[0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungs- oder Folienbeutel aus zwei Folienwänden,
die zu einem einends verschlossenen Schlauch zusammengefügt sind und einen Beutelraum
für Verpackungsgut begrenzen, wobei der Beutelraum nach Aufnahme des Verpackungsgutes
luftdicht verschließbar sowie zu evakuieren ist.
[0002] Einen derartigen Verpackungsbeutel beschreibt die US-PS 4,756,422. Jeder der Folienwände
besteht aus einem innenliegenden heißsiegelbaren thermoplastischen Werkstoff wie Polyethylen
oder Polypropylen sowie einer koextrudierten Außenschicht aus Polyester, aus linearen,
aliphatischen Polyamiden PA4, PA11 od.dgl. Werkstoff mit einem Schmelzpunkt über 200°C;
der Schmelzpunkt der Innenschicht liegt unter 130°C. In eine der Folienwände sind
sich kreuzende Flachnuten eingeprägt, die sich zum Beutelraum öffnen und ein waffelartiges
Muster bilden.
[0003] Beim Evakuieren des Beutelraumes wird dessen Innenluft durch die eingeprägten Flachnuten
abgesaugt.
[0004] Als besonderen Nachteil ist der schlechte Luftabzug im Bereich des Verpackungsgutes
anzusehen, zudem ist das Verschweißen der geprägten Folienwand zu einer dichten Naht
mit Problemen behaftet.
[0005] In Kenntnis dieses Standes der Technik hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, einen
Verpackungsbeutel der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem die erkannten
Mängel beseitigt sind.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe führt die Lehre des unabhängigen Patentanspruches; die
Unteransprüche erfassen besonders günstige Ausgestaltungen.
[0007] Erfindungsgemäß ist im Beutelraum des Folienbeutels eine perforierte Folie festgelegt,
die den Beutelraum in zwei Querschnittsabschnitte teilt, von denen einer das Verpackungsgut
aufnimmt. Die Löcher der erwähnten Lochfolie erweitern sich querschnittlich zu einer
Oberfläche der Lochfolie hin, welche den Aufnahmeraum für das Verpackungsgut begrenzt.
Dank dieser Maßgaben entsteht ein zweiräumiger Folienbeutel, wobei das Verpackungsgut
nur in einem dieser Räume angeordnet ist, so daß der andere Raum eine vom Verpackungsgut
abtropfende Flüssigkeit aufzunehmen vermag, die durch die bevorzugt trompetenartigen
Löcher aus dem Verpackungsgutraum austritt.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung verlaufen zwischen den Löchern stollenartige
Flächen, welche eine insgesamt stabilisierende Wirkung erzeugen und auch die einfache
Verschweißung der drei Folienlagen gewährleisten können.
[0009] Die saugfähige Einlage selbst ist bevorzugt an die Innnenfläche der ihr benachbarten
Folienwand angepunktet und zwar rundum in Abstand zu den Schweißnähten.
[0010] Im Rahmen der Erfindung liegt auch die Herstellung der erfindungsgemäßen Folienbeutel
als Werkstoffbahn, welche an ihren beiden Längsseiten durch Schweißnähte verbunden
ist, zwischen denen sich Querschweißungen erstrecken als Fuß- und Kopfbegrenzung der
jeweiligen Folienbeutel.
[0011] Die beschriebenen Maßnahmen führen zu einem Verpackungs- oder Folienbeutel, der sowohl
in seinem Aufbau als auch in seiner Wirkung sich wesentlich von dem unterscheidet,
was die erwähnte US-PS 4,756,422 anzubieten vermag.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
- Fig. 1, 7:
- jeweils eine Schrägsicht auf einen Werkstoffstreifen aus mehreren Folien für Folienbeutel;
- Fig. 2, 8:
- gegenüber Fig. 1, 7 vergrößerte Querschnitte nach deren Linie II-II bzw. VIII-VIII
durch einen Folienbeutel;
- Fig. 3:
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 nach deren Feld III;
- Fig. 4:
- einen vergrößerten Teilquerschnitt durch eine der Folien der Fig. 2;
- Fig. 5:
- die Draufsicht auf einen Werkstoffstreifen aus mehreren Folienbeuteln;
- Fig. 6:
- den vergrößerten Querschnitt durch Fig. 5 nach deren Linie VI - VI;
- Fig. 9:
- einen Schnitt durch Teile eines Werkzeuges während eines Herstellungsverfahrens;
- Fig. 10 bis Fig. 13:
- schematische Darstellungen verschiedener, alternativer Anordnungen einer Vlieseinlage
in einem erfindungsgemäßen Folienbeutel; und
- Fig.1 4:
- die schematische Darstellung eines doppelt faltbaren Folienbeutels mit mittig inliegender
Vlieslage.
[0013] Ein flexibler Folienbeutel 10 zur Aufnahme von Fleisch 12 od.dgl. Flüssigkeit abgebendem
Verpackungsgut weist zwei Folienwände 14 auf. Diese sind jeweils -- bevorzugt außen
aus Polyamid (PA) und innen aus Polyäthylenwerkstoff (PE) -- zweilagig koextrudiert;
die Außenschicht 15 übernimmt die Aufgabe, ein dauerhaftes Vakuum im Beutelraum 11
zu gewährleisten, die Innenschicht 16 sorgt für eine gute Schweißbarkeit der Lagen.
[0014] Zwischen den Folienwänden 14 ist eine Lochfolie 18 der Dicke a verschweißt, die ebenfalls
aus Kunststoff -- bevorzugt auch hier Polyäthylen -- besteht und mit einer dreidimensionalen
Lochstruktur aus dichtliegenden Durchbrüchen 20 trompetenartiger Form sowie geringen
mittleren Durchmessers d ausgestattet ist und den Aufbau eines Vakuums unterstützt.
Die Lochfolie 18 bietet etwa 280 Durchbrüche oder Löcher 20 je cm
2 an mit -- als Abstützungen dienenden -- feinsten Stollen an der Folienoberfläche.
Bei der Herstellung des Vakuums halten die Stollen die Lochfolie 18 offen.
[0015] Die relativ glatte Oberseite 17 der Lochfolie 18, von der aus sich die Löcher 19
querschnittlich verjüngen, hat einen innigen Kontakt zur naheliegenden Folienwand
oder Außenhaut 14. Die Unterseite dagegen ist durch die Stollenstruktur in geringem
Kontakt mit der anderen Folienwand oder Außenhaut 14. Hierdurch kann die Luft relativ
leicht abgesaugt werden.
[0016] Beim Vakuumieren strömt die Luft von Beutelraum 11 durch die Löcher 19 in den Raum
34, von dort durch das Kanalsystem der Stollen nach außen.
[0017] Die drei Folien 14, 18, 14 sind entlang ihrer Längskanten 22 unter Bildung jeweils
eines Schweißrandes 24 der Breite b verschweißt, wobei in vorgegebenen und gegebenenfalls
unterschiedlichen axialen Abschnitten e --quer zur Längsachse A -- durch einen Schweißvorgang
Querstreifen 26 gebildet sind als Trennzonen zwischen einzelnen Folienbeuteln 10.
Jene axiale Länge e mißt 200 bis 500 mm, die Breite f der Folienbeutel 10 bzw. des
Werkstoffstreifens 28 entsprechend 150 bis 600 mm.
[0018] Die Folienbeutel 10 sind Teile eines in Fig. 1 verdeutlichten Werkstoffstreifens
28, der bei seiner Herstellung in einer Laufrichtung x bewegt wird sowie in nicht
dargestellter Weise auf eine Rolle aufgewickelt werden kann. Die Länge des aufgewickelten
Werkstoffstreifens beträgt zwischen 10 und 300 m.
[0019] Innerhalb der Querstreifen 26 einer Breite i sind in Fig. 1 Perforations- oder Trennlinien
30 sowie Griffschlitze 32 erkennbar.
[0020] Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel wird der schlauchartige Werkstoffstreifen
28 ohne Querstreifen 26 erzeugt.
[0021] In Fig. 5, 6 wird ein Werkstoffstreifen 28
a bzw. ein Folienbeutel 10
a mit vier Folienlagen gezeigt; im freien Raum 34 zwischen der Lochfolie 18 und der
benachbarten Folienwand 14 ist eine Einlagebahn 36 zu erkennen. Diese ist entsprechend
den Maßen des Folienbeutels 10
a zugeschnitten; sie darf mit keinem der Schweißbereiche 24, 26 in Berührung stehen,
die entsprechenden Abstände sind mit n bezeichnet. Die Einlagebahn 36 ist auf die
Lochfolie 18 sektionsweise aufgepunktet und besteht aus einem saugfähigen Vliesmaterial.
[0022] Das auf die untere Seite der Folienwand 14 gepunktete Inlett 36 aus Vlies nimmt den
durch die Absorberwirkung der Löcher 19 gesaugten Fleischsaft auf.
[0023] In Fig. 9 stehen einander zwei Profilschienen 40, 41 gegenüber, deren obere zweistufig
beheizt ist. Der Anpreßdruck der Profilschienen 40, 41 zueinander ist über nicht dargestellte
Gelenke und Federn definiert und kann während des Herstellungsvorganges nicht beeinflußt
werden.
[0024] Beim Vakuumierprozeß bleiben die erwähnten Stollen unter Heizstufe 1 der Proflischiene
40 so lange erhalten, bis ein ausreichendes Vakuum erzeugt ist. Danach werden die
Stollen mittels eines Heizstiftes endgültig mit der Gegenseite verschweißt.
[0025] Eine in der Zeichnung nicht wiedergegebene Maschine oder Vorrichtung zum Herstellen
der Folienbeutel arbeitet rotativ, um die erwähnten Rollen aus Beutelabschnitten behandeln
zu können.
[0026] Zudem muß die Vorrichtung eine rotative Heißprägeeinrichtung aufweisen, die mittels
strukturierter Prägestempel Firmenlogo od.dgl. Aufmachung einprägen kann. Auch muß
ein beidseitiger Randbeschnitt an den Folienbeuteln 10 bzw. den Werkstoffstreifen
28 möglich sein, vor allem dann, wenn überbreite Lagerfolien zur Verarbeitung gelangen.
[0027] Eine Absaugeinrichtung an der Vorrichtung soll das Absaugen jenes Randbeschnittes
ermöglichen.
[0028] Die Vorrichtung soll planmäßig bei einschichtigem Betrieb für eine Leistung von etwa
1.000 m/h Werkstoffstreifen 28 ausgelegt sein.
[0029] Die fertigen Beutelrollen werden inline verpackt. Hierzu ist eine Verpackungssektion
integriert, die übliche Folienverpackungen verarbeiten kann.
[0030] Die Fig. 10 bis 13 zeigen schematisch alternative Möglichkeiten, das oben beschriebene
Vliesmaterial in Form einer Einlagebahn 36 im Beute anzuordnen: Während beispielsweise
in der in Fig. 5 gezeigten Weise die Vlieseinlage 36 i.w. vollflächig zwischen den
äußeren Folienwänden vorgesehen ist, zeigt die Fig. 10 eine Anordnung, bei welcher
zwei Vliesstreifen 36
a, 36
b randseitig vorgesehen sind, während ein mittlerer Streifen 44 zwischen den Bahnen
36
a, 36
b frei bleibt. Alternativ kann, wie in Fig. 11 gezeigt, lediglich der mittlere Bereich
des erfindungsgemäßen Folienbeutels einen Vliesstreifen aufweisen oder aber dieser
ist -- wie in Fig. 12 gezeigt -- randseitig und abschnittsweise lediglich in einem
oberen Bereich des Beutels vorgesehen.
[0031] Der Fachmann wird jeweilige dieser alternativen Möglichkeiten, punktuell bzw. abschnittsweise
die Vliesbahn 36 im Beutelinneren vorzusehen, abhängig machen von jeweiligen Verpackungsvoraussetzungen
und zu verpackenden Gütern; darüber hinaus erleichtert das Vorsehen eines Vliesabschnitts
auch das Vakuumieren des Beutels.
[0032] Dieser Gesichtspunkt wird besonders bei dem in Fig. 13 gezeigten, großvolumigen Beutel
46 interessant, der lediglich im oberen Bereich, und primär zur Erleichterung der
Vakuumierung, einen Vliesbereich 36 aufweist.
[0033] Schließlich zeigt die schematische Darstellung in Fig. 14 mit einem zentralen Vliesstreifen
36 die Möglichkeit, freie, randseitige Beutelabschnitte 48 jeweils über eine Faltkante
50 (in der Fig. 14 jeweils durch eine gestrichpunktete Linie gezeigt) zur Mitte umzufalten.
Auf diese Weise wird eine in der Breite (d.h. horizontale Richtung in Fig. 14) äußerst
kompakte Anordnung erreicht, die das randseitige Verschweißen vereinfacht bzw. bei
größeren Volumina überhaupt erst ermöglicht. Durch das in der Fig. 14 angedeutete
Umklappen sind somit maximale Breiten bis zu etwa 600 mm erreichbar.
[0034] Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist es zudem, alternativ zu der
vorbeschriebenen Art der Befestigung des Vliesmaterials auf der Lochfolie 18 durch
Aufpunkten, möglich, eine geeignete Klebeverbindung vorzusehen.
1. Verpackungs- oder Folienbeutel aus zwei Folienwänden, die zu einem einends verschlossenen
Schlauch zusammengefügt sind und einen Beutelraum für Verpackungsgut begrenzen, wobei
der Beutelraum nach Aufnahme des Verpackungsgutes luftdicht verschließbar sowie zu
evakuieren ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Beuteraum (11) des Folienbeutels (10, 10a) eine perforierte Folie (18) festgelegt ist und den Beutelraum in zwei Querschnittsabschnitte
(11, 34) teilt, deren einer das Verpackungsgut aufnimmt.
2. Verpackungs- oder Folienbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher
(19) der Lochfolie (18) sich querschnittlich zu einer Oberfläche (17) der Lochfolie
hin erweitern.
3. Verpackungs- oder Folienbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Löcher (19) jeweils trompetenartig ausgebildet sind und zwischen ihnen stollenartige
Flächen verlaufen.
4. Verpackungs- oder Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
etwa 250 bis 300 Löcher (17) je cm2 der Lochfolie (18).
5. Verpackungs- oder Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienwände (14) und die Lochfolie (18) zumindest an zwei parallelen Längskanten
(22) verschweißt sind.
6. Verpackungs- oder Folienbeutel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Längskanten (22) einer mehrere Folienbeutel (10, 10a) enthaltenden Werkstoffbahn (28, 28a) Schweißränder (24) gebildet sind.
7. Verpackungs- oder Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem den engeren Ende der Löcher (19) zugeordneten Querschnittsabschnitt (34)
des Beutelraumes eine saugfähige Einlage (36) angeordnet ist.
8. Verpackungs- oder Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlage (36) in Abstand zu den Schweißrändern (24) des Folienbeutels (10,
10a) an der Innenfläche der benachbarten Folienwand (24) festgelegt ist.
9. Verpackungs- oder Folienbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienwand (14) in an sich bekannter Weise zumindest zweilagig ausgebildet
ist, wobei eine Außenschicht (15) dem dauerhaften Vakuum im Beutelraum (11) dient,
wohingegen die Innenschicht (16) die Schweißbarkeit der Beutellagen gewährleistet.
10. Verpackungs- oder Folienbeutel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlage (36) ein Vlies ist, das auf die benachbarte Folienwand
(14) aufgepunktet ist und rundum in Abstand zu den Schweißnähten verläuft.