[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenwärmetauscher, insbesondere Ölkühler mit einem
Stapel von Wärmetauscherplatten, die unter Bildung von getrennten Strömungskanälen
für die wärmeaustauschenden Medien ineinanderliegen und fügetechnisch verbunden sind
und bei dem die Ein-und Austrittsmündungen für wenigstens das eine Medium auf der
gleichen Seite des Plattenstapels liegen und die ferner in den Ein-und Austrittskanälen
Einsätze zur Strömungsumlenkung für das eine Medium aufweisen. Ferner betrifft die
Erfindung ein Herstellungsverfahren für den bezeichneten Plattenwärmetauscher.
Aus der DE-OS 30 21 246 ist beispielsweise so ein Plattenwärmetauscher bekannt, der
dort zur Kühlung eines flüssigen Nahrungsmittels vorgesehen ist. Die in den Ein-und
Austrittskanälen angeordneten Einsätze sind etwa rohrförmig mit einer Reihe von Ausschnitten
und Leitelementen und dienen der Vergleichmäßigung der Strömung in allen Strömungskanälen,
insbesondere in den vom Strömungsmitteleintritt bzw -austritt entfernt liegenden Bereichen,
wodurch Einfluß auf die Senkung der Druckverluste genommen wird. In diesem Plattenwärmetauscher
werden alle Strömungskanäle in einer Richtung durchströmt.Eine mehrfache, wie in einem
sogenannten Mehrflußprinzip vorhandene Durchströmung wird und soll hier nicht erreicht
werden.
Wärmetauscher mit mehrfacher mäanderartiger Durchströmung sind ebenfalls bekannt.
Beispielsweise ist zu diesem Zweck in der DE-AS 22 09 395 eine in einem Kanal eingesetzte
und verlötete sogenannte Versteifungsplatte vorgesehen, die die teilweise Strömungsumlenkung
bewirkt. In der DE-OS 35 36 316, die einen Ölkühler in Scheibenbauweise betrifft,
wird durch den Einbau von Zwischenwänden mit Durchbrechungen die mäanderförmige Durchströmung
des Kühlers erreicht. Diese Lösungen sind deshalb unvollkommen, weil die Durchströmung
nicht weiter variierbar ist, d.h. die Strömungsumlenkelemente sind fest eingebaut
und nicht von ihrem Ort entfernbar. Sie werden während des Montageprozesses eingelegt
und in dem nachfolgenden Fügeprozeß fest verbunden, gewöhnlich gelötet.
Die Aufgabe der Erfindung wird darin gesehen, einen Plattenwärmetauscher, insbesondere
Ölkühler mit den Merkmalen des Oberbegriffes zur Verfügung zu stellen, der eine Mehrfachdurchströmung
aufweisen und deshalb bei geringerem Mengenstrom über eine beachtliche Kühlleistung
verfügen soll und der sehr herstellungsfreundlich ist .
[0002] Die Herstellungsfreundlichkeit wurde erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil
des Anspruches 7 realisiert. Danach kommen Einsätze zur Anwendung, die aus einem einheitlichen
Bauteil bestehen und in einem Arbeitsschritt eingesetzt werden. Nachfolgend wird der
die Einsätze verbindende Kupplungsteil des Bauteils entfernt, beispielsweise abgetrennt.
Die Verteilungseinsätze sind bevorzugt aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt.
Sie sind durch Klemm-oder Spannkräfte im Inneren der Ein-und Austrittskanäle gehalten.
Die vor dem Einsetzen in die Kanäle verbundenen Verteilungseinsätze besitzen eine
Reihe von fertigungstechnischen Vorteilen. So kann es beispielsweise nicht vorkommen,
daß versehentlich falsche Verteilungseinsätze angewendet werden oder ein Verteilungseinsatz
vergessen wird. Für die Funktion des Plattenwärmetauschers ist es ohne Bedeutung,
ob der eine Einsatz in den Einströmkanal und der andere Einsatz in den Ausströmkanal
oder umgekehrt eingesetzt wurde, wenn nur jeweils die nachstehend beschriebenen unterschiedlich
gestalteten Einsätze verwendet werden. Aus diesem Grund ist in den Ansprüchen von
Ein-
oder Ausströmkanal die Rede.
Das Einsetzen ist in einem Arbeitsgang ausführbar und läßt sich sehr gut in die Fertigungslinie
für Plattenwärmetauscher einfügen. Die Mehrfachdurchströmung, die eine wesentliche
Steigerung der Kühlleistung zur Folge hat, wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 gelöst. Die Merkmale der Ansprüche 2 bis 6 dienen der Ausgestaltung
und Präzisierung. Alle in den Patentansprüchen niedergelegten Merkmale sollen als
an dieser Stelle ausdrücklich offenbart gelten, auch wenn in der nachfolgenden Beschreibung
nicht alle genannt sein sollten.
Der erfindungsgemäße Plattenwärmetauscher zeichnet sich durch einen mäanderförmigen
Strömungsweg des Kühlmittels aus, mit einem Einsatz in dem einen Ein-oder Ausströmkanal,
der diesen im wesentlichen an einer vorbestimmten Stelle absperrt und mit einem zweiten
Einsatz in dem anderen Ein-oder Ausströmkanal, der diesen Kanal bereichsweise, d.
h. nur über einen Teil seiner Gesamtlänge hülsenartig auskleidet. Der eine Einsatz
ist vorzugsweise scheibenartig und elastisch verformbar, um sich gut an einer vorbestimmten
Stelle, an einem Plattenstoß, innerhalb des einen Ein-oder Ausströmkanales, anzuschmiegen
und seine Abdichtfunktion zu erfüllen. Der andere Einsatz ist im wesentlichen eine
Hülse mit am im Inneren des anderen Kanals befindlichen Ende angeordneter umlaufender
Dichtlippe. Die vorgesehenen Abdichtstellen in den Strömungskanälen befinden sich
auf unterschiedlicher Höhe. Eine günstige dreifache Durchströmung ergibt sich, wenn
der scheibenartige Einsatz etwa in halber Höhe des Befestigungsendes des hülsenartigen
Einsatzes vorgesehen wird. Zur zusätzlichen Befestigung und Einführung besitzt der
scheibenartige Einsatz einen Einführungsteil, das einen Befestigungsring trägt, der
an dem einen Anschlußflansch verklemmt oder eingespannt ist. Der andere Einsatz, die
Hülse, besitzt ebenfalls einen solchen Befestigungsring, der in gleicher Weise an
dem anderen Anschlußflansch gehalten ist.
Durch die von der Strömungsumlenkung bewirkte höhere Strömungsgeschwindigkeit wird
die Kühlleistung des Plattenwärmetauschers wesentlich erhöht .
[0003] Nachfolgend wird die Erfindung in einem Ausführungbeispiel unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ölkühler im Schnitt mit im Einströmkanal angeordneter Abdichtscheibe und im Austrittskanal
angeordneter Hülse;
- Fig. 2
- wie Fig. 1, mit einer Hülse im Eintrittskanal und einer Abdichtscheibe im Aus trittskanal;
- Fig. 3
- ein vorgefertigtes Bauteil mit den Einsätzen;
- Fig. 4
- ein Befestigungs-und Abdichtring;
- Fig. 5
- eine Dichtscheibe als Einsatz;
In den Fig. 1 und 2 ist die Mäanderform 3 des Durchströmweges des Mediums, in diesem
Fall Wasser, durch den Ölkühler, dargestellt. Wie gut zu erkennen ist, bildet sich
in jedem Fall eine mäanderartige Durchstromung des Ölkühlers aus, egal welcher der
beiden Einsätze 10;20 in welchem der Kanäle 5;6 plaziert ist. Der in den Fig. 1 und
2 dargestellte Ölkühler ist als Plattenwärmetauscher 1 aufgebaut und besteht beispielsweise
aus 26 einzelnen Wärmetauscherplatten 2, die ineinandergestapelt und an ihren Berührungsstellen,
am aüßeren Rand und den inneren Plattenstößen 8, gelötet sind. Durch die Formgebung
der Wärmetauscherplatten 2 sind getrennte Strömungskanäle für Öl 9 und Wasser 13 gebildet.
Dargestellt sind nur die Ein-und Ausströmkanäle 5;6 für Wasser, die durch die vertikal
übereinanderliegenden Plattenstöße 8 der Wärmetauscherplatten 2 begrenzt und im Querschnitt
rund sind. Der in den Abbildungen links befindliche Kanal ist als Einströmkanal 5
vorgesehen, während der Ausströmkanal 6 auf der rechten Seite angeordnet ist. Der
Plattenwärmetauscher 1 ist auf einer Grundplatte 4 aufgebaut, die über nicht dargestellte
Befestigungsvorrichtungen, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug verfügt. An der Grundplatte
4 sind ferner die Anschlußflansche 25 für nicht dargestellte Kühlwasseranschlüsse
vorgesehen. Der obere Abschluß des Plattenwärmetauschers 1 wird durch eine Deckplatte
7 gebildet. In Fig. 1 befindet sich der scheibenförmige, den Einströmkanal 5 absperrende
Einsatz 10 im von unten fünften Plattenstoß 8. Da in diesem Beispiel das gesamte Bauteil
50 aus Kunststoff hergestellt ist, besitzt die Scheibe 11 eine solch gute Elastizität,
daß sie sich allseitig in dem Plattenstoß 8 anschmiegt und für ausreichende Dichtigkeit
sorgt. Das Wasser strömt unten ein, gelangt bis zur Scheibe 11, verteilt sich horizontal
in den Strömungskanälen 13, gelangt zur rechten Seite, wo es bis zur Dichtlippe 22
am oberen Ende der Hülse 21 aufsteigen kann und wieder gezwungen wird, horizontalen
Weg zu nehmen, um im Einströmkanal 5 weiter nach oben bis zur Deckplatte 7 zu steigen
und seinen Weg wieder nach rechts, zum Ausströmkanal 6 zu finden, über den das Wasser
den Ölkühler wieder verläßt. Auf diesem mäanderartigen Durchströmweg hat das Wasser
eine größere Wärmemenge von dem Öl aufgenommen und abgeführt als es bei einfacher
Durchströmung der Fall sein könnte. Die Dichtlippe 22 an der Hülse 21 trägt dafür
Sorge, daß das von oben in die Hülse 21 eintretende Wasser nicht wieder zurück in
den Kanal 6 fließen kann. Das Ende der Hülse 21 mit der Dichtlippe 22 befindet sich
am von unten neunten Plattenstoß 8. Das Entfernen des Kupplungsteils 30 erfolgt nach
Fig. 1 mit einem geeigneten Trennwerkzeug 26, das links, unten prinzipiell dargestellt
ist.
Im Gegenbeispiel nach Fig. 2 steigt das einströmende Wasser in der Hülse 21 nach oben
bis zur Deckplatte 7, weiter horizontal zum Ausströmkanal 6 und trifft dort auf die
den Ausströmkanal 6 absperrende Scheibe 11, worauf der Strömungsweg horizontal in
Richtung Einströmkanal 5 verläuft, wo das Wasser die Außenwandung 23 der Hülse 21
umspült und von dort, im unteren Bereich des Plattenwärmetauschers 1, wieder zum Ausströmkanal
6 gelangt , über den es den Wärmetauscher 1 wieder verläßt. In beiden Fällen ist die
Durchströmung also mäanderartig. Der die Einsätze 10;20 verbindende Kupplungsteil
30 ist nach Fig. 2 bereits entfernt worden. Diese Darstellung zeigt den Ölkühler im
einsatzbereiten Zustand.
Die Einzelheiten des Spritzguß-Bauteiles 50 mit den beiden Einsätzen 10;20, dem Einführungsteil
für den Einsatz 10, den Positionierungsanschlägen 31, die sich am Kupplungsteil 30
befinden und im eingesetzten Zustand (siehe auch Fig. 1 und 2) an den Anschlußflanschen
25 anschlagen, sind am besten aus der Fig. 3 zu entnehmen. In der gleichen Höhe ist
der Verbindungsquerschnitt zwischen dem Kupplungsteil 30 und den Einsätzen 10;20 schwächer
ausgebildet, wodurch sich Trennstellen 32 ergeben, die das einfachere Abtrennen des
Kupplungsteiles 30 - immer an der gleichen Stelle - gewährleisten. Dazu kann ein geeignetes
Trennwerkzeug 26 verwendet werden. Die Trennstellen 32 sowie die Positionierungsanschläge
31 sind in einem zu Fig. 3 gehörenden Querschnitt, unterhalb der Hauptfigur, extra
dargestellt worden.
Die Fig. 4 zeigt in zwei Ansichten einen Befestigungs-und Abdichtring 24, der ein
Bestandteil des Bauteiles 50 ist und dessen Funktion darin besteht, sowohl die Einsätze
10;20 in ihrer Lage in den Ein-oder Ausströmkanälen 5 ; 6 zusätzlich zu halten, als
auch den Kanal 5;6, in dem sich der Einsatz 20, also die Hülse 21, befindet, am unteren
Ende abzudichten.
Eine geeignete Dichtscheibe 11 ist in drei Ansichten in Fig. 5 enthalten. Sie besteht
aus vier Flügel 111, die sich im eingeschobenen Zustand an den Rändern 112 überlappen
und so die ausreichende Dichtigkeit gewährleisten. Eine solche Gestaltung der Dichtscheibe
11 besitzt den Vorteil, daß sie sich leicht durch den Ein-oder Ausströmkanal 5;6,
an den Plattenstößen 8 vorbei, bis zur vorgesehenen Abdichtstelle im Kanal 5;6 schieben
laßt. Darüber hinaus ist die Herstellung aus Kunststoff relativ einfach zu bewerkstelligen.
Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung auf andere Ausführungsformen erweiterbar,
die mit erfaßt sein sollen. So könnte beispielsweise das Einführungsteil 12 des scheibenförmigen
Einsatzes 10 nicht als zentrischer Stab sondern ebenfalls als im Querschnitt rohrartiges
Teil - allerdings mit großen mantelseitigen Öffnungen - ausgebildet sein. Ebenfalls
ist nicht unbedingt notwendig, die Abdichtstellen auf die Höhe der Plattenstöße 8
zu positionieren. Der Einsatz 10, der als scheibenartig beschrieben wurde, könnte
ebenfalls anders ausgebildet sein, wenn er nur, wie in Anspruch 1 definiert, geeignet
ist, den einen Kanal 5 ; 6 im wesentlichen abzudichten. Deshalb ist hier auch eine
pfropfenartige Gestaltung denkbar. Die dürfte dann präferiert werden, wenn ein anderer
etwas steiferer Werkstoff ausgewählt wird.Vor allem ist das Verfahren zur Herstellung
von Plattenwärmetauschern, bei denen Einsätze 10;20 in die Ein-und Ausströmkanäle
5;6 eingesetzt werden nicht auf solche beschränkt, die eine dreifache mäanderartige
Durchströmung des Wärmetauschers bewirken. Eine ganze Reihe anders gestaltete und
die Strömung beeinflussende Einsätze könnten nach dem beanspruchten Verfahren eingebaut
werden.