(19)
(11) EP 0 748 911 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.12.1996  Patentblatt  1996/51

(21) Anmeldenummer: 96105162.0

(22) Anmeldetag:  30.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05C 9/18, E05C 9/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 13.06.1995 DE 29509175 U

(71) Anmelder: SIEGENIA-FRANK KG
D-57074 Siegen (DE)

(72) Erfinder:
  • Baader, Eberhard
    8510 Stainz (AT)
  • Türk, Achim
    57299 Burbach (DE)
  • Zimmermann, Michael
    57078 SIegen (DE)

   


(54) Treibstangen-Verschlussvorrichtung für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl.


(57) Für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl. ist insbesondere zur Anbringung an den Scharniergelenkseiten von Dreh- und Dreh-Kipp-Fenstern, -Türen od. dgl. eine Treibstangen-Verschlußvorrichtung 1 geschaffen worden. Sie besteht aus an einem Fenster- oder Türelement 26 sitzenden Schließstücken 2 und aus am anderen Fenster- oder Türelement verschiebbar angeordneten Riegelgliedern 7, die über ein Betätigungsgetriebe wahlweise mit den Schließstücken 2 in und außer Eingriff stellbar sind. Als Riegelglieder 7 sind exzentrisch verstellbare Riegelbolzen vorgesehen, die schwergängig verdrehbar mit der Treibstange 5 vernietet oder verstemmt sind. Mit der Treibstange 5 kann im Abstand neben dem Exzenter-Riegelbolzen 7 - vorzugsweise nachträglich - eine im Querschnitt U-förmige und mindestens einendig offene Klaue 3 um eine Lagerachse 16 verschwenkbar durch eine Schraube 17 verbunden werden. Zugleich wird die Klaue 3 über ein der Lagerachse 16 abstandsbenachbartes Eingriffs-Langloch 24 mit dem Riegelkopf 8 des Exzenter-Riegelbolzens 7 in Steckeingriff gebracht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Treibstangen-Verschlußvorrichtung für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl., und zwar insbesondere zur Anbringung an den Scharniergelenkseiten von Dreh- und Drehkipp-Fenstern und -Türen, bestehend aus am einen Fenster- oder Türelement, z. B. an einem Blendrahmen oder auch einem Mittelflügel, sitzenden Schließstücken und aus am anderen Fenster- oder Türelement, beispielsweise am Flügel oder auch einem Seitenflügel verschiebbar angeordneten Riegelgliedern, die über ein Betätigungsgetriebe wahlweise mit den Schließstücke in und außer Eingriff stellbar sind, wobei die Riegelglieder als exzentrisch verstellbare Riegelbolzen ausgeführt sind und wobei die Riegelbolzen schwergängig verdrehbar mit der Treibstange vernietet oder verstemmt sind.

[0002] Bei den üblicherweise als Verschlußvorrichtungen für Türen, Fenster od. dgl. zum Einsatz gelangenden Treibstangenbeschlägen sind die als Riegelglieder dienende Riegelbolzen und die zugehörigen Schließstücke so ausgelegt, daß sie sich in der Verschluß-Schaltstellung des Treibstangenbeschlages mit parallel zur Flügel- und Rahmenebene gerichteten Flächen gegeneinander abstützen können. Diese Bauart von Treibstangen-Verschlußvorrichtungen ist immer dann von Vorteil, wenn die jeweils von einem Riegelbolzen und einem Schließstück gebildeten Verriegelungsstellen eine Einbaulage haben, die von einer zwischen den beiden Fenster- und Türelementen, z.B. dem Rahmen und dem Flügel vorgesehenen Scharnier- bzw. Gelenkachse entfernt ist.

[0003] Nachteilig ist jedoch die genannte Ausgestaltung der Riegelbolzen und Schließstücke dann, wenn die Verriegelungsstellen - wie bei einem sogenannten Zentralverschluß üblich - auch zwischen denjenigen Holmen, beispielsweise Flügel- und Rahmenholmen, eingebaut werden sollen oder müssen, die durch eine Scharnier- bzw. Gelenkachse miteinander in Verbindung stehen. Das ist beispielsweise bei Dreh- und Drehkippflügel-Fenstern, -Türen od. dgl. regelmäßige Praxis. Wird nämlich in einem solchen Einbaufall bei um die betreffende Gelenkachse geöffnetem Flügel vom Benutzer über das Betätigungsgetriebe - bewußt oder unbewußt - eine Fehlschaltung des Treibstangenbeschlages vorgenommen, dann treffen bei einer nachfolgenden Schließbewegung des Flügels Riegelbolzen und Schließstücke in unerwünschter Weise blockierend aufeinander. Sie werden dadurch Beanspruchungen ausgesetzt, die zu ihrer Beschädigung oder gar Zerstörung führen können.

[0004] Zur Vermeidung dieser Nachteile der bekannten Treibstangen-Verschlußvorrichtungen mit herkömmlicher Ausgestaltung von Riegelbolzen und Schließstücken sind daher schon verschiedene Vorschläge gemacht worden.

[0005] Aus der DE-A- 18 16 581 ist es zur Verhinderung von Schäden an Schließstücken und Riegelbolzen bereits bekannt, diese mit aufeinander abgestimmten konischen Innen- bzw. Außenflächen auszustatten und ihnen dabei zwischen Flügel und Rahmen eine Einbaulage zu geben, bei der ein Schließen des Flügels auch in der Verschluß-Schaltstellung des Betätigungsgetriebes keine Schäden verursachen kann. Erreicht wird das dadurch, daß bestimmte Konusflächen-Bereiche von Schließstücken und Riegelbolzen Kreisbögen tangieren, die ihr Zentrum etwa in der Gelenkachse zwischen Flügel und Rahmen oder zwischen zwei unmittelbar nebeneinander eingebauten Flügeln haben.

[0006] Für den gleichen Einsatzzweck sind mit der DE-C- 23 35 964 auch schon Treibstangen-Verschlußvorrichtungen vorgeschlagen worden, bei denen die Riegelbolzen eine pilzkopfartige Gestalt haben und auf einer Treibstange sitzen, die hinter einer Stulpschiene längsschiebbar geführt sowie zugleich als Biegefeder abgestützt ist. Trifft in diesem Falle der pilzkopfartige Schließzapfen nach einer vorhergehenden Fehlschaltung der Treibstange bei der Schließbewegung des Flügels auf die Stirnfläche des Schließstückes, dann weicht die Treibstange elastisch durchfedernd in die Beschlagnut aus, bis die Mittelsenkrechte des Riegelbolzens und die Mittelsenkrechte des Schließstückes übereinander stehen und nunmehr der Pilzkopf des Riegelbolzens in das Schließstück unter Rückfederung der Treibstange eintauchen kann.

[0007] Nachteilig bei dieser bekannten Treibstangen-Verschlußvorrichtung ist insbesondere, daß der Pilzkopf des Riegelbolzens nur eine relativ kurze Anlagefläche aufweist und damit einem entsprechend hohen Verschleiß unterliegt.

[0008] Ein gemeinsamer Nachteil beider bekannten Ausführungsformen von Treibstangen-Verschlußvorrichtungen ist darin zu sehen, daß sogenannte Zentralverschlüsse mit in der Nähe von Scharnier- bzw. Gelenkachsen zwischen Flügel und Rahmen angeordneten Riegelstellen spezielle Beschlags-Bauteile erfordern. Diese müssen zusätzlich zu den Beschlags-Bauteilen herkömmlicher Art hergestellt und auf Lager genommen werden. Der Aufwand für solche Zentralverschlüsse ist daher beträchtlich.

[0009] Die vorliegende Erfindung zielt auf die Vermeidung der Nachteile des vorbekannten Standes der Technik ab und stellt sich demnach die Aufgabe, eine weitestgehende Nutzung von Beschlags-Bauteilen herkömmlicher Art, also sogenannter Standardbeschläge, zu ermöglichen, dabei aber deren Funktionalität auch beim Einbau in der Nähe von Gelenkachsen dauerhaft zu gewährleisten. Insbesondere soll dabei sichergestellt sein, daß die mit Hilfe der exzentrisch verstellbaren Riegelbolzen vorgegebene Möglichkeit der Andruckregulierung zwischen den über die Treibstange-Verschlußvorrichtung gegeneinander verriegelbare Fenster- oder Türelementen (Flügeln und Rahmen) voll erhalten bleibt.

[0010] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß mit der Treibstange im Abstand neben dem Exzenterzapfen eine im Querschnitt L- oder U-förmige und mindestens einendig offene Klaue um eine Lagerachse verschwenkbar zu verbinden ist und daß diese Klaue dabei zugleich über ein der Lagerachse abstands-benachbartes Eingriffs-Langloch mit dem Exzenterbolzen in Steckeingriff bringbar ist.

[0011] An sich bekannte, exzentrisch verstellbare Riegelbolzen können also in vorteilhafter Weise jederzeit nachträglich mit einer L- oder U-förmigen Klaue in Wirkverbindung gebracht werden, um die Erfindungsidee zu verwirklichen.

[0012] In der Praxis hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Lagerachse dem vom Öffnungsende entfernten Ende der Klaue zuzuordnen und sie durch eine in ein Loch der Treibstange eindrehbare Schraube, insbesondere eine Blechtreibschraube, zu bilden.

[0013] Zur Entlastung der als Lagerachse dienenden Schraube von auf die Klaue ausgeübten Kraftwirkungen, kann die Klaue rückseitig zusätzlich einen sich parallel zur Lagerachse erstreckenden und in deren Nähe liegenden Stückansatz tragen, der in eine passende Öffnung der Treibstange eingreift.

[0014] Wenn bei einer erfindungsgemäßen Treibstangen-Verschlußvorrichtung die Schließstücke aus Schließnocken bestehen, dann ist es auch von Vorteil, wenn die Schließnocken sich von ihrer Befestigungsbasis weg konisch verjüngen und die Innenflächen der L- oder U-förmigen Riegelklaue eine dieser Konizität angepaßte Neigungslage aufweisen.

[0015] Zweckmäßig ist es auch, den Schließnocken als Befestigungsbasis mit einem Zapfenansatz auszustatten, der sich parallel zur Konusachse erstreckt und dabei in ein am Fenster- oder Türelement, z. B. am Festrahmen oder einem Mittelflügel, vorgesehenes Bohrloch einsetzbar ist. Der Schließnocken kann dabei auch eine mit der Längsachse seines Zapfenansatzes fluchtende Durchgangsbohrung zur Aufnahme einer Befestigungsschraube enthalten.

[0016] Durch das Zusammenwirken der mit Hilfe des exzentrisch verstellbaren Riegelbolzens verschwenkbaren L- oder U-förmigen Klaue mit dem exzentrisch verstellbaren konischen Schließnocken kann ein besonders großer Verstellbereich beherrscht und infolgedessen auch die Andruckwirkung der Treibstangen-Verschlußvorrichtung in weiten Grenzen variiert werden, wenn auch der Zapfenansatz des Schließnockens exzentrisch zur Konusachse angeordnet ist.

[0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1
etwa in natürlicher Größe und teilweise im Längsschnitt die Funktionsteile einer Treibstangen-Verschlußvorrichtung,
Fig. 2
die Treibstangen-Verschlußvorrichtung in Pfeilrichtung II der Fig. 1 gesehen und in ihrer Grund- bzw. Ausgangsstellung, die
Fig. 3 und 4
jeweils eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch in zwei verschiedenenextremen Einstellagen, während
Fig. 5
in ausführlicher Darstellung ein waagerechter Schnitt durch ein Fenster zu sehen ist, bei dem beispielsweise der linke Flügel - als Seitenflügel - Schließlage einnimmt, während der rechte Flügel - als Mittelflügel - sich in einer gegenüber dem linken Flügel um einen geringen Winkel geöffneten Drehlage befindet.


[0018] In den Fig. 1 bis 4 der Zeichnung ist jeweils ein funktionswesentlicher Teilabschnitt einer Treibstangen-Verschlußvorrichtung 1 für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl. dargestellt, welche als Schließstück 2 einen Schließnocken benutzt, mit dem - als Riegelglied - eine im Querschnitt U-förmige und mindestens einendig offene Klaue 3 in Wirkverbindung treten kann.

[0019] Die Klaue 3 ist gemäß Fig. 1 einem eine Stulpschiene 4 und eine hinter dieser längsschiebbar geführte Treibstange 5 aufweisenden Treibstangenbeschlag 6 zugeordnet. Zur Längsverschiebung der Treibstange 5 relativ zur Stulpschiene 4 wird ein herkömmliches (deshalb nicht dargestelltes) Betätigungsgetriebe benutzt.

[0020] Die Treibstange 5 trägt grundsätzlich als Riegelglieder 7 herkömmliche Riegelbolzen, die einen vorzugsweise zylindrischen Riegelkopf 8 aufweisen, welcher vor der Stirnfläche der Stulpschiene 4 liegt, wie das deutlich aus Fig. 1 ersichtlich ist. Mit einem rückseitig an den Riegelkopf 8 anschließenden Exzenterschaft 9 durchgreift jedes als Riegelbolzen wirkendes

[0021] Riegelglied 7 ein Langloch 10 in der Stulpschiene 4 und steht an deren Rückseite über einen mit dem Exzenterschaft 9 fluchtenden Zapfen 11 mit der Treibstange 5 in Verbindung. Dabei ist der Zapfen 11 in einem Loch 12 der Treibstange 5 schwergängig verdrehbar vernietet oder verstemmt.

[0022] Erkennbar ist in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung, daß der Riegelkopf 8 des als Riegelglied 7 dienenden Riegelbolzens zum Exzenterschaft 9 und dem daran anschließenden Zapfen 11 mit der Exzentrizität 13 angeordnet ist.

[0023] In die freie Stirnfläche des Riegelkopfes 8 sind als Eingriffe für ein Betätigungswerkzeug einerseits ein Diametralschlitz 14 und andererseits eine Mehrkantvertiefung 15 eingeformt. Der Diametralschlitz 14 kann dabei als Werkzeugeingriff für einen Schraubendreher dienen, während sich mit der Mehrkantvertiefung 15 ein entsprechend profilierter Steckschlüssel in Eingriff bringen läßt. Mit Hilfe des jeweiligen Werkzeuges kann der als Riegelglied 7 dienende Riegelbolzen aus seiner neutralen Stellung gemäß Fig. 2 stufenlos wahlweise bis in die linke Extremstellung gemäß Fig. 3 oder bis in die rechte Extremstellung gemäß Fig. 4 relativ zur Treibstange 5 und zur Stulpschiene 4 des Treibstangenbeschlages 6 verstellt werden.

[0024] Normalerweise wirkt der Riegelkopf 8 des als Riegelglied 7 dienenden Riegelbolzens unmittelbar mit einem Schließstück in der Weise zusammen, daß sich in der Verschluß-Schaltstellung der Treibstange ihre parallel zur Flügel- und zur Rahmenebene gerichteten Flächen gegeneinander abstützen können.

[0025] Damit aber der die als Riegelbolzen ausgebildeten Riegelglieder 7 aufweisende Treibstangenbeschlag 6 mit relativ geringem baulichen Zusatzaufwand auch dort in Benutzung genommen werden kann, wo eine Verriegelung der Fenster und Türen auch in der

[0026] Nähe ihrer Scharnier- bzw. Gelenkachsen nötig ist, wird die bereits weiter oben erwähnte Klaue 3 benutzt, die als noch nachträglich montierbares Zusatz-Funktionsteil mit einem als Schließnocken gestalteten Schließstück 2 zusammenwirken kann.

[0027] Die Klaue 3 kann dazu mit der Treibstange 5 im Abstand neben dem von dem exzentrisch verstellbaren Riegelbolzen gebildeten Riegelglied 7 in eine um eine Lagerachse 16 zumindest begrenzt verschwenkbare Verbindung gebracht werden. Das ist einfach unter Zuhilfenahme einer Schraube 17, insbesondere einer Blechtreibschraube möglich, die eine mit der Lagerachse 16 fluchtende Durchgangsöffnung 18 in der Klaue 3 durchsetzt und in einem Loch 19 der Treibstange 5 verankert werden kann. Dabei hat die Klaue 3 einen Ansatz 20, welcher durch das Langloch 10 der Stulpschiene hindurchgeführt ist und sich gegen die Treibstange 5 anlegt. Vom Ansatz 20 geht wiederum ein Stützansatz 21 aus, der sich parallel zur Lagerachse 16 erstreckt und in eine zu ihm passende Öffnung 22 der Treibstange 5 eingreift. Dieser Stützansatz 21 hat im Zusammenwirken mit der Öffnung 22 die Aufgabe, übermäßige Querkräfte abzufangen, und dadurch die als Befestigungsmittel verwendete Schraube 17 hiervon zu entlasten.

[0028] Wichtig ist auch, daß die Klaue 3 im Abstandsbereich zwischen ihrer Lagerachse 16 und der Klauenöffnung 23 ein sich in ihrer Längsrichtung erstreckendes Eingriffs-Langloch 24 aufweist, welches geeignet ist, den Riegelkopf 8 des als Riegelbolzen gestalteten Riegelgliedes 7 mit möglichst geringem Seitenspiel, aber ausreichendem Längsspiel aufzunehmen (vgl. Fig. 2 bis 4).

[0029] Durch die bereits weiter oben erwähnte und besonders aus den Fig. 2 bis 4 entnehmbare Verstellbarkeit des Riegelkopfes 8 um den Exzenterschaft 9 läßt sich die Klaue 3 mit ihrer Klauenöffnung 23 bedarfsgemäß aus der neutralen Grund- bzw. Mittelstellung gemäß Fig. 2 stufenlos bis in die eine oder
andere extreme Neigungsstellung bringen, wie sie entweder der Fig. 3 oder der Fig. 4 zu entnehmen ist.

[0030] In Fig. 5 der Zeichnung ist ein Einbaubeispiel für eine Treibstangen-Verschlußvorrichtung 1 gezeigt, die durch einfache Nachrüstung eines herkömmlichen Treibstangenbeschlages 6 mit der Klaue 3 im Bereich der üblicherweise als Riegelbolzen ausgeführten Riegelglieder 7 geschaffen worden ist.

[0031] Dem Beispiel der Fig. 5 ist von einem dreiflügeligen Fenster ohne feste Mittelpfosten im wesentlichen nur der rechte Vertikalholm 25 des linken Flügels - Seitenflügels - und der linke Vertikalholm 26 eines Mittelflügels zu entnehmen. Beide Vertikalholme 25 und 26 treten dabei in der Schließlage des Fensters - wenn also alle Flügel in einer gemeinsamen Ebene liegen - unmittelbar miteinander in Wirkverbindung. D. h., die Klauen 3 der in den Vertikalholm 25 eingebauten Treibstangen-Verschlußvorrichtung 1 können mit den als Schließnocken ausgeführten Schließstücken 2 am Vertikalholm 26 in Verschlußeingriff gebracht werden.

[0032] Damit der linke Vertikalholm 26 des Mittelflügels um die Achse 27 seiner Gelenke 28 problemlos geöffnet und geschlossen werden kann, ohne daß zuvor am Vertikalholm 25 des linken Seitenflügels die Klaue 3 durch Betätigung des Treibstangenbeschlages 6 aus den als Schließnocken gestalteten Schließstücken 2 am Vertikalholm 26 des Mittelflügels ausgerückt werden muß, sind besondere Vorkehrungen getroffen. Diese bestehen darin, daß die Schließstücke 2 konische Mantelflächen 29 aufweisen. Diese und die damit zusammenwirkenden abgeschrägten Innenflächen 30 an den Schließnasen 31 der Klaue 3 tangieren jeweils Kreisbögen, deren Zentrum mit der Gelenkachse 27 wenigstens annähernd zusammenfällt, wie das in Fig. 5 der Zeichnung erkennbar ist.

[0033] Wie oben schon beschrieben wurde, kann der in den Vertikalholm 25 des linken Flügels eingebaute - spezielle - Treibstangenbeschlag 6 einfach dadurch geschaffen werden, daß mit jedem Riegelkopf 8 seiner in herkömmlicher Weise als Riegelbolzen ausgeführten Riegelglieder 7 eine Klaue 3 nachträglich gekuppelt und schwenkbeweglich an der Treibstange 5 verankert wird. Am linken Vertikalholm 26 des Mittelflügels braucht jeder Klaue 3 als Schließstück 2 lediglich ein über die Falzfläche vorspringender Schließnocken mit der konischen Mantelfläche 29 zugeordnet zu werden. Sowohl aus Fig. 1 als auch aus Fig. 5 läßt sich entnehmen, daß der Schließnocken der Schließstücke 2 sich von seiner Befestigungsbasis 32 weg konisch verjüngt. Gemäß Fig. 5 haben die Innenflächen 30 der im Querschnitt U-förmig gestalteten Klaue 3 eine dieser Konizität angepaßte Neigungslage.

[0034] Als Befestigungsbasis 32 kann jedes Schließstück 2 einen Zapfenansatz 33 aufweisen, der sich parallel, aber vorzugsweise exzentrisch zur Konusachse 34 erstreckt. Die Exzentrizität 36 der Konusachse 34 zur Längsachse 35 des Zapfenansatzes 33 ist in Fig. 1 der Zeichnung zu sehen. Erkennbar ist in Fig. 1 aber auch noch, daß der das Schließstück 2 bildende konische Schließnocken eine mit der Längsachse 35 des Zapfenansatzes 33 fluchtende Durchgangsbohrung 37 aufweist, die eine Befestigungsschraube 38 aufnehmen kann. Mit dem Zapfenansatz 33 seiner Befestigungsbasis 32 kann jedes Riegelglied 7 in eine Bohrung 39 an der Falzumfangsfläche des Vertikalholms 26 eingesteckt und darin dann mit Hilfe der Befestigungsschraube 38 verankert werden. Die Exzentrizität 36 zwischen der Längsachse 35 des Zapfenansatzes 33 und der Konusachse 34 des als Schließnocken gestalteten Schließstücks 2 macht es möglich, im Zusammenwirken mit der Schwenkverstellung der Klaue 3 zum Zwecke der Andruckregulierung zwischen den Vertikalholmen 25 und 26 der beiden einander benachbarten Flügel einen relativ großen Verstellbereich zu überbrücken. Besonders der Fig. 1 läßt sich noch entnehmen, daß die Klaue 3 an ihrem vom Öffnungsende 23 abgewendeten Ende einen Verlängerungsarm 40 aufweist, der sich als Widerlager ständig gegen die Stirnseite der Stulpschiene 4 abstützt, um zu verhindern, daß die Klaue 3 sich an ihrem Öffnungsende 23 von der Stulpschiene 4 abheben kann.

[0035] Abweichend von dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Klaue 3 auch mit einem nur L-förmigen Querschnitt bzw. mit nur einer Schließnase 31 benutzbar, wenn dafür gesorgt ist, daß diese bzw. der sie bildende L-Flansch den als Schließstück 2 vorgesehenen Schließnocken an seiner von der Öffnungsrichtung des Fensters oder der Tür abgewendeten Seite blockierend hintergreifen kann. Es müssen dann aber für Rechts- und Linksanschlag zwei verschiedene Klauen 3 bereitgehalten werden.

Bezugszeichenliste:



[0036] 
1
Treibstange-Verschlußvorrichtung
2
Schließstück/Schließnocken
3
Klaue
4
Stulpschiene
5
Treibstange
6
Treibstangenbeschlag
7
Riegelglied/Riegelbolzen
8
Riegelkopf
9
Exzenterschaft
10
Langloch
11
Zapfen
12
Loch
13
Exzentrizität
14
Diametralschlitz
15
Mehrkantvertiefung
16
Lagerachse
17
Schraube/Blechtreibschraube
18
Durchgangsöffnung
19
Loch
20
Ansatz
21
Stützansatz
22
Öffnung
23
Klauenöffnung
24
Eingriffs-Langloch
25
rechter Vertikalholm
26
linker Vertikalholm
27
Achse
28
Gelenke
29
konische Mantelfläche
30
Innenfläche
31
Schließnase
32
Befestigungsbasis
33
Zapfenansatz
34
Konusachse
35
Längsachse
36
Exzentrizität
37
Durchgangsbohrung
38
Befestigungsschraube
39
Bohrloch
40
Verlängerungsarm



Ansprüche

1. Treibstangen-Verschlußvorrichtung (1) für die Flügel (25, 26) von Fenstern, Türen od. dgl., insbesondere zur Anbringung an den Scharniergelenkseiten (28) von Dreh- und Drehkipp-Fenstern, -Türen od. dgl., bestehend aus am einen Fenster- oder Türelement, z. B. am Festrahmen oder einem Mittelflügel (26), sitzenden Schließstücken (2) und aus am anderen Fenster- oder Türelement, beispielsweise am Seitenflügel (25), verschiebbar angeordneten Riegelgliedern (3, 7), die über ein Betätigungsgetriebe wahlweise mit den Schließstücken (2) in und außer Eingriff stellbar sind, wobei die Riegelglieder (7) als exzentrisch verstellbare (8, 9) Riegelbolzen ausgeführt sind, und wobei die Riegelbolzen (7; 8, 9) schwergängig verdrehbar mit der Treibstange (5) vernietet oder verstemmt (11, 12) sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Treibstange (5) im Abstand neben jedem Exzenter-Riegelbolzen (7; 8, 9) eine im Querschnitt L- oder U-förmige und mindestens einendig eine Öffnung (23) aufweisende Klaue (3) um eine Lagerachse (16) verschwenkbar zu verbinden (11, 12) sowie dabei zugleich über ein der Lagerachse (16) abstandsbenachbartes Eingriffs-Langloch (24) mit dem Exzenter-Riegelbolzen (7; 8, 9) in Steckeingriff bringbar ist.
 
2. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerachse (16) dem vom Öffnungsende (23) abgewendeten Klaue (3) zugeordnet und von einer in ein Loch (19) der Treibstange (5) eindrehbaren Schraube (17), insbesondere einer Blechtreibschraube, gebildet ist.
 
3. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klaue (3) rückseitig einen sich parallel zur Lagerachse (16) erstreckenden und in deren Nähe liegenden Stützansatz (21) trägt, der in eine passende Öffnung (22) der Treibstange (5) eingreift.
 
4. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei der die Schließstücke (2) aus Schließnocken bestehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließnocken (2) sich von ihrer Befestigungsbasis (32) weg konisch verjüngen (29) und die Innenflächen (30) der L- oder U-förmigen Riegelklaue (3) eine dieser Konizität angepaßte Neigungslage aufweisen.
 
5. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließnocken (2) als Befestigungsbasis (32) einen Zapfenansatz (33) aufweist, der sich parallel zur Konusachse (34) erstreckt und in ein am Fenster- oder Türelement, z. B. am Festrahmen, vorgesehenes Bohrloch (39) einsetzbar ist.
 
6. Treibstangen-Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließnocken (2) eine mit der Längsachse (35) seines Zapfenansatzes (33) fluchtende Durchgangsbohrung (37) zur Aufnahme einer Befestigungsschraube (38) enthält.
 




Zeichnung










Recherchenbericht