[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage für festes Brenngut, insbesondere für
organische Festbrennstoffe, wie z.B. Holz, Holzabfall, Rinde, Bio-Abfälle, Abfälle
aus der Produktion von Spanplatten od.dgl., mit einem das Brenngut fortlaufend umschichtenden
und durch verschiedene Zonen - z.B. Trocken-, Brenn- und Ausbrennzone - eines Primärbereiches
eines Feuerungsraumes führenden Vorschubrost mit steuerbarer Unterwindzufuhr, einem
über dem Primärbereich im Feuerungsraum angeordneten Sekundärbereich des Feuerungsraumes
mit zusätzlicher Luftzufuhr und einem über dem Sekundärbereich angeordneten Ausgang
des Feuerungsraumes.
[0002] Derartige Feuerungsanlagen sind grundsätzlich bekannt, vgl. z.B. die DE-AS 23 59
730 sowie die DE 44 26 357 A1. Die in diesen Druckschriften beschriebenen Anlagen
sind insbesondere für die Verbrennung von Müll bzw. Abfällen vorgesehen.
[0003] Jedoch kann in in derartigen bzw. ähnlichen Anlagen auch anderes Brenngut verwertet
werden. Beispielsweise können Holzspäne thermisch verwertet werden, wie sie in der
holzverarbeitenden Industrie in großem Umfange anfallen. Der Vorschubrost kann als
treppenartig angeordnete feste und bewegte Roststabreihen besitzen, um eine besonders
wirksame Umschichtung des Brenngutes sowie eine optimale Schürwirkung zu erreichen.
Darüber hinaus kann ein solcher Rost in den einzelnen Rostsektionen mit variabler
Transportgeschwindigkeit arbeiten, um die Verweildauer des Brenngutes in den verschiedenen
Zonen des Primärbereiches des Feuerungsraumes den jeweiligen Bedürfnissen bzw. Brenngutqualitäten
anzupassen.
[0004] Um schadstoffarme Abgase zu gewährleisten, kann nach der DE-AS 23 59 730 eine Zyklonbrennkammer
vorgesehen sein. Nach der DE 44 26 357 A1 ist im Rauchabzug eine drehbare Düsenwalze
angeordnet.
[0005] Trotz der schadstoffarmen Abgase bleibt jedoch eine weitere Verminderung des Schadstoffanteiles
erwünscht.
[0006] Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, Feuerungsanlagen der eingangs angegebenen Art
hinsichtlich Schadstoffarmut zu optimieren.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ausgang des Feuerungsraumes
von unten her, vorzugsweise im wesentlichen radial, in einen unteren Bereich eines
als Wirbelkammer ausgebildeten Nachverbrennungsraumes mit zu einer Horizontalebene
geneigter Längsachse und am oberen Ende der Längsachse angeordnetem Ausgang einmündet.
[0008] Durch die Schräganordnung des Nachverbrennungsraumes wird die vertikale Bewegungskomponente
der Strömung der Verbrennungsgase im Vergleich zur mittleren Strömungsgeschwindigkeit
in Richtung der Längsachse des Nachverbrennungsraumes deutlich vermindert, mit der
Folge, daß die mittlere Sinkgeschwindigkeit mitgerissener Brenngutpartikel relativ
zu den Verbrennungsgasen größer wird als deren mittlere Strömungsgeschwindigkeit in
Vertikalrichtung. Soweit dann die Brenngutpartikel vor einer vollständigen Verbrennung
auf die schrägen Wände des Nachverbrennungsraumes fallen, können sie aufgrund der
Schräganordnung wie auf einer Rutsche zum Ausgang des Sekundärbereiches des Feuerungsraumes
zurückgleiten, wo sie von der Strömung der Verbrennungsgase erneut erfaßt und dem
im Nachverbrennungsraum ständig aufrechterhaltenen turbulenten Wirbel der Verbrennungsgase
wieder zugeführt werden.
[0009] Insgesamt werden damit für schwer brennbare Restpartikel des Brennstoffes extrem
lange Verweilzeiten im Nachverbrennungsraum erreicht, so daß im Ergebnis mit einem
vollständigen Ausbrand bzw. mit vollständiger Vergasung gerechnet werden kann.
[0010] Durch die somit praktisch staubfreien Verbrennungsabgase wird der weitere Vorteil
erzielt, daß die dem Nachverbrennungsraum nachgeschalteten Wärmeaustauscher, die zur
Nutzung der Wärme der Verbrennungsgase dienen, nur leicht verschmutzen können und
damit mit hohem Wirkungsgrad arbeiten.
[0011] Im übrigen wird hinsichtlich vorteilhafter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche
sowie die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der besonders bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung beschrieben werden.
[0012] Dabei zeigt die einzige Figur eine schematisierte Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen
Großfeuerungsanlage.
[0013] Der in der Zeichnung dargestellte Feuerungsteil einer Kesselanlage besitzt unter
anderem eine Brennstoffaufgabe 1 sowie einen Fallschacht 2 mit hydraulisch betätigten
Klappen 3, so daß Brenngut auf einen treppenartigen Vorschubrost 4 geleitet werden
kann, welcher vom Fallschacht 2 in Abwärtsrichtung führt und die Unterseite eines
Feuerungsraumes 5 bildet. Von unten her kann der Rost gesteuert mit Unterwind beaufschlagt
werden, wobei eine zonenweise Unterwindregelung möglich ist, um dem Brenngut die jeweils
benötigte bzw. gewünschte Menge von Verbrennungsluft zuzuführen. Durch ein hydraulisch
betätigtes Rahmensystem lassen sich die Rohrstäbe vor- und zurückschieben, um das
Brenngut unter Umschichtung in Richtung des unteren Endes des Vorschubrostes 4 zu
transportieren. Auf diese Weise wird das Brenngut durch eine an den Fallschacht anschließende
Trockenzone sowie durch eine Brennzone zu einer Ausbrennzone am unteren Ende des Vorschubrostes
4 verlagert, wo dann die unverbrennbaren Schlacken auf eine Naßförderstrecke 7 geworfen
werden, der auch durch den Vorschubrost 4 nach unten fallende Asche zugefördert wird.
Gegebenenfalls kann dieser Rostdurchfall auch pneumatisch dem Feuerraum zugeführt
werden.
[0014] Der Feuerungsraum 5 erstreckt von einem Primärbereich oberhalb des Vorschubrostes
4 über einen Sekundärbereich, in den durch gesonderte Lufteinlässe 8 zusätzliche Verbrennungsluft
eingeblasen wird, zu einem Ausgang 9, der von unten her, im wesentlichen radial, in
den unteren Bereich einer mit schräger Längsachse angeordneten Nachverbrennungskammer
10 mündet. Diese Nachverbrennungskammer 10 besitzt einen im wesentlichen zylindrischen
Innenraum, an dessen oberem Stirnende eine zu einem Heizkessel (nicht dargestellt)
führende Ausgangsleitung 11 anschließt.
[0015] Am unteren, im wesentlichen geschlossenen Stirnende der Nachverbrennungskammer 10
ist ein durch Elektromotor 12 angetriebenes Gebläseaggregat 13 angeordnet, mit dem
sich innerhalb der Nachverbrennungskammer 10 eine um deren Längsachse rotierende turbulente
Wirbelströmung erzeugen läßt. Bei dem Gebläseaggregat 13 kann es sich um ein vom Elektromotor
12 angetriebenes Gebläse- oder Schaufelrad handeln, wobei die Schaufelelemente durch
Glieder von Kettenteilen gebildet sein können, die mit jeweils einem Ende an einer
vom Elektromotor 12 langetriebenen Nabe gehaltert sind und deren freie Enden beim
Umlauf der Nabe durch Zentrifugalkräfte nach radial auswärts gespannt werden. Auf
der der Nachverbrennungskammer 10 zugewandten Seite des Gebläseaggregagtes 13 kann
ein Hitzeschild 14 angeordnet sein, um das Gebläseaggregat 13 vor unmittelbarer Wärmestrahlung
aus der Nachverbrennungskammer 10 zu schützen.
[0016] Im Bereich des Gebläseaggregates 13 mündet eine steinerbare Luftzuführung 15 in den
Nachverbrennungsraum 10, um einerseits zusätzliche Verbrennungsluft zuzuführen und
andererseits diese Luft mit den Verbrennungsgasen in der Kammer 10 schnell vermischen
zu können.
[0017] Der Ausgang 16 der Kammer 10 besitzt einen gegenüber der Kammer 10 deutlich verminderten
Querschnitt, so daß die vom Gebläseaggregat 13 erzeugte Wirbelströmung nur im Bereich
ihres der Kammerlängsachse benachbarten Zentrums eine größere Bewegungskomponente
in Ausgangsrichtung aufweist.
[0018] Aufgrund der Wirbelströmung werden von den Verbrennungsgasen mitgeschleppte Partikel
im Nachverbrennungsraum 10 von dessen Mittelachse weitestgehend ferngehalten und in
wandnahe Bereiche verfrachtet. Damit können diese Partikel praktisch nicht zum Ausgang
16 des Nachverbrennungsraumes 10 gelangen. Ähnliches gilt auch für Partikel im Bereich
der Mittelachse des Nachverbrennungsraumes 10. Aufgrund der Schräganordnung dieses
Raumes 10 ist die Vertikalkomponente der Gasströmung in diesem Bereich relativ klein,
so daß die Partikel nach unten in den Bereich der Wirbelströmung sinken können.
[0019] Sollten die Partikel auf die Innenwand des Raumes 10 auftreffen, werden sie zumindest
teilweise abwärts zum Ausgang 9 des Feuerungsraumes 5 rutschen und gegebenenfalls
erneut in den Raum 10 getragen, bis sie vollständig vergast worden sind. Auch wenn
diese Partikel an der Innenwand des Raumes 10 haften bleiben, kann nach einiger Zeit
mit einer vollständigen Vergasung gerechnet werden.
[0020] Soweit die Partikel aus völlig ausgebrannter und nicht vergasbarer Asche bestehen,
können sie zwar im Lauf der Zeit einen Belag an der Innenwand des Raumes 10 bilden.
Dieser Belag muß dann bei Inspektionen der Anlage entfernt werden. Jedoch können diese
Flugasche-Partikel aufgrund der Wirbelströmung im Nachverbrennungsraum 10 bzw. aufgrund
seiner Schräganordnung nur zu einem ganz geringen Anteil in die Ausgangsleitung 11
gelangen und damit den nachgeschalteten Wärmetauscher verschmutzen.
[0021] Insgesamt ergibt sich für die Partikel eine sehr lange Verweilzeit im Raum 10, so
daß mit einer vollständigen Nachverbrennung gerechnet werden kann bzw. der Nachverbrennungsraum
10 nach Art einer der Ausgangs-leitung vorgeschalteten Partikelsperre wirkt.
1. Feuerungsanlage für festes Brenngut, insbesondere für organische Festbrennstoffe,
wie z.B. Holz, Holzabfall, Rinde, Bio-Abfälle, Abfälle aus der Produktion von Spanplatten
u.dgl., mit einem das Brenngut fortlaufend umschichtenden und durch verschiedene Zonen
- z.B. Trocken-, Brenn- und Ausbrennzone - eines Primärbereiches eines Feuerungsraumes
führenden Vorschubrost, einem über dem Primärbereich im Feuerungsraum angeordneten
Sekundärbereich des Feuerungsraumes mit zusätzlicher Luftzufuhr und einem über dem
Sekundärbereich angeordneten Ausgang des Feuerungsraumes,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgang (9) des Feuerungsraumes (5) von unten her in einen unteren Bereich
eines als Wirbelkammer ausgebildeten Nachverbrennungsraumes (10) mit zu einer Horizontalebene
geneigter Längsachse und am oberen Ende der Längsachse angeordnetem Ausgang (11) einmündet.
2. Feuerungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgang (9) des Feuerungsraumes (5) schräg zur Längsachse des Nachverbrennungsraumes
(10) angeordnet ist.
3. Feuerungsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nachverbrennungsraum (10) mit einem die Verbrennungsgase zu einer wirbelartig
um die Längsachse des Nachverbrennungsraumes rotierenden turbulenten Strömung anregenden
Wirbel- bzw. Gebläseaggregat (13) versehen ist.
4. Feuerungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß aufgrund des Gefälles der Längsachse des Nachverbrennungsraumes (10) die auf die
Wandung niedergeschlagenen Partikel zum Ausgang (9) des Feuerungsraumes (5) rutschen.