaches
58 zu einer Referenzrichtung, beispielsweise die Magnetisch-Nord-Richtung 40 (Fig.
2) (Azimuth) und den Winkel 44 der Werkzeugachse 58 zu einer weiteren Referenzrichtung,
vorzugsweise die Richtung der Erdbeschleunigung 41, definiert werden kann. Diese Meßwerte
werden durch werkzeugseitige Sensoren 36 festgestellt. Zu den benötigten Meßwerten
gehört ferner die Drehwinkellage des Bohrwerkzeugs 3 im Bohrloch 2 in bezug auf eine
Referenzebene, vorzugsweise eine den Nullpunkt 50 eines dem Bohrwerkzeug 3 fest zugeordneten
ebenen Koordinatensystems 51 schneidende und mit der Richtung der Erdbeschleunigung
zusammenfallende Ebene 53, welche die Oberseite des Werkzeugs 3 in einer oberen Kulminationslinie
schneidet, die durch die Kulminationspunkte 52 definiert ist.
[0014] Aus den vorstehend ermittelten Daten ergibt sich die aktuelle Drehwinkelpo sition
des Bohrwerkzeugs 3 als der Winkel 54 zwischen der durch die Schwerkraftrichtung definierten
Referenzebene 53 und der werkzeugfesten Referenzebene 55, die mit der Ordinate des
werkzeugfesten Koordinatensystems zusammenfällt, so daß vollständige Informationen
über die Ausrichtung und Orientierung des Bohrwerkzeugs 3 gegeben sind.
[0015] Ferner wird die Kraft ermittelt, mit der die Rippen 26,27,28 jeweils gegen die Wandung
des Bohrlochs 2 drücken. Dies kann mittels Drucksensoren vorgenommen oder aus den
Steuerventileinstellungen für die Druckmittelantriebe 30,31,32 abgeleitet werden.
Aus den Einzelkräften wird eine resultierende Kraft ermittelt, die nach Betrag und
Richtung definiert ist und einen Steuervektor 56 bildet. Die Richtung des den Nullpunkt
des werkzeugfesten Koordinatensystems 51 und die Werkzeugachse 58 senkrecht schneidenden
Steuervektors 56 ist als der Winkel 57 definiert, den der Steuervektor 56 mit der
Referenzebene 53 einschließt.
[0016] Wie sich anhand der Darstellung in Fig. 6 verfolgen läßt, werden im Bohrbetrieb des
Bohrwerkzeugs 3 von den zum werkzeuginternen Regelkreis 60 gehörenden Sensoren 36
die Meßwerte für die aktuelle Bohrrichtung des Bohrwerkzeugs 3, die aktuelle Einstellung
der Stellglieder 26,27,28 und die Drehwinkelorientierung (Winkel 54) des Bohrwerkzeugs
3 ermittelt. Diese Daten werden an ein Rechenteil 61 des werkzeuginternen Regelkreises
60 übergeben, das Abweichungen der werkzeugfesten Referenzebene 55 zu der durch in
die Erdbeschleunigungsrichtung vorgegebenen Referenzebene 53 kompensiert und Richtung
(Winkel 57) und Betrag des aktuellen Steuervektors 56 ermittelt. Die gesamten und
aufbereiteten Daten werden über ein Datenübermittlungssystem 62, das beispielsweise
den Informationsgeber 19 und den Informationsempfänger 21 umfaßt, an einen externen
Regelkreis 70 übergeben, in dem diese Daten in noch zu beschreibender Weise verarbeitet
werden. Während dieser Verarbeitung werden die vom Rechenglied 61 gelieferten, kompensierten
Steuervektor-Istwerte im werkzeuginternen Regelkreis in einem Vergleichsteil 63 des
Regelkreises 60 mit vorgegebenen, gespeicherten Steuervektor-Sollwerten verglichen
und der Ergebniswert der Auswerte- und Recheneinheit 37 des werkzeuginternen Steuersystems
35 zugeführt, das, soweit erforderlich, die Einstellung der Stellglieder 26,27,28
korrigiert.
[0017] Im externen Regelkreis 70 werden die vom werkzeuginternen Regelkreis 60 gelieferten
Istwerte der aktuellen Bohrrichtung des Bohrwerkzeugs 3 mit obertägig gespeicherten
Richtungssollwerten in einem Rechner 72 verglichen, und unter Einbeziehung der obertägig
von einem Meßgerät 71 ermittelten Werkzeugteufe wird die aktuelle geologische Position
des Bohrwerkzeugs 3 bestimmt. Egeben sich dabei Abweichungen vom vorgegebenen Kurs,
die eine Korrektur erforderlich machen, können automatisch geeignete neue Sollwerte
für den Steuervektor 56 ermittelt und über eine Kontrolleinheit 73, in der die Daten
z.B. als digitale Folge von Signalen kodiert werden, und über ein Datenübermittlungssystem
74 an den werkzeuginternen Regelkreis 60 übergeben werden. Statt dessen oder zusätzlich
können die vom Rechner 72 an eine Überwachungseinheit 75 übermittelten Daten einer
Bedienungsperson Anlaß geben, einen von ihr gewählten Steuervektor 56 zu realisieren,
was durch eine entsprechende Eingabe bei 76 erfolgen kann. Durch eine solche persönliche
Steuerung kann ein Kurs für das Bohrwerkzeug 3 vorgegeben werden, der sich außerhalb
der programmgemäß vorgegebenen Möglichkeiten bewegt. Dies kann nicht nur zu Zwecken
einer Optimierung einer Kurskorrektur sinnvoll sein, sondern auch dann, wenn aufgrund
sonstiger untertägig ermittelter Daten beispielsweise über die Art der durchbohrten
Formationen eine Kursveränderung angezeigt ist.
[0018] Durch eine individuelle Eingabe bei 76 oder durch eine automatische Vorgabe kann
vom externen Regelkreis 70 an den werkzeuginternen Regelkreis 60 ein Richtungshaltebefehl
übermittelt werden, in welchem Falle die aktuellen Richtungsistwerte des Bohrwerkzeugs
3 in einem Datenspeicher des werkzeuginternen Regelkreises 60, der dem Vergleichsteil
63 zugeordnet sein kann, als Sollwert hinterlegt und anschließend fortlaufend mit
weiterhin ermittelten Richtungsistwerten verglichen werden. Aus einem derartigen Richtungsistwert/-sollwert-Vergleich
beruhende Stellgrößen werden nun für die Einstellung der Stellglieder 26,27,28 erzeugt,
und zwar anstelle von Stellgrößen, die sich von einem vorgegebenen Steuervektor ableiten.
Nach Aufhebung eines Richtungshaltebefehls geht dann der werkzeuginterne Regelkreis
60 wieder in den oben beschriebenen Betriebsmodus über.
1. Verfahren zum Steuern eines Bohrwerkzeugs, das durch zumindest eine Gruppe von dem
Werkzeug zugeordneten, über den Werkzeugumfang verteilt angeordneten, steuerbaren
Stellgliedern richtbar ist, während des Bohrbetriebs in unterirdischen Formationen,
bei dem durch werkzeugseitige Meßwertaufnehmer die aktuelle Bohrrichtung und die aktuelle
Einstellung der Stellglieder ermittelt, in einem werkzeuginternen, einen programmgesteuerten
Rechner einschließenden Regelkreis ermittelte Istwerte mit vorgegebenen Sollwerten
verglichen und auf dem Istwert/Sollwert-Vergleich beruhende Stellgrößen zur Stellgliedbetätigung
erzeugt werden, und bei dem der werkzeuginterne Regelkreis mit einem externen Regelkreis
in Datenaustausch steht, der nach Verarbeitung von untertage empfangener Daten in
einem obertägigen, programmgesteuerten Rechner obertägig erarbeitete Steuerdaten an
den werkzeuginternen Regelkreis übergibt, dadurch gekennzeichnet, daß vom externen Regelkreis die vom werkzeuginternen Regelkreis gelieferten Istwerte
für die aktuelle Bohrrichtung mit obertägig gespeicherten Richtungssollwerten verglichen
und an den werkzeuginternen Regelkreis ein auf dem obertägigen Richtungsistwert/-sollwert-Vergleich
sowie der obertägig ermittelten Werkzeugteufe beruhender Sollwert für einen Steuervektor
für das Bohrwerkzeug übermittelt wird, der die Richtung und den Betrag der aus der
Einwirkung der Stellglieder der Stellgliedgruppe auf die Bohrlochwandung resultierenden
Kraft definiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung des Steuervektors als den Nullpunkt eines dem Werkzeugquerschnitt
des Bohrwerkzeugs fest zugeordneten rechtwinkligen Koordinatensystems schneidende
Gerade definiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Meßwertaufnehmer des werkzeuginternen Regelkreises fortlaufend die Drehwinkelorientierung
einer werkzeugfeten Referenzebene in dem dem Bohrwerkzeug zugeordneten Koordinatensystems
zu einer in das Koordinatensystem projizierten, durch die Erdbeschleunigungsrichtung
definierten Referenzebene ermitteln und durch den werkzeuginternen Regelkreis Winkelabweichungen
zwischen den Referenzebenen bei der Ermittlung des aktuellen Istwertes des Steuervektors
und bei der Vorgabe von Stellgrößen für die Stellglieder aufgrund eines Steuervektor-Istwert/-sollwert-Vergleichs
kompensiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem vom externen Regelkreis an den werkzeuginternen Regelkreis übermittelten
Richtungshaltebefehl die aktuellen Richtungsistwerte des Bohrwerkzeugs im Datenspeicher
des werkzeuginternen Regelkreises als Sollwerte hinterlegt, mit fortlaufend weiterermittelten
Richtungsistwerten verglichen und ausschließlich auf diesem Richtungsistwert/-sollwert-Vergleich
beruhende Stellgrößen für die Stellglieder erzeugt werden.