[0001] Die Erfindung betrifft eine anatomisch geformte Luftsprudelmatte.
[0002] Die Erfindung geht aus von Luftsprudelmatten üblicher Bauart, wie sie seit Jahrzehnten
geläufig sind. So ist aus dem DE-GM 78 18 875 beispielsweise eine Luftsprudelmatte
bekanntgeworden, die am Kopfende verjüngt ist. Dies ist insofern sinnvoll, als die
in der Wanne liegende Matte, der Wannenschräge folgend, einen Knick aufweist, der
ohne die Verjüngung zu störenden Falten am Rande führen würde.
[0003] Ferner sind Luftsprudelmatten bekannt, bei denen neben dem Kopfende auch das Fußende
verjüngt ist.
[0004] Während die Verjüngung am Fußende auch von der Anatomie her gerechtfertigt ist, vernachlässigt
die Verjüngung am Kopfende gerade einen der wichtigsten Bereiche des Bewegungsapparates,
nämlich die Schultern.
[0005] Die US-A-41 22 846 offenbart eine aus Elementen zusammengesetzte Luftsprudelmatte,
bei der auch rechteckige Bereiche für verschiedene Körperregionen abgeteilt sind.
Allerdings ist bis auf die in der Zeichnungsbeschreibung anklingende aufgabenhafte
Zuordnung zu einzelnen Körperregionen eine echte anatomische Kongruenz nicht ersichtlich.
Insbesondere sind die häufigen Beschwerdepunkte, die besonders intensiver Behandlung
bedürfen, nicht berücksichtigt.
[0006] Die Sprudelplaketten, auf denen die vorliegende Anmeldung aufbaut, sind der DE-A-34
35 453 zu entnehmen. Allerdings zeigt auch diese Druckschrift nur marginale Rücksichtnahme
auf anatomische Gegebenheiten, z.B. in Figur 3 eine den Fußsohlen nachempfundene Anordnung
der Plaketten.
[0007] Überhaupt werden die jedem niedergelassenen Arzt geläufigen Schmerzpunkte an Rücken,
Schulter, Nacken, Hinterkopf, aber auch Gesäß (Ischias), Hüfte und Füßen bei keiner
bekannten Luftsprudelmatte ausreichend berücksichtigt, z.B. durch entsprechende Anordnung
der Ausströmer.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Weiterbildung einer gattungsgemäßen
Luftsprudelmatte in der Weise, daß zumindest die wichtigsten und am häufigsten erkrankten
Bezirke des Bewegungsapparates von der erzeugten Perlung/Sprudelung gezielt erfaßt
werden.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 dadurch gelöst,
daß die Luftsprudelmatte im obersten kopfwärtigen Viertel zwei seitliche flügelartige
Ausbuchtungen für die Schultern besitzt, daß fußwärts davon Einbuchtungen zur Mitte
hin vorgesehen sind, daß näherungsweise die beiden mittleren Viertel die maximale
Breite der Luftsprudelmatte aufweisen, daß das Fußende in einer S-förmig geschwungenen
Kontur näherungsweise auf die Breite, die zwischen den Einbuchtungen im obersten kopfwärtigen
Viertel verbleibt, verjüngt ist, daß die Bildung der Sprudel- und Perlbläschen durch
auswechselbare Plaketten erfolgt und daß die Plaketten, den Prädilektionsstellen rheumatischer
Erkrankungen entsprechend, einerseits in Gruppen und andererseits längs von ineinandergreifenden
Kurven, die im Groben dem Verlauf der Muskelzüge entsprechen, angeordnet sind, also
korrespondierend zu Hinterkopf, Nacken, Schultergürtel, Wirbelsäule, Ischias, Hüftgelenk,
Schenkel und Füßen.
[0010] Ein hauptsächliches Merkmal der vorliegenden Luftsprudelmatte sind die am obersten
kopfwärtigen Viertel seitlich flügelartig ausladenden Ausbuchtungen für die Schulterpartie.
Die beiden mittleren Viertel der Luftsprudelmatte weisen die maximale Breite auf,
die von der Badewanne vorgegeben ist. Zwischen den Ausbuchtungen für die Schultern
und den beiden mittleren Vierteln ist die Matte zur Mitte hin eingebuchtet. Dies ist
erforderlich, damit sie sich am Übergang zur kopfwärtigen Wannenschräge an den Seiten
nicht aufwellt bzw. Falten wirft.
[0011] Der Körperanatomie folgend, verjüngt sich die Matte zum Fußende hin in einer S-förmig
geschwungenen Kontur etwa auf die Breite, die zwischen den Einbuchtungen verbleibt.
Die Besprudelung/Beperlung erfolgt aus Plaketten, die vorzugsweise in anatomischen
Gruppen und Kurven angeordnet sind, gemäß den Prädilektionsstellen für Schmerzen/Verspannungen.
So sind z.B. Gruppen vorgesehen für die sehr oft schmerzhaften Sehnenansätze am Hinterkopf,
für die Wirbelsäule, für die Schultern oder auch für die Hüftregion.
[0012] Für den gehobenen Komfort kann die Matte auch über vorzugsweise höhenverstellbare
Sitz-/Liegeauflagen ausreichender Ausdehnung und/oder Abstützelemente für die Schultern
und/oder eine aufsteckbare und entfernbare oder auch drehbare Mehrfunktions-Lufteinspeisung
und/oder einen oder mehrere Tragegriffe am Mattenumfang oder auf der Mattenfläche
verfügen.
[0013] Ebenfalls vorzugsweise auf der Mattenfläche oder am Mattenumfang können sich Umlagerungs-
bzw. Aufrichthilfen befinden, z.B. in Form von Schlaufen, Zügeln oder gestielten Griffen,
mit denen es auch dem bewegungseingeschränkten Badenden möglich ist, relativ kraftsparend
die jeweils gewünschte Position einzunehmen.
[0014] Vor allem im Klinikbereich ist vom hygienischen Standpunkt aus zu fordern, daß die
Matte auch im Innern nach dem Bad rasch austrocknet. Dies können entsprechende verschließbare
Öffnungen auf der Unter- wie Oberseite gewährleisten.
[0015] Die Vorteile der vorgeschlagenen Luftsprudelmatte sind offensichtlich: Erstmals werden
wirklich alle Bezirke am Rücken von der Sprudel- oder Perlmassage erreicht, und dies
nicht mit aufwendigen oder komplizierten Zusatzeinrichtungen, sondern allein durch
eine kompromißlos an die Körperform angepaßte Außenkontur. Zudem sind ja für die Problembereiche,
wie oben beschrieben, spezielle Gruppen von Plaketten vorgesehen, die eine noch exaktere
anatomische Anpassung an die wirklichen Bedürfnisse der Benutzer bieten.
[0016] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Luftsprudelmatte
abgebildet. Im einzelnen zeigen:
- Abb. 1
- eine Draufsicht auf eine Luftsprudelmatte, und
- Abb. 2 und 3
- die Luftsprudelmatte gemäß Abb. 1 im Einsatz zur Verdeutlichung der Positionen verschiedener
Körperteile einer badenden Person beim Sitzbad (Abb. 2) und beim Liegebad (Abb. 3).
[0017] In Abb. 1 ist eine Draufsicht auf die Luftsprudelmatte 1 dargestellt. Die Luftsprudelmatte
verfügt am obersten kopfwärtigen Viertel über zwei seitliche flügelartige Ausbuchtungen
1a für die Schultern der badenden Person. Fußwärts davon sind Einbuchtungen 1b zur
Mitte hin vorgesehen. Die folgenden beiden mittleren Viertel weisen näherungsweise
die maximale Breite der Luftsprudelmatte auf. Das Fußende ist in einer S-förmig geschwungenen
Kontur 1c näherungsweise auf die Breite, die zwischen den Einbuchtungen 1b im obersten
kopfwärtigen Viertel verbleibt, verjüngt.
[0018] Zur Bildung der Sprudel- und Perlbläschen sind auswechselbare Plaketten 2 in der
Matte 1 vorgesehen, durch die hindurch eine Luftströmung austritt, die beispielsweise
durch einen Kompressor erzeugt wird.
[0019] Die Sprudelpiaketten 2 sind vorzugsweise, den Prädilektionsstellen rheumatischer
Erkrankungen entsprechend, einerseits in Gruppen und andererseits längs von ineinandergreifenden
Kurven 2a - 2i, die im Groben dem Verlauf der Muskelzüge entsprechen, angeordnet,
also zweckmäßigerweise korrespondierend zu Hinterkopf, Nacken, Schultergürtel, Wirbelsäule,
Ischias, Hüftgelenk, Schenkeln und Füßen der badenden Person.
[0020] Vorzugsweise besteht die Luftsprudelmatte 1 aus zwei miteinander verschweißten Folien.
[0021] Für die spezielle Besprudelung der Wirbelsäule kann eine aus Sprudelplaketten 2 gebildete
Mittelzeile 2a mit kopfwärts in der Art eines Ypsilons gespaltener Anordnung der Plaketten
2 vorgesehen sein.
[0022] Die Matte 1 verfügt über eine Lufteinspeisung 4, die vorzugsweise Richtung Fußende
angeordnet und beispielhaft als Mehrfunktions-Lufteinspeisung 4 ausgebildet ist. Die
Lufteinspeisung 4 kann steckbar ausgeführt sein. Außerdem kann sie dreh- und schwenkbar
ausgebildet sein.
[0023] Am Rand der Matte und auch auf der Mattenfläche selbst können Griffe 5, 6 eingearbeitet
sein. Außerdem können auf der Matte 2 sowie am Mattenumfang Umlagerungs- bzw. Aufrichthilfen
angebracht sein. Insbesondere in den beiden mittleren Vierteln der Matte 1 sind Sitz-/Liegeauflagen
3 angebracht, die höhenverstellbar sein können. Außer den Sitzauflagen 3 sind vorzugsweise
zusätzliche Abstützelemente 7, z.B. für die Schultern vorhanden. Sie befinden sich
im Schulter-/Kopfbereich und sind zweckmäßigerweise höhenverstellbar ausgebildet.
[0024] Am Kopfende der Matte 1 ist zweckmäßigerweise ein Tragegriff ausgeformt.
[0025] Auf der Unter- wie Oberseite der Matte können verschließbare Öffnungen zur Beschleunigung
des Austrocknens nach Benutzung eingearbeitet sein.
[0026] Die Außenkontur der Luftsprudelmatte ist also von kopf- zu fußwärts insbesondere
folgendermaßen gegliedert:
- Ausbuchtung 1a für die Schultern
- Einbuchtung 1b
- Breites Mittelstück für die Sitzauflagen 3
- S-förmig geschwungene Kontur 1c zum Fußende hin
[0027] Die auswechselbaren Plaketten 2 für die Perlung/Sprudelung sind zusammengefaßt in
folgende Gruppen/Kurven:
- Plakettengruppe Nacken/Hinterkopf 2b
- Mittelzeile 2a
- Plakettengruppe Wirbelsäule 2c
- Plakettengruppe Schultergürtel 2d
- Plakettenkurve Schulter → Brustraum 2e
- Plakettenkurve Lende → Becken 2f
- Plakettengruppe Ischias/Hüftgelenk 2g
- Plakettengruppe Fußsohle 2i
[0028] Abb. 2 und Abb. 3 verdeutlichen die unterschiedliche Position des Gesäßes/des Rückens
beim Liege-(Voll-)bad und beim Sitz(Halb-)bad. Beim Liegebad mit angewinkelten Knien
befindet sich das Gesäß auf dem fußwärtigen Teil der Sitzauflage 3, beim Sitzbad dagegen
auf dem kopfwärtigen Teil. Die anatomische Zuordnung der Plakettengruppen gilt von
2b - 2g für das Liegebad, von 2h - 2i für das Sitzbad. Die Abstützelemente 7 sowie
ein vorzugsweise vorhandenes Nackenpolster 8 treten nur beim Liegebad in Funktion
und unterstützen dann Schultern bzw. Hinterkopf/Nacken.
[0029] Abschließend erfolgt nochmals eine Auflistung der in der Zeichnung gezeigten Bestandteile
im Zusammenhang mit den verwendeten Bezugsziffern:
1 Luftsprudelmatte
1a Ausbuchtung
1b Binbuchtung
1c S-förmig geschwungene Kontur
2 Auswechselbare Plaketten
2a Mittelzeile
2b Plakettengruppe Nacken/Hinterkopf
2c Plakettengruppe Wirbelsäule
2d Plakettengruppe Schultergürtel
2e Plakettenkurve Schulter → Brustraum
2f Plakettenkurve Lende → Becken
2g Plakettengruppe Ischias/Hüftgelenk
2h Plakettenkurve Beine
2i Plakettengruppe Fußsohle
3 Sitz-/Liegeauflagen
4 Mehrfunktions-Lufteinspeisung
5 Griffe in der Matte eingearbeitet
6 Griffe am Mattenumfang angebracht
7 Abstützelemente z.B. für Schulterberelch
8 Nackenpolster
1. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte, dadurch gekennzeichnet, daß sie im obersten
kopfwärtigen Viertel zwei seitliche flügelartige Ausbuchtungen (1a) für die Schultern
besitzt, daß fußwärts davon Einbuchtungen (1b) zur Mitte hin vorgesehen sind, daß
näherungsweise die beiden mittleren Viertel die maximale Breite der Luftsprudelmatte
aufweisen, daß das Fußende in einer S-förmig geschwungenen Kontur (1c) näherungsweise
auf die Breite, die zwischen den Einbuchtungen (1b) im obersten kopfwärtigen Viertel
verbleibt, verjüngt ist, daß die Bildung der Sprudel- und Perlbläschen durch auswechselbare
Plaketten (2) erfolgt und daß die Plaketten (2), den Prädilektionsstellen rheumatischer
Erkrankungen entsprechend, einerseits in Gruppen und andererseits längs von ineinandergreifenden
Kurven (2a - 2i), die im Groben dem Verlauf der Muskelzüge entsprechen, angeordnet
sind, also korrespondierend zu Hinterkopf, Nacken, Schultergürtel, Wirbelsäule, Ischias,
Hüftgelenk, Schenkeln und Füßen.
2. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie aus zwei miteinander verschweißten Folien besteht.
3. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für die spezielle Besprudelung der Wirbelsäule eine aus Plaketten gebildete Mittelzeile
(2a) mit kopfwärts in der Art eines Ypsilons gespaltener Anordnung der Plaketten vorgesehen
ist.
4. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in den beiden mittleren Vierteln Sitz-/Liegeauflagen (3) angebracht sind, die
höhenverstellbar sein können und daß am Kopfende ein Tragegriff ausgeformt ist.
5. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich auf der Matte sowie am Mattenumfang Griffe (5, 6) befinden.
6. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Matte sowie am Mattenumfang Umlagerungs- bzw. Aufrichthilfen angebracht
sind.
7. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sich im Schulter/Kopfbereich höhenverstellbare Abstützelemente (7) befinden.
8. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Unter- wie Oberseite der Matte verschließbare Öffnungen zur Beschleunigung
des Austrocknens nach Benutzung eingearbeitet sind.
9. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lufteinspeisung (4) steckbar ausgeführt ist.
10. Anatomisch geformte Luftsprudelmatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lufteinspeisung (4) dreh- und schwenkbar ausgebildet ist.