(19)
(11) EP 0 748 601 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.12.1996  Patentblatt  1996/51

(21) Anmeldenummer: 96810359.8

(22) Anmeldetag:  04.06.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47B 67/04, A47B 47/03, A47B 87/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 14.06.1995 CH 1762/95

(71) Anmelder: PLASCO SA
68332 Huningue (FR)

(72) Erfinder:
  • Förste, Helmut
    68100 Mulhouse (FR)

(74) Vertreter: Eder, Carl E. 
Patentanwaltsbüro EDER AG Lindenhofstrasse 40
4052 Basel
4052 Basel (CH)

   


(54) Kasten mit mindestens zwei übereinander oder nebeneinander angeordneten Schubladenstöcken


(57) Der mindestens zwei, beispielsweise drei, übereinander angeordnete Schubladenstöcke (2) enthaltende Kasten (1) weist eine die Schubladenstöcke (2) umschliessende, metallische Rahmen-Konstruktion auf, die einen Boden, zwei Seitenwände und eine Decke besitzt. Diese Rahmen-Konstruktion wird nun ihrerseits aus vier einen rechten Winkel miteinander bildenden Profilplatten (3, 4, 5) gebildet, die am Kasten (1) befestigbar und im Bereich ihrer Ränder miteinander mittels Befestigungsmitteln verbindbar sind. Diese Profilplatten (3, 4, 5) sind im wesentlichen als eckige C-Profile ausgebildet und derart geformt, dass sie in befestigtem Zustand satt passend an den mindestens zwei Schubladenstöcken (2) anliegen, wobei je eine Profilplatte (3, 4, 5) entweder eine Seitenwand, den Boden oder die Decke der Rahmen-Konstruktion bildet.




Beschreibung


[0001] Bekannte Schubladenstöcke haben ein Kunststoffgehäuse, in dem übereinander und nebeneinander Schubladen angeordnet sind. Das Kunststoffgehäuse besteht etwa aus einer einstückigen Rahmenkonstruktion, die aus einer Decke, einem Boden, zwei Seitenwänden sowie mehreren Zwischenböden und Zwischenwänden besteht. Das Kunststoffgehäuse besitzt zusätzlich noch eine Rückwand, die an der Rückseite der Rahmenkonstruktion angeleimt oder irgendwie sonst befestigt ist oder mit dieser einen einstückigen Körper bildet.

[0002] Es ist bekannt, zu solchen Schubladenstöcken mindestens zwei Arten von Schubladen herzustellen, wobei die Schubladen der einen Art doppelt so breit sind wie diejenigen der anderen Art. Man kann dann beispielsweise Schubladenstöcke vorsehen, bei denen auf allen Schubladen-Etagen nur schmale Schubladen vorhanden sind, wobei sich beispielsweise vier Schubladen nebeneinander befinden können. Man kann aber auch Schubladenstöcke mit gleichen Aussenabmessungen herstellen, bei denen beispielsweise statt der schmalen nur breite Schubladen vorhanden sind. Ferner können Schubladenstöcke mit gleichen Aussenabmessungen vorgesehen werden, die sowohl breite als auch schmale Schubladen enthalten.

[0003] Schubladenstöcke dieser Art, werden des öfteren aufeinander gestellt oder mittels am Kunststoffgehäuse angeordneten Befestigungsmitteln aufeinandergesteckt. Die derart zu einem Kasten zusammengesetzten Schubladenstöcke werden dann oftmals noch zusätzlich in eine starre, beispielsweise metallische, Rahmen-Konstruktion gesetzt, welche dem Kasten eine stabile, belastbare Form verleiht. Ein solcher Rahmen wird beispielsweise dadurch hergestellt, in dem man ein Blechstück um den Kasten biegt, dieses dann an der Nahtstelle verschweisst und anschliessend einfärbt und lackiert.

[0004] Die Herstellung einer solchen Rahmen-Konstruktion erfordert einen verhältnismässig grossen Arbeitsaufwand, was insbesondere betriebswirtschaftliche Nachteile zur Folge hat. So müssen beispielsweise bei der nachträglichen Färbung und Lackierung des Blechrahmens die vorzugsweise aus Kunststoff gebildeten Schubladenstöcke abgedeckt werden, will man eine Verfärbung derselben vermeiden.

[0005] Zudem kann mit diesem Verfahren nicht immer sichergestellt werden, dass das um den Kasten gebogene Blechstück annähernd spielfrei sowie satt passend an den Schubladenstöcken anliegt, um dadurch eine optimale Halterung derselben zu gewährleisten.

[0006] Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, einen Kasten mit mindestens zwei Schubladenstöcken und einer metallischen Rahmen-Konstruktion zu schaffen, der die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist.

[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Kasten gelöst, der gemäss dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ausgebildet ist.

[0008] Zweckmässige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

[0009] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt dabei eine perspektivische Ansicht eines aus drei Schubladenstöcken gebildeten Kastens mit einer die Schubladenstöcke umschliessenden metallischen Rahmen-Konstruktion.

[0010] Der als ganzes mit 1 bezeichnete Kasten besitzt im gezeichneten Ausführungsbeispiel drei übereinander angeordnete Schubladenstöcke 2. Um diese ist eine Rahmen-Konstruktion montierbar, die aus vier Profilplatten 3, 4 und 5 besteht.

[0011] Wie aus der Figur ersichtlich ist, bilden dabei die beiden Profilplatten 3 die Seitenwänden, die Profilplatte 4 den Boden und die Profilplatte 5 den Deckel der genannten Rahmen-Konstruktion.

[0012] Die Profilplatten 3, 4 und 5 weisen insbesondere ein zu den Schubladenstöcken 2 hin offenes, eckiges C-Profil auf und sind an Ihren Profil-Enden rechtwinklig miteinander verbindbar.

[0013] Jeder Schubladenstock 2 besitzt einen Boden 6, zwei Seitenwände 7, eine Decke 8 sowie drei übereinander angeordnete Schubladen-Etagen. Der Boden 6 hat an seinem Randbereich eine nach unten ragende, umlaufende Rippe 6a, die beim Zusammensetzen der Schubladenstöcke 2 eine zu ihr passende, nach aussen ragende Rippe 8a eines darunter zu liegen kommenden zweiten Schubladenstockes 2 satt passend umgreift.

[0014] Jeder Schubladenstock 2 besitzt ferner horizontale Zwischenböden 9 und vertikale Zwischenwände 10, die miteinander und mit dem Boden 6, der Decke 8 und den Seitenwänden 7 zusammenhängen und Schubfächer für die verschiedenen Schubladen abgrenzen.

[0015] Der im wesentlichen von den drei Schubladenstöcken 2 gebildete Kasten 1 besitzt an seiner Frontseite zwei horizontale Rippen 11 und zwei vertikale Rippen 12, wobei letztere insbesondere durch die übereinander liegenden Seitenwände 7 der drei Schubladenstöcke 2 gebildet werden. Wie aus der Figur zudem ersichtlich ist, bilden die Rippen 11 und 12 zusammen ein Rechteck und stehen an ihren Stosspunkten in Abstand voneinander.

[0016] Die Rippen 12 sowie auch die Rippen 11, welche ihrerseits durch den Boden 6 bzw. die Decke 8 des untersten bzw. obersten Schubladenstockes 2 gebildet werden, sind derart dimensioniert, dass die genannten Profilplatten 3, 4 und 5 mit je einem Längsrand auf die Rippen 11 bzw. 12 gesteckt werden können, und zwar so, wie dies nachfolgend noch erläutert wird.

[0017] Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass weitere Einzelheiten sowie Ausbildungsmöglichkeiten der Schubladenstöcke 2 in der europäischen Offenlegungsschrift 0 714 622 beschrieben sind. Nachfolgend wird daher nur noch auf die erfindungsgemässe Rahmen-Konstruktion eingegangen.

[0018] Jede Profilplatte 3, 4 und 5 besitzt an ihrem frontseitigen Längsrand einen Längsfalz 3a, 4a bzw. 5a, der zum Einhängen der entsprechenden Platte in eine Längsrippe 11 bzw. Querrippe 12 bestimmt ist. Ferner ist der zweite Längsrand einer jeden Profilplatte 3, 4 und 5 derart rechtwinklig gebogen, dass die Profilplatte in befestigtem Zustand die Rückwand des Kastens 1 satt passend hintergreifen kann. Die entsprechenden, die genannte Rückwand hintergreifenden, abgewinkelten Randbereiche der Profilplatten 3, 4 und 5 sind dabei mit 3b, 4b und 5b bezeichnet.

[0019] Bodenteil 4 und Deckenteil 5 sind schliesslich auch an ihren beiden kürzeren Rändern rechtwinklig gebogen, und zwar derart, dass sie bei der Montage des Rahmens die Seitenwände 3 umgreifen und an diesen befestigt werden können. Die Befestigung erfolgt hierbei vorzugsweise mittels Nietbolzen, die durch die Bohrungen 13 und 14 hindurchführbar sind.

[0020] Für die Herstellung der Profilplatten 3 werden zuerst zwei ebene Blechstücke auf die gewünschte Grösse der Längswand des Kastens, welche von der Anzahl der übereinandergestapelten Schubladenstöcken abhängig ist - zugeschnitten. Gleiches gilt an sich auch für die beiden den Boden und Deckel der Rahmen-Konstruktion bildenden Profilplatten 4 und 5, welche ihrerseits auf die Breite der Schubladenstöcke 2 zugeschnitten werden.

[0021] Im nächsten Verfahrensschritt wird jedes zugeschnittene Blechstück zu einem eckigen C-Profil geformt, dass heisst so gefalzt, dass der Längsfalz 3a, 4a oder 5a und der abgewinkelte Randbereich 3b, 4b oder 5b entsteht. Durch dieses Falzen entstehen insbesondere die beiden vorstehend genannten seitlichen Profilplatten 3. Die beiden anderen, zur Bildung des Rahmenbodens und der Rahmendecke bestimmten C-Profile werden zusätzlich auch noch an ihren Profil-Enden gefalzt und zu den in der Figur gezeichneten Profilplatten 4 und 5 geformt. Die beiden abgewinkelten Randbereiche 4c und 5c der Profilplatten 4 und 5 und die beiden C-Profil-Enden der Profilplatten 3 erhalten schliesslich noch je mindestens zwei Bohrungen 13 bzw. 14, welche dazu dienen, jede Profilplatte 3 mit der Profilplatte 4 und der Profilplatte 5 randseitig zu verbinden.

[0022] Die so hergestellten Profilplatten 3, 4 und 5 werden dann auf den zu umrahmenden bzw. zu stützenden Kasten 1 aufgesetzt, und zwar so, wie das in der Figur schematisch dargestellt ist. Hierbei werden zuerst die Profilplatten 3 mit ihren Fälzen 3a frontseitig auf die Rippen 12 gesteckt und mit den Randbereichen 3b an der Kastenrückseite eingerastet. Danach werden die Profilplatten 4 und 5 auf die Rippen 11 gesteckt und in analoger Weise mit den Randbereichen 4b und 5b an der Rückseite des Kastens 1 eingerastet. Die Profilplatten 3, 4 und 5 kommen dabei vorzugsweise annähernd spielfrei sowie satt passend an die Schubladenstöcke 2 zu liegen.

[0023] Die abgewinkelten Randbereiche 4c und 5c der Profilplatten 4 und 5 decken also in montiertem Zustand randseitig die Profilplatten 3 ab und können mit diesen etwa eine Pressverbindung bilden, oder - wie im gezeichnete Ausführungsbeispiel angedeutet - mittels Nietbolzen verbunden werden.

[0024] Die zur Bildung der Profilplatten 3, 4 und 5 dienenden Blechstücke werden vorzugsweise von einem Blechband abgeschnitten. Dieses Blechband ist dabei bereits eingefärbt und lackiert, so dass keine nachträgliche Behandlung der Profilplatten erforderlich ist, so wie dies etwa aus dem Stand der Technik bekannt ist.

[0025] Da die aufeinanderstellbaren Schubladenstöcke 2 üblicherweise die gleiche Grundfläche besitzen, können die Profilplatten 4 und 5 zudem in grösseren Stückzahlen an Lager gehalten werden, so dass unter Umständen nur die die Seitenwände bildenden Profilplatten 3 auf die jeweils gewünschte Kastenlänge zugeschnitten werden müssen. Hierzu sei noch erwähnt, dass die Profilplatten 4 und 5 gleichartig dimensioniert und geformt sind, was bedeutet, dass sowohl die Profilplatte 4 als auch die Profilplatte 5 wahlweise entweder zur Bildung des Bodens oder zur Bildung der Decke verwendet werden kann.

[0026] Der mit der erfindungsgemässen Rahmen-Konstruktion versehene, bzw. stabilisierte Kasten 1 kann schliesslich an einer Montagewand befestigt werden. Hierzu besitzt insbesondere die Profilplatte 5 - gegebenenfalls aber auch die Profilplatte 4 - mindestens zwei Öffnungen 15. Diese haben beispielsweise die Form eines umgekehrten Schlüsselloches und dienen dazu, den Kasten 1 an in der Montagewand eingesetzten Schrauben aufzuhängen.

[0027] Selbstverständlich stellt der anhand der Figur beschriebene Kasten 1 nur eine Auswahl von mehreren möglichen Ausführungsformen der Erfindung dar und kann in verschiedener Hinsicht geändert werden.

[0028] So kann die metallische Rahmen-Konstruktion auch noch Verschlussmittel besitzen, um ein Öffnen der Schubladen beim Transport des Kastens zu verhindern. So können etwa die Decke und der Boden der Rahmen-Konstruktion Mittel zum Halten mindestens einer Fixierstange und die Griffe der Schubladen Öffnungen zum Hindurchführen der Fixierstange besitzen.

[0029] Ferner können im Rahmen der Erfindung die Profilplatten 3, 4 und 5 auch so ausgebildet und geformt sein, dass nur zwei von Ihnen, und zwar jeweils die in montiertem Zustand einander gegenüberliegenden Profilplatten, also entweder die Seitenwände 3 oder die Boden- und Deckwände 4 und 5 mit je einem zum Hintergreifen der Schubladenstöcke 2 bestimmten, abgewinkelten Randbereich versehen sind.

[0030] Im übrigen sei noch vermerkt, dass die Dimensionen der Schubladenstöcke 2, die Anzahl der übereinander angeordneten Schubladen-Etagen und die Maximalzahl der Schubladen pro Etage natürlich variiert werden können.


Ansprüche

1. Kasten mit mindestens zwei übereinander oder nebeneinander angeordneten Schubladenstöcken (2) und einer die mindestens zwei Schubladenstöcke (2) satt passend umschliessenden, metallischen Rahmen-Konstruktion, die einen Boden, zwei Seitenwände und eine Decke besitzt, wobei die Rahmen-Konstruktion aus vier einen rechten Winkel miteinander bildenden Profilplatten (3, 4, 5) besteht, von denen jede entweder eine Seitenwand, den Boden oder die Decke bildet, und wobei die Profilplatten (3, 4, 5) im Bereich ihrer Ränder miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass er an seiner Frontseite zwei horizontale und zwei vertikale Rippen (11; 12) besitzt, die zusammen ein Rechteck bilden und an ihren Stosspunkten in Abstand voneinander stehen, dass jede Profilplatte (3, 4, 5) im wesentlichen ein eckiges C-Profil bildet, welches an ihrem frontseitigen Längsrand einen zum Einhängen der Platte in eine horizontale oder vertikale Rippe (11; 12) dienenden Längsfalz (3a, 4a, 5a) besitzt und an den mindestens zwei Schubladenstöcken (2) einrastbar ist, und dass der dem frontseitigen Längsfalz (3a, 3b, 3c) gegenüberliegende Längsrand mindestens zweier Profilplatten (3, 4, 5) derart rechtwinklig gebogen ist, dass diese Profilplatte (3, 4, 5) in befestigtem Zustand die Rückwand des Kastens (1) hintergreifen.
 
2. Kasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilplatten (3, 4, 5) in befestigtem Zustand mittels Nietbolzen miteinander verbunden sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht