[0001] Die Erfindung betrifft einen abschliessbaren Betätigungsgriff für Fenster, Türe oder
dergleichen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Abschliessbare Griffe finden zur Sicherung gegen Einbruch und zur Kindersicherung
(Sicherung für Kinder) Anwendung. Es sind mehrere Arten von abschliessbaren Griffe
bekannt, von welchen einige Arten nur eine Verriegelung bei vollständig geschlossenen
Fenstern oder Türen ermöglichen, während andere Arten auch eine Verriegelung in der
Kippstellung ermöglichen.
[0003] Abschliessbare Griffe, die so klein und kompakt wie möglich sind, wären im allgemeinen
wünschenswert. Dies liegt teils an wirtschaftlichen Überlegungen, weil dadurch eine
Materialeinsparung erreicht wird, teils an ästhetischen Überlegungen. Gleichzeitig
müssen aber die üblichen Forderungen oder Richtlinien hinsichtlich der Festigkeit
solcher Griffe erfüllt werden. Wenn in dieser Verbindung das Wort Festigkeit Verwendung
findet, wird dadurch insbesondere an die Widerstandsfähigkeit gegen Vandalismus und
dergleichen gedacht, in Verbindung mit unautorisierten Öffnungsversuchen (Aufbruch).
Erwähnenswert ist von solchen Richtlinien die "RAL für Rast-Oliven," die einen Moment-test
vorschreiben, nach welchen der Griff ein Drehmoment von 200 Nm durchstehen können
muss. Schliesslich gilt selbstverständlich auch, dass je weniger Einzelbestandteile
im Griff eingehen, und je unkomplizierter die Herstellung solcher Einzelbestandteile
ist, der Griff um so billiger wird.
[0004] Der Griff als solcher wird gewöhnlicherweise in einem Giessverfahren hergestellt
und zwar von solchen Materialien wie Aluminium, Zink, Messing, Kupfer oder Legierungen
davon. Die Wahl der Materialien hängt u.a. von den gewünschten Eigenschaften des Griffes
ab, u.a. das Aussehen, und von dem betreffenden Giessverfahren. Der Fachmann ist vollauf
fähig eine solche Wahl von geeigneten Rohmaterialien zu treffen, unter Einhaltung
der Anforderungen, die der Griff erfüllen muss.
[0005] Abschliessbare Betätigungsgriffe sind beispielsweise aus DE-C2-32 04 931, EP-A1-0
296 865, EP-A1-0-460 297 und EP-B1-0 386 651 bekannt.
[0006] Davon beschreiben EP-A1-0 460 297 und EP-B1-0 386 651 einen abschliessbaren Betätigungsgriff
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
[0007] EP-A1-0 460 297 beschreibt einen Griff mit einer zweiteiligen Kupplung, die eine
Riegelhülse oder -buchse und einen auf deren äusseren Umfang axial verschiebbaren
Riegelring umfasst. Die Riegelbuchse ist, durch eine entsprechende Ausnehmung, mit
dem Anschraubkörper oder dem Deckblech im drehfesten, aber axial verschiebbaren Eingriff.
Oben weist die Riegelbuchse radial hervorstehende Ohren mit einem dazwischenliegenden
Loch auf, dem eine Nase auf dem Riegelring entspricht. Der Riegelring hat einen radialen
Fortsatz mit Organen, die mit einer Schliesszapfen oder Sperrbolzen zusammenwirken
soll. Wird ein Druckknopf-Riegel aktiviert oder eingedrückt, rastet die Nase aus dem
Eingriff im Loch zwischen den Ohren an der Riegelhülse frei, und der Griff kann verschwenkt
werden. Es sind Ausführungsformen mit zwei oder vier Ohren an der Riegelhülse beschrieben.
Die erstere entspricht einem Schliessmechanismus des Typs "Tilt-Before-Turn," während
die letztere einen 4-Punkt-Schliessmechanismus betrifft. Dieser Griff ist ein typischer
Kindersicherungs-Griff, indem der Griff nur dann geschwenkt werden kann, wenn gleichzeitig
der Druckknopf eingedrückt ist.
[0008] Dieser bekannte Griff erfüllt nicht die oben beschriebenen Forderungen hinsichtlich
der Komplexität des Herstellungsverfahrens und hinsichtlich der Festigkeit und Grösse
des Griffes. Die nötige Ausnehmung im Griff muss mit einer grossen positiven Toleranz
hergestellt werden, die das widerstandslose, jedoch spielfreie Gleiten des Riegelrings
erlaubt. Ausserdem ist es nicht möglich die Ausnehmung im Giessverfahren mit ausreichender
Genauigkeit herzustellen. Deshalb muss die Ausnehmung nach dem Giessen nachbehandelt,
beispielsweise feingeputzt, werden, und dadurch wird die Herstellung viel teurer.
[0009] Weiterhin besitzt dieser bekannter Griff nicht die erforderliche Festigkeit. Wie
schon erwähnt, ist ja der Riegelring in Spuren im Griff axial gleitbar gelagert. Der
Riegelring ist aber nie im Schliess-zyklus in der Anschraubplatte im verriegelten
Eingriff. Die einzige Verriegelung findet zwischen der Nase und den Ohren statt, d.h.
eine in der radialen Richtung als auch in der axialen Richtung stark begrenzte Verriegelung
(nur eine einzige Rast- oder Eingriffstelle, bzw. von einer begrenzten Höhe). Infolgedessen
ist dieser Griff sehr empfindlich: Bei Einwirkung einer grossen Kraft wird die Riegelbuchse
als solche durch Torsion verdreht oder an der Eingriffstelle in der Anschraubplatte
verdrehungsweise zerstört, wegen des verhältnismässig grossen Abstandes zwischen dem
Eingriff unten und den obigen Ohren. Und dann ist der Griff unbehindert verschwenkbar.
[0010] Ein Griff mit einer vierteiligen Kupplung ist aus EP-B1-0 386 651 bekannt, und zwar
mit einem oberen und unteren Kupplungsring und einem oberen und unteren Steuerbahnzylinder.
Der obere Kupplungsring ist im Griff axial verschiebbar, jedoch drehfest infolge radialer
Ansätze, die mit entsprechenden radialen Ausnehmungen im Griff eingerastet sind, gelagert.
Der obere Kupplungsring weist ausserdem einen radialen Fortsatz für das Zusammenwirken
mit einem Sperrbolzen eines Schliesszylinders auf. Der untere Kupplungsring ist mit
dem Anschraubkörper fest verbunden. Die beiden Kupplungsringe weisen weiterhin axial
hervorragende, einander zugewandte Klauen auf, die bei Aktivierung des Schliessmechanismus
im verriegelten Eingriff einrasten. Die zusätzlichen Ringe in Form von zwischenliegenden
Steuerbahnzylindern, der obere im drehfesten Eingriff mit dem oberen Kupplungsring,
der untere mit dem Anschraubkörper fest verbunden, dienen dazu eine begrenzte Öffnung
zu ermöglichen, trotz Verriegelung, beispielsweise eine Verschwenkung des Griffes
um 90°, d.h. eine Kippöffnung.
[0011] In diesem bekannten Griff ist der Kupplungsring ebenfalls in der Griffausnehmung
als solche verschiebbar, und deswegen ist wiederum eine grosse positive Dimensionstoleranz
zwischen der Ausnehmung im Griff und dem Kupplungsring notwendig, also ist der Kupplungsring
nicht total fest umschlossen, was eine wesentliche Reduktion der Fähigkeit ein Drehmoment
gegenüber einen fest umschlossenen Kupplungsring zu übertragen bedeutet. Dieser bekannte
Griff hat also gleichfalls den Nachteil, dass eine Feinanpassung der Ausnehmung im
Griff benötigt wird. Im übrigen fungiert die Kupplung wie die oben erwähnte, bloss
mit einer anderen Art Eingriff mit Klauen, d.h. von einer beachtlich kleineren Festigkeit,
weil diese Klauen nicht vom Anschraubkörper umschlossen sind. Infolgedessen ist die
Festigkeit, wenn mit einem umschlossenen Kupplungsring vergleicht wird, wesentlich
reduziert. Schliesslich ist dieser bekannte Griff wegen den "zusätzlichen" Steuerbahnzylindern
von einem sehr komplizierten Aufbau.
[0012] In einem bekannten Griff der Firma Hoppe GmbH & Co. der ebenfalls im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art, findet ein solches Kupplungselement Anwendung, das
bei der Betätigung des Zylinders axial verschiebbar in Spuren im Griff ist, weshalb
dieses Element den Spuren entsprechende, aussenseitige Nasen hat, das Kupplungselement
hat aber auch am ganzen Innenumfang eine Verzahnung, jedoch von begrenzter axialer
Ausstreckung, welche Verzahnung dafür bestimmt ist im verriegelten Eingriff mit einem
Fortsatz einzurasten, welcher Fortsatz auf der Anschraubplatte fest montiert ist und
mit einer entsprechenden aussenseitigen Verzahnung versehen ist. Dieser bekannter
Griff hat jedoch dieselben Nachteile wie oben erwähnt, was die Herstellung der Aufnehmung
im Griff betrifft. Weiterhin hat dieser Griff nach wie vor eine unzureichende Festigkeit,
obwohl grösser als für die oben erwähnte Griffe, weil in diesem Griff die Wandung
des verschiebbaren Kupplungselementes die ganze Beanspruchung im Falle von Aufbruchsversuchen
aufnehmen muss. Das Kupplungselement ist hier nicht von der Anschraubplatte umschlossen,
weshalb beim erhöhten Drehmoment der Kupplungsring selbst deformiert.
[0013] Die nachfolgenden theoretischen Überlegungen sind im Zusammenhang mit der Entwicklung
eines Griffes von hoheren Festigkeit generell verwendbar: Versucht man eine verriegelte
Betätigungshandhabe zu drehen wird das Sperrsegment mit einer Querkraft beeinflusst,
welche Querkraft mit erhöhtem Kraftaufwand auf der Betätigundshandhabe ebenfalls vergrössert
wird, und gegen das Unendliche mit einer Reduktion des Durchmessers des Sperrsegmentes
oder mit einer Reduktion des Abstandes zwischen dem Sperrsegment und der axialen Drehachse
der Betätigungshandhabe wächst. Die oben geschilderten Festigkeitprobleme können deshalb
dadurch übekommen werden, dass man die Grösse des Griffes als solches erhöht, weil
ein erhöhter Durchmesser des Schliesszapfens/Sperrsegments oder ein erhöhter Abstand
zwischen diesem Segment und der axiale Drehachse der Betätigungshandhabe mit einem
gegebenen Drehmoment der Betätigungshandhabe die Querkraft auf dem Sperrsegment reduziert.
Ein grösserer Griff ist aber nicht wünschenswert.
[0014] Die oben beschriebenen Probleme hinsichtlich der Herstellung und der Festigkeit werden
mit den abschliessbaren Griff der Erfindung, d.h. mit einem Betätigungsgriff der im
Anspruch 1 angegebenen Art, gelöst, welcher Griff sehr klein und kompakt ist und gleichzeitig
sehr preisgünstig hergestellt werden kann. Die besonderen Merkmale dieses Griffes
sind im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegeben.
[0015] Durch die "zusätzliche" Griffbuchse, die in einer groben Ausnehmung im Griff axial
eingedrückt oder eingepresst werden kann, den Griffhals fest und das Kupplungselement
drehfest umschliessend, jedoch eine axiale Verschiebung des letzteren ermöglichend,
wird die Herstellung der Griffausnehmung vereinfacht und die Übertragung des nötigen
Drehmomentes verbessert. Eine grosse Genauigkeit der Griffausnehmung nach dem Herstellungsverfahren
ist gar nicht nötig, faktisch wird die Ausnehmung absichtlich ein wenig zu klein gemacht,
so dass die Griffbuchse in der Ausnehmung eingepresst werden muss und dadurch ganz
fest sitzt. Keine Nachbehandlung der im Giessverfahren hergestellte Ausnehmung wird
benötigt, weder in Form von Abfeilen noch Abmeisseln, um sich leicht ergebende kleine
Schiefheiten und Ungenauigkeiten zu reparieren, die sonst die Schliessfunktion katastrophalerweise
beeinflussen könnten. Die Griffbuchse als solche wird zum Beispiel aus Stahl hergestellt,
ganz einfach in einem sinterbasierten Verfahren. Somit ist, auch wenn ein "zusätzliches"
Element im Griff der Erfindung eingeht, immerhin der wirtschaftliche Vorteil gross,
weil die Kosten der bisher benötigten Nachbehandlung viel grösser sind als die Herstellungs-
und Montagekosten dieses zusätzliches Elementes.
[0016] Die Verriegelorgane der in Anspruch 1 erwähnten Verriegelanordnung am Kupplungselement
und der mit dem Anschraubkörper verbundenen Verriegelanordnung können jede beliebige
Form aufweisen, beispielsweise Zähne, Zapfen, Klauen oder dergleichen und in jeder
beliebigen Anzahl vorkommen. Wesentlich ist nur der drehfeste Eingriff zwischen den
erwähnten Teilen, und dass eine axiale Verschiebung zum Ein- und Ausrasten möglich
ist.
[0017] Die Griffbuchse ist im Wortlaut des Anspruchs 1 im Griff eingedrückt. Darin liegt,
dass sie mit enger Anpassung gerade in die Ausnehmung des Griffes eingepresst oder
eingedrückt werden kann. Der Wortlaut "fest umschliessend" des Anspruchs 1, der die
Lagerung der Buchse um dem Griffhals herum kennzeichnet, bedeutet, dass die Buchse
bezüglich des Griffhalses korrekt zentriert ist und zwar mit ganz enger Anpassung.
Der Griffhals ist nämlich im Herstellungsverfahren der einzige Fixpunkt. Die Griffbuchse
muss also ganz eng den Umfang des Griffhalses umschliessen. Selbstverständlich ist
jedoch die Buchse zwecks Montierung und Demontierung auf den Griffhals axial gleitbar.
[0018] Durch die drehfeste Umschliessung des Kupplungselementes bei der Griffbuchse sind
diese zwei Bestandteile immer gegen gegenseitige Drehung gesichert: Bei einer Drehung
des Betätigungsgriffes drehen sowohl die Griffbuchse als auch das Kupplungselement
mit. Im Gegenteil zum oben Angeführten ist aber hier eine leichtgleitende axiale Verschiebung
der zwei Teilen notwendig.
[0019] Die erwähnte drehfeste Umschliessung kann auf verschiedenen Weisen erreicht werden,
beispielsweise durch eine(n) oder mehrere(n) Zähnen, Zapfen, Klaue(n) oder dergleichen
am Kupplungselement oder an der Griffbuchse, in Verbindung mit entsprechenden Ausnehmungen,
Löchern oder Rillen am anderen Teil. Entsprechendes gilt für die feste Eindrückung
der Griffbuchse im Griff.
[0020] Der Griff nach Anspruch 2 ist besonders robust und seine Bedienung ganz leichtgleitend,
weil das Kupplungselement in dessen beiden Endstellungen, d.h. einen verriegelten
bzw. entriegelten Griff entsprechend, am ganzen Umfang von der Griffbuchse umschlossen
wird. Das Kupplungselement wird ganz genau und gesichert in seinem ganzen Riegelzyklus
festgehalten, wodurch eine sichere, leichtgleitende Bedienung gewährleistet wird,
ungeachtet der jeweiligen Art des Eingriffes zwischen dem Kupplungselement und dem
Anschraubkörper.
[0021] Grosse Vorteile hinsichtlich der Festigkeit des Griffes werden mit der Ausführungsform
laut Anspruch 3 erreicht, insbesondere hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegen
Aufbrechung eines verriegelten Griffes, zunächst weil die Aufbrechungskraft so zu
sagen am ganzen Umfang verteilt wird statt an einzelnen Eingriffpositionen. Danach
aber auch weil hier eine Rille verwendet wird, die im Anschraubkörper als solchen
vertieft oder versenkt ist, und deshalb wird die Belastung am Griff an den ganzen
Anschraubkörper als solchen übertragen - und also nicht an irgendeinem dortigen Fortsatz
oder an die Wandung des Kupplungselementes.
[0022] Ein aussenverzahntes Kupplungselement hat einen grösseren Durchmesser, so dass die
Torsionskraft beim verriegelten Betätigungsgriff in einer reduzierten Querkraft im
Kupplungselement resultiert.
[0023] Das Kupplungselement ist in der verriegelten Stellung innenseitig vom Hals des Anschraubkörpers
bzw. des Griffhalses und aussenseitig von der Griffbuchse im Griff und der Rille im
Anschraubkörper völlig umschlossen.
[0024] Die Torsionskraft hat also keine deformative Einwirkung auf das Kupplungselement.
[0025] Gemäss Anspruch 4 wird ein Griff von einer besonders grossen Festigkeit und mit einer
besonders leichten, robusten und einwandfreien Bedienung als auch Bedienungsgefühl
vorgesehen, weil die Verriegelanordnung des Kupplungselementes, d.h. die Aussenverzahnung,
über die ganze axiale Höhe dieses Elementes erstreckt ist oder verläuft. Gleichweise
ist die Innenverzahnung der Griffbuchse über die ganze innere axiale Höhe dieser Buchse
erstreckt.
[0026] Eine vorteilhafte Ausführungsform ist in Anspruch 5 präzisiert, demgemäss die Tiefe
der Rille im Anschraubkörper etwa 2 bis 4 mm, vorzüglich 3 mm, beträgt. Es hat sich
ergeben, in der günstigen Gestaltung des Kupplungselementes, der Griffbuchse und des
Anschraubkörpers laut den Ansprüchen 3 und/oder 4, dass man mit einer solchen Verriegelung
der oben angegebenen axialen Erstreckung sehr gut auskommt in Betracht der gewünschten
Widerstandfähigkeit gegen Aufbrechungsversuche. Je kleiner diese Verriegelung, desto
kleiner und kompakter wird der Griff als solcher.
[0027] Zusätzliche günstige Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 6 und 7 angegeben.
[0028] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines Betätigungsgriffes im verriegelten Zustand mit den in diesem
Zusammenhang essentiellen eingehenden Einzelteilen;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht eines entriegeltes Betätigungsgriffes, ähnlich Fig. 1 aber mit
mehreren Einzelheiten;
- Fig. 3
- eine Draufsicht der Anschraubkörper ("Rosette");
- Fig. 4
- eine Schnittansicht entsprechend der Linie I-I in Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht entsprechend der Linie II-II in Fig. 3;
- Fig. 6
- eine Detailansicht des Bodenteiles des Griffes mit u.a. der grob angefertigten Ausnehmung
für die Griffbuchse;
- Fig. 7
- eine Draufsicht des Kupplungselementes vom oberen Ende gesehen;
- Fig. 8
- eine Draufsicht des Kupplungselementes von der Seite gesehen;
- Fig. 9
- eine Drausicht der Griffbuchse vom unteren Ende gesehen;
- Fig. 10
- eine Schnittansicht entsprechend der Linie I-I in Fig. 9;
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht eines Griffes in die Bestandteile zerlegt;
- Fig. 12
- eine perspektivische Detailansicht einer Griffbuchse mit dem entsprechenden Kupplungselement
und zugeordneten Teilen
- Fig. 13
- eine Schnittansicht der Griffbuchse mit eingesetztem Kupplungselement in einer eines
entriegeltes Griffes entsprechenden Endposition und in der Ausführungsform gemäss
Fig. 12.
[0029] Ein Griff 1 mit einem axialfest und drehbar in einem Anschraubkörper 5 gelagerten
Griffhals 7 ist in Fig. 1 dargestellt, wobei der Anschraubkörper 5 beispielsweise
mittels durch Schraublöcher 24, 25 eingeführte Schrauben an ein Fenstergetriebe montiert
ist (oder richtiger an ein Getriebeschloss). Andere Fixierungen dieses Körpers am
Fenstergetriebe sind jedoch möglich. Eine Axialrichtung ist von der Linie A-A gegeben.
Eine Mitnahmeanordnung in Form eines Vierkantstiftes 10 für Eingriff mit eine entsprechende
Getriebenuss eines Getriebeschlosses oder eines anderen Schlosses für die Betätigung
und Verriegelung einer Tür oder eines Fensters ist im Griffhals 7 gelagert. Auch andere
Mitnahmeanordnungen können verwendet werden. Ein Schliesszylinder 16 mit Schliesszapfen
23 ist im Griff eingesetzt. In verriegelter Position gemäss Fig. 1 ist der Zapfen
23 maximal aus dem Schliesszylinder 16 verschoben. Ein nicht dargestellter Schlüssel,
gegebenenfalls in Kombination mit einem Druckknopf, dient zur Aktivierung dieses Schliesszapfens.
Das Schloss ist der mit einem parallel zur axialer Richtung A-A verschiebbaren Schliesszapfen
versehenen Art. Der Schliesszapfen 23 wirkt mit einem Kupplungselement 2 zusammen,
und zwar durch einen dortigen Radialfortsatz 11. Der Schliesszapfen 23 und der Fortsatz
11 können beispielsweise durch eine Schraubverbindung 19 verbunden werden (Fig. 2).
Das Kupplungselement 2 umschliesst in axial verschiebbarer Weise den Griffhals 7.
Das Kupplungselement 2 weist Verriegelanordnungen für die Etablierung eines drehfesten
(verdrehungsgesicherten) Verriegelungseingriffes mit einer entsprechenden mit dem
Anschraubkörper 5 verbundenen Verriegelanordnung. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Verriegelanordnungen des Kupplungselementes 2 eine Aussenverzahnung am ganzen
Aussenumfang des Elementes herum, wobei die Verzahnung mit einer entsprechenden Verriegelanordnung
in Form einer Vertiefung oder Rille 8 am Anschraubkörper 5 drehfest in verriegeltem
Eingriff verriegeln kann, welche Vertiefung eine die Verzahnung des Kupplungselementes
entsprechende Verzahnung hat. Eine Tiefe von etwa 3 mm hat sich als völlig genügend
ergeben um die benötigte Festigkeit zu erzielen. Im Boden des Griffes 1 ist, ausser
den für das Schliesssystem 23 und den Vierkantstift 10 benötigten Ausnehmungen, um
den Griffhals 7 herum eine die in Fig. 1 im Schnitt schraffiert dargestellte Griffbuchse
4 entsprechende Ausnehmung 9 vorgesehen (Fig. 2 und 6). Die Griffbuchse 4 ist in dieser
Ausnehmung eingepresst, den Griffhals fest umschliessend, aber jedoch axial verschiebbar
gelagert hinsichtlich des Montierens und Abmontierens. Die Griffbuchse 4 weist Organe
für die drehfeste Umschliessung des Kupplungselementes 2 auf, und zwar eine die Aussenverzahnung
des Kupplungselementes entsprechende Innenverzahnung um den Innenumfang der Buchse
herum.
[0030] In Fig. 2 ist ein entriegelter Griff dargestellt. Man sieht, dass der Schliesszapfen
im Vergleich zu Fig. 1 aufwärts verschoben ist (und zwar um etwa 3 mm), wobei das
Kupplungselement 2, durch den Fortsatz 11 und die Schraube 19, ein entsprechendes
Stück in die Griffbuchse 4 herein aufwärts verschoben ist, ausser Eingriff mit der
Ausnehmung 8 im Anschraubkörper 5. In dieser Lage ist das Drehen des Griffes möglich.
Für die Erleichterung der Drehung können eine oder mehrere Gleitringe 20 eingesetzt
werden, beispielsweise aus Teflon oder einem anderen Kunststoff, und, falls gewünscht,
gleichfalls eine odere mehrere Distanzringe 21, beispielsweise aus Stahl. Solche Distanzringe
können beispielsweise aus herstellungsgemässen Gründen erwünscht sein. Solche Ringe
20, 21 sind oben an einem Hals 6 der Rosette 5 freiligend, gegen einen Innenbund der
Griffbuchse 4 gelagert und vom Kupplungselement 2 fest umschliessend dargestellt (vergleiche
u.a. Fig. 4). Tatsächlich gleitet das Kupplungselement 2 auf diesen Hals 6 während
der Ver- und Entrieglung; richtig ist es aber auch, dass das Kupplungselement den
Griffhals 7 umschliesst und bezüglich diesem axial verschiebbar ist. Eine Abdeckplatte
15 kann oben auf dem Anschraubkörper angebracht sein. Eine solche Platte dient lediglich
ästetischen Zwecken. Ein Wellring 13 haltet federnd die Abdeckplatte fest. Eine Bördelbuchse
17, gegebenenfalls mit einem Rasteinsatz 18 und einer Wellrastfeder 14, können unterhalb
der Anschraubkörper sitzen, um das Einrasten des Griffes in eine erwünschte Position
mit einer Klicklaut (hörbar) anzugeben.
[0031] Die Herstellung des Griffes als solches in einem Giessverfahren ist schon erwähnt
worden, und zwar wird oft ein aluminiumhältiges Rohmaterial verwendet. Der Anschraubkörper
wird auch in einem Giessverfahren, meist aus zinkhältigen Legierungen, hergestellt.
Das Kupplungselement und die Griffbuchse werden aus Sinter-Stahl in einem Sintergiessverfahren
hergestellt. Ganz abhängig von den Ansprüchen, die den Eigenschaften des fertigen
Produkts gestellt werden, u.a. E-modul, Festigkeit, rostfrei oder nicht, wird der
Fachmann unter den geeigneten möglichen Rohmaterialien und Herstellungsverfarhen für
die einzelnen Teile des Griffes wählen zu wissen. Und zwar wählt man bevorzugt für
die zwei letzteren Elemente Stahl in Form von Pulvermetall.
[0032] In Fig. 3, 4 und 5 ist der Anschraubkörper 5 näher dargestellt, und zwar zeigt Fig.
3 eine Draufsicht (von oben gesehen), Fig. 4 eine Schnittansicht entsprechend der
Linie I-I in Fig. 3 und Fig. 5 eine Schnittansicht entsprechend der Linie II-II in
Fig. 3. Ein hervorstehender Hals 6 ist zentral im Anschraubkörper ausgeformt, um welchen
herum das Kupplungselement 2 in axial gleitbarer Weise anzubringen ist. In der unteren
Stellung ist das Kupplungselement 2 im drehfesten, verriegelten Eingriff mit dem Anschraubkörper,
und zwar in der Vertiefung 8, die entsprechend dem Kupplungselement ausgeformt ist.
In der oberen Stellung, aufwärts von der Griffbuchse 4 begrenzt, ist das Kupplungselement
2 ausser Eingriff mit der Vertiefung 8 im Anschraubkörper 5.
[0033] Fig. 6 zeigt eine Draufsicht der Ausnehmung 9 im Griff. Der zentral vom Papierplan
hervorstehende Griffhals 7 hat ein dem Vierkantstift 10 entsprechendes Loch 10'. Das
Loch 9 ist, der dargestellten Ausführungsform der Griffbuchse 4 entsprechend, vorwiegend
oder allgemein kreisförmig und weist eine Anzahl von radial hervorstehenden, einige
Radialfortsätze 12 der Griffbuchse 4 entsprechenden Ausnehmungen 26 auf (Fig. 9).
Es sind vier solche Ausnehmungen 26 / Fortsätze 12 dargestellt, eine andere Anzahl
kann jedoch auch verwendet werden. Es hat sich aber ergeben, dass gerade vier eine
bevorzugte Anzahl, hinsichtlich des Widerstands der Griffbuchse 4 beim Drehen der
Handhabe gegen Verdrehung im Verhältnis zum Griff. Die Form der Ausnehmungen 26 /
Fortsätze 12 ist selbstverständlich innerhalb des Rahmens der Erfindung veränderlich.
Rechts in Fig. 6 ist ein vierkantiges Loch 27 dargestellt, dessen Kontur ungefähr
der des Radialfortsatzes 11 des Kupplungselementes 2 entspricht. Ist der Griff entriegelt,
ist das Kupplungselement ja in seiner Endstellung gegen den Boden der Griffbuchse
4 verschoben, und abhängig von der axialen Position dieses Fortsatzes 11 am Kupplungselement
2 ist ja Raum dafür im Griffboden benötigt. Diese Ausnehmung 9 ist erfindungsgemäss
mit genügender Toleranz im Giessverfahren allein herstellbar. Keine Nachbehandlung
wird benötigt, weil die Griffbuchse 4 in die Ausnehmung hereingepresst wird. Die Ausnehmungen
26 werden absichtlich zu klein ausgeformt, und eine grosse Toleranz wird an den Kreisbogensegmenten,
die diese Ausnehmungen verbinden, akzeptiert. Die benötigte Präzision wird dadurch
erreicht, dass die Griffbuchse ganz präzise um den Griffhals 7 herum zentriert wird
und dass die Fortsätze 12 in die Ausnehmungen 26 hinuntergepresst werden.
[0034] Das in Fig. 7 und 8 dargestellte Kupplungselement 2 weist einen Radialfortsatz 11
auf mit einem Loch für die Schraube 19. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Radialfortsatz
in einer axialen Höchstlage untergebracht, dieser Fortsatz kann aber auch in irgendeiner
anderen axialen Lage untergebracht werden. Hervorstehende Zähne 3 sind in der ganzen
axialen Höhe des Kupplungselementes 2 dargestellt, und zwar zwei verschiedenen Arten
von Zähnen: Zwei plus zwei Zähne 3' im Bereich des Fortsatzes 11 und in dem diesen
Zähnen 3' diametral gegenüberliegenden Bereich, sowie Zähne 3'' entlang des restierenden
Umfangs. Wie es aus Fig. 7 hervorgeht, schneiden die Verlängerungen der schrägen Seitenwände
der Zähne 3' und 3'' den Umfang unter zwei verschiedenen Winkeln. Die Rille 8 im Anschraubkörper
5 ist entsprechenderweise verzahnt, und man erkennt also, dass das Kupplungselement
2, wie in Fig. 7 mit strichpunktierten Linien B angegeben, in zwei 180° von einander
verdrehten Lagen mit der Anschraubkörper einrasten kann. Die Verwendung desselben
Griffes in rechts- als auch links angeschlagenen Fenstern und Türen wird dadurch erreicht
(was von Bedeutung ist, wenn der Griff unsymmetrisch ist), als auch eine Verriegelungsmöglichkeit
in einer um 180° verdrehter Lage des Griffes, d.h. in der Kippstellung.
[0035] Unter allen Umständen ist es nicht möglich irgendeinen anderen Eingriff als in den
zwei erwähnten Lagen, beispielsweise als wie mit Linien C-C angedeutet, mit dem in
Fig. 7 dargestellten Kupplungselement zu erreichen. Dies ist ein grosser Vorteil,
u.a. weil man nicht unbeabsichtigt den Griff in einer für das Fenster selbst (oder
die Tür selbst) nicht verriegelbare Lage zufälligerweise verriegelt; nur bei völlig
geschlossenem Fenster oder in der Kippstellung ist der Griff verriegelbar.
[0036] Die in Fig. 9 und 10 dargestellte Griffbuchse 4 hat eine Innenverzahnung um den ganzen
Innenumfang herum und in der ganzen inneren axialen Höhe der Buchse 4 erstreckt, sowie
radial hervorstehende Ansätze 12. Die Griffbuchse hat eine dem Radialfortsatz 11 des
Kupplungselementes entsprechende Ausnehmung.
[0037] Eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Griffes
ist in Fig. 11 dargestellt, und zwar in seine Bestandteile zerlegt. Für Einzelheiten
über die Funktion und genaue Position dieser Bestandteilen im Griff wird an die obige
Beschreibung verwiesen.
[0038] Fig. 12 ist eine perspektivische Detailansicht der Griffbuchse, des Kupplungselementes
und der Anschraubplatte.
[0039] Zwei Bestandteile der Fig. 12 sind in Fig. 13, teils im Schnitt, in entriegelter
Lage dargestellt.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die axiale Erstreckung des Griffes als solches
43,5 mm, der Aussendurchmesser der Griffbuchse 26,2 mm und die "Freigang" in der Gleitbewegung
der inneren Teile des Griffes etwa 3 mm. Die Höhe der Griffbuchse beträgt etwa 8,5
mm und die des Kupplungselementes etwa 10,0 mm.
1. Abschliessbarer Betätigungsgriff für Fenster, Türe oder dergleichen mit einer Betätigungshandhabe
(1) und einem Griffhals (7), der drehbar und axialfest in einem Anschraubkörper (5)
gelagert ist und einen Vierkantstift (10) aufnimmt, und mit einem Schlosszylinder
(16) mit einem Schliesszapfen (23), welcher in eine Richtung parallel zur Axialrichtung
(A-A) verschiebbar ist, sowie ein Kupplungselement (2), das den Griffhals (7) umschliesst,
welches Kupplungselement (2) einen Radialfortsatz (11), für das Zusammenwirken mit
dem Schliesszapfen (23), und eine Verriegelanordnung aufweist, welches Kupplungselement
(2) mittels des Schliesszapfens (23) im Verhältnis zum Griffhals (7) axial verschiebbar
ist unter Ein- und Ausrastung mit einer entsprechenden Verriegelanordnung, die mit
dem Anschraubkörper (5) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Griffbuchse (4) im Griff eingedrückt ist, welche Griffbuchse (4) den Griffhals
(7) fest und das Kupplungselement (2) drehfest, jedoch axial verschiebbar, umschliesst.
2. Betätigungsgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die drehfeste Umschliessung des Kupplungselementes (2) von der Griffbuchse
(4) durch eine Verzahnung am ganzen Innenumfang der Griffbuchse (4) und einer entsprechende
Verzahnung am ganzen Aussenumfang des Kupplungselementes (2) erreicht wird.
3. Betätigungsgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelanordnung des Kupplungselementes (2) von einer Verzahnung an dessen
ganzen Aussenumfangs gebildet ist, und dass die entsprechende, mit dem Anschraubkörper
verbundene Verriegelanordnung eine verzahnte Vertiefung (8) umfasst, entsprechend
der Kontur und Dimension der Verriegelanordnung des Kupplungelementes (2).
4. Betätigungsgriff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aussenverzahnung des Kupplungselementes (2) über die ganze axiale
Höhe dieses Elementes erstreckt, wobei diese Verzahnung sowohl die Verriegelanordnung
für die verriegelbare Einwirkung am Anschraubkörper (5) bildet, als auch die drehfeste
Umschliessung des Kupplungselementes (2) der Griffbuchse (4) gewährleistet, und dass
sich die Verzahnung der Griffbuchse (4) über die ganze innere axiale Höhe dieser Buchse
erstreckt.
5. Betätigungsgriff nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Vertiefung (8) im Anschraubkörper (5) 2 bis 4 mm beträgt.
6. Betätigungsgriff nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (2) im drehfesten Eingriff mit dem Anschraubkörper (5)
in zwei verschiedene Positionen angebracht werden kann, wobei jede Position einer
Drehung der anderen Position um 180° um die Längsachse des Elementes (2) entspricht.
7. Betätigungsgriff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenverzahnung des Kupplungselementes (2) und gleichweise die Verzahnung
der mit dem Anschraubkörper (5) verbundenen Vertiefung (8) von zwei Arten Zähnen (3',
3'') gebildet wird, wobei die Verlängerungen (B, C) der Seitenwände dieser Zähne,
die in Richtung des Inneren des Kupplungselementes (2) verlaufen, dessen Umfang unter
verschiedenen Winkeln schneiden.