[0001] Die Erfindung betrifft eine Treibstangen-Verschlußvorrichtung für die Flügel von
Fenstern, Türen od. dgl., und zwar insbesondere zur Anbringung an den Scharniergelenkseiten
von Dreh- und Drehkipp-Fenstern und -Türen, bestehend aus am einen Fenster- oder Türelement,
z. B. an einem Blendrahmen oder auch einem Mittelflügel, sitzenden Schließstücken
und aus am anderen Fenster- oder Türelement, beispielsweise am Flügel oder auch einem
Seitenflügel verschiebbar angeordneten Riegelgliedern, die über ein Betätigungsgetriebe
wahlweise mit den Schließstücke in und außer Eingriff stellbar sind, wobei die Riegelglieder
als exzentrisch verstellbare Riegelbolzen ausgeführt sind und wobei die Riegelbolzen
schwergängig verdrehbar mit der Treibstange vernietet oder verstemmt sind.
[0002] Bei den üblicherweise als Verschlußvorrichtungen für Türen, Fenster od. dgl. zum
Einsatz gelangenden Treibstangenbeschlägen sind die als Riegelglieder dienende Riegelbolzen
und die zugehörigen Schließstücke so ausgelegt, daß sie sich in der Verschluß-Schaltstellung
des Treibstangenbeschlages mit parallel zur Flügel- und Rahmenebene gerichteten Flächen
gegeneinander abstützen können. Diese Bauart von Treibstangen-Verschlußvorrichtungen
ist immer dann von Vorteil, wenn die jeweils von einem Riegelbolzen und einem Schließstück
gebildeten Verriegelungsstellen eine Einbaulage haben, die von einer zwischen den
beiden Fenster- und Türelementen, z.B. dem Rahmen und dem Flügel vorgesehenen Scharnier-
bzw. Gelenkachse entfernt ist.
[0003] Nachteilig ist jedoch die genannte Ausgestaltung der Riegelbolzen und Schließstücke
dann, wenn die Verriegelungsstellen - wie bei einem sogenannten Zentralverschluß üblich
- auch zwischen denjenigen Holmen, beispielsweise Flügel- und Rahmenholmen, eingebaut
werden sollen oder müssen, die durch eine Scharnier- bzw. Gelenkachse miteinander
in Verbindung stehen. Das ist beispielsweise bei Dreh- und Drehkippflügel-Fenstern,
-Türen od. dgl. regelmäßige Praxis. Wird nämlich in einem solchen Einbaufall bei um
die betreffende Gelenkachse geöffnetem Flügel vom Benutzer über das Betätigungsgetriebe
- bewußt oder unbewußt - eine Fehlschaltung des Treibstangenbeschlages vorgenommen,
dann treffen bei einer nachfolgenden Schließbewegung des Flügels Riegelbolzen und
Schließstücke in unerwünschter Weise blockierend aufeinander. Sie werden dadurch Beanspruchungen
ausgesetzt, die zu ihrer Beschädigung oder gar Zerstörung führen können.
[0004] Zur Vermeidung dieser Nachteile der bekannten Treibstangen-Verschlußvorrichtungen
mit herkömmlicher Ausgestaltung von Riegelbolzen und Schließstücken sind daher schon
verschiedene Vorschläge gemacht worden.
[0005] Aus der DE-A- 18 16 581 ist es zur Verhinderung von Schäden an Schließstücken und
Riegelbolzen bereits bekannt, diese mit aufeinander abgestimmten konischen Innen-
bzw. Außenflächen auszustatten und ihnen dabei zwischen Flügel und Rahmen eine Einbaulage
zu geben, bei der ein Schließen des Flügels auch in der Verschluß-Schaltstellung des
Betätigungsgetriebes keine Schäden verursachen kann. Erreicht wird das dadurch, daß
bestimmte Konusflächen-Bereiche von Schließstücken und Riegelbolzen Kreisbögen tangieren,
die ihr Zentrum etwa in der Gelenkachse zwischen Flügel und Rahmen oder zwischen zwei
unmittelbar nebeneinander eingebauten Flügeln haben.
[0006] Für den gleichen Einsatzzweck sind mit der DE-C- 23 35 964 auch schon Treibstangen-Verschlußvorrichtungen
vorgeschlagen worden, bei denen die Riegelbolzen eine pilzkopfartige Gestalt haben
und auf einer Treibstange sitzen, die hinter einer Stulpschiene längsschiebbar geführt
sowie zugleich als Biegefeder abgestützt ist. Trifft in diesem Falle der pilzkopfartige
Schließzapfen nach einer vorhergehenden Fehlschaltung der Treibstange bei der Schließbewegung
des Flügels auf die Stirnfläche des Schließstückes, dann weicht die Treibstange elastisch
durchfedernd in die Beschlagnut aus, bis die Mittelsenkrechte des Riegelbolzens und
die Mittelsenkrechte des Schließstückes übereinander stehen und nunmehr der Pilzkopf
des Riegelbolzens in das Schließstück unter Rückfederung der Treibstange eintauchen
kann.
[0007] Nachteilig bei dieser bekannten Treibstangen-Verschlußvorrichtung ist insbesondere,
daß der Pilzkopf des Riegelbolzens nur eine relativ kurze Anlagefläche aufweist und
damit einem entsprechend hohen Verschleiß unterliegt.
[0008] Ein gemeinsamer Nachteil beider bekannten Ausführungsformen von Treibstangen-Verschlußvorrichtungen
ist darin zu sehen, daß sogenannte Zentralverschlüsse mit in der Nähe von Scharnier-
bzw. Gelenkachsen zwischen Flügel und Rahmen angeordneten Riegelstellen spezielle
Beschlags-Bauteile erfordern. Diese müssen zusätzlich zu den Beschlags-Bauteilen herkömmlicher
Art hergestellt und auf Lager genommen werden. Der Aufwand für solche Zentralverschlüsse
ist daher beträchtlich.
[0009] Die vorliegende Erfindung zielt auf die Vermeidung der Nachteile des vorbekannten
Standes der Technik ab und stellt sich demnach die Aufgabe, eine weitestgehende Nutzung
von Beschlags-Bauteilen herkömmlicher Art, also sogenannter Standardbeschläge, zu
ermöglichen, dabei aber deren Funktionalität auch beim Einbau in der Nähe von Gelenkachsen
dauerhaft zu gewährleisten. Insbesondere soll dabei sichergestellt sein, daß die mit
Hilfe der exzentrisch verstellbaren Riegelbolzen vorgegebene Möglichkeit der Andruckregulierung
zwischen den über die Treibstange-Verschlußvorrichtung gegeneinander verriegelbare
Fenster- oder Türelementen (Flügeln und Rahmen) voll erhalten bleibt.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß mit der Treibstange im
Abstand neben dem Exzenterzapfen eine im Querschnitt L- oder U-förmige und mindestens
einendig offene Klaue um eine Lagerachse verschwenkbar zu verbinden ist und daß diese
Klaue dabei zugleich über ein der Lagerachse abstands-benachbartes Eingriffs-Langloch
mit dem Exzenterbolzen in Steckeingriff bringbar ist.
[0011] An sich bekannte, exzentrisch verstellbare Riegelbolzen können also in vorteilhafter
Weise jederzeit nachträglich mit einer L- oder U-förmigen Klaue in Wirkverbindung
gebracht werden, um die Erfindungsidee zu verwirklichen.
[0012] In der Praxis hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Lagerachse dem vom Öffnungsende
entfernten Ende der Klaue zuzuordnen und sie durch eine in ein Loch der Treibstange
eindrehbare Schraube, insbesondere eine Blechtreibschraube, zu bilden.
[0013] Zur Entlastung der als Lagerachse dienenden Schraube von auf die Klaue ausgeübten
Kraftwirkungen, kann die Klaue rückseitig zusätzlich einen sich parallel zur Lagerachse
erstreckenden und in deren Nähe liegenden Stückansatz tragen, der in eine passende
Öffnung der Treibstange eingreift.
[0014] Wenn bei einer erfindungsgemäßen Treibstangen-Verschlußvorrichtung die Schließstücke
aus Schließnocken bestehen, dann ist es auch von Vorteil, wenn die Schließnocken sich
von ihrer Befestigungsbasis weg konisch verjüngen und die Innenflächen der L- oder
U-förmigen Riegelklaue eine dieser Konizität angepaßte Neigungslage aufweisen.
[0015] Zweckmäßig ist es auch, den Schließnocken als Befestigungsbasis mit einem Zapfenansatz
auszustatten, der sich parallel zur Konusachse erstreckt und dabei in ein am Fenster-
oder Türelement, z. B. am Festrahmen oder einem Mittelflügel, vorgesehenes Bohrloch
einsetzbar ist. Der Schließnocken kann dabei auch eine mit der Längsachse seines Zapfenansatzes
fluchtende Durchgangsbohrung zur Aufnahme einer Befestigungsschraube enthalten.
[0016] Durch das Zusammenwirken der mit Hilfe des exzentrisch verstellbaren Riegelbolzens
verschwenkbaren L- oder U-förmigen Klaue mit dem exzentrisch verstellbaren konischen
Schließnocken kann ein besonders großer Verstellbereich beherrscht und infolgedessen
auch die Andruckwirkung der Treibstangen-Verschlußvorrichtung in weiten Grenzen variiert
werden, wenn auch der Zapfenansatz des Schließnockens exzentrisch zur Konusachse angeordnet
ist.
[0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigt
- Fig. 1
- etwa in natürlicher Größe und teilweise im Längsschnitt die Funktionsteile einer Treibstangen-Verschlußvorrichtung,
- Fig. 2
- die Treibstangen-Verschlußvorrichtung in Pfeilrichtung II der Fig. 1 gesehen und in
ihrer Grund- bzw. Ausgangsstellung, die
- Fig. 3 und 4
- jeweils eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch in zwei verschiedenenextremen
Einstellagen, während
- Fig. 5
- in ausführlicher Darstellung ein waagerechter Schnitt durch ein Fenster zu sehen ist,
bei dem beispielsweise der linke Flügel - als Seitenflügel - Schließlage einnimmt,
während der rechte Flügel - als Mittelflügel - sich in einer gegenüber dem linken
Flügel um einen geringen Winkel geöffneten Drehlage befindet.
[0018] In den Fig. 1 bis 4 der Zeichnung ist jeweils ein funktionswesentlicher Teilabschnitt
einer Treibstangen-Verschlußvorrichtung 1 für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl.
dargestellt, welche als Schließstück 2 einen Schließnocken benutzt, mit dem - als
Riegelglied - eine im Querschnitt U-förmige und mindestens einendig offene Klaue 3
in Wirkverbindung treten kann.
[0019] Die Klaue 3 ist gemäß Fig. 1 einem eine Stulpschiene 4 und eine hinter dieser längsschiebbar
geführte Treibstange 5 aufweisenden Treibstangenbeschlag 6 zugeordnet. Zur Längsverschiebung
der Treibstange 5 relativ zur Stulpschiene 4 wird ein herkömmliches (deshalb nicht
dargestelltes) Betätigungsgetriebe benutzt.
[0020] Die Treibstange 5 trägt grundsätzlich als Riegelglieder 7 herkömmliche Riegelbolzen,
die einen vorzugsweise zylindrischen Riegelkopf 8 aufweisen, welcher vor der Stirnfläche
der Stulpschiene 4 liegt, wie das deutlich aus Fig. 1 ersichtlich ist. Mit einem rückseitig
an den Riegelkopf 8 anschließenden Exzenterschaft 9 durchgreift jedes als Riegelbolzen
wirkendes
[0021] Riegelglied 7 ein Langloch 10 in der Stulpschiene 4 und steht an deren Rückseite
über einen mit dem Exzenterschaft 9 fluchtenden Zapfen 11 mit der Treibstange 5 in
Verbindung. Dabei ist der Zapfen 11 in einem Loch 12 der Treibstange 5 schwergängig
verdrehbar vernietet oder verstemmt.
[0022] Erkennbar ist in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung, daß der Riegelkopf 8 des als Riegelglied
7 dienenden Riegelbolzens zum Exzenterschaft 9 und dem daran anschließenden Zapfen
11 mit der Exzentrizität 13 angeordnet ist.
[0023] In die freie Stirnfläche des Riegelkopfes 8 sind als Eingriffe für ein Betätigungswerkzeug
einerseits ein Diametralschlitz 14 und andererseits eine Mehrkantvertiefung 15 eingeformt.
Der Diametralschlitz 14 kann dabei als Werkzeugeingriff für einen Schraubendreher
dienen, während sich mit der Mehrkantvertiefung 15 ein entsprechend profilierter Steckschlüssel
in Eingriff bringen läßt. Mit Hilfe des jeweiligen Werkzeuges kann der als Riegelglied
7 dienende Riegelbolzen aus seiner neutralen Stellung gemäß Fig. 2 stufenlos wahlweise
bis in die linke Extremstellung gemäß Fig. 3 oder bis in die rechte Extremstellung
gemäß Fig. 4 relativ zur Treibstange 5 und zur Stulpschiene 4 des Treibstangenbeschlages
6 verstellt werden.
[0024] Normalerweise wirkt der Riegelkopf 8 des als Riegelglied 7 dienenden Riegelbolzens
unmittelbar mit einem Schließstück in der Weise zusammen, daß sich in der Verschluß-Schaltstellung
der Treibstange ihre parallel zur Flügel- und zur Rahmenebene gerichteten Flächen
gegeneinander abstützen können.
[0025] Damit aber der die als Riegelbolzen ausgebildeten Riegelglieder 7 aufweisende Treibstangenbeschlag
6 mit relativ geringem baulichen Zusatzaufwand auch dort in Benutzung genommen werden
kann, wo eine Verriegelung der Fenster und Türen auch in der
[0026] Nähe ihrer Scharnier- bzw. Gelenkachsen nötig ist, wird die bereits weiter oben erwähnte
Klaue 3 benutzt, die als noch nachträglich montierbares Zusatz-Funktionsteil mit einem
als Schließnocken gestalteten Schließstück 2 zusammenwirken kann.
[0027] Die Klaue 3 kann dazu mit der Treibstange 5 im Abstand neben dem von dem exzentrisch
verstellbaren Riegelbolzen gebildeten Riegelglied 7 in eine um eine Lagerachse 16
zumindest begrenzt verschwenkbare Verbindung gebracht werden. Das ist einfach unter
Zuhilfenahme einer Schraube 17, insbesondere einer Blechtreibschraube möglich, die
eine mit der Lagerachse 16 fluchtende Durchgangsöffnung 18 in der Klaue 3 durchsetzt
und in einem Loch 19 der Treibstange 5 verankert werden kann. Dabei hat die Klaue
3 einen Ansatz 20, welcher durch das Langloch 10 der Stulpschiene hindurchgeführt
ist und sich gegen die Treibstange 5 anlegt. Vom Ansatz 20 geht wiederum ein Stützansatz
21 aus, der sich parallel zur Lagerachse 16 erstreckt und in eine zu ihm passende
Öffnung 22 der Treibstange 5 eingreift. Dieser Stützansatz 21 hat im Zusammenwirken
mit der Öffnung 22 die Aufgabe, übermäßige Querkräfte abzufangen, und dadurch die
als Befestigungsmittel verwendete Schraube 17 hiervon zu entlasten.
[0028] Wichtig ist auch, daß die Klaue 3 im Abstandsbereich zwischen ihrer Lagerachse 16
und der Klauenöffnung 23 ein sich in ihrer Längsrichtung erstreckendes Eingriffs-Langloch
24 aufweist, welches geeignet ist, den Riegelkopf 8 des als Riegelbolzen gestalteten
Riegelgliedes 7 mit möglichst geringem Seitenspiel, aber ausreichendem Längsspiel
aufzunehmen (vgl. Fig. 2 bis 4).
[0029] Durch die bereits weiter oben erwähnte und besonders aus den Fig. 2 bis 4 entnehmbare
Verstellbarkeit des Riegelkopfes 8 um den Exzenterschaft 9 läßt sich die Klaue 3 mit
ihrer Klauenöffnung 23 bedarfsgemäß aus der neutralen Grund- bzw. Mittelstellung gemäß
Fig. 2 stufenlos bis in die eine oder
andere extreme Neigungsstellung bringen, wie sie entweder der Fig. 3 oder der Fig.
4 zu entnehmen ist.
[0030] In Fig. 5 der Zeichnung ist ein Einbaubeispiel für eine Treibstangen-Verschlußvorrichtung
1 gezeigt, die durch einfache Nachrüstung eines herkömmlichen Treibstangenbeschlages
6 mit der Klaue 3 im Bereich der üblicherweise als Riegelbolzen ausgeführten Riegelglieder
7 geschaffen worden ist.
[0031] Dem Beispiel der Fig. 5 ist von einem dreiflügeligen Fenster ohne feste Mittelpfosten
im wesentlichen nur der rechte Vertikalholm 25 des linken Flügels - Seitenflügels
- und der linke Vertikalholm 26 eines Mittelflügels zu entnehmen. Beide Vertikalholme
25 und 26 treten dabei in der Schließlage des Fensters - wenn also alle Flügel in
einer gemeinsamen Ebene liegen - unmittelbar miteinander in Wirkverbindung. D. h.,
die Klauen 3 der in den Vertikalholm 25 eingebauten Treibstangen-Verschlußvorrichtung
1 können mit den als Schließnocken ausgeführten Schließstücken 2 am Vertikalholm 26
in Verschlußeingriff gebracht werden.
[0032] Damit der linke Vertikalholm 26 des Mittelflügels um die Achse 27 seiner Gelenke
28 problemlos geöffnet und geschlossen werden kann, ohne daß zuvor am Vertikalholm
25 des linken Seitenflügels die Klaue 3 durch Betätigung des Treibstangenbeschlages
6 aus den als Schließnocken gestalteten Schließstücken 2 am Vertikalholm 26 des Mittelflügels
ausgerückt werden muß, sind besondere Vorkehrungen getroffen. Diese bestehen darin,
daß die Schließstücke 2 konische Mantelflächen 29 aufweisen. Diese und die damit zusammenwirkenden
abgeschrägten Innenflächen 30 an den Schließnasen 31 der Klaue 3 tangieren jeweils
Kreisbögen, deren Zentrum mit der Gelenkachse 27 wenigstens annähernd zusammenfällt,
wie das in Fig. 5 der Zeichnung erkennbar ist.
[0033] Wie oben schon beschrieben wurde, kann der in den Vertikalholm 25 des linken Flügels
eingebaute - spezielle - Treibstangenbeschlag 6 einfach dadurch geschaffen werden,
daß mit jedem Riegelkopf 8 seiner in herkömmlicher Weise als Riegelbolzen ausgeführten
Riegelglieder 7 eine Klaue 3 nachträglich gekuppelt und schwenkbeweglich an der Treibstange
5 verankert wird. Am linken Vertikalholm 26 des Mittelflügels braucht jeder Klaue
3 als Schließstück 2 lediglich ein über die Falzfläche vorspringender Schließnocken
mit der konischen Mantelfläche 29 zugeordnet zu werden. Sowohl aus Fig. 1 als auch
aus Fig. 5 läßt sich entnehmen, daß der Schließnocken der Schließstücke 2 sich von
seiner Befestigungsbasis 32 weg konisch verjüngt. Gemäß Fig. 5 haben die Innenflächen
30 der im Querschnitt U-förmig gestalteten Klaue 3 eine dieser Konizität angepaßte
Neigungslage.
[0034] Als Befestigungsbasis 32 kann jedes Schließstück 2 einen Zapfenansatz 33 aufweisen,
der sich parallel, aber vorzugsweise exzentrisch zur Konusachse 34 erstreckt. Die
Exzentrizität 36 der Konusachse 34 zur Längsachse 35 des Zapfenansatzes 33 ist in
Fig. 1 der Zeichnung zu sehen. Erkennbar ist in Fig. 1 aber auch noch, daß der das
Schließstück 2 bildende konische Schließnocken eine mit der Längsachse 35 des Zapfenansatzes
33 fluchtende Durchgangsbohrung 37 aufweist, die eine Befestigungsschraube 38 aufnehmen
kann. Mit dem Zapfenansatz 33 seiner Befestigungsbasis 32 kann jedes Riegelglied 7
in eine Bohrung 39 an der Falzumfangsfläche des Vertikalholms 26 eingesteckt und darin
dann mit Hilfe der Befestigungsschraube 38 verankert werden. Die Exzentrizität 36
zwischen der Längsachse 35 des Zapfenansatzes 33 und der Konusachse 34 des als Schließnocken
gestalteten Schließstücks 2 macht es möglich, im Zusammenwirken mit der Schwenkverstellung
der Klaue 3 zum Zwecke der Andruckregulierung zwischen den Vertikalholmen 25 und 26
der beiden einander benachbarten Flügel einen relativ großen Verstellbereich zu überbrücken.
Besonders der Fig. 1 läßt sich noch entnehmen, daß die Klaue 3 an ihrem vom Öffnungsende
23 abgewendeten Ende einen Verlängerungsarm 40 aufweist, der sich als Widerlager ständig
gegen die Stirnseite der Stulpschiene 4 abstützt, um zu verhindern, daß die Klaue
3 sich an ihrem Öffnungsende 23 von der Stulpschiene 4 abheben kann.
[0035] Abweichend von dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Klaue 3
auch mit einem nur L-förmigen Querschnitt bzw. mit nur einer Schließnase 31 benutzbar,
wenn dafür gesorgt ist, daß diese bzw. der sie bildende L-Flansch den als Schließstück
2 vorgesehenen Schließnocken an seiner von der Öffnungsrichtung des Fensters oder
der Tür abgewendeten Seite blockierend hintergreifen kann. Es müssen dann aber für
Rechts- und Linksanschlag zwei verschiedene Klauen 3 bereitgehalten werden.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 1
- Treibstange-Verschlußvorrichtung
- 2
- Schließstück/Schließnocken
- 3
- Klaue
- 4
- Stulpschiene
- 5
- Treibstange
- 6
- Treibstangenbeschlag
- 7
- Riegelglied/Riegelbolzen
- 8
- Riegelkopf
- 9
- Exzenterschaft
- 10
- Langloch
- 11
- Zapfen
- 12
- Loch
- 13
- Exzentrizität
- 14
- Diametralschlitz
- 15
- Mehrkantvertiefung
- 16
- Lagerachse
- 17
- Schraube/Blechtreibschraube
- 18
- Durchgangsöffnung
- 19
- Loch
- 20
- Ansatz
- 21
- Stützansatz
- 22
- Öffnung
- 23
- Klauenöffnung
- 24
- Eingriffs-Langloch
- 25
- rechter Vertikalholm
- 26
- linker Vertikalholm
- 27
- Achse
- 28
- Gelenke
- 29
- konische Mantelfläche
- 30
- Innenfläche
- 31
- Schließnase
- 32
- Befestigungsbasis
- 33
- Zapfenansatz
- 34
- Konusachse
- 35
- Längsachse
- 36
- Exzentrizität
- 37
- Durchgangsbohrung
- 38
- Befestigungsschraube
- 39
- Bohrloch
- 40
- Verlängerungsarm
1. Treibstangen-Verschlußvorrichtung (1) für die Flügel (25, 26) von Fenstern, Türen
od. dgl., insbesondere zur Anbringung an den Scharniergelenkseiten (28) von Dreh-
und Drehkipp-Fenstern, -Türen od. dgl., bestehend aus am einen Fenster- oder Türelement,
z. B. am Festrahmen oder einem Mittelflügel (26), sitzenden Schließstücken (2) und
aus am anderen Fenster- oder Türelement, beispielsweise am Seitenflügel (25), verschiebbar
angeordneten Riegelgliedern (3, 7), die über ein Betätigungsgetriebe wahlweise mit
den Schließstücken (2) in und außer Eingriff stellbar sind, wobei die Riegelglieder
(7) als exzentrisch verstellbare (8, 9) Riegelbolzen ausgeführt sind, und wobei die
Riegelbolzen (7; 8, 9) schwergängig verdrehbar mit der Treibstange (5) vernietet oder
verstemmt (11, 12) sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Treibstange (5) im Abstand neben jedem Exzenter-Riegelbolzen (7; 8, 9)
eine im Querschnitt L- oder U-förmige und mindestens einendig eine Öffnung (23) aufweisende
Klaue (3) um eine Lagerachse (16) verschwenkbar zu verbinden (11, 12) sowie dabei
zugleich über ein der Lagerachse (16) abstandsbenachbartes Eingriffs-Langloch (24)
mit dem Exzenter-Riegelbolzen (7; 8, 9) in Steckeingriff bringbar ist.
2. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerachse (16) dem vom Öffnungsende (23) abgewendeten Klaue (3) zugeordnet
und von einer in ein Loch (19) der Treibstange (5) eindrehbaren Schraube (17), insbesondere
einer Blechtreibschraube, gebildet ist.
3. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klaue (3) rückseitig einen sich parallel zur Lagerachse (16) erstreckenden
und in deren Nähe liegenden Stützansatz (21) trägt, der in eine passende Öffnung (22)
der Treibstange (5) eingreift.
4. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei der die Schließstücke (2) aus Schließnocken bestehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließnocken (2) sich von ihrer Befestigungsbasis (32) weg konisch verjüngen
(29) und die Innenflächen (30) der L- oder U-förmigen Riegelklaue (3) eine dieser
Konizität angepaßte Neigungslage aufweisen.
5. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließnocken (2) als Befestigungsbasis (32) einen Zapfenansatz (33) aufweist,
der sich parallel zur Konusachse (34) erstreckt und in ein am Fenster- oder Türelement,
z. B. am Festrahmen, vorgesehenes Bohrloch (39) einsetzbar ist.
6. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließnocken (2) eine mit der Längsachse (35) seines Zapfenansatzes (33)
fluchtende Durchgangsbohrung (37) zur Aufnahme einer Befestigungsschraube (38) enthält.