[0001] Die Erfindung betrifft eine Fassadenbekleidung mit einer Mehrzahl von Bekleidungsplatten
und an einer Unterkonstruktion befestigbaren Halteelementen, wobei die Halteelemente
im Querschnitt S-förmig ausgebildet sind und einen Befestigungsschenkel zum Anschluß
an die Unterkonstruktion sowie einen dazu parallelen Halteschenkel aufweisen, und
diese Schenkel eine nach unten offene Kammer bilden, die eine Bekleidungsplatte an
ihrer Oberkante überfaßt, und wobei an den Halteschenkel eine davon abgewinkelte Stützkonsole
mit einer davon abgewinkelten, im wesentlichen zum Halteschenkel parallelen Haltenase
anschließt, die eine Bekleidungsplatte an ihrer Unterkante unterfaßt.
[0002] Bei einer bekannten Fassadenbekleidung dieser Gattung (DE 30 18 398) bestehen die
Bekleidungsplatten aus kleinformatigen Asbestzementplatten, die einander teilweise
überlappend an den Halteelementen abgestützt werden. Die an vertikalen Profilen der
Unterkonstruktion befestigten Halteelemente bestehen aus gebogenen Blechteilen und
besitzen durchgehend gleiche Wandstärke.
[0003] Aus der Praxis sind außerdem Fassadenbekleidungen bekannt, deren Bekleidungsplatten
aus Glasplatten bestehen. Die Glasplatten weisen eine Wandstärke von 10 bis 12 mm
und eine Grundfläche von bis zu mehreren Quadratmetern auf. Sie besitzen dementsprechend
ein großes Gewicht. Um die Belastungen aus den auf die Glasplatten einwirkenden Windlasten
und aus den Massenkräften der Glasplatten resultierenden Belastungen aufzufangen,
werden die Glasplatten mit der Unterkonstruktion unmittelbar verschraubt, verklebt
oder über Klemmplatten mit der Unterkonstruktion verschraubt. Das erfordert nicht
nur aufwendige Montagearbeiten, insbesondere auch zum Ausrichten der Glasplatten,
sondern ergibt auch Probleme bei der Demontage, insbesondere zur Wartung und/oder
Reparatur einzelner Glasplatten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fassadenbekleidung der eingangs beschriebenen
Gattung anzugeben, die es ermöglicht, großformatige Glasplatten einzusetzen, welche
sich einfach montieren und demontieren lassen, wobei die Fassadenbekleidung in stabilitätsmäßiger
Hinsicht allen Anforderungen genügen soll.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Bekleidungsplatten aus großformatigen
Glasplatten bestehen, daß der Befestigungsflansch und der Halteflansch sowie ein beide
verbindender Steg eine Wandstärke besitzen, die nach Maßgabe der zu erwartenden Belastungen
aus den auf die Glasplatten einwirkenden Windlasten sowie der Massenkräfte der Glasplatten
ausgelegt ist, und daß die Wandstärke der Stützkonsole mit ihrer Haltenase kleiner
ist als die Wandstärke der Schenkel. Dann können die großformatigen Glasplatten wie
andere Bekleidungsplatten bei der Montage mit ihrem oberen Rand zunächst in die nach
unten offene Kammer der oberen Halteelemente eingeführt und dann mit ihrem unteren
Rand auf der Stützkonsole hinter deren Haltenase abgesetzt werden, Insbesondere können
die Bekleidungsplatten aus vorgespannten Glasplatten bestehen, Die erheblichen horizontalen
Belastungen aus Windlasten und Massenkräften der Glasplatten werden von einem biegesteif
ausgelegten System aus Befestigungsschenkel, Steg und Halteschenkel auf die Unterkonstruktion
übertragen, während die lediglich aus Gewichtskräften resultierenden vertikalen Lasten
von den Stützkonsolen mit geringerer Wandstärke ohne weiteres aufgenommen und über
das biegesteife System in die Unterkonstruktion eingeleitet werden. Im allgemeinen
genügt es, wenn die Wandstärke der Stützkonsole und der Haltenase 1/2 bis 2/3 der
Wandstärke des Befestigungsschenkels bzw. des Halteschenkels beträgt,
[0006] Bei Halteelementen aus Stahl oder Edelstahl wird die Stützkonsole zweckmäßig über
eine Schweißverbindung an das freie Ende des Halteschenkels angeschlossen, Dabei wird
eine Ausführung bevorzugt, bei der die Breite der Stützkonsole kleiner ist als die
Breite des Halteschenkels, so daß die über die Vorderseite der Glasplatte ragende
Haltenase der Stützkonsole den optischen Eindruck der Fassadenbekleidung nur wenig
beeinträchtigt. Das Halteelement kann aber auch einstückig als Abschnitt eines gezogenen
Profils, insbesondere aus einer Leichtmetallegierung, ausgebildet sein.
[0007] Für die Befestigung an der Unterkonstruktion kann außenseitig an dem Befestigungsflansch
ein Gewindebolzen angeschweißt sein, Bei einer anderen Ausführung kann der Befestigungsflansch
doppelwandig ausgebildet sein und seine äußere Wandung einen von der Unterkante ausgehenden
Einführungsschlitz für eine Befestigungsschraube, zum Beispiel eine Hammerkopfschraube,
aufweisen. Vorzugsweise sollten die Halteelemente vertikal in einer Richtung und horizontal
in zwei Richtungen ausrichtbar sein,
[0008] Zweckmäßig sind die Innenseiten der vom Halteschenkel und vom Befestigungsschenkel
gebildeten Kammer sowie die Innenseiten der vom Halteschenkel, der Stützkonsole und
der Haltenase gebildeten Kammer mit nachgiebig elastischem Material ausgekleidet.
Dabei kann es sich insbesondere um Gummipolster handeln, die eine direkte Berührung
zwischen Glasplatten und Halteelementen verhindern. Ferner kann in der vom Befestigungsschenkel
und vom Halteschenkel gebildeten Kammer ein Federelement angeordnet sein, welches
die in der Kammer befindliche Glasplatte nach unten auf die zugeordnete Stützkonsole
drückt.
[0009] Aus ästhetischen und auch aus konstruktiven Gründen kann es zweckmäßig sein, ein
Halteelement vorzusehen, welches die Oberkante der jeweils obersten Glasplatte der
Fassadenbekleidung überfaßt und lediglich einen Befestigungsschenkel und einen damit
verbundenen Halteschenkel aufweist.
[0010] Vorzugsweise weist die Unterkonstruktion der Fassadenbekleidung horizontale Profile
zum Anschluß der Halteelemente auf. Dann sind Ausführungen möglich, bei denen die
Glasplatten einander schuppenförmig überlappend unter einem Winkel zur Vertikalen
angeordnet werden können oder die Glasplatten bei gegenseitigem horizontalen Versatz,
vertikal ausgerichtet angeordnet werden können.
[0011] Es genügt, wenn jede Platte lediglich im Bereich ihrer Ecken auf Halteelementen abgestützt
bzw. von Halteelementen überfaßt ist (4-Punkt-Lagerung). Um seitliche Verschiebungen
der Glasplatten zu unterbinden und um einen Glas-Glas-Kontakt zu vermeiden, kann jede
Glasplatte mit zumindest einem Halteelement zusätzlich verklebt sein.
[0012] Im folgenden werden in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung
erläutert; es zeigen:
- Figur 1
- ausschnittsweise die Ansicht einer Fassadenbekleidung,
- Figur 2
- die Ansicht eines Halteelementes,
- Figur 3
- einen Vertikalschnitt durch den Gegenstand nach Figur 2,
- Figur 4
- die Ansicht eines anderen Halteelementes,
- Figur 5
- einen Vertikal schnitt durch den Gegenstand nach Figur 4,
- Figur 6
- die Ansicht eines weiteren Halteelementes,
- Figur 7
- einen Vertikalschnitt durch den Gegenstand nach Figur 6,
- Figur 8
- die Ansicht eines weiteren Halteelementes,
- Figur 9
- einen Vertikalschnitt durch den Gegenstand nach Figur 8.
[0013] Zu der dargestellten Fassadenbekleidung gehören großformatige Glasplatten 1 aus vorgespanntem
Glas und eine Mehrzahl von Halteelementen 2, die an horizontalen Profilen 3 einer
Unterkonstruktion befestigt sind.
[0014] Die in den Figuren 2 bis 5 dargestellten Halteelemente 2 bestehen aus Edelstahl.
Sie weisen im Querschnitt einen Befestigungsschenkel 4, einen Halteschenkel 5 und
einen verbindenden Steg 6 auf, die eine unten offene Kammer 7 bilden. An die Außenseite
des Befestigungsschenkels ist ein Gewindebolzen 8 angeschweißt, der mit Hilfe von
Muttern 9 und Unterlegscheiben 10 am Profil 3 befestigbar ist.
[0015] Der Befestigungsschenkel 4 und der Halteschenkel 5 besitzen gleiche Länge. An das
freie Ende des Halteschenkels 5 ist eine gegenüber dem Halteschenkel 5 abgewinkelte
Stützkonsole 11 angeschweißt, von der eine sich parallel zum Halteschenkel 5 erstreckende
Haltenase 12 ausgeht. Wie man insbesondere aus Figur 2 entnimmt, ist die Breite der
Stützkonsole 11 kleiner als die Breite des Halteelementes 2.
[0016] Jeweils zwei Halteelemente 2 werden auf einem Profil 3 so befestigt, daß sie mit
ihren Stützkonsolen 11 eine Glasplatte im Bereich ihrer Ecken unterfassen und mit
ihrer Kammer 7 die Oberkante einer darunter befindlichen Glasplatte 1 überfassen.
Um eine unmittelbare Berührung der Glasplatten 1 mit den metallischen Teile der Halteelemente
2 zu vermeiden, sind die Innenseiten des Befestigungsschenkels 4 und des Halteschenkels
5 sowie die Außenseite des Halteschenkels 5 und die Innenseite der Haltenase 12 mit
nachgiebig elastischem Material, zum Beispiel einem Gummipolster 13 ausgekleidet.
Bei der dargestellten Ausführung ist außerdem in der Kammer 7 eine Feder 14 angeordnet,
die eine eingesetzte Glasplatte 1 nach unten auf die Stützkonsole 11 drückt.
[0017] Die Wandstärke des Befestigungsschenkels 4, des Halteschenkels 5 und des Steges 6
ist so groß, daß ein biegesteifes System entsteht, welches die zu erwartenden Belastungen
aus den auf die Glasplatten 1 einwirkenden Windlasten sowie der Massenkräfte der Glasplatten
1 in die Unterkonstruktion einleiten kann, ohne daß Verformungen dieses Systems und
damit unerwünschte Bewegungen der Glasplatten 1 zu befürchten sind. Demgegenüber weisen
die Stützkonsole 11 und die Haltenase 12 eine Wandstärke auf, die lediglich 1/2 bis
2/3 der Wandstärke des Befestigungsschenkels 4 bzw. des Halteschenkels 5 beträgt,
weil lediglich die aus dem Gewicht der Glasplatten 1 resultierenden Vertikalkräfte
aufzunehmen sind.
[0018] Mit dem in den Figuren 4 und 5 dargestellten Halteelement soll lediglich die Oberkante
der jeweils obersten Glasplatte 1 der Fassadenbekleidung überfaßt werden. Es weist
deshalb nur einen Befestigungsschenkel 4 mit Steg 6 auf, der in Richtung Tragkonstruktion
weist, um nicht über die Ebene der Fassadenplatten hinaus auszukragen. An den Steg
6 ist ein abgewinkelter Halteschenkel 15 angeschraubt, der eine Anpassung an unterschiedlich
dicke Glasplatten und/oder Gummipolster ermöglicht. Die Breite dieses Halteelementes
15 ist kleiner als die Breite des Befestigungsschenkels 4. Im übrigen bezeichnen gleiche
Bezugszeichen gleiche Teile.
[0019] Die in den Figuren 6 bis 9 dargestellten Halteelemente bestehen aus einem zum Beispiel
aus einer Leichtmetallegierung gezogenen Profil. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
gleiche Teile. Der Befestigungsschenkel 4 ist unterseitig doppelwandig ausgebildet,
so daß zwischen seinen beiden Wandungen 16, 17 eine unterseitig offene Kammer 18 zur
Aufnahme eines Schraubenkopfes 19 gebildet ist. Die äußere Wandung 17 weist einen
vertikalen Einführungsschlitz 20 für den an den Schraubenkopf 19 anschließenden Gewindebolzen
8 auf. Auch bei dieser Ausführung ist die Wandstärke der Stützkonsole 11 und der Haltenase
12 kleiner als die Wandstärke des Befestigungsschenkels 4 bzw. des Halteschenkels
5.
[0020] Das in den Figuren 8 und 9 wiedergegebene Halteelement entspricht dem Halteelement
der Figuren 4 und 5, es besteht jedoch aus einem gezogenen Leichtmetallprofil.
1. Fassadenbekleidung mit einer Mehrzahl von Bekleidungsplatten und an einer Unterkonstruktion
befestigbaren Halteelementen, wobei die Halteelemente im Querschnitt S-förmig ausgebildet
sind und einen Befestigungsschenkel zum Anschluß an die Unterkonstruktion sowie einen
dazu parallelen Halteschenkel aufweisen, und diese Schenkel eine nach unten offene
Kammer bilden, die eine Bekleidungsplatte an ihrer Oberkante überfaßt, und wobei an
den Halteschenkel eine davon abgewinkelte Stützkonsole mit einer davon abgewinkelten,
im wesentlichen zum Halteschenkel parallelen Haltenase anschließt, die eine Bekleidungsplatte
an ihrer Unterkante unterfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Bekleidungsplatten aus großformatigen Glasplatten (1) bestehen, daß der Befestigungsflansch
(4) und der Halteflansch (5) sowie ein beide verbindender Steg (6) eine Wandstärke
besitzen, die nach Maßgabe der zu erwartenden Belastungen aus den auf die Glasplatten
(1) einwirkenden Windlasten sowie der Massenkräfte der Glasplatten (1) ausgelegt ist,
und daß die Wandstärke der Stützkonsole (11) mit ihrer Haltenase (12) kleiner ist
als die Wandstärke der Schenkel (4, 5).
2. Fassadenbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bekleidungsplatten aus vorgespannten Glasplatten (1) bestehen.
3. Fassadenbekleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der Stützkonsole (11) und der Haltenase (12) 1/2 bis 2/3 der Wandstärke
des Befestigungsschenkels (4) bzw. des Halteschenkels (5) beträgt.
4. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkonsole (11) über eine Schweißverbindung an das freie Ende des Halteschenkels
(5) angeschlossen ist.
5. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Stützkonsole (11) kleiner ist als die Breite des Halteschenkels
(5).
6. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (2) einstückig als Abschnitt eines gezogenen Profils ausgebildet
ist.
7. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß außenseitig an den Befestigungsflansch (4) ein Gewindebolzen angeschweißt ist.
8. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsflansch (4) doppelwandig ausgebildet ist und seine äußere Wandung
(17) einen von der Unterkante ausgehenden Einführungsschlitz (20) für eine Betätigungsschraube
(19, 8) aufweist.
9. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseiten der vom Halteschenkel (5) und vom Befestigungsschenkel (4) gebildeten
Kammer (7) sowie die Innenseiten der vom Halteschenkel (5), der Stützkonsole (11)
und der Haltenase (12) gebildeten Kammer mit nachgiebig elastischen Material ausgekleidet
sind.
10. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (2), welches die Oberkante der jeweils obersten Glasplatte (1)
der Fassadenbekleidung überfaßt, lediglich einen Befestigungsschenkel (4) und einen
damit verbundenen Halteschenkel (15) aufweist.
11. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der vom Befestigungsschenkel (4) und vom Halteschenkel (5, 15) gebildeten
Kammer (7) ein Federelement (14) angeordnet ist.
12. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkonstruktion horizontale Profile (3) zum Anschluß der Halteelemente
(2) aufweist.
13. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß jede Glasplatte (1) lediglich im Bereich ihrer Ecken auf Halteelementen (2) abgestützt
bzw. überfaßt ist.
14. Fassadenbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente (2) vertikal in einer Richtung und horizontal in zwei Richtungen
ausrichtbar sind.