[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Halterung des Griffstücks eines
Handwerkzeugs am Ende eines Stiels. Auf dem Gebiete der Haus- und Gartenwirtschaft
ergibt sich oft das Problem, mit einem Werkzeug an einer Stelle einwirken zu können,
die so hoch liegt, daß sie ohne Leiter nicht von der Bedienungsperson mit dem Werkzeug
bearbeitet werden kann. Zur Vermeidung von Leitergerüsten ist es daher vielfach üblich,
Handwerkzeuge, beispielsweise Astscheren, Obstpflücker, Astschneider o. dgl., am Ende
eines Führungsstiels zu befestigen. Um höher liegende Bearbeitungsstellen zu erfassen,
ist es auch üblich, längenverstellbare Teleskopstiele zu benutzen, die die Bedienungsperson
in die Lage versetzen, auch relativ weit oder hoch liegende Stellen zu erfassen. Derartige
Handwerkzeuge, wie Scheren o. dgl., werden im allgemeinen mittels einer Stielbefestigungskupplung
auf dem entsprechend ausgebildeten Ende des Stiels oder des Teleskopstiels angebracht,
wodurch eine feste Verbindung mit dem das Werkzeug führenden Stiel gewährleistet wird.
[0002] Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß ein Bedarf besteht, weitere Handwerkzeuge am Ende
eines Stiels festzulegen, und zwar solche Handwerkzeuge, die nicht mit einer eigenen
Stielbefestigungskupplung ausgestattet sind. Dies trifft beispielsweise und insbesondere
für Pinsel zu, die an sonst unerreichbaren Stellen eingesetzt werden sollen. Insbesondere
erfordert die Nachbehandlung der Schnittflächen von Ästen, die von Bäumen abgetrennt
wurden, ein Auftragen eines Behandlungsmittels, das die geschnittenen Wunden bedeckt
und eine Schädigung des Baumes vermeidet.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit
der ein Handwerkszeug, insbesondere ein Pinsel, fest in der gewünschten Arbeitslage
an einem Stiel festlegbar ist, um eine Führung des Werkzeugs an entfernt liegenden
Stellen zu gewährleisten.
[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die Gesamtheit der im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale.
[0005] Durch die Erfindung wird erreicht, daß der Pinselstiel starr mit dem Führungsstiel
in Verbindung gebracht werden kann, so daß ein Bestreichen der entfernt liegenden
Stellen bequem möglich wird.
[0006] Zweckmäßigerweise ist der die Klemmvorrichtung für den Stiel tragende Ring mit einem
Einsteckzapfen verbunden, der Teil einer Stielbefestigungskupplung ist, mit der die
Vorrichtung an einem Stielende, insbesondere an einem Teleskopstiel, mit wenigen Handgriffen
festgelegt werden kann.
[0007] Um zu gewährleisten, daß der Pinsel oder das im Befestigungsring eingespannte Werkzeug
in der richtigen Lage zum Einsatz gebracht werden kann, ist der die Klemmvorrichtung
tragende Ring über ein einstellbares Schwenkgelenk mit dem Geräteeinsteckzapfen verbunden,
so daß die Stielachse des Werkzeugs gegenüber der Achse des Führungsstiels jeweils
optimal eingestellt werden kann.
[0008] Die feste Klemmbacke ist dabei so ausgebildet, daß sie eine sichere Festlegung verschieden
geformter Griffstücke gewährleistet. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
sie als V-förmige Mulde mit Längsrippen ausgestattet, so daß sowohl runde als auch
ovale oder rechteckige Griffstücke weitgehend formschlüssig in der festen Klemmbacke
ruhen und in dieser durch das Druckstück festgelegt werden, das mittels einer Schraubspindel
anpreßbar ist.
[0009] Zur Gewichtserleichterung sind die festen Teile der Klemmvorrichtung rippenförmig
einstückig aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 eine um 90° verdrehte Ansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1, teilweise im Schnitt.
[0012] Die erfindungsgemäße Halterungsvorrichtung weist einen Sockel 10 auf, der einen Einsteckzapfen
12 besitzt, der Teil einer Stielbefestigungskupplung ist, die entsprechend der EP-A-0
057 916 ausgebildet sein kann, und mittels der die Vorrichtung an einem Stiel, insbesondere
an einem Teleskopstiel, lösbar festgelegt werden kann.
[0013] Der Sockel 10 ist mit einem rippenförmig ausgebildeten Klemmring 14 über ein Schwenkgelenk
16 verbunden, das ineinandergreifende Ringscheiben 18 bzw. 20 aufweist, die mit dem
Sockel bzw. dem Klemmring verbunden sind, und die von einer Spannschraube 22 durchsetzt
sind, die eine Handhabe 24 trägt. Die Schraube 22 ist in eine drehfest angeordnete
Mutter 26 einschraubbar, wodurch das Gelenk durch gegenseitiges Verspannen der Scheiben
18 und 20 in jeder Winkelstellung festgelegt werden kann.
[0014] Der Spannring 14 trägt, abgestützt über Rippen 28, eine feste Klemmbacke in Form
einer V-förmigen Griffmulde 30, die mit einer Längsriffelung 32 ausgestattet und den
verschiedensten Griffstücken 31 anpaßbar ist, wie dies aus Fig. 1 hervorgeht. Insbesondere
können verschiedene Formen von Pinselgriffen, beispielsweise runde Griffe, ovale Griffe
oder flache Griffe, fest eingespannt werden. Mit der festen Klemmbacke wirkt eine
bewegliche Klemmbacke in Gestalt eines Druckstückes 34 zusammen, das am unteren Ende
einer Schraubspindel 36 gegenüber dieser drehbar gelagert ist. Dieses Druckstück weist
ein zentrales, ballig geformtes Teil auf, das an runden oder ovalen Griffen wirksam
wird und ein äußeres ringförmiges Drucklager, das flache Oberflächen beaufschlagen
kann.
[0015] In dem Rippenaufbau des Ringes 14 ist eine Spindelmutter 38 drehfest und axial unverschieblich
eingesetzt, die die Schraubspindel 36 führt, welche mit einer Handhabe 40 versehen
ist. Wie aus Fig 2 ersichtlich, stehen die Griffmulde 30 und das Druckstück 34 seitlich
über den Ring 14 vor, so daß der Werkzeuggriff bzw. der Pinselgriff über eine ausreichende
Länge sicher erfaßt werden kann.
[0016] Am Sockel 10 der Vorrichtung ist in einer Öse eine Schnur 42 verankert, die eine
Sicherungshülse 44 trägt. Diese wirkt mit der Stielbefestigungskupplung zusammen und
wird auf den in der Zeichnung nicht dargestellten Stiel aufgeschoben und sichert den
radial eindrückbaren Auslöseknopf dieser Stielbefestigungskupplung gegen versehentliche
Auslösung.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 10
- Sockel
- 12
- Einsteckzapfen
- 14
- Klemmring
- 16
- Schwenkgelenk
- 18
- Ringscheiben
- 20
- Ringscheiben
- 22
- Spannschraube
- 24
- Handhabe
- 26
- Mutter
- 28
- Rippen
- 30
- Griffmulde
- 31
- Griffstück
- 32
- Längsriffelung
- 34
- Druckstück
- 36
- Schraubspindel
- 38
- Spindelmutter
- 40
- Handhabe
- 42
- Schnur
- 44
- Sicherungshülse
1. Vorrichtung zur Halterung des Griffstückes (31) eines Handwerkzeugs am Ende eines
Stiels mit den folgenden Merkmalen:
- ein Ring (14) zum Einstecken des Griffstückes (31);
- eine innerhalb des Ringes integrierte feste Klemmbacke (20) mit Griffauflage;
- eine auf die feste Klemmbacke (30) hin und von dieser weg bewegliche als Druckstück
(34) ausgebildete Klemmbacke;
- Mittel (12) zur Festlegung des Ringes (14) am Stielende.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Handwerkzeug ein Pinsel ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegungsmittel aus dem Einsteckzapfen (12) einer
Stielbefestigungskupplung bestehen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ring (14) und den Festlegungsmitteln (12)
ein in jeder Stellung arretierbares Schwenkgelenk (16) mit einer die Stielachse senkrecht
kreuzenden Gelenkachse angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (34) drehbeweglich von einer Schraubspindel
(36) getragen wird, die in einem Muttergewinde (38) des Ringes (14) läuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer achsparallelen Ausnehmung des Ringes (14) eine
Mutter (38) eingsetzt ist, die die Spindel (36) führt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Griffauflage von einer beidseitig über den Ring (14)
vorsteheden Mulde (30) gebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Griffauflage eine in Muldenrichtung verlaufende Riffelung
(32) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubspindel (36) außerhalb des Ringes (14) einen
Handhabedrehknopf (40) trägt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine über eine Schnur (42) gesicherte Schutzhülse
(44) trägt, die auf die Stielbefestigungskupplung zur Sicherung des Auslöseknopfes
aufschiebbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stiel ein Teleskopstiel ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus glasfaserverstärktem Kunststoff besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ring eine rippenförmige Ausbildung aufweist.