(19)
(11) EP 0 748 914 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.12.1996  Patentblatt  1996/51

(21) Anmeldenummer: 96109352.3

(22) Anmeldetag:  12.06.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05F 11/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 12.06.1995 DE 19521017

(71) Anmelder: KÜSTER & Co. GmbH
D-35630 Ehringshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Marscholl, Klaus
    35630 Ehringshausen-Breitenbach (DE)

(74) Vertreter: Müller, Eckhard, Dr. 
Eifelstrasse 14
65597 Hünfelden-Dauborn
65597 Hünfelden-Dauborn (DE)

   


(54) Seilzug-Fensterheber mit motorischem Antrieb


(57) Es wird ein Seilzug-Fensterheber mit motorischem Antrieb (6), insbesondere für den Einbau in Fahrzeugen o. dgl., beschrieben, der aus wenigstens einer Führungsschiene (1) mit einem darin geführten, mit der Fensterscheibe verbindbaren Mitnehmer (2) besteht, wobei der Seilzug (3) mit dem Mitnehmer (2) gekoppelt sowie mittels i. w. im Bereich der Enden der Führungsschiene (1) angeordneten Umlenkmitteln (4) geführt ist und mit einer Seiltrommel (5) des Antriebes (6) in Antriebsverbindung steht. Die Seiltrommel (5) des motorischen Antriebs (6) ist i. w. im Bereich eines Endes der Führungsschiene (1) angeordnet und ein Umlenkmittel (4) für den Seilzug (3).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Seilzug-Fensterheber mit motorischem Antrieb, insbesondere für den Einbau in Fahrzeugen o. dgl., bestehend aus wenigstens einer Führungsschiene mit einem darin geführten, mit der Fensterscheibe verbindbaren Mitnehmer, wobei der Seilzug mit dem Mitnehmer gekoppelt sowie mittels i. w. im Bereich der Enden der Führungsschiene angeordneten Umlenkmitteln geführt ist und mit einer Seiltrommel de Antriebes in Antriebsverbindung steht.

[0002] Ein derartiger Seilzug-Fensterheber ist bspw. aus der DE 36 15 578 C1 bekannt. Ein vergleichbarer, allerdings handbetätigter Fensterheber ist desweiteren bspw. aus der DE 195 06 226.4 zu entnehmen.

[0003] Der Antrieb, bestehend aus einem Elektromotor und einer Seiltrommel zum Betätigen des Fensterhebers ist üblicherweise auf halber Hubhöhe mit einem Adapter an der Führungsschiene befestigt oder in anderer Weise ortsfest an der Fahrzeugtür angeordnet. U. U. kann es vorkommen, daß der Platz auf halber Türhöhe für die Anordnung des Elektromotors nicht ausreicht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Innenverkleidung zur Türaußenseite hin gezogen ist, um bspw. Kartentaschen, Konsolen oder dgl. an der Türinnenverkleidung anzubringen und dennoch auch in diesen Fällen genügend Bewegungsfreiheit für den Fahrer zu ermöglichen. Unter Umständen werden auch Lautsprecherboxen für Radioanlagen bei Kraftfahrzeugen in halber Türhöhe angeordnet, so daß auch insoweit der Raum für die Anordnung des Elektromotors des Fensterhebers nicht zur Verfügung steht.

[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Fensterheber der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß bei einfacher und bequemer Montage, sowie kostengünstiger Herstellung genügend Stauraum im Mittelbereich der Fahrzeugtür zur Verfügung steht.

[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei dem Seilzug-Fensterheber mit den eingangs genannten Merkmalen i. w. dadurch gelöst, daß die Seiltrommel des motorischen Antriebs i. w. im Bereich eines Endes der Führungsschiene angeordnet ist und ein Umlenkmittel für den Seilzug bildet. Hierdurch wird gewährleistet, daß im Mittelbereich der mit dem erfindungsgemäßen Seilzug-Fensterheber ausgerüsteten Fahrzeugtür ausreichend Stauraum zur Verfügung steht und auch für eine ausreichende Bewegungsfreiheit für den Fahrer gesorgt ist. Dadurch, daß die Seiltrommel des Antriebs selbst ein Umlenkmittel für den Seilzug bildet, entfällt gegenüber den herkömmlichen Fensterhebern ein ansonsten erforderliches zusätzliches Umlenkmittel. Hierdurch können die Herstellungskosten des Fensterhebers weiter reduziert werden. Ein weiterer mit der Erfindung erzielbarer Vorteil besteht darin, daß der Seilzug über alle Umlenkungen in gleicher Richtung gebogen wird, was sich auf die Lebensdauer des Seilzuges äußerst günstig auswirkt, da die ansonsten auftretenden Wechselbiegungen des Seilzuges vermieden sind.

[0006] Von Vorteil ist der motorische Antrieb unmittelbar an der Führungsschiene montiert. Durch diese Maßnahme kann auf einen ansonsten erforderlich werdenden zusätzlichen Adapter zur Festlegung des Antriebes an der Führungsschiene verzichtet werden.

[0007] Nach einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Seiltrommel im Bereich eines unteren, im eingebauten Zustand bodenseitigen Endes der Führungsschiene angeordnet. Diese Maßnahme erweist sich insbesondere dann von Vorteil, wenn in dem Schachtbereich der Fahrzeugtür neben der Fensterscheibe nicht genügend Raum für den Antrieb zur Verfügung steht. Sofern in Sonderfällen ein solcher Raum zur Unterbringung des Antriebes dennoch vorhanden sein sollte, besteht natürlich auch die Möglichkeit, den Antrieb im Bereich des oberen Endes der Führungsschiene anzubringen.

[0008] Eine weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß durch entsprechende Auslegung der Wickelrichtung der Seilzuges auf der Seiltrommel in einer untersten Position des Mitnehmers der Seilzug auf einem der Führungsschienen nächstliegenden Abschnitt der Seiltrommel angeordnet ist, während in einer oberen Position des Mitnehmers der Seilzug auf einem der Führungsschiene weiter abliegenden Abschnitt der Seiltrommel angeordnet ist. Hierdurch ist ein Verkippen des Mitnehmers, insbesondere in einer unteren Position bei einer Öffnungsstellung der Fensterscheibe vermieden. Der Seilzug läuft somit in der unteren Stellung des Mitnehmers i. w. parallel zum Boden der Führungsschiene auf der Seiltrommel.

[0009] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung bei einem Seilzug-Fensterheber mit einer vorderen und hinteren Führungsschiene und jeweils einem darin geführten Mitnehmer, die mit dem insbesondere in Form einer gekreuzten Schleife bzw. in 8-Form angeordneten Seilzug gekoppelt sind, besteht darin, daß die Seiltrommel im Bereich eines unteren Endes einer der Führungsschienen angeordnet ist.

[0010] Die Erfindung ist somit gleichermaßen von Vorteil bei einem Einschienen- wie auch einem Zweischienen-Fensterheber einsetzbar.

[0011] Dabei besteht die Möglichkeit, daß die Seiltrommel entweder an der vorderen Führungsschiene bzw. an der hinteren Führungsschiene jeweils entweder am oberen oder am unteren Ende der jeweiligen Führungsschiene angeordnet ist. In jedem Fall wird im Mittelbereich der Fahrzeugtür Stauraum o. dgl. geschaffen, wobei zusätzlich ein ansonsten an der jeweiligen Führungsschiene erforderliches Umlenkmittel entfallen kann, da dieses Umlenkmittel durch die Seiltrommel des Antriebes des Fensterhebers ersetzt wird.

[0012] Insbesondere dann, wenn die Seiltrommel an dem unteren Ende einer Führungsschiene angebracht ist, ergibt sich der weitere Vorteil einer Vereinfachung der Montage des Seilzug-Fensterhebers an der Türinnenseite, da der Seilzug-Fensterheber leichter durch die Montageöffnung in den Türkörper eingebracht werden kann.

[0013] Von Vorteil ist der Antrieb im Bereich des Gehäuses der Seiltrommel an der Führungsschiene montiert.

[0014] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

[0015] Es zeigen:
Figur 1
einen Zweischienen-Fensterheber nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Figur 2
einen Einschienen-Fensterheber nach einem weiteren Ausführungsbeispiel.


[0016] Der Fensterheber gemäß Figur 1 besteht aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Führungsschienen 1, welche an der Innenhaut der Fahrzeugtür, bspw. mittels einer Verschraubung mit zusätzlichen Höhenausgleich, festgelegt werden. Auf den Führungsschienen 1 ist jeweils ein mit der Scheibe verbindbarer Mitnehmer 2 in etwa vertikaler Richtung verschiebbar. Die Verschiebung des Mitnehmers 2 zum Öffnen und Schließen der Scheibe erfolgt über einen Seilzug 3, welcher über eine gekreuzte Schleife auf- und abbewegbar ist. Der Seilzug 3 ist mittels an den Enden der Führungsschienen 1 angeordneten Umlenkungen 4 geführt. Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist die an der linken Führungsschiene 1 angeordnete Umlenkung durch die Seiltrommel 5 des Antriebes 6 des Fensterhebers gebildet. Hierdurch kann gegenüber dem Stand der Technik auf eine Umlenkung 4 verzichtet werden. Gleichzeitig wird der Vorteil erreicht, daß der Seilzug 3 nur jeweils in einer Richtung gebogen wird, so daß die von dem Stand der Technik her bekannte Wechselbiegung und damit ein erhöhter Verschleiß des Seilzuges 3 vermieden ist.

[0017] Der Seilzug 3 selbst ist endlos auf die Seiltrommel 5 aufgewickelt. Durch Betätigen des Elektromotors in die eine oder andere Drehrichtung wird der Seilzug 3 längs der Führungsschienen 2 und damit über die Mitnehmer 2 die Fensterscheibe auf- und abbewegt. Ein weiterer Vorteil der Ausführungsform gemäß Figur 1 ist, daß auf einen zusätzlichen Adapter zur Festlegung des Antriebes 6 an der Führungsschiene verzichtet werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, daß sich die Montage des Fensterhebers an der Türinnenseite vereinfacht, da der Fensterheber mit am unteren Ende der Einführungsschiene 1 angeordneten Antrieb sich leichter durch die Montageöffnung in den Türkörper einbringen läßt, als in dem Fall, wenn der Antrieb 6 nach dem Stand der Technik im mittleren Bereich der Führungsschiene angeordnet ist.

[0018] Die Montage des Antriebes 6 an der Führungsschiene 1 erfolgt vorteilhafterweise im Bereich des Gehäuses der Seiltrommel 5. Die Wickelrichtung des Seilzuges 3 auf der Seiltrommel 5 sollte dabei so ausgelegt werden, daß in der untersten Stellung des Mitnehmers 2 der Seilzug 3 auf der der Führungsschiene 1 nächstliegenden Rille der Seiltrommel 5 liegt, während bei in Schließstellung befindlichem Mitnehmer 2 der Seilzug 3 auf der weiter äußeren Rille der Seiltrommel 5 zu liegen kommt. Hierdurch ist ein Verkippen des Mitnehmers 2, insbesondere in einer unteren Position bei einer Öffnungsstellung der Fensterscheibe vermieden. Der Seilzug 3 läuft somit in der unteren Stellung des Mitnehmers 2 parallel zum Boden der Führungsschiene 1 auf die Seiltrommel 5.

[0019] Figur 2 zeigt einen Einschienen-Fensterheber, wobei im Vergleich zu Figur 1 gleichen Bauteile mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Mit Figur 2 soll insbesondere gezeigt werden, daß ein Umlenkmittel 4 bildende Seiltrommel 5 auch bei einem Einschienen-Fensterheber einsetzbar ist.

[0020] Ersichtlich kann bei den hier gewählten Ausführungsformen die sonst erforderliche Seilausgleichsfeder an dem einen Abgang des Gehäuses der Seiltrommel 5 entfallen. Allerdings kann insoweit im Bereich der Anlenkung des Mitnehmers 2 an dem Seilzug 3 eine Seilausgleichseinrichtung u. U. vorsehen werden.

Bezugszeichenliste



[0021] 
1
- Führungsschiene
2
- Mitnehmer
3
- Seilzug
4
- Umlenkmittel
5
- Seiltrommel
6
- Antrieb



Ansprüche

1. Seilzug-Fensterheber mit motorischem Antrieb (6), insbesondere für den Einbau in Fahrzeugen o. dgl., bestehend aus wenigstens einer Führungsschiene (1) mit einem darin geführten, mit der Fensterscheibe verbindbaren Mitnehmer (2), wobei der Seilzug (3) mit dem Mitnehmer (2) gekoppelt sowie mittels i. w. im Bereich der Enden der Führungsschiene (1) angeordneten Umlenkmitteln (4) geführt ist und mit einer Seiltrommel (5) des Antriebes (6) in Antriebsverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (5) des motorischen Antriebs (6) i. w. im Bereich eines Endes der Führungsschiene (1) angeordnet ist und ein Umlenkmittel (4) für den Seilzug (3) bildet.
 
2. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der motorische Antrieb (6) an der Führungsschiene (1) montiert ist.
 
3. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Seiltrommel (5) im Bereich eines unteren, im eingebauten Zustand bodenseitigen Endes der Führungsschiene (1) angeordnet ist.
 
4. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechende Auslegung der Wickelrichtung der Seilzuges (3) auf der Seiltrommel (5) in einer unteren Position des Mitnehmers (2) der Seilzug (3) auf einem der Führungsschiene (1) nächstliegenden Abschnitt der Seiltrommel (5) angeordnet ist, während in einer oberen Position des Mitnehmers (2) der Seilzug (3) auf einem der Führungsschiene weiter abliegenden Abschnitt der Seiltrommel (5) angeordnet ist.
 
5. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer vorderen und hinteren Führungsschiene (1) und jeweils einem darin geführten Mitnehmer (2), die mit dem insbesondere einer gekreuzten Schleife bzw. in 8-Form angeordneten Seilzug (3) gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (5) im Bereich eines unteren Endes einer der Führungsschienen (1) angeordnet ist.
 
6. Fensterheber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (5) an der vorderen Führungsschiene (1) angeordnet ist.
 
7. Fensterheber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (5) an der hinteren Führungsschiene (1) angeordnet ist.
 
8. Fensterheber nach der einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (6) im Bereich des Gehäuses der Seiltrommel (5) an der Führungsschiene (1) montiert ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht