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EP 0 749 131 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.12.1996 Patentblatt 1996/51 |
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Anmeldetag: 01.06.1996 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: H01B 13/02 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI NL PT SE |
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Priorität: |
06.06.1995 AT 962/95
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Anmelder: Seibert, Gerhard |
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2500 Baden (AT) |
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Erfinder: |
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- Seibert, Gerhard, Dipl.-Ing.
2500 Baden (AT)
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Vertreter: Mende, Eberhard, Dipl.-Ing. |
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c/o Alcatel Kabel Beteiligungs-AG
Kabelkamp 20 30179 Hannover 30179 Hannover (DE) |
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Verfahren zur Herstellung einer Kabelverseilung |
(57) Vorrichtung zur Herstellung einer Kabelverseilung aus z.B. sektorförmigen sehr steifen
isolierten elektrischen Leitern in wechselnder Schlagrichtung. Nichtrunde Drähte müssen
in jedem Schlag einmal in der eigenen Achse verdrillt werden. Die dabei erforderliche
formschlüssige Führung muß den kunststoffisolierten Draht sehr eng umfassen und beschädigt
die Isolierung. Um die großen Verdrehkräfte ohne Beschädigung der Leiterisolation (aus Kunststoff)
aufzubringen, werden die einzelnen Leiterelemente im Legekopf bogenförmig aus ihrer
gestreckten Lage heraus umgelenkt, sodaß jeder Leiter einen Hebelarm für seine eigene
Verdrillung im Verseilpunkt bildet.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kabelverseilung (4) aus
Einzeladern - insbesondere Adern nichtrunden Querschnitts wie z.B. für Hochspannungskabel
aus drei oder vier sektorförmigen Leitern (1) aus Kupfer oder Aluminium mit großen
Querschnitten mit einer Kunststoffisolierung (2) - mit wechselnder Schlagrichtung.
[0002] Vorrichtungen zum Verseilen mit wechselnder Schlagrichtung sind für runde Adern bekannt.
Sektorförmige Drähte müssen jedoch, anders als runde Drähte, wegen ihrer Passform
im Seil zusätzlich einmal pro Schlag (Umdrehung) um ihre Achse verdrillt werden (Verseilen
ohne Rückdrehung). Das bedeutet, daß hohe Drehmomente auf die einzelnen Drähte/Adern
(bezogen auf deren Längsachsen) aufgebracht werden müssen.
[0003] Die EP-A1-0582802 beschreibt eine Verseilmaschine mit wechselnder Schlagrichtung
für Drähte runden Querschnitts. Sie besteht aus einer feststehenden Einlaufführung
in einen Drallpeicher und einem hin- und herrotierenden Legekopf mit Führungen für
jeden Draht. Wenn nun die Drähte um ihre Achse verdrillt werden sollen, dann müssen
sie im Legekopf drehfest gehalten werden. Es ist naheliegend, dafür formschlüssig
zum Drahtquerschnitt angepaßte Führungen und Führungsrollen einzusetzen. Jedoch ist
das, abhängig von der Festigkeit und Art (Al, Cu - eindrähtig massiv oder mehrdrähtig
verseilt) des verwendeten Leiters, praktisch kaum möglich, ohne daß die Leiterisolierung
aus Kunststoff beschädigt wird. Zumal die Form der kreissektorförmigen Leiterquerschnitte
mit 90° oder 120° Sektorwinkel durch relativ große Abrundungen an den Ecken nur wenig
"Angriff" für eine Profilführung bietet.
[0004] Bei der vorliegenden Erfindung werden die, die Drehkraft aufbringenden Profilrollen
(5, 6) am Legekopf (3) so in einem Bogen angeordnet, daß für das Verdrehen der Adern
(1...Leiter, 2...Isolierung) ein Kurbelarm gebildet wird, mit dem Radius R, sodaß
die jeweilige Umfangkraft P
u so klein wird, daß die Aderisolierung aus Kunststoff nicht beschädigt wird.
[0005] Fig. 1 und Fig 2 zeigen beispielhaft einen solchen Legekopf (3), wobei der, in Drahtlaufrichtung
(7) davorliegende "gestreckte Drallspeicher" nicht dargestellt ist. Der Legekopf (3)
ist in den Lagerstellen (10, 11) drehbar gelagen, er wird vom Motor (12) und dem Riemenantrieb
(13) oszilierend angetrieben. Die einzelnen Drähte (1) mit ihrer Isolierung (2) kommen
in Durchlaufrichtung (7) aus dem "Drallspeicher".
[0006] Um nun die nötige Drehkraft zuin Verdrillen der steifen Drähte um ihre Längsachsen
nicht an den abgerundeten Ecken (14) der Drähte angreifen zu lassen, werden die Drähte
aus ihrer eigentlich idealen gestreckten Lage bogenförmig nach außen geführt, sodaß
jeder Draht (1) einen Hebelarm mit dem Radius R bildet. Die erforderliche Umfangskraft
P
u wird dadurch weitaus kleiner, sie hat dann die ganze Querschnittshöhe als Angriffslinie,
sodaß die spezifische Flächenpressung klein genug wird, um die Isolierung (2) nicht
zu beschädigen. Die Verseilung wird im Verseilnippel (9) gebildet und läuft in Richtung
8 in eine "Drallsperre" bekannter Art.
[0007] In der dargestellten Fig. 1 wird beispielhaft die bogenförmige Führung aus mehreren
kleineren Rollen dargestellt das verkleinert die Baugröße des Verseilkopfes. Es könnte
aber auch jeweils nur eine einzige Rolle eventuell größeren Durchmessers (der Steifigkeit
der Verseilelemente entsprechend) ausgeführt werden.
1. Vorrichtung zur Herstellung einer Kabelverseilung (4) mit wechselnder Schlagrichtung
aus Einzeldrähten (1) runden oder vornehmlich nicht runden Querschnitts, welche ohne
Rückdrehung verseilt werden sollen, dadurch gekennzeichnet, daß der in wechselnder Drehrichtung antreibbare Legekopf (3) für jeden Draht eine
bogenförmige Rollenführung aufweist, deren Rollenprofil (5) an die Querschnittsform
der Drähte (1) angepaßt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, in Laufrichtung (7) der Drähte (1) gesehen, vor dem Legekopf (3) ein Drallspeicher
für die einzelnen Elemente (1) der Verseilung vorgesehen ist, der aus drehbar gelagerten
Führungsscheiben gebildet wird und die Führungsscheiben dem Profil der Drähte angepaßte
Führungsrollen aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsscheiben synchron zum Verseilkopf, über eine Transmissionswelle
mit abgesetzt unterschiedlichen Übersetzungen angetrieben werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die feststehende Einlaufführung in den Drallspeicher, in gleicher Art wie der
Legekopf nach Anspruch 1, für jeden Draht eine bogenförmige Rollenführung aufweist,
deren Rollenprofil an die Querschnittsform der Drähte angepaßt ist.

