(19)
(11) EP 0 748 732 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.12.1996  Patentblatt  1996/51

(21) Anmeldenummer: 96201602.8

(22) Anmeldetag:  07.06.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B61B 12/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR LI SE

(30) Priorität: 14.06.1995 IT BZ950036

(71) Anmelder: LEITNER S.p.A.
I-39049 Vipiteno (Bolzano) (IT)

(72) Erfinder:
  • Pabst, Otto
    39037 Rio Pusteria (BZ) (IT)

(74) Vertreter: Faraggiana, Vittorio, Dr. Ing. 
Ingg. Guzzi & Ravizza S.r.l. Via Vincenzo Monti 8
20123 Milano
20123 Milano (IT)

   


(54) Betätigungs- und Haltevorrichtung von Schutzelementen, insbesondere von Schutzhauben und Türen an Seilbahnanlagen


(57) Beschrieben wird eine Betätigungs- und Haltevorrichtung von Schutzelementen, insbesondere von Schutzhauben und Türen an Seilbahnanlagen, bei denen die Schutzelemente an einem Förderfahrzeug angebracht und von einer Offenstellung in eine Schließstellung verschwenkbar sind, umfassend ein Betätigungsorgan (8), das durch ein Steuermittel der Ausgangsstation und eines der Eingangsstation steuerbar ist; ein Übertragungselement (11), das das Betätigungsorgan (8) mit dem Schutzelement (5) verbindet, um dieses letztere von seiner Offenstellung in die Schließstellung und umgekehrt zu bringen; ein Haltemittel, um das Schutzelement in der Offen- und Schließstellung festzuhalten.
Erfindungsgemäß besteht das Haltemittel aus einem Kniehebel (14) der mittels des einen seiner Arme im Bereich dessen Endes mit dem Ende des Übertragungselementes (11) verbunden ist; einer Rolle (20), die drehbar am Scheitel des Kniehebels (14) von einem Bolzen (19) drehbar getragen wird, der drehbar am Schutzelement (5) mit Abstand von der Drehachse desselben drehbar befestigt ist; einem festliegenden Aufbau (17) des Fördermittels, der zwei Endanschläge (21, 22) aufweist, die jeweils der Schließstellung und der Offenstellung des Schutzelementes (5) entsprechen; und einer Lasche (15), die an einem Ende am freien Arm des Kniehebels (14) und am anderen Ende am festliegenden Aufbau des Fördermittels derart angelenkt ist, daß in der Schließstellung des Schutzelementes (5) das Gelenk (16) zwischen Lasche (15) und Hebelarm (14) einen Totpunkt überwunden hat, bzw. eine gedachte Gerade, die durch den Drehmittelpunkt der Rolle (20) und durch den Anlenkpunkt der Lasche (15) am festliegenden Aufbau (17) nach Betätigung des Betätigungshebels (8) gelegt ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungs- und Haltevorrichtung von Schutzelementen, insbesondere von Schutzhauben und Türen an Seilbahnanlagen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Bei bekannten Sesseln für Sessellifte sind seit langem Schutzhauben mit zueinander parallelen Seitenwandungen bekannt, die jeweils an mit horizontaler Achse am Sesselrahmen gelagerten Drehbolzen angelenkt sind. Im allgemeinen diente zum Schließen und zum Öffnen der Schutzhaube ein Handgriff oder andere Griffe, um die Schutzhaube aus einer offenen Stellung in eine geschlossene Schutzstellung und umgekehrt zu verschwenken. Somit war die Schutzhaube in den beiden Stellungen jedoch nicht verriegelt, mit der Gefahr, daß sie um ihre Drehachse schwankte. Bei anderen Systemen war ein Betätigungsmechanismus, vorgesehen, der mit einem vom Gehänge drehbar gelagerten Hebel versehen war und an seinem freien Ende eine Betätigungsrolle trug. Diese wurde am Ausgang oder am Eingang einer Station zum Schließen und zum Öffnen der Schutzhaube über Übertragungsstangen betätigt, die mit den Seitenwänden der Schutzhaube verbunden waren. Auch wenn dieser Mechanismus vollständig automatisch war, bestand dennoch wegen der auf Wind zurückzuführende Kraft die Gefahr, daß die Schutzhauben automatisch geöffnet wurden, mit der Folge, daß die Sesselbahn zum Pendeln gebracht wurde. Man versuchte dieses Problem zum Beispiel mit mechanischen Sperren nach der Art von Riegeln zu lösen, die die Schutzhaube in ihrer Offen- bzw. Schließstellung fest an den Sesselrahmen fesselten.

[0003] Um nun eine automatische Sperre zu haben, wurde versucht, die Schutzhauben mittels eines getrennten Blockgliedes zu schließen, das unmittelbar an den Schutzhauben in Eingriff stand. In diesem Fall wurde jedoch keine Lösung gefunden, um mit einer einzigen Betätigung sowohl die Öffnungs- und Schließungsbewegung der Schutzhaube als auch die Verriegelung in den genannten Stellungen auszuführen. So waren für die Öffnungs- und Schließungsbetätigung der Schutzhaube und für die Sperre in den genannten Stellungen zwei Hebel erforderlich, der erste um das Öffnen und das Schließen zu steuern und der zweite um die Schutzhaube in den genannten Stellungen zu verriegeln.

[0004] Um die oben genannten Probleme zu lösen, wird im europäischen Patent PS 0 510 357 eine Verriegelungsvorrichtung an der Betätigungseinrichtung oberhalb der Schutzhaube vorgeschlagen, die die Betätigungseinrichtung an der Gehängestange oder an einem damit verbundenen Teil verriegelt.

[0005] Es wurde nun gefunden, daß, obwohl die letzte Lösung ein ausgezeichnetes Ergebnis erbringt, die Verriegelung selbst einer Betätigung bzw. eines durch eine Steuerschiene betätigten Hebels, nicht etwaige Schwingungen vermeidet, die zwischen der Schutzhaube und dem Verbindungs- und Übertragungssystem mit der Bewegung der Schutzhaube und der Betätigung derselben entstehen.

[0006] Die vorliegende Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, eine Betätigungs- und Haltevorrichtung sowie im wesentlichen im europäischen Patent 0 510 357 beschrieben vorzuschlagen, die jedoch gegenüber der Verriegelung des erwähnten Patentes eine festere und einfachere Verriegelung aufweist, wobei vor allem Schwingungen vermieden werden sollen, die auf unangenehmer Weise die Sicherheit und die Fahrbequemlichkeit für die Fahrgäste beeinträchtigen.

[0007] Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung, obwohl sie auf der Schutzhaube des Sessels in Eingriff kommt, kann trotz allem durch einen und denselben Betätigungshebel betätigt werden, der seinerseits durch eine Steuerschiene oder eine Führung bekannter Art am Eingang oder am Ausgang der Station der Seilbahnanlage gesteuert wird und auch für die Öffnungs- und Schließungsbetätigung der Schutzhaube vorgesehen ist. Wird nämlich die Verbindungsstange zwischen dem Steuerhebel und der Betätigung der Schutzhaube mit einem zweiarmigen Kniehebel versehen, dessen Bewegung die Drehbewegung der Schutzhaube um deren Anlenkstelle steuert und mit einem seiner Enden mit einer am Sesselrahmen befestigten Lasche verbunden ist, kann diese Zwangsbewegung, die ansonsten ein überzähliger Freiheitsgrad des Kniehebels wäre, zwei Endstellungen finden, die der Offen- und Schließstellung der Schutzhaube selbst entsprechen und die Anlenkung zwischen Kniehebel und Lasche kann derart sein, daß ein Totpunkt in der Schließstellung der Schutzhaube überwunden wird, d.h. daß die Anlenkstelle zwischen der Lasche und dem entsprechenden Kniehebelarm sich auf der einen oder auf der anderen Seite einer gedachten Verbindungslinie zwischen der Mitte des Sessels des Kniehebels an der Schutzhaube und der Anlenkstelle der Lasche am festliegenden Aufbau des Sessels befindet.

[0008] Weitere Merkmale und Ausbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehen aus den abhängigen Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung einer ihrer bevorzugten, in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsform hervor. Es zeigen,
Figur 1
eine teilweise Vorderansicht eines mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung versehenen Sessels,
Figur 2
eine teilweise Seitenansicht aus Figur 1,
Figur 3
eine teilweise, vergrößerte Seitenansicht, entsprechend der Einzelheit III aus Figur 2,
Figur 4
eine Ansicht wie Figur 3, jedoch mit einer manuell betätigten, geschlossenen Schutzhaube,
Figur 5
eine Ansicht, wie Figur 3 und 4, jedoch mit offener Schutzhaube, und
Figur 6
einen Schnitt längs der Linie VI-VI aus Figur 3.


[0009] In Figur 1 und 2 ist ein im allgemeinen mit 1 angegebener Sessel dargestellt, der mit einer Aufhängung 2 versehen ist, die auf bekannte Art und Weise mit einem nicht gezeigten Zug-Tragseil einer Seilbahnanlage verbunden ist. Auf bekannte Art und Weise ist der Sessel 1 im Bereich seiner Rahmenpfosten mit jeweils einem Halter 3 versehen. Die Halter 3 bilden mit ihren Anlenkstellen 4 die horizontale Anlenkachse einer Schutzhaube 5, derart, daß diese mittels eines Handgriffes 6 von einer in Figur 6 gezeigten Offenstellung in eine in Figur 2 gut sichtbaren Schließstellung verschwenkt werden kann.

[0010] Erfindungsgemäß ist z.B. die obere Querstange des Sesselrahmens mit einem Flansch 7 versehen, an dem ein Betätigungshebel 8 angelenkt ist, der an seinem freien Ende eine Gleitrolle 9 trägt, die in der Eingangs- und Ausgangsstation des Sessels auf einer nicht gezeigten Steuerschiene gleitbar ist. Der Betätigunghebel trägt an ihm befestigt einen Arm 10. Eine Verbindungsstange 11 ist oben durch eine Anlenkstelle 12 am freien Ende des Armes 10 und unten durch eine Anlenkstelle 13 an einem Kniehebel 14 angelenkt. Dieser ist seinerseits mit einer Lasche 15 über ein Gelenk 16 drehbar verbunden. Die Lasche 15 ist hingegen durch ein Gelenk 23 fest mit einer Platte 17 verbunden, die zur Drehachse der Schutzhaube 5 senkrecht und mit leichtem Abstand von einer der Wände der Schutzhaube selbst an der Seite des Sessels liegt, wo der Betätigungshebel 8 vorgesehen ist.

[0011] Wie aus Figur 3 ersichtlich, trägt der Scheitel des Kniehebels 14 einen Bolzen 19, der mit einer Gummirolle 20 versehen und drehbar mit der der Platte 17 zugewandten Wand der Schutzhaube 5 verbunden ist. Zweckmäßigerweise ist die Platte mit einem Endanschlag 21 in der Form einer Aufnahme, die die Gummirolle 20 in Position hält, sobald die Schutzhaube 5 geschlossen ist, und mit einem Endanschlag 22 versehen, um die Gummirolle 20 in Position zu halten, sobald die Schutzhaube offen ist (Figur 6).

[0012] Zweckmäßiger Weise sind der Kniehebel 14 und die Lasche 15 derart bemessen und ausgebildet, daß bei einer mechanischen Betätigung durch den Betätigungshebel 8 das Gelenk zwischen Hebel 14 und Lasche 15 einen wie in Figur 4 gezeigten Totpunkt überwindet, der wieder bei dem Öffnungsvorgang der Schutzhaube überwunden werden muß. Wird jedoch die Schutzhaube von Hand aus geöffnet oder geschlossen, so wird der Hebel und die Lasche niemals den Totpunkt überwinden und werden so frei beweglich bleiben.

[0013] Es ist klar, daß das Prinzip der Steuerung des Öffnens und des Schließens einer erfindungsgemäßen Schutzhaube mit Erzielung eines Endanschlages in den Schließstellungen, auch für ein beliebiges anderes Schutzelement ausgeführt werden kann, bei dem sich dieses Problem stellt.


Ansprüche

1. Betätigungs- und Haltevorrichtung von Schutzelementen, insbesondere von Schutzhauben und Türen an Seilbahnanlagen, bei denen die Schutzelemente an einem Fördermittel angebracht und von einer Offenstellung in eine Schließstellung verschwenkbar sind,
umfassend
ein Betätigungsorgan (8), das durch ein Steuermittel der Ausgangsstation und eines der Eingangsstation steuerbar ist,
ein Übertragungselement (11), das das Betätigungsorgan (8) mit dem Schutzelement (5) verbindet, um dieses letztere von seiner Offenstellung in die Schließstellung und umgekehrt zu bringen,
ein Haltemittel, um das Schutzelement in der Offen- und Schließstellung festzuhalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Haltemittel besteht aus

- einem Kniehebel (14), der mittels des einen seiner Arme im Bereich dessen Endes mit dem Ende des Übertragungselementes (11) verbunden ist;

- einer Rolle (20), die drehbar am Scheitel des Kniehebels (14) von einem Bolzen (19) drehbar getragen wird, der am Schutzelement (5) mit Abstand von der Drehachse desselben drehbar befestigt ist;

- einem festliegenden Aufbau (17) des Förderfahrmittels, der zwei Endanschläge (21, 22) aufweist, die jeweils der Schließstellung und der Offenstellung des Schutzelementes (5) entsprechen; und

- einer Lasche (15), die an einem Ende am freien Arm des Kniehebels (14) und am anderen Ende am festliegenden Aufbau des Fördermittels derart angelenkt ist, daß in der Schließstellung des Schutzelementes (5) das Gelenk (16) zwischen Lasche (15) und Hebelarm (14) einen Totpunkt überwunden hat, bzw. eine gedachte Gerade, die durch den Drehmittelpunkt der Rolle (20) und durch den Anlenkpunkt der Lasche (15) am festliegenden Aufbau (17) nach Betätigung des Betätigungshebels (8) gelegt ist.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement eine Haube (5) ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement eine Tür ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht