[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage einer Dosiereinrichtung in einer
Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die DE 42 40 642 A1 beschreibt eine Dosiereinrichtung einer Rotationsdruckmaschine,
bei der eine Mehrzahl von Farbmesserlamellen an einer Einsatzleiste befestigt werden.
Diese Farbmesserlamellen sind in geringem Abstand zueinander angeordnet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Montage eines mit einem
Farbduktor zusammenwirkenden Farbmessers einer Rotationsdruckmaschine, wobei das Farbmesser
aus einer Mehrzahl von Farbmesserlamellen besteht, zu schaffen, wodurch zwischen den
jeweiligen, nebeneinander liegenden Farbmesserlamellen ein geringer, parallel verlaufender
Abstand gebildet wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles
des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der so
gebildete Abstand zwischen den jeweiligen Lamellen sehr genau, auch im tausendstel
Millimeterbereich, eingestellt werden kann.
[0006] Die Abweichungen der einzelnen Abstände in sich und zueinander sind äußerst gering.
Der Zeitaufwand zum Montieren der Vielzahl der Lamellen eines Farbmessers wird bei
gleichzeitiger erhöhter Genauigkeit durch das erfindungsgemäße Verfahren deutlich
reduziert.
[0007] Ein gattungsgemäßes Farbmesser ist in der Zeichnung dargestellt und das erfindungsgemäße
Verfahren wird im folgenden näher beschrieben.
[0008] Es zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt durch eine Farbauftragvorrichtung;
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch ein Farbmesser;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf ein Farbmesser.
[0009] Mit einem Farbduktor 1 einer Rotationsdruckmaschine wirkt eine Farbauftragvorrichtung
2 zusammen. Diese Farbauftragvorrichtung 2 ist vereinfacht dargestellt und besteht
im wesentlichen aus einem Farbkasten 3, einem Farbmesser 4 und auf das Farbmesser
4 wirkende Verstelleinrichtungen 6. Im dargestellten Beispiel sind die Verstelleinrichtungen
6 als im Farbkasten 3 bewegliche Gewindeschrauben 6 ausgeführt, deren jeweiliges Ende
7 auf das Farbmesser 4 im Bereich des Farbduktors 1 wirkt.
Das Farbmesser 4 verläuft achsparallel zum Farbduktor 1 und die Länge 14 des Farbmessers
4 entspricht der Länge des Farbkastens 3. Im wesentlichen besteht das Farbmesser 4
aus einer Einsatzleiste 8, einer Klemmleiste 9 und einer Mehrzahl von Farbmesserlamellen
11. Einsatzleiste 8 und Klemmleiste 9 sind mittels Gewindeschrauben 12 miteinander
verbunden und sind im verbundenen Zustand quaderförmig mit einer Länge 18, z. B. l8
= 350 mm, und einer Dicke d8, z. B. d8 = 30 mm.
Das Farbmesser 4 ist mittels Gewindeschrauben 13 im Farbkasten 3 befestigt. Zur Aufnahme
der einzelnen Farbmesserlamellen 11 sind die Einsatzleiste 8 und die Klemmleiste 9
parallel zu ihrer gemeinsamen Anlagefläche 14 derart abgesetzt ausgebildet, daß sich
im verbundenen Zustand ein achsparallel, über die gesamte Länge 14 des Farbmessers
4 verlaufender Spalt 16 einer Breite b16 ergibt. Dieser Spalt 16 erstreckt sich von
einem dem Farbduktor 1 zugewandten Ende bis zu einer Tiefe t16, wobei die Breite b16
dieses Spaltes 16 nach einer Tiefe tr16 auf eine Breite br16 reduziert ist, wodurch
der Spalt 16 mit einer Anschlagfläche 17 versehen ist. Die die Einsatz- und Klemmleiste
8, 9 verbindenden Gewindeschrauben 12 sind im Bereich des reduzierten Spaltes 16 angeordnet.
Die Farbmesserlamellen 11 sind als rechteckige Platten mit einer Breite b11, z. B.
b =-40 mm, einer Länge L11, z. B. L11 = 80 mm, und einer Dicke d11, z. B. d11 = 2,5
mm, ausgebildet und bestehen beispielsweise aus Federstahl. Die Dicke d11 der Farbmesserlamellen
11 ist etwas größer als die Breite b16 des Spaltes 16 zwischen Einsatz- und Klemmleiste
8, 9. Im fertigmontierten Zustand liegen die Farbmesserlamellen 11 mit ihrem dem Farbduktor
1 abgewandten Ende 18 an der durch den abgesetzten Spalt 16 gebildeten Anschlagfläche
17 von Einsatz- und Klemmleiste 8, 9 an und sind zwischen Einsatz- und Klemmleiste
8, 9 fest eingeklemmt.
Mit ihrem dem Farbduktor 1 zugewandten Ende 19 bilden die Farbmesserlamellen 11 einen
einstellbaren Spalt 21 zum Farbduktor 1, wobei hierzu jeder Farbmesserlamelle 11 eine
eigene Verstelleinrichtung 6 zugeordnet ist. Die Farbmesserlamellen 11 sind dicht
nebeneinander in einem geringen Abstand a11, der beispielsweise 1 bis 10 um beträgt,
angeordnet. Dieser Abstand a11 soll eine rückwirkungsfreie Bewegung der Farbmesserlamellen
11 zueinander ermöglichen, aber gleichzeitig ein Durchdringen von Druckfarbe verhindern.
[0010] Die Einstellung des Abstandes a11 zwischen den Farbmesserlamellen 11 erfolgt folgendermaßen:
Die Farbmesserlamellen 11 werden zwischen der Einsatz- und Klemmleiste 8, 9 mit einem
Ende 18 an der Anschlagfläche 17 ausgerichtet und ohne Abstand zueinander eingelegt.
Daraufhin werden die Farbmesserlamellen 11 mittels der Gewindeschrauben 12 zwischen
Einsatz- und Klemmleiste 8, 9 leicht geklemmt.
Die Farbmesserlamellen 11 des so vormontierten Farbmessers 4 werden nun beispielsweise
auf eine Temperatur von 40° bis 50° C erwärmt. Die Erwärmung kann beispielsweise mittels
einer Heizplatte auf die die Farbmesserlamellen 11 aufgelegt werden oder eines auf
die Farbmesserlamellen 11 gerichteten Heißluftgebläses erfolgen. Durch die sich stark
unterscheidenden Dicken d11, d8 der Farbmesserlamellen 11 und der Einsatz- und Klemmleiste
8, 9 wird die gewünschte Temperatur schneller in den Farbmesserlamellen 11 als in
der Einsatz- und Klemmleiste 8, 9 erreicht. Somit besteht zwischen Farbmesserlamellen
11 und Einsatz- bzw. Klemmleiste 8, 9 eine Temperaturdifferenz von beispielsweise
20°. Die Temperaturerhöhung bewirkt bei den erwärmten Teilen eine Volumenvergrößerung.
Dadurch vergrößert sich die Breite b11 der einzelnen Farbmesserlamellen 11. Infolge
der Temperaturdifferenz zwischen der Einsatz- und Klemmleiste 8, 9 einerseits und
den Farbmesserlamellen 11 andererseits ist die Längenausdehnung aus der Summe der
Breiten b11 aller Farbmesserlamellen 11 größer als die Längenausdehnung der Länge
l8 der Einsatz- bzw. Klemmleiste 8, 9 in Längsrichtung. Durch diese unterschiedliche
Längenausdehnung verschieben sich die Farbmesserlamellen 11 relativ zu Einsatz- und
Klemmleiste 8, 9, wobei die Farbmesserlamellen 11 sich gegenseitig abstützen und immer
noch leicht geklemmt sind. Anschließend kühlt sich das gesamte Farbmesser 4 ab und
sowohl Einsatz- und Klemmleiste 8 ,9 als auch Farbmesserlamellen 11 erreichen eine
gemeinsame Temperatur, z. B. Umgebungstemperatur. Dadurch wird die Vergrößerung der
Breite b11 der Farbmesserlamellen 11 und der Länge 18 von Einsatz- und Klemmleiste
8, 9 rückgängig gemacht. Da die Farbmesserlamellen 11 zwischen der Einsatz- und Klemmleiste
8, 9 geklemmt sind, bleiben die Positionen der jeweiligen Farbmesserlamellen 11 bezüglich
der Einsatz- und Klemmleiste 8, 9 erhalten. Somit bildet sich zwischen den jeweiligen
Farbmesserlamellen 11 der parallel verlaufende Abstand a11. Dieser so gebildete Abstand
a11 zwischen den Farbmesserlamellen 11 ist abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen
Einsatz- bzw. Klemmleiste 8, 9 und den Farbmesserlamellen 11 sowie den Längenausdehnungskoeffizienten
der Materialien von Einsatz- bzw. Klemmleiste 8, 9 und Farbmesserlamellen 11. Nach
erfolgter Abkühlung werden die Farbmesserlamellen 11 mittels der Gewindeschrauben
12 fest zwischen Einsatz- und Klemmleiste 8, 9 eingeklemmt.
[0011] Anstelle der Erwärmung der Farbmesserlamellen 11 kann eine Temperaturdifferenz zwischen
Farbmesserlamellen 11 und Einsatz- und Klemmleiste 8, 9 auch durch Abkühlen der Einsatz-
und Klemmleiste 8, 9 aufgebracht werden.
[0012] Die Farbmesserlamellen 11 können natürlich auch auf andere Weise, z. B. durch einzelne
Schrauben, an der Einsatzleiste 8 befestigt sein.
Teileliste
[0013]
- 1
- Farbduktor
- 2
- Farbauftragvorrichtung
- 3
- Farbkasten
- 4
- Farbmesser
- 5
- -
- 6
- Verstelleinrichtung / Gewindeschraube
- 7
- Ende (6)
- 8
- Einsatzleiste
- 9
- Klemmleiste
- 10
- -
- 11
- Farbmesserlamellen
- 12
- Gewindeschrauben
- 13
- Gewindeschrauben
- 14
- Anlagefläche (8, 9)
- 15
- -
- 16
- Spalt (8, 9)
- 17
- Anschlagfläche
- 18
- Ende (11)
- 19
- Ende (11)
- 20
- -
- 21
- Spalt (1, 11)
- a11
- Abstand
- b4
- Breite
- b11
- Breite
- b16
- Breite
- br16
- Breite, reduziert
- d8
- Dicke
- d11
- Dicke
- 18
- Länge
- L11
- Länge
- t16
- Tiefe
- tr16
- Tiefe, reduziert
1. Verfahren zur Montage einer Dosiereinrichtung in einer Rotationsdruckmaschine, wobei
bei dieser Dosiereinrichtung eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten, an eine
Farbkastenwalze variabel anstellbaren Farbmesserlamellen an einer Einsatzleiste befestigt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei den Farbmesserlamellen (11) und der Einsatzleiste
(8) eine positive Temperaturdifferenz (Delta11 - Delta8 > 0) und daß die Farbmesserlamellen (11) an der Einsatzleiste (8) befestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturdifferenz zwischen
den Farbmesserlamellen (11) und der Einsatzleiste (8) ca. 20° beträgt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den jeweiligen
Farbmesserlamellen (11) ein Abstand (a11) von 0,001 mm bis 0,01 mm gebildet wird.