[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von Aussparungen in Asphaltschichten, und zwar insbesondere in Asphaltschichten einer
schotterlosen Oberbaukonstruktion für Schienenbahnen, bei welchen auf eine untere
Tragschicht eine Asphaltschicht aufgebracht wird, auf welcher Schienenschwellen montiert
werden. Bei einem solchen Anwendungsfall werden zum Beispiel Aussparungen für die
Fixierung der Schienenschwellen benötigt, wobei sich im mittleren Bereich eines Teils
der Schwellen oder aller Schwellen Verankerungsvorsprünge nach unten erstrecken, welche
in die betreffenden Aussparungen nach Möglichkeit formschlüssig eingreifen und in
diesen verklebt bzw. eingegossen sind.
[0002] Eine entsprechende Vorrichtung weist für das Herstellen solcher Aussparungen eine
Lockerungseinrichtung für das Lockern von Asphalt innerhalb des für die Aussparung
vorgesehenen Bereiches auf.
[0003] Es versteht sich, daß ein solches Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung generell
für das Herstellen von Aussparungen in Asphaltschichten verwendet werden können, zum
Beispiel auch im Falle von Straßenoberflächen. Bei der Herstellung von schotterfreien
Oberbaukonstruktionen für Schienenbahnen sind das erfindungsgemäße Verfahren und die
entsprechende Vorrichtung vor allem deshalb besonders geeignet, weil in der betreffenden
Asphaltschicht im Regelfall jede Schienenschwelle in einer entsprechenden Aussparung
verankert ist, so daß also eine Vielzahl derartiger Aussparungen in einem Rastermaß,
welches dem Rastermaß der Schienenschwellen entspricht, hergestellt werden müssen.
[0004] Aufgrund der immer höheren Geschwindigkeiten, die man mit schienengebundenen Transportsystemen
für den Personen- und Güterverkehr anstrebt, haben sich trotz sorgfältiger und aufwendiger
Herstellung von Gleisunterbauschichten die herkömmlichen Schotterschichten zum Einbetten
der Schienenschwellen als nicht ausreichend haltbar erwiesen. Die mit den hohen Geschwindigkeiten
der Schienenfahrzeuge verbundenen dynamischen Belastungen führen zu lokalen Lockerungen
oder Verschiebungen der Schotterschicht, die zu entsprechenden Verformungen der Schienen
bzw. zum Nachgeben der Schienen beim Befahren mit einem schnellen Fahrzeug führen.
Ein solches Nachgeben und erst recht Verformungen der Schienen sind für Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge
nicht tolerierbar. Aus diesem Grund sind in jüngerer Zeit schotterfreie Oberkonstruktionen
für Schienenbahnen verwendet worden, bei welchen auf eine untere Trageschicht eine
Asphaltschicht aufgebracht und verdichtet wird, auf welcher dann die Schienenschwellen
montiert werden. Dabei ist ein Verfahren bekannt, bei welchem in die Asphaltschicht
Verankerungssteine eingearbeitet bzw. eingegossen werden, die aus der Oberfläche der
Asphaltschicht hervorstehen und die in entsprechende Aussparungen an der Unterseite
der Schienenschwellen formschlüssig eingreifen, um diese unverrückbar und dauerhaft
zu verankern.
[0005] Diese Verfahren hat allerdings den Nachteil, daß die erforderliche Asphaltverdichtung
gerade im Bereich um die Verankerungssteine herum sehr aufwendig und schwierig ist.
Aus diesem Grunde ist man gemäß einem anderen Verfahren dazu übergegangen, zunächst
eine homogene und hochverdichtete Asphaltschicht herzustellen und dann die gewünschten
Aussparungen in der Asphaltschicht vorzusehen, wobei entsprechende Verankerungsvorsprünge
der Schienenschwellen formschlüssig in die Aussparungen eingreifen und wie bereits
erwähnt in diesen vergossen oder verklebt sind.
[0006] Dabei werden üblicherweise mit Trennscheiben der Kontur der Aussparung entsprechende
Schlitze in die Asphaltschicht eingeschnitten und anschließend der Asphalt innerhalb
des eingeschnittenen Bereiches mit Druckluftmeißeln oder dergleichen gelockert und
entfernt. Dieses Verfahren ist ebenfalls relativ aufwendig und hat den Nachteil, daß
die Aussparungen nur in einfachen polygonolen Formen, üblicherweise mit rechteckigem
bzw. quadratischen Querschnitt hergestellt werden konnten. Zwar ist bei diesem Verfahren
der gesamte Asphalt auch entlang des Randes der Aussparung hoch verdichtet, jedoch
stellt das Verfahren hohe Anforderungen an die Genauigkeit bei der Herstellung der
Aussparungen und beim Einschneiden der Schlitze, damit ein entsprechender Verankerungsvorsprung
wirklich formschlüssig in die Aussparung eingreift.
[0007] Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen
zu schaffen, welche in sehr einfacher, schneller und kostensparender Weise das Herstellen
von Aussparungen in Asphaltschichten ermöglichen.
[0008] Hinsichtlich des Verfahrens wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch
gelöst, daß beim Aufbringen oder kurz nach dem Aufbringen der Asphaltschicht ein Rahmen
an dem Ort der vorgesehenen Aussparung in die Asphaltschicht eingearbeitet wird, wobei
der Rahmen im wesentlichen die Form der vorgesehenen Aussparung hat, und daß der innerhalb
des Rahmens befindliche, noch warme Asphalt gelockert und durch eine Absaugvorrichtung
abgesaugt wird.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von dem herkömmlichen Verfahren
also vor allem dadurch, daß das Asphaltmaterial noch im warmen, nicht ausgehärteten
Zustand entfernt wird und, um dieses überhaupt zu ermöglichen, ein Rahmen in den Asphalt
eingearbeitet wird, dessen Form und Maße der gewünschten Aussparung entsprechen. Dabei
könnte man den Rahmen in der Aussparung belassen und in diesem Fall müßten die Innenmaße
des Rahmens der gewünschten Aussparung entsprechen. Der Rahmen kann aber auch wieder
aus der Aussparung entfernt werden und in diesem Fall müssen selbstverständlich die
Außenmaße des Rahmens bzw. des in den Asphalt eindringenden Teils des Rahmens den
gewünschten Maßen der Aussparung entsprechen.
[0010] In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Lösen
des Asphalts innerhalb des Rahmens dadurch, daß der Rahmen in die (noch warme) Asphaltschicht
eingerüttelt wird. Konkret wird also ein Rahmen auf die noch warme und vorzugsweise
bereits verdichtete Asphaltschicht aufgesetzt und durch Vibrationen bzw. Hammerschläge
in die Asphaltschicht eingerüttelt. Dabei wird der innerhalb des Rahmens befindliche
Asphalt so in Vibrationen versetzt, daß er dem Sog einer Absaugvorrichtung nachgibt,
wenn oberhalb der Asphaltschicht innerhalb des Rahmens ein ausreichender Unterdruck
erzeugt wird. Der Einrüttelvorgang hat zusätzlich noch den besonderen Vorteil, daß
das körnige Asphaltmaterial am äußeren Umfang des Rahmens noch weiter verdichtet und
verfestigt wird.
[0011] Grundsätzlich wäre es selbstverständlich auch möglich, schon beim Aufbringen der
Asphaltschicht entsprechende Rahmen mit in die Asphaltschicht einzulegen und diese
anschließend mit Hilfe einer Rüttelvorrichtung zu lockern und den innerhalb des Rahmens
befindlichen Asphalt dann abzusaugen. Bevorzugt wird jedoch die oben erwähnte Einrüttelmethode.
[0012] Weiterhin wird eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt, bei
welcher das abgesaugte Material zur weiteren Verwendung bei der Herstellung weiterer
Abschnitte der Asphaltschicht in einen Asphaltmaterialkübel zurückgeführt wird. Bei
dem herkömmlichen Verfahren von Aussparungen, bei welchem die Aussparungen im allgemeinen
erst nach dem Aushärten der Asphaltdecke hergestellt wurden, mußten die gelösten Asphaltbrocken
als Abfallmaterial entsorgt werden. Durch das Zurückführen gemäß dieser Variante der
Erfindung können bei der Herstellung einer solchen Asphaltschicht relativ große Asphaltmengen
eingespart werden, insbesonders wenn, wie im Falle der Oberbaukonstruktionen für Schienenbahnen,
relativ viele Aussparungen vorgesehen sind, deren Gesamtfläche immerhin in der Größenordnung
von einem oder mehreren Prozent der gesamten Asphaltfläche liegt.
[0013] Hinsichtlich der entsprechenden Vorrichtung zum Herstellen von Aussparungen in einer
Asphaltschicht und die eine Lockerungseinrichtung für das Lockern von Asphalt innerhalb
des für die Aussparung vorgesehenen Bereiches aufweist, wird die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Absaugvorrichtung für das gelöste Asphaltmaterial
vorgesehen ist. Absaugvorrichtungen waren bisher beim Entfernen von gelöstem Asphaltmaterial
in Asphaltschichten nicht bekannt und würden auch keinen besonderen Vorteil bieten,
wenn die Aussparungen nachträglich in der ausgehärteten Asphaltschicht hergestellt
werden. Im Falle der warmen Asphaltschichten jedoch, in welche ein Rahmen eingebracht
wird, reicht der mit einer Absaugvorrichtung zu erzielende Unterdruck allein aus,
um die Asphaltschicht innerhalb des Rahmens anzuheben, die dabei zerbricht und durch
die Absaugvorrichtung aus der vorgesehenen Aussparung entfernt wird.
[0014] Dieser Vorgang wird vor allem dadurch erleichtert, daß, entsprechend der bevorzugten
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die Lockerungseinrichtung eine Einrüttelvorrichtung
für einen Rahmen ist, dessen Maße der vorgesehenen Aussparung entsprechen. Die Einrüttelvorrichtung
versetzt die Asphaltschicht um den Rahmen herum und vor allem innerhalb des Rahmens
in starke Schwingungen und Vibrationen, so daß es nur noch einer geringen Unterstützung
durch den von der Absaugvorrichtung erzeugten Unterdruck bedarf, um die Asphaltdecke
Innerhalb des Rahmens von ihrer Unterlage abzuheben und zu entfernen.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Rahmen, der mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eingerüttelt worden ist, einen nach außen gewendeten Flanschrand aufweist,
der sich auf den äußeren Rand der vorgesehenen Aussparung auflegt und so die Asphaltschicht
um die Aussparung herum festhält und sogar zusätzlich verdichtet, wozu auch allein
die Verdrängung in seitlicher Richtung beim Einrütteln des Rahmens beiträgt. Insbesondere
kann in diesem Zusammenhang auch vorgesehen werden, daß die Absaugvorrichtung nur
kurzzeitig in Betrieb gesetzt wird, wenn der eingerüttelte Rahmen die Asphaltschicht
durchstoßen hat bzw. der äußere Rahmenflansch auf der Oberfläche der Asphaltschicht
liegt.
[0016] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung bei welcher eine Absaughaube
vorgesehen ist, deren Querschnitt die Fläche der Aussparung umfaßt und deren unterer
Rand auf den eingerüttelten Rahmen aufsetzbar ist. Diese Absaughaube erzeugt dann
lediglich über der Fläche der vorgesehenen Aussparung den gewünschten Unterdruck und
kann dann den gelockerten, noch warmen Asphalt aus diesem Bereich fortreißen.
[0017] Zweckmäßig ist es vor allem auch, wenn die Absaughaube mit einer flexiblen Rohr-
bzw. Schlauchleitung verbunden ist, die eventuelle Relativbewegungen zwischen Absaughaube
und einem Absaugaggregat ausgleichen kann.
[0018] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die Absaughaube
über eine Rohrleitung bzw. über die flexible Schlauchleitung mit einem Vorratskübel
für Asphaltmaterial verbunden ist. Auf diese Art und Weise kann das abgesaugte, warme
Asphaltmaterial einer weiteren Verwendung bei der Herstellung der Asphaltdecke zugeführt
werden. Weiterhin sind zweckmäßigerweise Führungselemente für einen einzurüttelnden
Rahmen und/oder auch für die Absaugvorrichtung bzw. deren Absaughaube vorgesehen.
Diese Führungselemente haben vor allem den Zweck, den Rahmen und die Absaugvorrichtung
exakt an den Positionen anzuordnen, an denen die Aussparungen hergestellt werden sollen.
[0019] Die vorstehend erwähnten, bevorzugten Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
lassen sich am besten dadurch verwirklichen, daß die gesamte Vorrichtung zum Herstellen
der Aussparungen an einem Asphaltfertiger und zwar vorzugsweise hinter dessen Verdichtungsbohle
montiert ist.
[0020] Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausgestaltung der Vorrichtung, bei welcher die
Absaughaube, vorzugsweise zusammen mit einer Einrüttelvorrichtung an einem Schlitten
aufgehähgt ist, der seinerseits in Längsrichtung beweglich an einer Schiene hängt,
wobei diese Schiene sich hinter der Verdichtungsbohle des Schotterfertigers entlang
der Arbeitsrichtung des Asphaltfertigers und in dessen oberen Bereich erstreckt, wobei
der flexible Absaugschlauch an der Absaughaube Relativbewegungen des Schlittens entlang
der Schiene und gegenüber den übrigen Teilen des Asphaltfertigers und den daran montierten
Teilen der Absaugvorrichtung ausgleicht.
[0021] Weiterhin ist es bei dieser Ausgestaltung zweckmäßig, wenn die Absaughaube über Feder-
und/oder Dämpfungselemente an der Rüttelvorrichtung für das Einrütteln des Rahmens
aufgehängt bzw. in diese integriert ist.
[0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch einen Asphaltfertiger mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einbringung
von Aussparungen in einer Asphaltschicht in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- wiederum schematisch eine Ansicht von oben auf den hinteren Abschnitt des in Figur
1 dargestellten Asphaltfertigers mit den erfindungsgemäßen Komponenten,
- Figur 3
- eine Ansicht von hinten auf den in Figur 1 dargestellten Asphaltfertiger und
- Figur 4
- ebenfalls schematisch eine Detailansicht der in Figur 1 im rechten Bildteil erkennbaren
Vorrichtung zum Herstellen von Aussparungen in der Asphaltschicht.
[0023] In Figur 1 erkennt man einen Asphaltfertiger 10, der weitgehend einen herkömmlichen
Aufbau hat. Der Asphaltfertiger besteht aus einem Kettenfahrzeug mit relativ weit
auseinander liegenden Kettenspuren, zwischen denen die Asphaltschicht auf eine untere
Trägerschicht aufgebracht wird. Hierfür weist der Asphaltfertiger 10 einen Vorratskübel
5, sowie hier nicht erkennbare und zwischen den Kettenlaufwerken angeordnete Einrichtungen
zum gleichmäßigen Auftragen einer Asphaltschicht auf die darunterliegende Tragschicht
auf.
[0024] Im Anschluß daran wird diese Asphaltschicht mit einer dem Kettenlaufwerk nachfolgenden
Verdichtungsbohle 11 verdichtet. Die Verdichtungsbohle 11 kann insbesondere auch einen
Rüttelmechanismus zum Festrütteln der Asphaltschicht 3 aufweisen. Der Asphaltfertiger
10 arbeitet im allgemeinen kontinuierlich, das heißt er bewegt sich langsam in Arbeitsrichtung
nach links, wobei der sich entleerende Vorratskübel 5 ständig durch entsprechende
Fahrzeuge nachgefüllt wird, die entweder in dichtem Abstand vor dem Asphaltfertiger
10 oder neben demselben herfahren.
[0025] Im rechten Bildteil erkennt man als zusätzlich an das hintere Ende des Asphaltfertigers
10 angebaute Elemente eine Vorrichtung zum Herstellen von Aussparungen in der Asphaltschicht
3. Hierzu ist eine Rüttelvorrichtung 6 mit einer integrierten Absaugvorrichtung 4
vorgesehen, die im Detail in Figur 4 dargestellt ist. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen
aus einem Rüttelhammer 6' mit einem Rüttelrahmen bzw. -gestell 6''. In den Rüttelrahmen
6'' ist eine Absaughaube 7 integriert, die einen Absaugstutzen aufweist, an welche
ein flexibler Schlauch 8 angeschlossen ist, der mit einem Absaugaggregat 15 verbunden
ist. Die Absaughaube 7 ist über Federn 14 und Dämpfungselemente 14' mit dem Rüttelrahmen
6'' verbunden.
[0026] Die gesamte Rüttelvorrichtung 6 einschließlich der Absaugvorrichtung 4 ist über einen
Seilzug 18 und einen Schlitten 12 an einer Schiene 13 aufgehängt, die sich am hinteren
Ende des Asphaltfertigers 10 in dessen Längsrichtung erstreckt und die am Aufbau 16
des Asphaltfertigers 10 befestigt ist. Im unteren Bereich des Aufbaus 16 des Asphaltfertigers
10 sind Führungselemente 9 angebracht, welche den Stutzen der Absaughaube 7 seitlich
umfassen und damit die Absaughaube 7 und indirekt auch die Rüttelvorrichtung 6 seitlich
führen. Üblicherweise werden die Aussparungen genau in der Mitte der Asphaltbahn,
das heißt genau in der Mitte zwischen den Raupenketten des Asphaltfertigers 10 hergestellt,
bei Bedarf könnten jedoch die Führungselemente 9 auch seitlich verschoben werden,
um gegebenenfalls Aussparungen asymmetrisch zur Breite der Asphaltbahn anzubringen.
[0027] Wie bereits erwähnt, sind die Figuren nur schematische Wiedergaben der einzelnen
Vorrichtungen und Bauteile, die selbstverständlich auch eine andere Form haben können.
[0028] Der Rahmen 1 kann entweder ein Rechteckrahmen oder kann auch ein Rahmen mit einer
kreisförmig umlaufenden Wand sein. Der Rahmenquerschnitt bzw. der Wandquerschnitt
des Rahmens ist zweifach zu einer Z-Form abgewinkelt. Der Rahmen 1 besteht aus dem
eigentlichen, die Aussparung 2 herstellenden vertikalen Rahmenteil 21, einem sich
horizontal erstreckenden Flanschteil 22 und einem sich schließlich wieder vertikal
erstreckenden äußeren Rand 23. Dabei besteht der die eigentliche Aussparung 2 herstellende
Rahmenteil nur aus dem vertikalen Wandabschnitt 21. Das Flanschteil 22 ist dafür vorgesehen,
eine gute Kraftübertragung von der Rüttelvorrichtung 6 auf den Rahmen 1 zu gewährleisten,
wobei ein ebenfalls flanschartiger Rüttelfuß 17 des Rüttelrahmens 6'' mit dem Flanschteil
22 des Rahmens 1 in Kontakt tritt. Die Z-förmige, zweifache Abwinklung der Wand des
Rahmens 1 verleiht dem Rahmen eine besonders hohe Stabilität, so daß durch das kräftige
Rütteln des Rahmens bei gleichzeitigem Anpressdruck des Flansches 17 auf das Flanschteil
22 des Rahmens, der innere Wandteil 21 des Rahmens relativ leicht in den noch warmen
Asphalt eingedrückt werden kann. Dabei legt sich die Unterseite des Flanschteiles
22 des Rahmens 1 auf den Rand der vorgesehenen Aussparung 2 auf und hält damit die
Asphaltschicht um die vorzusehende Aussparung herum sehr gut fest. Zusätzlich erfahren
die Ränder der Aussparung 2 noch eine Verdichtung aufgrund der radialen Verdrängung
des Asphaltmaterials durch den Wandabschnitt 21 des Rahmens 2. Gleichzeitig wird von
der Absaugeinheit 15 her über den flexiblen Schlauch 8 in der Absaughaube 7 ein erheblicher
Unterdruck erzeugt, was in Verbindung mit den Rüttelbewegungen des Rahmens 1 sowie
des Rüttelrahmens 6'' das in der Aussparung 2 noch vorhandene Asphaltmaterial zerbricht,
welches dann durch den Absaugschlauch 8 entfernt wird. Von einem noch hinter der Rüttel-
und Absaugvorrichtung an einem Seil abgehängten Gestell 20 aus kann anschließend der
Rahmen 1 aus der Aussparung 2 aus dem noch warmen Asphalt entfernt werden. Es versteht
sich, daß die Absaughaube 7 mit ihrem unteren Rand nur einen geringen Abstand zum
Rahmen 1 hat bzw. sogar auf diesem aufliegt oder diesen mit einer Dichtungsleiste
berührt, so daß ohne übermäßig hohe Saugleistung der gewünschte Unterdruck aufrecht
erhalten werden kann. Es ist auch möglich, die Anlage so zu steuern, daß der Unterdruck
nur kurzzeitig erzeugt wird, wenn die innere Wand des Rahmens gerade die Asphaltschicht
3 durchstößt.
[0029] Die Rüttelbewegungen des Rüttelrahmens 6'' werden durch den Rüttelhammer 6' erzeugt,
der im allgemeinen einen Exzenter oder einen Vibrationskolben aufweist.
[0030] Die gesamte Vorrichtung ist über eine Seilzugvorrichtung 18 an einem Schlitten 12
aufgehängt, der in Längsrichtung der Vorrichtung entlang der Schiene 13 bewegbar ist.
Mit Hilfe der Seilzugvorrichtung 18 werden die Rüttelvorrichtung 6 und die darin integrierten
Teile der Absaugvorrichtung 4 abgehoben, wenn eine Aussparung 2 hergestellt ist. Dabei
bleibt der Rahmen 1 zunächst noch in dieser Aussparung und wird erst anschließend,
zum Beispiel von dem Gestell 20 aus, entfernt. Durch Verfahren des Schlittens 12 entlang
der Schiene 13 wird dann die Vorrichtung in die gewünschte Position über den nächsten
Rahmen 1 gebracht, um diesen festzurütteln. Wie man in Figur 1 erkennt, sind an dem
Asphaltfertiger 10 hinter der Verdichtungsbohle bzw. am Aufbau des Asphaltfertigers
im Bereich der Rüttel- und Absaugvorrichtung Führungsschienen 9 angebracht, welche
die Absaughaube 7 und den Rüttelrahmen 6'' in seitlicher Richtung führen. Diese Führungselemente
können gleichzeitig auch dafür benutzt werden, die einzurüttelnden Rahmen 1 schon
vorher korrekt auszurichten, indem an den Führungselementen 9 entsprechende Vorrichtungen
für die Ausrichtung und Zufuhr der Rahmen 1 angeordnet sind.
[0031] Wenn ein Rahmen 1 eingerüttelt ist, wird der Schlitten 12 in Arbeitsrichtung des
Asphaltfertigers 10 nach vorn verfahren und über den nächsten, bereits auf dem Asphalt
angeordneten Rahmen positioniert. Anschließend wird die Rüttelvorrichtung abgesenkt
und dieser weitere Rahmen 1 wird in die Asphaltschicht 3 eingerüttelt. Während dieses
Vorganges bewegt sich der Asphaltfertiger 10 kontinuierlich weiter in Arbeitsrichtung,
wobei die Rüttelvorrichtung 6 mit der Absaughaube 7 stationär über dem einzurüttelnden
Rahmen 1 bleibt, so daß sich der Schlitten 12 entlang der Schiene 13 in Arbeitsrichtung
nach hinten bewegt. Die flexible Schlauchleitung 8 gewährleistet dabei, daß die betreffenden
Relativbewegungen zwischen den fest am Asphaltfertiger angebauten Teilen der Absaugvorrichtung,
wie zum Beispiel dem Absaugsggregat 15, und der Absaughaube 7 möglich sind bzw. ausgeglichen
werden.
[0032] Das abgesaugte Asphaltmaterial wird durch die flexible Leitung 8 und das Absaugaggregat
15 über eine Rohrleitung 8' wieder in den Materialkübel 5 des Asphaltfertigers 10
eingegeben. Damit steht das aus den Aussparungen 2 herausgeholte Material für die
weitere Herstellung der Asphaltschicht zur Verfügung und braucht auch nicht entsorgt
zu werden.
[0033] Der gesamte Asphaltfertiger wird von einer oder mehreren Arbeitsbühnen 19 aus gesteuert,
wobei zweckmäßigerweise eine getrennte Bedienungsmöglichkeit für die Vorrichtung zur
Herstellung der Aussparungen vorgesehen ist.
[0034] Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung insgesamt so konstruiert, daß sie an einem
herkömmlichen Asphaltfertiger 10 auch nachträglich angebaut werden kann.
[0035] In der Ansicht gemäß Figur 2 von oben ist nur der hintere Teil mit der Vorrichtung
zum Herstellen der Aussparungen 2 zu erkennen. Am linken Bildrand sieht man noch das
Absaugaggregat 15, welches über die Rohrleitung 8' und einen (hier nicht erkennbaren)
flexiblen Schlauch 8' mit der Absaughaube 7 verbunden ist. Der Rahmen 1 ist länglich
rechteckig und man erkennt in Figur 2 die innere Wand 21, die äußere Wand 23 und den
dazwischenliegenden Flanschteil 22 des Rahmens 1. Beiderseits der Rüttel- und Absaugvorrichtung
verläuft eine Arbeitsbühne 19', von welcher aus die betreffenden Elemente bedient
werden können, insbesondere können von dort aus die Seilzugvorrichtung 18 und der
Schlitten 12 betätigt bzw. gesteuert werden.
[0036] In Figur 3 sind im wesentlichen dieselben Elemente nochmals in einer hinteren Ansicht
des Asphaltfertigers 10 erkennbar.
[0037] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Aussparungen 2 in einer frisch hergestellten
Asphaltdecke relativ schnell und mit geringem Energie- und Kostenaufwand hergestellt
werden. Zusätzlich wird auch noch Asphaltmaterial eingespart, da das aus den Aussparungen
entfernte Material in noch warmem Zustand wieder verwendet werden kann.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Rahmen
- 2
- Aussparungen
- 3
- Asphaltschicht
- 4
- Absaugvorrichtung
- 5
- Material-, Vorratskübel
- 6
- Rüttelvorrichtung
- 6'
- Rüttelhammer
- 6''
- Rüttelrahmen, -gestell
- 7
- Absaughaube
- 8
- Absaugschlauch
- 8'
- Rohrleitung
- 9
- Führungselemente
- 10
- Asphaltfertiger
- 11
- Verdichtungsbohle
- 12
- Schlitten
- 13
- Schiene
- 14
- Federn
- 14'
- Dämpfungselemente
- 15
- Absaugaggregat
- 16
- Aufbau
- 17
- Rüttelfuß, Flansch
- 18
- Seilzugvorrichtung
- 19
- Arbeitsbühnen
- 19'
- Arbeitsbühne
- 20
- Gestell
- 21
- Rahmenteil, innere Wand,
- 22
- Flanschteil
- 23
- äußere Wand
1. Verfahren zum Herstellen von Aussparungen in einer Asphaltschicht, insbesondere bei
einer schotterlosen Oberbaukonstruktion für Schienenbahnen, bei welcher auf eine untere
Tragschicht eine Asphaltschicht aufgebracht wird, auf welcher Schienenschwellen montiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufbringen oder kurz nach dem Aufbringen der Asphaltschicht ein Rahmen (1)
am Ort einer vorgesehenen Aussparung (2) in die Asphaltschicht (3) eingearbeitet wird,
welcher im wesentlichen die Form dervorgesehenen Aussparung (2) hat, und daß der innerhalb
des Rahmens befindliche, noch warme Asphalt gelockert und durch eine Absaugvorrichtung
(4) abgesaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen in die obere Asphaltschicht einer schottertosen Oberbaukonstruktion
für Schienenbahnen in einem Rastermaß hergestellt werden, welches dem Abstand von
auf der Asphaltschicht zu befestigenden Schienenschwellen oder einem ganzzahligen
Vielfachen hiervon entspricht, wobei die Aussparungen (2) in etwa in der Mitte zwischen
dem vorgesehenen Verlauf der beiden Schienen der Schienenbahn hergestellt werden und
für die Aufnahme eines sich von den Schwellen nach unten erstreckenden Verankerungsvorsprunges
ausgelegt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösen des Asphalts in der Aussparung durch Einrüttein des Rahmens (1) in
die Asphaltschicht (3) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einarbeiten des Rahmens (1) in die Asphaltschicht unmittelbar nach dem Verdichten
des Asphalt erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das abgesaugte Asphaltmaterial zur weiteren Verwendung bei der Herstellung weiterer
Abschnitte der Asphaltschicht (3) in einen Asphaltmaterialkübel (5) zurückgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1) nach dem Absaugen des in ihm enthaltenen Materials aus der Aussparung
(2) herausgenommen wird.
7. Vorrichtung zum Herstellen von Aussparungen in einer Asphaltschicht, insbesondere
in einer Asphaltschicht (3), die als Trägerschicht für Schienenschwellen vorgesehen
ist, mit einer Lockerungseinrichtung (6) für das Lockern von Asphalt innerhalb des
für die Aussparung (2) vorgesehenen Bereichs, gekennzeichnet durch eine Absaugvorrichtung (4) für das gelöste Asphaltmaterial.1
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lockerungseinrichtung eine Einrüttelvorrichtung (6) für Rahmen (1) ist, deren
Maße den vorgesehenen Aussparungen (2) entsprechen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Absaughaube (7) aufweist, deren Querschnitt die Fläche der Aussparung
(2) umfaßt und deren unterer Rand auf den Rahmen (1) aufsetzbar ist bzw. nur einen
kleinen Spalt zum Rahmen frei läßt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaughaube (7) mit einer flexiblen Rohr- bzw. Schlauchleitung (8) verbunden
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaughaube (7) über eine Absaugleitung (8) mit einem Vorratskübel (5) für
Asphaltmaterial verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Führungselemente (9) für einen einzurüttelnden Rahmen (1) und/oder für die Absaugvorrichtung
(4) bzw. deren Absaughaube (7) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie an einem Asphaltfertiger (10) und vorzugsweise hinter dessen Verdichtungsbohle
(11) montiert ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaughaube (7) vorzugsweise zusammen mit der Einrüttelvorrichtung (6) an
einem Schlitten (12) aufgehängt ist, der seinerseits in Längsrichtung beweglich an
einer Schiene (13) hängt, die sich hinter der Verdichtungsbohle (11) in Arbeitsrichtung
des Asphaltfertigers (10) und im oberen Bereich desselben erstreckt, wobei ein flexibler
Absaugschlauch (8) Bewegungen des Schlittens (12) entlang der Schiene (13) und relativ
zu den am Asphaltfertiger (10) fest montierten Teilen der Absaugvorrichtung (4) ausgleicht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaughaube (7) über Feder- und/oder Dämpfungselemente (14) an der Rüttelvorrichtung
(6) aufgehängt und vorzugsweise in diese integriert ist.