[0001] Die Erfindung betrifft ein Kragplatten- und/oder Fugenelement für bewehrte Baukonstruktionen,
bestehend aus einem zur Aufnahme von Zug- und/oder Druck-Bewehrungselementen ausgebildeten,
ein- oder mehrteiligen Baukörper sowie in diesen Baukörper eingesetzten oder einsetzbaren
Querkraftstäben, wobei zur Aufnahme der Zug- und/oder Druck-Bewehrungselemente im
Baukörper annähernd quer zu einer vertikalen Längsmittelebene desselben verlaufende
Durchgangsöffnungen ausgebildet sind und wobei die Querkraftstäbe einen schräg zur
Horizontalen verlaufenden Mittelabschnitt aufweisen und jeweils ein Bereich der beidseitig
des Baukörpers vorstehenden Abschnitte der Querkraftstäbe achsparallel zur Mittelachse
der Durchgangsöffnungen für die Aufnahme der Zug- und/oder Druck-Bewehrungselemente
ausgerichtet ist.
[0002] Gerade Kragplatten, aber auch andere im Bereich einer Gebäudeumfassung ins Freie
vorstehende Baukörper bilden erhebliche Wärmebrücken zwischen der Innen- und der Außentemperatur.
Im Bereich solcher Wärmebrücken ist man in den vergangenen Jahren immer mehr dazu
übergegangen, Isolationselemente einzusetzen, um die vorstehenden Baukörper von den
innenliegenden Baukörpern in gewisser Weise thermisch zu trennen. Damit können zwar
die Überlegungen bezüglich des Wärme- bzw. des Schallüberganges gelöst werden, doch
bedarf es bei solchen Deckenkonstruktionen der Schaffung einer statischen Einheit
zwischen einer Deckenkonstruktion und einer auskragenden Platte. In der Regel werden
an den gegenseitigen Anschlußseiten Steckeisen für die obere und die untere Bewehrung
in die Deckenplatte einbetoniert, welche sie dann hinreichend vorstehen, um in die
auskragende Platte, z.B. eine Balkonplatte, eingreifen zu können.
[0003] An sich können dadurch die Zug- und Druckkräfte ohne weiteres übertragen werden.
Wenn dann jedoch zur Herstellung einer entsprechenden Wärmeisolation Streifen aus
einem wärme- und schallisolierenden Material eingesetzt und diese Baukörper dadurch
voneinander getrennt werden, entsteht das statische Problem, daß besondere Maßnahmen
zur Übertragung der Querkräfte notwendig werden. Wenn also der kontinuierliche Übergang
zwischen den beiden Platten durch das Isoliermaterial unterbrochen wird, müssen die
Querkräfte über besondere Bewehrungseinlagen übertragen werden.
[0004] Solche Querkraftstäbe werden bei einer bekannten Ausführung (CH-PS 677 249) von einem
Steckeisen gebildet, welches mit einem seiner parallelen Endteile nahe der oberen
Fläche einer Deckenplatte einbetoniert wird, wobei dann ein Mittelteil, der schräg
von oben nach unten verläuft anschließt und wobei der zweite parallele Endteil des
Steckeisens in die Kragplatte nahe deren Unterfläche eingebettet werden kann. Bei
dieser Ausgestaltung ist zudem vorgesehen, praktisch einstückig ausgebildete Bewehrungselemente,
welche sowohl die Zug- und die Druckkräfte als auch die Querkräfte zwischen einer
Kragplatte und der mit ihr verbundenen Deckenplatte zu übertragen, einzusetzen. Dabei
werden zwei parallel mit gegenseitigem Abstand angeordnete Gurte vorgesehen, wobei
das den Querkraftstab bildende Steckeisen mit beiden Gurten mit den jeweiligen Enden
starr verschweißt ist. Bei einer solchen Anordnung ist es wohl möglich, im Bereich
von Kragplatten- und/oder Fugenelementen eine in sich stabile Anschlußbewehrung vorzusehen,
doch ergeben sich dann keine Möglichkeiten, durchgehende Bewehrungselemente einzusetzen.
Es kann also nach wie vor nur mit entsprechenden Steckeisen gearbeitet werden. Außerdem
ergeben sich Probleme mit einer solchen aus mehreren Teilen starr zusammengeschweißten
Bewehrungsanordnung, wenn sie in einen wärme- und schallisolierenden Baukörper eingesetzt
werden soll.
[0005] Bei einer weiteren bekannten Ausgestaltung einer Bewehrung für den Anschluß von Balkonplatten
(EP-A-402 343) sind Platten aus wärmedämmendem Schaumstoff vorgesehen. Dabei ist die
Bewehrung aus einem Zugbewehrungsstab, einem Druckbewehrungsstab und einer Schubbewehrung
zusammengesetzt ist und alle diese Bewehrungsteile liegen in einer Ebene. Die beiden
Enden der Schubbewehrung sind mit dem jeweiligen Zug- oder Druckstab beispielsweise
durch Schweißung oder Drahtbindung fest verbunden. Die einzelnen Bewehrungselemente
und auch die Schubbewehrung sind in die wärmeisolierende Platte eingegossen oder eingeklebt.
Es geht praktisch auch hier nur darum, ein Zwischenelement zwischen den beiden thermisch
zu trennenden Plattenteilen einer Deckenkonstruktion vorzusehen, ohne daß die Möglichkeit
gegeben ist, durchgehende Zug- oder Druckbewehrungen einsetzen zu können.
[0006] Auch bei einer anderen bekannten Ausführung (EP-A-150 664) sind alle Armierungsanschlußeisen
in einer Isolationsschicht eingebettet, wobei zwischen den Armierungsanschlußeisen
jeweils Schubübertragungseisen angeordnet sind, die die Isolationsschicht ungefähr
in deren Diagonale durchqueren. Hier sind jeweils beidseitig des Baukörpers vorstehende
Bereiche der Querkraftstäbe vorgesehen, die parallel zu den Zug- und den Druck-Bewehrungselementen
ausgerichtet sind. Die parallel zueinander verlaufenden Bereiche liegen dabei auch
in einer horizontalen Ebene, so daß sie mit ihren hakenartig ausgebildeten freien
Enden parallel zur Isolationsschicht verlaufende Stäbe aufnehmen können. Somit wird
ein in sich steifes Anschlußelement geschaffen, welches abwechselnd aus in sich geschlossenen
Rahmen von Druck- und Zugbewehrungselementen und dazwischenliegenden Schubübertragungselementen
gebildet wird. Auch bei einer solchen Anordnung ist keine Möglichkeit gegeben, zwischen
einer Decke und der anschließenden Balkonplatte durchgehende Armierungselemente vorzusehen.
[0007] Bei allen bekannten Ausführungen, welche Möglichkeiten zum Einlegen bzw. zum Hindurchführen
der Zug- und/oder Druck-Bewehrungselemente vorsehen, stehen die Querkraftstäbe in
keiner konkreten Position zu den Zug- und Druckbewehrungselementen, wie dies beispielsweise
aus der DE-A-43 00 181 und der DE-A-43 02 683 ersichtlich ist.
[0008] Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, bei einem Kragplatten-
und/oder Fugenelement der eingangs genannten Art die Querkraftstäbe so zu gestalten,
daß eine optimale Übertragung der Querkräfte ermöglicht wird.
[0009] Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß zumindest jeweils ein im wesentlichen gerade
verlaufender Bereich der beidseitig des Baukörpers vorstehenden Abschnitte der Querkraftstäbe
zumindest annähernd in einer durch die Mittelachsen der für die Aufnahme der Zug-
und/oder Druck-Bewehrungselemente vorgesehenen Durchgangsöffnungen gedachten, horizontal
verlaufenden Ebene liegen. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird erreicht, daß
die beim Verlegen der Bewehrungselemente eingesetzten Zug- und Druck-Bewehrungselemente
und die entsprechenden Bereiche der Querkraftstäbe in einer Ebene liegen, so daß quer
darüber zu verlegende Bewehrungsstäbe eine gegenseitige Befestigung der Zug- und Druck-Bewehrungselemente
und der Querkraftstäbe in einfacher Weise ermöglichen. Die Verbindung kann hier beispielsweise
durch Drähte erfolgen. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme liegt der Querkraftstab
exakt in der Zug- und Druckachse, so daß eine wesentlich bessere Kraftübertragung,
welche ja durch die Unterbrechung der durchgehenden Baukonstruktion durch das Kragplatten-
und/oder Fugenelement besonders wichtig ist, gewährleistet ist.
[0010] Weiter wird vorgeschlagen, daß die gerade verlaufenden Bereiche der beidseitig des
Baukörpers vorstehenden Abschnitte unmittelbar an den schrägen Mittelabschnitt anschließend
angeordnet sind. Es wird also nur der unmittelbare und relativ kurze schräge Mittelabschnitt
im Decken- bzw. Kragplattenbereich nicht vom Beton umgossen, und es ist auf kurzem
Wege eine Übertragung der Querkräfte in die Ebene der Zug-Bewehrungselemente bzw.
die Ebene der Druck-Bewehrungselemente verwirklicht worden.
[0011] Aufgrund der Möglichkeit des Einsatzes von durchgehenden Zug- und Druck-Bewehrungselementen
ist eine optimale Übertragung der Kräfte gewährleistet. Es bedarf aber auch einer
optimalen Übertragung der Querkräfte in die entsprechenden Ebenen im Zug- und im Druckbereich.
Erfindungsgemäß wird daher weiter vorgeschlagen, daß die Länge der gerade verlaufenden
Bereiche der beidseitig über den Baukörper vorstehenden Abschnitte der Querkraftstäbe
ein Mehrfaches der Dicke des Baukörpers in Achsrichtung der Durchgangsöffnungen beträgt.
Es ist praktisch in axialer Richtung gesehen ein kurzer, schräger Mittelabschnitt
vorhanden, und an diesen schließen dann relativ lange, gerade verlaufende Bereiche
an, welche in der Ebene der Zug-Bewehrungselemente bzw. der Druck-Bewehrungselemente
liegen.
[0012] Ferner wird vorgeschlagen, daß die gerade verlaufenden Bereiche der vorstehenden
Abschnitte der Querkraftstäbe in einen Bogenbereich übergehen, und daß an diesen Bogenbereich
ein gerade verlaufender Endbereich anschließt, welcher mit dem gerade verlaufenden
Bereich einen spitzen Winkel einschließt. Dadurch wird an den beiden Enden der Querkraftstäbe
eine Art hakenartiger Teil geschaffen, welcher die Übertragung von Kräften noch verbessert.
Auch aus Herstellungsgründen ist es sinnvoll, wenn an den Bogenbereich noch ein entsprechend
langer, gerade verlaufender Endbereich anschließt. Gerade beim Einsatz eines rostfreien
Materials für die Querkraftstäbe können dadurch die für den Biegevorgang notwendigen
Kräfte besser aufgebracht werden.
[0013] In diesem Zusammenhang ist vorgesehen, daß der Neigungswinkel des Mittelabschnittes
der Querkraftstäbe zu den gerade verlaufenden Bereichen wesentlich größer ist als
der zwischen den Endbereichen und den gerade verlaufenden Bereichen der Querkraftstäbe
eingeschlossene spitze Winkel. Durch den speziellen Neigungswinkel zwischen dem Mittelabschnitt
und den gerade verlaufenden Bereichen ist gewährleistet, daß der abgebogene Bereich
zwischen diesen Abschnitten bereits in den Beton eingebettet ist, wobei der schräge
Mittelabschnitt trotzdem relativ steil und eben zur konzentrierten Übertragung der
Querkräfte verläuft. Der gerade verlaufende Endbereich hingegen schließt einen entsprechenden
spitzen Winkel mit dem gerade verlaufenden Bereich ein, um zu gewährleisten, daß ein
entsprechend großer Biegeradius und damit eine einfachere Herstellung der Querkraftstäbe
möglich ist, und daß das freie Ende nicht über die entsprechende Ebene der Zug-Bewehrungselemente
bzw. der Druck-Bewehrungselemente vorsteht.
[0014] Dabei ist es sinnvoll, daß das unmittelbar freie Ende der gerade verlaufenden Endbereiche
im Bereich der entsprechenden, durch die Mittelachsen der Durchgangsöffnungen gedachten
Ebene liegt. Es werden dann praktisch die freien Enden der Querkraftstäbe wiederum
in die Ebenen der entsprechend gegenüberliegenden Zug- bzw. Druck-Bewehrungselemente
geführt. Eine solche konstruktive Gestaltung ist auch deshalb sinnvoll, weil das an
sich aus einem wärmeisolierenden Baukörper gebildete Kragplatten- und/oder Fugenelement
relativ leicht ist und das gesamte Kragplatten- und/oder Fugenelement durch die besondere
Ausgestaltung der Endbereiche der Querkraftstäbe nur geringfügig zur Seite hin kippen
kann.
[0015] Ein besonders günstiger Kraftverlauf wird erzielt, wenn in Längserstreckung des Baukörpers
gesehen jeweils zwischen zwei Durchgangsöffnungen ein Querkraftstab eingesetzt ist.
Dadurch sind praktisch immer abwechselnd Querkraftstäbe und Durchgangsöffnungen zur
Aufnahme der Zug- und Druck-Bewehrungselemente vorhanden.
[0016] Weitere erfindungsgemäße Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachstehenden
Beschreibung anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Kragplattenelementes schematisch dargestellt;
- Fig. 2
- eine Frontansicht eines aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzten Baukörpers für
ein Kragplattenelement;
- Fig. 3
- einen Teilabschnitt eines solchen Baukörpers in Schrägsicht;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines solchen Teilabschnittes;
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt durch ein Kragplattenelement im Bereich der zur Aufnahme von
Zug- und/oder Druck-Bewehrungselementen ausgebildeten Durchgangsöffnungen;
- Fig. 6
- eine gegenüber Fig. 5 vergrößerte Darstellung des Schnittes durch das Kragplattenelement;
- Fig. 7
- ein teilweise aufgeschnittenes Rohrstück, welches in die Durchgangsöffnungen im Kragplattenelement
eingesetzt ist.
[0017] In der nachstehenden Beschreibung wird von einem Kragplattenelement gesprochen, welches
bei bewehrten Baukonstruktionen am Übergang zwischen einer Deckenplatte und einer
frei auskragenden Platte, z.B. einer Balkonplatte, eingesetzt wird. Die beschriebenen
Maßnahmen sind aber in gleicher Weise auch für Fugenelemente einsetzbar, wo es in
der Regel darum geht, zwischen Deckenabschnitten Wärme- und Schallisolationselemente
einzubringen. Auch bei solchen Anwendungsfällen sind gegebenenfalls Zug- und/oder
Druck-Bewehrungselemente sowie Querkraftstäbe einzusetzen.
[0018] Beim hier gezeigten Kragplattenelement ist ein Baukörper 1 vorgesehen, welcher aus
einem wärmeisolierenden Schaumstoff oder einem anderen wärmeisolierenden bzw. schalldämmenden
Material gefertigt ist. Der Baukörper 1 dient zur Aufnahme von Zug- und/oder Druck-Bewehrungselementen,
welche in Durchgangsöffnungen 2 eingeführt werden können. Bei der gezeigten Konstruktion
sind im Bereich der Durchgangsöffnungen Rohrkörper 3 eingesetzt, welche beispielsweise
aus Kunststoff bestehen. Durch diese Rohrkörper 3 und die von diesen gebildeten Durchgangsöffnungen
2 können die über eine Deckenplatte und den daran anschließenden auskragenden Plattenbereich
hindurchgehenden Bewehrungselemente im Zug- und im Druckbereich eingeschoben werden.
Es ergeben sich dadurch keine Unterbrechungen in der Bewehrung. Ferner sind im Kragplattenelement
Querkraftstäbe 4 eingesetzt, welche einen schräg zur Horizontalen verlaufenden Mittelabschnitt
5 und jeweils beidseitig des Baukörpers 1 gerade verlaufenden Bereich 6, 7 aufweisen.
Diese Bereiche 6, 7 verlaufen achsparallel zur Mittelachse 8, 9 der Durchgangsöffnungen
2 bzw. der entsprechenden Rohrkörper 3.
[0019] Bei der hier gezeigten besonderen Ausführungsform eines Kragplattenelementes besteht
der Baukörper 1 aus mehreren Teilkörpern 10, wobei diese Teilkörper den Fig. 3 und
4 entnommen werden können. Die Querkraftstäbe 4 sind mit ihrem schräg verlaufenden
Mittelabschnitt 5 in eine an einer seitlichen Randbegrenzung eines Teilkörpers 10
ausgebildete Nut 11 eingesetzt, wobei der offene Bereich der Nut 11 durch Heranführen
des nächsten Teilkörpers 10 entsprechend verschlossen wird. Der eingelegte Querkraftstab
wird dadurch unverlierbar gehalten.
[0020] Die gegenseitige Verbindung zwischen den Teilkörpern 10 erfolgt durch an deren seitlichen
Randbegrenzungen ausgebildete Federn 12 und Nuten 13, wobei diese Nut-Feder-Verbindung
auch durch direktes Aufstecken ermöglicht wird, zumal ja die hinterschnittenen Bereiche
durch die Wahl des Materials der Teilkörper 10 in einem gewissen Bereich elastisch
sind. Damit zusätzlich eine entsprechend stabile Halterung und Ausrichtung der Teilkörper
10 gewährleistet ist, weisen diese an ihrem oberen und/oder unteren Randbereich beidseitig
Nuten 14, 15 auf, wobei eine entsprechende U-förmige Halteschiene 16 aufgesteckt bzw.
aufgeschoben werden kann.
[0021] Zur Aufnahme der Rohrkörper 3 sind in jeweils annähernd der Mitte der Teilkörper
10 Durchgangsöffnungen 2 vorhanden. Die Rohrkörper 3 weisen mehrere mit Abstand voneinander
angeordnete, umlaufende Rippen 17 auf, so daß die Rohrkörper 3 nicht vollflächig an
der Innenwandung der Durchgangsöffnungen 2 zur Anlage kommen. Dadurch ist ein relativ
leichtes Einschieben der Rohrkörper 3 in die Durchgangsöffnungen 2 möglich, wobei
durch die Rippen 17 trotzdem eine entsprechende Halterung ohne zusätzliche Verklebung
oder dergleichen erfolgen kann. Um immer die gleiche Lage der eingeschobenen Rohrkörper
3 zu ermöglichen, wird eine Anschlagrippe 18 vorgesehen, welche einen gegenüber den
Rippen 17 größeren Durchmesser aufweist. An den beidseitig den Baukörper 1 überragenden
Enden der Rohrkörper 3 sind eine oder mehrere zusätzliche Rippen 19 vorgesehen, welche
zu einer entsprechend guten Verriegelung in dem eingefüllten Beton dienen. Wenn außerdem
gefordert ist, daß die in die Rohrkörper 3 eingesetzten Zug- bzw. Druck-Bewehrungselemente
gänzlich mit Beton umschlossen sind, dann bedarf es einer Möglichkeit zum Entweichen
überschüssiger Luftblasen im Bereich der Rohrkörper 3. Zu diesem Zweck können beispielsweise
eines oder mehrere Löcher 20 vorgesehen werden, über welche die Luftblasen in den
Ringraum zwischen jeweils zwei Rippen 17 entweichen können.
[0022] Bei der vorliegenden Erfindung geht es im wesentlichen um die besondere Ausgestaltung
und Anordnung der Querkraftstäbe 4 im Baukörper 1 bzw. in bezug auf die Mittelachsen
8 der Durchgangsöffnungen 2 bzw. der Rohrkörper 3. Die dazu vorgesehenen konstruktiven
Maßnahmen werden nachstehend näher erläutert:
[0023] Der jeweils beidseitig des Baukörpers 1 vorstehende Abschnitt eines jeden Querkraftstabes
4 weist einen Bereich 6 auf, welcher achsparallel zur Mittelachse 8 der Durchgangsöffnungen
2 für die Aufnahme der Zug- und/oder Druck-Bewehrungselemente ausgerichtet ist. Ferner
liegen die gerade verlaufenden Bereiche 6, 7 beidseitig des Baukörpers 1 zumindest
annähernd in durch die Mittelachsen 8, 9 gedachten, horizontal verlaufenden Ebenen
21, 22. In diesen Ebenen 21 und 22 liegen dann ja auch die Zug- und die Druck-Bewehrungselemente,
welche durch die Rohrkörper 3 eingeführt werden. Es ergibt sich dadurch eine exakt
in der Zug- und Druckachse verlaufende Kraftübertragung.
[0024] Die gerade verlaufenden Bereiche 6, 7 der beidseitig des Baukörpers 1 vorstehenden
Abschnitte schließen sich unmittelbar an den schrägen Mittelabschnitt 5 an, wobei
lediglich ein kurzer Bogen 23, 24 dazwischengeschaltet ist.
[0025] Damit die gerade verlaufenden Bereiche 6, 7 auf einem entsprechend langen Abschnitt
in den Ebenen 21 und 22 liegen, beträgt die Länge L der gerade verlaufenden Bereiche
6, 7 ein Mehrfaches der Dicke D des Baukörpers 1 in Achsrichtung der Durchgangsöffnungen
2 gesehen. Die gerade verlaufenden Bereiche 6, 7 der Querkraftstäbe 4 gehen in einen
Bogenbereich 25, 26 über, wobei an diesen Bogenbereich 25, 26 wiederum ein gerade
verlaufender Endbereich 27, 28 anschließt. Der gerade verlaufende Endbereich 27, 28
schließt mit dem gerade verlaufenden Bereich 6, 7 einen spitzen Winkel α ein. In der
Regel ist ein entsprechender vertikaler Abstand A der beiden gerade verlaufenden Bereiche
6, 7 vorgegeben, wobei es sinnvoll ist, den Radius der Bogen 23 und 24 sowie 25 und
26 gleich groß zu wählen. Es ist dies aus Herstellungsgründen von besonderem Vorteil,
wobei insbesondere auch auf die Materialeigenschaften des Querkraftstabes Rücksicht
genommen werden muß. Gerade dann, wenn der Querkraftstab aus einem nichtrostenden
Metall, insbesondere aus einem nichtrostenden Stahl gefertigt wird, ergeben sich bestimmte
Grenzen des Biegeverhaltens, wobei aber gerade im Bereich der Bogen 23 und 24 auf
einen möglichst kleinen Radius geachtet werden muß. Wenn die Bogen 23 und 24 und die
Bogenbereiche 25 und 26 einen gleich großen Radius aufweisen sollen, dann wird vorteilhaft
eben dieser Winkel α zwischen den geraden Endbereichen 27, 28 und den gerade verlaufenden
Bereichen 6, 7 eingeschlossen.
[0026] Deshalb ist auch der Neigungswinkel β des Mittelabschnittes 5 wesentlich größer als
der zwischen den Endbereichen 27, 28 und den gerade verlaufenden Bereichen 6, 7 eingeschlossene
spitze Winkel α. Es wird dadurch auch noch zusätzlich die konstruktive Maßnahme erreicht
bzw. zur Optimierung vorgesehen, daß das unmittelbar freie Ende 30, 31 der gerade
verlaufenden Endbereiche 27, 28 im Bereich der entsprechenden, durch die Mittelachsen
8, 9 der Durchgangsöffnungen 2 gedachten Ebene 21, 22 liegt.
[0027] In der Fig. 2 sind die Querkraftstäbe zweimal voll und zweimal an ihrem Austrittspunkt
aus dem Baukörper 1 abgeschnitten dargestellt. Es ist hier eindeutig ersichtlich,
daß in Längserstreckung des Baukörpers 1 gesehen zwischen jeweils zwei in vertikaler
Richtung übereinanderliegenden Durchgangsöffnungen 2 bzw. entsprechenden Rohrkörpern
3 jeweils ein Querkraftstab 4 eingesetzt ist. Da die entsprechenden gerade verlaufenden
Bereiche 6 und 7 ebenfalls in den Ebenen 21 und 22 zu liegen kommen, können die durch
die Durchgangsöffnungen 2 bzw. die Rohrkörper 3 eingeführten Druck-Bewehrungselemente
bzw. Zug-Bewehrungselemente mit entsprechend quer dazu verlegten Bewehrungsstäben
gegenseitig verbunden werden, beispielsweise durch Umwickeln mit einem Draht.
[0028] Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Ausführungsvarianten des Kragplattenelementes
bzw. eines entsprechenden Fugenelementes möglich, wobei es jedoch stets auf die besondere
Ausgestaltung und Lage der beidseitig des Baukörpers 1 vorgesehenen geraden Bereiche
6 und 7 der Querkraftstäbe 4 ankommt.
1. Kragplatten- und/oder Fugenelement für bewehrte Baukonstruktionen, bestehend aus einem
zur Aufnahme von Zug- und/oder Druck-Bewehrungselementen ausgebildeten, ein- oder
mehrteiligen Baukörper sowie in diesen Baukörper eingesetzten oder einsetzbaren Querkraftstäben,
wobei zur Aufnahme der Zug- und/oder Druck-Bewehrungselemente im Baukörper annähernd
quer zu einer vertikalen Längsmittelebene desselben verlaufende Durchgangsöffnungen
ausgebildet sind und wobei die Querkraftstäbe einen schräg zur Horizontalen verlaufenden
Mittelabschnitt aufweisen und jeweils ein Bereich der beidseitig des Baukörpers vorstehenden
Abschnitte der Querkraftstäbe achsparallel zur Mittelachse der Durchgangsöffnungen
für die Aufnahme der Zug- und/oder Druck-Bewehrungselemente ausgerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest jeweils ein im wesentlichen gerade verlaufender Bereich (6, 7) der
beidseitig des Baukörpers (1) vorstehenden Abschnitte der Querkraftstäbe (4) zumindest
annähernd in einer durch die Mittelachsen (8, 9) der für die Aufnahme der Zug- und/oder
Druck-Bewehrungselemente vorgesehenen Durchgangsöffnungen (2) gedachten, horizontal
verlaufenden Ebene (21, 22) liegen.
2. Kragplatten- und/oder Fugenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
gerade verlaufenden Bereiche (6, 7) der beidseitig des Baukörpers (1) vorstehenden
Abschnitte unmittelbar an den schrägen Mittelabschnitt (5) anschließend angeordnet
sind.
3. Kragplatten- und/oder Fugenelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (L) der gerade verlaufenden Bereiche (6, 7) der beidseitig über den
Baukörper (1) vorstehenden Abschnitte der Querkraftstäbe (4) ein Mehrfaches der Dicke
(D) des Baukörpers (1) in Achsrichtung der Durchgangsöffnungen (2) beträgt.
4. Kragplatten- und/oder Fugenelement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die gerade verlaufenden Bereiche (6, 7) der vorstehenden Abschnitte der Querkraftstäbe
(4) in einen Bogenbereich (25, 26) übergehen, und daß an diesen Bogenbereich (25,
26) ein gerade verlaufender Endbereich (27, 28) anschließt, welcher mit dem gerade
verlaufenden Bereich (6, 7) einen spitzen Winkel (α) einschließt.
5. Kragplatten- und/oder Fugenelement nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (β) des Mittelabschnittes (5) der Querkraftstäbe (4) zu den
gerade verlaufenden Bereichen (6, 7) wesentlich größer ist als der zwischen den Endbereichen
(27, 28) und den gerade verlaufenden Bereichen (6, 7) der Querkraftstäbe (4) eingeschlossene
spitze Winkel (α).
6. Kragplatten- und/oder Fugenelement nach den Ansprüchen 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das unmittelbar freie Ende (30, 31) der gerade verlaufenden Endbereiche (27, 28)
im Bereich der entsprechenden, durch die Mittelachsen (8, 9) der Durchgangsöffnungen
(2) gedachten Ebene (21, 22) liegt.
7. Kragplatten- und/oder Fugenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in Längserstreckung des Baukörpers (1) gesehen jeweils zwischen zwei Durchgangsöffnungen
(2) ein Querkraftstab (4) eingesetzt ist.