(19)
(11) EP 0 754 417 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.01.1997  Patentblatt  1997/04

(21) Anmeldenummer: 96111264.6

(22) Anmeldetag:  12.07.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A45C 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 14.07.1995 DE 29511393 U
29.02.1996 DE 19607561

(71) Anmelder: Wöhrstein, Rolf
D-50935 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Wöhrstein, Rolf
    D-50935 Köln (DE)

(74) Vertreter: Wanischeck-Bergmann, Axel, Dipl.-Ing. 
Rondorfer Str. 5a
50968 Köln
50968 Köln (DE)

   


(54) Etui mit Schutzeinrichtung


(57) Die Erfindung betrifft ein Etui aus Zellulose für insbesondere zur Aufbewahrung von Brillen, Schreib- oder Zeichenutensilien und / oder anderen, im wesentlichen länglich ausgebildeten Gegenständen, bestehend aus zwei miteinander verbindbaren, im wesentlichen gleichgroßen Hälften (2, 3), die einen Hohlraum umschließt, wobei die erste Hälfte (3) einen zumindest in Teilbereichen ausgebildeten Absatz (4) hat, der in den Teil des Hohlraumes der zweiten Hälfte (2) derart einsteckbar ist, daß zwischen dem Absatz (4) der ersten Hälfte (3) und der Innenfläche (11) der zweiten Hälfte (2) eine reibschlüssige Verbindung entsteht. Ein derartiges Etui (1), das die in dem Etui (1) aufzubewahrenden Gegenstände vor Beschädigungen schützt, wird dadurch geschaffen, daß der Absatz (4) auf der Innenfläche (11) seiner Wandung (10) zumindest in Teilbereichen eine vorzugsweise weiche Auskleidung (130) hat.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Etui aus Zellulose für insbesondere zur Aufbewahrung von Brillen, Schreib- und Zeichenutensilien und / oder anderen, im wesentlichen länglich ausgebildeten Gegenständen, bestehend aus zwei miteinander verbindbaren, im wesentlichen gleich großen Hälften, die einen Hohlraum umschließen, wobei die erste Hälfte einen zumindest in Teilbereichen ausgebildeten Absatz hat, der in den Teil des Hohlraumes der zweiten Hälfte derart einsteckbar ist, daß zwischen dem Absatz der ersten Hälfte und der Innenfläche der zweiten Hälfte eine reibschlüssige Verbindung entsteht.

[0002] Etuis der gattungsgemäßen Art haben sich zur Aufbewahrung von Brillen, Schreib- und Zeichenutensilien und / oder anderen, im wesentlichen länglich ausgebildeten Gegenständen bewährt. Ein gattungsgemäßes Etui ist beispielsweise aus der DE-PS 654 244 bekannt. Ein weiteres gattungsgemäßes Etui ist aus der DE 44 01 522 C1 bekannt, welches sich dadurch in vorteilhafter Weise auszeichnet, daß die Endbereiche dieses vorbekannten Etuis jeweils eine Verstärkungseinrichtung aufweisen, so daß Beschädigungen des Etuis in diesen Bereichen vermieden werden. Bei derartigen Etuis besteht jedoch die Gefahr, daß die in den Etuis aufbewahrten Gegenstände, insbesondere Brillen mit silikatischen oder auf Kunststoff basierenden Gläsern beschädigt, nämlich verkratzt werden. Diese Beschädigungen erfolgen insbesondere durch kleine hervorstehende Zellulosepartikel, die beim Einschieben der Brille in eine Hälfte, aber insbesondere der mit dem Absatz ausgebildeten Hälfte an der Oberfläche der Gläser aber auch der Rahmenteile reiben.

[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Etui derart weiterzubilden, daß die in dem Etui aufzubewahrenden Gegenstände, insbesondere Brillen, gegen Beschädigungen, beispielsweise Kratzer auf den Gläsern und / oder dem Gestell der Brille geschützt sind und daß die Innenflächen des Etuis gegen Verschmutzungen und Beschädigungen geschützt und insbesondere auf die Farbgebung der Verpackung in ästhetischer Weise abgestimmt sind.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabenstellung sieht bei einem derartigen Etui vor, daß der Absatz auf der Innenfläche seiner Wandung eine vorzugsweise weiche Auskleidung hat.

[0005] Es hat sich bei gattungsgemäßen Etuis gezeigt, daß die voranstehend genannten Beschädigungen insbesondere im Bereich des Absatzes verursacht werden, da dieser Absatz den freien Raum zum Einschieben der Gegenstände in die mit dem Absatz ausgebildete Hälfte verengt. In der Regel weist der Absatz offene Innenmaße auf, die nur geringfügig größer sind, als die Außenmaße beispielsweise einer Brille. Von daher kann nicht vermieden werden, daß die Brille insbesondere mit ihren kratzempfindlichen Teilen, beispielsweise Brillengläsern aus Kunststoff, beim Einschieben der Brille in die Hälfte auf der Innenfläche der Wandung des Absatzes aufliegen. Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, daß der Absatz in diesem Bereich eine weiche Auskleidung hat.

[0006] Vorzugsweise besteht die Auskleidung aus einem textilen Gewebe, wobei es sich als vorteilhaft erwiesen hat, die Auskleidung langflorig auszubilden, um eine möglichst weiche Auskleidung zu erzielen.

[0007] Als Material für die Auskleidung haben sich Samt, Filz, reines Baumwollgewebe, synthetische Fasern und / oder Baumwoll-Mischgewebe als vorteilhaft erwiesen, wobei bei den Mischgeweben insbesondere ein hoher Anteil von natürlichen, vorzugsweise Baumwollgeweben vorteilhaft ist.

[0008] Die Auskleidung ist streifenförmig ausgebildet und auf die Innenfläche der Wandung aufgeklebt. Somit wird die Auskleidung nach Herstellung der beiden Hälfte und Einsetzen des Absatzes, der mit einer Hälfte verklebt ist, in den Absatz eingeklebt. Hierdurch können zuvor Lackierarbeiten im Bereich der Außen- und / oder Innenfläche der Etuihälften und des Absatzes durchgeführt werden, ohne die Auskleidung zu verschmutzen oder zu beschädigen.

[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß der Absatz außenseitig eine Beschichtung, insbesondere in Form einer Kunststoffolie aufweist, welche im wesentlichen nahtlos in die Auskleidung übergeht. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Nahtstelle zwischen der Beschichtung und der Auskleidung im Kantenbereich des Ansatzes anzuordnen, wobei es weiterhin vorteilhaft ist, die Auskleidung im Übergangsbereich in die Beschichtung auf der Beschichtung anzuordnen.

[0010] Die Auskleidung kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung aus Leder, Kunstleder oder einem anderen glattflächigen Material bestehen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß derartige Materialien in der Regel keine Partikel absondern, die beispielsweise auf den Brillengläsern haften, welche dann nach jeder Herausnahme aus dem Etui gereinigt werden müssen. Darüberhinaus vermittelt die Verwendung von Leder als Auskleidung einen hochwertigen Qualitätseindruck.

[0011] Alternativ kann vorgesehen sein, daß die Auskleidung aus einem Schaumstoff besteht. Auch die Verwendung von Schaumstoff hat den Vorteil, daß eine Fusselbildung vermieden wird. Darüberhinaus ist der Schaumstoff in verschiedenen Härten erhältlich, so daß entsprechend dem Anwendungsbereich spezifizierter Schaumstoff verwendet werden kann. Vorzugsweise ist der Schaumstoff an seiner Oberfläche glattflächig ausgebildet, so daß der Reibkoeffizient in der Oberfläche möglichst gering ist. Hierdurch wird ein erleichtertes Einschieben der Brille oder eines anderen Gegenstandes in das Etui ermöglicht. Die Ausbildung des Schaumstoffs mit einer glattflächigen Oberfläche erfolgt insbesondere durch die Verwendung eines zweischichtigen Schaumstoffes, wobei die beiden Schichten eine unterschiedliche Dichte aufweisen. Beispielsweise wird ein Schaumstoff verwendet, dessen auf der Zellulose des Etuis aufliegende Schicht eine geringe Dichte hat, was zu besonderen Dämpfungseigenschaften des Schaumstoffs führt. Demgegenüber hat die auf der Schicht mit geringer Dichte angeordnete Schicht eine hohe Dichte, so daß der Porenraum in dieser Schicht möglichst gering ist. Ein großer Porenraum hat nämlich den Nachteil, daß in den einzelnen Poren hervorstehende Elemente der Brille, beispielsweise Schrauben, hängenbleiben können, was zu Beschädigungen des Schaumstoffs führt.

[0012] Nach einer weiteren Lösung der Aufgabenstellung ist vorgesehen, daß die Innenfläche zumindest einer Hälfte in zumindest einem Teilbereich mit einem flächigen Abdeckelement, insbesondere einem Papierstreifen und / oder einer Folie kaschiert ist.

[0013] Eine alternative Lösung sieht vor, daß die Innenfläche zumindest einer Hälfte in zumindest einem Teilbereich mit einem vorzugsweise auf Wasser basierenden, den Teilbereich abdeckenden Anstrich versehen ist.

[0014] In beiden Fällen werden durch die erfindungsgemäßen Ausgestaltungen des Etuis derartige Etuis geschaffen, die im Bereich der Innenfläche gegen Verschmutzungen und Beschädigungen geschützt sind. In einem Fall wird dies dadurch erzielt, daß ein Papierstreifen und / oder eine Folie auf die Innenfläche zumindest einer Hälfte aufgebracht wird. Dieses Papier wird bei der Herstllung vor dem Wickeln des Zellulosestreifens auf das Werkzeug gelegt, so daß eine innige Verbindung zwischen dem Zellulosestreifen und dem Papier, beispielsweise durch Klebstoffe, erzielt wird. Der Papierstreifen bzw. die Folie sind hierbei so dünn, daß eine Beeinträchtigung der Funktion der beiden ineinander schiebbaren Etuihälften nicht gegeben ist.

[0015] Es kann aber auch vorgesehen sein, daß anstelle des Papierstreifens und / oder der Folie lediglich ein Anstrich angeordnet ist, der die Innenfläche des Etuis vor Beschädigungen und Verschmutzungen schützt und darüberhinaus insbesondere auf die Farbgebung der Verpackung abgestimmt ist, wodurch ein ästhetischer Gesamteindruck der Verpackung auch nach ihrem Öffnen gegeben ist. Hierbei ist zu erwähnen, daß selbstverständlich auch der Papierstreifen und / oder die Folie eine entsprechende Farbgebung aufweisen kann, der auf die Außenfarbgebung des Etuis abgestimmt ist.

[0016] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Innenflächen der beiden Hälften in den Bereichen ohne das flächige Abdeckelement bzw. den abdeckenden Anstrich mit einem textilen Element, vorzugsweise Samt, Filz oder dergleichen ausgekleidet sind. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das flächige Abdeckelement bzw. den abdeckenden Anstrich farblich auf die Farbgebung des textilen Elementes abzustimmen, wobei dieses textile Element ebenfalls auf die Farbgebung der Außenflächen des Etuis abgestimmt sein kann. Der Vorteil liegt dann in einer besonders ästhetischen Wirkung der Gesamterscheinung des Etuis, so daß dieses Etui auch als hochwertiges Konsumgut auf dem Markt anbietbar ist, wobei das Etui aus recycelbaren Stoffen besteht.

[0017] Schließlich ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß sich das Abdeckelement bzw. der abdeckende Anstrich und das textile Element im Übergangsbereich überlappen, so daß in diesem Übergangsbereich keine Unstetigkeitsstellen in der Art auftreten, daß die graue Färbung der Pappe bzw. des Zellulosematerials des Etuis sichtbar ist.

[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Etuis dargestellt ist.

[0019] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
eine teilweise geschnitten dargestellte Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines Etuis in geöffneter Stellung;
Fig. 2
einen im Querschnitt dargestellten Abschnitt des Absatzes des Etuis gemäß der Fig. 1;
Fig. 3
einen im Längsschnitt dargestellten Abschnitt im Bereich des Endes des Absatzes gemäß Fig. 3 und
Fig. 4
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Etuis im Querschnitt.


[0020] In Fig. 1 ist ein Etui 1 aus Zellulose dargestellt, welches aus zwei Hälften 2 und 3 besteht, die einen nicht näher dargestellten Hohlraum in ihrem Inneren ummanteln. Die Hälfte 3 des Etuis weist einen Absatz 4 auf, der derartig ausgebildet ist, daß er in den Hohlraum in der Hälfte 2 derart einsteckbar ist, daß zwischen dem Absatz 4 der Hälfte 3 und der Innenfläche der Hälfte 2 eine reibschlüssige Verbindung entsteht, wenn die Hälfte 3 mit der Hälfte 2 zusammengesteckt ist.

[0021] Der Absatz 4 ist fest mit der Hälfte 3 verbunden, vorzugsweise verklebt. Das Etui 1 sowie der Absatz 4 und demnach auch der Hohlraum des Etuis 1 weisen eine im Querschnitt im wesentlichen ovale Form auf.

[0022] Ferner ist das Etui 1 in den Endbereichen 5 und 6 der Hälften 2 und 3 kreisbogenabschnittförmig ausgebildet, so daß bei zusammengesteckten Hälften 2 und 3 ein im wesentlichen kanten- und eckenloses Erscheinungsbild des Etuis entsteht. Zur Anordnung von Karikaturen, Bildern, Zeichungen, Schriftsymbolen oder dergleichen weist das Etui 1 auf seinen Hälften 2 und 3 Präsentationsflächen 7 und 8 auf. Eine weitere Präsentationsfläche 9 kann im Bereich des Absatzes 4 angeordnet sein, die dann sichtbar wird, wenn die Hälften 2 und 3 auseinandergezogen werden, um das Etui 1 beispielsweise mit einer Brille, mit Schreib- und Zeichenutensilien oder mit anderen, im wesentlichen länglich ausgebildeten Gegenständen befüllt wird oder wenn diese Gegenstände aus dem Etui entnommen werden sollen.

[0023] In der Fig. 1 ist die Hälfte 3 in teilweise geschnitten dargestellter Seitenansicht gezeigt, so daß die Wandung 10 aus Zellulose zu erkennen ist. Auf der Innenfläche 11 der Wandung 10 ist im Endbereich 6 eine Verstärkungseinrichtung 12 angeordnet, die aus einer Metallschale besteht, welche kraftschlüssig in den Endbereich 6 der Hälfte 3 eingesetzt ist. Durch diese Verstärkungseinrichtung 12 wird das Etui 1 im Bereich des Endbereiches 6 der Hälfte 3 derart verstärkt, daß eine Beschädigung des Endbereiches 6 der Hälfte 3 des Etuis 1 durch länglich ausgebildete Gegenstände, deren Länge größer ist als der Hohlraum in dem Etui 1 vermieden wird, wenn die Hälften 2 und 3 des Etuis 1 zusammengesteckt und in ihrer Längsrichtung mit einer Kraft beaufschlagt werden.

[0024] Alternativ zu der in Fig. 1 in der Hälfte 3 dargestellten Verstärkungseinrichtung 12, die hier aus einer Metallschale besteht, kann hier auch eine Kunststoffschale eingesetzt werden. Darüberhinaus ist es möglich, daß die Verstärkungseinrichtung 12 über der gesamten Innenfläche 11 der Hälfte 3 des Etuis 1 angeordnet ist, so daß nicht nur der Endbereich 6 der Hälfte 3, sondern auch die im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Hälfte verlaufende Wandung 10 des Etuis 1 verstärkt ausgebildet ist.

[0025] Im Bereich der Hälfte 2 ist der Endbereich 5 durch einen diesen Bereich festigenden Anstrich, insbesondere in Form eines Klarlackes auf Wasserbasis verstärkt ausgebildet. Der Anstrich ist durch die Bezugsziffer 13 gekennzeichnet und durch eine dickere Linie dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, den Endbereich 5 oder 6 einer Hälfte 2 oder 3 des Etuis durch eine Folie 30 zu verstärken, die auf die Außenfläche 14 des Etuis 1 aufgeklebt ist.

[0026] Eine weitere Alternative des erfindungsgemäßen Etuis 1 ist darin zu sehen, daß die Stabilisierung der Endbereiche 5 und 6 der Hälften 2 und 3 des Etuis 1 sowohl durch Verstärkungseinrichtungen 12 als auch durch Anstriche 13 oder Folien 30 erfolgt, wobei die Verstärkungseinrichtung 12 beispielsweise auch aus einem textilen Material, nämlich einem Samt und / Filz bestehen kann. Eine derart ausgebildete Verstärkungseinrichtung 12 ist vorzugsweise mit der Innenfläche 11 der Hälfte 2 oder 3 des Etuis 1 verklebt.

[0027] In der Fig. 3 ist der Aufbau der Wandung 10 des Etuis anhand des Absatzes 4 vergrößert dargestellt. Kern der Wandung 10 ist eine Zelluloseschicht 31 aus Pappe und / oder Papier. Auf diese Zelluloseschicht 31 ist eine Papierschicht 32 aufgeklebt, die auf ihrer der Zelluloseschicht 31 abgewandten Oberfläche mit einem Bild, Ornamenten oder dergleichen bedruckt ist, so daß durch die Papierschicht 32 die sichtbare Außenfläche gebildet ist. Auf dieser Papierschicht 32 ist nun die Folie 30 angeordnet, welche auf Kunststoff basiert und unter Wärmeeinwirkung auf die Hälften 2 und 3 sowie den Absatz 4, vorzugsweise mittels eines Folien-Schweißverfahrens aufgebracht ist. Die Folie 30 ist durchsichtig, so daß die darunterliegende Papierschicht 32 visuell durch die Folie 30 wahrgenommen werden kann.

[0028] Auf der der Papierschicht 32 abgewandten Fläche der Zelluloseschicht 31 ist eine Auskleidung 130 aus einem Filz oder aus Samt aufgebracht, die, wie insbesondere aus Fig. 2 zu erkennen ist, in die Folie 30 übergeht, so daß die Folie 30 im Kantenbereich 33 des Absatzes 4 unter der Auskleidung 130 ausläuft.

[0029] Schließlich ist die Folie 30 mit dem Anstrich 13 überzogen, der aus einem Klarlack auf Wasserbasis beseht. Der Anstrich 13 bedeckt im dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich die Oberfläche des Absatzes 4. Es ist aber auch denkbar, daß der Anstrich 13 auf allen Flächen, d. h. sowohl auf den Außenflächen als auch auf den Innenflächen des Etuis 1, nämlich den Hälften 2 und 3 sowie des Absatzes 4 aufgetragen ist, wie dies beispielsweise eines Tauchbades möglich ist, woraufhin die textile Auskleidung 130 als streifenförmiges Element auf die Innenfläche 11 der Wandung 10 des Absatzes 4 aufgeklebt ist.

[0030] Alternativ zu der voranstehend beschriebenen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Etuis kann auch vorgesehen sein, daß die Auskleidung 130 aus Leder, Kunstleder oder einem anderen glattflächigen Material besteht. Dieses glattflächige Material kann beispielsweise auch Schaumstoff sein, wobei der Schaumstoff vorzugsweise an seiner Oberfläche glattflächig ausgebildet ist. Vorteil dieser Ausgestaltung ist, daß derartige Werkstoffe keine Partikel absondern und trotzdem eine materialschonende Eigenschaft haben. Darüberhinaus sind sowohl Leder, Kunstleder als auch Schaumstoff mit einer glattflächigen Oberfläche dazu geeignet, einen geringen Reibwiderstand aufzuweisen, so daß das Einschieben der Gegenstände in das Etui erleichtert wird.

[0031] In Fig. 4 ist ein Abschnitt einer Hälfte 102 eines Etuis dargestellt, die aus einem gewickelten, mehrlagigen Zellulosestreifen 103 besteht, auf dessen Außenfläche 104 ein Papierstreifen 105 farbiger Ausgestaltung oder mit Ornamenten oder dergleichen versehen, aufgeklebt ist. Dieser Papierstreifen 105 ist von einer Folie 106 abgedeckt, die transparent ist.

[0032] Alternativ zu der Folie 106 kann auch vorgesehen sein, daß ein auf Wasser basierender Klarlack auf den Papierstreifen 105 aufgetragen ist.

[0033] Es ist in der Zeichnung zu erkennen, daß die Hälfte 102 einen kreisbogenabschnittförmigen Endbereich 107 hat. In diesem Endbereich 107 wird der gewickelte Zellulosestreifen 103 derart miteinander verbunden, daß eine einen Hohlraum umschließende, geschlossene Hälfte 102 entsteht. Der Übergangsbereich der Enden des Zellulosestreifens 103 ist in der Fig. 4 nicht dargestellt.

[0034] Um den Übergangsbereich des Zellulosestreifens 103 im Endbereich 107 zu verstärken, ist auf der Innenfläche 108 ein textiles Element 109 in Form einer Samt- oder Filzauflage aufgebracht, wobei das textile Element 109 den gesamten Endbereich 107 auskleidet und bis in einen Bereich der Hälfte 102 reicht, der von dem nicht näher dargestellten Ansatz der korrespondierenden Hälfte abgedeckt wird. Demnach reicht das textile Element 109 nicht bis in den Bereich der Vorderkante 110 der Hälfte 102, da ansonsten das Einschieben des Ansatzes der korrespondierenden Hälfte durch das aufgeklebte textile Element 109 erschwert bzw. verhindert wird.

[0035] Es kann ferner bei der Hälfte 102 wie auch bei der korrespondierenden, gegenüberliegenden Hälfte vorgesehen sein, daß im Endbereich 107 der Hälfte 102 ein Verstärkungselement 111 vorgesehen ist, das vorzugsweise in den Zellulosestreifen 103 eingebettet oder im Bereich seiner Außenfläche 104 angeordnet ist, wobei das Verstärkungselement 111 als metallische Schale oder als Kunststoffschale ausgebildet sein kann.

[0036] Wie bereits ausgeführt, weist der Papierstreifen 105 auf seiner Außenseite eine im wesentlichen künstlerische Gestaltung auf. Beispielsweise können bestimmte Farbgebungen, Muster oder figürliche Abbildungen auf dem Papierstreifen 105 abgedruckt sein. Darüberhinaus weist auch das textile Element 109 eine bestimmte Farbgebung auf, wogegen der Zellulosestreifen 103 grau eingefärbt ist.

[0037] Um den in der Regel sichtbaren Bereich der Innenfläche 112 der Hälfte 102 zwischen der Vorderkante 110 und dem Ende 113 des textilen Elements farblich an die Außengestaltung der Hälfte 102 bzw. an das textile Element 109 anzupassen, ist auf die Innenfläche 112 ein Papierstreifen 114 aufgeklebt, der farblich mit der Ausgestaltung des textilen Elements 109 und / oder des Papierstreifens 105 abgestimmt ist. Darüberhinaus kann der Papierstreifen 114 ferner von einer Klarsichtfolie abgedeckt sein, um Beschädigungen und Verschmutzungen der Innenfläche 112 der Hälfte 102 zu vermeiden. Es ist aber auch denkbar, daß anstelle des Papierstreifens 114 eine farbige Folie, vorzugsweise aus Kunststoff, auf die Innenfläche 112 der Hälfte 102 aufgebracht ist. Ferner ist denkbar, daß anstelle des Papierstreifens 114 ein auf Wasser basierender, den Teilbereich der Innenfläche 112 abdeckender Anstrich aufgebracht ist.

[0038] Wie aus der Fig. 4 an der Stelle 115 zu entnehmen ist, überlappen das textile Element 109 und der Papierstreifen 114 gegeneinander, so daß bei der Verarbeitung der unterschiedlichen Materialien hier keine Unstetigkeitsstelle entsteht, die beim fertigen Produkt durch Hervortreten der grauen Färbung des Zellulosestreifens 103 erkennbar ist.


Ansprüche

1. Etui aus Zellulose für insbesondere zur Aufbewahrung von Brillen, Schreib- oder Zeichenutensilien und / oder anderen, im wesentlichen länglich ausgebildeten Gegenständen, bestehend aus zwei miteinander verbindbaren, im wesentlichen gleichgroßen Hälften (2, 3), die einen Hohlraum umschließen, wobei die erste Hälfte (3) einen zumindest in Teilbereichen ausgebildeten Absatz (4) hat, der in den Teil des Hohlraumes der zweiten Hälfte (2) derart einsteckbar ist, daß zwischen dem Absatz (4) der ersten Hälfte (3) und der Innenfläche (11) der zweiten Hälfte (2) eine reibschlüssige Verbindung entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absatz (4) auf der Innenfläche (11) seiner Wandung (10) eine vorzugsweise weiche Auskleidung (130) hat.
 
2. Etui nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidung (130) aus einem textilen Gewebe besteht.
 
3. Etui nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidung (130) langflorig ausgebildet ist.
 
4. Etui nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidung (130) aus Samt, Filz, reinem Baumwollgewebe, synthetischen Fasern und / oder Baumwolle-Mischgeweben besteht.
 
5. Etui nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidung (130) streifenförmig ausgebildet und auf die Innenfläche (11) der Wandung (10) aufgeklebt ist.
 
6. Etui nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absatz (4) außenseitig eine Beschichtung (30), insbesondere in Form einer Kunststoffolie aufweist, welche im wesentlichen nahtlos in die Auskleidung (130) übergeht.
 
7. Etui nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nahtstelle zwischen der Beschichtung (30) und der Auskleidung (130) im Kantenbereich des Ansatzes (4) angeordnet ist.
 
8. Etui nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidung (130) im Übergangsbereich in die Beschichtung (30) auf der Beschichtung (30) angeordnet ist.
 
9. Etui nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidung (130) aus Leder, Kunstleder oder einem anderen glattflächigen Material besteht.
 
10. Etui nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskleidung (130) aus einem Schaumstoff besteht.
 
11. Etui nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaumstoff an seiner Oberfläche glattflächig ausgebildet ist.
 
12. Etui aus Zellulose, vorzugsweise Pappe, für vorzugsweise im wesentlichen länglich ausgebildete Gegenstände, wie beispielsweise Brillen, Schreib- und Zeichenutensilien, bestehend aus zwei miteinander verbindbaren, vorzugsweise im wesentlichen gleich großen Hälften, die einen Hohlraum umschließen und im Querschnitt insbesondere rund, oval oder in sonstiger Weise eine Kurve beschreibend ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche (12) zumindest einer Hälfte (2) in zumindest einem Teilbereich mit einem flächigen Abdeckelement, insbesondere einem Papierstreifen (14) und / oder einer Folie kaschiert ist.
 
13. Etui aus Zellulose, vorzugsweise Pappe, vor vorzugsweise im wesentlichen länglich ausgebildete Gegenstände, wie beispielsweise Brillen, Schreib- und Zeichenutensilien, bestehend aus zwei miteinander verbindbaren, vorzugsweise im wesentlichen gleich großen Hälften, die einen Hohlraum umschließen und im Querschnitt insbesondere rund, oval oder in sonstiger Weise eine Kurve beschreibend ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche (12) zumindest einer Hälfte (2) in zumindest einem Teilbereich mit einem vorzugsweise auf Wasser basierenden, den Teilbereich abdeckenden Anstrich versehen ist.
 
14. Verpackung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche (12) der beiden Hälften (2) in den Bereichen ohne das flächige Abdeckelement (14) bzw. den abdeckenden Anstrich mit einem textilen Element (9), vorzugsweise Samt, Filz oder dergleiche, ausgekleidet sind.
 
15. Verpackung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdeckelement (14) bzw. der abdeckende
Anstrich und das textile Element (9) farblich aufeinander abgestimmt,insbesondere von zumindest annähernd gleicher Farbgebung sind.
 
16. Verpackung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Abdeckelement (14) bzw. der abdeckende Anstrich und das textile Element (9) im Übergangsbereich (15) überlappen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht