[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen modularen Kontaktträger zur lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung
elektrischer Leiter, mit Mitteln, die beim Niederdrücken auf den Kontaktträger den
eingelegten Draht in die Klemmschneide des Schneid-Klemm-Kontaktes pressen.
[0002] Eine solche Anordnung ist durch das EP-Patent 310832 bekannt geworden, worin ein
Mehrfach-Kontaktstifthalter eines modularen Steckverbinders für Telefon- oder Schwachstromanlagen
gezeigt ist, bei dem die Mittel zur Schneid-Klemm-Andrahtung einen, auf den Körper
des Kontaktstifthalters niederdrückbaren Schwenkdeckel umfassen, um die eingelegten
Drähte in die Klemmschneiden der Kontaktstifte zu pressen.
[0003] Beim EP-Patent 639870 sind hingegen die Mittel, die beim Niederdrücken auf den Kontaktträger
den eingelegten Draht in die Klemmschneide pressen, niederdrückbare Tasten.
[0004] Bei allen diesen bekannten Anordnungen werden relativ dünne Drähte mit dünnen Isolationen
auf einer Mehrfach-Steckerleiste aufgebracht, welche Steckerleiste dann in Steckverbindung
mit weiteren, Adern führenden Anschlussmitteln gebracht werden.
[0005] Ein trennbares Durchschalten ankommender und weiterführender Leiter ohne Steckermittel
ist bei solchen bekannten Anordnungen hingegen nicht möglich.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die Schaffung eines modularen Kontaktträgers,
der gestattet, ankommende und weiterführende Leiter, etwa Freileitungen und Innenleiter,
ohne Verwendung der teuren und aufwendigen Steckerleisten mittels lötfreier Schneid-Klemm-Andrahtung
durchzuschalten.
[0007] Dies wird erfindungsgemäss zunächst dadurch ermöglicht,dass der modulare Kontaktträger
zum trennbaren Durchschalten von ankommenden und abgehenden Leitern ausgebildet ist,
wobei sowohl am ankommenden Draht als auch am weiterführenden Draht je Mittel angreifen,
die beim Niederdrücken den ankommenden resp. den weiterführenden Draht in die Klemmschneide
des zugeordneten Schneid-Klemm-Kontaktes pressen.
[0008] Vorzugsweise umfassen dabei die Mittel zum Niederdrücken des ankommenden, in der
Regel dicken Drahtes mit harter Isolation in die Klemmschneide des zugeordneten Schneid-Klemm-Kontaktes
einen am Kontaktträger angelenkten Schwenkdeckel und die Mittel zum Niederdrücken
des weiterführenden, in der Regel dünnen und und dünn isolierten Drahtes in die Klemmschneide
des zugeordneten Schneid-Klemm-Kontaktes eine Taste. Vorzugsweise sind dabei Schwenkdeckel
und Taste entriegelbar, um beliebige Umsohaltungen vornehmen zu können, wobei die
Taste aus ihrer niedergedrückten Beschaltungsstellung in eine der Trennung der Durchschaltung
dienende Zwischenstellung und wobei der mit der Taste zusammenwirkende Schneid-Klemm-Kontakt
für den weiterführenden Draht mit der Taste zwischen einer Beschaltungsstellung und
einer Trennstellung verschiebbar ist. Hierfür ist es zweckmässig, wenn der Schneid-Klemm-Kontakt
für den weiterführenden Draht in einer Schlitzführung am Kontaktträger verschiebbar
und über einen Mitnehmer von der Taste betätigbar sowie an seinem freien inneren Ende
als Gabelkontakt ausgebildet ist.
[0009] Für eine einfache, zweckmässige und einwandfreie temporäre Trennung der Durchschaltung
ohne Aufhebung einer Schneid-Klemm-Verbindung ist vorzugsweise der Schneid-Klemm-Kontakt
für den ankommenden Draht am Kontaktträger abgestützt und weist eine L-förmige Abragung
mit einem Kontaktkopf am freien Ende auf, welcher Kontaktkopf in den Verschiebungsweg
des als Gabelkontakt ausgebildeten Schneid-Klemm-Kontaktes für den weiterführenden
Draht hineinragt.
[0010] Um auch stärkste und hart isolierte Drähte in Schneid-Klemm-Andrahtung am Schneid-Klemm-Kontakt
befestigen zu können, ist ein solcher Schneid-Klemm-Kontakt insbesondere für den ankommenden
Draht im Bereich seiner Klemmschneide gegen die Schwenkbewegung des Schwenkdeckels
hin abgekröpft und im Bereich der Klemmschneide mit messerartigen Anschrägungen versehen,
sodass die Isolation sicher durchschnitten und der Draht unter der Wirkung des Schwenkdeckels
in die Klemmschneide eingedrückt wird, ohne dass sich der Schneid-Klemm-Kontakt verbiegen
kann.
[0011] Um ferner beliebige Umdrahtungen vornehmen zu können, ist es zweckmässig, wenn Schwenkdeckel
und Taste jeweils mit durch Entriegelungstasten entriegelbare Klinkenmittel zusammenwirken,
um eine neue Schneid-Klemm-Andrahtung herstellen zu können.
[0012] Weiter kann natürlich der Kontaktträger zum trennbaren Durchschalten einer Mehrzahl
nebeneinander angeordneter ankommender Leiter und einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter
weiterführender Leiter ausgebildet sein.
[0013] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des erfindungsgemässen modularen
Kontaktträgers zum Verbinden elektrischer Leiter, beispielsweise Einführungsdrähte
der Telekommunikation (Dropwire).
[0014] Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- im Querschnitt den erfindungsgemässen modularen Kontaktträger zur lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung
elektrischer Leiter;
- Fig. 2 + 3
- in unterschiedlicher schaubildartiger Darstellung den erfindungsgemässen Kontaktträger
für je zwei ankommende und abgehende Leiter mit gemeinsamen Beschaltungsmitteln;
- Fig. 4 + 5
- die abgehende Seite des Kontaktträgers gemäss Fig. 1 zur Veranschaulichung der Beschaltungsmittel
in Offenstellung und in Trennstellung;
- Fig. 6
- in grösserem Massstab und schaubildartiger Darstellung die zum Zusammenwirken bestimmten
Schneid-Klemm-Kontakte des Kontaktträgers gemäss Fig. 1, und
- Fig. 7
- in Explosivdarstellung eine Ausführungsvariante des erfindungsgemässen modularen Kontaktträgers
zur lötfreien Schneid-Klemm-Verbindung elektrischer Leiter.
[0015] Der dargestellte modulare Kontaktträger zur lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung elektrischer
Leiter umfasst in bekannter Weise Mitteln, die beim Niederdrücken auf den Kontaktträger
den eingelegten Draht in die Klemmschneide eines Schneid-Klemm-Kontaktes pressen.
[0016] Erfindungsgemäss ist hier nun der modulare Kontaktträger 1 zum trennbaren Durchschalten
von ankommenden 10 und abgehenden Leitern 20 ausgebildet, wobei sowohl am ankommenden
Draht 10 als auch am weiterführenden Draht 20 je Mittel 2; 3 angreifen, die beim Niederdrücken
den ankommenden resp. den weiterführenden Draht in die Klemmschneide 4'; 5' des zugeordneten
Schneid-Klemm-Kontaktes 4; 5 pressen.
[0017] Ein solcher modularer Kontaktträger kann für eine grössere Anzahl ankommender und
abgehender Leiter mit einer entsprechende Anzahl Beschaltungsmittel sowie aufschiebbar
oder aufrastbar auf einen Kabelkanal oder als Anschlusselement oder Trennelement oder
zur Verwendung auf Printplatten ausgebildet sein.
[0018] Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, umfassen die Mittel zum Niederdrücken des ankommenden
Drahtes 10 in die Klemmschneide 4' des zugeordneten Schneid-Klemm-Kontaktes 4 einen
am Kontaktträger 1 angelenkten Schwenkdeckel 2 und die Mittel zum Niederdrücken des
weiterführenden Drahtes 20 in die Klemmschneide 5' des zugeordneten Schneid-Klemm-Kontaktes
5 eine Taste 3.
[0019] Hierbei wirken Schwenkdeckel 2 und Taste 3 jeweils mit durch Entriegelungstasten
11 resp. 21 entriegelbare Klinkenmittel 11' resp. 21' zusammen, um die Beschaltung
jederzeit ändern zu können, wie das beispielsweise in Fig. 4 angedeutet ist. Zudem
ist, wie Fig. 5 zeigt, die Taste 3 aus ihrer niedergedrückten Beschaltungsstellung
in eine der Trennung der Durchschaltung dienende Zwischenstellung verschiebbar, wobei
der mit der Taste 3 zusammenwirkende Schneid-Klemm-Kontakt 5 für den weiterführenden
Draht der Taste 3 zwischen einer Beschaltungsstellung und einer Trennstellung folgt.
Der Schneid-Klemm-Kontakt 5 für den weiterführenden Draht ist hierfür in einer Schlitzführung
12 am Kontaktträger 1 (Fig. 1) verschiebbar und über einen Mitnehmer 13 von der Taste
5 betätigbar.
[0020] Für die Herstellung einer Trennkontakt-Durchschaltung ist der Schneid-Klemm-Kontakt
5 für den weiterführenden Leiter 20 Gemäss Fig. 6 an seinem freien inneren Ende als
Gabelkontakt 22 ausgebildet. Ferner weist der am Kontaktträger 1 abgestützte Schneid-Klemm-Kontakt
4 für den ankommenden Draht eine L-förmige Abragung 8 mit einem Kontaktkopf 9 am freien
Ende auf, welcher Kontaktkopf 9 in den Verschiebungsweg des als Gabelkontakt 22 ausgebildeten
Schneid-Klemm-Kontaktes 5 für den weiterführenden Draht hineinragt. Über einen Haltenocken
14 kann der Schneid-Klemm-Kontakt 5 in seiner Trennposition gehalten werden.
[0021] Um auch stärkste und hart isolierte Drähte in Schneid-Klemm-Andrahtung am Schneid-Klemm-Kontakt
befestigen zu können, ist ein solcher Schneid-Klemm-Kontakt 5 insbesondere für den
ankommenden Draht 10 im Bereich seiner Klemmschneide 4' gegen die Schwenkbewegung
des Schwenkdeckels 2 hin abgekröpft und, wie in Fig. 6 gezeigt, im Bereich der Klemmschneide
mit messerartigen Anschrägungen versehen, sodass die Isolation sicher durchschnitten
und der Draht unter der Wirkung des Schwenkdeckels in die Klemmschneide eingedrückt
wird, ohne dass sich der Schneid-Klemm-Kontakt verbiegen kann. Ferner ist der Kontaktfuss
des Schneid-Klemm-Kontaktes 5 durch eine Ausnehmung 15 federnd, um die beim Beschalten
auftretenden Spannungen unter Vermeidung von bleibenden Deformationen gleichmässig
zu verteilen. Zudem dienen die unteren Abstützungen 16 der Aufnahme der beim Beschalten
auftretenden vertikalen Kräfte.
[0022] In Fig. 7 ist in Explosivdarstellung eine Ausführungsvariante des erfindungsgemässen
modularen Kontaktträgers zur lötfreien Schneid-Klemm-Verbindung elektrischer Leiter
gezeigt. Neben Bodenteil 1'' und Gehäuse 1' sind weiter der Schwenkdeckel 2, die Taste
3, die Schneid-Klemm-Kontakte 4 und 5 sowie die Entriegelungstaste 11 erkennbar. Zudem
sind hier Erdkontakte 23 sowie Kontakte 24 zur Aufnahme von Überspannungsschutzmittel
25 vorgesehen, welche Kontakte über Stegmittel 26 mit den Schneid-Klemm-Kontakten
4 in Klemmverbindung stehen.
[0023] Aus dem Vorbeschriebenen ergibt sich somit ein modularer Kontaktträger, der gestattet,
ankommende und weiterführende Leiter, etwa Freileitungen und Inner leiter, ohne Verwendung
der teuren und aufwendigen Steckerleisten mittels lötfreier Schneid-Klemm-Andrahtung
auf einfachste Weise und ohne die Notwendigkeit von Werkzeug durchzuschalten, wobei
sich die Erfindung nicht auf das gezeigte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern im Rahmen des Erfindungsgedankens Modifikationen durchaus möglich sind.
[0024] Insbesondere sind solche erfindungsgemässen modularen Kontaktträger auch zum Verbinden
irgendwelcher elektrischer Leiter, wie Dropwire verwendbar.
[0025] Es wird Schutz beansprucht wie folgt:
1. Modularer Kontaktträger zur lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung elektrischer Leiter,
mit Mitteln, die beim Niederdrücken auf den Kontaktträger den eingelegten Draht in
die Klemmschneide des Schneid-Klemm-Kontaktes pressen, dadurch gekennzeichnet,
dass der modulare Kontaktträger (1) zum trennbaren Durchschalten von ankommenden und
abgehenden Leitern ausgebildet ist, wobei sowohl am ankommenden Draht als auch am
weiterführenden Draht je Mittel (2; 3) angreifen, die beim Niederdrücken den ankommenden
resp. den weiterführenden Draht in die Klemmschneide (4'; 5') des zugeordneten Schneid-Klemm-Kontaktes
(4; 5) pressen.
2. Kontaktträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Niederdrücken
des ankommenden Drahtes in die Klemmschneide (4') des zugeordneten Schneid-Klemm-Kontaktes
(4) einen am Kontaktträger (1) angelenkten Schwenkdeckel (2) und die Mittel zum Niederdrücken
des weiterführenden Drahtes in die Klemmschneide (5') des zugeordneten Schneid-Klemm-Kontaktes
(5) eine Taste (3) umfassen.
3. Kontaktträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Schwenkdeckel (2) und
Taste (3) entriegelbar sind, wobei die Taste (3) aus ihrer niedergedrückten Beschaltungsstellung
in eine der Trennung der Durchschaltung dienende Zwischenstellung verschiebbar ist
und wobei der mit der Taste (3) zusammenwirkende Schneid-Klemm-Kontakt (5) für den
weiterführenden Draht mit der Taste (3) zwischen einer Beschaltungsstellung und einer
Trennstellung verschiebbar ist.
4. Kontaktträger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneid-Klemm-Kontakt
(5) für den weiterführenden Draht in einer Schlitzführung (12) am Kontaktträger (1)
verschiebbar und über einen Mitnehmer (13) von der Taste (5) betätigbar sowie an seinem
freien inneren Ende als Gabelkontakt (22) ausgebildet ist.
5. Kontaktträger nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneid-Klemm-Kontakt
(4) für den ankommenden Draht am Kontaktträger (1) abgestützt ist und eine L-förmige
Abragung (8) mit einem Kontaktkopf (9) am freien Ende aufweist, welcher Kontaktkopf
(9) in den Verschiebungsweg des als Gabelkontakt (22) ausgebildeten Schneid-Klemm-Kontaktes
(5) für den weiterführenden Draht hineinragt.
6. Kontaktträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneid-Klemm-Kontakt
(4) für den ankommenden Draht im Bereich seiner Klemmschneide (4') gegen die Schwenkbewegung
des Schwenkdeckels (3) hin abgekröpft ist und im Bereich der Klemmschneide (4') messerartige
Anschrägungen aufweist.
7. Kontaktträger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Schwenkdeckel (2) und
Taste (3) jeweils mit durch Entriegelungstasten (11 resp. 21) entriegelbare Klinkenmittel
(11' resp. 21') zusammenwirken.
8. Kontaktträger nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger
(1) zum trennbaren Durchschalten einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter ankommender
Leiter und einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter weiterführender Leiter ausgebildet
ist.
9. Verwendung des erfindungsgemässen modularen Kontaktträgers nach Anspruch 1, zum Verbinden
elektrischer Leiter, beispielsweise Einführungsdrähte der Telekommunikation (Dropwire).