[0001] Die Erfindung betrifft eine monolithisch integrierbare Mischereinrichtung für ein
Mischpult, die als Teilschaltung für die Steuerung von verschiedenen Tonsignalquellen
in einer Audio-Signalverabeitungsschaltung, z.B. in einer PC-Sound-Karte (= Tonverarbeitungsplatine
für einen Personel Computer) oder in einem Autoradioempfänger, vorgesehen ist, bei
der allmählich von einer Tonsignalquelle auf eine andere umgeschaltet werden soll.
Ein Anwendungsbeispiel hierzu ist eine weiche Überblendung von einer Musikwiedergabe
auf eine aktuelle Verkehrsdurchsage, wobei beide Signale aus unterschiedlichen Quellen
stammen. Während der Verkehrsdurchsage wird der Kanal mit dem Musiksignal gedämpft
und statt dessen die Verkehrsdurchsage eingeblendet. Bekanntlich erzeugt ein abruptes
Umschalten von Signalquellen unangenehme Knackgeräusche und gegebenenfalls auch starke
Lautstärkesprünge. Eine weiterer, immer wichtiger werdender Einsatz für derartige
Mischereinrichtungen ist die möglichst unbemerkte Überblendung von einem gestörten
oder schwächer werdenden Empfangskanal auf einen besseren. Diese Betriebsart wird
auch als Diversity-Empfang bezeichnet. Derartige Überblendungen erfordern eine rein
elektronische Mischereinrichtung mit einer intelligenten Steuerung, die z.B. mittels
eines Prozessors, der über Steuerleitungen oder ein Bus-System mit der eigentlichen
Mischereinrichtung verbunden ist, realisisert werden kann.
[0002] Der Schaltungsaufwand für Mischereinrichtungen kann sehr groß sein, insbesondere
wenn es sich dabei um professionelle Studioeinrichtungen handelt. Für Konsumbereiche,
z.B. bei der beschriebenen Anwendung für Autoradioempfänger oder der Anwendung im
PC oder bei anderen Anwendungen, sind die Anforderungen zwar geringer, aber der Schaltungsaufwand
für eine intelligente Mischereinrichtung ist trotzdem so groß, daß für die angegebene
Konsumanwendung eine kompakte, monolithisch integrierbare Lösung gefunden werden muß,
wobei der Schaltungsaufwand, der sich letzten Endes in der erforderlichen Halbleiterkristallfläche
ausdrückt, aus Kostengründen möglichst gering bleiben soll.
[0003] Eine Mischereinrichtung mit aktiven Bauelementen enthält eingangsseitig für jeden
Kanal einen in der Verstärkung einstellbaren Vorverstärker und ausgangsseitig eine
Summiereinrichtung, um die unterschiedlich verstärkten Signale zu einem einzigen Signal
an einem Ausgang zusammenzufassen, vgl. Fig. 1. Für die Vorverstärker erweisen sich
Schaltungen mit Operationsverstärkern als zweckmäßig, weil bei ihnen über die Änderung
eines von einem Ein- und einem Rückkopplungswiderstand gebildeten Widerstandverhältnisses
die jeweilige Verstärkung leicht einstellbar ist. Dies erfolgt bei einer analogen
Schaltung über einen Schieberegler oder ein Potentiometer und bei einer digitalen
Ausführung über ein Widerstandsnetzwerk, das über die Steuerung von Abgriffen oder
durch die elektronische Um-, Zu- oder Abschaltung von Teilwiderständen - die auch
eine Parallel- oder Serienschaltung einschließen können - eine Änderung des Widerstandsverhältnisses
auf einfache Weise digital ermöglicht. Die unterschiedlich verstärkten Signale der
einzelnen Kanäle werden dann mittels der Summiereinrichtung zusammengefaßt. Will man
für die Summiereinrichtung eine Operationsverstärkeranordnung einsetzen, dann bietet
sich hierfür die bekannte summierende Verstärkerschaltung an, die für jeden Kanal
einen Eingangswiderstand und für alle Kanäle einen gemeinsamen Rückkopplungswiderstand
aufweist. Das Verhältnis aus Rückkopplungswiderstand und Eingangswiderstand bestimmt
auch hier den jeweiligen Kanalverstärkungsanteil. Die Vorteile dieser Kombination
liegen unter anderem in der definierten Kanalverstärkung und dem niederohmigen Signalausgang.
[0004] Bei der oben beschriebenen Anordnung mit Vor- und Summierverstärker ist jedoch von
Nachteil, daß im Dämpfungsfall zwar das Nutzsignal im Vorverstärker um den gewünschten
Wert abgesenkt wird, das stets vorhandene Eigen- oder Fremdrauschen hingegen durch
die Verstärkung des Summierverstärkers unverändert weitergereicht oder sogar noch
angehoben wird, so daß sich das Signal/Rauschverhältnis am Ausgang unnötig verschlechtert.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, für eine monolithisch integrierbare Mischereinrichtung
eine Schaltungsanordnung anzugeben, bei der das vom Eigen- oder Fremdrauschen abhängige
Signal/Rauschverhältnis im gesamten Verstärkungs- und Dämpfungsbereich möglichst hoch
bleibt.
[0006] Diese Aufgabe wird nach dem Anspruch 1 für eine monolithisch integrierbare Mischereinrichtung
für ein Mischpult durch folgende Merkmale gelöst:
ein in der Verstärkung (= Vorverstärkung) einstellbarer Vorverstärker für jeden Tonkanal;
ein Summierverstärker, der an die Ausgänge der Vorverstärker gekoppelt ist und dessen
Verstärkung (= Summierverstärkung) je Tonkanal unterschiedlich einstellbar ist; und
eine Steuereinrichtung, die mit dem Vorverstärker und dem Summierverstärker gekoppelt
ist und der Steuerung der den jeweiligen Tonkanal betreffenden Gesamtverstärkung (=
Kanalverstärkung) dient, die zwischen dem Vor- und dem Summierverstärker nach einem
vorgegebenen, von der einzustellenden Kanalverstärkung abhängigen Verhältnis aufgeteilt
ist, das sich im Dämpfungsbereich bei zunehmender Signaldämpfung dahingehend ändert,
daß die Summierverstärkung im Verhältnis stärker reduziert ist als die Vorverstärkung.
[0007] Es handelt sich somit um die Realisierung einer intelligenten Verstärkungseinstellung,
die gleichsam im Hindergrund abläuft und die ohne elektronische Hilfsmittel nicht
durchführbar ist.
[0008] Die Erfindung und vorteilhafte Ausführungen werden nun anhand der Figuren der Zeichnung
näher erläutert:
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine bekannte Mischereinrichtung mit aktiven Bauelementen,
- Fig. 2
- zeigt ein Beispiel für ein Widerstandsnetzwerk mit einer Serienschaltung von Teilwiderständen
und mit einer Vielzahl von Widerstandsabgriffen,
- Fig. 3
- zeigt ein ausführlicheres Schaltbild der Mischereinrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 4
- zeigt ein Schaltbild einer Mischereinrichtung nach der Erfindung,
- Fig. 5
- zeigt in Tabellenform an einem Beispiel, wie die jeweilige Kanalverstärkung oder -dämpfung
zwischen dem Vor- und Summierverstärker aufgeteilt ist.
[0009] In Fig. 1 ist als Beispiel eine Mischereinrichtung mit aktiven Schaltungsteilen für
drei Kanäle dargestellt, die mit einem ersten, zweiten und dritten Signaleingang e1,
e2, e3 verbunden sind. Die aktiven Schaltungsteile bestehen aus ersten Operationsverstärkern
v1, die mit entsprechenden Beschaltungen erste Operationsverstärkeranordungen OP1
bilden und für die zugeführten Signale einen ersten, zweiten und dritten Vorverstärker
M1, M2, M3 bilden. Die Ausgänge der Vorverstärker sind mittels einer zweiten Operationsverstärkeranordnung
OP2 zusammengeschaltet, um die Signale aller drei Kanäle zu einem einzigen Signal
zusammenzufassen, das am Ausgang o abgreifbar ist. Die zweite Operationsverstärkeranordnung
OP2 bildet dabei einen Summierverstärkers S, der als aktives Element einen Operationsverstärker,
den zweiten Operationsverstärker v2, enthält. Als aktive Elemente können in beiden
Operationsverstärkeranordnungen OP1, OP2 auch Transkonduktanzverstärker und andere
aktive Schaltungen mit entsprechender Beschaltung verwendet werden. In Fig. 1 ist
der Operationsverstärker v2 als Summierverstärker geschaltet und weist für jeden Kanal
einen Eingangswiderstand Rsv und für alle Kanäle gemeinsam einen Rückkopplungswiderstand
Rsr auf.
[0010] Die Verstärkung der drei Vorverstärker M1, M2, M3 wird jeweils über einen Eingangswiderstand
Rmv und einen Rückkopplungswiderstand Rmr eingestellt. Der Eingangswiderstand Rmv
liegt dabei zwischen dem jeweiligen Kanaleingang e1, e2, e3 und dem invertierenden
Eingang des ersten Operationsverstärkers v1. Auf diesen Eingang wird auch über den
Rückkopplungswiderstand Rmr das Ausgangssignal des Operationsverstärkers v1 zurückgekoppelt.
[0011] Es sind auch andere Schaltungen zur Verstärkungseinstellung bekannt. Die in Fig.
1 dargestellten erste und zweite Operationsverstärkeranordnungen OP1, OP2 erweisen
sich jedoch dadurch von Vorteil, daß die jeweiligen Verstärkungen direkt durch das
Verhältnis von Rückkopplungswiderstand Rmr bzw. Rsr und Eingangswiderstand Rmv bzw.
Rsv bestimmt wird. Die Einstellung der Verstärkung erfolgt in der ersten Operationsverstärkeranordung
OP1, indem der Eingangswiderstand und der Rückkopplungswiderstand durch ein Potentiometer
oder Schieberegler rs (vergl. Fig. 3) gebildet werden, dessen Abgriff a1 am invertierenden
Eingang des ersten Operationsverstärkers v1 liegt und dessen beide anderen Anschlußknoten
k1, k2 mit dem Eingang e1 bzw. dem Operationsverstärkerausgang verbunden sind. Durch
eine Änderung der Potentiometer- oder Schiebereglereinstellung kann das Signal im
jeweiligen Tonkanal über einen sehr weiten Bereich verstärkt oder gedämpft werden.
[0012] Die analoge Einstellung erfolgt bei einem Potentiometer oder Schieberegler rs in
der Regel von Hand oder über einen Stellmotor. Eine elektronische Einstellung ist
leichter möglich, wenn nur diskrete Verstärkungswerte eingestellt werden müssen, deren
Schrittweite jedoch eng sein kann. Für den vorgesehenen Konsumbereich reicht beispielsweise
eine Schrittweite von 1,5 dB aus. Hierzu ist der Eingangswiderstand Rmv und der Rückkopplungswiderstand
Rmr des Vorverstärkers M als Widerstandsnetzwerk rp (vergl. Fig. 2) aus einer Vielzahl
von Teilwiderständen r gebildet, die über elektronische Schalter um-, zu- oder abgeschaltet
werden können, wobei auch eine Serienschaltung oder Parallelschaltung von Teilwiderstanden
r möglich ist.
[0013] Eine besonders einfache Anordnung für ein derartiges Widerstandsnetzwerk rp stellt
eine Widerstandskette aus meist unterschiedlichen Teilwiderständen r dar, wobei ein
Teil oder alle Anschlußknoten k der Teilwiderstände mit Abgriffen ai versehen sind.
Durch eine in Fig. 3 schematisch dargestellte Schalteinrichtung s, die einem Schleifkontakt
bei einem Sclieberegler rs entspricht, kann jeweils einer der Abgriffe ai mit dem
invertierenden Eingang des ersten Operationsverstärkers v1 verbunden werden. Ein einziger
Schaltkontakt teilt über den jeweiligen Abgriff a1 das abgreifbare Widerstandsnetzwerk
rp in zwei Teile auf und bildet einen ersten und einen mit ihm verkoppelten zweiten
Widerstand R1, R2.
[0014] Die Erfindung erfordert für diese Widerstandskette lediglich einen zweiten Schleif-
bzw. Schaltkontakt s2, mit dem der Gesamtwiderstandswert der Widerstandskette auf
besonders einfache Weise auf drei Widerstände R1, R2, R3 aufgeteilt wird. Die Realisierung
des abgleichbaren Widerstandsnetzwerkes rp als Widerstandkette ist zudem für die monolithische
Integration sehr geeignet. Diese Widerstandkette erlaubt somit, daß das Widerstandsverhältnis
im Falle der zwei Widerstände R1, R2 bzw. der drei Widerstände R1, R2, R3 auf sehr
einfache Weise in einem weiten Verhältnis geändert werden kann. Bei einer feinen Stufung
wird dies durch eine hohe Anzahl von Teilwiderständen r erkauft, die damit eine relativ
lange Kette bilden. Die Anzahl der Teilwiderstände r läßt sich andererseits verringern,
wenn die Struktur des Widerstandsnetzwerkes rp durch die Schalteinrichtung verändert
werden kann, dies erfordert jedoch eine aufwendige Schalteinrichtung. Selbstverständlich
ist auch eine Kombination beider Verfahren möglich. Dadurch, daß bei der Widerstandskette
alle drei Widerstände R1, R2, R3 miteinander verkoppelt sind, wirkt sich die Änderung
eines Widerstandes unmittelbar auf den Wert des benachbarten, also mit dem selben
Abgriff ai verbundenen Widerstandes aus und ändert diesen. Durch eine parallele Verschiebung
beider Abgriffe a1, a2 kann die Widerstandsänderung auch so durchgeführt werden, daß
sich nur die beiden äußeren Widerstände R1, R2 ändern und der mittlere Widerstand
R2 konstant bleibt. In dem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 4 wird die
gegenseitige Verkopplung der drei Widerstände R1, R2, R3 geschickt ausgenutzt, um
eine gleitende Verstärkungsaufteilung zu bewirken.
[0015] In Fig. 3 ist die beschriebene Schaltungsanordnung von Fig.1, insbesondere im Bereich
der ersten Operationsverstärkeranordnung OP1 ausführlicher dargestellt. Die Verstärkungsregelung
im Vorverstärker M1 enthält als Einstellwiderstand einen Schieberegler rs dessen Abgriff
a1 über einen Schleifkontakt s auf den invertierenden Eingang des ersten Operationsverstärkers
v1 geschaltet ist. Der Eingang des Schiebereglers rs, der erste Schaltungsknoten k1,
ist über einen Festwiderstand Rmv' mit dem Signaleingang e1 verbunden. Durch den Abgriff
a1 wird der Widerstand des Schiebereglers rs in zwei Teile geteilt und bildet den
ersten und zweiten Widerstand R1 bzw. R2. Der Ausgang des Schiebereglers, der durch
einen zweiten Schaltungsknoten k2 gebildet wird, ist mit dem Ausgang des ersten Operationsverstärkers
v1 und mit dem einen Anschluß eines Festwiderstandes Rsv' verbunden, der als Eingangswiderstand
Rsv des Summierverstärkers S für diesen Kanal dient. Bei der ersten Operationsverstärkeranordnung
OP1 bildet der Summenwiderstand aus dem Festwiderstand Rmv' und dem ersten Widerstand
R1 den Eingangswiderstand Rmv und der zweite Widerstand R2 den Rückkopplungswiderstand
Rmr (vergl. Fig. 1). Der Verbindungspunkt zwischen den Festwiderständen Rsv und Rsr
bildet einen dritten Schaltungsknoten k3, der über eine Summierleitung s1 mit dem
invertierenden Eingang des zweiten Operationsverstärkers v2 verbunden ist. An diese
Summierleitung s1 sind über weitere Eingangswiderstände ein zweiter bzw. ein dritter
Vorverstärker M2 bzw. M3 angeschlossen. Die Betätigung des Schiebreglers rs, s kann
von Hand oder elektronisch über eine Hilfseinrichtung von einer Steuereinrichtung
P gesteuert werden. Bei einer digitalen Ausführung des Schiebereglers rs oder Potentiometers
wird die elektronische Steuerung einfacher, indem wie bereits angegeben lediglich
elektronische Schalteinrichtungen betätigt werden müssen. Der Schieberegler rs oder
das Potentiometer wird dabei durch ein Widerstandsnetzwerk rp mit Abgriffen ai ersetzt.
[0016] In Fig. 4 sind im Vergleich zu Fig. 3 deutlich die Unterschiede der Erfindung zu
erkennen, wobei gleiche Schaltungsteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind und
daher nicht mehr näher erläutert werden müssen. Im Vorverstärker M ist der Schieberegler
rs durch ein Widerstandsnetzwerk rp ersetzt. Ein erster und zweiter elektronischer
Schalter s1 bzw. s2 stellen zum ersten bzw. Abgriff a1 bzw. a2 eine Verbindung her,
wodurch das Widerstandsnetzwerk in drei Teilbereiche aufgeteilt wird, die den ersten,
zweiten und dritten Widerstand R1, R2, R3 bilden. Die zulässsigen Bereiche für den
ersten und zweiten Abgriff a1 bzw. a2 überlappen sich dabei nicht. In Fig. 4 werden
die zugehörigen Bereiche schematisch durch die Länge der jeweiligen Schleifkontaktleitungen
dargestellt.
[0017] In der ersten Operationsverstärkeranordnung OP1 bildet wie in Fig. 3 der Festwiderstand
Rmv' zusammen mit dem ersten Widerstand R1 den Eingangswiderstand Rmv (vergl. Fig.
1) und der zweite Widerstand R2 den Rückkopplungswiderstand Rmr. In der zweiten Operationsverstärkeranordnung
OP2 bildet der dritte Widerstand R3 zusammen mit dem Festwiderstand Rsv' den Eingangswiderstand
Rsv (verl. Fig. 1). Da der Rückkopplungswiderstand Rsr der zweiten Operationsverstärkeranordnung
OP2 konstant ist, wird deren Verstärkung bzw. Dämpfung über die Änderung des dritten
Widerstandes R3 gesteuert. Da der zweite Abgriff a2 über den zweiten Schalter s2 mit
dem Ausgang des ersten Operationsverstärkers v1 verbunden ist, kann die Verstärkung
vm des Vorverstärkers M sowohl über die Position des ersten Schalters s1 als auch
über die Position des zweiten Schalters s2 gemeinsam oder unabhängig voneinander gesteuert
werden. Die Verstärkung vm des Vorverstärkers M wird dabei durch das Verhältnis aus
dem zweiten Widerstand R2 zum Summenwert aus dem Festwiderstand Rmv' und dem ersten
Widerstand R1 gebildet. Es wird darauf hingewiesen, daß die Widerstände Rmv', Rsv'
und Rsr selbstverständlich auch in das Widerstandsnetzwerk rp mit einbezogen werden
können.
[0018] Die Steuerung der elektronischen Schalter s1, s2 und gegebenenfalls weiterer Schalter
erfolgt mittels der Steuereinrichtung P, die mittels einer gespeicherten Tabelle T
die jeweilige Position der Schalter s1, s2 der gewünschten Kanalverstärkung vk zuordnet.
Die gesamte Kanalverstärkung vk ergibt sich dabei aus dem kanalbezogenen Verstärkungsprodukt

des Vor- und Summierverstärkers M bzw. S.
[0019] In Fig. 5 ist in einer Tabellenform ein Beispiel für eine derartige Aufteilung der
Kanalverstärkung dargestellt, die für die einzelnen Verstärkung- und Dämpfungsbereiche
eine zweckmäßige Aufteilung angeben, um die gewünschte Aufgabe zu lösen.
[0020] Der gesamte Aussteuerbereich von +12 dB bis -34,5 dB ist dabei in zwei Bereiche 1
und 2 (vergl. Fig. 5) aufgeteilt, wobei der erste Bereich 1 von +12 dB bis etwa -6
dB und der zweite Bereich 2 von etwa -6 dB bis -34,5 dB reicht.
[0021] Im ersten Bereich 1, der also den gesamten Kanalverstärkungsbereich von 0 dB bis
+12 dB und auch noch den schwachen Dämpfungsbereich bis -6 dB umfasst, bleibt die
Summierverstärkung vs konstant auf 0 dB. Die Einstellung der Kanalverstärkung vk erfolgt
somit nur durch die Änderung des Widerstandsverhältnisses im Vorverstärker M, wofür
die Position des ersten Abgriffes a1 variiert wird. Wenn die beiden Festwiderstände
Rsv' und Rsr der zweiten Operationsverstärkeranordnung OP2 gleich groß vorgegeben
sind, im angenommen Beispiel von Fig. 4 jeweils 3 kOhm, dann ist der zweite Abgriff
a2 für diesen Verstärkungsbereich identisch mit dem zweiten Schaltungsknoten k2. Der
Eingangswiderstand Rsv (wobei

ist) des Summierverstärkers S weist dabei seinem Minimalwert auf, nämlich nur noch
den Wert des Festwiderstandes Rsv'. Bei der Maximalverstärkung +12 dB entspricht der
erste Abgriff a1 dem ersten Schaltungsknoten k1. Der Rückkopplungswiderstand Rmr des
Vorverstärkers M, der durch den zweiten Widerstand R2 gebildet wird, nimmt somit seinen
Maximalwert an, nämlich den Wert des gesamten Widerstandsnetzwerkes rp, wobei

ist. Mit abnehmender Verstärkung wandert der Abgriff a1 in Richtung des zweiten Schaltungsknotens
k2, bis schießlich bei der Kanalverstärkung -6 dB ein maximaler Wert für den ersten
Widerstand R1 (und damit den gesamten Eingangswiderstand Rmv, mit

) erreicht wird, dem ein Abgriff a1max entspricht.
[0022] Nach der Erkenntnis der Erfindung soll im Dämpfungsbereich, insbesondere bei starker
Dämpfung, die dem unteren Teil des zweiten Bereiches 2 in Fig. 5 entspricht, die Kanalverstärkung
vk so aufgeteilt sein, daß die Dämpfung möglichst im Summierverstärker S und nicht
im Vorverstärker M erfolgt. Dies wird dadurch erreicht, daß der erste Widerstand R1
nach Erreichen des Maximalwertes nicht mehr verändert wird. Die Vorverstärkung vm
ändert sich daher infolge der nur noch relativ geringfügigen Verkleinerung des zweiten
Widerstandes R2 im zweiten Bereich 2 nur noch zwischen -6 dB und -7,5 dB, während
sich die gesamte Kanalverstärkung vk zwischen -6 dB und -34,5 dB ändert. Hierzu wird
der zweite Abgriff a2 in Richtung (vom zweiten Schaltungsknoten k2 ausgehend) des
ersten Schaltungsknotens k1 verändert, bis der dritte Widerstand R3 (und damit der
gesamte Eingangswiderstand Rsv, mit

) einen Maximalwert erreicht, dem ein Abgriff a2min (die Zählrichtung beginnt bei
k1) entspricht. Der Eingangswiderstand Rsv wächst dadurch von 6 kOhm auf ca 67 kOhm
an. Dem entspricht eine Änderung der Summierverstärkung vs von -0 dB auf -27 dB.
[0023] Wenn in bestimmten Verstärkungs- und Dämpfungsbereichen , z.B. in Fig. 5 im ersten
und im zweiten Bereich 1 bzw. 2, jeweils einheitlich verfahren werden kann, z.B. dadurch,
daß nur ein einziger Abgriff ai verändert werden muß, dann vereinfacht sich die zu
speichernde Tabelle T in der Steuereinrichtung P. Ihr Umfang hängt ferner von der
kleinsten Schrittweite der Verstärkungsänderung ab, für die im angenommen Beispiel
1,5 dB ausreichend ist. Die Funktion der Steuereinrichtung P kann gegebenenfalls auch
ein auf dem Halbleiterchip mitintegrierter Prozessor übernehmen.
[0024] Selbstverständlich kann die Steuerung der Verstärkungsaufteilung und letzlich die
Steuerung der Abgriffe auch über eine mehr oder weniger anschauliche Formel, die im
Prozessor dann jeweils berechnet wird, definiert werden. Für die formelmäßige Darstellung
der Verstärkungsaufteilung, bei der die Funktion sogar abschnittsweise unterschiedlich
definiert sein kann, bildet die Kanalverstärkung vk die Variable. Besonders einfach
ist die formelmäßige Darstellung, wenn für einzelne Bereiche oder Abschnitte eine
lineare Abhängigkeit als Näherung vorgegeben wird, weil dann die Zwischenwerte leicht
über eine lineare Interpolation berechnet werden können.
1. Monolithisch integrierbare Mischereinrichtung für ein Mischpult mit einem in der Verstärkung,
der Vorverstärkung (vm), einstellbaren Vorverstärker (M) für jeden Tonkanal, mit einem
Summierverstärker (S), der an die Ausgänge der Vorverstärker (M) gekoppelt ist und
dessen Verstärkung, die Summierverstärkung (vs), je Tonkanal unterschiedlich einstellbar
ist, und mit einer Steuereinrichtung (P), die mit den Vorverstärkern (M) und dem Summierverstärker
(S) gekoppelt ist und der Steuerung einer den jeweiligen Tonkanal betreffenden Gesamtverstärkung,
der Kanalverstärkung (vk), dient, die zwischen dem Vorverstärker (M) und dem Summierverstärker
(S) nach einem vorgegebenen, von der einzustellenden Kanalverstärkung (vk) abhängigen
Verhältnis aufgeteilt ist, das sich im Dämpfungsbereich bei zunehmender Kanaldämpfüng
dahingehend ändert, daß die Summierverstärkung (vs) im Verhältnis stärker reduziert
ist als die Vorverstärkung (vm).
2. Mischereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Vorverstärkung
(vm) und die zugehörige Summierverstärkung (vs) digital einstellbar sind, indem der
Vorverstärker (M) und der Summierverstärker (S) eine erste bzw. zweite Operationsverstärkeranordung
(OP1, OP2) bilden, deren Kanalverstärkung (vk) über ein abgreifbares Widerstandsnetzwerk
(rp) und eine elektronische Schalteinrichtung (s1, s2) digital einstellbar ist.
3. Mischereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Vorverstärker (M)
das abgreifbare Widerstandsnetzwerk (rp) mittels der elektronischen Schalteinrichtung
(s1, s2), die mit der Steuereinrichtung (P) gekoppelt ist, zur Bildung der ersten
Operationsverstärkeranordnung (OP1) derart mit einem ersten Operationsverstärker (v1)
verbunden ist, daß ein erster Teil des abgreifbaren Widerstandsnetzwerkes (rp), der
einen ersten Widerstand (R1) bildet, einem Eingangswiderstand (Rmv) und ein zweiter
Teil des abgreifbaren Widerstandsnetzwerkes (rp), der einen zweiten Widerstand (R2)
bildet, einem Rückkopplungswiderstand (Rmr) zugeordnet ist.
4. Mischereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Operationsverstärkeranordnung
(OP2) einen zweiten Operationsverstärker (v2) und einen ersten sowie einen zweiten
Festwiderstand (Rsv' bzw. Rsr), die dem Eingangs- (Rsv) bzw. dem Rückkopplungswiderstand
(Rsr) der zweiten Operationsverstärkeranordnung (OP2) zugeordnet sind, enthält.
5. Mischereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein dritter Teil des
abgreifbaren Widerstandsnetzwerkes (rp), ein dritter Widerstand (R3), dem zugehörigen
Eingangswiderstand (Rsv) der zweiten Operationsverstärkeranordnung (OP2) zugeordnet
ist.
6. Mischereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das abgreifbare Widerstandsnetzwerk
(rp) eine Serienschaltung aus Teilwiderständen (r) enthält und einige Anschlußknoten
(k) der Teilwiderstände als Abgriffe (ai) ausgebildet sind, die mittels eines ersten
und eines zweiten elektronischen Schalters (s1, s2) über einen ersten bzw. zweiten
Abriff (a1, a2) den ersten, zweiten und dritten Widerstand (R1, R2, R3) bilden.
7. Mischereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingangswiderstand
(Rsv, R3) der zweiten Operationsverstärkeranordnung (OP2) in einem ersten Bereich
(1) der Kanalverstärkung (vk), der einer hohen Signalverstärkung entspricht, auf einen
Minimalwert (Rsv') eingestellt und der jeweilige Wert der Kanalverstärkung (vk) über
die Position des ersten Abgriffes (a1) definiert ist, hingegen in einem zweiten Bereich
(2) der Kanalverstärkung (vk), der einer hohen Signaldämpfung entspricht, der erste
Widerstand (R1) auf einen Maximalwert eingestellt und der jeweilige Wert der Kanalverstärkung
(vk) über die Position des zweiten Abgriffes (a2) definiert ist.
8. Mischereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Zwischenbereich
der Kanalverstärkung (vk), der einer geringen Signalverstärkung und/oder einer geringen
Signaldämpfung entspricht, der Eingangswiderstand (Rsv; R3, Rsv') der zweiten Operationsverstärkeranordnung
(OP2) auf einen Minimalwert (Rsv') eingestellt und der jeweilige Wert der Kanalverstärkung
(vk) über die Position des ersten Abgriffes (a1) definiert ist.
9. Mischereinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Steuereinrichtung (P) die Aufteilung der Kanalverstärkung (vk) auf die Vorverstärkung
(vm) und die Summierverstärkung (vs) mittels einer gespeicherten Tabelle (T) und/oder
mittels einer formelmäßigen Angabe über eine Berechnung erfolgt.