[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen granularen Waschmittelbuilder in Form eines
Cogranulates aus einem Gemisch von Natriumhydrogencarbonat und kristallinen Schichtsilikaten
der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1 * yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoffbedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist, ein Verfahren zu seiner Herstellung sowie seine Verwendung.
[0002] Aus ökologischen Gründen werden in Wasch- und Reinigungsmitteln auf Phosphaten basierende
Builder, insbesondere Alkalitripolyphosphate wie etwa Natriumtripolyphosphat, durch
neue Buildersysteme verdrangt, die in der Regel aus einem synthetischen, kristallinen
Alumosilikat (beispielsweise Zeolith A), einer Alkaliquelle (beispielsweise Soda)
sowie mindestens einem Cobuilder bestehen. Als Cobuilder werden einzeln oder in Kombination
miteinander-oder auch in Kombination mit anderen Substanzen üblicherweise Nitrilotriessigsäure
oder deren Salze, Phosphonate und auch Polycarboxylate, insbesondere solche auf Basis
von Acryl-und/oder Maleinsäure, verwendet.
[0003] Nachteilig ist bei den genannten Cobuildern ihre negative ökologische Beurteilung.
So sind die heute vielfach eingesetzten Polycarboxylate biologisch nicht abbaubar.
[0004] Aus diesem Grunde sind im Stand der Technik mehrfach Versuche unternommen worden,
zu einem überwiegend anorganischen Buildersystem zu gelangen.
[0005] Aus der EP-0 425 428 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung von kristallinen Natriumsilikaten
mit Schichtstruktur bekannt, bei welchem amorphes Natriumsilikat mit einem Wassergehalt
von 15 bis 23 Gew.-% in einem Drehrohrofen bei Temperaturen von 500 bis 850° C calziniert
wird, das Calzinat nach Brechen und Mahlen einem Walzerkompaktierer zugeführt und
dann die erhaltenen Schulpen nach Vorzerkleinern und Absieben zu einem Granulat mit
einem Schüttgewicht von 700 bis 1000 g/l verarbeitet werden.
[0006] Die DE-A-43 30 868 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von verdichteten, körnigen
Natriumsilikaten, bei dem man das Natriumsilikat mit einem mittleren Korndurchmesser
von < 500 µm zunächst mit einem seine Härte erhöhenden Material vermischt, bevor man
es durch Kompaktieren, Zerkleinem und Absieben in ein Preßgranulat mit Korngrößen
von 0,1 bis 5 mm überführt.
[0007] Die EP-A-0 164 514 beschreibt die Verwendung von kristallinen Natriumsilikaten zur
Enthartung von Wasser, welches Calcium- und/oder Magnesiumionen enthält.
[0008] Aus der EP-A-0 563 631 sind in Wasser leicht zerfallende Cogranulate mit hoher Schüttdichte
aus Alumosilikaten und kristallinen Natriumsilikaten mit Schichtstruktur, ein Verfahren
zu ihrer Herstellung und ihrer Verwendung bekannt.
[0009] Nachteilig ist bei allen alumosilikathaltigen Waschmittelformulierungen die Wasserunlöslichkeit
der Alumosilikate, welche unter anderem eine erhöhte Klärschlammbelastung verursacht.
Es ist weiterhin nachteilig, daß sich wahrend der Verarbeitung von Alumosilikaten
oder im Laufe ihrer Anwendung größere Agglomerate bilden können, so daß der Einsatz
von Cobuildern nötig ist, um die Alumosilikate in eine Suspension feiner Primärteilchen
zu zerteilen, da Agglomerate von Alumosilikaten - speziell von Zeolith A - von sich
aus keine Zerfallstendenz in die Primärteilchen aufweisen.
[0010] Die im vorgenannten Stand der Technik beschriebenen Granulate weisen eine prinzipiell
zufriedenstellende Enthärtung von Wasser auf, wobei es vorteilhaft wäre, eine weiter
erhöhte wasserenthärtende Wirkung realisieren zu können, damit anionische Tenside
ihre Wirksamkeit stärker entfalten können.
[0011] Waschmittelformulierungen, wie sie etwa in der PCT/WO 92/18594 beschrieben sind,
weisen in 1%-iger Lösung in destilliertem Wasser bei 20 °C einen pH-Wert von 10 bis
11 auf. Waschmittelbuilderformulierungen, die u.a. als Alkaliquelle Natriumcarbonat
(Soda) enthalten, weisen von sich aus einen Eigen-pH-Wert von > 10 auf Alkalireduzierte
Waschmittel dagegen benötigen andere Builder oder Builderkombinationen, in denen es
wünschenswert wäre, wenn die Builderformulierungen einen Eigen-pH-Wert im Bereich
von ≦ 10 aufweisen. Ein niedriger pH-Wert trägt erheblich zur Schonung von empfindlichen
Geweben während des Waschvorgangs bei.
[0012] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Substanzen auf anorganischer Basis
anzugeben, welche bei hoher Schüttdichte in Wasser leicht in die Primärteilchen zerfallen,
deren Eigen-pH-Wert im Bereich ≦ 10 liegen, welche eine erhöhte wasserenthärtende
Wirkung aufweisen, und die durch ihre Wasserlöslichkeit die Klärschlammbelastung reduzieren.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist daher ein granularer Waschmittelbuilder in Form eines
Cogranulates aus einem Gemisch von Natriumhydrogencarbonat und kristallinen Schichtsilikaten
der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1 * yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) der granulare Waschmittelbuilder 5 bis 50 Gew.% kristallines Schichtsilikat und
50 bis 95 Gew.-% Natriumhydrogencarbonat enthält;
b) einen pH-Wert von ≦ 10 in 1%-iger Lösung in destilliertem Wasser aufweist;
c) ein Calciumbindevermögen von ≧ 150 mg Ca/g (30° dH) und ein Magnesiumbindevermögen
von ≧ 4 mg Mg/g (3° dH) aufweist und
d) ein Schüttgewicht von ≧ 850 g/l aufweist.
[0014] Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen Cogranulate ein stark
erhöhtes Calcium- und Magnesiumbindevermögen in Form eines Synergismus aufweisen (Abb.
1 und 2). Der Synergismus zeigt sich darin, daß die gefundenen Werte für das Calcium-und
Magnesiumbindevermögen von den berecheneten Calcium- und Magnesiumbindewerten der
Mischungslinie abweichen. Theoretisch mußte erwartet werden, daß die Calcium-und Magnesiumbindewerte
der Cogranulate im günstigsten Fall der nachfolgenden Berechnugsformel (Berechnung
der Mischungslinie) gehorchen (SKS-6 steht für Schichtsilikat):
- x =
- Ca oder Mg
- w =
- Massenanteil im Cogranulat
[0015] Bevorzugt weist der granulare Waschmittelbuilder ein Schüttgewicht von ≧ 900 g/l
auf.
[0016] Der Grad der Abreaktion zwischen kristallinem Schichtsilikat und Natriumhydrogencarbonat
beträgt bevorzugt zwischen 5 und 60%.
[0017] Die Natriumsilikate im erfindungsgemäßen granularen Waschmittelbuilder weisen bevorzugt
ein SiO
2/Na
2O-Verhaltnis von (1,9 bis 2,1): 1 auf.
[0018] Die vorliegende Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
eines granularen Waschmittelbuilders in Form eines Cogranulates aus einem Gemisch
von Natriumhydrogencarbonat und kristallinen Schichtsilikaten der allgemeinen Formel
NaMSi
xO
2x+1 * yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Natriumhydrogencarbonat
und Natriumsilikat in Pulverform miteinander vermischt; daß man das Gemisch einer
Zone zuführt, in welcher es zwischen zwei sich zueinander im entgegengesetzten Sinn
drehenden Walzen unter Druck zu einem Festkörper (Schulpen) kompaktiert wird; daß
man den Festkörper zerkleinert; und daß man schließlich die gewünschten Korngrößen
vom Über-und Unterkorn abtrennt.
[0019] Bevorzugt entspricht bei dem vorgenannten Verfahren der Druck der Walzen einer Linienpreßkratt
> 20 kN/cm bei 200 mm Walzendurchmesser.
[0020] Die Schulpen weisen bevorzugt eine Temperatur von ≦ 70 °C auf.
[0021] Die in den Cogranulaten gemäß der Erfindung enthaltenen kristallinen Natriumdisilikate
mit Schichtstruktur (δ-Natriumdisilikat ist als ein Handelsprodukt der Hoechst AG,
Bundesrepublik Deutschland, unter der Bezeichnung SKS-6® im Handel erhältlich) sind
langsam wasserlöslich, wodurch eine Schlammentlastung der Kläranlagen erreicht wird.
[0022] Da die Sprengwirkung der in den Cogranulaten gemäß der Erfindung enthaltenen kristallinen
Natriumdisilikate beträchtlich ist, genügen im Cogranulat bereits kleine Mengen SKS-6®,
damit die Cogranulate in Wasser leicht in die Primärteilchen zerfallen und Agglomerate
bzw. Kompaktate suspendiert werden.
[0023] Aufgrund der Wasserlöslichkeit der in den erfindungsgemäßen Cogranulaten enthaltenen
kristallinen Natriumsilikate kann in der Wasch- bzw. Reinigungsmittelformulierung
die Komponente Soda gegebenenfalls ganz entfallen, da die kristallinen Natriumdisilikate
ein Alkalilieferant sind.
[0024] Bei der Kompaktierung wird beobachtet, daß ein Temperaturunterschied zwischen der
Temperatur der Ausgangspulvermischung und der Schulpentemperatur von mind. 25° C besteht.
Diese Temperaturerhöhung läßt sich dadurch erklären, daß durch eine teilweise stattfindende
Abreaktion zwischen den Granulierkomponenten Wärme frei wird. Über die Bestimmung
des weiter hinten beschriebenen Erhaltungsgrades kann geschlossen werden, daß dieser
Abreaktionsgrad bei der Verwendung von SKS-6 und Natriumhydrogencarbonat zwischen
5 bis 60 % liegt.
[0025] Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung des erfindungsgemäßen granularen
Waschmittelbuilders in Wasch- und Reinigungsmitteln.
[0026] Bevorzugt enthalten die vorgenannten Wasch- und Reinigungsmittel 3 bis 60 Gew.-%
des granularen Waschmittelbuilders.
[0027] Die Wasch- und Reinigungsmittel können zusätzlich noch andere Waschmittelbuilder
und andere Waschmittelhilfsstoffe enthalten.
[0028] Bei den anderen Waschmittelbuildern handelt es sich bevorzugt um Natriumtripolyphosphat,
Zeolith A, Zeolith P, amorphe Silikate, Wasserglas und/oder Alkalimetallcarbonate.
[0029] Bei den anderen Waschmittelinhaltsstoffen handelt es sich bevorzugt um Tenside, Bleichmittel,
Bleichaktivatoren, Bleichstabilisatoren, Enzyme, Polycarboxylate und/oder carboxylhaltige
Cobuilder.
[0030] Die Analysendaten der erfindungsgemäßen Cogranulate wurden anhand der folgenden Prüfmethoden
ermittelt.
Mittlerer Teilchendurchmesser (d50)
[0031] Die Teilchengrößenverteilung wird anhand einer 50 Gramm-Probe durch Siebanalyse (verwendeter
Apparat: RETSCH VIBRATONIC) ermittelt und daraus der mittlere Teilchendurchmesser
über eine graphische Auswertung bestimmt.
Zerfallskinetik
[0032] Die zu untersuchenden Granulate werden in der Probenvorbereitung über ein Sieb (710
µm) abgesiebt. Mit dem Unterkorn wird die Zerfallskinetik in Wasser (18° dH) zeitabhängig
mit einem MICROTRAC Series 9200 (Fa. Leeds & Nothrup GmbH) bestimmt.
Schüttdichte
[0033] Zur Bestimmung der Schüttdichte wird ein Gerät eingesetzt, das den Anforderungen
nach DIN 53466 entspricht. Es wird die Masse in Gramm ermittelt, die das Volumen von
einem Milliliter unter festgelegten Bedingungen einnimmt. Das Verfahren ist anwendbar
auf frei fließende Pulver, sowie Substanzen die in Granulatform vorliegen. Nach folgender
Formel wirddann die Schüttdichte berechnet:

wobei folgende Abkürzungen gelten:
- m0 =
- Masse des leeren Meßbechers in Gramm
- mP =
- Masse des mit Produkt gefüllten Meßbechers in Gramm
- V =
- Volumen des Meßbechers in Milliliter
pH-Wert
[0034] Die Messung des pH-Wertes erfolgt in 1%-iger Lösung in destilliertem Wasser bei 20°
C mit einem digitalen pH-Meter CG 840 der Firma SCHOTT.
Erhaltungsgrad
[0035] Im Verlauf der Kompaktierung kann es zwischen den Granulierkomponenten zu einer mehr
oder weniger ausgeprägten chemischen Reaktion kommen. Der Erhaltungsgrad gibt Aufschluß
darüber, wieviel Prozent der Ausgangskomponenten in nicht abreagierter Form nebeneinander
vorliegen. Es wird die Temperaturerhöhung bestimmt, die durch die ablaufende Neutralisation
freiwerdende Wärmemenge und der entsprechenden Lösungswärme erreicht wird, wenn in
100 Gramm destillierten Wasser 25 Gramm der zu messenden Cogranulatprobe hinzugegeben
werden. Bezogen wird der Erhaltungsgrad auf die Temperaturerhöhung des Nullwertes,
die erreicht wird, wenn statt des Cogranulates nur eine entsprechende physikalische
Mischung der Ausgangskomponenten bei der Bestimmung eingesetzt wird. Der Erhaltungsgrad
wird wie folgt berechnet:

Calciumbindevermögen
[0036] 15 Gramm bzw. 30 Gramm einer Calciumlösung (131,17 g CaCl
2 *2H
2O werden in destillierten Wasser gelöst und auf 5000 ml aufgefüllt) werden mit destilliertem
Wasser auf 999 Gramm aufgefüllt. Es resultiert eine Lösung mit 15° bzw. 30° dH. Die
Lösung wird in einem Wasserbadthermostat (Fa. ERWEKA) unter Rühren auf 20° C gehalten
und mit 1 Gramm der zu messenden Cogranulatprobe versetzt. Mit einem automatischen
Titrator (Fa. SCHOTT) wird die Lösung 10 Minuten bei 20° C unter intensivem Rühren
konstant auf pH= 10 gehalten. Anschließend wird die Probe über einen Faltenfilter
(Ederol 12) abfiltriert. Enthält die zu untersuchende Probe Carbonat, muß daß Filtrat
aufgrund möglicher Nachfällungen mit HCl stark sauer gestellt werden (pH < 2,5), damit
das überschüssige Carbonat in Form von CO
2 durch Rühren aus dem Filtrat entfernt werden kann. Anschließend wird das im Filtrat
verbliebene Calcium komplexometrisch bestimmt. Durch Differenzbildung mit dem ursprünglichen
Calcium-Gehalt wurde das Calciumbindevermögen, allgemein als KBV-Wert bezeichnet,
berechnet.
Magnesiumbindevermögen
[0037] 50 Gramm einer Magnesiumiösung (10,88 g MgCl
2 *6H
2O werden in destillierten Wasser gelöst und auf 5000 ml aufgefüllt) werden mit destilliertem
Wasser auf 999 Gramm aufgefüllt.
[0038] Es resultiert eine Lösung mit 3° dH. Die Lösung wird in einem Wasserbadthermostat
(Fa. ERWEKA) unter Rühren auf 20° C gehalten und mit 1 Gramm der zu messenden Cogranulatprobe
versetzt. Mit einem automatischen Titrator (Fa. SCHOTT) wird die Lösung 10 Minuten
bei 20° C unter intensivem Rühren konstant auf pH= 10 gehalten. Anschließend wird
die Probe über einen Faltenfilter (Ederol 12) abfiltriert. Enthält die zu untersuchende
Probe Carbonat, muß daß Filtrat aufgrund möglicher Nachfallungen mit HCl stark sauer
gestellt werden (pH < 2,5), damit das überschüssige Carbonat in Form von CO
2 durch Rühren aus dem Filtrat entfernt werden kann. Anschließend wird das im Filtrat
verbliebene Magnesium komplexometrisch bestimmt. Durch Differenzbildung mit dem ursprünglichen
Magnesium-Gehalt wurde das Magnesiumbindevermögen berechnet.
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
[0039] 90 kg Natriumhydrogencarbonat wurden auf einem Kompaktor (Fa. Bepex GmbH) mit einem
Walzendurchmesser von 200 mm bei einer Linienpreßkraft von 20 bis 30 kN/cm verpreßt
und anschließend zu einem Granulat mit d
50= 775 µm aufgemahlen.
Das Granulat wurde auf die Kornverteilung, die Zerfallskinetik, das Schüttgewicht,
den pH-Wert sowie auf das Calcium- und Magnesiumbindevermögen untersucht.
Die Kompaktierdaten sind in Tabelle 1, die ermittelten Untersuchungsergebnisse in
Tabelle 2 dargestellt.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
[0040] 90 kg überwiegend aus δ-Na
2Si
2O
5 bestehendes Natriumdisilikat (= SKS-6® ) wurde analog Beispiel 1 verpreßt und zu
einem Granulat mit d
50= 782 µm aufgemahlen. Das Granulat wurde wie in Beispiel 1 angegeben untersucht.
Die Kompaktierdaten sind in Tabelle 1, die ermittelten Untersuchungsergebnisse in
Tabelle 2 dargestellt.
Beispiel 3 (gemäß der Erfindung)
[0041] 45 kg Natriumhydrogencarbonat und 45 kg SKS-6® wurden in einem EIRICH-Mischer vorgemischt.
Die Vormischung wurde analog Beispiel 1 verpreßt und zu einem Granulat mit d
50 = 783 µm aufgemahlen. Das Granulat wurde wie in Beispiel 1 angegeben untersucht.
Zusätzlich wurde noch der Erhaltungsgrad bestimmt.
Die Kompaktierdaten sind in Tabelle 1, die ermittelten Untersuchungsergebnisse in
Tabelle 2 dargestellt.
Beispiel 4 (gemäß der Erfindung)
[0042] 63 kg Natriumhydrogencarbonat und 27 kg SKS-6® wurden in einem EIRICH-Mischer vorgemischt.
Die Vormischung wurde analog Beispiel 1 verpreßt und zu einem Granulat mit d
50 = 703 µm aufgemahlen. Das Granulat wurde wie in Beispiel 3 angegeben untersucht.
Die Kompaktierdaten sind in Tabelle 1, die ermittelten Untersuchungsergebnisse in
Tabelle 2 dargestellt.
Beispiel 5 (gemäß der Erfindung)
[0043] 81 kg Natriumhydrogencarbonat und 9 kg SKS-6® wurden in einem EIRICH-Mischer vorgemischt.
Die Vormischung wurde analog Beispiel 1 verpreßt und zu einem Granulat mit d
50 = 739 µm aufgemahlen. Das Granulat wurde wie in Beispiel 3 angegeben untersucht.
Die Kompaktierdaten sind in Tabelle 1, die ermittelten Untersuchungsergebnisse in
Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 1
Kompaktierdaten SKS-6® / NaHCO3 - Cogranulate |
Beispiel |
Kompaktor Druck [kN/cm] |
Drehzahl Hammermühle [Upm] |
Ausgangstemperatur [° C] |
Schulpentemperatur [° C] |
1 |
25 |
700 |
22 |
39 |
2 |
30 |
700 |
22 |
45 |
3 |
24 |
700 |
22 |
52 |
4 |
24 |
700 |
22 |
50 |
5 |
24 |
700 |
22 |
49 |
Tabelle 2
Analysendaten SKS-6® / NaHCO3 - Cogranulate |
Beispiel |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
|
|
|
|
|
|
Erhaltungsgrad [%] |
------ |
------ |
90,4 |
69 |
50,6 |
CaBV (1g/l) 30° dH |
204,2 |
80,2 |
190,4 |
204 |
204,1 |
CaBV (1g/l) 15° dH |
98,7 |
64,6 |
92,9 |
97,4 |
98,4 |
MgBV (1g/l) 3° dH |
0 |
11,6 |
10,9 |
8,7 |
6,5 |
pH-Wert |
8,2 |
12,5 |
9,9 |
9,5 |
8,5 |
Kornspektrum |
|
|
|
|
|
[%] > 1180 µm |
3,4 |
5,5 |
2,9 |
2,2 |
2,4 |
[%] > 710 µm |
54,1 |
52,6 |
55,8 |
47 |
49,8 |
[%] > 425 µm |
28,5 |
24,8 |
27,4 |
30,7 |
29,9 |
[%] > 212 µm |
11,4 |
11,4 |
10,4 |
15 |
14,3 |
[%] > 150 µm |
0,5 |
0,3 |
0,5 |
0,9 |
0,9 |
[%] > 53 µm |
1,6 |
1,7 |
1,8 |
3,2 |
2,4 |
[%] < 53 µm |
0,5 |
3,7 |
1,2 |
1 |
0,3 |
Schüttdichte [g/l] |
1010 |
845 |
910 |
940 |
983 |
Zerfallskinetik |
|
|
|
|
|
d50 [µm] nach 1 min |
0 |
10,5 |
10,2 |
11,3 |
11 |
d50 [µm] nach 2 min |
0 |
9,6 |
9,5 |
10,2 |
10 |
d50 [µm] nach 4 min |
0 |
9,2 |
8,7 |
9,1 |
8,8 |
d50 [µm] nach 6 min |
0 |
8,9 |
8,2 |
8,4 |
8,1 |
d50 [µm] nach 8 min |
0 |
8,7 |
7,9 |
8 |
7,7 |
d50 [µm] nach 10 min |
0 |
8,6 |
7,7 |
7,6 |
7,3 |


1. Granularer Waschmittelbuilder in Form eines Cogranulates aus einem Gemisch von Natriumhydrogencarbonat
und kristallinen Schichtsilikaten der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1 * yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) der granulare Waschmittelbuilder 5 bis 50 Gew.% kristallines Schichtsilikat und
50 bis 95 Gew.-% Natriumhydrogencarbonat enthält;
b) einen pH-Wert von ≦ 10 in 1%-iger Lösung in destilliertem Wasser aufweist;
c) ein Calciumbindevermögen von ≧ 150 mg Ca/g (30° dH) und ein Magnesiumbindevermögen
von ≧ 4 mg Mg/g (3° dH) aufweist und
d) ein Schüttgewicht von ≧ 850 g/l aufweist.
2. Granularer Waschmittelbuilder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er ein
Schüttgewicht von ≧ 900 g/l aufweist.
3. Granularer Waschmittelbuilder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abreaktion zwischen kristallinem Schichtsilikat und Natriumhydrogencarbonat zwischen
5 und 60 % beträgt.
4. Granularer Waschmittelbuilder nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das kristalline Natriumsilikat ein SiO2/Na2O-Verhältnis von (1,9 bis 2,1) : 1 aufweist.
5. Verfahren zur Herstellung eines granularen Waschmittelbuilders in Form eines Cogranulates
aus einem Gemisch von Natriumhydrogencarbonat und kristallinen Schichtsilikaten der
allgemeinen Formel NaMSixO2x+1 * yH2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Natriumhydrogencarbonat
und Natriumsilikat in Pulverform miteinander vermischt; daß man das Gemisch einer
Zone zuführt, in welcher es zwischen zwei sich zueinander im entgegengesetzten Sinn
drehenden Walzen unter Druck zu einem Festkörper (Schulpen) kompaktiert wird; daß
man den Festkörper zerkleinert und daß man schließlich die gewünschten Korngrößen
vom Über- und Unterkorn abtrennt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck der Walzen einer
Linienpreßkraft > 20 kN/cm bei 200 mm Walzendurchmesser entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schulpen eine Temperatur
von ≦ 70 °C aufweisen.
8. Verwendung des granularen Waschmittelbuilders gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 oder
hergestellt nach einem der Ansprüche 5 bis 7 in Wasch- und Reinigungsmitteln.
9. Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend 3 bis 60 Gew.-% des granularen Waschmittelbuilders
der Ansprüche 1 bis 4 oder hergestellt nach einem der Ansprüche 5 bis 7.
10. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, das es zusätzlich
andere Waschmittelbuilder und andere Waschmittelhilfsstoffe enthält.
11. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
bei den anderen Waschmittelbuildern um Natriumtripolyphosphat, Zeolith A, Zeolith
P, amorphe Silikate, Wasserglas und/oder Alkalimetallcarbonate handelt.
12. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 10 oder 11,dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei den anderen Waschmittelinhaltsstoffen um Tenside, Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Bleichstabilisatoren, Enzyme, Polycarboxylate und/oder carboxylhaltige Cobuilder handelt.