(19)
(11) EP 0 745 458 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.1996  Patentblatt  1996/49

(21) Anmeldenummer: 96107134.7

(22) Anmeldetag:  07.05.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B24D 7/18, B24D 7/06, B24B 41/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 31.05.1995 DE 19519824

(71) Anmelder: ERNST WINTER & SOHN Diamantwerkzeuge GmbH & Co.
D-22844 Norderstedt (DE)

(72) Erfinder:
  • Peters, Walter
    23863 Kayhude (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Hauck, Graalfs, Wehnert, Döring, Siemons 
Neuer Wall 41
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) Spangebendes Maschinenwerkzeug, insbesondere Schleifwerkzeug


(57) Spangebendes Maschinenwerkzeug, insbesondere Schleifwerkzeug, mit einem auf die Spindel einer Werkzeugmaschine aufspannbaren, scheibenförmigen Aufnahmekörper, der eine Reihe von achsparallelen in Umfangsrichtung gleichmäßig beabstandeten Bohrungen aufweist zur Befestigung von Werkzeugeinsätzen auf der einen Seite des Aufnahmekörpers, wobei die Werkzeugeinsätze so ausgebildet und angeordnet sind, daß sie am Aufnahmekörper von einer kreisförmigen Umfangslinie umhüllt sind, wobei die Einsätze modular ausgeführt sind mit einem Einsatzträger und einem Arbeitsbelag, der Einsatzträger einen axialen Steckzapfen aufweist, der in eine Bohrung des Aufnahmekörpers einsteckbar ist sowie einen Bohrungsabschnitt an dem dem Steckzapfen gegenüberliegenden Ende, der zur Aufnahme des Steckzapfens eines zweiten Einsatzes ausgebildet ist und daß Befestigungsmittel vorgesehen sind zur Befestigung der Einsätze am Aufnahmekörper.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein spangebendes Maschinenwerkzeug, insbesondere Schleifwerkzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Rotierende Schleifwerkzeuge weisen herkömmlich einen Träger- oder Aufnahmekörper auf, der auf die Spindel einer Werkzeugmaschine aufspannbar ist. Der Schleifbelag oder der schleifende Abschnitt einer Schleifscheibe ist unmittelbar am Aufnahme- oder Trägerkörper oder über einen besonderen Trägerabschnitt angebracht. Bei der Bearbeitung unterscheidet man insbesondere Umfangsschleifen, Planschleifen, Bohrungsschleifen oder Profilschleifen. Je nach Einsatzfall wird in der Regel eine anders aufgebaute Schleifscheibe eingesetzt. Zudem erfordern die bekannten Schleifwerkzeuge einen bestimmten Drehzahlbereich, so daß sie außerhalb von Schleifmaschinen in anderen Werkzeugmaschinen, die einen kleineren Drehzahlbereich aufweisen, nicht eingesetzt werden können.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein spangebendes Maschinenwerkzeug, insbesondere Schleifwerkzeug, zu schaffen, das vielseitig einsetzbar und an unterschiedliche Anforderungen anpaßbar ist. Insbesondere soll sein Einsatz auf zweiachsigen Werkzeugmaschinen möglich sein.

[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Bei der Erfindung sind die Einsätze modular ausgebildet und weisen einen Einsatzträger auf, auf dem der Arbeitsbelag angeordnet ist. Der Einsatzträger weist einen axialen Steckzapfen auf, der in eine Bohrung des Aufnahmekörpers einsteckbar ist sowie einen Bohrungsabschnitt auf der dem Steckzapfen gegenüberliegenden Ende, der zur Aufnahme des Steckzapfens eines benachbarten Einsatzes ausgebildet ist. Befestigungsmittel dienen zur Befestigung des Werkzeugeinsatzes am Aufnahmekörper bzw. von zwei oder mehreren Einsätzen aneinander.

[0006] Der Aufnahmekörper ist scheibenartig und weist eine Reihe von achsparallelen in Umfangsrichtung gleichmäßig beabstandeten Bohrungen auf, in denen die Steckzapfen der Einsatzträger aufgenommen werden. Der Belag kann am Einsatzträger axial und/oder radial angeordnet sein, je nachdem, ob ein Umfangsschleifen, Planschleifen, Bohrungsschleifen oder Profilschleifen vorgenommen werden soll. Nach einer Ausgestaltung der Erfindung können die Einsätze von in Umfangsrichtung aneinandergrenzenden kreisbogenförmigen Segmenten gebildet sein, deren Arbeitsbelag einen umlaufenden spanabtragenden Abschnitt, vorzugsweise Schleifabschnitt, bilden. Alternativ können die Einsätze einen zylindrischen Arbeitsbelag aufweisen oder eine ringförmige Profilschleiffläche, je nach Anwendungsfall. Ändert sich dieser, werden die Einsätze durch andere ersetzt, während der Aufnahmekörper aufgespannt sein kann. Er kann jedoch auch entfernt werden, um mit anderen Einsätzen bestückt zu werden. Ein anders ausgebildeter Aufnahmekörper ist indessen nicht erforderlich.

[0007] Eine weitere Alternative besteht erfindungsgemäß darin, daß ein ringförmiger Werkzeugeinsatz vorgesehen ist, dessen Einsatzträger eine Reihe von Steckzapfen aufweist, die in die Bohrungen des Aufnahmekörpers einsteckbar sind. Entsprechend weist der Einsatzträger Bohrungsabschnitte auf, in die Steckzapfen eines benachbarten ringförmigen Werkzeugeinsatzes einsteckbar sind.

[0008] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist der Aufnahmekörper eine axiale Bohrung auf zur Aufnahme des Steckzapfens eines mittig angeordneten Werkzeugeinsatzes.

[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz ist es möglich, das Werkzeug modulmäßig aufzubauen, indem eine oder mehrere hintereinander angeordnete Einsätze angebracht werden, um eine Bearbeitung über eine größere Fläche zu ermöglichen. Zusätzlich oder alternativ kann ein mittiger Werkzeugeinsatz am Aufnahmekörper angebracht werden. Seine Länge kann ebenfalls durch mehrere hintereinander angeordnete Einsätze verändert werden, wobei Arbeitsbeläge vorzugsweise aneinandergrenzen.

[0010] Die Befestigung der Einsätze am Aufnahmekörper erfolgt vorzugsweise mit Hilfe von Schrauben, die in die Bohrungen des Aufnahmekörpers eingeschraubt bzw. eingeführt sind. Werden mehrere Einsätze koaxial angeordnet, können sie durch einen gemeinsamen Schraubenbolzen aneinander und am Aufnahmekörper befestigt werden. Werden sowohl kreisförmige Einsätze angeordnet und ein mittiger Einsatz, können auch gleichzeitig zwei Arbeitsoperationen, zum Beispiel Schleifoperationen, durchgeführt werden, nämlich zum Beispiel Planschleifen und Bohrungsschleifen.

[0011] Bei einzelnen Einsätzen mit zylindrischem Arbeitsbelag können diese auch in unterschiedlichen Drehpositionen am Antriebskörper befestigbar sein. Dabei kann jeder Einsatz auch eine Stirnschleiffläche aufweisen. Durch Verdrehung um einen relativ kleinen Verdrehwinkel kann dann eine andere Umfangsfläche zum Einsatz gebracht werden.

[0012] Statt einer Schleifbelagfläche können die Einsätze auch mit anderen spangebenden Formen versehen sein, beispielsweise als Fräseinsätze ausgebildet sein, die zum Beispiel nach einem Verschleiß um einen vorgegebenen Winkel verdreht werden, um erneut zum Einsatz zu gelangen.

[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Aufnahmekörper mit einem Gegenlagerkörper verbindbar, der Gegenlagerabschnitte für die Einsätze aufweist, die in die Bohrung der Einsatzträger einführbar sind. Die Gegenlagerabschnitte können von vorstehenden zapfenartigen Vorsprüngen gebildet sein, die passend in die Bohrungsabschnitte der Einsatzträger einsetzbar sind. Es ist jedoch vorzuziehen, wenn entsprechend geformte Zwischenstücke vorgesehen sind, die mit einem Abschnitt in entsprechenden Aufnahmebohrungen des Gegenlagerkörpers aufgenommen sind. Auf diese Weise läßt sich ein Bolzen sowohl durch eine Bohrung des Gegenlagerkörpers als auch durch die der Einsatzträger hindurch bis zum Aufnahmekörper hindurch erstrecken. Darüber hinaus kann der Gegenlagerkörper auf der dem Aufnahmekörper gegenüberliegenden Seite in seinen Bohrungen wiederum die Anbringung eines Steckabschnitts des Einsatzträgers aufweisen, so daß auf der anderen Seite des Gegenlagerkörpers wiederum Einsätze anbringbar sind. Ferner kann der Gegenlagerkörper einen mittigen Zapfen aufweisen, der in die mittige Bohrung des Aufnahmekörpers oder eines zwischen Aufnahmekörper und Gegenlagerkörper angeordneten Distanzabschnittes einsteckbar ist. Darüber hinaus kann der Gegenlagerkörper auch mindestens einen mittig angeordneten Werkzeugeinsatz aufnehmen in einer entsprechenden Bohrung für den Steckabschnitt des Einsatzkörpers.

[0014] Der Aufnahmekörper kann nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung eine axiale Bohrung aufweisen, die an dem den Einsätzen zugewandten Ende verschlossen ist. Von der Bohrung können axiale Kanäle abgehen, die an den Raum radial innerhalb der Einsätze münden. Auf diese Weise kann zu den einzelnen Einsätzen ein Kühlfluid geleitet werden, beispielsweise ein Kühlgas oder eine Kühlflüssigkeit. Bei einer anderen Ausgestaltung der Kühlung kann zwischen Aufnahmekörper und Gegenlagerkörper eine mit radialen Bohrungen versehene Verteilerbuchse gespannt sein, welche die Mündungen der Kanäle umgibt. Das über die Kanäle eintretende Kühlmittel wird dann über die Verteilerbuchse in dem Raum radial innerhalb der Einsätze verteilt und gelangt daher gleichmäßig zu den einzelnen Einsätzen, um eine wirksame Kühlung herbeizuführen. Es versteht sich, daß auch Mittel vorgesehen werden können, das Kühlmittel durch geeignete Kanäle radial zwischen benachbarten Einsätzen zu führen bis in den Eingriffsbereich der Einsätze mit dem Werkstück. Hierzu können entsprechende "Schuhe" verwendet werden, um das Kühlmittel in geeigneter Weise zuzuführen. Es versteht sich, daß eine wirksame Kühlung die Temperatur im Eingriffsbereich reduziert und damit die Standzeit des Werkzeugs verlängert.

[0015] Das erfindungsgemäße Maschinenwerkzeug hat den Vorteil, daß auf ein und demselben Aufnahmekörper verschiedene Einsätze kombiniert oder mehrfach verwendet werden können. Erfindungswesentlich ist ferner, daß unabhängig von den Einsätzen und den Einsatzfällen ein einheitlicher Aufnahmekörper verwendet wird. Es ist daher möglich, in einer Aufspannung ohne Werkzeugwechsel mit einer reduzierten Anzahl von Aufspannungen und Werkzeugwechseln ein Werkstück zu schleifen. Die Anzahl der Maschinen bzw. Maschinenachsen läßt sich bei der Erfindung ebenso reduzieren wie die Rüst-, Stück-, Liegezeiten und damit die Durchlaufzeiten. Spezialschleifmaschinen brauchen nicht mehr bereitgestellt zu werden oder nur in reduzierter Anzahl.

[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1
zeigt eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform eines Werkzeugs nach der Erfindung.
Fig. 2
zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 1 entlang der Linie 2-2.
Fig. 3
zeigt die Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform eines Werkzeugs nach der Erfindung.
Fig. 4
zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 3 entlang der Linie 4-4 im Eingriff mit einem Werkstück.
Fig. 5
zeigt eine dritte Ausführungsform eines Werkzeugs nach der Erfindung in Vorderansicht ähnlich den Darstellungen nach den Figuren 1 und 3.
Fig. 6
zeigt im Schnitt eine vierte Ausführungsform eines Werkzeugs nach der Erfindung.
Fig. 7
zeigt im Schnitt eine fünfte Ausführungsform eines Werkzeugs nach der Erfindung.
Fig. 8
zeigt die Vorderansicht des Werkzeugs nach Fig. 7 entlang der Linie 8-8.


[0017] In Fig. 2 ist ein scheibenförmiger Aufnahmekörper 10 eines Schleifwerkzeugs zu erkennen, der einen Aufspannkonus 12 und einen scheibenförmigen Aufnahmeabschnitt 14 enthält. Letzterer weist eine Reihe von achsparallelen Durchbohrungen auf, die in gleichmäßigem Abstand voneinander angeordnet sind, von denen eine bei 16 dargestellt ist. Sie ist gestuft, wobei der im Durchmesser kleinere Abschnitt als Gewindebohrung ausgeführt ist zur Aufnahme eines Bolzens 18 mit Gewindekopf 16 in der Gewindebohrung 16 und einem Gewindeschaft. Im Abschnitt größeren Durchmessers sitzt ein Abschnitt 20 einer einen Einsatz bildenden Tragbuchse 22. Sie hat eine Innengewindebohrung 24, in die der Gewindeschaft des Schraubenbolzens 18 eingreift, um die Buchse 22 gegen die Stirnfläche des Abschnitts 14 zu spannen. Wie aus der Zusammenschau von Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich, ist der im Durchmesser größere Teil der Tragbuchse 22 im Schleifmaterial 26 eingebettet, das in Vorderansicht segmentförmig ausgebildet ist und im Querschnitt außen wulstförmig, wie bei 28 angedeutet, zur Bildung eines geeigneten Schleifprofils, beispielsweise zum Schleifen eines Zahnrades 30, wie in Fig. 2 zu erkennen. Auf der dem Körper 10 abgewandten Seite weitet sich die Gewindebohrung 24 zu einer gestuften Ausnehmung 34 auf, deren enger Abschnitt formschlüssig, z. B. als Innensechskant geformt ist. Mit diesem kann ein Schlüssel, z.B. Sechskantschlüssel, zusammenwirken zur Verdrehung der Tragbuchse 22.

[0018] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, grenzen die kreisbogenförmigen Segmente 26 aneinander und bilden einen Schleifring, wie aus der Zusammenschau der Figuren 1 und 2 hervorgeht. Dieser kann mit Hilfe einer Abrichtrolle 38 abgerichtet werden. Nach endgültigem Verschleiß können die Segmente 26 entfernt und durch neue ersetzt werden. Wie noch weiter unten zu zeigen sein wird, kann ein Ring weiterer Segmente an den ersten Ring angesetzt werden, wobei die weiteren Segmente identisch zu den Segmenten 26 geformt ist und deren Einsteckzapfen 20 in die Bohrungen 24 der Segmente 26 eingreifen. Die Schrauben 18 sind dann entsprechend länger auszubilden.

[0019] Soweit in den Figuren 3 und 4 Teile dargestellt sind, die denen nach Fig. 1 und 2 gleichen, werden gleiche Bezugszeichen verwendet, denen jedoch ein Index a hinzugefügt ist. Man erkennt, daß der Aufnahmekörper 10a dem Aufnahmekörper 10 nach den Figuren 1 und 2 identisch ist. Der Unterschied zu der ersten Ausführungsform besteht darin, daß die Tragbuchsen 22a einen zylindrischen Schleifmantel 40 halten. Wie in Fig. 3 zu erkennen, hält der Aufnahmekörper 10a acht zylindrische Schleifeinsätze 40, mit denen ein Planschleifen bei einem Werkstück 42 vorgenommen werden kann, wie in Fig. 4 dargestellt.

[0020] Statt der einzelnen segmentartigen oder zylindrischen Einsätze, wie sie in den Figuren 1 bis 4 dargestellt sind, kann auch ein ringförmiger Trageinsatz vorgesehen werden mit Steckzapfen, die den zapfenförmigen Buchsenabschnitten 20 bzw. 20a gleichen und die in die Bohrungen 16 des Aufnahmekörpers eingesteckt werden. Der Arbeitsbelag, beispielsweise Schleifbelag erstreckt sich dann ringförmig um die mittige Achse des Aufnahmekörpers 10 bzw. 10a. Der Belag ist entweder zylindrisch oder auch in Form eines Profils vorgesehen, wie es etwa in Fig. 2 dargestellt ist.

[0021] Bei beiden Ausführungsformen ist der Aufnahmekörper 10, 10a mit einer durchgehenden axialen Bohrung 44 versehen, die nach unten durch einen Schraubstopfen 46 verschlossen ist. Die Bohrung 44 ist mit einer Reihe von schräg angeordneten Kanälen 48 verbunden, die zu einer Ringnut 50 geführt sind. Die Ringnut 50 öffnet sich zur Stirnseite des Abschnitts 14, 14a in den Raum radial innerhalb der Einsätze 22 bzw. 22a. Auf diese Weise kann eine Kühlmittelzufuhr zu den Schleifeinsätzen erfolgen.

[0022] Durch Drehung der Einsätze 40 zum Beispiel mit Hilfe eines Sechskantschlüssels 52 (Fig. 3) in der Ausnehmung 34a läßt sich die Drehposition der Einsätze 40 verändern, wenn ein gewisser Verschleiß eingetreten ist. Die Verdrehung erfolgt jedoch erst, wenn mit Hilfe der Schraube 18a der Einsatz etwas gelockert worden ist. Nach dem Verdrehen wird der Einsatz wieder festgespannt.

[0023] Soweit bei der Ausführungsform nach Fig. 5 mit der nach den Figuren 1 und 4 gleiche Teile vorgesehen sind, werden gleiche Bezugszeichen verwendet, denen ein Index b hinzugefügt ist. Der Aufnahmekörper 10b ist identisch dem nach Fig. 3 und 4. Statt der Schleifeinsätze 40 sind in Fig. 5 Fräseinsätze 54 angebracht. Die Ausbildung der Halterung und der Anbringung am Aufnahmekörper 10b gleicht völlig der Art und Weise, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist. Es wird daher darauf nicht näher eingegangen. Mit Hilfe eines Sechskantschlüssels 52b können die Einsätze 54 in ihrer Drehposition verändert werden, nachdem sie zuvor gelockert wurden. Um einen präzisen Rundlauf zu erreichen, kann ein geeignetes Hilfsmittel eingesetzt werden, wie in Fig. 5 dargestellt, nämlich ein Anschlag 56 mit Meßtaster 58. Zur wirksamen Verdrehung der Einsätze 54 weist der Schlüssel 52b einen Anschlag 60 auf, der mit der zugeordneten Schneide des Fräseinsatzes 54 zur Anlage gelangt.

[0024] Soweit bei der Ausführungsform nach Fig. 6 Teile verwendet werden, die mit denen der Ausführungsform nach den Figuren 3 und 4 gleich sind, werden gleiche Bezugszeichen verwendet, denen ein Index c hinzugesetzt ist. Man erkennt, daß der Aufnahmekörper 10c nach Fig. 6 weitgehend dem nach Fig. 3 und 4 gleicht.

[0025] Fig. 6 unterscheidet sich von Fig. 4 zum einen dadurch, daß die Nut 50c etwas abgewandelt ist und in einem tiefer liegenden Abschnitt einen O-Ring 62 aufnimmt. Weiterhin ist zu erkennen, daß zwei Einsätze 22c' und 22c'' aneinander angesetzt mittig am Aufnahmekörper 10c angebracht sind. Zu diesem Zweck erstreckt sich ein Schraubenbolzen 66 durch die Bohrungen der Tragbuchsen, die identisch zu den Tragbuchsen 22c ausgebildet sind. Man erkennt, daß der zapfenähnliche äußere Abschnitt 20c in eine entsprechend ausgebildete Aufnahmeausnehmung 65 des Aufnahmekörpers 10c eingesteckt ist. Der entsprechende Zapfen des Einsatzes 22c'' ist in die entsprechende Bohrung 24c der Tragbuchse des Einsatzes 22c' eingesteckt. Die beiden Einsätze 22c' und 22c'' werden mit Hilfe des Bolzens 66 mittig am Aufnahmekörper gehalten. Mithin ist ein Werkzeug geschaffen, mit dem sowohl ein Planschleifen als auch ein Bohrungsschleifen gleichzeitig durchgeführt werden kann. Wie erkennbar, haben die Schleifeinsätze 22c' und 22c'' die gleiche Länge. Es versteht sich, daß die Länge der Einsätze auch in gestufter Weise vorliegen kann, in der Art zum Beispiel, daß auch die halben Längen vorgehalten werden. Auf diese Weise läßt sich die gesamte Schleiflänge der mittigen Werkzeugeinsätze entsprechend stufenweise einstellen. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Werkzeugeinsätze 22c.

[0026] Man erkennt, daß alle Tragbuchsen 22c identisch aufgebaut sind und einen modulartigen Aufbau der Schleifeinsätze ermöglichen.

[0027] In Fig. 7 ist zur Abstützung von paarweise aneinandergereihten Schleifeinsätzen 22d' und 22d'' ein Gegenlagerkörper vorgesehen, bestehend aus einer Frontplatte 76 und einem Verteilerkörper 78, die über die Schraube 66d miteinander und mit dem Aufnahmekörper 10d verspannt sind. Die Schraube 66d verschließt die zentrale Bohrung 67 der Frontplatte 76 nach unten. Die Frontplatte 76 weist eine Reihe von achsparallelen Durchbohrungen 82 auf, die koaxial zu den Durchbohrungen 16d ausrichtbar sind. Sie nehmen Gegenlagerbuchsen 84 auf, deren äußerer Abschnitt 86 passend in den Bohrungsabschnitt 68 der Trägerbuchsen 22d eingreift, wenn Aufnahmekörper 10d und Gegenlagerkörper 76 gegeinander verspannt werden. Hierbei greift der Bund 64 in eine nach oben ringförmige Ausnehmung 87 des Verteilerabschnitts 78 und gelangt in Anlage an einen elastischen Dichtring 88, während ein axialer Bund 90 in den im Durchmesser größeren Bohrungsabschnitt 65 der Durchbohrung 44d eingreift. Mit Hilfe des Schraubenbolzens 66d können alle Teile miteinander verbunden werden. Der ringzylindrische Abschnitt des Verteilerkörpers 78 greift in die Nut 50d ein und gelangt in Anlage an den O-Ring 62d. Dadurch ist im Bereich der Ausnehmung 86 eine Kammer gebildet, die in Verbindung steht mit einem Ringraum 92 im Verteilerkörper 78, der seinerseits mit radialen Bohrungen 94 verbunden ist, die in den Raum radial innerhalb der Einsätze 40d' bzw. 40d'' münden, damit die Schleifbeläge gekühlt werden. Kühlmittel kann auch zwischen den einzelnen Einsätzen geführt werden, um näher zwischen Werkzeug und Werkstück zu gelangen.

[0028] Um eine Abdichtung zwischen Verteilerkörper 78 und Frontplatte 76 herzustellen, ist ein Dichtring 96 zwischen der unteren Stirnseite des Verteilerkörpers 78 und der zugeordneten Fläche der Frontplatte 76 angeordnet.

[0029] Die Ausführungsform nach Fig. 8 unterscheidet sich von der nach Fig. 7 dadurch, daß unterhalb der Gegenlagerscheibe 76 weitere Werkzeugeinsätze angeordnet sind, und zwar Werkzeugeinsätze 40e, die mit den Werkzeugeinsätzen 40c nach Fig. 6 vergleichbar sind. Ihre Tragbuchsen 22e greifen in die Bohrungen 82 der Gegenlagerscheibe 76 ein. Sämtliche Einsätze 40d', 40d'' und 40e werden von einem Bolzen 72e zusammengehalten. die Bolzen 72e halten auch Gegenlagerkörper 76 und Aufnahmekörper 10e zusammen. Wie in Fig. 6 sind Werkzeugeinsätze 40e' und 40e'' hintereinander angeordnet, jedoch auf der dem Aufnahmekörper 10e gegenüberliegenden Seite gegen den Gegenlagerkörper 76 gespannt. Das Ineinanderstecken erfolgt in der schon beschriebenen Art und Weise mit Hilfe der Tragbuchsen, und alle Teile werden mit Hilfe eines durchgehenden Schraubenbolzens 66e gegeneinander gespannt. Der Schraubenbolzen 66e erstreckt sich mit seinem Gewindeschaft bis in die Gewindebohrung 44d. Man erkennt mithin, daß unterhalb des Gegenlagerkörpers 76 ein Aufbau erhalten ist, der dem Aufbau der Schleifeinsätze nach Fig. 6 gleicht. Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist der modulare Aufbau eines erfindungsgemäßen Maschinenwerkzeugs besonders gut zu erkennen.


Ansprüche

1. Spangebendes Maschinenwerkzeug, insbesondere Schleifwerkzeug, mit einem auf die Spindel einer Werkzeugmaschine aufspannbaren, scheibenförmigen Aufnahmekörper, der eine Reihe von achsparallelen in Umfangsrichtung gleichmäßig beabstandeten Bohrungen aufweist zur Befestigung von Werkzeugeinsätzen auf der einen Seite des Aufnahmekörpers, wobei die Werkzeugeinsätze so ausgebildet und angeordnet sind, daß sie am Aufnahmekörper von einer kreisförmigen Umfangslinie umhüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (40, 40a, 40b, 40c, 40d) modular ausgeführt sind mit einem Einsatzträger (22, 22a, 22b, 22c, 22d) und einem Arbeitsbelag, der Einsatzträger einen axialen Steckzapfen aufweist, der in eine Bohrung des Aufnahmekörpers einsteckbar ist sowie einen Bohrungsabschnitt an dem dem Steckzapfen gegenüberliegenden Ende, der zur Aufnahme des Steckzapfens eines zweiten Einsatzes ausgebildet ist und daß Befestigungsmittel vorgesehen sind zur Befestigung der Einsätze am Aufnahmekörper (10, 10a, 10b, 10c, 10e).
 
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (40) von in Umfangsrichtung aneinandergrenzenden kreisbogenförmigen Segmenten gebildet sind, deren Arbeitsbelag einen umlaufenden spanabtragenden Abschnitt, vorzugsweise Schleifabschnitt, bilden.
 
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (40a, 40b) einen zylindrischen Arbeitsbelag aufweisen.
 
4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze in in unterschiedlichen Drehpositionen am Aufnahmekörper (10a, 10b) befestigbar sind.
 
5. Werkzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen ringförmigen Werkzeugeinsatz, dessen Einsatzträger eine Reihe von Steckzapfen und Buchsenabschnitte aufweist, die in Umfangsrichtung beabstandet sind.
 
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper (10c, 10d, 10e) eine axiale Bohrung (44c, 44d) aufweist zur Aufnahme des Steckzapfens eines mittig angeordneten Werkzeugeinsatzes (40c', 40c'', 40e', 40e'').
 
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der Einsätze (40 bis 40e) am Aufnahmekörper (10 bis 10e) mittels Schrauben (18 bis 18e) erfolgt.
 
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper (10 bis 10e) mit einem Gegenlagerkörper (76) verbindbar ist, der Gegenlagerabschnitte (64, 86) für die Einsätze (40d', 40d'') aufweist, die in die Bohrungen der Einsatzträger einsetzbar sind.
 
9. Werkzeug nach den Ansprüche 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenlagerkörper (76) einen mittigen Zapfen aufweist, der in die mittige Bohrung des Aufnahmekörpers (10d, 10e) oder eines zwischen Aufnahmekörper und Gegenlagerkörper angeordneten Distanzabschnitts (78) einsteckbar ist.
 
10. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenlagerkörper (76) achsparallele Bohrungen (82) aufweist für die Aufnahme der Steckzapfen auf der dem Aufnahmekörper gegenüberliegenden Seite angeordneten Werkzeugeinsätze (40e).
 
11. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenlagerkörper (76) auf der dem Aufnahmekörper (10d, 10e gegenüberliegenden Seite eine axiale Bohrung aufweist zur Aufnahme des Steckzapfens eines mittig angeordneten Werkzeugeinsatzes (40e', 40e'').
 
12. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper (10 bis 10e) eine axiale Bohrung (44 bis 44e) aufweist, die an dem den Einsätzen zugewandten Ende verschlossen ist und von der axialen Bohrung Kanäle (48 bis 48e) abgehen, die in den Raum radial innerhalb der Einsätze (40 bis 40e) münden.
 
13. Werkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper (10 bis 10e) auf der die Einsätze (40 bis 40e) aufweisenden Seite eine Ringnut (50 bis 50e) aufweist, in welche die Kanäle (48 bis 48e) münden.
 
14. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsatzträger Trägerbuchsen (22a bis 22e) aufweisen, deren vorstehender Abschnitt die Steckzapfen bildet und mittels Schrauben (16 bis 16e) in den Bohrungen des Aufnahmekörpers (10a bis 10e) anbringbar und befestigbar sind, wobei die Bohrungen ein Gewinde aufweisen.
 
15. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die spanabtragenden Abschnitte nebeneinander angeordneter Einsätze (40c, 40c') aneinanderstoßen.
 
16. Werkzeug nach Anspruch 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Aufnahmekörper (10c) und Gegenlagerkörper (74) abgedichtet eine mit radialen Bohrungen (94) versehene Verteilerbuchse (78) gespannt ist, welche die Mündung der Kanäle (48c) umgibt.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht