[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Automatisch wirkende Schaltvorrichtungen, z. B. zur Bedienung einer Raumbeleuchtung,
werden immer beliebter, da sie einerseits einen gewissen Bequemlichkeitskomfort bieten,
andererseits aber auch zu einer beträchtlichen Stromeinsparung beitragen können. Es
sind viele Lösungen bekannt, die das automatische Einschalten einer Beleuchtung gestatten,
z. B., wenn eine Person einen bestimmten Bereich betritt. Nur wenige Lösungsvorschläge
existieren jedoch, um die Beleuchtung auch wieder automatisch auszuschalten, wenn
die letzte Person den bestimmten Bereich oder Raum verlassen hat. Gerade dies ist
aber im Hinblick auf die erwähnte Stromersparnis von besonderer Bedeutung.
[0003] Bei einer bekannten Lösung dient ein Infrarotbewegungsmelder sowohl zum Ein- wie
auch zum Abschalten einer Raumbeleuchtung. Werden innerhalb einer am Bewegungsmelder
einstellbaren Verzögerungszeit keine Bewegungen mehr registriert, wird angenommen,
daß alle Personen den Raum verlassen haben und damit die Beleuchtung ausgeschaltet
werden kann. Da man aber mit passiven Infrarotbewegungsmeldern nicht alle kleinen
Bewegungen, wie sie z. B. bei Schreibtischarbeiten entstehen, erfassen kann, ist man
genötigt, die Verzögerungszeit für das Ausschalten relativ groß zu wählen, damit eventuell
im Raum verbliebene Personen nicht im Dunklen sitzen müssen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dahingehend zu verbessern, daß ohne aufwendige Zusatzeinrichtungen auch geringfügige
Bewegungen im Raum verbliebener Personen erfaßbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen
genannt.
[0006] Ein entscheidender Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß zum Abschalten
der Raumbeleuchtung nicht mit einem Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder gearbeitet wird,
sondern hierzu ein Bewegungsmelder dient, der primär im Bereich sichtbaren Lichtes
arbeitet. Ein solcher Bewegungsmelder kann mit einer hohen Empfindlichkeit ausgestattet
werden und es ist möglich, ihn sehr exakt auf einen bestimmten Überwachungsbereich
auszurichten. Dennoch bedarf es hierzu erfindungsgemäß keines Senders, da dessen Funktion
von der Raumbeleuchtung übernommen wird. Da der Sensor nicht auf von Personen emittierte
Wärmestrahlung, sondern nur auf reflektiertes Licht im sichtbaren Bereich anspricht,
kann er nicht durch störende Wärmequellen irritiert werden.
[0007] In einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes kann die Schaltvorrichtung beliebig
ausgebaut werden, wobei es im Sinn der Aufgabenstellung vorteilhaft ist, mindestens
zwei erste Bewegungsmelder so anzuordnen, daß sie getrennte, sich gegebenenfalls überschneidende
Raumbereiche erfassen. Ein Ausschalten der Raumbeleuchtung erfolgt in diesem Fall
nur, wenn alle Bewegungsmelder keine Bewegung mehr registrieren. Hierdurch ist es
möglich, bestimmte Bereiche eines Raumes, z. B. einen Schreibtischbereich, einer besonders
empfindlich reagierenden Überwachung zu unterziehen. In der Regel wird man sich nicht
auf ein automatisches Abschalten der Raumbeleuchtung beschränken wollen, so daß man
mindestens einen zweiten Bewegungsmelder installieren wird, der dann als Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
aufgebaut werden kann, und der bei von ihm erfaßten Bewegungen die Raumbeleuchtung
einschaltet. Weiterhin ist es möglich, den ersten Bewegungsmelder mit dem zweiten
Bewegungsmelder in einem Gerät zusammenzufassen, das dann beide Funktionen erfüllt,
also die Raumbeleuchtung ein- und ausschalten kann.
[0008] Mit der insoweit automatisch wirkenden Schaltvorrichtung kann man außerdem einen
manuell bedienbaren Schalter so vereinigen, daß das Aus- und/oder Einschalten der
Raumbeleuchtung wahlweise auch von Hand erfolgen kann. Zweckmäßig ist es hierbei mit
einer geeigneten Programmierung zu arbeiten, die es erlaubt, mit Hilfe des manuell
bedienbaren Schalters das automatische Ausschalten der Raumbeleuchtung durch eine
bestimmte Art der Schalterbetätigung, z. B. durch einen doppelten Tastendruck, zu
blockieren.
[0009] Eine deutliche Steigerung der Empfindlichkeit des ersten Bewegungsmelders ist dadurch
erreichbar, daß dieser optische Mittel besitzt, die innerhalb des zu überwachenden
Raumbereiches mindestens zwei Strahlungkeulen bilden, die nach Form und Größe etwa
gleich sind. Sorgt man dafür, daß die Strahlungskeulen innerhalb eines optoelektrischen
Sensors gegenphasige Signale erzeugen, so werden die durch Hintergrundreflexion erzeugten
Signalgrundpegel weitgehend kompensiert und primär die durch Bewegungen ausgelösten
Wechselsignale ausgewertet.
[0010] Zur Kompensation der Signalgrundpegel kann man den optoelektrischen Sensor mit Hilfe
von zwei gleichpoligen in Reihe liegenden lichtempfindlichen Baueinheiten aufbauen,
deren Mittelabgriff dann mit einem Verstärker so zu verbinden ist, daß ein Differenzsignal
aus beiden Teilen der Reihenschaltung entsteht. Die lichtempfindlichen Baueinheiten
können auch aus einer Parallelschaltung mehrerer Einzelelemente gleicher Anzahl bestehen.
[0011] Zur Bildung der Strahlungskeulen bedient man sich der üblichen optischen Einrichtungen
mit Hilfe von Linsen und/oder Spiegeln und/oder Blenden. Von deren Dimensionierung
hängt dann auch die Form und Größe der Strahlungskeulen ab. Zur differenzierten Überwachung
eines größeren Raumbereiches kann man die zum gegenphasigen Strahlungsempfang geeigneten
lichtempfindlichen Baueinheiten innerhalb des ersten Bewegungsmelders auch mehrfach,
z. B. in Form einer Zeile oder Matrix anordnen.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Sensor mit gegenphasiger Signalaufnahme,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der durch einen Bewegungsmelder erfaßten Strahlungskeulen,
- Fig. 3
- eine Schaltvorrichtung, die die Raumbeleuchtung als Sender nutzt.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Variante eines Sensors S zeigt eine Reihenschaltung gleichpolig
hintereinander liegender lichtempfindlicher Baueinheiten LE1, LE2. Die Reihenschaltung
wird über eine Versorgungsspannung gespeist und besitzt einen Mittelabgriff M, der
an einen Strom-Spannungswandler V angeschlossen ist. Dieser hält den Arbeitspunkt
der lichtempfindlichen Baueinheiten stabil und verstärkt nur die Stromdifferenz von
beiden. Die durch Hintergrundreflexion erzeugten Signalgrundpegel werden dadurch weitgehend
kompensiert, so daß nur die durch Bewegungen hervorgerufenen Wechselsignale die Auswerteelektronik
E eines Empfängers EM erreichen.
[0014] Eine besonders gute Unterdrückung der Hintergrundstrahlung wird durch die Ausbildung
von Strahlungskeulen erreicht. Eine solche Anordnung ist schematisch in Fig. 2 dargestellt.
Hierbei werden von einem Sender SE, der in diesem Fall gleichzeitig als Raumbeleuchtung
dient, Lichtstrahlen LS emittiert, die eine senderseitige Strahlungskeule KS erzeugen.
Diese umschließt mindestens zwei benachbarte empfängerseitige Strahlungskeulen K1,
K2, die mit Hilfe geeigneter optischer Mittel OM von einem Empfänger EM erzeugt werden.
Es handelt sich hierbei um genau definierte Bereiche, aus denen reflektierte Lichtstrahlungen
LS zum Empfänger EM gelangen. Da die Strahlungskeulen K1, K2 nach Form und Größe weitgehend
übereinstimmen, kann man davon ausgehen, daß auch bei einem nicht homogen reflektierenden
Hintergrund ein wesentlicher Teil der von ihnen erzeugten Signalgrundpegel sich gegenseitig
kompensieren, wenn der Sensor aus gegenphasig geschalteten Bauelementen aufgebaut
ist.
[0015] In Fig. 3 ist schematisch eine Anordnung dargestellt, die es gestattet, eine Raumbeleuchtung
5 automatisch ein- und auszuschalten. Hierzu ist eine Lichtstrahlen 6 emittierende
Raumbeleuchtung 5 mit einem Beleuchtungsschalter 4 verbunden, der über eine Auswerteelektronik
3 aktiviert werden kann. Letztere erhält ihre Eingabesignale von einem ersten Bewegungsmelder
1 und einem zweiten Bewegungsmelder 2. Der zweite Bewegungsmelder kann ein üblicher
Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder sein, der die Bewegungen eines bewegten Objektes 7
registriert und die Auswerteelektronik 3 ggf. veranlaßt, den Beleuchtungsschalter
4 einzuschalten. Demgegenüber ist der erste Bewegungsmelder 1 so ausgelegt, daß er
im Frequenzbereich sichtbaren Lichtes arbeitet und auf reflektierte Lichtstrahlen
8 anspricht, die mit Hilfe der emittierten Lichtstrahlen 6 an einem reflektierenden
Körper 7 erzeugt werden. Bewegt sich dieser reflektierende Körper 7 vor einem im wesentlichen
homogenen Hintergrund, so kann mit den bereits beschriebenen Maßnahmen die Empfindlichkeit
des ersten Bewegungsmelders 1, der ohnehin auf Grund seiner Bauart dem zweiten Bewegungsmelder
2 überlegen ist, weiter erhöht werden. Dieser wird somit auch auf kleinste durch den
bewegten Körper 7 hervorgerufene Strahlungsänderungen reagieren. Beim Fehlen der Strahlungsänderungen
kann somit der erste Bewegungsmelder 1 nach einer angemessenen Verzögerungszeit die
Auswerteelektronik 3 dazu veranlassen, den Beleuchtungsschalter 4 abzuschalten. Bisweilen
wird man jedoch daran interessiert sein, die Automatik durch eine Handbetätigung zu
ersetzen und lieber einen hierfür vorgesehenen Handschalter 10 betätigen. Dieser Handschalter
10 ist im vorliegenden Fall in den Beleuchtungsschalter integriert und so codiert,
daß er bei zweimaligem kurzen Tastendruck die Abschaltautomatik außer Kraft setzt.
1. Schaltvorrichtung mit mindestens einem optoelektrischen Bewegungsmelder (1, 2), die
eine automatische Betätigung eines Beleuchtungsschalters (4) ermöglicht, indem sie
durch Bewegungen eines Objektes (7) innerhalb eines überwachten Raumes ausgelöste
Änderungen der Lichtstrahlung erfaßt und bei Vorliegen einer Bewegung die Raumbeleuchtung
(5) einschalten kann und/oder bei Fehlen einer Bewegung innerhalb einer vorgegebenen
Zeit die Raumbeleuchtung (5) ausschalten kann,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Raumbeleuchtung (5) als Strahlungsquelle für die von einem ersten Bewegungsmelder
(1) erfaßte Lichtstrahlung (6) dient,
- der erste Bewegungsmelder (1) im Frequenzbereich des sicht baren Lichtes arbeitet,
- der erste Bewegungsmelder (1) so angeordnet ist, daß er einen auf Bewegungen zu
überwachenden Raumteil des von der Raumbeleuchtung (5) ausgeleuchteten Raumes erfaßt
und
- der erste Bewegungsmelder (1) ein Abschalten der Raumbe leuchtung (5) bewirkt, wenn
er innerhalb der vorgegebenen Zeit keine signifikante Änderung der reflektierten Licht
strahlung (8) der Raumbleuchtung (5) erkennt.
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei erste
Bewegungsmelder (1) so angeordnet sind, daß sie getrennte, sich ggf. überschneidende
Raumbereiche erfassen und ein Ausschalten der Raumbeleuchtung erfolgt, wenn alle Bewegungsmelder
(1) keine Bewegung mehr registrieren.
3. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein zweiter Bewegungsmelder (2), vorzugsweise ein Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder,
vorgesehen ist, der bei von ihm erfaßten Bewegungen ein Einschalten der Raumbeleuchtung
bewirkt.
4. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Bewegungsmelder (1) neben der von der Raumbeleuchtung (5) ausgehenden
reflektierten Lichtstrahlung auch von sich bewegenden Strahlungsobjekten emittierte
Wärmestrahlung (9) erfaßt und bei Bewegungen ein Einschalten der Raumbeleuchtung (5)
bewirkt.
5. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein manuell bedienbarer Schalter (10) vorgesehen ist, der so in die Schaltvorrichtung
integriert ist, daß ein Aus- und/oder Einschalten der Raumbeleuchtung (5) wahlweise
von Hand erfolgen kann.
6. Schaltvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe des manuell
bedienbaren Schalters (10) das automatische Ausschalten der Raumbeleuchtung (5) durch
eine bestimmte Art der Schalterbetätigung blockierbar ist.
7. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Bewegungsmelder (1) zum Empfang der Lichtstrahlung (6) mindestens einen
optoelektrischen Sensor (S) besitzt, und daß optische Mittel (OM) vorgesehen sind,
die innerhalb des zu überwachenden Raumbereiches mindestens zwei Strahlungskeulen
(K1, K2) bilden die nach Form und Größe etwa gleich sind und an dem optoelektrischen
Sensor (S) Empfangssignale mit einem statischen Signalgrundpegel hervorrufen und daß
die Empfangssignale von mindestens zwei benachbarten Strahlungskeulen (K1, K2) einer
nachgeschalteten Auswerteelektronik (E) gegenphasig so zugeführt sind, daß sich die
statischen Signalgrundpegel mindestens teilweise kompensieren und nur ein Differenzsignal
verbleibt.
8. Schaltvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kompensation der
Signalgrundpegel der optoelektrische Sensor (S) mit Hilfe von zwei oder einem ganzzahligen
Vielfachen von zwei gleichpolig in Reihe liegenden lichtempfindlichen Baueinheiten
(LE1, LE2) und einem eingangsseitig mit dem Mittelabgriff der Reihenschaltung verbundenen
Verstärker (V) so gebildet ist, daß ein Differenzsignal aus den beiden Teilen der
Reihenschaltung entsteht.
9. Schaltvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden lichtempfindlichen
Baueinheiten (LE1, LE2) aus einer Parallelschaltung von mindestens zwei lichtempfindlichen
Einzelelementen besteht, wobei die Zahl der Einzelelemente bei beiden Baueinheiten
gleich ist.
10. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung der Strahlungskeulen (K1, K2) Linsen, und/oder Spiegel und/oder Blenden
dienen und diese so gestaltet sind, daß eine den Anforderungen entsprechende Form
und Größe der Strahlungskeulen (K1, K2) realisierbar ist.
11. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die zum gegenphasigen Strahlungsempfang geeigneten lichtempfindlichenn Baueinheiten
(LE1, LE2) innerhalb des ersten Bewegungsmelders (1) mehrfach, vorzugsweise in Form
einer Zeile oder Matrix, ggf. durch einen Verstärker entkoppelt, angeordnet sind.