Stand der Technik
[0001] Es ist bekannt, an einer hinteren, dem Benutzer gegenüberliegenden Seite eines Schreibtisches
den Bedürfnissen entsprechend Anbauten anzubringen, wie z. B. einen Kabelkanal, ein
Büchergestell oder eine Schreibablage. Es ist auch bekannt (z. B. aus der DE 42 31
294 A1), dass diese Zusätze an den die Tischplatte tragenden Querträgern angesetzt
werden können.
Darstellung der Erfindung
[0002] Die Erfindung schlägt nun ein Möbel, insbesondere einen Tisch mit einer entfernbaren
Leiste vor, welche vorzugsweise an einer dem Benutzer zugewandten Seite des Möbels
(z. B. der Tischplatte) höheneinstellbar angeordnet ist. Damit werden verschiedene
Vorteile realisiert. Zunächst stellt die Leiste eine den Bedürfnissen entsprechend
einstellbare, ergonomisch ausgebildete Handauflage für den Benutzer dar. Weiter bietet
sie je nach Bedarf eine Begrenzung der Tischfläche, was insbesondere für neigbare
Tische von Vorteil ist (Absicherung des Arbeitsmaterials gegen das Herunterfallen).
Dadurch, dass die Leiste entfernbar angebracht ist, kann ein und dasselbe Tischsystem
mit oder ohne Leiste verkauft bzw. benutzt werden.
[0003] Vorzugsweise ist die Leiste an einem die Tischplatte stützenden Gestell befestigt.
Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass an der Tischplatte selbst geeignete Befestigungsvorrichtungen
ausgebildet sind. Die Leiste ist z. B. über mindestens zwei Halterungsarme mit dem
Gestell verbunden. Die Halterungsarme sind in oder auf ein Stützprofil des Gestells
ein- bzw. aufsteckbar. Bei den Stützprofilen handelt es sich z. B. um Querrohre am
Gestell. Durch das Aufstecken bzw. Einschieben wird die Montage der Leiste sehr einfach.
Die Halterungsarme können an den Stützprofilen festgeschraubt werden.
[0004] Vorzugsweise sind die Halterungsarme eigenständige Zwischenteile. D. h. sie sind
einerseits lösbar am Gestell und andererseits lösbar an der Leiste befestigt. Zum
Einstellen der Höhe der Leiste werden vorzugsweise zwischen Halterungsarm und Leiste
Unterlagselemente eingefügt. Denkbar sind jedoch auch Stellschrauben für eine kontinuierliche
Höheneinstellung. Eine Variante besteht ferner darin, dass die Halterungsarme mit
beiden Enden am Gestell bzw. an der Leiste festgeschraubt sind, dass sie aber mit
geeigneten Mechanismen (z. B. verstellbaren Armgelenken) eine Höheneinstellung der
Leiste ermöglichen. Bevorzugt sind natürlich Konstruktionen, die sehr robust und belastbar
sind. In diesem Sinn hat die Verwendung von Unterlagselementen durchaus ihren Vorzug.
Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Unterlagselemente
vorhanden, die zwischen der Leiste und dem Halterungsarm eingesetzt werden können.
Die nicht verwendeten Unterlagselemente werden vorzugsweise an einer die Höhe nicht
beeinflussenden Unterseite der Schraubverbindung aufbewahrt (bzw. eingespannt).
[0005] Die Leiste weist als tragendes Element ein Metallprofil auf, welches auf seiner oberen
Seite zumindest teilweise mit einer Abdeckung als Handauflage versehen ist. Als Metallprofil
dient z. B. ein Aluminiumhohlprofil. Dieses lässt sich kostengünstig in der gewünschten
Form herstellen. Die Handauflage ist z. B. aus Kunststoff oder einem anderen wärmeisolierenden
Material, um dem Benutzer ein Komfortgefühl zu vermitteln.
[0006] Das Metallprofil selbst weist zumindest in einem von der Abdeckung freigelassenen
Bereich Ausnehmungen als Schreibmaterialablage auf. Am einfachsten ist es natürlich,
wenn auf der Oberseite des Metallprofils durchgehende Rinnen o. dgl. angeordnet sind,
welche nur in einem gewissen Bereich von der Abdeckung abgedeckt werden.
[0007] Das tragende Element weist z. B. seitlich angebrachte Vertiefungen oder Rippen zum
Befestigen der Abdeckung auf. Die Abdeckung umschliesst also das Metallprofil auf
drei Seiten.
[0008] Ein als stranggepresstes Hohlprofil ausgebildetes tragendes Element kann endseitig
mit Deckeln abgeschlossen sein. Dies kann z. B. aus ästhetischen, verschmutzungs-
oder sicherheitstechnischen Gründen erwünscht sein. Die Leiste kann aber auch ein
Vollprofil (z. B. aus Holz) sein.
[0009] Die Leiste weist z. B. einen V-förmigen Befestigungsteil auf. Er kann in einem entsprechend
ausgebildeten Aufnahmeteil der Befestigungsarme festgeschraubt werden. Dies ergibt
eine besonders kippsichere und robuste Befestigung. Zwischen den Befestigungsteil
und den Arm sind vorzugsweise V-förmige Unterlagselemente geeigneter Dicke einsetzbar,
um die Leiste in der gewünschten Höhe befestigen zu können.
[0010] Denkbar sind natürlich auch andere Befestigungsarten (Verstellrampe, vertikale Nut,
Zahnstange, Stellschraube etc.).
[0011] Weitere Ausführungsformen und Merkmalskombinationen ergeben sich aus der nachfolgenden
Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0012] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendete Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- Eine verkürzt dargestellte erfindungsgemässe Leiste in der Draufsicht;
- Fig. 2
- eine Darstellung der Leiste gemäss Schnitt A-A.
[0013] In den Zeichnungen sind grundsätzlich gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0014] In Fig. 2 ist andeutungsweise eine Tischplatte 1 gezeigt, welche z. B. an zwei Querträgern
(vgl. Holm 2) eines nicht weiter dargestellten Gestells in an sich bekannter Weise
festgeschraubt ist. Der Holm 2 weist auf seiner oberen, der Tischplatte 1 zugewandten
Seite eine Oeffnung 5 auf, durch welche eine Schraube 3 hindurchgeführt ist, welche
in einem Sackloch 4 der Tischplatte 1 eingeschraubt ist. In den z. B. ovalen Holm
2 ist ein Arm 6 zum Halten und Unterstützen der erfindungsgemässen Leiste eingesteckt.
Er weist eine Bohrung 7 auf, welche mit der Oeffnung 5 im Holm 2 fluchtet. Die Schraube
3 fixiert also nicht nur die Tischplatte 1, sondern auch den Arm 6.
[0015] Der Arm 6 besteht z. B. aus Kunststoff und weist einen hinteren Teil 6.1, eine Verjüngung
6.3 und einen vorderen Teil 6.2 auf. Der hintere Teil 6.1 ist auf den Innenquerschnitt
des Holms 2 abgestimmt. Im vorderen, verjüngten Teil 6.2 ist nicht nur die Bohrung
7, sondern auch noch eine weitere Bohrung 8 angebracht. Letztere befindet sich in
der Nähe des vorderen Endes und ist für eine Schraube 18 zum Fixieren der Leiste vorgesehen.
Sie ist so plaziert, dass zwischen der Leiste und der Tischplatte 1 ein möglichst
kleiner Abstand besteht.
[0016] Die Leiste besteht im vorliegenden Fall aus einem Hohlprofil 11 aus Aluminium (als
tragendes Element) und einer Abdeckung 15. Das Hohlprofil 11 weist auf der oberen
Seite zwei über die ganze Länge verlaufende, runde Vertiefungen 12.1, 12.2 auf. An
der Unterseite des Hohlprofils 11 ist ein Befestigungsteil 14 angeformt. Er steht
nach unten V-förmig vor und verfügt über eine Gewindebohrung 19 für eine Schraube
18. Letztere greift von unten durch die Bohrung 8 des Teils 6.2 hindurch und dient
zur Befestigung des Hohlprofils 11. Am oberen (dem Hohlprofil 11 zugewandten Ende)
der Bohrung 8 ist der Teil 6.2 mit einem V-förmigen Ausschnitt 9.2 versehen. Dieser
ist formmässig auf den Befestigungsteil 14 abgestimmt und verläuft parallel zur Längsachse
des Hohlprofils 11 (resp. quer zur Längsachse des Arms 6).
[0017] Um die Höhe der Leiste einstellen zu können, ist mindestens ein V-förmiges Unterlagselement
10 vorgesehen. Im Beispiel gemäss Fig. 2 wird es nicht zur Einstellung der Höhe verwendet,
sondern ist am unteren Ende der Bohrung 8 in einem nach unten zeigenden V-förmigen
Ausschnitt 9.1 durch die Schraube 18 eingespannt bzw. festgehalten. Falls die Leiste
höher gestellt werden soll, wird die Schraube 18 gelöst, das Unterlagselement 10 aus
dem Ausschnitt 9.1 entfernt und in den Ausschnitt 9.2 (zwischen den Teil 6.2 und das
Hohlprofil 11) eingesetzt.
[0018] Es ist klar, dass diese Höheneinstellung im Prinzip nur beim Montieren der Leiste
gemacht und nicht oft geändert wird.
[0019] Auf das Hohlprofil 11 ist die Abdeckung 15 aufgesetzt. Sie ist kürzer als das Hohlprofil
11. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, deckt sie nur den (verkürzt dargestellten) mittleren
Bereich des Hohlprofils bzw. der Rinnen 12.1, 12.2 ab. Links und rechts von ihr hat
der Benutzer also eine Ablage für seine Schreibgeräte.
[0020] Die Abdeckung 15 weist eine flache oder ergonomisch leicht gekrümmte Oberfläche 17
auf. Im vorliegenden Beispiel liegt sie höher als die Tischfläche 16 der Tischplatte
1. Sie umgreift mit ihrem vorderen und hinteren Ende 15.1, 15.2 die Aussenseiten des
Hohlprofils 11. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist das vordere Ende 15.1 vollständig
um die vordere Seite des Profils 11 herumgeführt. Das hintere Ende 15.2 dagegen greift
in eine speziell dafür vorgesehene Rille 13 des Hohlprofils 11 ein. Die Abdeckung
15 ist also um das Hohlprofil 11 herumgespannt. In dem die Vertiefungen 12.1, 12.2
abdeckenden Bereich ist die Abdeckung 15 mit formmässig angepassten Rippen 20.1, 20.2
ausgerüstet. Diese erhöhen die Stabilität der Abdeckung, wenn der Benutzer seine Hände
auf der Abdeckung 15 abstützt.
[0021] In Fig. 1 sind zwei Deckel 21.1, 21.2 eingezeichnet, welche das Hohlprofil am Anfang
und am Ende abschliessen.
[0022] Vorzugsweise ist am vorderen Teil 6.2 eine Schulter 22 ausgebildet, die einen Anschlag
beim Einfügen des Arms 6 in den Holm 2 bietet.
[0023] Das gezeigte Ausführungsbeispiel lässt sich in diversen Aspekten abwandeln. Es versteht
sich zum Beispiel, dass die beiden Rinnen 12.1, 12.2 auch eckig ausgebildet sein können.
Anstelle der Doppelrinne kann auch eine einfache Rinne als Schreibgerätablage dienen.
Weiter kann die Abdeckung ohne weiteres weggelassen werden. Dies insbesondere dann,
wenn die Vertiefungen für die Schreibgeräte nur im Bereich der Enden des Hohlprofils
11 ausgebildet sind.
[0024] Anstelle einer Schraubbefestigung sind auch andere Befestigungsarten denkbar. Der
Befestigungsteil 14 des Hohlprofils kann z. B. auch so ausgestaltet sein, dass er
an der Stirnseite des Arms 6 befestigt werden kann. Bei einer solchen Variante wäre
die Höheneinstellung ohne weiteres auch anders realisierbar. Eine variable Einstellung
der Höhe kann z. B. dadurch erreicht werden, dass die Schraube 18 durch eine Stellschraube
ersetzt wird.
[0025] Anstelle eines V-förmigen Befestigungsteils kann auch eine Befestigungsrampe vorgesehen
sein. Ein Träger weist eine entsprechende komplementäre Rampe auf. Je nachdem, in
welcher Position der Befestigungsteil auf der Trägerrampe befestigt wird, ändert sich
die relative Höhe der Leiste und deren Abstand zur Tischkante.
[0026] Am Trägerarm kann z. B. eine vertikale Nut vorgesehen sein, in welche eine Feder
des Befestigungsteils einsetzbar ist. Für die Höheneinstellung kann am Befestigungsteil
z. B. ein Langloch vorgesehen sein, durch welches eine Schraube oder ein anderer Klemmechanismus
geführt ist. Die Höheneinstellung kann schliesslich auch mit Zahnstangen versehen
sein.
[0027] Für die Ausgestaltung der Abdeckung 15 steht dem Fachmann eine Vielfalt von Möglichkeiten
zur Verfügung. Dies trifft insbesondere für die Art und Weise der Befestigung am Hohlprofil
zu.
[0028] Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, besteht ein Höhenunterschied zwischen der Oberfläche
17 und der Tischfläche 16. Die Leiste bildet deshalb einen Anschlag, der insbesondere
beim Schrägstellen der Tischplatte von Vorteil ist. Sie kann aber auch dazu verwendet
werden, um eine ergonomisch vorteilhafte Haltung der Hand beim Schreiben auf einer
Tastatur zu ermöglichen.
[0029] Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass durch die Erfindung ein einfaches
und robustes System zum Anbringen eines Zubehörteils an einem Schreibtisch geschaffen
worden ist. Dabei stellen Schreibtische nicht eine ausschliessliche, sondern nur eine
bevorzugte Anwendung dar. Dem Einsatz bei Theken, Regalen o. dgl. bieten sich keine
grundsätzlichen Probleme.
1. Möbel, insbesondere Tisch mit einer entfernbaren Leiste, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leiste (11) entsprechend den Bedürfnissen des Benutzers in der Höhe einstellbar
ist.
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (11) an einer dem Benutzer
zugewandten Seite einer Ablagefläche (1) des Möbels angeordnet ist.
3. Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (11) an einem
die Ablagefläche (1) von unten stützenden Gestell (2) befestigt ist.
4. Möbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (11) durch mindestens
zwei Halterungsarme (6) mit dem Gestell (2) verbunden ist.
5. Möbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungsarme (6) in oder
auf ein Stützprofil des Gestells (2) ein- bzw. aufgesteckt werden können.
6. Möbel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungsarme (6)
einerseits lösbar (3) mit dem Gestell (2) und andererseits lösbar (18) mit der Leiste
(11) verbunden sind.
7. Möbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung bzw. Abstimmung
der Höhe der Leiste (11) zwischen den Halterungsarmen (6) und der Leiste (11) Unterlagselemente
(10) eingefügt bzw. einfügbar sind.
8. Möbel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (11)
einen V-förmigen Befestigungsteil (14) aufweist, welcher in entsprechend V-förmig
ausgebildete Aufnahmen (9.1, 9.2) der Halterungsarme (6) einfügbar ist.
9. Möbel nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Halterungsarmen
je eine Bohrung (8) zum Befestigen der Leiste (11) vorgesehen ist, wobei an beiden
Enden der Bohrung (8) V-förmige Vertiefungen (9.1, 9.2) vorgesehen sind.
10. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (11)
als tragendes Element ein Metallprofil aufweist, welches auf seiner oberen Seite zumindest
teilweise mit einer Abdeckung (15) als Handauflage versehen ist.
11. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (11)
rinnenförmige Vertiefungen (12.1, 12.2) als Schreibmaterialablage aufweist.
12. Möbel nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das tragende
Element (11) über eine seitlich angebrachte Rippe oder Rille (13) zum Befestigen der
Abdeckung (15) verfügt.
13. Möbel nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das tragende
Element (11) endseitig mit Deckeln (21.1, 21.2) abgeschlossen ist.
14. Leiste für ein Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
sie als tragendes Element ein Metallprofil (11) aufweist und mit Vertiefungen (12.1,
12.2) als Schreibmaterialablage versehen ist.
15. Leiste nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie seitlich angebrachte Rippen
oder Rillen (13) zum Befestigen der Abdeckung (15) aufweist.
16. Leiste nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen V-förmigen
Befestigungsteil (14) aufweist, um an Armen (6) befestigt zu werden.
17. Halterungsarm (6) für ein Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet
durch mindestens eine Bohrung (8) zum Befestigen der Leiste (11), wobei die Bohrung
(8) an beiden Enden in eine V-förmige Vertiefung (9.1, 9.2) mündet.