[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollrakel-Baugruppe mit den im Oberbegriff des Anspruches
1 angegebenen Merkmalen. Bekanntlich dient eine Rollrakel in einer Streichmaschine,
die zum Beschichten einer laufenden Bahn (z.B. Papierbahn) dient, in erster Linie
als Dosierelement. Dabei wird die Rollrakel mit einer genau einstellbaren Anpreßkraft
gegen eine Auftragswalze oder unmittelbar gegen die über eine Stützwalze laufende
Bahn angedrückt, so daß von der zuvor aufgetragenen flüssigen Beschichtungsmasse nur
ein Teil auf der Auftragswalze bzw. auf der Bahn verbleibt, wobei der überschüssige
Flüssigkeitsanteil zurückgewiesen wird.
[0002] Eine bekannte Rollrakel-Baugruppe ist beschrieben in DE 43 08 302 A1 (PA 05053).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Rollrakel-Baugruppe dahingehend
weiterzuentwickeln, daß ein drehbarer Rakelstab, der einen vorgegebenen Außendurchmesser
aufweist, ausgetauscht werden kann gegen einen Rakelstab mit einem anderen Durchmesser;
ein solcher Austausch soll möglichst rasch und mit möglichst geringem Aufwand möglich
sein.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0005] Ein wichtiger Erfindungsgedanke besteht darin, daß nach dem Austausch eines Rakelstabes
gegen einen anderen mit abweichendem Durchmesser die Drehachse des "neuen" Rakelstabes
sich in der gleichen Position relativ zum Tragbalken befindet wie die Drehachse des
bisherigen Rakelstabes. Dadurch gewinnt man den Vorteil, daß die Position des Rakelstab-Antriebes
unverändert bleibt.
[0006] Gemäß Anspruch 2 wird zusätzlich dafür gesorgt, daß auch die Position der Anpreßvorrichtung
unverändert bleibt.
[0007] Weitere zweckmäßige Maßnahmen sind in den zusätzlichen Unteransprüchen angegeben.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten schematischen Querschnitten
(Figuren 1 und 2) dargestellt.
[0009] Die Figur 1 zeigt mit vollen Linien eine Rollrakel-Baugruppe mit Rakelstab 14 mit
einem relativ großen Rakelstab-Durchmesser D. Zusätzlich ist dort mit strichpunktierten
Linien eine geänderte Rollrakel-Baugruppe (Rakelstab 14') mit kleinerem Rakelstab-Durchmesser
d dargestellt. Wie man sieht unterscheiden sich die beiden Rollrakel-Baugruppen in
nur sehr wenigen Details. Insbesondere sind die Positionen der Drehachsen der beiden
Rakelstäbe 14 und 14', bezogen auf den Tragkörper 10, deckungsgleich. Ebenso befindet
sich in beiden Varianten die rückwärtige Außenseite 9 des jeweiligen Rakelbettes 12
im gleichen Abstand vom Tragkörper 10.
[0010] Eines der wesentlichen Elemente der Rollrakel-Baugruppe ist der schon erwähnte (und
nur teilweise sichtbare) Tragkörper 10, der sich quer durch die Maschine erstreckt.
Er ist in bekannter Weise relativ zu der Walze 8 verschwenkbar. Die Walze 8 kann eine
Auftragswalze sein, auf der ein Streichmassefilm gebildet wird, den die Walze an einer
nicht sichtbaren Stelle auf eine Papierbahn überträgt. Die Walze 8 kann jedoch auch
die zu beschichtende Papierbahn unmittelbar an der Rollrakel-Baugruppe vorbeiführen.
In dem schon erwähnten Rakelbett 12 ist ein Rakelstab 14 drehbar gelagert. Das Rakelbett
12 ist mittels einer Fußleiste 16, welche hier die Form einer Klinge aufweist, und
mittels eines aufblasbaren Klemmschlauches 18 im Tragkörper 10 befestigt. Abweichend
hiervon kann auch ein einteiliges Rakelbett mit angeformter Fußleiste verwendet werden.
Bei Druckentlastung des Klemmschlauches 18 kann das Rakelbett 12 zusammen mit dem
Rakelstab 14 und der Fußleiste 16 aus dem Tragkörper 10 entfernt werden.
[0011] Weitere bekannte Elemente sind eine Anpreßvorrichtung mit einem ebenfalls aufblasbaren
Druckschlauch 20, der in einer Andrückleiste 22 abgestützt ist. Diese ist ihrerseits
mittels zahlreicher über die Bahnbreite verteilt angeordneten und einzeln verstellbaren
Spindeln 24 gegen den Tragkörper 10 abgestützt. Diese Einrichtung dient in bekannter
Weise zum Erzielen eines möglichst gleichmäßigen Querprofils der Dicke der aufgetragenen
Beschichtung.
[0012] Nahe dem oberen Ende der rückwärtigen Außenseite 9 kann ein zusätzlicher Druckschlauch
26 vorgesehen sein, um die Flanken des Rakelbettes an den Rakelstab zu drücken (Abdichten
der Schmiernuten).
[0013] Will man beispielsweise anstelle des Rakelstabes 14 mit Durchmesser D einen Rakelstab
14' mit kleineren Durchmesser d einsetzen, so braucht man im wesentlichen (außer dem
Rakelstab) nur das Rakelbett 12 gegen das Rakelbett 12' auszutauschen. In der Regel
unterscheiden sich die beiden Rakelbetten 12 und 12' (außer durch die unterschiedlichen
Lagerdurchmesser) nur durch die unterschiedlichen, bei 12 und 12' angedeuteten oberen
Begrenzungsflächen. Da sich bei einem solchen Rakelstabwechsel der Abstand zwischen
der Walze 8 und dem Tragkörper 10 ändert, müssen in der Regel auch die Formatschilde
30 durch solche mit geänderten Abmessungen ausgetauscht werden; oder man entfernt
vom Formatschild 30 ein Verlängerungsstück 30a. Bei der Stauleiste 28 können wahlweise
die in den Ansprüchen 3, 4 oder 5 angegebenen Maßnahmen getroffen werden.
[0014] Es sei noch erwähnt, daß das Rakelbett 12 mit dem Rakelstab 14, die Stauleiste 28
und die Formatschilde 30 eine Auftragskammer begrenzen, in welche ein Zuführkanal
32 für die flüssige Beschichtungsmasse einmündet.
[0015] In Figur 2 sind die unveränderten Bauelemente mit den gleichen Bezugszahlen versehen
wie in Figur 1. Es ist hier ein Rakelstab 14'' mit noch weiter verkleinertem Durchmesser
eingebaut, zusammen mit einem daran angepaßten Rakelbett 12'' und mit einer verlängerten
Fußleiste 16'. Der zusätzliche Druckschlauch 26 bleibt in diesem Fall wirkungslos.
Dargestellt ist noch eine verkürzte Stauleiste 28. Die ebenfalls angepaßten Formatschilde
sind in Figur 2 weggelassen.
1. Rollrakel-Baugruppe als Dosierelement für eine Streichmaschine, die zum Beschichten
einer laufenden Bahn (z.B. Papierbahn) dient, mit den folgenden Merkmalen:
a) ein sich quer über die Bahnbreite erstreckender drehbarer Rakelstab (14) ist in
einem Rakelbett (12) gelagert, das sich ebenfalls quer über die Bahnbreite erstreckt;
b) das Rakelbett (12) hat eine flexible Fußleiste (16), mit der es in einen Tragbalken
(10) einspannbar ist;
c) an der rückwärtigen Außenseite (9) des Rakelbetts (12) greift eine Anpreßvorrichtung
(20) an, die den im Rakelbett gelagerten Rakelstab (12) an ein Auftragselement (z.B.
Auftragswalze 8) oder an die zu beschichtende und über ein Stützelement (z. B. Stützwalze)
laufende Bahn andrückt;
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale:
d) der Rakelstab (14; 14'; 14'') und das Rakelbett (12; 12'; 12'') sind Teil eines
Baukastensystems,
e) so daß der Rakelstab gegen einen anderen mit abweichendem Außendurchmesser austauschbar
ist
f) und daß dementsprechend das Rakelbett gegen ein anderes mit abweichendem Lagerdurchmesser
austauschbar ist,
g) wobei die unterschiedlichen Rakelbetten derart aufeinander abgestimmt sind, daß
die Drehachsen der verschiedenen Rakelstäbe (14; 14'; 14'') die gleiche Position relativ
zum Tragbalken (10) einnehmen.
2. Rollrakel-Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die rückwärtigen
Außenseiten (9) der unterschiedlichen Rakelbetten (12; 12'; 12'') im wesentlichen
die gleiche Position relativ zum Tragbalken (10) einnehmen.
3. Rollrakel-Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Stauleiste (28), die zusammen
mit dem Rakelstab (14) und dem Rakelbett (12) sowie mit dem genannten Auftragselement
(8) bzw. dem genannten Stutzelement eine Auftragskammer begrenzt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stauleiste (28) gegen eine andere, an einen veränderten Rakelstabdurchmesser
angepaßte Stauleiste austauschbar ist.
4. Rollrakel-Baugruppe nach dem Oberbegriff des Anspruches 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stauleiste (28) höhenverstellbar ist, wie an sich bekannt.
5. Rollrakel-Baugruppe nach dem Oberbegriff des Anspruches 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stauleiste, wie an sich bekannt, Überströmöffnungen aufweist und mit einer
flexiblen Dichtleiste an der Bahn bzw. an der Walze (8) anliegt.
6. Rollrakel-Baugruppe mit zwei im Bereich der Bahnränder angeordneten Formatschilden
(30), dadurch gekennzeichnet, daß jedes Formatschild (30) gegen ein anderes austauschbar
oder durch Anbau bzw. Entfernung eines Verlängerungsstückes (30a) an unterschiedliche
Rollstab-Durchmesser anpaßbar ist.