[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur oberflächennahen Verankerung von Bauteilen
in, insbesondere armierten, Verankerungsgründen gemäss dem gattungsbildenden Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Für Verankerungen in sicherheitsrelevanten Bereichen werden Verankerungselemente
in der Regel mit relativ grossen Setztiefen von 90 mm und mehr eingesetzt und im Verankerungsgrund
verankert. Je nach Beschaffenheit des Verankerungsgrundes kann es bei der Erstellung
der dafür erforderlichen tiefen Aufnahmebohrungen zu Schwierigkeiten kommen. Insbesondere
bei armierten Verankerungsgründen, beispielsweise bei armiertem Beton mit hoher Armierungsdichte,
kann es dabei zu Arrnierungstreffem kommen. Da es nicht erwünscht ist, Armierungen
im Verankerungsgrund zu durchtrennen, wird in der Regel bei Armierungstreffem an anderer
Stelle nachgebohrt, um dort den Befestigungspunkt zu setzen. Vielfach ist es aber
nicht möglich, den gewünschten Befestigungspunkt zu verschieben oder ganz auf den
Befestigungspunkt zu verzichten, um dem Armierungseisen auszuweichen. Daher muss in
derartigen Fällen die Armierung durchtrennt werden.
[0003] Abgesehen davon, dass es unerwünscht und in sicherheitsrelevanten Anwendungen oft
auch nicht ratsam ist, Armierungen zu durchtrennen, ist die Fertigstellung der Aufnahmebohrung
bei Armierungstreffem nur mit grossem Auwand durchführbar. Da bei Armierungstreffem
die Bohrleistung mit konventionellen Bohrwerkzeugen sehr stark nachlässt, müssen in
derartigen Fällen spezielle Werkzeuge, beispielsweise diamantbesetzte Bohrwerkzeuge,
eingesetzt werden. Dies vergrössert den Aufwand für die Erstellung eines Befestigungspunktes
nicht unerheblich. Zudem kann es erforderlich sein, den Verankerungsgrund im Bereich
der durchtrennten Armierung zusätzlich zu unterstützen, um ihm wieder die geforderte
Festigkeit zu verleihen. Falls dieser zusätzliche Aufwand nicht betrieben werden soll,
kann es erforderlich sein, die Belastungswerte des Verankerungsgrundes im Bereich
der durchtrennten Armierung zu reduzieren.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, welche
es erlaubt, auch in armierten Verankerungsgründen Befestigungspunkte zu setzen, ohne
dabei Armierungen durchtrennen zu müssen. Die Vorrichtung soll es erlauben, auch bei
Armierungstreffem die gewünschten Befestigungspunkte beizubehalten. Es soll eine Vorrichtung
geschaffen werden, welche auch in sicherheitsrelevanten Bereichen einsetzbar ist und
Verankerungen mit ausreichend hohen Haltewerten ermöglicht. Aufwendige nachträgliche
Sanierungen des Verankerungsgrundes zur Wiederherstellung seiner Festigkeit sollen
vermieden werden können.
[0005] Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einer Vorrichtung mit den im kennzeichnenden
Abschnitt des Patentanspruches 1 angeführten Merkmalen. Insbesondere wird durch die
Erfindung eine Vorrichtung zur oberflächennahen Verankerung von Bauteilen in, insbesondere
armierten, Verankerungsgründen geschaffen, welche ein im wesentlichen hohlzylindrisches
Verankerungsteil und ein damit verbundenes Lastangriffsteil aufweist. Das Verankerungsteil
ist zweiteilig ausgebildet und umfasst zwei im wesentlichen hohlzylindrische Hülsen,
die kegelartig ineinander schiebbar sind, wobei wenigstens eine der beiden Hülsen
mit aufweitbaren axialen Schlitzen versehen ist. Die innere Hülse weist einen Aussendurchmesser
auf und die äussere Hülse besitzt einen Innendurchmesser, welche Durchmesser sich
jeweils zu den setzrichtungsseitig vorderen Enden der Hülsen hin vergrössem.
[0006] Die innere Hülse der erfindungsgemässen Vorrichtung wird in eine ringförmige Schlitzbohrung
im Verankerungsgrund eingesetzt, welche zuvor beispielsweise mittels einer Hammerbohrkrone
oder mit einer Kernbohrkrone erstellt wurde. Die Verankerung erfolgt durch Überstülpen
der äusseren Hülse über die innere Hülse und Eintreiben der äusseren Hülse in die
ringförmige Schlitzbohrung. Die Wandstärken der beiden Hülsen sind derart bemessen,
dass ihre Summe gegenüber der Schlitzbreite der Schlitzbohrung ein Übermass aufweist.
Auf diese Weise wirkt beispielsweise die innere Hülse wie eine Spreizhülse und presst
die Aussenwandung der mit axialen Schlitzen versehenen äusseren Hülse gegen die Aussenwandung
der Schlitzbohrung. Die Innenwandung der inneren Hülse kann ebenfalls geschlitzt sein
und presst dann gegen die Aussenwandung der Schlitzbohrung. Die Verankerung erfolgt
durch Reibschluss der äusseren und gegebenenfalls der inneren Begrenzungsflächen des
Verankerungsteiles an den inneren und äusseren umlaufenden Begrenzungswandungen der
ringförmigen Schlitzbohrung. Dadurch ist die Verankerungsfläche gegenüber konventionellen
Ankem deutlich grösser. Bei inneren und äusseren Hülsen, die beide mit axialen Schlitzen
versehen sind, wird die Verankerungsflächen nahezu verdoppelt. Durch die grosse Verankerungsfläche
kann die Tiefe der dngförrnigen Schlitzbohrung gegenüber konventionellen Aufnahmebohrungen
geringer gehalten werden, ohne dadurch die Haltewerte zu beeinträchtigen. Dadurch
kann der Befestigungspunkt in oberflächennahe Bereiche gesetzt werden, in denen sich
keine Armierungen befinden. Auf diese Weise können Befestigungspunkte auch noch in
Bereichen gesetzt werden, in denen eine zuvor erstellte konventionelle Aufnahmebohrung
zu einem Armierungstreffer geführt hat und ein konventioneller Anker nur nach vorherigem
Durchtrennen der Armierung gesetzt werden könnte.
[0007] Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt es, auch in Verankerungsgründen mit hoher
Armierungsdichte an beliebigen Stellen Befestigungspunkte mit ausreichenden Haltewerten
zu erstellen. Armierungstreffer bei der Erstellung von Aufnahmebohrungen für konventionelle
Anker führen nicht dazu, dass der Befestigungspunkt verschoben oder die Armierung
durchtrennt werden muss. Durch den Einsatz der erfindungsgemässen Vorrichtung können
die gewünschten Befestigungspunkte auch bei Armiernngstreffem noch gesetzt werden,
ohne dass Armiernngen durchtrennt werden müssten. Eine nachträgliche Verstärkung des
Verankerungsgrundes ist daher nicht mehr erforderlich. Die Festigkeit des Verankerungsgrundes
bleibt erhlalten und die zulässige Belastung des Untergrundes muss nicht reduziert
werden.
[0008] Für die erzielbaren Lastwerte der Verankerung ist es von Vorteil, wenn die innere
und die äussere Hülse über ihre Länge jeweils Wandstärken aufweisen, welche sich im
ineinandergeschobenen Zustand der beiden Hülsen derart ergänzen, dass das Verankerungsteil
über seine Länge eine im wesentlichen konstante Gesamtwandstärke aufweist. Dadurch
ist sichergestellt, dass die Innenwandung der inneren Hülse und die Aussenwandung
der äusseren Hülse im wesentlichen über ihre gesamte Länge an den Begrenzungswandungen
der ringförmigen Schlitzbohrung anliegen.
[0009] Der Reibschluss zwischen dem Verankerungsteil der erfindungsgemässen Vorrichtung
und den Begrenzungswandungen der ringförmigen Schlitzbohrung kann durch einen Formschluss
unterstützt werden, indem die Innenwandung der inneren Hülse im Bereich ihres setzrichtungsseitig
vorderen Endes mit radialen Vorsprüngen versehen ist. Beim Vortreiben der äusseren
Hülse in Setzrichtung werden die Vorsprünge in den Verankerungsgrund gepresst und
erzeugen dort bereichsweise eine Hinterschneidung.
[0010] Es ist vorteilhaft, wenn die radialen Vorsprünge derart angeordnet sind, dass sie
an der Innenwandung der inneren Hülse wenigstens einen umlaufenden Ringwulst mit Schneide
bilden. Die Schneide des Ringwulstes gräbt sich in den Verankerungsgrund und erzeugt
die Hinterschneidung und den erwünschten zusätzlichen Formschluss.
[0011] Um zu vermeiden, dass die äussere Hülse zu weit in die Schlitzbohrung vorgetrieben
wird und durch übermässigen Spreizdruck der Verankerungsgrund im Bereich der Schlitzbohrung
beschädigt wird, ist es von Vorteil, wenn die äussere Hülse an ihrem dem setzrichtungsseitig
vorderen Ende gegenüberliegenden Ende mit einem umlaufenden Kragen oder dergleichen
Anschlagelementen ausgestattet ist.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung ist
das Lastangriffsteil mit der inneren Hülse verbunden. Dabei weist die innere Hülse
mit dem damit verbundenen Lastangriffsteil bevorzugt eine topfartige Gestalt auf.
Der den Topfboden bildende Verbindungsbereich, welcher das Verankerungsteil und das
Lastangriffsteil miteinander verbindet, erfüllt die Funktion eines Tiefenanschlages
und stützt die innere Hülse an der Oberfläche des Verankerungsgrundes ab. Dadurch
bleibt die Setztiefe der inneren Hülse auch bei einer zu tief erstellten Schlitzbohrung
konstant. Das Lastangriffsteil ist zentrisch angeordnet und ragt axial von dem Verbindungsbereich
ab. Auf diese Weise kommt es zu einer gleichmässigen Krafteinleitung bei Belastung
der Verankerung, was sich günstig auf die erzielbaren Haltewerte auswirkt.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen dargestelltes
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Axialschnitt einer erfindungsgemässen Vorrichtung im gesetzten Zustand;
- Fig. 2
- einen Axialschnitt einer Aufnahmebohrung mit Armierungstreffer; und
- Fig. 3
- einen Axialschnitt eines Befestigungspunktes über der Aufnahmebohrung gemäss Fig.
2 mittels einer erfindungsgemässen Vorrichtung.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgmässen Vorrichtung zur oberflächennahen Verankerung
von Bauteilen in, vorzugsweise armiertem, Verankerungsgrund, beispielsweise in Beton
mit hoher Armiewngsdichte ist in Fig. 1 gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1 versehen.
Die Verankerungsvorrichtung 1 weist ein hohlzylindrisches Verankerungsteil 2 und ein
Lastangriffsteil 3 auf. Das Lastangriffsteil 3 kann, wie beispielsweise dargestellt,
durch eine Ankerstange mit einem Aussengewinde 4 gebildet sein. Anstelle einer Ankerstange
mit Aussengewinde kann aber auch eine Hülse mit Innengewinde oder dergleichen Einrichtung
vorgesehen sein.
[0015] Das Verankerungsteil 2 umfasst zwei im wesentlichen hohlzylindrische Hülsen, eine
innere Hülse 5 mit einem Aussendurchmesser a und eine äussere Hülse 6 mit einem Innendurchmesser
i, welche kegelartig ineinander schiebbar sind. Im ineinandergeschobenen Zustand der
beiden Hülsen 5, 6 ist der Innnendurchmesser i der äusseren Hülse 6 im wesentlichen
gleich oder nur geringfügig grösser als der Aussendurchmesser a der inneren Hülse
5. Die innere und die äussere Hülse 5 bzw. 6 sind derart ausgebildet, dass sich ihre
einander zugekehrten Innen- bzw. Aussendurchmesser i bzw. a zu ihren in Setzrichtung
vorderen Enden hin vergrössem. Entsprechend nimmt die Wandstärke der inneren Hülse
5 in Richtung ihres vorderen freien Endes zu und die Wandstärke der äusseren Hülse
6 in korrespondierender Weise ab. Dabei sind die Wandstärken der inneren und der äusseren
Hülsen 5 bzw. 6 derart aufeinander abgestimmt, dass im ineinandergeschobenen Zustand
der Hülsen 5, 6 das Verankerungsteil 2 über seine gesamte Länge eine im wesentlichen
konstante Gesamtwandstärke w aufweist. Die äussere Hülse 6 und gegebenenfalls auch
die innere Hülse 5 sind mit in den Schnittdarstellungen nicht gezeigten axialen Schlitzen
versehen, die ein radiales Aufweiten der Hülsen erleichtem.
[0016] Für die Erstellung eines Befestigungspunktes wird die innere Hülse 5 der erfindungsgemässen
Verankerungsvorrichtung 1 in eine ringförmige Schlitzbohrung B im Verankerungsgrund
G eingesetzt, welche zuvor beispielsweise mittels einer Hammerbohrkrone oder mit einer
Kernbohrkrone erstellt wurde. Die Verankerung der Verankerungsvorrichtung 1 in der
Schlitzbohrung B erfolgt durch Überstülpen der äusseren Hülse 6 über die innere Hülse
5 und Eintreiben der äusseren Hülse 6 in den verbleibenden Ringspalt der ringförmigen
Schlitzbohrung B. Die Wandstärken der beiden Hülsen sind derart bemessen, dass ihre
Summe gegenüber der Breite der Schlitzbohrung B ein Übermass aufweist. Auf diese Weise
wirkt die eingetriebene äussere Hülse 6 wie eine Spreizhülse und presst die Innenwandung
51 der inneren Hülse 5 gegen die Innenwandung der Schlitzbohrung B. Die Aussenwandung
61 der äusseren Hülse 6 presst gegen die Aussenwandung der ringförmigen Schlitzbohrung
B. Die Verankerung erfolgt durch Reibschluss der äusseren und inneren Begrenzungsflächen
51, 61 des Verankerungsteiles 2 an den inneren und äusseren umlaufenden Begrenzungswandungen
der ringförmigen Schlitzbohrung B. Dadurch wird die Verankerungsfläche gegenüber konventionellen
Ankem gleicher Setztiefe nahezu verdoppelt. Durch die grosse Verankerungsfläche kann
die Tiefe d der ringförmigen Schlitzbohrung B gegenüber konventionellen Aufnahmebohrungen
geringer gehalten werden, ohne dadurch die Haltewerte zu beeinträchtigen. Dadurch
kann der Befestigungspunkt in oberflächennahe Bereiche gesetzt werden, in denen sich
keine Armierungen A befinden.
[0017] Die äussere Hülse 6 kann, wie in Fig. 1 dargestellt, einen umlaufenden Kragen 7 aufweisen,
der als Tiefenanschlag an der Oberfläche S des Verankerungsgrundes G dient. Dadurch
ist sichergestellt, dass die äussere Hülse 6 auch bei zu tief erstellter ringförmiger
Schlitzbohrung B nicht zu tief eingetrieben wird und dadurch eine überhöhte Spreizkraft
auf die Wandungen der Schlitzbohrung ausgeübt wird, welche zu einer Beschädigung des
Verankerungsgrundes G führen könnte. Der umlaufende Kragen 7 kann auch als Hilfe für
das Eintreiben der äusseren Hülse 6 in die ringförmige Schlitzbohrung B dienen, indem
ein Setzwerkzeug, das mit axialen Schlägen beaufschlagbar ist, daran angesetzt werden
kann.
[0018] An der Innenwandung 51 der inneren Hülse 5 können im Bereich ihres vorderen Endes
Vorsprünge 8 angeordnet sein, welche bei der Verspreizung eine Hinterschneidung in
der Schlitzbohrung erzeugen und die reibschlüssige Verankerung durch einen zusätzlichen
Formschluss unterstützen. In einer vorteilhaften Ausführungsvariante sind die Vorsprünge
8 derart an der Innenwandung 51 der inneren Hülse 5 angeordnet, dass sie wenigstens
einen umlaufenden Ringwulst mit einer umlaufenden Schneide bilden.
[0019] Die Verspreizbarkeit der inneren und der äusseren Hülsen 5, 6 in der ringförmigen
Schlitzbohrung B kann noch dadurch erleichtert werden, dass die innere oder die äussere
Hülse oder beide Hülsen 5, 6 mit wenigstens einem axialen Schlitz versehen sind, der
sich wenigstens über einen Teil ihrer Länge erstreckt.
[0020] Das Lastangriffsteil 3 kann mit der inneren oder der äusseren Hülse 5 bzw. 6 verbunden
sein. Bevorzugt ist es, wie dargestellt, mit der inneren Hülse 5 verbunden, wodurch
sich eine topfartige Gestalt ergibt. Der den Boden des Topfes bildende Verbindungsbereich
9 kann sich an der Oberfläche S des Verankerungsgrundes G abstützen und dient zugleich
als Tiefenanschlag für die innere Hülse 5. Das Lastangriffsteil 3 ist zentrisch zur
inneren Hülse 5 angeordnet und ragt entgegen der Setzrichtung axial vom Verbindungsbereich
9 ab. Auf diese Weise können Zug- und Querkräfte möglichst gleichmässig in den Verankerungsgrund
G eingeleitet werden.
[0021] In Fig. 2 und 3 ist ein bevorzugtes Einsatzgebiet für die erfindungsgemässe Verankerungsvorrichtung
angedeutet. Fig. 2 zeigt eine Aufnahmebohrung H für einen konventionellen Anker, bei
welcher die Bohrung zu einem Treffer an einer im Verankerungsgrund G befindlichen
Armierung A geführt hat. Da es in der Regel unerwünscht ist, Armierungen zu durchtrennen,
muss in diesen Fällen der Befestigungspunkt verschoben werden und muss an anderer
Stelle des Verankerungsgrundes eine neue Aufnahmebohrung erstellt werden. In einer
Vielzahl von Fällen ist es aber nicht möglich, den Befestigungspunkt zu verschieben.
Hier bietet die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 Abhilfe, da sie eine zuverlässige
Verankerung im oberflächennahen Bereich des Verankerungsgrundes G ermöglicht. Gemäss
Fig. 3 wird dazu mit Hilfe einer Hammerbohrkrone oder mittels einer Kembohrkrone eine
ringförmige Schlitzbohrung B erstellt, welche koaxial zur Aufnahmebohrung H angeordnet
ist. Die ringförmige Schlitzbohrung B wird nur bis in eine Tiefe vorgetrieben, in
der mit Sicherheit keine Armierungen zu finden sind. Typische Tiefen liegen zwischen
etwa 1,5 cm und etwa 4 cm. Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 wird in die ringförmige
Schlitzbohrung B eingesetzt und dort im oberflächennahen Bereich des Verankerungsgrundes
G verankert. Auf diese Weise können auch Befestigungspunkte mit Armierungstreffem
gerettet werden, ohne dabei die Armierung durchtrennen zu müssen.
[0022] Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt es, auch in Verankerungsgründen mit hoher
Armierungsdichte an beliebigen Stellen Befestigungspunkte mit ausreichenden Haltewerten
zu erstellen. Armierungstreffer bei der Erstellung von Aufnahmebohrungen für konventionelle
Anker führen nicht dazu, dass der Befestigungspunkt verschoben oder die Armierung
durchtrennt werden muss. Durch den Einsatz der erfindungsgemässen Vorrichtung können
die gewünschten Befestigungspunkte auch bei Armierungstreffern noch gesetzt werden,
ohne dass Armierungen durchtrennt werden müssten. Eine nachträgliche Verstärkung des
Verankerungsgrundes ist daher nicht mehr erforderlich. Die Festigkeit des Verankerungsgrundes
bleibt erhalten und die zulässige Belastung des Untergrundes muss nicht reduziert
werden.
1. Vorrichtung zur oberflächennahen Verankerung von Bauteilen in, insbesondere armierten,
Verankerungsgründen (G), mit einem im wesentlichen hohlzylindrischen Verankerungsteil
(2) und einem damit verbundenen Lastangriffsteil (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungsteil (2) zweiteilig ausgebildet ist und zwei im wesentlichen
hohlzylindrische Hülsen (5, 6) umfasst, die kegelartig ineinander schiebbar sind,
wobei wenigstens eine der Hülsen mit axialen Schlitzen versehen ist und die innere
Hülse (5) einen Aussendurchmesser (a) und die äussere Hülse (6) einen Innendurchmesser
(i) aufweist, welche Durchmesser (a, i) sich jeweils zu den setzrichtungsseitig vorderen
Enden der Hülsen (5, 6) hin vergrössem.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere und die äussere
Hülse (5, 6) über ihre Länge jeweils Wandstärken aufweisen, welche sich im ineinandergeschobenen
und gespreizten Zustand der beiden Hülsen (5, 6) derart ergänzen, dass das Verankerungsteil
(2) über seine Länge eine im wesentlichen konstante Gesamtwandstärke (w) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwandung
(51) der inneren Hülse (5) im Bereich ihres setzrichtungsseitig vorderen Endes mit
radialen Vorsprüngen (8) versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Vorsprünge
(8) derart angeordnet sind, dass sie an der Innenwandung (51) der inneren Hülse (5)
wenigstens einen umlaufenden Ringwulst mit Schneide bilden.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
äussere Hülse (6) an ihrem dem setzrichtungsseitig vorderen Ende gegenüberliegenden
Ende mit einem umlaufenden Kragen (7) oder dergleichen Anschlagelementen ausgestattet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Lastangriffsteil (3) mit der inneren Hülse (5) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Hülse (5) und
das Lastangriffsteil (3) über einen Verbindungsbereich (9) derart miteinander verbunden
sind, dass sich eine topfartige Gestalt ergibt, wobei das Lastangriffsteil (3) zentrisch
angeordnet ist und axial vom Verbindungsbereich (9) abragt.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
axialen Schlitze an der äusseren Hülse (6) vorgesehen sind.