[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vertikaljalousie mit einem Kurbelstab nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es sind Vertikaljalousien mit einer Betätigung von Hand durch einen Kurbelstab bekannt,
der mit dem drehbaren Triebrad in dem einen der beiden Endwagen der untereinander
durch Abstandshalter miteinander verbundenen Lamellenwagen kuppelbar ist. Die Kupplung
erfolgt meist durch eine Öse am Triebrad, in die ein Haken am Ende eines Kurbelstabes
eingehängt werden kann, so daß eine einerseits bewegliche, andererseits aber drehfeste
Verbindung des Kurbelstabes mit dem Triebrad erfolgt. Mit diesem Kurbelstab ist sowohl
eine Schwenkung der Lamellen durch Drehung als auch das Öffnen und Schließen der Jalousie
durch Ziehen oder Schieben des Endwagens mit dem Kurbelstab durchführbar. Bei praktischen,
auch von Horizontaljalousien gemäß der DE-OS 19 47 361 bekannten Ausführungen, zum
Beispiel nach dem Prospekt "Zirlon Wheeled System" der Firma Louver Drape mit der
Nr. 800-523-9882, ist das mit dem Kurbelstab kuppelbare Triebrad seitlich außerhalb
der Lamelle im Endwagen angeordnet, und zwar außerhalb der geschlossenen Jalousie,
wenn die Lamellen in einer gemeinsamen Ebene etwa parallel zueinander ausgerichtet
sind. Der Kurbelstab hängt frei neben der geschlossenen Jalousie und kann auch von
beiden Jalousieseiten aus (außen und innen) erfaßt werden, aber die Einbaubreite der
Jalousie wird dadurch nicht unerheblich vergrößert. Vor allem aber verbleibt ein breiter
Lichtspalt seitlich neben der Endlamelle, der durch die geschlossene Jalousie nicht
verdeckt werden kann. Gehandelt werden aber auch Vertikaljalousien mit einer Betätigung
durch einen an der Frontseite ausreichend weit vorgesetzten Kurbelstab, so daß er
sich zwar im Bereich der Endlamelle befindet, diese aber bei der Schwenkung nicht
behindert. Diese Lösung ist nicht nur schwer und aufwendig, sondern löst auch nicht
die Forderung nach einer Betätigung der geschlossenen Jalousie wahlweise von einer
der beiden Seiten aus.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es dementsprechend, eine Vertikaljalousie mit einer Betätigung
durch einen Kurbelstab in der Weise auszubilden, daß die Betätigung der Jalousie,
vor allem der geschlossenen Jalousie, von beiden Seiten aus möglich ist, und die Lamellen
der geschlossenen Jalousie die Einbaumaße der Jalousie auf ganzer Breite vollständig
abdecken können.
[0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch Ausbildungsmerkmale nach dem Patentanspruch
1.
[0005] Durch diese Ausbildungsmerkmale kann mit relativ einfachen Mitteln eine Anordnung
des Kurbelstabes im Bereich der Endlamelle so angeordnet werden, daß die Endlamelle
bei geschlossenem Behang über den Kurbelstab hinausreicht, so daß die Lamellen der
geschlossenen Jalousie die gesamte Einbaubreite der Jalousie abdecken oder gegebenenfalls
noch darüber hinausgehen. Gleichzeitig kann die Jalousie wahlweise von der Innenseite
oder von der Außenseite betätigt werden, denn bei der Drehung des Kurbelstabes schwenken
die Lamellen sogleich um ihre vertikale Schwenkachse, so daß das Triebrad von einer
Seite der gemeinsamen Lamellenebene auf die andere Seite wandern kann, ohne durch
die Endlamelle behindert zu werden. Bei geschlossener Jalousie verbleibt an der Seite
der Anordnung des Kurbelstabes kein Lichtspalt, so daß die Jalousie vollständig geschlossen
ist und kein Lichtspalt verbleibt.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Lamellenwagen in einer Tragschiene
horizontal verfahrbar, wobei das Triebrad ein Zahnrad treibt, welches eine Schwenkwelle
axial verschieblich, jedoch drehfest durchgreift. Durch Drehen des Kurbelstabes werden
über die Schwenkwelle alle Lamellen verschwenkt. Auf die Kettchen am unteren Ende
der Lamellen kann in diesem Fall verzichtet werden.
[0007] Vorzugsweise bilden bei der konstruktiven Lösung des Erfindungsgedankens das Triebrad
und das Zwischenrad ein Vorgelegetriebe, wobei das Zwischenrad durch ein Kegelradwinkelgetriebe
mit der Schwenkwelle drehfest gekuppelt ist. Dies ermöglicht die Anordnung des Vorgelegegetriebes
und der weiteren Übertragungsglieder für die Drehbewegung des Kurbelstabes auf die
Schwenkwelle in einem besonderen Bauteil, welches auch noch nachträglich mit dem Endwagen,
einem Zugwagen oder dergleichen, am Ende einer Vertikaljalousie verbunden werden kann.
Schließlich ist es ein besonderes Erfindungsmerkmal, daß der Abstand der Schwenkachse
von der Längsachse des Kurbelstabes kleiner sein kann als die halbe Breite der Lamelle,
so daß die Lamelle bei geschlossener Vertikaljalousie seitlich über den Kurbelstab
hinausreicht und sogar über die Einbaumaße der Vertikaljalousie hinausreichen kann.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Schemadarstellung einer teilweise geöffneten Vertikaljalousie,
- Figur 2
- eine perspektivische Unteransicht der Antriebsmittel,
- Figur 3
- eine Unteransicht der Antriebsmittel bei geschlossener Jalousie,
- Figur 4
- eine Unteransicht entsprechend Figur 3 bei teilweise geöffneter Jalousie,
- Figur 5
- eine Unteransicht einer durch Schwenkbewegung der Lamellen in Gegenrichtung geschlossenen
Jalousie,
- Figur 6
- einen Querschnitt durch die Antriebsmittel nach der Linie D - D in Figur 7 und
- Figur 7
- einen Längsschnitt durch die Antriebsmittel der Jalousie.
[0009] Gemäß der Darstellung in Figur 1 sind die aus Streifen eines geeigneten Kunststoffes
oder Textils bestehenden Lamellen 1 an ihrem unteren Ende durch Gewichte 2 beschwert
und durch Kettchen 3 miteinander verbunden. Am oberen Ende der Lamellen 1 sind Lamellenhalter
4 befestigt, die etwa mittig eine Öse zum Einhängen in eine Hakenausbildung eines
Schwenkzapfens 5 aufweist, welcher in einem Lamellenwagen 6 um die vertikale Schwenkachse
der Lamelle 1 schwenkbar ist. Die Lamellenwagen 6 sind in einer etwa horizontal befestigbaren
Tragschiene 7 in beide Richtungen hin- und herfahrbar. Die Schwenkbewegung der Lamellen
1 um die Achse der Schwenkzapfen 5 erfolgt durch eine in der Tragschiene 7 gelagerte
Schwenkwelle 8, die in allen Lamellenwagen 6 ein Zahnrad eines Winkelgetriebes axial
verschiebbar durchgreift, in Drehrichtung aber fest mit dem Zahnrad gekuppelt ist.
Alle Lamellenwagen 6 sind in Längsrichtung der Tragschiene 7 durch Abstandshalter
miteinander verbunden, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
[0010] Der Antrieb der Vertikaljalousie erfolgt durch einen Kurbelstab 9, der mit einem
an seinem Ende ausgebildeten Haken 10 in eine Öse 11 eingehängt ist, welche mit einem
als Zahnrad ausgebildeten Triebrad 12 fest verbunden ist. Das Triebrad 12 ist in einer
Kurvenführung 13 eines Bauteiles 14 beweglich, welches mit dem Lamellenwagen 6 eine
feste Verbindung aufweist. Dieser Lamellenwagen 6 ist ein Endwagen und trägt somit
die äußere linke oder recht Lamelle 1 der Vertikaljalousie. Die etwa halbkreisförmige
Kurvenführung 13 ist mittig angeordnet, so daß sich ihre Enden beidseitig von der
gemeinsamen Ebene der Lamellen 1 in der geschlossenen Stellung der Jalousie erstrecken,
wie es in den Figuren 3 bis 5 dargestellt ist. Das in der Führung 13 bewegliche Triebrad
12 greift mit seiner Verzahnung in ein ebenfalls als Zahnrad ausgebildetes Zwischenrad
15 ein, welches in dem Bauteil 14 drehbar gelagert ist. Das Triebrad 12 und das Zwischenrad
15 bilden ein Vorgelege, wobei ein Kegelradgetriebe (auf der Zeichnung nicht dargestellt)
das Drehmoment des Zwischenrades 15 auf den Schwenkzapfen 5 überträgt. Je nach Drehrichtung
des Kurbelstabes 9 wandert das Triebrad 12 in der Kurvenführung 13 um das Zwischenrad
15 herum bis in eine Endlage entweder entsprechend der Figur 3 oder entsprechend der
Figur 5. Ausgehend von der Darstellung in der Figur 3 wird bei einer Verdrehung des
Kurbelstabes 9 entgegen dem Uhrzeigersinn gleichzeitig eine Lamellenverschwenkung
in Öffnungsrichtung vorgenommen, so daß das Triebrad 12 in der Kurvenführung 13 bis
in die andere Endlage frei beweglich ist. Weiteres Drehen der Kurbel 9 führt zu einer
Verschwenkung der Lamellen 1 um etwa 180°, bis erneut eine geschlossene Jalousiestellung
entsprechend der Darstellung in Figur 5 erreicht ist. Die Schwenkbewegung der am Ende
angeordneten Lamelle 1 wird somit durch den herabhängenden Kurbelstab 9 nicht behindert.
Der Kurbelstab 9 kann wahlweise auf der Innenseite oder auf der Außenseite der geschlossenen
Jalousie hängen. Durch die Erfindungsmerkmale kann der Abstand der Triebachse von
der Schwenkachse der Lamelle 1 im Endwagen gleich oder kleiner sein als die halbe
Breite der Lamelle 1, so daß die Lamelle 1 seitlich über den Kurbelstab 9 hinausreicht,
wenn die Jalousie geschlossen ist. Auf diese Weise wird ein Lichtspalt bei geschlossener
Jalousie vollständig vermieden.
Bezugszeichenliste :
[0011]
- 1
- Lamelle
- 2
- Gewicht
- 3
- Kettchen
- 4
- Lamellenhalter
- 5
- Schwenkzapfen
- 6
- Lamellenwagen
- 7
- Tragschiene
- 8
- Schwenkwelle
- 9
- Kurbelstab
- 10
- Haken
- 11
- Öse
- 12
- Triebrad
- 13
- Kurvenführung
- 14
- Bauteil
- 15
- Zwischenrad
1. Vertikaljalousie mit einem Kurbelstab (9) zum Verschwenken von um eine vertikale Schwenkachse
jeweils um etwa 180° in beide Richtungen bis in eine gemeinsame Ebene schwenkbaren
Lamellen (1) durch ein in einem Lamellenwagen (6) angeordnetem Schwenkgetriebe, wobei
der Kurbelstab (9) mit einem in dem Lamellenwagen (6) gelagerten Triebrad (12) kuppelbar
ist dadurch gekennzeichnet, daß das Triebrad (12) in einer an dem Lamellenwagen (6) angeordneten Bogenführung
(13) um ein Zwischenrad (15) mit etwa 180° von einer Seite der gemeinsamen Ebene der
Lamellen (1) zur gegenüberliegenden Seite beweglich ist.
2. Vertikaljalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenwagen (6)
in einer Tragschiene (7) horizontal verfahrbar sind, wobei die Lamellen (1) durch
den Kurbelstab (9) hozizontal verschiebbar sind, und daß das Triebrad (12) ein Zahnrad
des Schwenkantriebs antreibt, welches eine Schwenkwelle (8) axial verschieblich, jedoch
drehfest durchgreift.
3. Vertikaljalousie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Triebrad
(12) und das Zwischenrad (15) ein Vorgelegegetriebe bilden und das Zwischenrad (15)
durch ein Kegelradwinkelgetriebe mit der Schwenkwelle (8) drehfest gekuppelt ist.
4. Vertikaljalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lamellenwagen (6) ein Endwagen ist.
5. Vertikaljalousie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Achse
des Triebrades (12) von der Schwenkachse der Lamelle (1) im Endwagen (6) gleich oder
kleiner als die halbe Breite der Lamelle (1) ist.