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EP 0 753 863 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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15.01.1997 Patentblatt 1997/03 |
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Anmeldetag: 26.03.1996 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: H01B 13/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE ES FR GB IT LI PT |
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Priorität: |
10.07.1995 DE 19525053
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Anmelder: Alcatel Kabel AG & Co. |
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30179 Hannover (DE) |
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Erfinder: |
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- Obermeier, Manfred, Dipl.-Ing.
90542 Eckental (DE)
- Grögl, Ferdinand, Ing.
90403 Nürnberg (DE)
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Vertreter: Döring, Roger, Dipl.-Ing. |
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Alcatel Kabel Beteiligungs-AG,
Kabelkamp 20 30179 Hannover 30179 Hannover (DE) |
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Verfahren zur Herstellung einer Ader für flexible elektrische Kabel |
(57) Es wird ein Verfahren zur Herstellung einer Ader für flexible elektrische Kabel angegeben,
bei welchem ein aus mehreren, dicht aneinander liegenden Drähten bestehender elektrischer
Leiter in einem Extruder mit einer Isolierung umspritzt wird. Die Drähte werden von
Spulen abgezogen und parallel zueinander verlaufend zusammengefaßt sowie danach direkt
dem Extruder zugeführt und ohne jedwede Verdrillung mit der Isolierung umspritzt.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Ader für flexible
elektrische Kabel, bei welchem ein aus mehreren, dicht aneinander liegenden Drähten
bestehender elektrischer Leiter in einem Extruder mit einer Isolierung umspritzt wird
(DE-AS 11 65 701).
[0002] "Flexible elektrische Kabel" sind beispielsweise Datenkabel, Anschlußkabel für elektrische
Geräte oder Verbindungskabel. Es können grundsätzlich alle Kabel oder auch Leitungen
sein, die zum Aufspulen, beim Verlegen und beim Gebrauch gut biegbar sein sollen.
Für die Adern dieser Kabel werden in bekannter Technik als Leiter sogenannte "Litzenleiter"
eingesetzt, die aus einer Vielzahl von miteinander verlitzten (verseilten) Drähten
bestehen. Die Litzenleiter werden beispielsweise entsprechend der oben erwähnten DE-AS
11 65 701 in Verseil- oder Verlitzmaschinen hergestellt. Es sind Einfachschlag- und
Doppelschlagmaschinen bekannt, in denen Litzenleiter mit hoher Geschwindigkeit hergestellt
werden können. Sie werden während der Herstellung auf Spulen aufgewickelt. Zur Erzeugung
von Adern werden die Litzenleiter in einem späteren Arbeitsgang einem Extruder zugeführt,
in dem eine Isolierung auf dieselben aufgespritzt wird. Die Herstellung von Adern
ist in bisheriger Technik also relativ aufwendig. Das gilt insbesondere dann, wenn
sehr dünne Drähte verarbeitet werden müssen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren zu
vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Drähte von Spulen
abgezogen und parallel zueinander verlaufend zusammengefaßt sowie danach direkt dem
Extruder zugeführt und ohne jedwede Verdrillung mit der Isolierung umspritzt werden.
[0005] Dieses Verfahren kommt ohne Vorfertigung eines Litzenleiters aus. Entsprechende Verseil-
oder Verlitzmaschinen werden also nicht benötigt. Die einzelnen Drähte werden vor
dem Extruder lediglich so dicht aneinander gebracht, daß sie unter gegenseitiger Anlage
den zu umspritzenden Leiter bilden. Da die Drähte parallel zueinander lediglich zusammengefaßt
werden, sind sie keinen wesentlichen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt. Das
Verfahren ist daher mit Vorteil auch für sehr dünne Drähte verwendbar. Die Herstellung
einer Ader ist also insgesamt gegenüber den bisher angewendeten Verfahren wesentlich
vereinfacht. Da der Leiter der Ader aus mehreren Drähten besteht, die relativ zueinander
verschiebbar sind, liegt hinter dem Extruder eine gut biegbare Ader vor. Die mechanischen
und elektrischen Eigenschaften dieser Ader entsprechen allen Anforderungen. Die elektrischen
Werte sind gegenüber einer Ader mit Litzenleiter sogar günstiger.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand der Zeichnungen als Ausführungsbeispiel
erläutert.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung.
Fig. 2 einen Querschnitt einer mit dem Verfahren hergestellten Ader.
[0009] Zur Herstellung einer flexiblen Ader 1, wie sie im Schnitt beispielsweise aus Fig.
2 hervorgeht, werden Drähte 2 in Richtung des Pfeiles P von Spulen 3 abgezogen, die
drehbar in einem Gestell G angeordnet sein können. Die Drähte 2 bestehen vorzugsweise
aus Kupfer. In bevorzugter Ausführungsform trägt jede Spule 3 nur einen Draht 2. In
einer Ader 1 sind beispielsweise sieben Drähte 2 enthalten. Sie werden so zusammengefaßt,
daß sechs Drähte 2 um einen als Kerndraht K bezeichneten Draht 2 herum angeordnet
sind. Es können auch weniger oder mehr als sieben Drähte 2 eingesetzt werden.
[0010] Die Drähte 2 werden in einem Festpunkt 4 so zusammengefaßt, daß sie entsprechend
Fig. 2 dicht aneinander liegen. Aus dem Festpunkt 4 tritt ein aus mehreren Drähten
2 bestehender Leiter 5 aus, in dem die Drähte 2 parallel zueinander liegen. Der Leiter
5 wird nach dem Zusammenfassen seiner Drähte 2 direkt einem Extruder 6 zugeführt,
in dem eine Isolierung 7 um denselben herumgespritzt wird. Die Isolierung 7 besteht
beispielsweise aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid. Die fertige Ader 1 kann auf
eine Spule aufgewickelt oder einer weiteren Bearbeitungsstation zugeführt werden.
[0011] Die Drähte 2 sind - wie schon erwähnt - in bevorzugter Ausführungsform einzeln auf
den Spulen 3 aufgewickelt. Sie können dadurch dem Festpunkt 4 auf einfache Weise ohne
wesentliche mechanische Beanspruchung zugeführt werden. Es ist dabei auch möglich,
die Abzugskraft für jeden Draht 2 unter Einsatz bekannter Geräte einzeln bzw. getrennt
zu regeln, so daß alle Drähte 2 unter gleichen Bedingungen zum Leiter 5 zusammengefaßt
werden. Das läßt sich prinzipiell mit etwas erhöhtem Aufwand zwar auch dann erreichen,
wenn zwei oder mehr Drähte 2 auf einer Spule 3 aufgewickelt sind und gemeinsam von
derselben abgezogen werden. Das Verfahren arbeitet jedoch dann am günstigsten, wenn
jede Spule 3 nur einen Draht 2 trägt.
[0012] Um den Zusammenhalt der Drähte 2 im Leiter 5 zu verbessern, kann einer der Drähte
2 vor dem Zusammenfassen mit einem Haftvermittler beschichtet werden. Zweckmäßig wird
dazu der Kerndraht K verwendet. In bevorzugter Ausführungsform wird der zu beschichtende
Draht 2 vor dem Festpunkt 4 durch ein Bad 8 mit flüssigem Zinn gezogen.
1. Verfahren zur Herstellung einer Ader für flexible elektrische Kabel, bei welchem ein
aus mehreren, dicht aneinander liegenden Drähten bestehender elektrischer Leiter in
einem Extruder mit einer Isolierung umspritzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte (2) von Spulen (3) abgezogen und parallel zueinander verlaufend zusammengefaßt
sowie danach direkt dem Extruder (6) zugeführt und ohne jedwede Verdrillung mit der
Isolierung (7) umspritzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Spulen (3) eingesetzt werden, auf denen jeweils nur ein Draht (2) aufgewickelt
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Drähte (2) vor dem Zusammenfassen mit einem Haftvermittler
beschichtet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Drähte (2) vor dem Zusammenfassen durch ein Bad (8) mit
flüssigem Zinn gezogen wird.
5. Mit dem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellte Ader mit einem mehrere Drähte aufweisenden
elektrischen Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte (2) des Leiters (5) über ihre ganze Länge parallel zueinander liegend
in eine Isolierung (7) eingebettet sind.
