[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schraubklemme gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Eine derartige Schraubklemme wurde durch die WO 91/17588 bekannt. Bei dieser bekannten
Klemme ist die in Einschraubrichtung der Klemmschraube erste Klemmplatte fest im Gehäuse
angeordnet und weist eine glatte Bohrung auf, die von der Klemmschraube durchsetzt
ist. Die zweite Klemmplatte ist im Gehäuse unverdrehbar, jedoch axial verschiebbar
gehalten.
[0003] Weiters ist im Bereich der ersten Klemmplatte ein Federblech gehalten, das eine von
radialen Schlitzen umgebene Bohrung aufweist, deren Durchmesser im wesentlichen dem
Kerndurchmesser des Gewindeschaftes der Klemmschraube entspricht.
[0004] Die Länge des Gewindeschaftes der Klemmschraube ist dabei so bemessen, daß bei auf
der ersten Klemmplatte aufliegendem Kopf der Klemmschraube das Federblech im gewindelosen
Halsbereich der Klemmschraube liegt und es daher zu keiner Verspannung des Gewindes
kommen kann und bei voll geöffneter Klemme der Gewindeschaft der Klemmschraube erst
dann außer Eingriff mit der Gewindebohrung der zweiten Klemmplatte gerät, wenn der
Gewindeschaft bereits wieder in Eingriff mit dem Federblech ist, wodurch die Klemmschraube
weiter aus der Klemme herausgedreht werden kann, um das Einführen eines Kabelschuhs
in die Klemme zu erleichtern.
[0005] Der Nachteil dieser bekannten Klemme liegt in einem erheblichen Aufwand bei der Zusammenstellung
der Klemme, der zu einem erheblichen Teil durch das Federblech bestimmt ist, das mit
der ersten Klemmplatte verbunden werden muß.
[0006] Ziel der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu vermeiden und eine Schraubklemme der
eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, die einfach hergestellt und einfach zusammengestellt
werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Schraubklemme der eingangs erwähnten Art durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht.
[0008] Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen ergibt sich ein sehr einfacher Aufbau der Schraubklemme
mit einem Minimum an Einzelteilen, wobei diese auch sehr einfach in ein entsprechendes
Gehäuse eingebaut werden können.
[0009] Dabei ist aufgrund der Ausbildung der Schraube und der axialen Verschiebbarkeit der
ersten Klemmplatte sichergestellt, daß es zu keinem Verspannen des Gewindes des Schaftes
der Klemmschraube kommt. Dabei ist auch gewährleistet, daß es beim Lockern der Klemmschraube
bzw. beim Herausdrehen derselben zu einem sicheren Öffnen der Schraubklemme kommt
und die beiden Klemmplatten auseinander getrieben werden. Dabei ist aufgrund der seitlich
aufgebogenen federnden Lappen der axial verschiebbar gehaltenen ersten Klemmplatte
ein sicherer Halt der Klemmschraube auch dann gewährleistet, wenn diese aus der Gewindebohrung
der zweiten, festen Klemmplatte herausgeschraubt ist.
[0010] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 2 vorzusehen.
[0011] Durch die Merkmale des Anspruches 3 ist sichergestellt, daß die beiden Klemmplatten
in ihren voll geöffneten Stellungen verbleiben, auch wenn Erschütterungen oder Vibrationen
auf diese einwirken. Vorzugsweise verläuft bei einem solchen Einbau der Klemme die
Klemmschraube, von deren Kopf aus gesehen, schräg von unten nach oben.
[0012] Durch die Merkmale des Anspruches 4 wird das Einschieben eines Kabelschuhs zwischen
den feststehenden und den beweglichen Kontakt erleichtert.
[0013] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 und 2 Schnitte durch ein Gehäuse mit eine erfindungsgemäßen Schraubklemme in
Quer- und Längsrichtung eines festen Kontaktes derselben im geöffneten Zustand der
Klemme
Fig. 3 einen Schnitt durch die Schraubklemme nach den Fig. 1 und 2 entlang der Linie
III-III,
Fig. 4 eine axonometrische Darstellung einer beweglichen Klemmplatte,
Fig. 5 eine Klemme mit geklemmtem Kabelschuh und
Fig. 6 eine Klemme nach den Fig. 1 bis 3 während des Öffnens.
[0014] Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine erfindungsgemäße Schraubklemme in einem mehrteiligen
Gehäuse. Dabei ist eine feste Klemmplatte 1 in einem Grundkörper 2 des Gehäuses gehalten,
wobei unterhalb des Klemmbereiches eine konische Vertiefung 3 im Grundkörper 2 vorgesehen
ist. Oberhalb der festen Klemmplatte 1 ist eine randoffene Ausnehmung 4 im Grundkörper
2 vorgesehen, in der eine bewegliche Klemmplatte 5 unverdrehbar aber axial verschiebbar
gehalten ist. Dabei weist die Ausnehmung 4, wie auch die bewegliche Klemmplatte 5,
die in Einschraubrichtung einer Klemmschraube 14 als erste durchsetzt wird, einen
im wesentlichen rechteckigen Querschnitt in einer parallel zur festen Klemmplatte
1 geführten Schnitt auf.
[0015] Der Grundkörper 2 ist von einem Abdeckteil 6 überdeckt, der eine im Querschnitt rechteckige
und sich gegen den Grundkörper zu trogartig erweiternde Ausnehmung 7 aufweist, die
im wesentlichen koaxial mit der Ausnehmung 4 des Grundkörpers 2 ausgerichtet ist.
Weiters ist eine in die Ausnehmung 7 mündende Montagebohrung 8 vorgesehen, die zum
Einstecken eines Schraubendrehers dient.
[0016] Wie aus der Fig. 4 zu ersehen ist, weist die bewegliche Klemmplatte 5 einen im wesentlichen
ebenen Klemmteil 9 und zu dessen beiden Längsseiten zwei aufgebogene federnde Lappen
10 auf, die kegelmantelförmig verformte Abschnitte 11 aufweisen. An diese schließen
sich im Querschnitt kreisbogenförmig ausgebildete Abschnitte 12 an. Der innere Radius
der kreisbogenförmigen Abschnitte 12 ist kleiner als der Radius des Kopfes 13 der
Klemmschraube 14, sodaß diese klemmend gehalten werden kann, wenn der Kopf 13 der
Klemmschraube 14 in den Bereich der Abschnitte 12 eindringt und diese auseinanderdrängt.
[0017] Die Klemmschraube 14 greift in eine Gewindebohrung 15 der beweglichen Klemmplatte
5 und eine Gewindebohrung 16 der festen Klemmplatte 1 ein, wobei die letztere eine
Verdickung 17 aufweist, die von der Gewindebohrung 16 durchsetzt ist.
[0018] Die Klemmschraube 14 weist einen gewindelosen Hals 18, dessen axiale Erstreckung
die Dicke des ebenen Klemmteiles 9 der beweglichen Klemmplatte 5 übersteigt, und einen
ebenfalls gewindelosen Endabschnitt 19 auf, wobei der Durchmesser dieser beiden gewindelosen
Abschnitte kleiner als der Innendurchmesser der Gewindebohrungen 15, 16 ist. Die zwischen
den beiden gewindelosen Abschnitten 18, 19 der Klemmschraube 14 verbleibende Länge
des Gewindes derselben ist größer als die Differenz zwischen dem Abstand des Bodens
22 der Ausnehmung 7 des Abdeckteiles 6 von der diesem zugekehrten Seite der festen
Klemmplatte 1 und der Höhe der beweglichen Klemmplatte 5 einschließlich ihrer beiden
Lappen 10. Der gewindelose Abschnitt 19 der Klemmschraube 14 weist eine axiale Erstreckung
auf, die die Dicke des Klemmteiles 9 der Klemmplatte 5 nicht übersteigt.
[0019] Die Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße Schraubklemme mit geklemmtem Kabelschuh 20,
wobei das Einstecken des Kabelschuhs 21 zwischen die beiden Klemmplatten 1 und 5 durch
die Abschrägung 21 der festen Klemmplatte 1 erleichtert ist, wobei sich diese Abschrägung
21 in Einschubrichtung der Kabelschuhe 20 bis zu der der beweglichen Klemmplatte 5
zugekehrten Seite der festen Klemmplatte 1 erstreckt.
[0020] Bei geklemmtem Kabelschuh 20 befindet sich lediglich der gewindelose Hals 18 der
Klemmschraube 14 im Bereich der Gewindebohrung 15 des ebenen Klemmteiles 9, wogegen
das Gewinde der Klemmschraube 14 in die Gewindebohrung 16 der festen Klemmplatte 1
eingreift und für die entsprechende Klemmung sorgt.
[0021] Beim Lösen der Klemme wird die Klemmschraube 14 einfach herausgedreht, wobei, wie
aus der Fig. 6 zu ersehen ist, die bewegliche Klemmplatte 5 auf dem dem Kopf 13 zugekehrten
Ende des Gewindes der Klemmschraube 14 aufliegt und gegen den Boden 22 der Ausnehmung
7 des Abdeckteiles 6 bewegt wird, bis die bewegliche Klemmplatte 5 mit ihren Lappen
10 am Boden 22 der Ausnehmung 7 ansteht.
[0022] Beim weiteren Verdrehen der Schraube 14 kommt deren Gewinde mit der Gewindebohrung
15 der beweglichen Klemmplatte 5 in Eingriff und die Klemmschraube 14 kann aus der
beweglichen Klemmplatte 5 geschraubt werden, bis sie nur mehr mit ihrem gewindelose
Endbereich 19 in die Gewindebohrung 15 eingreift, wie dies aus den Fig. 1 und 2 zu
ersehen ist. Sobald das Gewinde der Klemmschraube 14 außer Eingriff mit der Gewindebohrung
16 der festen Klemmplatte 1 gerät, sinkt die bewegliche Klemmplatte 5 auf die feste
Klemmplatte 1 zurück. Letztlich kommt das Gewinde der Klemmschraube 14 auch mit der
Gewindebohrung 15 der beweglichen Klemmplatte 5 außer Eingriff und der Kabelschuh
20 kann aus der Klemme herausgezogen werden, wobei das freie Ende des Schaftes der
Klemmschraube 14 eben mit der der festen Klemmplatte 1 zugekehrten Fläche der beweglichen
Klemmplatte 5 abschließt oder sich innerhalb der Gewindebohrung 15 derselben befindet.
[0023] Dabei wird aber bereits der Kopf 13 der Klemmschraube 14 von den federnden Lappen
10 der beweglichen Klemmplatte 5 gehalten, sodaß die Schraube 14 nicht aus der Klemme
herausfallen kann.
[0024] Grundsätzlich kann die Klemme auch so eingebaut werden, daß die bewegliche Klemmplatte
5 stets höher als die feste Klemmplatte 1 liegt. In einem solchen Fall bleiben die
beiden Klemmplatten 1, 5 im gelösten Zustand voneinander getrennt, wobei die bewegliche
Klemmplatte 5 mit ihren Lappen 10 am Boden 22 der Ausnehmung 7 des Abdeckteiles 6
aufliegt. Ein Herausfallen der Schraube 14 ist dabei durch den Kraftschluß ihres Kopfes
13 mit den federnden Lappen 10 der beweglichen Klemmplatte 5 sicher vermieden. Die
Klemmschraube 13 verläuft bei einem solchen Einbau der Klemme, vom Kopf der Schraube
14 aus gesehen, vorzugsweise schräg von unten nach oben.
[0025] Weiters ist es auch möglich die Ausnehmung 7 des Abdeckteiles 6 so zu dimensionieren,
daß es in einer an dem Boden 22 der Ausnehmung 7 im wesentlichen anliegenden Stellung
der beweglichen Klemmplatte 5 zu einem Reibungsschluß zwischen den Lappen 10 der beweglichen
Klemmplatte 5 und Wänden der Ausnehmung 7 kommt, wodurch die bewegliche Klemmplatte
5 in dieser Lage gehalten werden kann. Bei einer solchen Abstimmung zwischen dem Abdeckteil
6 und der beweglichen Klemmplatte 5 braucht die Klemmschraube 14 nach dem Erreichen
der am Boden 22 der Ausnehmung 7 anliegenden Stellung der beweglichen Klemmplatte
5, wobei der Boden 22 als Anschlag und Begrenzung des Öffnungsweges der beiden Klemmplatten
1, 5 dient, die Klemmschraube 14 nur mehr wenig aus der beweglichen Klemmplatte 5
herausgedreht zu werden und kann mit dem Gewinde der Gewindebohrung 15 in Eingriff
bleiben. Es genügt in einem solchen Fall, wenn zwischen der festen Klemmplatte 1 und
dem freien Ende der Schraube 14 ein zum Entfernen, bzw. Einführen eines Kabelschuhs
20 ausreichend großer Spalt vorhanden ist.
1. Schraubklemme für einen elektrischen Anschluß von insbesondere mit ösenförmigen Kabelschuhen
(20) ausgestatteten Kabeln oder Drähten, mit einem Gehäuse (2, 6) und einer Klemmschraube
(14), welche in Einschraubrichtung eine erste und bei geschlossener Klemme eine zweite
Klemmplatte (1, 5) durchsetzt, und bei geöffneter Klemme in der ersten Klemmplatte
(5) eingetaucht bleibt und den Zwischenraum zwischen der ersten und der zweiten Klemmplatte
(1, 5) freigibt, wobei die Klemmschraube (14) in der Bohrung (15) der ersten Klemmplatte
(5) verschraubbar ist und die zweite Klemmplatte (1) eine Bohrung (16) mit Schraubgewinde
aufweist und der Schaft der Klemmschraube (14) in einem dem Schraubenkopf (13) benachbarten
Halsbereich (18) und einem an das freie Ende ihres Gewindeschaftes angrenzenden Bereich
(19) auf einen den Innendurchmesser der die Klemmschraube (14) aufnehmenden Bohrungen
(15, 16) unterschreitenden Durchmesser abgesetzt ist, wobei die axiale Länge des Halsbereiches
(18) wenigstens der Dicke des von der Klemmschraube (14) durchsetzten Abschnittes
der ersten Klemmplatte (5) entspricht, und die axiale Länge des an das freie Ende
der Schraube (14) anschließenden gewindelosen Abschnitt (19) maximal gleich der Dicke
des von der Klemmschraube (14) durchsetzten Abschnittes der ersten Klemmplatte (1)
ist und der Öffnungsweg der beiden Klemmplatten (1, 5) durch einen Anschlag (22) des
Gehäuses begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die in Einschraubrichtung erste Klemmplatte (5) unverdrehbar, jedoch axial verschiebbar
und die zweite Klemmplatte (1) fest im Gehäuse (2, 6) gehalten ist, wobei beide Klemmplatten
(1, 5) mit fluchtenden Gewindebohrungen (15, 16) versehen sind und der Öffnungsweg
der beiden Klemmplatten (1, 5) kleiner als die Länge des Gewindes des Schaftes der
Klemmschraube (14) ist, wobei die erste Klemmplatte (5) seitlich aufgebogene federnde
Lappen (10) aufweist, die zur Klemmung des Kopfes (13) der Klemmschraube (14) in deren
der geöffneten Klemme entsprechenden Stellung vorgesehen sind.
2. Schraubklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden seitlichen Lappen (10) der ersten Klemmplatte (5) im Bereich ihres
freien Endes im parallel zur ersten Klemmplatte (1) verlaufenden Querschnitt kreisbogenförmig
verformt sind.
3. Schraubklemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Einbaulage der Klemme die bewegliche erste Klemmplatte (5) tiefer als
die feststehende zweite Klemmplatte (1) liegt.
4. Schraubklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die feststehende Klemmplatte (1) an mindestens einer Seite eine an der der beweglichen
Klemmplatte (5) zugekehrten Kontaktfläche beginnende Abschrägung (21) aufweist.