[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportelement für Formteile, insbesondere für Formteile
aus Beton.
[0002] Formteile aus Beton, worunter herkömmlicher Beton als auch Leichtbeton, Porenbeton
und dergleichen verstanden werden sollen, werden, insbesondere bei der Herstellung
von Platten für den Baubereich, liegend hergestellt, da sie ansonsten bei stehender
Herstellung nicht handhabbar sind. Auch vor Ort sind die genannten Formteile nur schwer
handhabbar und es bedarf insbesondere spezieller Vorrichtungen, um einerseits die
beispielsweise aus Leichtbeton bestehenden Formteile in die Montageposition zu bringen,
andererseits diese empfindlichen Teile nicht zu beschädigen. Herkömmliche Klemmelemente
an sich bekannter Hebezeuge haben sich als Betriebsrisiko herausgestellt.
[0003] Im Stand der Technik sind eine Reihe sogenannter Anker bekannt. In der DE 81 14 740
U1 ist ein plattenförmiger Anker mit einer unteren gegensinnigen Spreizung und ein
rundstabförmiger Anker mit einem unteren Plattenbereich offenbart. Die DE 43 10 022
A1 offenbart einen Anker aus einem Stab mit Biegungen, Stauchungen und dgl. im unteren
Bereich. Die DE 41 05 337 A1 offenbart plattenförmige Anker mit aufgeweiteten und
aus der Ebene gebogenen Bohrungsbereichen im unteren Ankerbereich. Eine entsprechende
Platte ist auch in der DE 39 04 772 C1 offenbart, wobei die Öffnung durch die Verbiegung
von Stabteilen und einer anschließenden Verschweißung erzeugt wird. Schließlich offenbart
die DE 37 00 695 A1 einen Transportanker in Form einer mit Bohrungen versehenen Platte,
die sich mittels eines speziell dafür ausgelegten Haltefußes eingießen läßt.
[0004] Sämtliche vorbekannten Anker sind hinsichtlich der Herstellung insofern aufwendig,
als für die Herstellung verschiedene Verfahrensphasen durchlaufen werden müssen. Ein
weiterer Nachteil vorbekannter Transportanker besteht darin, daß diese im sogenannten
Einbettungsbereich, d.h. an der Oberfläche des Betons oder dgl., an dem sie aus dem
Beton heraustreten, empfindlich gegen mechanische Beschädigung sind. In erster Linie
sind die Transportanker hier empfindlich gegen einreißende Seitenkanten, Abscheren,
Torsionen und dgl.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die
Aufgabe zugrunde, ein Transportelement für Formteile insbesondere aus Beton anzugeben, welches
ohne Verschlechterung der Herstellung und Handhabung der Formteile einfach und wirtschaftlich
herstellbar, einsetzbar und gegen Beschädigung im Bereich der Einbettungsgrenze geschützt
ist.
[0006] Zur technischen
Lösung dieser Aufgabe wird ein Transportelement angegeben, bestehend aus einem im wesentlichen
stangenförmigen Profilstück, mit einem Ankerbereich zur Einbettung in ein Formteil
bei dessen Herstellung, einem nicht einzubettenden Anschlußbereich und einem zwischen
Anker- und Anschlußbereich ausgebildeten, an einer Einbettungsgrenze zu positionierenden
Zwischenbereich mit verstärkten Seitenkanten.
[0007] Das erfindungsgemäße Transportelement bietet nunmehr die Möglichkeit, bei der Herstellung
der Formteile, beispielsweise von Platten, so positioniert zu werden, daß nach dem
Betonguß und dessen Aushärten der Ankerbereich in das Formteil eingebettet ist, während
der Anschlußbereich aus dem Formteil herausragt und mittels eines Hebezeuges herkömmlicher
Art greifbar ist. Das erfindungsgemäße Transportelement ermöglicht somit auch die
Herstellung von Betonplatten in stehender Position. Dadurch wird die Herstellung insgesamt
vereinfacht und die benötigte Produktionsfläche reduziert. Auch läßt sich die Platte
im stehenden Zustand leichter ausrüsten, Metallbewährungen, Leitungsrohre und dergleichen
lassen sich einfacher einbringen. Darüber hinaus können eine Vielzahl von Platten
nebeneinander stehend in einem Guß hergestellt werden. Die Trennung kann beispielsweise
während des Antrocknungsvorganges mittels Draht erfolgen. Durch die Verstärkung der
Seitenkanten wird das Transportelement insbesondere im Bereich der Einbettungsgrenze
gegen mechanische Beschädigung erheblich verstärkt. Ein Einreißen der Seitenkanten
sowie Beschädigungen, Verbiegungen und dgl. anderer Art werden somit auf einfache
Weise praktisch ausgeschlossen.
[0008] Das erfindungsgemäße Transportelement wird mittels geeigneter Hilfsmittel so positioniert,
daß der Anschlußbereich nach dem Aushärten des Formteils aus diesem heraussteht, während
der Ankerbereich zur Aufnahme der bei der Handhabung und dem Transport entstehenden
Kräfte in das Betonmaterial eingebettet ist.
[0009] In vorteilhafter Weise wird das Transportelement aus einem Flachmaterial hergestellt,
vorzugsweise aus Metall. Selbstverständlich sind jedoch je nach Einsatzbereich auch
andere Materialien ebenso wie andere Profile einsetzbar. Der Anschlußbereich weist
gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung eine Öse aus, in vorteilhafter Weise
ein Langloch. Somit kann ein Hakenelement einer herkömmlichen Transport- und/oder
Hebeanlage eingesetzt werden. Durch diese Maßnahme wird die Betriebssicherheit bei
der Handhabung und dem Transport entsprechender Betonformteile erheblich erhöht.
[0010] Der Ankerbereich ist gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung mit profilierten
Seitenkanten versehen. Wird anstelle eines Flachmaterials ein Rundmaterial verwendet,
welches zudem auch hohl sein kann, wird der Ankerbereich mit entsprechenden Bohrungen
versehen. Die Bohrungen, die auch in flachen Profilstücken angeordnet sein können,
ebenso wie die Profilierungen dienen dem Zweck, daß das Formteilmaterial den Ankerbereich
durchwirken kann, so daß eine gute Krafteinleitung ohne die Gefahr eines Ausbruches
gewährleistet ist. In vorteilhafter Weise werden an den Seitenkanten eines aus Flachmaterial
hergestellten Ankerbereichs Kreissegmentprofilierungen ausgebildet. Ebenso können
auch eckige Profilierungen ausgebildet sein. Die Profilierungen werden in vorteilhafter
Weise durch Stanzen ausgebildet.
[0011] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung weist der Ankerbereich
wenigstens eine Abkantung auf. Auch diese Maßnahme dient der Verbesserung der Krafteinleitung
und der Erhöhung der Transportsicherheit und wirkt einem Ausbrechen entgegen.
[0012] Die Verstärkung der Seitenkanten im Sinne der vorliegenden Erfindung kann auf unterschiedliche
Weise erfolgen. Einerseits kann das Transportelement wenigstens im Zwischenbereich
mit Winkelstücken im Seitenkantenbereich verstärkt werden. Andererseits können die
Seitenkanten im Zwischenbereich ohne Profilierungen, Aussparungen, Kreissegmenten
und dgl. geradkantig ausgebildet und einfach seitenkantenparallel abgekantet werden.
Die Maßnahme ist besonders einfach und wirksam. In besonders vorteilhafter Weise erfolgt
die Abkantung der Seitenkanten gegensinnig, was produktionstechnisch einfach und mechanisch
sehr wirksam ist. Das gesamte Transportelement kann in einem einfachen Stanzvorgang
gebildet werden.
[0013] Durch das erfindungsgemäße Transportelement, welches einen Ankerbereich und einen
Anschlußbereich aufweist, wird die Herstellung von Formteilen, insbesondere aus Beton
einschließlich Leichtbeton und dergleichen erheblich vereinfacht. Bauplatten können
in stehender Weise hergestellt werden. Der aus einer fertigen Platte herausstehende
Anschlußbereich kann mit herkömmlichen Hebezeugen verbunden werden. Über die Länge
einer Plattenseitenkante können eine Vielzahl erfindungsgemäßer Transportelemente
eingesetzt sein.
[0014] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel für ein Transportelement,
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Transportelementes gemäß Figur 1 in abgekanteter Form und
- Fig. 3
- eine Stirnkantenansicht des Transportelementes gemäß Figur 1 in abgekanteter Form.
[0015] Das in den Figuren gezeigten Transportelement 1 ist aus einem Flachstahl, beispielsweise
ST37-2 mit einer beispielhaften Dicke von 4 mm hergestellt. Hinsichtlich der Dimensionierungen
kann beispielhaft eine Länge von etwa 385 mm bei einer Breite von 30 mm angegeben
werden. Der Anschlußbereich 2, beispielsweise mit einer Länge von 60 mm, weist im
gezeigten Ausführungsbeispiel ein Langloch 4 auf, welches beispielsweise als Langloch
mit einer Dimensionierung von 15 x 25 mm ausgebildet sein kann. In dieses Langloch
lassen sich ohne weiteres Anschlußelemente herkömmlicher Hebeanlagen ebenso wie Bolzen
und dergleichen einsetzen.
[0016] Der Ankerbereich 3 ist durch Stanzungen mit kreissegmentförmigen Profilierungen 5
versehen, so daß der Ankerbereich gut in die Gußmasse eines nicht gezeigten Formteils
eingebettet werden kann. Am dem Anschlußbereich gegenüberliegenden Ende des Ankerbereichs
3 ist ein Abkantende 6 ausgebildet, welches, wie in Figur 7 gezeigt, entlang einer
Abkantlinie 7 abgekantet sein kann. Dabei kann ein Winkel von etwa 100° vorteilhaft
sein.
[0017] Die kreissegmentförmigen Profilierungen sind im gezeigten Ausführungsbeispiel halbkreisförmig
bei einem Durchmesser von 15 mm. Selbstverständlich können hier auch rauten- oder
rechteckförmige Aussparungen eingestanzt werden. Die Länge des Abkantendes liegt bei
etwa 40 mm.
[0018] Im Zwischenbereich 8 sind die Seitenkanten des Transportelementes 1 nicht profiliert,
sondern mit einer Abkantung 9,10 versehen. Die Abkantung ist gegensinnig ausgeführt.
Irgendwo in diesem Zwischenbereich liegt die sogenannte Einbettungsgrenze, d.h. der
Bereich, in welchem das Transportelement 1 die Oberfläche des Betonformteils durchragt.
Somit ist das Formteil durch die Abkantung 9,10 in diesem Bereich besonders gegen
mechanische Beschädigung geschützt.
[0019] Das gezeigte Transportelement kann sich mit dem Ankerbereich gut in dem Betonmaterial
verkrallen, so daß die entstehenden Kräfte gut beherrscht und ein Ausbruch verhindert
werden kann. Der Anschlußbereich kann auch in einer Senke innerhalb der Formteilkontur
angeordnet sein.
Bezugszeichenliste:
[0020]
- 1
- Transportelement
- 2
- Anschlußbereich
- 3
- Ankerbereich
- 4
- Langloch
- 5
- Profilierung
- 6
- Abkantende
- 7
- Abkantlinie
- 8
- Zwischenbereich
- 9
- Abkantung
- 10
- Abkantung
1. Transportelement für Formteile, insbesondere aus Beton, gekennzeichnet durch ein im
wesentlichen stangenförmiges Profilstück, mit einem Ankerbereich zur Einbettung in
ein Formteil bei dessen Herstellung, einem nicht einzubettenden Anschlußbereich und
einem zwischen Anker- und Anschlußbereich ausgebildeten, an einer Einbettungsgrenze
zu positionierenden Zwischenbereich mit verstärkten Seitenkanten.
2. Transportelement nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß dieses aus einem Flachmaterial
gebildet ist.
3. Transportelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses aus Metall gebildet ist.
4. Transportelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschlußbereich eine Öse ausgebildet ist.
5. Transportelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öse in Form eines
Langloches gebildet ist.
6. Transportelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ankerbereich profiliert ist.
7. Transportelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten des Ankerbereichs
mit Kreissegmenten versehen sind.
8. Transportelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkanten des
Ankerbereichs mit eckigen Aussparungen versehen sind.
9. Transportelement nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aussparungen durch Stanzen gebildet sind.
10. Transportelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses im Ankerbereich eine Abkantung aufweist.
11. Transportelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkung der Seitenkanten im Zwischenbereich durch ein Abkanten der Seitenkanten
erfolgt.
12. Transportelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkantung der gegenüberliegenden
Seitenkanten gegensinnig erfolgt.