[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kalander für die Voll- und Leichtsatinage nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Während bei der "Vollsatinage" alle Walzen des Kalanders aufeinanderliegen und zur
Erhöhung der Streckenlast zusätzlich eine Druckkraft eingeleitet wird, versteht man
unter "Leichtsatinage", auch "Mattsatinage" genannt, daß die Satinage unter Umgehung
der Zusatzbelastungseinrichtung, also nur unter dem Einfluß des Walzengewichts einiger
Walzen, beispielsweise 4 bis 12 Walzen, durchgeführt wird. Die Walzen, deren Gewicht
man nicht benötigt, müssen dabei so abgestützt werden, daß ihr Gewicht nicht mehr
auf den benutzten Walzenstapel wirken kann.
[0003] Bei einem bekannten Kalander dieser Art (DE 30 12 852 C2) sind sämtliche Walzen unmittelbar
in längs des Ständers vertikal verschiebbaren Tragblöcken gelagert, wobei die meisten
Walzenspalte auf der einen Seite durch eine harte Walze und auf der anderen Seite
durch eine elastische Walze begrenzt sind. Eine Hubvorrichtung, die auf die Tragblöcke
der untersten Walze wirkt, besitzt eine Arbeitsstellung, die durch Anlage an einem
festen Anschlag vorgegeben ist und aus der sie in eine Trennstellung abgesenkt werden
kann. Auf die Tragblöcke der obersten Walze wirkt je ein Hydraulikzylinder, mit dem
über das Walzengewicht hinausgehende Kräfte auf den Walzenstapel ausgeübt werden können,
wie dies für die Vollsatinage erforderlich ist. Als Muttern ausgebildete Stützelemente
sind auf Hängespindeln vertikal verstellbar. Sie dienen dazu, den Walzen bei einer
Walzentrennung einen definierten Abstand voneinander zu geben, und werden außerdem
dazu benutzt, die Tragblöcke der bei der Leichtsatinage unwirksam zu machenden obersten
Walze(n) in so großer Höhe abzustützen, daß bei in Arbeitsstellung befindlicher Hubvorrichtung
ein Abstand dieser Walzen zu den darunter befindlichen Walzen verbleibt. Um die Stützelemente
in unbelastetem Zustand in die für die Leichtsatinage erforderliche Höhe verstellen
zu können, sind Distanzstücke vorgesehen, die bei getrennten Walzen zwischen der Seitenscheibe
einer elastischen Walze und dem Endbereich einer benachbarten harten Walze oder zwischen
die Kolben der Hubvorrichtung und die ihnen zugeordneten Stützflächen der Tragblöcke
der untersten Walze einführbar sind.
[0004] Um zumindestens einen Teil der Walzen nicht durch unkontrollierte Reibungskräfte
zu belasten und um Randlasten durch überhängende Gewichte zu kompensieren, sind sogenannte
Hebelkalander bekannt (DE 43 14 670 A1), bei denen die Lagerblöcke zumindest der mittleren
Walzen von Hebeln getragen sind, die am zugehörigen Tragblock gelagert und zwischen
einem oberen Anschlag und einem unteren Anschlag schwenkbar sind. Bei ihnen werden
die Tragblöcke schon während des normalen Betriebs auf den Stützelementen der Hängespindeln
abgestützt. Um die Stützelemente zwecks Verstellung zu entlasten, sind zwischen Stützelement
und Lagerblock Positioniervorrichtungen vorgesehen, die eine Arbeitsstellung und eine
Entlastungsstellung geringerer Höhe einnehmen können. Eine Leichtsatinage ist bei
diesen Kalandern nicht möglich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen für die Voll- und Leichtsatinage
geeigneten Kalander anzugeben, bei dem unkontrollierte Reibungskräfte eine wesentlich
geringere Rolle spielen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Bei dieser Konstruktion werden, ausgehend von einem Kalander für die Voll- und Leichtsatinage,
zumindest die mittleren Walzen nicht mehr direkt an den zugehörigen Tragblöcken, sondern
über Hebel an diesen Tragblöcken gelagert. Diese Walzen werden daher kaum durch Reibungskräfte
belastet. Unter Verwendung üblicher Entlastungsvorrichtungen zwischen Hebel und Tragblock
können Randlasten, wie überhängende Gewichte, kompensiert werden. Die Hubvorrichtung
sorgt zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben für einen Überhub, durch den die Walzen
aneinandergeschoben und über die Arbeitsstellung hinaus gehoben werden. Die Größe
des Überhubs sorgt für eine Entlastung der Stützelemente und erlaubt es auch, ausgewählte
Stützelemente soweit anzuheben, daß beim nachfolgenden Betrieb eine oder mehrere der
obersten Walzen im Abstand von den darunter befindlichen Walzen gehalten werden, wie
dies für die Leichtsatinage erforderlich ist.
[0008] Wenn gemäß Anspruch 2 der Überhub aus zwei je für sich durchfahrbaren Abschnitten,
nämlich einem Entlastungshub und einem Zusatzhub besteht, kann man immer dann, wenn
nur eine Entlastung der Stützelemente gewünscht wird, mit einer vergleichsweisen geringen
Anhebung der Walzen auskommen.
[0009] Wenn gemäß Anspruch 3 das höhenverstellbare Widerlager jeweils eine ständerfeste
Lage einnimmt, ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau des Kalanders, weil alle
Verstell- und Belastungsfunktionen durch die Hubvorrichtung ausgeübt werden. Die Arbeitsstellung
ergibt sich, wenn der Tragblock der obersten Walze am Widerlager anliegt. Wenn das
Widerlager nach oben verstellt wird, kann die Hubvorrichtung in die Entlastungsstellung
und in die Überhubstellung angehoben werden.
[0010] Wenn gemäß Anspruch 4 das Widerlager durch höhenverstellbare Druckspindeln gebildet
wird, ergibt sich eine besonders einfache Verstellmöglichkeit.
[0011] Bei der Ausführungsform nach Anspruch 5 dienen erste und zweite Anschläge zur Festlegung
der Entlastungsstellung und der Überhubstellung.
[0012] Dies kann gemäß Anspruch 6 besonders einfach durch die zusätzliche Verwendung eines
Anschlagkolbens erreicht werden.
[0013] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 7 lassen sich die gewünschten Stellungen der
Stützelemente durch Drehung der Hängespindeln und wahlweise Blockierung der Stützmuttern
in sehr kurzen Zeiten erreichen. Durch die vergrößerte Höhe der Stützmuttern können
die am Tragblock montierten Blockiervorrichtungen während des gesamten Überhubs wirksam
sein.
[0014] Bei den Weiterbildungen der Ansprüche 8 bis 11 werden Lagesensoren verwendet, mit
deren Hilfe es möglich ist, die Verstellung der Stützelemente, wie sie beim Walzenwechsel
und wie sie bei der Leichtsatinage erforderlich sind, vollautomatisch vorzunehmen.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Kalander in der Arbeitsstellung für die Vollsatinage,
- Fig. 2
- den Kalander der Fig. 1 in der Trennstellung der Walzen,
- Fig. 3
- den Kalander der Fig. 1 in der Entlastungsstellung, in der die Stützelemente der Hängespindeln
verstellt werden können,
- Fig. 4
- den Kalander der Fig. 1 in der Überhubstellung und
- Fig. 5
- den Kalander der Fig. 1 im Leichtsatinagebetrieb.
[0016] Der in den Zeichnungen veranschaulichte Kalander weist einen schematisch angedeuteten
Ständer 1 mit einer vertikal verlaufenden Führung 2 auf. Längs dieser Führung sind
ein Tragblock 3 für eine unterste Walze 4, Tragblöcke 5, 6 und 7 für mittlere Walzen
8, 9 und 10 sowie ein Tragblock 11 für die oberste Walze 12 verschiebbar. Während
die unterste Walze 4 und die oberste Walze 12 direkt in den zugehörigen Tragblöcken
3 bzw. 11 gelagert sind, werden die Lagerblöcke 13 der mittleren Walzen 8 bis 10 von
Hebeln 14 getragen, die über Schwenkgelenke 44 an den zugehörigen Tragblöcken 5, 6
und 7 gelagert sind. Der Schwenkweg x
o nach oben ist durch einen Anschlag 15 am Tragblock, der Schwenkweg x
u nach unten durch einen Anschlag 16 am Tragblock begrenzt. Zwischen Hebel und Tragblock
ist außerdem eine durch Hydraulikzylinder gebildete Entlastungsvorrichtung 17 zur
Kompensation von Randkräften angeordnet.
[0017] Ein Widerlager 18 ist an einer Druckspindel 19 angeordnet, die mit Hilfe eines Motors
20 in einem ständerfesten Gewinde 21 nach oben und unten verstellbar ist. Eine Hubvorrichtung
22 besitzt auf jeder Seite des Ständers 1 einen Zylinder 23 und einen Hubkolben 24,
dessen Stange 25 auf den Tragblock 3 für die unterste Walze 4 wirkt. Ein Anschlagkolben
26 kann aus einer unteren Stellung, wie in Fig. 1 gezeigt, in eine obere Stellung,
wie in Fig. 4 gezeigt, verlagert werden. Daher vermag der Hubkolben 24 vier verschiedene
Stellungen einzunehmen:
1. Die Arbeitsstellung ist dadurch bestimmt, daß der von unten belastete Hubkolben
24 den Walzenstapel nach oben drückt, wo sich der Tragblock 11 am Widerlager 18 abstützt
(Fig. 1).
2. Nach einem Trennhub Ha nimmt der Hubkolben 24 als Trennstellung seine unterste
Lage ein, in der alle Walzen voneinander getrennt sind (Fig. 2).
3. Wird das Widerlager 18 nach oben verstellt, kann der Hubkolben 24 um einen Entlastungshub
Hb bis zur Anlage am Anschlagkolben 26 in eine Entlastungsstellung angehoben werden
(Fig. 3).
4. Wenn der Anschlagkolben 26 in seine obere Stellung verlagert worden ist, kann der
Hubkolben 24 nochmals um einen Zusatzhub Hz nach oben in eine Überhubstellung versetzt
werden (Fig. 4).
[0018] Mit Gewinde versehene Hängespindeln 27 sind von einem Motor 28 über Zahnräder 29
und 30 drehbar. Sie sind in einer ständerfesten, als Mutter ausgebildeten Halterung
31 gehalten und verändern daher beim Drehen ihre Höhenlage. Stützelemente 32 in der
Form von Stützmuttern sind den Tragblöcken 5, 6, 7 und 11 zugeordnet. Sie können durch
eine vom Tragblock gehaltene Blockiervorrichtung 33, die mit einem Riegel 34 in eine
Außenverzahnung der Stützelemente 32 einzugreifen vermag, gegen Drehung gesichert
werden, was zu einer Relativverstellung des Stützelements 32 gegenüber der Hängespindel
27 führt. Die Höhe Hm des Stützelements 32 ist mindestens gleich dem Zusatzhub Hz,
zuzüglich der Höhe des Riegels 34 sowie des Ablegehubes E2 bzw. E3, um eine für die
Leichtsatinage ausreichende Verstellmöglichkeit der Stützelemente 32 zu ermöglichen.
[0019] Ein Lagesensor 35 spricht an, wenn das Widerlager 18 einen bestimmten Abstand E1
vom Tragblock 11 erreicht hat. Lagesensoren 36 an den Blockiervorrichtungen 33 sprechen
an, wenn die Stützelemente 32 eine vorbestimmte Höhe relativ zu den Tragblöcken erreicht
haben. Fühler 37 stellen fest, ob die Blockiervorrichtung 33 wirksam oder unwirksam
ist. Fünf Lagesensoren 38, 39, 40, 41 und 42 wirken mit dem Zahnrad 30 der Hängespindel
27 zusammen und melden, wenn diese bestimmte Höhenpositionen mit Bezug auf den Ständer
1 erreicht hat. Eine Meßvorrichtung 43 zeigt die Höhe der unteren Walze 4 relativ
zum Ständer 1 an. Die Lagesensoren sind beispielsweise induktive Nährungsschalter,
die ein Signal abgeben, wenn sie von einem metallischen Gegenstand (z.B. einem Stützelement
32) verdeckt werden.
[0020] Der Gesamthub H innerhalb des Zylinders 23 ist daher

. Der von der Arbeitsstellung der Fig. 1 aus mögliche Überhub Ho ist gleich

. Der Entlastungshub Hb ergibt sich aus dem definierten Hebelweg x
o der Lagerblöcke 13 der Mittelwalzen und dem Einstellspalt E3 zwischen den Stützelementen
32 und den Tragblöcken 5, 6 und 7. Der Zusatzhub Hz ergibt sich aus dem definierten
Hebelweg x
u der Mittelwalze 8, die oberhalb der Antriebswalze liegt, dem Entlastungshub Hb und
einem Walzenspalt Sm.
[0021] Bei einem Ausführungsbeispiel betrug der Trennhub Ha 180 mm, der Entlastungshub Hb
18 mm und der Zusatzhub Hz 60 mm.
[0022] Es sind die folgenden Betriebsweisen möglich:
[0023] Zur Vollsatinage (Fig. 1) hat das Widerlager 18 eine vorbestimmte, von den Durchmessern
der Walzen abhängige Höhe. Durch Belastung des Hubkolbens 24 von unten werden die
Walzen gegeneinander gefahren und können mit einer das Walzengewicht übersteigenden
Zusatzkraft belastet werden.
[0024] Ist eine Walzentrennung (Fig. 2) erforderlich, beispielsweise wegen eines Risses
der Papierbahn, wird der Hubkolben 24 entlastet. Die Hebel 14 der mittleren Walzen
8, 9 und 10 legen sich auf die unteren Anschläge 16 der auf den zugehörigen Stützelementen
32 abgestützen Tragblöcke. Der Tragblock 11 der oberen Walze 12 sinkt, bis er sich
auf dem zugehörigen Stützelement 32 abstützt.
[0025] Zum Walzenwechsel ist es erforderlich, daß die Stützelemente 32, die wegen einer
Veränderung des Walzendurchmessers verstellt werden müssen, entlastet werden. Dies
erfolgt gemäß Fig. 3 dadurch, daß der Hubkolben 24 in die Entlastungsstellung verfahren
wird, nachdem das Widerlager 18 durch den Motor 20 um einen ausreichenden Betrag angehoben
worden ist. Bei der Aufwärtsbewegung des Hubkolbens 24 werden die Walzen wiederum
zusammengefahren, wobei sich die Hebel 14 gegen den oberen Anschlag 15 der zugehörigen
Tragblöcke 5, 6, und 7 legen. Daher werden diese Tragblöcke ebenso wie der Tragblock
11 der obersten Walze 12 von den zugehörigen Stützelementen 32 abgehoben. Nunmehr
können die Stützelemente 32 mit Hilfe der Hängespindel 27 und der Blockiervorrichtung
33 in die gewünschte neue Höhenlage gebracht werden. Um dies vollautomatisch zu bewerkstelligen
kann die Hängespindel 27 aus ihrer durch den Lagesensor 40 festgelegten Neutralstellung
in die durch die Lagesensoren 41 und 42 bestimmten unteren Lagen verstellt werden,
wobei einige der Stützelemente 32 durch Blockierung in ihrer relativen Höhenlage zur
Hängespindel 27 verändert werden.
[0026] Der Walzenwechsel selbst erfolgt, wenn sich die Walzen in der abgesenkten Stellung
der Fig. 2 befinden. Die Endeinstellung erfolgt so, daß die Druckspindeln 19 nach
einem Walzenwechsel auf einen Einstellspalt E1 an den Tragblock 11 für die oberste
Walze 12 herangefahren werden, wobei alle Mittelwalzen sowie die oberste Walze mit
ihren Tragblöcken auf den Stützelementen 32 abgelegt sind (Fig. 2). Der Einstellspalt
E1 entspricht dem sich im Normalbetrieb ergebenden Spalt E2 zwischen dem Tragblock
11 und dem obersten Stützelement 32. Zur Einstellung der Einstellspalte E3 wird die
Entlastungsstellung der Fig. 3 angefahren.
[0027] In der Überhubstellung der Fig. 4 ist der Anschlagkolben 26 und damit auch der Hubkolben
24 um den Zusatzhub Hz nach oben gerückt, wobei zuvor das Widerlager 18 in seine oberste
Position gefahren worden ist. Die Tragblöcke haben daher sämtlich einen um den Zusatzhub
Hz erhöhten Abstand von den zugehörigen Stützelementen 32. Mit Hilfe des Lagesensors
38 werden alle Stützelemente 32 gleichzeitig um den Betrag des Entlastungshubes Hb
nach oben verstellt. Die Stützelemente, die den für die Leichtsatinage nicht benötigten
Walzen zugeordnet sind, werden auf den Abstand E2 bzw. E3 zu den zugehörigen Tragblöcken
eingestellt, während die darunter liegenden Stützelemente 32 durch Blockierung ihre
Höhe beibehalten. Durch Absenken der Hubkolben 24 um den Zusatzhub Hz werden die nicht
benötigten Walzen auf den zugeordneten Stützelementen 32 abgelegt, wobei die Hebel
14 sich auf den unteren Anschlägen 16 der Lagerblöcke abstützen. Die darunter liegenden
Tragblöcke stützen sich ebenfalls auf den Stützelementen 32 ab. Jedoch stehen die
zugehörigen Hebel 14 wie in der Arbeitsstellung der Fig. 1 waagrecht zwischen den
oberen Anschlägen 15 und den unteren Anschlägen 16.
[0028] Dies ergibt die in Fig. 5 veranschaulichte Leichtsatinagestellung, bei der lediglich
die drei unteren Walzen und zwar allein durch ihr Gewicht wirksam sind, während die
beiden oberen Walzen in einer Unwirksamstellung gehalten sind. Wie man erkennt, sind
die Stützelemente 32 der beiden oberen Walzen 10 und 12 um einen erheblichen Betrag
und die Stützelemente 32 der mittleren Walzen 8 und 9 um einen kleineren Betrag nach
oben verstellt worden. Bei dieser Einstellung können die Lagesensoren 38 und 39 die
entsprechenden Positionierungen steuern.
[0029] Bei der zum Walzenwechsel erforderlichen Verstellung der Stützelemente greifen die
Riegel 34 der Blockiervorrichtungen 33 etwa in der gleichen Höhe in die Außenverzahnung
der Stützelemente 32 ein. Wenn sie aber auf den großen Abstand der Fig. 4 gebracht
worden sind und dann noch verstellt werden sollen, ist für den Eingriff der Riegel
34 in die Außenverzahnung die größere Höhe Hm der Stützelemente 32 wesentlich.
[0030] Von der dargestellten Konstruktion kann in vielfacher Hinsicht abgewichen werden,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So kann man auf einen Anschlag
für die Entlastungsstellung verzichten, wenn man es in Kauf nimmt, daß für einen normalen
Walzenwechsel die Überhubstellung der Fig. 4 angefahren wird. Die Hängespindel 27
kann auch einen anderen bekannten Aufbau haben, beispielsweise mehrteilig sein oder
motorisch verstellbare Stützmuttern besitzen. Die Höhenverstellung kann statt Verschrauben
auch durch Einsetzen von Distanzstücken erfolgen.
[0031] Es besteht auch die Möglichkeit, das Widerlager an einem Hydraulikzylinder anzubringen
und den Hubkolben 24 in seiner Arbeitsstellung gegen einen weiteren Anschlag anliegen
zu lassen. Der Anschlag 16 kann auch durch die Endlage des Kolbens der Entlastungsvorrichtung
17 gebildet sein.
1. Kalander für die Voll- und Leichtsatinage, mit
- übereinander angeordneten Walzen,
- zugehörigen Tragblöcken, die längs einer ständerfesten Führung vertikal verschiebbar
sind,
- Hängespindeln, die höhenverstellbare Stützelemente zum Abstützen der Tragblöcke
bei voneinander getrennten Walzen tragen und ihrerseits am oberen Ende von einer ständerfesten
Halterung getragen sind,
- einer der untersten Walze zugeordneten Hubvorrichtung, die für einen Trennhub zwischen
einer Arbeitsstellung, in der die Walzen zusammengefahren sind, und einer darunter
befindlichen Trennstellung, in der die Walzen voneinander getrennt sind, ausgelegt
ist,
- einem der obersten Walze zugeordneten höhenverstellbaren Widerlager
- sowie Mitteln zum Anheben der bei der Leichtsatinage unwirksam zu machenden obersten
Walze(n) und zum Abstützen der zugehörigen Tragblöcke in der angehobenen Unwirksamkeitsstellung
dadurch gekennzeichnet,
a) daß die Lagerblöcke zumindest der mittleren Walzen (8, 9, 10) von Hebeln (14) getragen
sind, die am zugehörigen Tragblock (5, 6, 7) gelagert und zwischen einem oberen Anschlag
(15) und einem unteren Anschlag (16) schwenkbar sind,
b) und daß die Hubvorrichtung (22) für einen Überhub (Ho) ausgelegt ist, der über
eine Entlastungsstellung (Fig. 3), in der die Tragblöcke (5, 6, 11) von den zugehörigen
Stützelementen (32) abgehoben sind, in eine Überhubstellung (Fig. 4) führt, in der
die Tragblöcke (7, 11) der obersten Walze(n) (10, 12) mindestens bis in die Unwirksamkeitsstellung
angehoben sind.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überhub (Ho) aus einem von
der Arbeitsstellung (Fig. 1) bis zur Entlastungsstellung (Fig. 3) reichenden Entlastungshub
(Hb) und einem von der Entlastungsstellung bis zur Unwirksamkeitsstellung (Fig. 4)
reichenden Zusatzhub (Hz) besteht, die je für sich durchfahrbar sind.
3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das höhenverstellbare
Widerlager (18) jeweils eine ständerfeste Lage einnimmt.
4. Kalander nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (18) durch höhenverstellbare
Druckspindeln (19) gebildet wird.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung
(22) ortsfeste Zylinder (23) aufweist, deren Hubkolben (24) ein erster Anschlag zur
Festlegung der Entlastungsstellung (Fig. 3) und ein zweiter Anschlag zur Festlegung
der Überhubstellung (Fig. 4) zugeordnet ist.
6. Kalander nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge durch einen Anschlagkolben
(26) gebildet werden, der oberhalb des Hubkolbens (24) angeordnet und um den Zusatzhub
(Hz) verstellbar ist.
7. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hängespindeln
(27) drehbar und von einer als Gewinde ausgebildeten Halterung (31) getragen sind
und daß die Stützelemente (32) Stützmuttern sind, die durch Blockiervorrichtungen
(33) gegen Drehung gesichert werden können und eine Höhe (Hm) aufweisen, die mindestens
gleich dem Zusatzhub (Hz) ist.
8. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Widerlager-Lagesensoren
(35) zur Einstellung eines vorgegebenen Abstandes der Widerlager (18) von den Lagerblöcken
(11) der obersten Walze (12) vorgesehen sind.
9. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Stützelement-Lagesensoren
(36) zur Einstellung eines vorgegebenen Abstandes der Tragblöcke (5, 6, 7, 11) von
den Stützelementen (32) vorgesehen sind.
10. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Spindel-Lagesensoren
(38 bis 42) zur Festlegung vorgegebener Höhenpositionen der Hängespindeln (27) vorgesehen
sind.
11. Kalander nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß fünf Spindel-Lagesensoren vorgesehen
sind, von denen der erste (40) eine Neutralstellung, der zweite (39) eine kleinere
Absenkung zwecks Entlastung der Stützelemente (32), der dritte (41) und vierte (42)
eine größere Absenkung zwecks Anpassung an kleinere bzw. größere Walzendurchmesser
aufgrund eines Walzenwechsels und der fünfte (38) eine Anhebung mindestens um den
Entlastungshub (Hb) festlegt.