[0001] Die Erfindung geht aus von einem Zylinderkopf für eine wassergekühlte, mehrzylindrige
Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruches.
[0002] Aus der EP 0 627 547 A1 ist der Zylinderkopf einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine
bekannt, bei dem die dem Gaswechsel dienenden Ein- und Auslaßkanäle nach dem Gegenstromprinzip
angeordnet sind, d.h., die Kanäle münden in einander gegenüberliegende, den Zylinderkopf
seitlich begrenzende Wände. Solche Querstrom-Zylinderköpfe bieten gegenüber sogenannten
Gleichstrom-Zylinderköpfen Vorteile bezüglich der Anbringung des Auspuffkrümmers und
der Saugrohre, da gleichartige Kanäle jeweils auf einer gemeinsamen Seite münden.
Zur Kühlung des Zylinderkopfes dienen eingegossene Wasserkanäle, die das Kühlwasser
im wesentlichen in Längsrichtung der Brennkraftmaschine führen. Dieser wasserführende
Bereich ist über Zuführungen, die in die Flanschflächen zum Kurbelgehäuse münden,
mit diesem verbunden. Bei Ausführung des Kurbelgehäuses in Open-Deck-Bauweise erfolgt
die Einspeisung des Kühlmittels aus dem im Kurbelgehäuse geführten Wassermantel. Problematisch
bei derartigen Zylinderköpfen ist die Kühlung im Bereich der Auslaßkanäle. Die thermische
Beanspruchung des Zylinderkopfes in diesem Bereich ist aufgrund der im ausströmenden
Gas vorherrschenden Temperaturen besonders kritisch. In der EP 0 627 547 A1 sind Kühlwasserbereiche
angedeutet, die sich oberhalb und unterhalb des Auslaßkanales erstrecken. Es ist jedoch
nicht ersichtlich, ob und wie diese an den mittleren, den Hauptstrom führenden Kühlwasserbereich
angebunden sind. Weiterhin ist nicht zu erkennen, wie eine ausreichende Kühlwasserzirkulation
insbesondere im Bereich der Auslaßkanäle gewährleistet sein soll.
[0003] Aus der DE 40 36 810 C1 ist weiterhin ein Zylinderkopf bekannt, bei dem die Einlaß-
und Auslaßkanäle nach dem Gleichstromprinzip angeordnet sind. Dabei erstrecken sich
Teile des wasserführenden Bereiches oberhalb und unterhalb der Kanäle. Insbesondere
der oberhalb der Kanäle geführte Teilbereich führt dabei Kühlwasser, das sich teilweise
schon stärker erwärmt hat, so daß sich auch hier eine ausreichende Kühlung nicht sicher
ergibt.
[0004] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, einen Zylinderkopf für eine wassergekühlte,
mehrzylindrige Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruches so zu verbessern,
daß eine wirksame und ausreichende Kühlung des Zylinderkopfes im Bereich der Auslaßkanäle
sichergestellt ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches
gelöst. Durch Ausbildung eines wasserführenden Mantels, der die Auslaßkanäle umgibt,
und Einspeisung von Kühlmittel in diesen Mantel direkt von der Flanschfläche zum Kurbelgehäuse
und damit direkt vom Kurbelgehäuse ist eine ausreichende Durchspülung dieses Kühlwasserbereiches
möglich. Eine gezielte Wärmeabfuhr aus diesem Bereich ist damit möglich. Die direkte
Einspeisung von Kühlmittel aus dem Kurbelgehäuse verhindert das vorherige Aufheizen
des Kühlmittels an heißen Stellen des Zylinderkopfes, insbesondere im Bereich des
Brennraumdaches. Damit ist eine wirkungsvolle Absenkung der Kühlmitteltemperatur im
Bereich der Auslaßkanäle gegenüber der Einspeisung des Kühlmittels von der Mitte des
Zylinderkopfes her gegeben.
[0006] Die Versorgung des wasserführenden Mantels, der die Auslaßkanäle umgibt, ist auf
besonders einfache Weise möglich, wenn der untere Mantelbereich über einen direkten
Kanal mit der Flanschfläche zum Kurbelgehäuse verbunden ist. Dieser Kanal kann auf
vorteilhafte Weise als von der Flanschfläche her zugängliche Bohrung ausgeführt werden.
[0007] In Abhängigkeit von der Geometrie des Auslaßkanales kann es vorteilhaft sein, wenn
der Kanal zwischen Flanschfläche und unterem Mantelbereich bis in den oberen Mantelbereich
verlängert wird. Damit ist auch für den oberen Mantelbereich eine nahezu direkte Verbindung
zum wasserführenden Teil des Kurbelgehäuses möglich. Entsprechend geringer ist die
Kühlmitteltemperatur. Weiterhin wird damit eine ausreichende Zirkulation des Kühlmittels
auch im oberen Mantelbereich gewährleistet.
[0008] Die erfindungsgemäße Ausbildung eines wasserführenden Mantels im Bereich der Auslaßkanäle
ist besonders vorteilhaft für Mehrventil-Zylinderköpfe, insbesondere Vierventil-Zylinderköpfe
mit zwei Einlaß- und zwei Auslaßkanälen je Zylinder. Der die Flanschfläche und den
Mantelbereich verbindende Kanal kann dabei fertigungstechnisch einfach und ohne große
Beeinflussung des umgebenden Bereiches zwischen den Auslaßkanälen eines Zylinders
geführt werden.
[0009] Eine wirkungsvolle Kühlung des Zylinderkopfes im Bereich der Auslaßkanäle, insbesondere
bei Mehrventilmotoren, wird erreicht, wenn die einem Zylinder zugeordneten Auslaßkanäle
im Längsschnitt des Motors (parallel zu Kurbelwelle) ringförmig vom Mantel umschlossen
werden. Dabei läßt sich dann über entsprechende Ausbildung der Querschnitte und/oder
der Zuströmbedingungen eine zylinderselektiv bemessene Kühlmittelströmung einstellen.
Eine derartige Variation der Zuströmquerschnitte ist besonders einfach möglich durch
entsprechende Geometrie der in der Zylinderkopfdichtung vorgesehenen Kühlmittelöffnungen.
Durch angepasste Abstufung dieser Öffnungen in der Zylinderkopfdichtung läßt sich
ein gerichteter Kühlmittelstrom verwirklichen. Weiterhin ist dieser Kühlmittelstrom
an die jeweilige thermische Beanspruchung des Zylinderkopfbereiches anzupassen.
[0010] Verbesserungen im Aufbau und der Gestaltung der Gußformen und beim Ausformen des
Rohlings lassen sich auf vorteilhafte Weise erzielen, wenn sich der untere Mantelabschnitt
zumindest teilweise bis zur Flanschfläche zum Kurbelgehäuse erstreckt, und der Kanal
durch einen Durchgang in der Zylinderkopfdichtung gebildet ist.
[0011] Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
der Beschreibung.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und Zeichnung
näher erläutert. Letztere zeigt in
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf einen Zylinderkopf,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Zylinderkopf im Bereich zweier gegenüberliegender Ventile
gemäß Linie II-II der Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Zylinderkopf im Stegbereich zwischen zwei Zylindern entlang
der Linie III-III gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den Zylinderkopf durch die Mitte eines Zylinders entlang der
Linie IV-IV gemäß Fig. 1, und
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch den Zylinderkopf im Bereich der Auslaßkanäle entlang der
Linie V-V gemäß Fig. 1,
- Fig. 6
- zwei Abwandlungen der Erfindung in einer schematischen Draufsicht auf den Zylinderkopf,
- Fig. 7
- einen Längsschnitt durch den Zylinderkopf im Bereich der Auslaßkanäle entlang der
Linie VII-VII gemäß Fig. 6.
[0013] Die Erfindung ist nachfolgend ohne Beschränkung auf diese Ausführungsform am Beispiel
eines Vierzylinder-Vierventil-Reihenmotors mit zwei Einlaß- und zwei Auslaßventilen
je Zylinder beschrieben. Der Zylinderkopf 1 der Brennkraftmaschine weist je Zylinder
2 zwei dem Gaswechsel dienende Einlaßkanäle 3 und zwei Auslaßkanäle 4 auf, die in
einen gemeinsamen Auslaßkanal 5 münden, auf. Sämtliche Einlaßkanäle 3 münden in eine
den Zylinderkopf seitlich begrenzende Flanschfläche 6. Die Auslaßkanäle 5 münden an
der gegenüberliegenden Längsseite in eine Flanschfläche 7. Der Zylinderkopf ist horizontal
durch ein Deck 8 in einen oberen, ölführenden Bereich 9 und einen unteren, wasserführenden
Bereich 10 unterteilt. Der Zylinderkopf 1 ist unter Zwischenlage einer Zylinderkopfdichtung
11 mit seiner Flanschseite 12 auf ein Kurbelgehäuse 13 in Open-Deck-Bauweise aufgesetzt.
Der wasserführende Mantel 14 des Kurbelgehäuses 13 ist über Öffnungen 15 in der Zylinderkopfdichtung
11 mit Zuführungen 16 in den wasserführenden Bereich 10 des Zylinderkopfes 1 verbunden.
[0014] Der wasserführende Bereich 10 besteht im wesentlichen aus einem sich in Längsrichtung
(parallel zur Kurbelwelle) des Zylinderkopfes erstreckenden Hohlraum 17, der mit einem
Kühlwasseraustritt 18 verbunden ist. Im Betrieb der Brennkraftmaschine strömt Kühlwasser
durch die Zuführungen 16 in den wasserführenden Bereich 10 bzw. den Hohlraum 17 und
durchströmt in Längsrichtung den Zylinderkopf 1 zum Kühlwasseraustritt 18. Gleichzeitig
stellt sich zwischen den Zylindern eine Querströmung ein, die eine Kühlung der den
Zylindern 2 zugeordneten Bereiche des Zylinderkopfes 1 bewirkt.
[0015] Vom Hohlraum 17 erstrecken sich wasserführende Mantelabschnitte 19, die einen ringförmigen
Mantel 20 (Fig. 5) ausbilden, der die Auslaßkanäle 4, 5 eines jeden Zylinders 2 ringförmig
umfaßt. Der untere Mantelabschnitt 21 ist über eine Bohrung 22 mit der Flanschfläche
12 des Zylinderkopfes 1 verbunden. Über eine Öffnung 15 in der Zylinderkopfdichtung
11 steht die Bohrung 22 mit dem wasserführenden Mantel 14 im Kurbelgehäuse 13 in Verbindung.
Die Bohrung 22 verläuft in diesem Ausführungsbeispiel im Steg 23 zwischen den beiden
Auslaßkanälen 4 und ist bis in den oberen Mantelbereich 24 verlängert. Die Bohrung
22 bildet dabei einen kühlwasserführenden Kanal, der den Mantelbereich 19, 20 direkt
mit dem Wassermantel 14 des Kurbelgehäuses 13 verbindet. Dadurch erfolgt eine Umspülung
der Auslaßkanäle 4, 5 direkt aus dem kühleren Wassermantel, ohne daß es vorher zu
einer Erwärmung an heißen Stellen im Zylinderkopf kommt.
[0016] In den Figuren 6 und 7 sind zwei Abwandlungen des erfindungsgemäßen Zylinderkopfes
dargestellt, bei denen der untere Mantelabschnitt zur Flanschfläche hin geöffnet ist.
Damit ist eine bessere Zugänglichkeit dieses unteren Mantelabschnittes beim Formvorgang
gewährleistet. Der untere Mantelabschnitt 21a, 21b ist in den Abwandlungen nicht als
umschlossenes Ringelement sondern als nach unten offene Ausnehmung ausgebildet ist
(Fig.7). Dieser untere Mantelabschnitt 21a, 21b erstreckt sich bogenförmig zwischen
zwei benachbarten Zuführungen 16. Dabei können die unteren Mantelabschnitte 21a (wie
in der linken Bildhälfte der Fig. 6 dargestellt) mit den Zuführungen 16 verbunden
sein. Dadurch sind die unteren Mantelabschnitte 21a der benachbarten Zylinder miteinander
verbunden. Es ist jedoch auch möglich, die unteren Mantelabschnitte 21b (rechte Bildhälfte
der Fig. 6) nicht mit den Zuführungen 16 zu verbinden, so daß keine direkte Verbindung
besteht.
[0017] Der Kanal 22 zur Verbindung mit dem Wassermantel 14 des Kurbelgehäuses 13 wird durch
eine Öffnung 25 in der Zylinderkopfdichtung 11 gebildet. Die Abmessungen der Öffnungen
25 und der Öffnungen 15 im Bereich der Zuführungen 16 bestimmen im Verhältnis zueinander
die Strömungsverhältnisse im Zylinderkopf.
1. Zylinderkopf für eine wassergekühlte, mehrzylindrige Brennkraftmaschine, dessen dem
Gaswechsel dienende Einlaß- und Auslaßkanäle (3, 4) in einander gegenüberliegende,
den Zylinderkopf seitlich eingrenzende Flanschflächen (6, 7) münden, mit einem quer
verlaufenden Deck (8), welches einen ölführenden Bereich (9) von einem darunter liegenden
wasserführenden Bereich (10) trennt, der über in die Flanschfläche (12) zum Kurbelgehäuse
(13) mündende Zuführungen (16) mit Kühlmittel versorgt wird, wobei sich der wasserführende
Bereich zumindest teilweise in den Bereich der Auslaßkanäle (4, 5) erstreckt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auslaßkanäle von einem wasserführenden Mantel (19, 20) umgeben
sind, und daß der Mantel über mindestens einen Kanal (22), der in die Flanschfläche
(12) zum Kurbelgehäuse (13) mündet, direkt vom Kurbelgehäuse her mit Kühlmittel versorgt
wird.
2. Zylinderkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (19, 20) einen
oberhalb des Auslaßkanals (4, 5) befindlichen oberen Mantelabschnitt (24) und einen
unterhalb des Auslaßkanals befindlichen unteren Mantelabschnitt (21) aufweist, und
daß der Kanal (22) in den unteren Mantelabschnitt mündet.
3. Zylinderkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (22) bis in den
oberen Mantelabschnitt (24) verlängert ist.
4. Zylinderkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (19, 20) einen
oberhalb des Auslaßkanals (4, 5) befindlichen oberen Mantelabschnitt (24) und einen
unterhalb des Auslaßkanals befindlichen unteren Mantelabschnitt (21a, 21b) aufweist,
daß der untere Mantelabschnitt zur Flanschfläche (12) geöffnet ist, und daß der Kanal
(22) als Öffnung (25) in einer zwischen Zylinderkopf (1) und Kurbelgehäuse (13) angeordneten
Zylinderkopfdichtung (11) ausgebildet ist.
5. Zylinderkopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der offene Bereich des unteren
Mantelabschnittes (21a, 21b) sich zwischen zwei Zuführungen (16) erstreckt.
6. Zylinderkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Mantelabschnitt
(21a) mit mindestens einer der Zuführungen (16) verbunden ist.
7. Zylinderkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß je
Zylinder (21) zwei zumindest teilweise getrennt geführte Auslaßkanäle (4) ausgebildet
sind, und daß der Kanal (22) zwischen den beiden Auslaßkanälen (4) geführt ist.
8. Zylinderkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mantel (19, 20) die einem Zylinder (2) zugeordneten Auslaßkanäle (4, 5) ringförmig
umfaßt.