(19)
(11) EP 0 747 215 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
25.11.1998  Patentblatt  1998/48

(21) Anmeldenummer: 96107751.8

(22) Anmeldetag:  15.05.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 33/00

(54)

Steuerung für eine Druckmaschine

Control for a printing machine

Dispositif de commande pour une machine à imprimer


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 08.06.1995 DE 19520918

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.12.1996  Patentblatt  1996/50

(73) Patentinhaber: MAN Roland Druckmaschinen AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Tenfelde, Johannes
    63110 Rodgau (DE)

(74) Vertreter: Stahl, Dietmar 
MAN Roland Druckmaschinen AG, Abteilung FTB/S, Postfach 101264
63012 Offenbach
63012 Offenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 543 281
DE-A- 3 730 625
DE-A- 4 214 394
DE-A- 3 406 924
DE-A- 3 836 310
DE-A- 4 229 645
   
  • FLAMENT D: "L'INFORMATISATION DE LA PRESSE" 29.Januar 1991 , CARACTERE, VOL. 42, NR. 300, PAGE(S) 30 - 33 XP000176973
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betriff eine Steuerung für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Bogenoffsetdruckmaschinen der heute weit verbreiteten Art weisen in der Regel sogenannte Zentralsteuerungen auf, welche insbesondere in Form einer SPS-bzw. PC-Board-Steuerung aufgebaut sind. Auch ist es bekannt, die Steuerung der Druckmaschine funktional aufzuteilen. So kann ein Rechner vorgesehen sein, der permanent die Schaltzustände bzw. Signale von Aktuatoren, Bedientastern bzw. Sensoren einliest und ein zweiter Rechner insbesondere den Hauptantrieb sowie die aufden Drehwinkel von bewegten Maschinenteilen bezogenen Schaltvorgange der Druckmaschine steuert Als sogenannte drehwinkelabhängige Schaltfunktionen seien hier beispielhaft das Druck-An- / Druck-Abstellen, das An- und Abstellen von Farb- und Feuchtauftragwalzen, das Sperren des Bogeneinlaufes, das Schalten des Anlegers sowie das Schalten bestimmter Funktionen im Ausleger genannt. Diese Schaltvorgänge sind zeitkritisch, d.h. insbesondere das Anstellen des eingefärbten Gummituchzylinders an den den Bogen tragenden Gegendruckzylinder darf nur während der Kanalkorrespondenz der Zylinder erfolgen, wenn also der erste zu bedruckende Bogen bereits aufdem Gegendruckzylinder liegt.

[0003] Nachteilig bei derartig zentral aufgebauten und eine Folgeschaltung realisierenden Steuerungen ist dabei, daß der Programmaufbau im Rechner der Steuerung exakt auf die Konfiguration der Maschine abgestellt sein muß. Eine Bogendruckmaschine mit einer unterschiedlichen Anzahl von Druckwerken bedingt somit eine unterschiedliche Programmierung der entsprechenden Steuerung. Dieser Sachverhalt verkompliziert sich dadurch erheblich, das heutzutage ein deutlicher Trend zur sogenannten In-Line-Veredelung bzw. Weiterverarbeitung besteht. Bei Bogenoffsetdruckmaschinen sind häufig nach dem letzten Druckwerk und vor dem Ausleger ein oder mehrere Lackiereirrichtungen oder sonstige Beschichtungswerke zwischengeschaltet. Da auch in diesen Einrichtungen drehwinkelstellungsabhängige Schaltvorgänge auszuführen sind, müssen auch diese Funktionen von der Zentralsteuerung übernommen werden.

[0004] Aus der DE 3 815 534 A1 ist eine Zentralsteuerung der oben kurz umrissenen Art bekannt, welche ein System zur Erfassung der Position von beweglichen Maschinenteilen aufweist. Dazu werden die Signale eines an einer eintourig drehenden Welle der Maschine angebrachten Inkrementalgebers ausgewertet. Eine Zentralsteuerung mit einem derartigen System weist die zuvor genannten Nachteile auf. Anstelle eines Inkrementalgebers kann zur Erfassung der Stellung von beweglichen Maschinenteilen auch ein sogenannter Absolut-Winkelgeber verwendet werden. Dies ändert jedoch nichts an der Komplexität der Steuerung, die sich ergibt, wird eine Druckmaschine individuell mit einer verschiedenen Anzahl von Aggregaten ausgestattet.

[0005] Aus der EP 0 543 281 A1 ist eine Steuerung für Rotationsdruckmaschinen bekannt, bei welcher jedem Anlagenteil ein die Steuerung darstellender Rechner zugeordnet ist und die Rechner in den einzelnen Anlagenteilen über ein als Netzwerk bezeichnetes Bus-System miteinander verbunden sind. Als Vernetzungsschnittstelle zwischen den einzelnen Rechnern wird ARCNET mittels Coaxkabel vorgeschlagen. Wie einzelne drehwirkelabhängige Schaltvorgänge ausführen sind, ist in dieser Schrift nicht beschrieben.

[0006] Aus der DE 42 14 394 A1 ist ein Mehrmotorenantrieb für eine Rotationsdruckmaschine bekannt, bei der eine Anzahl Zylinder sowie mindestens ein Falzapparat jeweils einen separaten Antrieb aufweisen. Die Einzelantriebe der Zylinder und deren Antriebsregler sind zu Druckstellengruppen zusammengefaßt, wobei diese Druckstellengruppen einem der Falzapparate zugeordnet sind und ihre Positionsreferenz von diesem Falzapparat beziehen. Die Verwaltung der Druckstellengruppen erfolgt durch ein übergeordnetes Leitsystem. Die über die Bussysteme übertragenen Winkelstellungswerte dienen hierbei dem Erzeugen eines Gleichlaufes beispielsweise zwischen zwei separat angetriebenen Zylindern, nicht jedoch dem Auslösen von bei bestimmten Winkelstellungen vorzunehmenden Schaltvorgängen.

[0007] Aus der DE 34 06 924 A1 ist eine Takterzeugungseinrichtung für Druckmaschinen bekannt, bei der die Signale einer Impulserzeugungseinrichtung (Abtastscheiben) in Verbindung mit singulären Synchrontakten einer Impulsverarbeitungseinrichtung zugeführt werden, welche einen als PROM ausgebildeten Speicher enthält. So können für eine Vielzahl von Anwendungen bei bestimmten Drehwinkelstellungen Ausgangssignale zum Auslösen bestimmter Funktionen (Schaltvorgänge) bereitgestellt werden. Diese Takterzeugungseinrichtungen mit der beschriebenen Schaltung stellt eine Zentralsteuerung für eine Druckmaschine mit mehreren Einheiten dar.

[0008] Aus der DE 38 36 301 A1 ist ein Verfahren und eine Anordnung zur Steuerung von Schaltvorgängen an einer Druckmaschine bekannt, wobei die Druckmaschine mehrere Einheiten wie Anleger, Ausleger, Druckwerke aufweist und die der Druckmaschine zugeordnete Steuerung mindestens einen Rechner, einen Bus und einen Winkelstellungsgeber enthält. Entsprechend den bei bestimmten Winkelstellungswerten auszulösenden Schaltvorgängen sind in einem Speicher des Rechners Soll-Winkelstellungswerte abgespeichert, welche durch ein auf dem Rechner laufendes Programm mit den über den Winkelstellungsgeber erfaßten Ist-Winkelstellungswerten verglichen werden. Bei bestimmten durch die Steuerung erfaßten Ereignissen erfolgt bei vorgesehenen Winkelstellungen das Auslösen entsprechender Schaltvorgänge. Da die Soll-Winkelstellungswerte für die auszulösenden Schaltvorgänge in einem Rechner abgespeichert sind und in diesem einen Rechner mit den entsprechenden Ist-Winkelstellungswerten verglichen werden, stellt diese Steuerung eine Zentralsteuerung dar.

[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Steuerung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derartig zu erweitern, so daß die zuvorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden können und eine Flexibilität hinsichtlich der Ausrüstung der Maschine erzielbar ist.

[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0011] Gemaß der Erfindung ist vorgesehen, daß das die einzelnen Stationen der Einheiten verbindende Bus-System als ein ereignisgesteuertes, nachrichtenorientiertes Kommunikationssystem, also als ein Bus-System mit einem nachrichtenorientiertem Protokoll ausgebildet ist. Bevorzugt findet hier der CAN-Bus (Controller-Area-Network) Verwendung. Ferner ist vorgesehen, daß jede Station einer Einheit der Druckmaschine dazu ausgebildet ist, die eintourige Winkellage der Druckmaschine permanent zu erfassen und auszuwerten. In Verbindung mit einer über das erfindungsgemäß ausgebildete Bus-System den einzelnen Stationen mitgeteilten Nachricht bzw. von den Stationen empfangenen Ereignisses erfolgt durch die jeweiligen Stationen das Auslösen sämtlicher in der den Stationen zugeordneten Einheiten entsprechend der der Nachricht / dem Ereignis vorgesehenen winkelabhängigen Schaltvorgänge. Eine einem bestimmten Ereignis entsprechende Nachricht kann dabei von der sendenden Station gleichzeitig an alle übrigen Stationen gesendet werden. Auch ist es möglich, daß die das Ereignis feststellende Station die vorgesehene Nachricht gemaß einem für das Ereignis vorgesehenen Verteilugsplan an eine oder mehrere Stationen sendet und diese wiederum eine Nachricht an eine oder mehere Stationen weiterleitet.

[0012] Die über das Bus-System übertragene Nachricht bzw. das Ereignis wird dabei von derienigen Station gesendet, durch welche das Ereignis festgestellt worden ist. Hier sei beispielsweise die Feststellung eines Fehlbogens / Schiefbogens an der Anlage des ersten Druckwerkes oder ein Bogenverlust zwischen dem zweiten und dritten Druckwerk genannt. Die der jeweiligen Einheit zugeordnete und das Ereignis feststellende Station sendet nun über das Bus-System die Nachricht 'Fehlbogen Anlage' bzw. 'Schiefbogen Anlage' bzw. 'Bogenverlust zw. DW2 u. DW3' an die übrigen Stationen. Im Falle eines Fehlbogens / Schiefbogens löst nun die dem ersten Druckwerk zugeordnete Station die winkelabhäng zu schaltenden Vorgänge im ersten Druckwerk (z.B. Druck-Ab) aus. Entsprechend den in den übrigen Stationen für die empfangene Nachricht gespeicherten Soll-Winkelstellungswerten lösen nun diese die jeweiligen Schaltvorgäge in den ihnen zugeordneten Einheiten aus (z.B. folgerichtiges Druck-Ab in den dem ersten Druckwerk nachgeordneten Druckwerken sowie Auskuppeln des Anlegers).

[0013] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß jede Einheit der Druckmaschine einen als Inkremental- oder Absolutwinkelgeber ausgebildete Winkelmeßeinrichtung aufweist. Diese Winkelgeber sind dabei an einer eintourig umlaufenden Welle bzw. Walze der jeweiligen Einheit angebracht. Bei den Druckwerken einer Bogenoffsetdruckmaschine kann dies beispielsweise der Gummituch- bzw. der Plattenzylinder sein.

[0014] Erfindungsgemäß kann aber auch vorgesehen sein, daß die Druckmaschine insbesondere am ersten Druckwerk einen Winkelgeber (Inkremental bzw. Absolut) aufweist und diese Winkelwerte über ein separates Bus-System den übrigen Stationen in den einzelnen Einheiten zuführt. Diese Ausgestaltungsvariante der Erfindung bedingt wohl einen zusätzlichen Verkabelungsaufwand für das die Winkelwerte übertragene Bus-System, jedoch wird nur ein Winkelmeßsystem benötigt, was entsprechend hoch auflösend ausgebildet sein kann.

[0015] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand der einzigen Zeichnung. Diese zeigt die den angedeuteten Einheiten einer Bogendruckmaschine zugeordneten einzelnen Stationen, welche als Rechner ausgebildet sind.

[0016] In der Figur sind mit 1 bis 5 die einzelnen Einheiten einer Bogenoffsetdruckmaschine angedeutet, wobei Einheit 1 den Anleger, die Einheiten 2 und 3 Offset-Druckwerke, die Einheit 4 ein Lackierwerk und die Einheit 5 einen Ausleger darstellen. Den einzelnen Einheiten 1 bis 5 sind als Rechner ausgebildete Stationen 1' bis 5' zugeordnet, welche über nicht dargestellte Schnittstellen und Stellmittel die Schaltfunktionen in den einzelnen Einheiten ausführen. So übernimmt die Station 1' sämtliche Schaltfunktionen für die den Anleger darstellende Einheit 1. Hier sei insbesondere das phasenrichtige An-und Abschalten des Anlegers erwähnt. Die Stationen 2', 3' und 4' übernehmen in den Druck-bzw. Lackierwerken der Einheiten 2 bis 4 die entsprechenden An- und Abstellvorgänge der dort angeordneten Zylinder. Die Station 5' übernimmt in der den Ausleger der Bogendruckmaschine darstellenden Einheit 5 sämtliche für den Ausleger relevanten Schaltvorgange, wie insbesondere das aufden Bogenlaufabgestimmte, d.h. also auch zu einer bestimmten Winkelstellung erfolgende Schalten von Mitteln für einen automatisierten Stapelwechsel bzw. eine Probebogenentnahme. Die Station 2' in der das erste Druckwerk darstellenden Einheit 2 steht zusätzlich noch mit Sensoren für die Bogenankunft an die Anlage in Verbindung - dargestellt ist hier lediglich eine Bogenkontrolle 9. Die einzelnen Stationen 1' bis 5' sind zum Signalaustausch über einen Bus 6 miteinander verbunden, wobei dieser Bus 6 als ein Nachrichtenbus (CAN-Bus / Controller-Area-Network) ausgebildet ist. Über den Bus 6 sind die einzelnen Stationen 1' - 5' zusätzlich noch mit einem nicht dargestellten Leitstandrechner sowie dem Hauptantrieb der Maschine verbunden, so daß Daten für Voreinstellungen u. dgl. an die einzelnen Rechner weiterleitbar sowie Laufkomandos auslösbar sind.

[0017] Die Station 2' der das erste Druckwerk darstellenden Einheit 2 der Bogenoffsetdruckmaschine weist einen an einer eintourigen Welle angebrachten Winkelgeber 7 auf, der zum einen direkt mit der Station 2' verbunden ist und zum anderen über ein die Winkelwerte dieses Gebers übertragenen weiteren Bus 8 an die übrigen Einheiten 1', 3', 4' und 5' geschaltet ist. Jede der Einheiten 1' bis 5' weist dabei entsprechende, als Interface ausgebildete Einrichtungen auf, vermittels der die Signale des Winkelgebers 7 ständig erfaßt und eingelesen werden können.

[0018] Des weiteren erfolgt die Funktionsweise der hier dargestellten Ausführungsvariante der Erfindung am Beispiel eines sogenannten Fehlbogens. Unter einem Fehlbogen wird dabei ein Ausbleiben eines Bogens an der Anlage bei laufender Maschine verstanden. Bei einem solchen Fehlbogen ist es somit unbedingt nötig, daß in den einzelnen Druckwerken die Gummituchzylinder von den Gegendruckzylindern abgestellt werden, um ein Einfarben der Gegendruckzylinder zu verhindern. Auch der den Lackauftrag bewirkende Zylinder in dem Lackwerk (Einheit 4) muß abgestellt werden. Die beschriebenen Absteilvorgänge haben dabei dem Bogenlaufentsprechend zu erfolgen, damit die noch korrekt in die Maschine einlaufenden Bogen ausgedruckt werden.

[0019] Die Station 2' der das erste Druckwerk darstellenden Einheit 2 steht mit einer Bogenkontrolle 9 in Signalverbindung und wertet das Signal dieser Bogenkontrolle 9 permanent aus. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird durch die Station 2' ein Ausbleiben des Bogens, also ein Fehlbogen festgestellt. In einem Speicher der als Rechner ausgebildeten Station 2' sind Winkelwerte abgelegt, welche denjenigen Werten entsprechen, zu denen das Abstellen der Druckwerkszylinder zu erfolgen hat. Die Station 2' bewirkt nun bei den entsprechend vorgesehenen Winkelwerten das Sperren der Anlage, des Vorgreifers sowie daraufhin das Abstellen des Gummituchzylinders vom Gegendruckzylinder sowie das Abstellen gegenüber dem Plattenzylinder im ersten Druckwerk.

[0020] Während des Zeitpunktes, zu welchem durch die Station 2' der Fehlbogen festgestellt worden ist, gibt die Station 2' ein das Ereignis "Fehlbogen im ersten Druckwerk" entsprechendes Signal auf den Bus 6. In den Speicher der Stationen 1', 3', 4' und 5' sind ebenfalls Winkelwerte abgespeichert, bei welchen in diesen Einheiten 1, 3, 4, 5 vorzunehmende Schaltmaßnahmen auszuführen sind. Nachdem die Station 1 über den Bus 6 das Ereignis "Fehlbogen im ersten Druckwerk" empfangen hat, wird durch die Station 1 der Anleger abgeschaltet. Nach einer dem Bogenlauf entsprechenden Anzahl von Umdrehungen wird durch die ebenfalls die Nachricht "Fehlbogen im ersten Druckwerk" empfangenen Stationen 3', 4', 5' zu vorgesehenen, abgespeicherten Winkelwerten das Druck-Abstellen eingeleitet. Dazu werten die Stationen 1' - 5' sowohl die Winkelsignale innerhalb einer Umdrehung als auch die Anzahl der Umdrehungen insgesamt aus.

[0021] Beim zuvorstehend aufgezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung wurde das Druck-Abstellen bei einem Fehlbogen beschrieben. Entsprechend dem aufgezeigten Ablauf werden auch die sonstigen Schaltvorgänge in den einzelnen Einheiten 1 bis 5 eingeleitet. Wesentlich ist hierbei, daß ein bestimmte Maßnahmen bedingendes Ereignis von einer der Stationen 1' - 5' an die übrigen Stationen 1'- 5' gesendet wird und dabei jede der Stationen 1' - 5' die erforderlichen Schaltvorgänge in den zugehörigen Einheiten 1 - 5 durch ein Vergleich der erfaßten aktuellen mit den entsprechend gespeicherten Winkelwerten selbsttätig ausführt. Ein weiterer Vorteil der permanenten Erfassung und Auswertung der Winkelstellungssignale in den einzelnen Stationen 1' - 5' liegt ferner darin, daß die einzelnen Stationen 1' - 5' auch unabhängig vom Vorliegen bzw. Empfang einer Nachricht / eines Ereignisses winkelabhängige Schaltfunktionen in den zugehörigen Einheiten ausführen können. Hier sei als Beispiel das Steuern der Pendelbewegung einer Heberwalze, das schrittweise Antreiben einer Duktorwalze, das auf den Bogenlauf abgestimmte Pudern mittels elektronisch ansteuerbarer Antriebe oder sonstigen Einrichtungen während des normalen Druckvorganges genannt. Eine derartig erfindungsgemäß aufgebaute dezentrale Steuerung gestaltet sich dabei sehr vorteilhaft bei sogenannten zeitkritischen Funktionen.

Bezugszeichenliste



[0022] 
1 - 5
Einheiten (Anleger, Druckwerk, Lackwerk, Ausleger)
1' - 5'
Station (Rechner)
6
Bus (Nachrichtenbus)
7
Winkelgeber
8
Bus (Winkelwerte des Winkelgebers 7)
9
Bogenkontrolle



Ansprüche

1. Steuerung für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, mit mehreren Einheiten, wie insbesondere Anleger, Druckwerken, Lackier- bzw. Beschichtungseinrichtungen, Ausleger, wobei die Steuerung einen Rechner und einen Bus umfaßt und ferner mit einem Winkelgeber in Verbindung steht und zum Auslösen von bei bestimmten Winkelstellungen vorzunehmenden Schaltvorgängen Soll-Winkelstellungswerte gespeichert enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Einheit (1 - 5) eine wenigstens einen Rechner aufweisende Station (1' - 5') zugeordnet ist, daß jede der Stationen (1' - 5') die Soll-Winkelstellungswerte für die bei einem bestimmten Ereignis vorzunehmenden Schaltvorgänge der jeweiligen Einheit (1 - 5) gespeichert enthält, daß jeder Station (1' - 5') permanent ein der Winkelstellung entsprechendes Signal wenigstens eines rotierenden Teils der Druckmaschine zuführbar ist, daß der die einzelnen Stationen (1'- 5') verbindende Bus als ein auf einem nachrichtenorientierten Protokoll basierendes Bussystem ausgebildet ist, und daß durch die Stationen (1' - 5') in Abhängigkeit einer von einer der Stationen (1' - 5') über den Bus (6) gesendeten Nachricht das Auslösen der in den jeweiligen Einheiten (1 - 5) winkelabhängig auszuführenden Schaltvorgänge durch Vergleich der Ist-Winkelstellung mit in den Stationen (1' - 5') gespeicherten Soll-Winkelstellungen durchführbar ist.
 
2. Steuerung für eine Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jeder Einheit (1 - 5) ein eintourig umlaufender Winkelgeber (7) angeordnet ist.
 
3. Steuerung für eine Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Einheiten (1 - 5) einen eintourig umlaufenden Winkelgeber (7) aufweist und die Signale des Winkelgebers (7) über einen separaten Bus (8) den Stationen (1' - 5') der Einheiten (1 - 5) zuführbar sind.
 
4. Steuerung für eine Druckmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelgeber (7) an dem das erste Druckwerk der Druckmaschine darstellenden Einheit (2) angebracht ist.
 


Claims

1. Control for a printing press, particularly an offset sheet printing press, with several units such as especially feeder, printing units, varnishing or coating units, delivery, wherein the control comprises a computer and a bus and furthermore is connected with an angle sensor and contains stored desired angular position values for triggering at given angular positions switching processes to be undertaken, characterised in that each unit (1 - 5) is fitted with at least one station (1' - 5') having a computer, that each of the stations (1' - 5') contains stored the desired angular position values for the switching processes to be carried out on the given event for the respective units (1 - 5), that each station (1' - 5') is permanently feedable with a signal corresponding to the angular position of at least one rotating part of the printing press, that the bus connecting the individual stations (1' - 5') is constructed as a bus system based on a message oriented protocol, and that via the stations (1' - 5') in dependence on a message sent via the bus (6) from one of the stations (1' - 5'), the triggering of the switching processes to be carried out in the respective units (1 - 5) dependent upon the angle can be carried out by comparison of the actual angular position with the desired angular positions stored in the stations (1' - 5').
 
2. Control for a printing press according to Claim 1, characterised in that in each unit (1 - 5), there is arranged a single turn rotating angle sensor (7).
 
3. Control for a printing press according to Claim 1, characterised in that one of the units (1 - 5) has a single turn rotating angle sensor (7) and the signals of the angle sensor (7) can be fed via a separate bus (8) to the stations (1' - 5') of the units (1 - 5).
 
4. Control for a printing press according to Claim 3, characterised in that the angle sensor (7) is fitted to the unit (2) representing the first printing unit of the printing press.
 


Revendications

1. Dispositif de commande pour une machine d'impression, en particulier une machine d'impression offset à feuilles, comportant plusieurs unités, comme en particulier un margeur, des unités d'impression, des dispositifs de laquage ou de revêtement, une sortie, le dispositif de commande comportant un calculateur et un bus et, de plus, étant relié à un capteur angulaire et des valeurs de positions angulaires de consigne étant mémorisées dans celui-ci pour déclencher des processus de commutation à mettre en oeuvre pour des positions angulaires déterminées,
caractérisé en ce que, à chaque unité (1 - 5), il est associé un poste (1' - 5') présentant au moins un calculateur, en ce que les valeurs de positions angulaires de consigne pour les processus de commutation, devant être mises en oeuvre pour un événement déterminé, de l'unité respective (1 - 5) sont mémorisées dans chacun des postes (1' - 5'), en ce qu'un signal, correspondant à la position angulaire, d'au moins une pièce rotative de la machine d'impression peut être amené de façon permanente à chaque poste (1' - 5'), en ce que le bus reliant les postes individuels (1' - 5') est réalisé comme un système de bus basé sur un protocole orienté sur des messages, en ce que, par les postes (1' - 5') de façon dépendant d'un message envoyé par un des postes (1' - 5') par l'intermédiaire du bus (6), le déclenchement des processus de commutation devant être effectués de façon angulairement dépendante dans les unités respectives (1 - 5) peut être réalisé par comparaison de la position angulaire réelle avec des positions angulaires de consigne mémorisées dans les postes (1' - 5').
 
2. Dispositif de commande pour une machine d'impression selon la revendication 1,
caractérisé en ce que, dans chaque unité (1 - 5), il est agencé un capteur angulaire (7) tournant sur un tour.
 
3. Dispositif de commande pour une machine d'impression selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'une des unités (1 - 5) présente un capteur angulaire (7) tournant sur un tour et les signaux du capteur angulaire (7) peuvent être amenés, par l'intermédiaire d'un bus séparé (8), aux postes (1' - 5') des unités (1 - 5).
 
4. Dispositif de commande pour une machine d'impression selon la revendication 3,
caractérisé en ce que le capteur angulaire (7) est agencé sur l'unité (2) représentant la première unité d'impression de la machine d'impression.
 




Zeichnung