[0001] Die Erfindung betrifft ein Tor oder dergleichen Verschließeinrichtung mit einem mittels
eines elektrischen Gleichstrommotor-Antriebsaggregates zwischen Schließ- und Offenstellung
bewegbaren ein- oder mehrteiligen Torblatt, an welches die Abtriebswelle des Antriebsaggregates
getrieblich angeschlossen ist und dessen Bewegungsstrecke proportional durch eine
Impulsfolge wiedergegeben wird, welche von der Drehbewegung einer Welle des Antriebsaggregates
abgeleitet ist und die einer Zahleinrichtung in einer Auswerteschaltung zugeführt
wird, deren Zählstände mit Speicherwerten für vorbestimmte bzw. zuvor eingegebene
Torblattstellungen verglichen werden und bei Koinzidenz zu Steuersignalen für das
Antriebsaggregat ausgewertet sind.
[0002] Unter den hier angesprochenen Toren oder dergleichen sollen neben eigentlichen Toren
aller Art als Gebäude- oder Geländeabschluß auch Türen, Fenster, Rolladen, Markisen
und so weiter verstanden werden, die einer motorischen Betätigung zugänglich sind.
[0003] Zur Vermeidung von in den Endlagen der Bewegungsstrecke des Torblattes angebrachten
Endschaltern hat man bereits die Bewegungsstrecke durch eine Impulsfolge nachgebildet
mit dem Erfolg, daß die Steuerung des Antriebes für die Abschlatung der Torblattbewegung
in den Endstellungen durch Zählen der bewegungsstreckenabhängigen Impulsfolge und
Vergleich mit die Endstellungen markierenden Speicherwerten auf kleinstem Raume untergebracht
werden kann, beispielsweise in demselben Gehäuse wie der Antriebsmotor. Die Speicherwerte
können dabei nach Installation des Tores durch Verfahren des Torblattes mittels Handsteuerung
bzw. niedriger Antriebsgeschwindigkeit - Schleichgang - unter einzelnen der dabei
abgegebenen Impulsfolge den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechend festgelegt werden.
[0004] Aufgrund der - spielfreien oder doch zumindest annähernd spielfreien - getrieblichen
Verbindung zwischen Torblatt und Abtriebswelle des Antriebsaggregates ist die Zahl
der Umdrehungen dieser und anderer Wellen des Antriebsaggregates eine entsprechend
genaue Wiedergabe der Bewegungsstrecke des Torblattes. Daher wird die der Bewegungsstrecke
entsprechende Impulsfolge oder Impulszahl durch einen Wandler erzeugt, der an eine
der Wellen des Antriebsaggregates angeordnet ist. Dabei kann es sich um eine radial
geschlitzte Scheibe handeln, auf deren Schlitzanordnung eine Lichtschranke ausgerichtet
ist, so daß die umlaufende Scheibe im Abstand der Schlitze am Ausgang der Lichtschranke
Impulse erzeugt, oder es kann eine Magnetinduktionseinrichtung vorgesehen sein, bei
der ein Dauermagnet mit einer Welle des Antriebes umläuft und in einer ortsfesten
Spule Induktionsströme erzeugt. Diese bekannten Ausführungen sind hinsichtlich der
besonderen Bauteile des Platzbedarfes, der Anfälligkeit gegen Verschmutzung etc. verhältnismäßig
aufwendig. Auch ist die Auflösung, d.h. die Zahl der Impulse pro Streckenabschnitt
beispielsweise einer Wellenumdrehung, eher gering, was der Genauigkeit des Einfahrens
in die jeweilige Endstellung abträglich ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tor mit einem Gleichstrom-Antriebsaggregat
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, dessen bewegungsstreckenabhängige
Impulsfolgegewinnung wesentlich einfacher, raumsparend und betriebssicher ausgestaltet
ist und eine hoche Auflösung gewährleistet.
[0006] Ausgehend von einem Tor mit Antrieb der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Detektoreinrichtung für die Erfassung von
Speisestromänderungen des laufenden Gleichstrommotors, die durch dessen Kommutator
veranlaßt sind, an deren Ausgang die der Bewegungsstrecke proportionale Impulsfolge
auftritt.
[0007] Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß diese Vorgehensweise praktisch keine insbesondere
mechanischen Bauelemente benötigt, sondern vorhandene Einrichtungen, nämlich den Kommutator
des Läufers des Gleichstrommotors, als Impulsbildner ausnutzt. Die Erzeugung der Impulsreihe
geschieht also nur durch elektrotechnische Weiterverarbeitung und damit kleinräumig,
verschmutzungsunabhängig und somit wartungsfrei, wobei eine hoche Auflösung, nämlich
eine der Segmentzahl des Kommutators entsprechende Anzahl von Impulsen pro Motorwellenumdrehung
erreicht wird. Diese Eigenschaften sind vom besonderen Wert für den Torblattantrieb,
weil dort kleinräumig und möglichst wartungsarm sowie mit möglichst genauem Anfahren
der Endlagen gearbeitet werden muß. Dabei ist weiteren von besonderem Vorteil, daß
die Festlegung der den Endstellungen des Torblattes entsprechenden Speicherwerte in
einer Speichereinrichtung durch Zählen mit eben der vorgeschilderten Impulsfolge zu
Beginn des Torbetriebes und gegebenenfalls in zyklisch korrigierter Weise auch während
der nachfolgenden Betriebszeit praktisch ohne weiteren Aufwand möglich ist.
[0008] Die mit dem Kommutator bewerkstelligte Stromwendung in den Wicklungsschleifen des
Motorläufers macht sich in bekannter Weise als rhythmische Stromänderung im Speisestromkreis
des Motorläufers bemerkbar, und zwar regelmäßig in Form eines durch die Kommutatorlamellenübergänge
bedingten überlagerten Gleichstroms. Diese Speisestromänderung kann mittels eines
Detektors erfaßt werden, wobei berührungslos arbeitende elektromagnetische Detektoren
in Frage kommen. In besonders einfacher Weise wird ein Widerstandselement in den Speisestromkreis
eingeschaltet, was grundsätzlich in Parallelschaltung zum Bürstenpaar des Kommutators
geschehen könnte, vorzugsweise jedoch in Reihenschaltung zu diesen geschieht. Sofern
das so gewonnene pulsierende Signal nicht ohne weiteres sicher genug verarbeitbar
ist, läßt es sich aufbereiten, beispielsweise derart, daß man nach Ausfiltern oder
Aussieben des Gleichstromeanteiles eine Verstärkung und eine Impulsformung vornimmt.
Die mit einem solchen Antrieb besonders vorteilhaft zu betreibenden Tore sind insbesondere
Garagenschwingtore, Deckengliedertore, Rolltore, Schiebetore und dergleichen. Insbesondere
solche die aufgrund des Gleichstrommotors und dessen einfacher Drehzahlsteuerung mit
gegenüber der Betriebsgeschwindigkeit niedrigerer Geschwindigkeit in eine oder beide
Endlagen verfahrbar sind.
[0009] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispieles
nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Vertikalschnitt senkrecht zur Fläche der Garagenöffnung mit schematischer
Wiedergabe eines Tores und dessen Antriebsaggregat;
Figur 2 eine schematische Schaltskizze für die Ableitung und Aufbereitung einer durch
Kommutatordrehung erzeugten, wegstreckenabhängigen Impulsfolge.
[0010] Figur 1 zeigt ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Garagentor in schematischer Halboffen-Stellung
im Bereich einer Garageneinfahrt, dessen über Kopf bewegbares Torblatt (2) - Schwingtorblatt
- mittels im Bereich der oberen Innenkante gelagerten Rollen in horizontalen Führungsschienen
und im übrigen durch ein Lenkgestänge 4 in bekannter Weise geführt ist und an dem
eine Gewichtsausgleichsfeder 5 angreift. Die horizontale Führungsschiene 3, der Lenker
4 und der Feder 5 sind nur hinsichtlich eines Seitenbereiches des Tores dargestellt
und in gleicher Weise für die andere Torseite vorgesehen.
[0011] In Deckenbereich der Garage ist in bekannter Weise ein insgesamt mit 6 bezeichnetes
Antriebsaggregat ortsfest angeordnet, das eine Schlittenführungsschiene 7, die sich
parallel zu den horizontalen Führungsschienen 3 erstreckt, und ein Antriebsgehäuse
8 aufweist. In der Schlittenführungsschiene 7 ist ein Schlitten längsverschiebbar
geführt, der einerseits an einer in der Schiene als Endloskette oder Endlosband ausgebildeten
Verschiebeeinrichtung befestigt ist und andererseits über ein Lenkgestänge mit dem
Torblatt in Verbindung steht. Die Transporteinrichtung wird von der Antriebswelle
eines Gleichstrommotors mit anschließendem Getriebe derart hin- und hergehend bewegt,
daß der Schlitten in der Schlittenführungsschiene zwischen zwei Endstellungen verschiebbar
ist, in deren einer das angeschlossene Torblatt in seiner Schließstellung und in deren
anderer in seiner Offenstellung ist. Der Gleichstrommotor mit anschließendem Getriebe
sowie eine Steuerungseinrichtung für das Verfahren des Torblattes befinden sich im
Antriebsgehäuse 8.
[0012] Figur 2 zeigt ein schematisiertes Blockschaltbild für die Gewinnung der bewegungsstreckenabhängigen
Impulsfolge. Zu diesem Zwecke ist in den Speisestromkreis für den Gleichstrommotor
9, dessen Kommutator 10 zur Verdeutlichung neben dem Motorsymbol wiedergegeben ist,
eine Detektoreinrichtung 11 derart eingeschaltet, daß in Reihe zu dem Kollektor 10
des Motors 9 ein Widerstand 12 in den Speisestromkreis eingeschaltet ist, an welchem
die bei laufenden Motor durch die Lamellenübergänge des Kommutators 10 bzw. die Stromwendung
in den an die Lamellen angeschlossenen Windungen der Rotorwicklung erzeugten Speisestromänderungen
als entsprechend modelliertes Gleichstromsignal auftritt, wie dies unterhalb des Widerstandselementes
12 grafisch angedeutet ist. Das modellierte Signal wird abgegriffen und über ein Siebglied
- hier ein Kondensator - geleitet, so daß der Gleichstromanteil entfällt und die Stromänderung
als Wechselstromsignal auftritt, wie dies zwischen dem Kondensator 13 und einem sich
daran anschließenden Verstärker 14 grafisch angedeutet ist. Die verstärkten Signale
werden einem Schmitt-Trigger 15 zugeleitet, an dessen Ausgang die Impulsfolge als
Rechteckimpulsreihe 16 auftritt. Diese Impulsfolge wird in die Zähleinrichtung 17
eingegeben und hinsichtlich der jeweils erreichten Werte mit gespeicherten Werten
verglichen, die die Endstellungen des Torblattes angeben, was durch den Prozessor
18 symbolisiert ist. Bei Übereinstimmung von Zählerstand und Speicherwert wird ein
Abschaltsignal erzeugt, des den Speisestromkreis für den Gleichstrommotor 9 unterbricht.
[0013] Das Symbol 9 für den Gleichstrommotor betrifft nur dessen Rotorspeisung und sagt
über die Ausgestaltung des Stators nichts aus. Dieser kann beliebig ausgebildet sein.
Aufgrund der Ankopplung der Motorwelle getrieblich an das Torblatt ist die Drehzahl
der Motorwelle bzw. dessen Drehbewegung allgemein ein synchrones Abbild der Bewegungsstrecke
des Torblattes. Die bei laufenden Motor 9 durch die Stromwendung in den Rotorspulen
erzeugten Stromspitzen entsprechen in der Zahl ihrer Aufeinanderfolge somit synchron
der Drehbewegung des Rotors und damit der Bewegungsstrecke des Torblattes. Aufgrund
der Vielzahl von Kollektorlamellen ergibt sich somit eine hoche Auflösung für die
Drehbewegung der Rotorwelle und damit die Torblattbewegungsstrecke. Wodurch eine genauere
Ansteuerung der Endstellungen des Torblattes wie auch eine genaue Festlegung der diesen
Endstellungen entsprechenden Speicherwerte im Zuge der Einrichtung des Torbetriebes
gegeben ist.
1. Tor oder dergleichen Verschließeinrichtung mit einem mittels eines elektrischen Gleichstrommotor-Antriebsaggregates
(9, 6) zwischen Schließ- und Offenstellung bewegbaren ein- oder mehrteiligen Torblatt
(2), an welches die Abtriebswelle des Antriebsaggregates getrieblich angeschlossen
ist und dessen Bewegungsstrecke proportional durch eine Impulsfolge (16) wiedergegeben
wird, welche von der Drehbewegung einer Welle des Antriebsaggregates (6) abgeleitet
ist und die einer Zähleinrichtung (17) in einer Auswerteschaltung (17, 18) zugeführt
wird, deren Zählstände mit Speicherwerten für vorbestimmte bzw. zuvor eingegebene
Torblattstellungen verglichen werden und bei Koinzidenz zu Steuersignalen für das
Antriebsaggregat (6) ausgewertet sind,
gekennzeichnet durch
eine Detektoreinrichtung (11) für die Erfassung von Speisestromänderungen des laufenden
Gleichstrommotors (9), die durch dessen Kommutator (10) veranlaßt sind, an deren Ausgang
die der Bewegungsstrecke proportionale Impulsfolge (16) auftritt.
2. Tor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektoreinrichtung (11) ein elektrisches Widerstandselement (12) aufweist.
3. Tor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Widerstandselement (12) in Reihe zu dem Kommutator (10) des Gleichstrommotors
(9) geschaltet ist.
4. Tor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektoreinrichtung (11) ein Siebglied (13) aufweist.
5. Tor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektoreinrichtung (11) einen Impulsformer, beispielsweise Schmitt-Trigger
(15), aufweist.
6. Tor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Torblatt als über Kopf bewegbares Garagen-Schwingtorblatt (2) ausgebildet
ist.
7. Tor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Torblatt als Deckengliedertorblatt ausgebildet ist.
8. Tor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Torblatt (2) mittels des Gleichstrommotors (9) mit gegenüber der übrigen Geschwindigkeit
verringerter Geschwindigkeit in die Schließ- und/oder Offenstellung verfahrbar gesteuert
ist.