[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdampferanordnung für Haushalts-Kältegeräte mit wenistens
zwei in einem geschlossenen Kältekreis mit einem Kältemittelverdichter liegenden,
eine unterschiedliche Kälteleistung aufweisenden Verdampfern, deren Kältemittel-Kanalanordnungen
strömungstechnisch in Reihenschaltung miteinander verbunden sind, wobei die Kältemittel-Kanalanordnung
des Verdampfers geringerer Kälteleistung einen Sammler für flüssiges Kältemittel aufweist.
[0002] Aus dem DE-GM 90 06 386 ist ein Zweitemperaturen-Kältegerät bekannt, welches zur
Kühlung seiner thermisch voneinander getrennten Fächer mit einem Plattenverdampfer
ausgestattet ist. Dieser weist zwei mit einer unterschiedlichen Kälteleistung ausgestatteten,
strömungstechnisch in Reihenschaltung angeordnete Verdampferabschnitte auf, welche
über einen Verbindungssteg mechanisch miteinander verbunden sind und welche über eine
am Verdampferabschnitt geringerer Kälteleistung angeordnete Einspritzstelle mit Kältemittel
beaufschlagbar sind. Der Plattenverdampfer ist dabei so konzipiert, daß das Kältemittel
von der Einspritzstelle aus in einem in Windungen verlegten Kältemittelkanal Zuerst
den Verdampferabschnitt geringerer Kälteleistung durchströmt und anschließend dem
Verdampferabschnitt höherer Kälteleistung zugeführt ist und von diesem aus wieder
auf den Verdampferabschnitt geringerer Kälteleistung zurückgeleitet ist. Hier ist
es zu seiner Phasentrennung einem sackartigen Sammler zugeführt, welcher in Strömungsrichtung
des Kältemittels einem Saugrohranschluß vorgeschaltet ist.
[0003] Infolge der kältetechnischen Schaltung der beiden Verdampferabschnitte, wonach der
Verdampferabschnitt höherer Kälteleistung dem Verdampferabschnitt geringerer Kälteleistung
strömungstechnisch nachgeschaltet ist, ist bedingt, daß letzterer zuerst und im Anschluß
daran erst der Verdampferabschnitt höherer Kälteleistung mit flüssigen Kältemittel
beaufschlagt und damit gekühlt ist. Dies wiederum zieht nach sich, daß nach einer
gewissen Laufzeit des Kältemittelverdichters flüssiges Kältemittel vom nachgeschalteten
Verdampferabschnitt höherer Kälteleistung in den Verdampferabschnitt geringerer Kälteleistung
übertritt, dort aber aufgrund der bereits erfolgten Kühlung dieses Verdampferabschnitts
nicht verdampfen kann und sich im Sammler absetzt. Dieser kann aufgrund seiner geometrischen
Form jedoch nur eine gewisse Menge flüssigen Kältemittels aufnehmen, so daß die Gefahr
besteht, daß dieses in das Saugrohr und unter Umständen sogar zum Verdichter gelangen
kann und diesen beschädigt. Um dem vorzubeugen, ist es unumgänglich, die Füllmenge
des Kältemittels im Kältekreislauf zu reduzieren, so daß es zu Unterfüllungserscheinungen
und somit zu Leistungseinbußen im Kältekreislauf kommen kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verdampferanordnung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 hinsichtlich der Nachteile des Standes der Technik zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Verdampfer geringerer
Kälteleistung dem Verdampfer höherer Kälteleistung strömungstechnisch nachgeschaltet
ist und der in Strömungsrichtung des vom Verdichter angetriebenen Kältemittels vor
dem Sammler liegende Abschnitt seiner Kältemittel-Kanalanordnung volumenoptimiert
ausgebildet ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß die für einen
leistungsoptimierten Betrieb des Kältegerätes notwendige Kältemittelmenge mengentoleranz-unempfindlich
ist, so daß der Kältekreis ohne merkliche Leistungseinbuße auch bei größeren Füllmengenschwankungen
betreibbar ist. Ferner ist durch die erfindungsgemäße Verdampferanordnung verhindert,
daß flüssiges Kältemittel während der Laufzeit des Verdichters in das Saugrohr gelangen
kann, wo es dann einerseits zur Geräuschbildung und andererseits zur Abkühlung und
somit zur Schwitzwasserbildung und daraus resultierend zu Korrosionsproblemen am Saugrohr
kommen kann. Außerdem ergibt sich für das vom Verdampfer höherer Kälteleistung gekühlte
Lagerfach eine deutlich präziser eingehaltene Lagertemperatur, wenn wie bei derartigen
Einkreis-Kühlsystemen üblich, eine indirekte Temperaturregelung des kälteren Faches
über das wärmere Lagerfach Anwendung findet.
[0007] Unter volumenoptimiert ist hier die fertigungstechnisch beherrschbare Ausbildung
des Kanalquerschnitts der Kältemittelkanäle oder deren längenmäßig maximierte Anordnung
auf einer bestimmten Verdampferplatinenfläche zu verstehen.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Volumenoptimierung des vor dem Sammler liegenden Abschnitts der Kältemittel-Kanalanordnung
des Verdampfers geringerer Kälteleistung durch die Länge der die Kältemittel-Kanalanordnung
bildenden Kältemittelkanäle erzeugt ist.
[0009] Durch eine derartige Ausbildung des Verdampfers geringerer Kälteleistung ist in diesem
ein auf besonders einfache Weise zusätzliches Aufnahmevolumen für flüssiges Kältemittel
geschaffen, wodurch zusätzlich verhindert ist, daß flüssiges Kältemittel während der
Laufzeit des Verdichters in das Saugrohr des Kältekreises gelangt und dieses unzulässig
abkühlt, auch wenn ein derartiger Kältekreis bis an die obere Füllgrenze mit Kältemittel
gefüllt ist.
[0010] Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Kaltemittelrückführung vom Verdampfer geringerer Kälteleistung
zur Saugseite des Verdichters thermisch vom Verdampfer höherer Kälteleistung zumindest
weitestgehend entkoppelt ist.
[0011] Durch eine solche Lösung ist gewährleistet, daß sich der Verdampfer höherer Kälteleistung
und somit das von ihm gekühlte Lagerfach nicht unnötiger Weise durch den relativ warmen
Kältemitteldampf aus dem Verdampfer geringerer Kälteleistung erwärmt und somit zusätzliche
Energie notwendig ist um die bestimmungsgemäße Temperatur wieder herzustellen.
[0012] Gemäß einer letzten bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Verdampfer unterschiedlicher Kälteleistung als eigenständige,
lediglich strömungstechnisch miteinander verbundene Baueinheiten ausgebildet sind,
wobei der Verdampfer geringerer Kälteleistung in Einbaulage der Verdampferanordnung
obenliegend angeordnet ist und der Zufluß seiner Kältemittel-Kanalanordnung tiefer
als deren Abfluß liegt.
[0013] Durch einen derartigen Aufbau einer Verdampferanordnung ist gewährleistet, daß das
flüssige Kältemittel im Stillstand des Kältemittelverdichters aus dem Verdampfer geringerer
Kälteleistung in den Verdampfer höherer Kälteleistung übertreten kann, da konstruktionsbedingt
keine siphonartigen Kältemittel-Kanalanordnungen im Verdampfer geringerer Kälteleistung
notwendig werden, so daß einerseits sogenannte Gluckergeräusche durch aufsteigende,
die flüssigen Kältemittelrückstände durchdringenden Dampfblasen verhindert sind. Andererseits
ist auch ein sogenanntes Nachverdampfen flüssiger Kältemittelrückstände im Verdampfer
geringerer Kälteleistung vermieden, so daß dieser zielgerichteter und somit schneller
während des Stillstandes des Kältemittelverdichters abgetaut werden kann.
[0014] Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in der beigefügten
Zeichnung vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Einbau-Haushaltskältegerät mit zwei übereinander angeordneten, eine unterschiedliche
Lagertemperatur aufweisenden Lagerfächer, welche durch je einen Verdampfer gekühlt
sind, von der Seite gesehen in Schnittdarstellung und
- Fig. 2
- schematisch die zur Kühlung der Lagerfächer dienenden Verdampfer in ihrer kältetechnischen
Schaltungsanordnung.
[0015] Ein in Fig. 1 gezeigtes Haushalts-Kältegerät 10 ist mit einem durch eine Tür 11 verschließbaren,
warmeisolierenden Gehäuse 12 ausgestattet, in welchem zwei durch eine wärmeisolierende
Trennplatte 13 thermisch voneinander getrennte Lagerfächer unterschiedlicher Temperatur
angeordnet sind. Hierbei ist das Lagerfach oberhalb der Trennplatte 13 als Normalkühlfach
14 mit als Ablagen dienenden Zwischenböden 15 ausgebildet, während das unterhalb der
Trennplatte 13 angeordnete Lagerfach als Kaltlagerfach 16 dient. Dieses ist mit mehreren
übereinander angeordneten, teils als Auszüge ausgebildeten geschlossenwandigen Behältern
17 ausgestattet, deren den Fachinnenseiten zugekehrte Behälterwände zusammen mit diesen
als Luftleitvorrichtungen für die innerhalb des Kaltlagerfaches 16 von einem nicht
dargestellten Ventilator umgewälzte Kühlluft dienen. Das Kaltlagerfach 16 weist auf
seiner Rückseite einen stufenartigen Vorsprung 18 auf, durch welchen im wärmeisolierten
Gehäuse 12 eine von außen zugängliche Nische 19 zur Aufnahme eines Kältemittelverdichters
20 freigespart ist. Dieser dient zur zwangsweisen Umwälzung von Kältemittel in einem
geschlossenen Kältekreis mit zwei eine unterschiedliche Kälteleistung aufweisenden,
als sogenannte Coldwall-Verdampfer ausgebildete platinenartige Verdampfer. Von diesen
ist der Verdampfer höherer Kälteleistung 21 im Kaltlagerfach 16 angeordnet und mit
einer Kältemittel-Einspritzstelle 22 ausgestattet, welche zur Druckabsenkung des von
einem nicht dargestellten Verflüssiger im Kältekreislauf auf den Verdampfer 21 zuströmenden
Kältemittels dient. Der Verdampfer höhrer Kälteleistung 21 ist mit einem als Kältemittel-Kanalanordnung
23 dienenden, in Windungen auf der Verdampferplatine angeordneten Kältemittelkanal
ausgestattet, dessen auslaufseitiges Ende in Einbaulage der Verdampferanordnung im
Kältegerät 10 über der Kältemittel-Einspritzstelle 22 liegt und an eine Kältemittelleitung
24 angeschlossen ist. Diese dient zur strömungstechnischen Anbindung des Verdampfers
höherer Kälteleistung 21 an den im Vergleich dazu mit einer geringeren Kälteleistung
ausgestatteten, im Normalkühlfach 14 angeordneten platinenartigen Verdampfers 25,
welcher mit dem Verdampfer 21 lediglich über die Kältemittelleitung 24 verbunden ist.
Der Verdampfer geringerer Kälteleistung 25 ist mit einem als Kältemittel-Kanalanordnung
26 dienenden Kältemittelkanal versehen, welcher eine seiner mit der Kältemittelleitung
24 verbundenen Zuflußöffnung 27 aufweist und in eng aneinandergereihten Windungen
über die Höhe der Verdampferplatine angeordnet ist. Das auslaufseitige Ende des Kältemittelkanals
ist mit einem horizontale Anschlußstutzen aufweisenden, sackartig ausgebildeten Kältemittelsammler
28 versehen, bevor er in eine in Einbaulage des Verdampfers 25 höherliegend angeordnete
Abflußöffnung 29 mündet, welche zum Anschluß an eine nicht dargestellte Saugleitung
im Kältekreislauf dient. Durch die räumlich getrennte Anordnung der Saugleitung von
der Kältemittel-Einspritzstelle 22 wird eine zur unnötigen Erwärmung des Verdampfers
21 beitragende Rückführleitung zur Einspritzstelle 22 vermieden, so daß die beiden
Verdampfer 21 und 25 thermisch weitestgehend entkoppelt sind.
[0016] Bei im Regelbetrieb befindlichem Kältemittelverdichter 20 wird das von diesem geförderte
flüssige Kältemittel erst dem in der Reihenschaltung der beiden Verdampfer 21 und
25 an erster Stelle angeordneten Verdampfer höherer Kälteleistung 21 zugeführt, so
daß dieser als erster gekühlt wird. Im Anschluß daran wird das flüssige Kältemittel
in Reihenschaltung an zweiter Stelle befindlichen Verdampfer geringerer Kälteleistung
25 zugeführt, so daß sich dieser abkühlt. Mit zunehmender Laufzeit des Kältemittelverdichters
20 erhöht sich die Menge des flüssigen Kältemittels im Verdampfer geringerer Kälteleistung
25, wobei sich das in Laufe der Zeit überschüssige Kältemittel langsam im Kältemittelsammler
28 ansammelt, wodurch in Kombination mit den Strömungsrichtungen des Kältemittels
vor dem Kältemittelsammler 28 durch die große Kanallänge erzeugten, volumenopitimierten
Abschnitt der Kältemittel-Kanalanordnung 26 verhindert ist, daß flüssiges Kältemittel
in das durch den abgesaugten Kältemitteldampf erwärmte Saugrohr gelangen kann. Nach
dem Abschalten des Kältemittelverdichters 20 erwärmt sich der zur Kühlung des Normalkühlfaches
14 dienende Verdampfer geringerer Kälteleistung 25 wesentlich schneller als der im
Kaltlagerfach 16 befindliche Verdampfer höherer Kälteleistung 21, wodurch das sich
im Kältemittelsammler 28 angesammelte flüssige Kältemittel sehr rasch verdampft und
teilweise im Verdampfer höherer Kälteleistung 21 kondensiert. Das nach dem Abschalten
des Kältemittelverdichters 20 sich in der Kältemittel-Kanalanordnung 26 des Verdampfers
25 befindliche Kältemittel wird durch die Einwirkung der Schwerkraft auf das Kältemittel
dem in Einbaulage der Verdampferanordnung darunter angeordneten Verdampfer höherer
Kälteleistung zugeführt.
[0017] Es versteht sich, daß die Erfindung auch auf eine Verdampferplatine anwendbar ist,
bei welcher ein Verdampferabschnitt höherer Kälteleistung über einen Verbindungssteg
mit einem Verdampferabschnitt geringerer Kälteleistung verbunden ist, wobei die Rückführung
des Kältemittels aus dem Verdampferabschnitt geringerer Kälteleistung nicht über den
Verdampferabschnitt höherer Kälteleistung erfolgt.
1. Verdampferanordnung für Haushaltskältegeräte mit wenigstens zwei in einem gesschlossenen
Kältekreis mit einem Kältemittel-Verdichter liegenden, eine unterschiedliche Kälteleistung
aufweisenden Verdampfern, deren Kältemittel-Kanalanordnungen strömungstechnisch in
Reihenschaltung miteinander verbunden sind, wobei die Kältemittel-Kanalanordnung des
Verdampfers geringerer Kälteleistung einen Sammler für flüssiges Kältemittel aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfer geringerer Kälteleistung (25) dem Verdampfer höherer Kälteleistung
(21) strömungstechnisch nachgeschaltet und der in Strömungsrichtung des vom Verdichter
(20) angetriebenen Kältemittels vor dem Sammler (28) liegende Abschnitt seiner Kältemittel-Kanalanordnung
(26) volumenoptimiert ausgebildet ist.
2. Verdampferanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Volumenoptimierung des vor dem Sammler (28) liegenden Abschnitts der Kältemittel-Kanalanordnung
(26) des Verdampfers geringerer Kälteleistung (25) durch die Länge der die Kältemittel-Kanalanordnung
bildenden Kältemittelkanäle erzeugt ist.
3. Verdampferanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kältemittelrückführung vom Verdampfer geringerer Kälteleistung (25) zur
Saugseite des Verdichters (20) thermisch vom Verdampfer höherer Kälteleistung (21)
zumindest weitestgehend entkoppelt ist.
4. Verdampferanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfer unterschiedlicher Kälteleistunmg (21, 25) als eigenständige,
lediglich strömungstechnisch miteinander verbundene Baueinheiten ausgebildet sind,
wobei der Verdampfer geringerer Kälteleistung (25) in Einbaulage der Verdampferanordnung
obenliegend angeordnet ist und der Zufluß (27) seiner Kältemittel-Kanalanordnung (26)
tiefer als deren Abfluß (29) liegt.