[0001] Die Erfindung geht aus von einer Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruches.
[0002] Eine derartige Brennkraftmaschine ist beispielsweise in der DE 32 03 312 C2 beschrieben.
Die Schmierölversorgung dieser Brennkraftmaschine erfolgt über eine Ölpumpe, die als
Innenzahnradpumpe ausgebildet und in eine stirnseitige Abdeckung des Kurbelgehäuses
eingesetzt ist. Die Ölpumpe ist dabei auf einen Wellenzapfen der Kurbelwelle aufgesetzt
und von dieser angetrieben. Derartig angetriebene und angeordnete Innenzahnradpumpen
führen zu einer Vergrößerung der axialen Baulänge der Brennkraftmaschine. Darüber
hinaus erfordert die Ausbildung des Pumpengehäuses in Gehäuseteilen der Brennkraftmaschine
einen erheblichen Fertigungsaufwand. Ein Anflanschen eines separaten Pumpengehäuses
an die Stirnseite der Brennkraftmaschine würde zu einer weiteren Vergrößerung der
Baulänge führen. Darüber hinaus sind derartige Innenzahnradpumpen bei definierten
Baugrößen nicht immer in der Lage, ein ausreichendes Schmiermittelvolumen zur Verfügung
zu stellen. Weiterhin ist in Abhängigkeit von der Formgebung der Ölwanne eine relativ
große Saughöhe durch die Anordnung auf der Kurbelwelle gegeben.
[0003] Aus der DE 31 42 458 A1 ist eine Brennkraftmaschine bekannt, bei der die Ölpumpe
als Zahnradpumpe mit zwei im Außeneingriff kämmenden Zahnrädern ausgebildet ist, die
ebenfalls in einer stirnseitigen Abdeckung des Kurbelgehäuses untergebracht ist. Mit
einer derartigen Zahnradpumpe ist zwar eine Vergrößerung des Fördervolumens möglich,
der Antrieb und die Unterbringung der Pumpe führen jedoch zu erheblichen Aufwendungen
an Gehäusebauteilen der Brennkraftmaschine.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine nach
der Gattung des Hauptanspruches so auszubilden, daß die Schmierölversorgung mit hohen
Fördervolumina möglich ist, wobei die Ölpumpe auf einfache und platzsparende Weise
an bzw. in der Brennkraftmaschine untergebracht werden soll. Die Anordnung der Ölpumpe
soll dabei die äußeren Abmessungen der Brennkraftmaschine nicht wesentlich verändern.
Darüber hinaus soll eine möglichst geringe Saughöhe der Pumpe und damit Sicherheit
vor Kavitation und ein möglichst hoher Wirkungsgrad gewährleistet sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches
gelöst. Durch Anbringung der Ölpumpe am Kurbelwellen-Lagerrahmen ist eine einfache
und platzsparende Anbringung der Ölpumpe möglich, ohne daß aufwendige Gehäuseeinschnitte
und Abdichtungen erforderlich sind. Darüber hinaus führt die Anbringung der Ölpumpe
am Kurbelwellen-Lagerrahmen zu einer geringen Saughöhe, durch die Sicherheit vor Kaviation
und geringe Saugverluste sichergestellt sind. Durch die Anbringung der Ölpumpe am
Kurbelwellen-Lagerrahmen ist gegenüber der stirnseitigen, seitlichen und/oder externen
Unterbringung der Ölpumpe eine flexiblere Unterbringung der Steigleitungen zur Schmierölversorgung
möglich.
[0006] Eine besonders platzsparende, einfach anzubringende Unterbringung bei sehr geringer
Saughöhe ist gegeben, wenn die Ölpumpe an der Unterseite des Kurbelwellen-Lagerrahmens
angebracht ist. Die Ölpumpe läßt sich damit innerhalb des von der Ölwanne umschlossenen
Raumes anbringen, so daß kein zusätzlicher Dichtungsaufwand am Gehäuse der Brennkraftmaschine
betrieben werden muß und eine Vergrößerung der Baulänge, abgesehen vom reinen Pumpenantrieb,
vermieden wird. Durch Unterbringung der Ölpumpe im Bereich der Stirnseite der Brennkraftmaschine
ist ein einfacher Antrieb der Ölpumpe über einen endseitigen Wellenstummel der Kurbelwelle
möglich. Auch an die Abdichtung der Ölpumpe selbst können aufgrund der Unterbringung
innerhalb des von der Ölwanne abgeschlossenen Raumes geringere Anforderungen gestellt
werden.
[0007] Der Antrieb der Ölpumpe kann bei stirnseitiger Anordnung durch einen einfachen Umschlingungstrieb,
insbesondere einen Kettentrieb, erfolgen, so daß die Anforderungen an die Fertigungstoleranzen
im Hinblick auf den Pumpenantrieb gering sind. Der Antrieb über ein Zahnradgetriebe
wäre jedoch auch ohne weiteres möglich.
[0008] Ist der Kurbelwellen-Lagerrahmen an seiner Unterseite durch eine an sich bekannte
voll- oder teilflächig abschottende Abdeckung versehen, kann diese Abschottung Ölkanäle
aufnehmen, die eine Verbindung zwischen der Ölpumpe und einer oder mehreren Steigleitungen
herstellt. Durch Unterbringung horizontaler Ölkanäle in dieser Abschottung ergibt
sich ohne wesentlichen fertigungstechnischen Mehraufwand eine Doppelnutzung der an
sich bekannten Abschottung des Kurbelwellenraumes.
[0009] Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der Beschreibung.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und Zeichnung
näher erläutert. Letztere zeigt in
- Fig. 1
- eine Ansicht der geöffneten Unterseite des Kurbelgehäuses,
- Fig. 2
- einen nur teilweise dargestellten Querschnitt der Brennkraftmaschine entlang der Linie
II-II nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- einen nur teilweise dargestellten Längsschnitt der Brennkraftmaschine entlang der
Linie III-III nach Fig. 1.
[0011] Die in den Fig. 1 bis 3 als Ausführungsbeispiel dargestellte Brennkraftmaschine ist
als vierzylindriger Reihenmotor mit einem Kurbelgehäuse 1 in Open-Deck-Bauweise ausgebildet.
Das Kurbelgehäuse 1 hat vier Zylinderlaufbuchsen 2, in denen Kolben 3 geführt sind,
deren Pleuel 4 mit einer Kurbelwelle 5 verbunden sind. Die Kurbelwelle 5 ist im Kurbelgehäuse
1 gelagert, wobei im Kurbelgehäuse die oberen Lagerhälften 6 ausgebildet sind. Die
unteren Lagerhälften 7 sind in Lagerbrücken 8 ausgebildet, die zu einem leiterartigen
Kurbelwellen-Lagerrahmen 9 zusammengefaßt sind. Der Kurbelwellen-Lagerrahmen 9 ist
aus Leichtmetall gefertigt und hat im Bereich der unteren Lagerhälften 7 eisenmetallische
Einsätze 10. Der die Kurbelwelle 5 aufnehmende Raum 11 ist durch eine Abdeckung 12
mit Ölhobeln nach unten abgeschottet. Die Abdeckung ist einstückig mit dem Kurbelwellen-Lagerrahmen
9 verbunden.
[0012] Das Kurbelgehäuse 1 ist an seiner Unterseite durch eine angeflanschte Ölwanne 13
verschlossen. Im Betrieb der Brennkraftmaschine bildet sich in der Ölwanne unterhalb
der Abdeckung 12 des Kurbelwellen-Lagerrahmens 9 ein Ölsumpf aus, der zur Schmiermittelversorgung
der Brennkraftmaschine dient. An die Unterseite der Abdeckung 12 bzw. des Kurbelwellen-Lagerrahmens
9 ist eine Zahnradpumpe 14 angeflanscht, die zwei im Außeneingriff miteinander kämmende
Zahnräder 15, 16 aufweist. Die Antriebswelle 17 der Zahnradpumpe 14 ist im Bereich
der vorderen Stirnwand 18 der Ölwanne 13 mit einem Kettenrad 19 versehen, das über
eine Antriebskette 20 mit einem auf dem stirnseitigen Wellenstummel 21 der Kurbelwelle
5 befestigten Kettenrad 22 angetrieben wird. Beide Kettenräder 19, 22 und die Antriebskette
20 befinden sich innerhalb des vom Kurbelgehäuse 1 und der Ölwanne 13 umschlossenen
Raumes.
[0013] Die Saugleitung 23 der Zahnradpumpe 14 ist mit einem Saugkorb 24 versehen, der im
unteren Bereich der Ölwanne 13 unterhalb des sich im Betrieb einstellenden Ölspiegels
angeordnet ist. Über den Saugkorb 24 und die Saugleitung 23 saugt die Zahnradpumpe
14 Schmiermittel (Öl) an und fördert es in ein Verbindungsrohr 25, das in das Pumpengehäuse
26 eingesteckt ist. Das gegenüberliegende Ende des Verbindungsrohres 25 ist in eine
Öffnung 27 in der Ölwanne 13 eingesteckt, die mit einem Wärmetauscher 28 verbunden
ist, der an die Außenseite der Ölwanne angesetzt ist. Das geförderte Öl der Zahnradpumpe
14 durchströmt den Wärmetauscher 28 und einen nachgeschalteten Ölfilter 29, von wo
es nach erneutem Durchströmen des Wärmetauschers 28 in einen in die Ölwanne 13 ragenden
Ölstutzen 30 gefördert wird. Dieser Ölstutzen 30 ist mit einem Rohranschluß 31 verbunden,
der Teil einer aus mehreren Ölkanälen bestehenden horizontalen Ölgalerie 32 ist. Diese
horizontale Ölgalerie 32 ist einstückig an der Unterseite der Abdeckung 12 ausgebildet
und umfasst einen sich über nahezu die gesamte Länge der Brennkraftmaschine erstreckenden
Längskanal 33 und zwei Seitenkanäle 34, 35. Der Längskanal 33 und die Seitenkanäle
34 und 35 sind jeweils endseitig verschlossen und mit vertikal verlaufenden, nicht
näher dargestellten Steigleitungen 36 verbunden, über die die einzelnen zu schmierenden
Bereiche, z.B. Kurbelwellenlagerung, Nockenwellenlagerung, Schlepphebellagerung, Nockenwellenverstellung,
Spritzölkühlung und ähnliches mit Schmiermittel versorgt werden.
1. Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse (1), einem daran befestigten Kurbelwellen-Lagerrahmen
(9) und einer die Kurbelgehäuseunterseite verschließenden Ölwanne (13), und mit einem
von einer Ölpumpe (14) gespeisten Schmierölverteilungssystem, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ölpumpe am Kurbelwellen-Lagerrahmen angebracht ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölpumpe (14) an
der Unterseite des Kurbelwellen-Lagerrahmens (9), innerhalb des von der Ölwanne (13)
umschlossenen Raumes und im Bereich einer der Stirnseiten der Brennkraftmaschine angeordnet
ist.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölpumpe
(14) über einen Umschlingungstrieb (19, 20, 22) von der Kurbelwelle (5) angetrieben
ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurbelwellen-Lagerrahmen (9) an seiner Unterseite eine den Kurbelwellenraum
teilweise abschottende Abdeckung (12) aufweist, die von der Ölpumpe (14) gespeiste
Ölkanäle (32 bis 35) aufweist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölpumpe (14) an
der Abdeckung (12) befestigt ist.
6. Brennkraftmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ölpumpe (14) über ein Rohrelement (25) mit einem externen Ölfilterelement
(29) verbunden ist.