(19)
(11) EP 0 750 059 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1996  Patentblatt  1996/52

(21) Anmeldenummer: 96810382.0

(22) Anmeldetag:  10.06.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01G 15/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI

(30) Priorität: 19.06.1995 DE 19522154

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Näf, Beat
    8645 Jona (CH)
  • Bischof, Roland
    8052 Zürich (CH)
  • Hasler, Matthias
    8487 Rämismühle (CH)

   


(54) Verfahren zum Betrieb einer Karde und Absaugeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens


(57) Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Karde (10) bei dem der am Vorreißer (24) entstehende Abgang in einem vom Zeit zu Zeit entleerbaren Sammelkasten (36) gesammelt wird und an mehreren Reinigungsstellen (55A-55N) am Umfang des Tambours (12) ein durch ein zentrales Absaugsystem erzeugter Unterdruck über eine Sammelleitung (42) angelegt wird, welche in eine Absaugleitung (74) des zentralen Absaugsystems einmündet, zeichnet sich dadurch aus, daß der im Sammelkasten (36) gesammelte Abgang durch zeitweise Ansteuerung eines Ventils (84) über eine den Sammelkasten (36) mit der Sammelleitung (42) verbindende Überfuhrleitung und die Sammelleitung (42) entleert wird, wobei das Ventil (84) auch während der Entleerung des Sammelkastens einen reduzierten Unterdruck an den Reinigungsstellen (55A-55N) aufrechterhält.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Karde, bei dem der am Vorreißer entstehende Abgang in einem Sammelkasten gesammelt wird und an mehreren Reinigungsstellen am Umfang des Hauptzylinders der Karde ein Unterdruck angelegt wird. Weiterhin befaßt sich die vorliegende Erfindung mit einer Absaugeinrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Ein solches Verfahren bzw. eine solche Vorrichtung wird bei der Karde C 50 der Anmelderin realisiert.

[0002] Diese Karde ist entsprechend der europäischen Patentanmeldung EP-A-O 340 458 bzw. der eine Weiterbildung dieser Patentanmeldung darstellenden EP-A-O 583 219 Al ausgebildet. Ein besonderes Merkmal dieser Karde liegt darin, daß auf einer Seite der Karde ein Gehäuse anbringbar ist, welches die Sammelleitung trägt, wobei diese Einlaßöffnungen umfaßt, welche mit Rohrleitungsöffnungen, welche am Umfang der Trommel, d.h. des Tambours auf der einen Stirnfläche angeordnet sind, fluchten. Auf diese Weise wird durch den über. Die Absaugleitung der zentralen Absaugung in der Sammelleitung erzeugten Unterdruck eine entsprechende Saugwirkung an den durch die Rohrleitungen bedienten Reinigungsstellen gebildeten Absaugstellen der Karde erzeugt. Es handelt sich bei diesen Rohrleitungen der Karde beispielsweise um Leitungen, welche der Absaugung im Bereich der Speisemulde, der Deckel- umlaufstellen, der Durchführung zur Stufenwalze und in der Vor- und Nachkardierzone dienen, wobei insbesondere im Deckelbereich weitere Absaugungen vorliegen können, beispielsweise zur Absaugung des durch die Deckelhauptreinigung entstehenden Schmutzes. Manche der Absaugstellen können auch als sogenannte ,,Trex-Systeme" ausgebildet werden, die für sich bekannt sind und an bestimmten Stellen um den Hauptzylinder der Karde eingesetzt werden, beispielsweise in der Nachkardierzone.

[0003] Wesentlich bei der vorliegenden Erfindung ist nicht die Anzahl oder genaue Positionierung der einzelnen Absaugstellen, sondern lediglich, daß eine Sammelleitung für die Absaugung verschiedener Reinigungsstellen um den Hauptzylinder der Karde herum vorgesehen ist.

[0004] Besonders wichtig bei den eingangs genannten früheren europäischen Patentanmeldungen der jetzigen Anmelderin, d.h. der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 340 458 und EP-A-0 583 219 ist, daß die Sammelleitung in einem rollbaren Gehäuse untergebracht ist, welches an einer Seite der Karde anbringbar und von dieser Seite leicht entfernbar ist, damit die Karde von dieser Seite leicht zugänglich ist.

[0005] Bei der EP-A-0 583 219 zeichnet sich die dort bevorzugte Ausführung dadurch aus, daß das entfernbare Gehäuse mit der Luftsammeleinrichtung mittels eines schwenkbaren Verbindungsmittels mit dem ortsfesten Gehäuse der Karde oder Putzereimaschine verbunden ist.

[0006] Die vorliegende Erfindung macht zwar vorzugsweise auch von einem entfernbaren Gehäuse Gebrauch, welches die Luftsammelleitung umfaßt, ist aber nicht auf solche entfernbaren Gehäuse beschränkt und kann auch mit anderen Kardenauslegungen verwendet werden. Bei der C 50-Karde wird der Abgang im Bereich des Vorreißers nicht ständig entfernt, sondern fällt in einen unterhalb des Vorreißers angeordneten Sammelkasten und wird periodisch von diesem entfernt. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich, eine permanente Absaugung im Bereich des Vorreißers anzuwenden, was den besonderen Vorteil hat, daß an dieser Stelle weniger Gutfasern verlorengehen d.h. der Anteil von Gutfasern in dem Vorreißerabgang wird herabgesetzt. Durch intermittierende Entleerung des Sammelkastens wird somit eine Saugwirkung im Bereich des Vorreißers nur auf eine äußerst kurze Zeit begrenzt, welche keinen nennenswerten Einfluß mehr auf den Verlust von Gutfasern hat.

[0007] Dagegen muß bei den abgesaugten Stellen, die in der Karde vorgesehen sind, eine kontinuierliche Absaugung vorhanden sein.

[0008] Mit diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Absaugeinrichtung der eingangs genannten Art vorzusehen, bei der mit geringem Aufwand und mit konstruktiv einfachen Mitteln, eine intermittierende Entleerung des Vorreißerabgangs aus dem Vorreißersammelkasten und eine permanente Absaugung an den Absaugstellen um den Hauptzylinder der Karde herum ermöglicht wird, und zwar ohne daß unnötig viele Gutfasern verlorengehen und vorzugsweise ohne die Zugänglichkeit der Karde zu beeinträchtigen.

[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Sammelkasten dadurch von Zeit zu Zeit entleert wird, daß er zeitweise dem am Hauptzylinder der Karde angelegten Unterdruck unterworfen wird.

[0010] Das Verfahren kann bei einer Karde, bei der der durch ein zentrales Absaugsystem erzeugte Unterdruck über eine Sammelleitung an den Reinigungsstellen angelegt wird dadurch durchgeführt werden, daß der im Sammelkasten gesammelte Abgang durch zeitweise Ansteuerung eines Ventils über eine den Sammelkasten mit der Sammelleitung verbindende Überführleitung und die Sammelleitung entleert wird, wobei das Ventil während der Entleerung des Sammelkastens einen reduzierten Unterdruck an den Reinigungsstellen aufrechterhält.

[0011] Vorrichtungsmäßig zeichnet sich eine erfindungsgemässe Absaugeinrichtung dadurch aus, daß eine Überfuhrleitung vom Sammelkasten zu einer Stelle führt, wo der genannte Unterdruck herrscht und ein Ventil vorgesehen ist, das zwischen einer die Überfuhrleitung schließenden Stellung und einer die Überfuhrleitung freigebenden Stellung zeitweise umsteuerbar ist, so daß der Kasten beim Freigeben der Überfuhrleitung dem Unterdruck unterworfen und somit entleert wird.

[0012] Bei einer Absaugeinrichtung dieser Art, bei der der Unterdruck an den Reinigungsstellen über eine mit einer Absaugleitung des Zentralabsaugsystems kommunizierende Sammelleitung an diesen angelegt wird, zeichnet sich die Absaugeinrichtung vorzugsweise dadurch aus, daß die Überfuhrleitung vom Sammelkasten zu der Sammelleitung führt und sich das Ventil im Bereich der Einmündung der Überfuhrleitung in der Sammelleitung befindet und zwischen der die Überfuhrleitung schließenden Stellung und einer den im Sammelkasten vorhandenen Abgang in die Sammelleitung überführenden und einer einen Unterdruck an den Reinigungsstellen zumindest zum Teil aufrechterhaltenden Stellung zeitweise umsteuerbar ist.

[0013] Es wird somit Erfindungsgesäß eine Verbindung zwischen dem Sammelkasten für den Vorreißerabgang und der Sammelleitung für die permanente Absaugung der verschiedenen Stellen um den Umfang des Hauptzylinders, d.h. des Tambours der Karde durch eine Überfuhrleitung hergestellt, so daß der in der Absaugleitung des zentralen Absaugsystems herrschende Unterdruck, der auch in der Sammelleitung herrscht, für die Absaugung des Sammelkastens bei entsprechender Stellung des Ventils ausgenützt werden kann. Das Ventil ist dabei so ausgelegt, daß in der Betriebsstellung, in der der Vorreißerabgang über die Überfuhrleitung abgesaugt wird, der Unterdruck in der Sammelleitung noch auf die Reinigungsstellen um den Hauptzylinder der Karde herum einwirkt, so daß die Absaugung an diesen Stellen, wenn auch mit etwas verminderter Leistung aufrechterhalten werden kann. Es ist überraschenderweise festgestellt worden, daß die kurzfristige Herabsetzung der Saugleistung an diesen Saugstellen um den Hauptzylinder der Karde herum, während des Entleerens des Vorreißerabganges zu keinen störenden Qualitätsänderungen des Kardenbandes führt. Es gelingt somit durch die Überführleitung und das entsprechende Ventil sowohl eine intermittierende Entleerung des Vorreißerabgangs und eine permanente Absaugung der Absaugstellen um den Hauptzylinder der Karde herum zu bewerkstelligen, und zwar ohne daß eine permanente Absaugung im Bereich des Vorreißers vorgesehen sein muß, was nach der Philosophie der Anmelderin besonders unerwünscht ist, da hierdurch Gutfasern unnötig verlorengehen.

[0014] Das Ventil wird vorzugsweise in Form einer Umstellklappe ausgebildet, welche in der Sammelleitung vor der Einmündung der Überfuhrleitung in die Sammelleitung angeordnet ist und von einer Betriebsstellung, in der die Umstellklappe die Mündung der Überfuhrleitung schließt, in eine die Saugleistung zwischen der Überfuhrleitung und der Sammelleitung teilende Stellung umsteuerbar ist.

[0015] Es gelingt somit mit lediglich einer einfachen Umstellklappe, die beispielsweise an einem Ende schwenkbar angelenkt ist und welche nur zwei Betriebsstellungen aufweist, das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Absaugeinrichtung einfach, zuverlässig und preisgünstig zu realisieren. Zur Umstellung der Umstellklappe genügt ein einfacher pneumatischer, hydraulischer oder Elektroantrieb, welcher lediglich zwei Stellungen hat. Vorzugsweise ist in diesem Antrieb entweder ein verstellbarer Anschlag oder eine in ihrer Länge verstellbare Verbindungsstange zwischen dem Antrieb und der Umstellklappe zur Bestimmung der Betriebsstellung der Umstellklappe vorgesehen, in der der Abgang aus dem Vorreißersammelkasten abgesaugt wird. Hierdurch kann durch entsprechende Einstellung des Anschlages bzw. der Länge der Stange die genaue Winkelstellung der Umstellklappe empirisch eingestellt werden, beispielsweise bei gleichzeitiger Messung der Unterdruckverhältnisse in der Sammelleitung unmittelbar benachbart zu den Absaugstellen um den Hauptzylinder der Karde herum, damit eine optimale Stellung, sowohl im Hinblick auf die Entleerung des Vorreißerabganges als auch im Hinblick auf die Absaugung der vorgesehenen Stellungen um den Hauptzylinder der Karde herum erreicht wird.

[0016] Weitere besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen und werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, in welcher die Fig. 1 bis 3 im wesentlichen den Fig. 1 bis 3 der EP-A-0 583 219 Al entsprechen, jedoch mit gewissen Abänderungen zur Darstellung der vorliegenden Erfindung und die Fig. 4, 5 und 6 bzw. 7 und 8 zwei konkrete Ausführungen der Erfindung darstellen.

[0017] Ferner hat die Anmelderin eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung entwickelt, nämlich ein Verfahren bzw. eine Absaugeinrichtung, die insbesondere für kleine Spinnereien, welche mit Ventilatoren mit einer geringeren Ansaugkraft arbeiten, geeignet ist. Die Überlegung liegt darin, daß der Vorreißerabgang, welcher in einem Sammeltrichter gesammelt wird, von Zeit zu Zeit und abwechselnd mit dem Abgang an den Absaugstellen um den Hauptzylinder abgesaugt wird. Eine derartige Absaugung ist nicht auf die Karderie beschränkt, sie kann vielmehr auch in der Putzerei verwendet werden.

[0018] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß eine erste Sperrklappe die Entleerung des Sammeltrichters von Zeit zu Zeit steuert und eine zweite Sperrklappe den Abgang im Bereich des Hauptzylinders von Zeit zu Zeit steuert.

[0019] Die erste Sperrklappe ist unterhalb des Sammeltrichters in einer Überfuhrleitung, welche den Sammeltrichter mit einer zentralen Absaugleitung verbindet, angeordnet. Die zweite Sperrklappe befindet sich in einem Verbindungsbogen, welcher an einer Seitenwand des fahrbaren Gehäuses liegt und in welchen die Überfuhrleitung und eine Sammelleitung einmündet. Diese Umstellklappe dient zum Öffnen bzw. Sperren der Sammelleitung. Eine Entleerung des Sammeltrichters und der Sammelleitung erfolgt abwechselnd, d.h. wenn die erste Sperrklappe geschlossen ist, wird die zweite geöffnet und damit wird der Abgang aus der Sammelleitung entleert und umgekehrt. Bei derartiger Entleerung können auch kleine Ventilatoren verwendet werden, da die ganze Ansaugkraft jedes einzelnen Ventilators entweder für den Vorreißerabgang oder für den Abgang im Bereich des Hauptzylinders eingesetzt wird.

[0020] Im übrigen wird auf diese Weise wie nach der ersten Ausführungsform abgesaugt, d.h. über die Absaugleitung der zentralen Absaugung wird in den Sammel- und Überführleitungen ein Unterdruck erzeugt und eine entsprechende Saugwirkung an den durch diese Leitungen bedienten Absaugstellen erzeugt. Die erfindungsgemäße Sperrklappe unterscheidet sich von der eingangs beschriebenen Umstellklappe in Ausgestaltung und Funktion. Die Sperrklappe zeichnet sich dadurch aus, daß sie die Sammelleitung im Bereich des Hauptzylinders zum Zeitpunkt der Entleerung des Sammeltrichters vollständig verschließt. Damit wird auch die Sammelleitung unterschiedlich zu der am Anfang dieser Beschreibung dargestellten Ausführungsform periodisch entleert.

[0021] Die Sperrklappe besteht aus zwei durch einen Rahmen getrennten Platten und einem dazwischenliegenden Schieber. Dieser kann beispielsweise pneumatisch mittels eines Zylinders, welcher durch ein Magnetventil gesteuert wird, bewegt werden. Die Vorrichtung ist einfach und preisgünstig zu realisieren.

[0022] Im einzelnen zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Karde,

Fig. 2 einen Querschnitt in Draufsicht der Karde der Fig. 1 mit einer Luftsammelleitung in einem fahrbaren Gehäuse,

Fig. 3 ein Kabelgatter in Verbindung mit einer schwenkbaren Verbindungsstange,

Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines fahrbaren Gehäuses entsprechend der Fig. 2, jedoch teilweise weggebrochen, um die Erfindung genauer darzustellen, wobei der Anschluß an der zentralen oberhalb der Karde liegenden Absaugung gezeigt ist,

Fig. 5 eine Ansicht entsprechend der Ebene V-V der Fig. 4,

Fig. 6 eine Ansicht in Pfeilrichtung VI der Fig. 4 darstellt,

Fig. 7 und 8 Ansichten entsprechend den Fig. 4 und 5, bei denen jedoch der Anschluß an einer Unterflurabsaugung erfolgt,

Fig. 9 und 10 eine schematische Seitenansicht und Draufsicht einer Sperrklappe nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung

Fig. 11 eine schematische Draufsicht eines Sammeltrichters mit einem Abluftschlauch, welcher in eine in Fig. 12 dargestellte Überfuhrleitung einmündet und

Fig. 12 eine Explosionsdarstellung eines Verbindungsbogens, in welchen die Überfuhrleitung und eine Sammelleitung einmünden, und der Sperrklappe.



[0023] In den Fig. 1 und 2 ist eine Karde 10 dargestellt, wobei diese Figuren im wesentlichen den Fig. 1 und 2 der europäischen Patentanmeldung EP-0 583 219 Al entsprechen. Die Karde weist einen Hauptzylinder 12, auch Tambour genannt und einen Wanderdeckel 14 mit nicht dargestellter Garnitur auf. Ferner sind einlaufseitig eine Watteeinspeisung 16 und auslaufseitig ein Kardenbandabgabeteil 18 mit einer nicht dargestellten rotierenden Kanne vorgesehen. In bekannter Weise wird die Watte von der Watteeinspeisung zwischen einer Speisewalze 20 und einer Speisemulde 22 geführt und von einem wesentlich schneller als die Speisewalze laufenden Vorreißer 24, auch Briseur genannt, übernommen, welche das auf seiner Oberfläche so gebildete Faserflor an den Hauptylinder der Karde abgibt. Der auf dem Hauptzylinder gebildete Faserflor wird dann in an sich bekannter Weise an verschiedenen Kardierelementen vorbeigeführt, die um den Umfang des Hauptzylinders in an sich bekannter Weise angeordnet sind. Da die genaue Auslegung dieser Elemente für die vorliegende Erfindung keine Rolle spielt, wird nicht detailliert auf die Auslegung dieser Elemente eingegangen.

[0024] Der auf dem Hauptzylinder der Karde vorhandene Faserflor wird anschließend von einer Abnahmewalze 26 abgenommen und in ebenfalls an sich bekannter Weise zu einem Kardenband zusammengeführt und durch eine Stufenwalzenanordnung der Karde entnommen. Diese Elemente sind ebenfalls für sich gut bekannt und werden daher der Einfachheit halber hier nicht gezeigt.

[0025] Nach der Stufenwalze kommt das Kardenband zu dem Kardenabgabeteil 18. An den Stellen, an welchen vor allem viel Staub und auszuscheidende Kurzfasern entstehen, sind um den Hauptzylinder der Karde herum und bei der Abnahmewalze 26 entsprechende Luftleitungen 30 oder biegsame Luftrohre 32 vorgesehen, welche jeweils eine als Rollmembrane ausgebildete elastische Luftaustrittsmündung 28 aufweisen. Gestrichelt sind mögliche Einfassungen 34 für die Luftleitungen dargestellt, die jedoch nicht unbedingt notwendig sind und sehr wohl weggelassen werden können. In diesem Fall sind die Luftrohre selbsttragend und stabil ausgebildet, beispielsweise aus Stahlblech.

[0026] Im Bereich des Briseurs befindet sich ein Sammelkasten 36, in den der Vorreißerabgang fällt und welcher entleert werden muß. Nach der vorliegenden Erfindung erfolgt dies intermittierend (von Zeit zu Zeit) über eine Rohrstütze 38, deren Mündung ebenfalls mit einer elastischen, als Rollmembran ausgebildete Luftaustrittsmündung versehen werden kann.

[0027] In Fig. 2 ist die Karde 10 schematisch in Draufsicht dargestellt, wobei die Luftleitungen 30 teilweise im Querschnitt gezeichnet sind. Diese Figur entspricht ebenfalls in groben Zügen der Fig. 2 der EP-A-O 583 219 Al. In dem von der Karde entfernbaren auf Rollen fahrbaren Gehäuse 40 ist eine Luftsammelleitung 42 untergebracht, welche aus einem U- oder hufeisenförmigen Teil 44, dessen zwei Schenkel 46, 48 nach oben gerichtet sind und einem mit dem hohlen hufeisenförmigen Teil 44 über einen Verbindungsbogen 50 kommunizierenden Teil 52 besteht. Wie nachfolgend anhand der Fig. 4 näher erläutert wird, geht dieses senkrecht stehende Teil der Sammelleitung in eine oberhalb der Karde angeordnete Absaugleitung eines zentralen Absaugsystemes über.

[0028] Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, weist das hohle hufeisenförmige Teil der Sammelleitung Öffnungen 54 auf, welche im geschlossenen Zustand des Gehäuses mit den Rollmembranen 28 und Öffnungen 56 der Luftleitungen 30 und - rohre 32 um den Umfang des Hauptzylinders der Karde herum fluchten. Hierdurch wird die über die oberhalb der Karde angeordnete Absaugleitung (erst in Fig. 4 gezeigt) entstehende Absaugwirkung über die Sammelleitung 42 an den Saugstellen angelegt, welche um den Hauptzylinder der Karde herum angeordnet sind.

[0029] Aus der Fig. 2 sieht man, daß das rollbare Gehäuse 40 entsprechend der EP-A- 583 219 über eine Verbindungsstange 58 mit der Karde verbunden wird. Dabei sind Schwenkgelenke 60, 62 an den beiden Enden der Stange 18 vorgesehen, so daß bei Bewegung des fahrbaren Gehäuses 40 an die Karde 10 heran, die Ausrichtung der Öffnungen 54 der Sammelleitung mit den Mündungen 28 der Absaugstellen um den Hauptzylinder der Karde herum einwandfrei sichergestellt ist. Darüber hinaus dient die Verbindungsstange 18, wie in der EP-A-O 583 219 zu lesen ist, als Träger für elektrische Kabeln 64, welche von dem Schaltschrank 60 des verfahrbaren Gehäuses zu den Motoren und Sensoren der Karde führen d.h. daß die Elektronik und das Netzteil auch im verfahrbaren Gehäuse 40 untergebracht sind, wodurch elektrische Wartungs- und Reparaturarbeiten leichter vorgenommen werden können, da die Elektronik leicht zugänglich im verfahrbaren Gehäuse untergebracht ist.

[0030] Erfindungsgesäß geht eine Überfuhrleitung 70 vom Sammelkasten 36 des Briseurs 24 in das senkrecht stehende Teil 52 der Sammelleitung 44 im rollbaren Gehäuse 40 über. Diese Überfuhrleitung 70 weist aber eine Öffnung 72 auf, welche in der geschlossenen Stellung des verfahrbaren Gehäuses 40 mit der Mündung des Absaugstutzens 38 des Sammelkastens 36 für den Vorreißerabgang fluchtet.

[0031] Im senkrecht stehenden Teil der Sammelleitung 42 im Bereich der Einmündung der Überfuhrleitung in diesen befindet sich ein Ventil 74, das in den Fig. 4, 5 und 6 näher dargestellt ist. Die vorliegende Erfindung wird nunmehr anhand dieser weiteren Figuren näher erläutert.

[0032] Aus der Fig. 4 sieht man zunächst das hufeisen- oder U-förmige Teil 44 der Sammelleitung 42 und die verschiedenen sich darin befindlichen Öffnungen 54B-N, welche mit den Mündungen der entsprechenden Reinigungsstellen 55B-55N um den Hauptzylinder der Karde herum fluchten. Die Reinigungsstellen sind hier nur durch die Bezugszeichen mit Pfeilen angedeutet, da die konkrete Auswahl, Auslegung und Positionierung der Reinigungsstellen für die vorliegende Lehre unwichtig sind. Es sind hier mehr Öffnungen eingezeichnet als bei der schematischen Zeichnung der Fig. 1. Wie aus dieser Zeichnung ersichtlich, sind in diesem konkreten Beispiel folgende Absaugöffnungen in diesem Teil der Sammelleitung 42 vorgesehen, nämlich eine Absaugöffnung 54B, welche mit der Speisemulde kommuniziert, eine Absaugöffnung 54C für eine "Trex-Einrichtung" in der Vorkardierzone, eine Absaugöffnung 54D in der sogenannten Vorkardierzone, eine Absaugöffnung für die Absaugung der linken Umlenkstelle des Wanderdeckels 10 (siehe Fig. 1), zwei weitere Öffnungen 54E und 54F zur Reinigung des Wanderdeckels, eine Hauptreinigungsöffnung 54G für den Wanderdeckel 10, eine Reserveöffnung 54H, eine weitere Deckelreinigungsöffnung 54I, eine Öffnung 54J, welche für die Absaugung der Stufenwalze dient, eine Öffnung 54K für die rechte Umlaufstelle des Wanderdeckels, eine Öffnung 54L für eine Trexeinheit in der Nachkardierzone, eine Öffnung 54M für die Absaugung im Bereich des Kardenauslaufes und eine Öffnung 54N für eine Absaugung im Bereich des Abnehmers.

[0033] Das hohle hufeisenförmige Teil 44 der Sammelleitung 42 geht über das im Querschnitt zumindest im wesentlichen quadratische Bogenstück 50 in das senkrecht stehende Teil 52 der Sammelleitung über, welches oberhalb der Karde 10 in die Absaugleitung 74 des zentralen Absaugsystems übergeht, und zwar über eine Verbindung 76, welche leicht lösbar ist und somit das Wegrollen des Gehäuseteils 40 auf den Rollen 78 ermöglicht.

[0034] Aus dieser Zeichnung ebenfalls ersichtlich, ist die Überführleitung 70, welche vom Sammelkasten 36 zur Aufnahme des Vorreißerabganges über einen Bogen 80 in den Bogen 50 der Sammelleitung 42 einmündet. Wie aus den Fig. 4 und 6 ersichtlich, liegt die Einmündung 82 der Überführleitung 70 in dem Bogen 50 in einer schrägen Ebene, welche in diesem Beispiel einen Winkel von etwa 30° mit einer horizontalen Ebene bildet. Wie insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich, befindet sich im Querschnitt zumindest im wesentlichen quadratischen Bogen 50 ein Ventil 84 in Form einer Umstellklappe 86, welche an ihrer linken unteren Kante 88 an einer Schwenkachse 90 befestigt ist. Ein Antrieb 92, der hier als pneumatischer Zylinder ausgebildet ist, jedoch auch ohne weiteres elektrisch oder hydraulisch ausgebildet werden könnte, befindet sich ebenfalls im verfahrenbaren Gehäuse 40 und dient dazu, bei entsprechender Ansteuerung, die Umstellklappe 86 von der Stellung 94 der Fig. 6, in der sie die Mündung der Überfuhrleitung 70 sperrt, in eine Betriebsstellung 96 zu bringen und zurück. In der Betriebsstellung 96 wird die Saugleistung zwischen den Absaugstellen 54B-54N um den Hauptzylinder 12 der Karde herum (über das Sammelleitungsteil 44) und die Überfuhrleitung 70 geteilt. In dieser Stellung 96 wird etwaiger, sich im Sammelkasten 36 vorhandener Vorreißerabgang über die Überfuhrleitung 70 in das senkrechte Teil 52 der Sammelleitung überführt und von hier in die Absaugleitung 74 des zentralen Absaugsystems abgeführt.

[0035] Die schräge Stellung 96 der Umstellklappe 86 in dieser Betriebsart verhindert, daß etwaiger Abgang aus dem Sammelkasten unerwünschterweise in den Sammelleitungsteil 44 gelangt. Die Stellung 96 der Umstellklappe in dieser Betriebsart konnte aber durch eine gerade, d.h. vertikale Stellung ersetzt werden. Hierfür muß der Luftspalt rund um die Klappe entsprechend dem Restunterdruck für die Absaugstellen um die Trommel dimensioniert werden. Ein genügend großer Spalt ist nötig, um Verstopfungen zu vermeiden. Ein ausreichend großer Spalt wird auf jeden Fall mit der schrägen Stellung 96 erreicht.

[0036] Die Ansteuerung des Antriebs wird so vorgenommen, daß diese Betriebsart nur für wenige Sekunden beibehalten wird, und zwar beispielsweise für etwa 9 Sekunden, alle 6 Minuten, +30 Sekunden, um die Entleerung des Sammelkastens 36 zu ermöglichen. In dieser Betriebsstellung wird die Saugleistung, die normalerweise bei etwa 800 1/sec liegt, so geteilt, daß etwa 500 1/sec für die Entleerung des Sammelkastens 36 verwendet wird, während etwa 300 1/sec von den Absaugstellen um den Hauptzylinder 12 der Karde herum, in die Sammelleitung 42 einströmt. Es wird beispielsweise mit einem Unterdruck in der Sammelleitung von mindestens etwa 1000 pa bis maximal etwa 1300 pa gearbeitet.

[0037] Die Verbindungsstange 98 zwischen dem pneumatischen Antrieb 92 und der Umstellklappe 86 ist vorzugsweise in ihrer Länge verstellbar, so daß die Winkelstellung der Klappe 86 in der Betriebsart, bei der der Sammelkasten entleert wird, vor oder während der Inbetriebnahme der Karde eingestellt werden kann, um optimale Absaugergebnisse, sowohl am Sammelkasten 36 als auch am Hauptzylinder 12 der Karde zu erreichen.

[0038] Die Fig. 5 zeigt, wie der Teil 102 der Überfuhrleitung 70 über Schrauben 104 fest mit dem verfahrbaren Gehäuse 80 verschraubt ist und wie der Übergang 106 zu dem Saugstutzen des Sammelkastens geschaffen wird. Durch diese verschraubte Verbindung an dem verfahrbaren Gehäuse 40 dient die hier nicht gezeigte, jedoch aus der Fig. 2 ersichtliche Verbindungsstange 58 oder Scharnierteil auch dazu, eine saubere Ausrichtung des Einlaufendes 72 der Überfuhrleitung mit der Absaugstütze 38 des Sammelkastens 36 sicherzustellen, wobei auch hier die als Rollmembran ausgebildete Manschette 108 für einen dichten Übergang sorgt.

[0039] Die weiteren Fig. 7 und 8 sind den Fig. 4 und 5 sehr ähnlich, nur fehlt hier der senkrecht nach oben gehende Teil 52 der Sammelleitung. Stattdessen wird hier ein senkrecht nach unten gerichteter Teil 52 der Sammelleitung vorgesehen, welcher mit einer Unterflur angeordneten Absaugleitung 74 in der aus der Seite der Karde anliegenden Stellung des Gehäuses 40 kommuniziert. Hier dient eine Ringdichtung 110 der sauberen Abdichtung zur Absaugleitung 74 im Bereich unterhalb des verfahrbaren Gehäuses 40 sicherzustellen, wenn diese sich in ihrer Betriebslage unmittelbar benachbart zur Karde befindet. In dieser Ausführungsform wird der Bogen 50 im Vergleich zu der Ausführung nach Fig. 4 schlichtweg um 180° umgedreht, um den Übergang in das senkrecht nach unten gehende Teil 52 der Sammelleitung zu erreichen, und es ist dann lediglich erforderlich, den Übergang von der Überführleitung 70 in diesen Bogen 50 anders zu gestalten. Dies bedeutet, daß der Bogen 50 mit dem Ventil 84, d.h. mit der Umstellklappe 86 für beide Ausführungen gleich gewählt werden kann und je nach Auslegung der Karderie des Kundens für Betrieb mit einer oberhalb der Karde angeordnete Absaugleitung oder mit einer Unterflurabsaugleitung verwendet werden kann, wodurch Lagerhaltung und Herstellungskosten gespart werden können.

[0040] Wie in Fig. 6 und in Fig. 8 angedeutet, kann die Umsteuerung der Umstellklappe 86 des Ventils 84 über eine Leitung 118 von einem Mikroprozessor 120 vorgenommen werden, welcher über die beispielsweise gezeigten Leitungen 122 für die Hauptsteuerung der Karde zuständig ist. Bei einem hydraulischen oder pneumatischen Antrieb in Form einer Kolben/Zylindereinheit 92 wird über die Leitung 118 das Ventil umgesteuert, welche die Zufuhr und Abfuhr von Druckflüssigkeit zu den Druckräumen dieser Einheit bestimmt, d.h. for die Umstellung derselben sorgt. Der Mikroprozessor weist ein Zeitmeßsystem 124 auf, welches die Zeitpunkte des Öffnens und des Schließens des Ventils 84 entsprechend den programmierten Angaben bestimmt, wobei die entsprechenden Angaben entweder je nach Betriebsart der Karde bzw. des verarbeiteten Fasermaterials abrufbar im Speicherbereich 126 gespeichert oder über die Tastatur 128 eingebbar sind.

[0041] Es soll schließlich darauf hingewiesen werden, daß es möglich wäre, im unteren Bereich des Sammelkastens 36 eine Schleusenwalze (nicht gezeigt) unterzubringen, so daß die Saugwirkung über die Überfuhrleitung 70 zwar zum Abtransport des Vorreißerabgangs von der Schleusenwalze benutzt wird, jedoch ohne daß die Saugwirkung direkt im unteren Bereich des Vorreißers 24 angelegt wird, so daß auch während der intermittierenden Absaugung der Abgang von Gutfasern in erhöhtem Maße nicht zu befürchten ist.

[0042] In den Fig. 9 und 10 ist eine Sperrklappe 86A dargestellt. Die Klappe besteht aus zwei Platten, einer oberen Platte 200A und einer unteren Platte 200B und einem dazwischenliegendenen Rahmen 201 und einem verschiebbbaren Schieber 205.

[0043] Die Sperrklappe hat einen Schieber 205, welcher mit einem Zylinder 204 in Verbindung steht, welcher durch ein Magnetventil 206 gesteuert wird. Damit wird der Schieber verschiebbar.

[0044] Die Anordnung der Sperrklappe 85A ist aus Fig. 11 in Verbindung mit Fig. 12 ersichtlich.

[0045] Fig. 11 zeigt einen Sammeltrichter 208 des Vorreißers 24 (gezeigt in Fig. 1), mit einer Überfuhrleitung 700 bzw. einem Abluftschlauch 209, welcher den Sammeltrichter mit einem in Fig. 12 gezeigten, senkrecht stehenden Teil 520 der Sammelleitung verbindet.

[0046] Die Sperrklappe 86A1 befindet sich in ihrer ersten Stellung unterhalb des Sammeltrichters 208 in dem oben genannten Abluftschlauch 209 an der Stelle, wo die Öffnung des Abluftschlauches (nicht gezeigt) mit einer Mündung eines Absaugstutzens des Sammeltrichters 208 für den Vorreißabgang fluchtet.

[0047] Eine weitere Sperrklappe 86A2 in ihrer zweiten Stellung liegt an der Stelle, wo die Sammelleitung 420 über einen Verbindungsbogen 500 in ihren senkrecht stehenden Teil 520 übergeht. Ferner liegt diese Sperrklappe, was insbesondere aus Fig. 12 ersichtlich ist, im Bereich des fahrbaren Gehäuses 40, an welchen der Verbindungsbogen 500 unmittelbar angrenzt. Diese Anordnung ist ferner schematisch auch in Fig. 4 mit gestrichelten Linien dargestellt. Mit anderen Worten liegt der in Fig. 4 dargestellte senkrecht stehende Teil 52 der Sammelleitung und der Verbindungsbogen 50 nach der weiteren Ausführungsform der Erfindung (mit zwei Sperrklappen in Betrieb) an der mit Pfeil P gezeigten Stelle.

[0048] Die Vorrichtung mit zwei Sperrklappen in Betrieb zeichnet sich dadurch aus, daß sowohl der Briseurabgang als auch der Abgang im Bereich des Hauptzylinders intermittierend entleert werden. Abweichend von der Ausführungsform mit einer Umstellklappe wird auch der Abgang im Bereich des Hauptzylinders periodisch entleert.

[0049] Bei Öffnen der Sperrklappe 86A1, wie in Fig. 11 gezeigt, gelangt der im Sammeltrichter 208 gesammelte Briseurabgang in einen Abluftschlauch 209 und ferner in eine Überführleitung 700, welche in einen Verbindungsbogen 500 einmündet, wie in Fig. 12 gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt sperrt eine weitere Sperrklappe 86A2 die in Fig. 12 gezeigte Sammelleitung 420, welche ebenfalls in den Verbindungsbogen 500 einmündet.

[0050] Damit wird in dieser Phase - ferner als erste Phase bezeichnet - nur der Briseurabgang dem in der mit der Absaugleitung 740 (in Fig. 4 gezeigt) kommunizierenden Sammelleitung 520 erzeugten Unterdruck unterworfen, und durch die dabei erzeugte Saugwirkung von hier in die Absaugleitung 740 des zentralen Absaugstromes abgeführt.

[0051] In einer zweiten Phase wird die Sperrklappe 86A2 geöffnet und die Sperrklappe 86A1 geschlossen, so daß nur Abgang aus den Reinigungsstellen um den Hauptzylinder bzw. aus der Sammelleitung 420 in die Absaugleitung 740 des zentralen Absaugsystems abgeführt wird.

[0052] Die beiden Sperrklappen werden periodisch - wie bspw. in dem die Seiten 14 und 15 der Beschreibung überbrückenden Absatz beschrieben - geöffnet bzw. geschlossen, um die Entleerung des Sammeltrichters 208 und der Sammelleitung 420 zu ermöglichen.

[0053] Es wird schließlich noch darauf hingewiesen, daß beide Klappen 86A1 und 86A2 vollständig öffnen und schließen, woraus folgt, daß entweder der Briseurabgang oder der Abgang im Bereich des Hauptzylinders entleert wird. Damit kann auch mit Ventilatoren mit geringerer Absaugwirkung gearbeitet werden.


Ansprüche

1. Verfahren zum Betrieb einer Karde (10), bei dem der am Vorreißer (24) entstehende Abgang in einen Sammelkasten (36) gesammelt wird und an mehreren Reinigungsstellen (55B-55N) am Umfang des Hauptzylinders (12) der Karde ein Unterdruck angelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelkasten (36) dadurch von Zeit zu Zeit entleert wird, daß er zeitweise dem am Hauptzylinder (12) der Karde angelegten Unterdruck unterworfen wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der durch ein zentrales Absaugsystem erzeugte Unterdruck über eine Sammelleitung (42) an die Reinigungsstellen (55B-55N) angelegt wird, welche in eine Absaugleitung (74) des zentralen Absaugsystems einmündet, dadurch gekennzeichnet, daß der im Sammelkasten (36) gesammelte Abgang durch zeitweise Ansteuerung eines Ventils (84) über eine den Sammelkasten (36) mit der Sammelleitung (42) verbindende Überfuhrleitung (70) und die Sammelleitung (42) entleert wird, wobei das Ventil (84) während der Entleerung des Sammelkastens (36) einen reduzierten Unterdruck an den Reinigungsstellen (55B-55N) aufrechterhält.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das als Umstellklappe (86) ausgebildete Ventil (84) im Bereich der Einmündung (82) der Überfuhrleitung (70) in der Sammelleitung (42) angeordnet ist und von einer Stellung, in der die Umstellklappe die Überfuhrleitung (70) schließt, in eine die Saugleistung zwischen der Überfuhrleitung (70) und den Reinigungsstellen (55B-55N) teilende Stellung umsteuerbar ist.
 
4. Absaugeinrichtung für eine Karde (10), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der der Vorreißerabgang in einem Sammelkasten (36) auffangbar ist und an Reinigungsstellen (55B-55N) am Umfang des Hauptzylinders (12) der Karde (10) ein Unterdruck anlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Überführleitung (70) vom Sammelkasten (36) zu einer Stelle führt, wo der genannte Unterdruck herrscht und ein Ventil (84) vorgesehen ist, das zwischen einer zumindest im wesentlichen die Überfuhrleitung (70) schließenden Stellung (94) und einer die Überfuhrleitung freigebenden Stellung zeitweise umsteuerbar ist, so daß der Kasten (36) beim Freigeben der Überfuhrleitung (70) dem Unterdruck unterworfen und somit entleert wird.
 
5. Absaugeinrichtung nach Anspruch 4, bei der der Unterdruck an den Reinigungsstellen (55B-55N) über eine mit einer Absaugleitung (74) des Zentralabsaugungssystems kommunizierende Sammelleitung (42) an diesen anlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Überführleitung (70) vom Sammelkasten (36) zu der Sammelleitung (42) führt und sich das Ventil (84) im Bereich der Einmündung (22) der Überfuhrleitung in der Sammelleitung befindet und zwischen der zumindest im wesentlichen die Überführleitung (70) schließenden Stellung (94) und einer den im Sammelkasten (36) vorhandenen Abgang in die Sammelleitung (42) überführenden und einer einen Unterdruck an den Reinigungsstellen (55B-55N) zumindest zum Teil aufrechterhaltenden Stellung (96) zeitweise umsteuerbar ist.
 
6. Absaugeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (84) als Umstellklappe (86) ausgebildet ist, welche vor der Einmündung (82) der Überführleitung (70) in die Sammelleitung (42) in dieser angeordnet ist und von einer Stellung, in der die Umstellklappe die Einmündung (82) der Überführleitung (70) schliesst, in eine die Saugleistung zwischen der Überführleitung (70) und den Reinigungsstellen (55B-55N) teilende Stellung (96) umsteuerbar ist.
 
7. Absaugeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelleitung (42) nach oben in die Absaugleitung (74) der Zentralabsaugung führt.
 
8. Absaugeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die sich zumindest im wesentlichen horizontal erstreckende Überfuhrleitung (70) im Bereich der Sammelleitung (42) nach oben geführt wird und in einer schräg zur Horizontalen angeordneten Ebene in einen Bogen (50) der Sammelleitung übergeht.
 
9. Absaugeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägebene mit einer horizontalen Ebene einen Winkel im Bereich zwischen 15° und 45° und vorzugsweise etwa 30° einschließt.
 
10. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelleitung (42) durch eine Bodenöffnung in die Unterflur angeordnete Absaugleitung (74) des Zentralabsaugungssystems übergeht.
 
11. Absaugeinrichtung nach Anspruch 10, wobei das Ventil(84) durch eine Umstellklappe (86) gebildet ist und diese in einem Bogenstück (50) der Sammelleitung (42) angeordnet ist, in welcher die Überfuhrleitung (70) einmündet.
 
12. Absaugeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bogenstück (50) mit Umstellklappe (86) eine Einheit bildet.
 
13. Absaugeinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (92) für die Umstellklappe (86) oder mindestens ein Anschlag oder die Länge einer die Umstellung der Umstellklappe bewirkende Stange (98) einstellbar ist, um die Betriebsstellung der Umstellklappe (86) bei der Entleerung des Sammelkastens (36) einzustellen.
 
14. Absaugeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelleitung (42) und die Überfuhrleitung (70) in einem von der Karde entfernbaren Gehäuse (40), insbesondere nach der EP-0 340 458 A1 oder der EP-0 583 219 A1 untergebracht sind.
 
15. Absaugeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Überfuhrleitung (70) im Bereich des Anschlusses an den Sammelkasten (36) an die Austrittsmündung 38) des Sammelkastens (36) für den Vorreißerabgang dichtend anpreßbar ist.
 
16. Absaugeinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gummimanschette (108) im Bereich der Austrittsmündung des Sammelkastens (36) bzw. am dieser gegenüberliegenden Ende der Überfuhrleitung (70) angeordnet ist.
 
17. Absaugeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schleusenwalze vom Bereich des Sammelkastens (36) vor dessen Austrittsmündung (28) vorgesehen ist.
 
18. Absaugeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 17, gekennzeichnet durch einen entfernbaren Sammelkasten mit einem Anschluß für den Briseur.
 
19. Absaugeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichen Komponenten, insbesondere das Ventil (84) und dessen Antriebs- und Befestigungseinrichtungen (92, 98) sowohl für Luftabsaugung in eine oberhalb der Karde angeordnete Absaugleitung (74) als auch für Luftabsaugung in eine Unterflurleitung (74), d.h. nach oben oder nach unten verwendbar sind.
 
20. Absaugeinrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten für Luftabsaugung nach oben oder nach unten stets auf der gleichen Seite der Karde vom Auslauf her gesehen vorhanden sind, vorzugsweise auf der linken Seite.
 
21. Absaugeinrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung bzw. Umstellung des Ventils (84) bzw. dessen Antrieb (92, 98) von einer zentralen Steuerung (120) der Karde aus vornehmbar sind, vorzugsweise von einer zentralen Steuerung in Form eines Mikroprozessors mit einem Zeitmeßglied.
 
22. Verfahren zum Betrieb einer Karde (10), bei der am Vorreißer (24) entstehende Abgang in einem Sammeltrichter (208) gesammelt wird und der in den Absaugstellen (55B-55N) um den Hauptzylinder entstehende Abgang in der Sammelleitung (420) gesammelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammeltrichter (208) und die Sammelleitung (420) abwechselnd miteinander von Zeit zu Zeit entleert werden.
 
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der in dem Sammeltrichter (208) und in der Sammelleitung (420) gesammelte Abgang durch zeitweise Aussteuerung von zwei Sperrklappen (86A) entleert wird.
 
24. Absaugeinrichtung für eine Karde (10), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 22, bei der der Vorreisserabgang in einem Sammeltrichter (208) und der Abgang um den Hauptzylinder in einer Sammelleitung (420) auffangbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Sperrklappe (86A1) unterhalb des Sammeltrichters (208) in einer Überführleitung (700) angeordnet ist und dass eine zweite Sperrklappe (86A2) in dem senkrecht stehenden Teil der Sammelleitung (520) vorgesehen ist.
 
25. Absaugeinrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Sperrklappen (86A1, 86A2) abwechselnd miteinander geöffnet bzw. geschlossen werden, so dass entweder der Sammeltrichter (208) oder die Sammelleitung (420) entleert wird.
 
26. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklappe (86A) aus zwei Platten (200A, 200B) und einem dazwischenliegenden Rahmen (201) und Schieber (205) ausgebildet ist.
 
27. Absaugeinrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (205) mittels eines Zylinders (204), welcher durch ein Magnetventil (206) gesteuert wird, bewegbar ist.
 
28. Absaugeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklappe (86A1) in einem Abluftschlauch (209), welcher in eine Überführleitung (700) übergeht, unterhalb des Sammeltrichters (208) angeordnet ist.
 
29. Absaugeinrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklappe (86A2) in einem in Anspruch 14 genannten Gehäuse (40) angeordnet ist.
 
30. Absaugeinrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklappe (86A2) in einem Verbindungsbogen (500), in welchen die Überführleitung (700) und die Sammelleitung (420) einmünden, angeordnet ist.
 
31. Absaugeinrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbogen (500) an einer Seitenwand des Gehäuses (40) - sogenannten Kombieinheit - an der Stelle, wo die Überführleitung (700) in die Kombieinheit übergeht, angeordnet ist.
 
32. Absaugeinrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklappe (86A2) die Sammelleitung (420) vollständig öffnet oder vollständig verschliesst.
 
33. Absaugeinrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklappe (86A1) die Überführleitung (700) vollständig öffnet oder vollständig verschliesst.
 
34. Absaugeinrichtung für eine Karde mit einer Sammelleitung, die mit Absaugstellen an der Trommel verbunden ist, und mit einer intermittierenden Absaugung für den Vorreisserabfall, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugung für den Vorreis-serabfall mit der Sammelleitung über ein steuerbares Ventil verbunden ist.
 
35. Einrichtung nach Anspruch 34 derart angeordnet, dass beim Absaugen des Vorreisserabfalls die Absaugstellen an der Trommel von der Sammelleitung abgeschottet sind.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht