[0001] Die Erfindung betrifft einen Seilzug-Fensterheber mit motorischem Antrieb, insbesondere
für den Einbau in Fahrzeugen o. dgl., bestehend aus wenigstens einer Führungsschiene
mit einem darin geführten, mit der Fensterscheibe verbindbaren Mitnehmer, wobei der
Seilzug mit dem Mitnehmer gekoppelt sowie mittels i. w. im Bereich der Enden der Führungsschiene
angeordneten Umlenkmitteln geführt ist und mit einer Seiltrommel de Antriebes in Antriebsverbindung
steht.
[0002] Ein derartiger Seilzug-Fensterheber ist bspw. aus der DE 36 15 578 C1 bekannt. Ein
vergleichbarer, allerdings handbetätigter Fensterheber ist desweiteren bspw. aus der
DE 195 06 226.4 zu entnehmen.
[0003] Der Antrieb, bestehend aus einem Elektromotor und einer Seiltrommel zum Betätigen
des Fensterhebers ist üblicherweise auf halber Hubhöhe mit einem Adapter an der Führungsschiene
befestigt oder in anderer Weise ortsfest an der Fahrzeugtür angeordnet. U. U. kann
es vorkommen, daß der Platz auf halber Türhöhe für die Anordnung des Elektromotors
nicht ausreicht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Innenverkleidung zur
Türaußenseite hin gezogen ist, um bspw. Kartentaschen, Konsolen oder dgl. an der Türinnenverkleidung
anzubringen und dennoch auch in diesen Fällen genügend Bewegungsfreiheit für den Fahrer
zu ermöglichen. Unter Umständen werden auch Lautsprecherboxen für Radioanlagen bei
Kraftfahrzeugen in halber Türhöhe angeordnet, so daß auch insoweit der Raum für die
Anordnung des Elektromotors des Fensterhebers nicht zur Verfügung steht.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Fensterheber der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß bei einfacher und bequemer
Montage, sowie kostengünstiger Herstellung genügend Stauraum im Mittelbereich der
Fahrzeugtür zur Verfügung steht.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei dem Seilzug-Fensterheber mit den eingangs
genannten Merkmalen i. w. dadurch gelöst, daß die Seiltrommel des motorischen Antriebs
i. w. im Bereich eines Endes der Führungsschiene angeordnet ist und ein Umlenkmittel
für den Seilzug bildet. Hierdurch wird gewährleistet, daß im Mittelbereich der mit
dem erfindungsgemäßen Seilzug-Fensterheber ausgerüsteten Fahrzeugtür ausreichend Stauraum
zur Verfügung steht und auch für eine ausreichende Bewegungsfreiheit für den Fahrer
gesorgt ist. Dadurch, daß die Seiltrommel des Antriebs selbst ein Umlenkmittel für
den Seilzug bildet, entfällt gegenüber den herkömmlichen Fensterhebern ein ansonsten
erforderliches zusätzliches Umlenkmittel. Hierdurch können die Herstellungskosten
des Fensterhebers weiter reduziert werden. Ein weiterer mit der Erfindung erzielbarer
Vorteil besteht darin, daß der Seilzug über alle Umlenkungen in gleicher Richtung
gebogen wird, was sich auf die Lebensdauer des Seilzuges äußerst günstig auswirkt,
da die ansonsten auftretenden Wechselbiegungen des Seilzuges vermieden sind.
[0006] Von Vorteil ist der motorische Antrieb unmittelbar an der Führungsschiene montiert.
Durch diese Maßnahme kann auf einen ansonsten erforderlich werdenden zusätzlichen
Adapter zur Festlegung des Antriebes an der Führungsschiene verzichtet werden.
[0007] Nach einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Seiltrommel
im Bereich eines unteren, im eingebauten Zustand bodenseitigen Endes der Führungsschiene
angeordnet. Diese Maßnahme erweist sich insbesondere dann von Vorteil, wenn in dem
Schachtbereich der Fahrzeugtür neben der Fensterscheibe nicht genügend Raum für den
Antrieb zur Verfügung steht. Sofern in Sonderfällen ein solcher Raum zur Unterbringung
des Antriebes dennoch vorhanden sein sollte, besteht natürlich auch die Möglichkeit,
den Antrieb im Bereich des oberen Endes der Führungsschiene anzubringen.
[0008] Eine weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß durch entsprechende Auslegung der Wickelrichtung der Seilzuges auf der Seiltrommel
in einer untersten Position des Mitnehmers der Seilzug auf einem der Führungsschienen
nächstliegenden Abschnitt der Seiltrommel angeordnet ist, während in einer oberen
Position des Mitnehmers der Seilzug auf einem der Führungsschiene weiter abliegenden
Abschnitt der Seiltrommel angeordnet ist. Hierdurch ist ein Verkippen des Mitnehmers,
insbesondere in einer unteren Position bei einer Öffnungsstellung der Fensterscheibe
vermieden. Der Seilzug läuft somit in der unteren Stellung des Mitnehmers i. w. parallel
zum Boden der Führungsschiene auf der Seiltrommel.
[0009] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung bei einem Seilzug-Fensterheber
mit einer vorderen und hinteren Führungsschiene und jeweils einem darin geführten
Mitnehmer, die mit dem insbesondere in Form einer gekreuzten Schleife bzw. in 8-Form
angeordneten Seilzug gekoppelt sind, besteht darin, daß die Seiltrommel im Bereich
eines unteren Endes einer der Führungsschienen angeordnet ist.
[0010] Die Erfindung ist somit gleichermaßen von Vorteil bei einem Einschienen- wie auch
einem Zweischienen-Fensterheber einsetzbar.
[0011] Dabei besteht die Möglichkeit, daß die Seiltrommel entweder an der vorderen Führungsschiene
bzw. an der hinteren Führungsschiene jeweils entweder am oberen oder am unteren Ende
der jeweiligen Führungsschiene angeordnet ist. In jedem Fall wird im Mittelbereich
der Fahrzeugtür Stauraum o. dgl. geschaffen, wobei zusätzlich ein ansonsten an der
jeweiligen Führungsschiene erforderliches Umlenkmittel entfallen kann, da dieses Umlenkmittel
durch die Seiltrommel des Antriebes des Fensterhebers ersetzt wird.
[0012] Insbesondere dann, wenn die Seiltrommel an dem unteren Ende einer Führungsschiene
angebracht ist, ergibt sich der weitere Vorteil einer Vereinfachung der Montage des
Seilzug-Fensterhebers an der Türinnenseite, da der Seilzug-Fensterheber leichter durch
die Montageöffnung in den Türkörper eingebracht werden kann.
[0013] Von Vorteil ist der Antrieb im Bereich des Gehäuses der Seiltrommel an der Führungsschiene
montiert.
[0014] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispieles anhand der
Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Zweischienen-Fensterheber nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung und
- Figur 2
- einen Einschienen-Fensterheber nach einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0016] Der Fensterheber gemäß Figur 1 besteht aus zwei im Abstand voneinander angeordneten
Führungsschienen 1, welche an der Innenhaut der Fahrzeugtür, bspw. mittels einer Verschraubung
mit zusätzlichen Höhenausgleich, festgelegt werden. Auf den Führungsschienen 1 ist
jeweils ein mit der Scheibe verbindbarer Mitnehmer 2 in etwa vertikaler Richtung verschiebbar.
Die Verschiebung des Mitnehmers 2 zum Öffnen und Schließen der Scheibe erfolgt über
einen Seilzug 3, welcher über eine gekreuzte Schleife auf- und abbewegbar ist. Der
Seilzug 3 ist mittels an den Enden der Führungsschienen 1 angeordneten Umlenkungen
4 geführt. Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist die an der linken Führungsschiene 1 angeordnete
Umlenkung durch die Seiltrommel 5 des Antriebes 6 des Fensterhebers gebildet. Hierdurch
kann gegenüber dem Stand der Technik auf eine Umlenkung 4 verzichtet werden. Gleichzeitig
wird der Vorteil erreicht, daß der Seilzug 3 nur jeweils in einer Richtung gebogen
wird, so daß die von dem Stand der Technik her bekannte Wechselbiegung und damit ein
erhöhter Verschleiß des Seilzuges 3 vermieden ist.
[0017] Der Seilzug 3 selbst ist endlos auf die Seiltrommel 5 aufgewickelt. Durch Betätigen
des Elektromotors in die eine oder andere Drehrichtung wird der Seilzug 3 längs der
Führungsschienen 2 und damit über die Mitnehmer 2 die Fensterscheibe auf- und abbewegt.
Ein weiterer Vorteil der Ausführungsform gemäß Figur 1 ist, daß auf einen zusätzlichen
Adapter zur Festlegung des Antriebes 6 an der Führungsschiene verzichtet werden kann.
Ein weiterer Vorteil ist, daß sich die Montage des Fensterhebers an der Türinnenseite
vereinfacht, da der Fensterheber mit am unteren Ende der Einführungsschiene 1 angeordneten
Antrieb sich leichter durch die Montageöffnung in den Türkörper einbringen läßt, als
in dem Fall, wenn der Antrieb 6 nach dem Stand der Technik im mittleren Bereich der
Führungsschiene angeordnet ist.
[0018] Die Montage des Antriebes 6 an der Führungsschiene 1 erfolgt vorteilhafterweise im
Bereich des Gehäuses der Seiltrommel 5. Die Wickelrichtung des Seilzuges 3 auf der
Seiltrommel 5 sollte dabei so ausgelegt werden, daß in der untersten Stellung des
Mitnehmers 2 der Seilzug 3 auf der der Führungsschiene 1 nächstliegenden Rille der
Seiltrommel 5 liegt, während bei in Schließstellung befindlichem Mitnehmer 2 der Seilzug
3 auf der weiter äußeren Rille der Seiltrommel 5 zu liegen kommt. Hierdurch ist ein
Verkippen des Mitnehmers 2, insbesondere in einer unteren Position bei einer Öffnungsstellung
der Fensterscheibe vermieden. Der Seilzug 3 läuft somit in der unteren Stellung des
Mitnehmers 2 parallel zum Boden der Führungsschiene 1 auf die Seiltrommel 5.
[0019] Figur 2 zeigt einen Einschienen-Fensterheber, wobei im Vergleich zu Figur 1 gleichen
Bauteile mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Mit Figur 2 soll insbesondere
gezeigt werden, daß ein Umlenkmittel 4 bildende Seiltrommel 5 auch bei einem Einschienen-Fensterheber
einsetzbar ist.
[0020] Ersichtlich kann bei den hier gewählten Ausführungsformen die sonst erforderliche
Seilausgleichsfeder an dem einen Abgang des Gehäuses der Seiltrommel 5 entfallen.
Allerdings kann insoweit im Bereich der Anlenkung des Mitnehmers 2 an dem Seilzug
3 eine Seilausgleichseinrichtung u. U. vorsehen werden.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- - Führungsschiene
- 2
- - Mitnehmer
- 3
- - Seilzug
- 4
- - Umlenkmittel
- 5
- - Seiltrommel
- 6
- - Antrieb
1. Seilzug-Fensterheber mit motorischem Antrieb (6), insbesondere für den Einbau in Fahrzeugen
o. dgl., bestehend aus wenigstens einer Führungsschiene (1) mit einem darin geführten,
mit der Fensterscheibe verbindbaren Mitnehmer (2), wobei der Seilzug (3) mit dem Mitnehmer
(2) gekoppelt sowie mittels i. w. im Bereich der Enden der Führungsschiene (1) angeordneten
Umlenkmitteln (4) geführt ist und mit einer Seiltrommel (5) des Antriebes (6) in Antriebsverbindung
steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (5) des motorischen Antriebs (6)
i. w. im Bereich eines Endes der Führungsschiene (1) angeordnet ist und ein Umlenkmittel
(4) für den Seilzug (3) bildet.
2. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der motorische Antrieb (6)
an der Führungsschiene (1) montiert ist.
3. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Seiltrommel (5) im Bereich eines unteren, im eingebauten Zustand bodenseitigen Endes
der Führungsschiene (1) angeordnet ist.
4. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
durch entsprechende Auslegung der Wickelrichtung der Seilzuges (3) auf der Seiltrommel
(5) in einer unteren Position des Mitnehmers (2) der Seilzug (3) auf einem der Führungsschiene
(1) nächstliegenden Abschnitt der Seiltrommel (5) angeordnet ist, während in einer
oberen Position des Mitnehmers (2) der Seilzug (3) auf einem der Führungsschiene weiter
abliegenden Abschnitt der Seiltrommel (5) angeordnet ist.
5. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer vorderen und hinteren
Führungsschiene (1) und jeweils einem darin geführten Mitnehmer (2), die mit dem insbesondere
einer gekreuzten Schleife bzw. in 8-Form angeordneten Seilzug (3) gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (5) im Bereich eines unteren Endes einer
der Führungsschienen (1) angeordnet ist.
6. Fensterheber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (5) an der
vorderen Führungsschiene (1) angeordnet ist.
7. Fensterheber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (5) an der
hinteren Führungsschiene (1) angeordnet ist.
8. Fensterheber nach der einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (6) im Bereich des Gehäuses der Seiltrommel (5) an der Führungsschiene
(1) montiert ist.