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EP 0 745 756 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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22.03.2000 Patentblatt 2000/12 |
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Anmeldetag: 17.05.1996 |
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Vorrichtung und Verfahren zur Montage von Laufschaufeln
Fixture and method for the assembly of runner blades
Dispositif et méthode de montage d'aubes de rotor
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
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Priorität: |
02.06.1995 DE 19520274
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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04.12.1996 Patentblatt 1996/49 |
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Patentinhaber: ASEA BROWN BOVERI AG |
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5400 Baden (CH) |
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Erfinder: |
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- Hartmann, Peter
5417 Untersiggenthal (CH)
- Hock, Michael
79713 Bad Säckingen (DE)
- Krähenbühl, Alfred
5264 Gopf-Oberfrick (CH)
- von Arx, Beat
4632 Trimbach (CH)
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Entgegenhaltungen: :
US-A- 1 720 729 US-A- 4 094 615
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US-A- 4 016 636 US-A- 5 026 032
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Montage von Laufschaufeln
mit im wesentlichen axialen Füssen in die entsprechenden axialen Nuten eines Rotors
einer Strömungsmaschine.
Stand der Technik
[0002] Derartige Vorrichtungen und Verfahren zur Montage von Laufschaufeln mit im wesentlichen
axialen Füssen in die entsprechenden axialen Nuten eines Rotors einer Strömungsmaschine
sind bekannt siehe z.B. das Dokument US-A-1 720 729. Sie werden zur Montage von Laufschaufeln
einer Schaufelreihe benötigt, deren Laufschaufeln bsw. mit speziell ausgeformten Deckbändern,
Plattformen oder mit Schaufelfüssen mit Ueberlappungen ausgeformt sind. Um die letzte
Schaufel einer Schaufelreihe axial montieren zu können, wird eine Spezialschaufel
benötigt. Diese Spezialschaufeln sind in ihrer Herstellung sehr teuer und die Montage
erfordert speziellen Aufwand, oder ist aus technischen Gründen nicht immer möglich.
Weiter ist die Verwendung von Spezialschaufeln logistisch sehr aufwendig.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung zur Montage von Laufschaufeln
und dem zugehörigen Verfahren der eingangs genannten Art die Montage von Laufschaufeln
mit Axialfüssen zu vereinfachen.
[0004] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Montagevorrichtung aus einem
radial äusseren Kopfteil mit mindestens einer, im wesentlichen dem axialen Fuss der
Laufschaufel entsprechenden, axialen Nut und einem radial inneren Fussteil zur Montage
in einer um den Rotor umlaufenden Nut besteht.
[0005] Die Vorteile der Erfindung sind unter anderem darin zu sehen, dass mit axialen Füssen
versehene Laufschaufeln radial eingesetzt werden können. Dadurch können die Laufschaufeln
ohne Rücksicht auf eine axiale Verschiebbarkeit ausgestaltet werden. Das bedeutet,
dass bsw. Deckbänder, Plattformen oder Schaufelfüsse beliebige Formen aufweisen können.
[0006] Dadurch, dass jede Schaufelreihe einzeln montiert wird, können die Schaufelreihen
mit unterschiedlichen Schaufelzahlen pro Reihe und mit unterschiedlichen Axialfüssen
ausgeführt werden.
[0007] Besonders vorteilhaft ist, wenn zwischen den axialen Nuten im Rotor bereits umlaufende
Nuten vorhanden sind, bsw. zur Aufnahme von Wärmestausegmenten im Falle von Gasturbinenrotoren.
Diese umlaufenden Nuten können dann zur Montage der Laufschaufeln verwendet werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0008] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines Teiles
eines Gasturbinenrotors dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilquerschnitt durch einen Gasturbinenrotor;
- Fig. 2
- die teilweise Abwicklung einer Laufschaufelreihe des Gasturbinenrotors beim Teilquerschnitt
aus Fig.1;
- Fig. 3
- eine Montagevorrichtung im Querschnitt;
- Fig. 4
- einen Teillängsschnitt durch den Gasturbinenrotor;
- Fig. 5
- einen Teillängsschnitt durch den Gasturbinenrotor mit Hilfseinrichtung für die Montagevorrichtung;
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsvariante der Montagevorrichtung im Längsschnitt;
- Fig. 7
- die Montagevorrichtung von Fig.6 im Querschnitt.
[0009] Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Die Pfeile bezeichnen die Einschubrichtung der Schaufeln.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0010] Gemäss Fig. 1 sind Laufschaufeln 1, bestehend aus Schaufelfuss 1A und Schaufelblatt
1B, in Axialnuten 11a eines Rotors 10 eingesetzt. Um den Rotor 10 vor heissen Gasen
zu schützen ist zwischen dem Schaufelfuss 1A und dem Schaufelblatt 1B eine Plattform
3 angeordnet. An den Berührungsflächen dieser Plattformen erfolgt die Abdichtung über
Dichtstreifen 5, welche in Dichtnuten 4 eingesetzt sind.
[0011] Nach der in Fig.2 gezeigten Ausformung der Plattformen 3 ist es unmöglich, alle Schaufeln
1 einer Schaufelreihe R axial in die Axialnuten 11a einzuführen. Eine zuletzt eingeführte
Laufschaufel 2 müsste deshalb bsw. aus zwei Teilen gefertigt werden.
[0012] Fig. 3 zeigt eine Montagevorrichtung 6 aus einem Stück, bestehend aus einem Fussteil
7 und einem Kopfteil 8. Im Kopfteil 8 ist eine entsprechend der Axialnut 11a ausgeformte
Axialnut 11b angeordnet. In die Axialnut 11b wird nun ein Schaufelfuss 1A einer Laufschaufel
1 eingeschoben.
[0013] Gemäss Fig.4 wird die Montagevorrichtung 6 mitsamt der Schaufel 1 radial in eine
umlaufende Nut 12a des Rotors 10 eingesetzt, wozu der Fussteil 7 der Montagevorrichtung
entsprechend der umlaufenden Nut 12a ausgeformt ist. Dazu ist in der umlaufenden Nut
12a eine nicht dargestellte Einfüllöffnung vorgesehen, oder der Fussteil 6 wird mit
einer Neunziggraddrehung in die umlaufende Nut 12a eingedreht. Die umlaufende Nut
12a dient sonst zur Aufnahme von Wärmestausegmenten 9 und muss daher nicht speziell
gefertigt werden. Die Wärmestausegmente 9 schützen den Rotor 10 zwischen den Laufschaufelreihen
R. Alle Laufschaufeln 1 einer Schaufelreihe R werden nun nacheinander mit der Montagevorrichtung
6 radial in die umlaufende Nut 12a eingeführt. In die Dichtnuten 4 der Plattformen
3 werden jeweils die Dichtstreifen 5 eingelegt, bevor die Schaufeln 1 mittels der
Montagevorrichtung 6 entlang der umlaufenden Nut 12a zusammengeschoben werden. Dadurch
dass die Dichtstreifen 5 nicht axial nach der Montage der Schaufeln 1 auf dem Rotor
10 in die Dichtnuten 4 eingeschoben werden müssen, können sie im wesentlichen beliebig
ausgeformt sein. Durch Schieben der Montagevorrichtungen 6 in Umfangsrichtung und
unter Ausnützung der tangentialen Spiele können auch bei der zuletzt radial eingesetzten
Laufschaufel 2 die Dichtstreifen 5 in die Dichtnut eingelegt werden. Danach werden
die Montagevorrichtungen in Umfangrichtung so verschoben, dass jeweils die Axialnuten
11b der Montagevorrichtungen genau vor den Axialnuten 11a im Rotor zu liegen kommen.
Die gesamte Laufschaufelreihe R wird nun, unter Ausnützung der axialen Verschiebbarkeit
aufgrund der Spiele zwischen den Plattformen 3, Stück für Stück in die Axialnuten
11a des Rotors geschoben. Wenn alle Laufschaufeln 1 mit ihren Schaufelfüssen 1A in
den Axialnuten 11a des Rotors eingesetzt sind, können die Montagevorrichtungen 6 über
die nicht dargestellte Einfüllöffnung der umlaufenden Nut 12a des Rotors entnommen
werden. Nun können die Wärmestausegmente 9 in die umlaufende Nut 12a eingesetzt werden.
[0014] Ist keine umlaufende Nut 12a im Rotor 10 vorhanden, kann gemäss Fig.5 eine ringförmige
Hilfseinrichtung 21 am Rotor montiert werden. Dies geschieht durch eine lösbare Verbindung,
vorzugsweise mittels Schrauben 20. Die Hilfseinrichtung 21, bestehend aus einem Ring
oder aus mehreren Ringteilen, enthält eine umlaufende Nut 12b, welche entsprechend
der umlaufenden Nut 12a im Rotor ausgelegt sein kann. Die Montage der Laufschaufeln
1 mittels der Montagevorrichtung 6 erfolgt dann genau gleich wie oben für die umlaufende
Nut 12a beschrieben.
[0015] Fig.6 und Fig.7 zeigen eine wirtschaftlich besonders vorteilhafte Ausführung einer
Montagevorrichtung 6A, bestehend aus einem Kopfteil 31 und einem Fussteil 30. Sie
besteht aus einem Flachmaterial, bsw. aus Blech. Die Teile 30 und 31 können aus dem
Flachmaterial ausgeschnitten werden, bsw. durch Ausstanzen oder Laserschneiden. Der
Fussteil 30 muss dann nur noch umgeformt werden. Die zwei Teile des Kopfteiles 31
werden über eine Naht 32 mit dem Fussteil 30 verbunden. Die Montagevorrichtung 6A
dient hier zur gleichzeitigen und raschen Montage von zwei Laufschaufeln 1 mit schrägen
Axialfüssen. Dazu sind in der Montagevorrichtung 6A zwei schräge Axialnuten 33 angeordnet,
um zwei Laufschaufelfüsse aufzunehmen.
[0016] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das gezeigte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Die Montagevorrichtung kann überall bei beliebigen axialen Nuten verwendet
werden. Die Zahl der Axialnuten pro Montagevorrichtung ist im wesentlichen beliebig.
Sie hängt bsw. ab von der Schaufelgrösse, dem Schaufelgewicht, dem Rotordurchmesser
und der Grösse der Einfüllöffnung. Die Ausführung der Montagevorrichtung ist beliebig,
bsw. kann der Fussteil auch aus einem Vollmaterial hergestellt werden, der Kopfteil
wie in Fig.6 und 7 aus einem Flachmaterial, oder umgekehrt.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Laufschaufel
- 1A
- Schaufelfuss
- 1B
- Schaufelblatt
- 2
- zuletzt eingesetzte Laufschaufel
- 3
- Plattform
- 4
- Dichtnut
- 5
- Dichtstreifen
- 6
- Montagevorrichtung
- 6A
- Montagevorrichtung mit zwei axialen Nuten
- 7
- Fussteil
- 8
- Kopfteil
- 9
- Wärmestausegment
- 10
- Rotor
- 11a
- Axialnut im Rotor
- 11b
- Axialnut in Montagevorrichtung
- 12a
- umlaufende Nut im Rotor
- 12b
- umlaufende Nut in Hilfseinrichtung
- 20
- Schraube
- 21
- Hilfseinrichtung
- 30
- Fussteil
- 31
- Kopfteil
- 32
- Naht
- 33
- schräge Axialnut
- R
- Laufschaufelreihe
1. Vorrichtung zur Montage (6) von Laufschaufeln (1) mit im wesentlichen axialen Füssen
(1A) in die entsprechenden axialen Nuten (11a) eines Rotors (10) einer Strömungsmaschine,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagevorrichtung (6) aus einem radial äusseren Kopfteil (8) mit mindestens einer,
im wesentlichen dem axialen Fuss der Laufschaufel (1A) entsprechenden, axialen Nut
(11b) und einem radial inneren Fussteil (7) zur Montage in einer um den Rotor (10)
umlaufenden Nut (12a, 12b) besteht.
2. Vorrichtung zur Montage von Laufschaufeln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Montagevorrichtung (6) im wesentlichen aus einem oder mehreren, miteinander verbundenen
Teilen (30, 31) besteht.
3. Verfahren zur Verwendung einer Vorrichtung zur Montage von Lauf schaufeln nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lauf schaufeln (1) in die Montagevorrichtung (6) eingesetzt werden,
dass nacheinander die Laufschaufeln (1) einer Laufschaufelreihe (R) mittels der Montagevorrichtungen
(6) radial in eine umlaufende Nut (12a, 12b) eingesetzt werden,
dass alle Laufschaufeln (1) miteinander von der Montagevorrichtung (6) in die axialen
Nuten (11a) des Rotors eingeschoben werden,
und dass die Montagevorrichtungen (6) aus der umlaufenden Nut (12a, 12b) entnommen
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagevorrichtungen (6)
in eine am Rotor (10) vorhandene umlaufende Nut (12a) eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Rotor (10) eine Hilfseinrichtung
(21) mit einer umlaufenden Nut (12b) montiert wird, und dass nach erfolgter Montage
der Laufschaufeln (1) die Hilfseinrichtung (21) wieder entfernt wird.
1. Device (6) for the mounting of moving blades (1) having essentially axial roots (1A)
into the corresponding axial grooves (11a) of a rotor (10) of a turbomachine, characterized
in that the mounting device (6) consists of a radially outer head part (8) having
at least one axial groove (11b) corresponding essentially to the axial root of the
moving blade (1A) and of a radially inner foot part (7) for mounting in a groove (12a,
12b) encircling the rotor (10).
2. Device for the mounting of moving blades according to Claim 1, characterized in that
the mounting device (6) consists essentially of one or more parts (30, 31) connected
to one another.
3. Method for the use of a device for the mounting of moving blades according to Claim
1, characterized in that the moving blades (1) are inserted into the mounting device
(6), in that the moving blades (1) of a moving blade row (R) are inserted radially
into a peripheral groove (12a, 12b) in succession by means of the mounting devices
(6), in that all the moving blades (1) are inserted together with one another into
the axial grooves (11a) of the rotor by the mounting device (6), and in that the mounting
devices (6) are extracted from the peripheral groove (12a, 12b).
4. Method according to Claim 3, characterized in that the mounting devices (6) are inserted
into a peripheral groove (12a) present on the rotor (10).
5. Method according to Claim 4, characterized in that an accessory (21) having a peripheral
groove (12b) is mounted on the rotor (10), and in that the accessory (21) is removed
again after the mounting of the moving blades (1) has taken place.
1. Dispositif pour le montage (6) d'aubes mobiles (1) avec des bases (1A) essentiellement
axiales dans les encoches axiales (11a) correspondantes d'un rotor (10) d'une machine
hydraulique, caractérisé en ce que le dispositif de montage (6) se compose d'une partie
de tête (8) radialement externe comprenant au moins une encoche axiale (11b), correspondant
essentiellement à la base axiale de l'aube mobile (1A) et d'une partie de base (7)
radialement interne pour le montage dans une encoche périphérique (12a, 12b) du rotor
(10).
2. Dispositif pour le montage d'aubes mobiles selon la revendication 1, caractérisé en
ce que le dispositif de montage (6) se compose essentiellement d'une ou de plusieurs
parties reliées les unes aux autres (30, 31).
3. Procédé d'utilisation d'un dispositif pour le montage d'aubes mobiles selon la revendication
1, caractérisé en ce que les aubes mobiles (1) sont insérées dans le dispositif de
montage (6), en ce que les aubes mobiles (1) d'une rangée d'aubes mobiles (R) sont
insérées radialement les unes après les autres au moyen des dispositifs de montage
(6) dans une encoche périphérique (12a, 12b), en ce que toutes les aubes mobiles (1)
sont poussées ensemble depuis le dispositif montage (6) dans les encoches axiales
(11a) du rotor, et en ce que les dispositifs de montage (6) sont retirés de l'encoche
périphérique (12a, 12b).
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que les dispositifs de montage
(6) sont insérés dans une encoche périphérique (12a) prévue sur le rotor (10) .
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'un dispositif auxiliaire (21)
est monté sur le rotor (10) avec une encoche périphérique (12b), et en ce qu'après
le montage des aubes mobiles (1), le dispositif auxiliaire (21) est à nouveau enlevé.