[0001] Die Erfindung betrifft einen zusammenklappbaren Rollstuhl nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs
1.
[0002] Klapp- bzw. faltbare Rollstühle dieser Art sind seit langem bekannt. Ein Bedürfnis
danach ergab sich vor allem beim Aufkommen von Automobilen, welche zur Ueberwindung
grösserer Distanzen geeigneter sind als Rollstühle, für welche aber zahlreiche Orte,
insbesondere Wohnräume, Arbeitsstätten und öffentliche Gebäude nicht zugänglich sind,
so dass der Wunsch bestand, einen auf kleine Dimensionen zusammengeklappten Rollstuhl
im Automobil mit sich zu führen und bei Bedarf im aufgeklappten Zustand zu benützen.
An solche Rollstühle werden zahlreiche und im Hinblick auf ihre Konstruktion teilweise
widersprüchliche Anforderungen gestellt. Zusätzlich zu den Eigenschaften, die auch
nichtklappbare Rollstühle aufweisen müssen, sind bei Klapprollstühlen insbesondere
ein geringes Gewicht, eine genügende Stabilität beim Gebrauch und eine einfache Handhabung
beim Klappen erwünscht; ausserdem ist es vorteilhaft, den Klapprollstuhl so zu konzipieren,
dass er sich je nach Bedarf im Gebrauch als 'hart', d.h. völlig spielfrei und starr,
oder als 'weich' erweist.
[0003] Betreffend das Gewicht erreicht man befriedigende Resultate, indem man die allgemeinen
Prinzipien des Leichtbaus, sowohl bei der Formgebung wie auch bei der Auswahl der
verwendeten Materialien, verfolgt.
[0004] Bezüglich der Stabilität ergibt sich ein wesentlicher Fortschritt gegenüber den althergebrachten
Klapprollstühlen, die eine Art Regisseursessel mit Rädern waren, dadurch, dass man
einen geschlossenen Rahmen verwendet. Ein solcher Rahmen besteht im wesentlichen aus
zwei in Längsrichtung, d.h. in Fahrtrichtung des Rollstuhls verlaufenden Seitenträgern,
die durch zwei quer zur Fahrtrichtung verlaufende Querträger verbunden sind. An den
Seitenträgern ist im hinteren, oberen Bereich je eines der grossen Antriebsräder und
im vorderen, unteren Bereich je eines der sehr kleinen Laufräder befestigt. Die Seitenträger
sind in der Form eines L abgewinkelt und weisen einen horizontalen Arm in Höhe der
Sitzfläche und einen vom vorderen Ende der Sitzfläche nach unten und vorne gerichteten
schrägen Arm auf. Die Querträger verbinden die Seitenträger, wobei ein Hauptquerträger
unter der Sitzfläche angeordnet ist und ein Nebenquerträger durch die Fussstütze und
ihre Befestigungsvorrichtung gebildet wird. Damit der Rahmen starr ist, müssen die
Verbindungen der Längs- und Querträger möglichst spielfrei sein.
[0005] Die Klappbarkeit des Rollstuhl kommt dadurch zustande, dass sich die Querträger,
welche im Betriebszustand den Abstand zwischen den Längsträgern festlegen, relativ
zu den Längsträgern in eine Lage klappen lassen, in welcher dieser Abstand kleinstmöglich
ist. Damit sich die Klapprollstühle auch durch Behinderte leicht handhaben lassen,
müssen sich die Querträger, welche man beim Klappvorgang in eine andere Lage bringt,
in einfacher Weise relativ zueinander und relativ zu den seitlichen Längsträgern bewegen
lassen. Dies bedingt, dass das dafür notwendige Spiel vorhanden ist.
[0006] Man ersieht daraus, dass ein Kernproblem bei der Konstruktion von Klapprollstühlen
darin besteht, die für die Klappbarkeit benötigten, relativ zueinander beweglichen
Bauteile so zu gestalten, dass sie in Betriebsstellung möglichst spielfrei aneinander
arretierbar und beim Zusammenklappen möglichst reibungsfrei gegeneinander verschiebbar
sind. Zudem ist ein möglichst 'starrer'Rahmen vorzusehen, damnit sich das Lauf- und
Fahrverhalten optimal gestalten lässt.
[0007] Die
DE-33 33 570 C2 beispielsweise beschreibt einen Klapprollstuhl der eingangs genannten Art, der aber
verschiedene Nachteile aufweist.
[0008] Ein erster Nachteil dieses vorbekannten Klapprollstuhls besteht darin, das entweder
seine Stabilität im Gebrauch ungenügend ist oder seine Klappung nicht ohne Mühe erfolgen
kann; das Scharniergelenk, welches die beiden Schenkel des Hauptquerträgers verbindet,
weist entweder Spiel auf, wodurch man zwar eine genügend leichte Klappbarkeit aber
keine Stabilität errreicht, oder es ist spielfrei, wodurch man dann zwar eine genügende
Stabilität, nicht aber eine leichtgängige Klappbarkeit erzielt. Eine Folge dieser
Anordnung ist im weiteren, dass der Klapprohlstuhl im Gebrauch entweder 'weich' ist,
wenn Spiel vorhanden ist, oder 'hart', wenn kein Spiel vorhanden ist, sich aber in
dieser Beziehung nicht beliebig an die Wünsche und Bedürfnisse des Benützers anpassen
lässt. Zwar ist eine Möglichkeit einer solchen weich/hart-Einstellung vorhanden; sie
muss aber schon während der Montage des Klapprollstuhls erfolgen, ihre Aenderung bedingt
entsprechend eine Teildemontage des Klapprollstuhls und kann daher nicht in einfacher
Weise vom Benützer oder einem anderen Laien bewerkstelligt werden.
[0009] Ein weiterer Nachteil des erwähnten vorbekannten Klapprollstuhls wird darin gesehen,
dass sich beide Schenkel über die ganze Rollstuhlbreite erstrecken, wobei der eine
Schenkel in einer schlitzartigen Längsausnehmung des anderen Schenkels angeordnet
ist, so dass sich die Schenkel in zwei getrennten, zueinander parallelen Kontaktebenen
berühren. Diese infolge der breiten Schenkel verhältnismässig schwere Konstruktion
wurde vermutlich in der nicht zutreffenden Annahme gewählt, die Stabilität zu erhöhen,
indem sich die Schenkel in der Betriebsstellung nicht nur in einer sondern in zwei
Kontaktebenen und ausserdem über die ganze Breite des Klapprollstuhls berühren. Damit
aber die Klappbarkeit nicht allzusehr behindert wird, muss zwischen den äusseren Schenkelteilen
des einen Schenkels und dem innen angeordneten anderen Schenkel ein gewisses wenn
auch minimales Spiel vorhanden sein; die Schenkel können daher durch die Arretiervorrichtung
nicht so aneinandergepresst werden, dass sie sich gleichzeitig längs zweier gegenüberliegender
Kontaktebenen kraftübertragend berühren. Weil ausserdem die Arretiervorrichtung ungeignet
dazu ist, die Schenkel wenigstens in einer der möglichen Kontaktebenen aneianderzupressen,
wird der mittlere Schenkel die Neigung haben, zwischen den die Ausnehmung begrenzenden
Flächen des anderen Schenkels hin- und herzupendeln, was sich natürlich negativ auf
die Stabilität auswirkt.
[0010] Ein dritter Nachteil des vorbekannten Klapprollstuhls betrifft die Arretiervorrichtung,
mit welcher die beiden Schenkel in der Betriebsstellung arretiert werden. Sie besteht
aus einer Rastfläche, die durch Bohrungen in den Schenkeln gebildet ist, welche in
der Betriebsstellung fluchten, sowie aus einen Arretierkörper in Form eines Arretierbolzens,
der in der Arretierstellung in den fluchtenden Bohrungen aufgenommen ist. Der verhältnismässig
schwach ausgebildete Arretierbolzen unterliegt beträchtlichen Querkräften, durch welche
er plastisch deformiert wird. Beim Zusammenklappen des Klapprollstuhls muss zuerst
die Lösung der Arretierung und anschliessend der eigentliche Klappvorgang stattfinden.
Zur Lösung der Arretierung muss der erwähnte Arretierbolzen durch eine präzise, lineare
Bewegung aus den fluchtenden Bohrungen herausgezogen werden. Die Ausführung einer
solchen Bewegung ist ohnehin nicht einfach und wird dadurch erschwert, dass kein ergonomisch
günstiger oder mindestens genügens grosser Handgriff vorgesehen ist, der beim Betätigen
des Arretierbolzens mit der Hand erfasst werden kann. Das Herausziehen des Arretierbolzens
wird ausserdem durch seine weiter oben beschriebene plastische Deformation erschwert.
Die Durchführung des eigentlichen Klappvorganges erweist sich ebenfalls als schwierig,
weil keine Angriffsfläche vorhanden ist, welche zum Angreifen beim manuellen Zusammenklappen
bestimmt und geeignet ist. Noch schwieriger gestaltet sich das Auseinanderklappen
und Betriebsbereitmachen des Klapprollstuhls, da die Schenkel in eine Lage zu bringen
sind, in welcher die Bohrungen genau fluchten, was nicht einfach ist, einerseits infolge
des Spiels der Scharniergelenke, welches die Schenkel gegenseitig und mit den Seitenträgern
verbinden, und anderseits, weil prakisch keine Sichtkontrolle möglich ist. Selbst
wenn es gelingt, die Schenkel in eine Lage zu bringen, in der die Bohrungen wirklich
fluchten, und die Schenkel auch in dieser Lage zu halten, erweist sich das lineare
Einführen des Arretierbolzens als schwierig, infolge der kleinen Oeffnung, die genau
getroffen werden muss, der Einschiebebewegung, die genau linear sein muss, damit sich
der Arretierbolzen nicht verklemmt, und infolge der bereits mehrfach erwähnten Deformation
des Arretierbolzens.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung wird somit darin gesehen, einen Klapprollstuhl der eingangs
genannten Art zu schaffen, der die erwähnten Nachteile nicht aufweist und der sowohl
in der Betriebsstellung äusserst stabil als auch beim Zusammen- und Auseinanderklappen
leicht zu betätigen ist und eine einfache hart/weich-Einstellbarkeit bietet.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0013] Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Klapprollstuhls werden durch die
Merkmale der kennzeichnenden Teile der Unteransprüche definiert.
[0014] Der neue Klapprollstuhl unterscheidet sich durch mehrere Merkmale vom vorbekannten
Klapprollstuhl gemäss dem Stand der Technik, welche Merkmale in Kombination die erfindungsgemässe
Lösung der Aufgabe herbeiführen. Diese Merkmale sind erstens die räderachsenparallele
Zustellbarkeit mindestens eines der rechtwinklig zum Hauptquerträger liegenden Schenkels
des Hauptquerträgers, zweitens die sich nur längs je einer Kontaktfläche berührenden
Schenkel des Hauptquerträgers und drittens die längliche Ausbildung der quer zur Bewegung
des Arretierkörpers gerichteten Rastfläche, bei welcher der Arretierkörper an einer
beliebigen auflaufen kann. Die mit diesen drei Merkmalen erzielten Effekte werden
im folgenden ausführlich dargelegt.
[0015] Das erste erfindungsgemässe Merkmal des neuen Klapprollstuhls betrifft wie erwähnt
die räderachsenparallele Zustellbarkeit von mindestens einem der rechtwinklig zum
Haupquerträger verlaufenden Schenkels des Hauptquerträgers in Richtung der Längsmittelfläche
des Klapprollstuhls; durch eine solche Zustellung kann das Spiel der Scharniergelenke
zwischen den Seitenträgern und dem Hauptquerträger sowie zwischen den Schenkeln des
Hauptquerträgers aufgehoben werden. Dadurch erhöht man sowohl die Stabilität des Klapprollstuhls
in seiner Betriebsstellung wie auch seine leichte Klappbarkeit. Die Verbesserung der
Stabilität durch die Vermeidung des Spiels ist offensichtlich und bedarf keiner weiteren
Erläuterung; die Erleichterung der Klappbarkeit kommt dadurch zustande, dass das Spiel
der Scharnierachsen verhältnismässig grosszügig gewählt werden kann, eben weil die
Möglichkeit besteht, dieses Spiel in der Betriebsstellung durch die Zustellung der
Schenkel aufzuheben. Von Bedeutung ist auch, dass der Klapprollstuhl durch die Wahl
des Ausmasses der Zustellung zwischen einem minimalen und einem maximalen Wert beliebig
von 'weich' bis 'hart' eingestellt werden kann, wobei die Starrheit des geschlossenen
Rahmens beim 'weichen' Klapprollstuhl geringer ist als beim spielfreien und dadurch
'harten' Klapprollstuhl. Im Gegensatz zur montageseitigen Voreinstellung beim vorbekannten
KLapprollstuhl ist eine solche Einstellung beim erfindungsgemässen Rollstuhl in einfacher
Weise durch den Benützer selbst möglich, wodurch er in die Lage versetzt wird, seinen
Klapprollstuhl durch Aenderung der erwähnten Einstellung den jeweiligen Terrainverhältnissen
oder anderen Bedürfnissen anzupassen. Das Zustellen der Schenkel des Hauptquerträgers
ermöglicht es im weiteren, abnützungsbedingtes Spiel zu kompensieren.
[0016] Das zweite erfindungsgemässe Merkmal betrifft die Ausbildung und Anordnung der Schenkel
des Hauptquerträgers. Im Gegensatz zu den Schenkel des vorbekannten Klapprollstuhls
überlappen sich die Schenkel des Hauptquerträgers des erfindungsgemässen Klapprollstuhls
nur in einem mittigen Bereich, wo sie sich in Betriebsstellung bzw. im arretierten
Zustand längs nur einer Kontaktebene berühren und sind im rechten Winkel zum Hauptquerträger
angeordnet. Durch das Lösen der Arretiervorrichtung wird die gegenseitige Pressung
der Kontakflächen der sich überlappenden Bereiche der beiden Schenkel aufgehoben,
so dass sich infolge Abwesenheit von Reibungskräften die beiden Schenkel ohne Kraftaufwand
leicht gegeneinander verschwenken lassen. Es ist leicht einzusehen, dass diese Anordnung
die Klappbarkeit erleichtert; weniger offensichtlich ist, dass gleichzeitig die Stabilität
in der Betriebsstellung erhöht wird, was im folgenden zu erläutern ist. Beim vorbekannten
Rollstuhl sind, wie schon beschrieben, die Schenkel so ausgebildet, dass ihre gegenseitige
Berührung in zwei Kontaktebenen stattfinden sollte; eine solche doppelte Berührung
kann aber, wie weiter oben erläutert, nicht zustande kommen, so das die angestrebte
Stabilität nicht erreicht wird. Im Gegensatz dazu erzielt man mit der erfindungsgemässen
Ausbildung der Schenkel, die sich zwar in nur einer Kontaktebene berühren, aber durch
die Arretiervorrichtung tatsächlich spielfrei aneinandergepresst werden, eine hohe
Stabilität.
[0017] Das dritte erfindungsgemässe Merkmale betrifft die Ausbildung der Arretiervorrichtung
selbst. Erfindungsgemäss ist die Arretiervorrichtung so gestaltet, dass alle diesbezüglichen
Nachteile, die der vorbekannte Klapprollstuhl aufweist, vermieden werden. Die Rastfläche
ist länglich ausgebildet quer zur Bewegung des Arretierkörpers gerichtet, und der
Arretierkörper kann an einer beliebigen Stelle der Rastfläche auf diese auflaufen.
Etwa vorhandenes Spiel, das vorgesehen oder durch Abnützung entstanden ist, und das
die relative Lage der beiden Schenkel in deren Längsrichtung, d.h. quer zur Fahrtrichtung
des Klapprollstuhls, beeinflusst, erschwert also die Betätigung der Arretiervorrichtung
nicht. Dieser gewissermassen ortsunabhängigen Arretierung ist es zuzuschreiben, dass
die weiter oben beschriebenen vorteilhaften Möglichkeiten der Zustellung der Schenkel
voll auszunützt werden kann, insbesondere auch, um den Klapprollstuhl nach Bedarf
'hart' oder 'weich' zu machen, wobei ja die relative Lage der Schenkel verändert wird.
Ein weiterer Vorteil der neuen Arretiervorrichtung besteht darin, dass der als Arretiernase
ausgebildete Arretierkörper schwenkbar ausgebildet und zur Rastfläche bzw. von dieser
weg schwenkbar ist; eine solche Schwenkbewegung lässt sich viel einfacher ausführen
als die lineare Schiebe- oder Ziehbewegung, die zur Betätigung des Arretierbolzens
gemäss dem Stand der Technik notwendig ist. Eine Federvorrichtung spannt die Arretiernase,
bzw. die Hebelvorrichtung, an welchem die Arretiernase angeordnet ist, auf die Arretierstellung
zu. Ausserdem ist ein grosser Handgriff vorgesehen, der die Betätigung der Hebeleinrichtung
der Arretiernase erleichtert und daher ebenfalls zur einfacheren Durchführung des
Zusammen- und Auseinenaderklappens beiträgt. Schliesslich ist -im Gegensatz zum schwachen
Arretierbolzen des vorbekannten Klapprollstuhls, der eigentlich nur zur Positionierung
der Schenkel taugt - die Arretiervorrichtung des erfindungsgemässen Klapprollstuhls
massiv ausgebildet und sie ermöglicht es daher, die Schenkel so zusammenzupressen,
dass eine hohe Stabilität gewährleistet ist.
[0018] Zusätzlich ist noch die Ein-Handfaltbedienung vorgesehen, was einen weiteren erheblichen
Bedienungsvorteil ergibt.
[0019] Zusammenfassend kann also festgestellt werden, dass sich der erfindungsgemässe Klapprollstuhl
sowohl bezüglich seiner Stabilität im Gebrauch wie auch bezüglichkeit seiner komfortablen
Klappbarkeit vorteilhaft vom vorbekannten Klapprollstuhl unterscheidet. Die Vorteile,
die durch die quer zur Fahrrichtung vorgenommene Zustellung angestrebt werden, lassen
sich erzielen, wenn für einen der beiden Schenkel eine Zustellvorrichtung vorgesehen
wird. In Anbetracht der sehr kleinen Distanzen, über welche solche Zustellvorrichtungen
ihre Wirkung entfalten, sowie zur Erzeugung einer symmetrischen Zustellung ist es
aber vorteilhaft, für beide Schenkel Zustellvorrichtungen vorzusehen.
[0020] Die Zustellvorrichtungen können so ausgebildet sein, dass sie einen Zustellkörper
aufweisen, der quer zur Fahrtrichtung bzw. in Längsrichtung des Schenkels auf diesen
wirkt, indem er relativ zum Seitenträger, an welchem der Schenkel angelenkt ist, verschiebbar
ist.
[0021] Mit Vorteil erfolgt die Zustellbarkeit stufenlos, indem sich der Zustellkörper mittels
eines Zustellelementes über eine keil- oder schraubenlinienförmig verlaufenden Fläche
verschieben lässt.
[0022] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Zustellkörper in einem Durchbruch
eines plattenförmigen, in Fahrtrichtung angeordneten Ansatzes des Seitenträgers aufgenommen,
wobei seine dem Schenkel zugewandte Fläche an diesem anliegt. Der Durchbruch ist an
der Aussenseite bzw. der dem Schenkel abgewandten Seite von einer starr am Ansatz
befestigten Deckplatte verschlossen. Das Zustellelement in Form einer Schraube oder
einer Exzenterscheibe ist in dieser Deckplatte drehbar aufgenommen.
[0023] Der Rastbereich ist erfindungsgemäss an einer in Zustellrichtung verlaufenden Fläche
eines der Schenkel angeordnet, wobei als eigentliche Rastfläche der jeweils der Arretiernase
gegenüberliegende Abschnitt des Rastbereiches wirkt, auf welchen die Arretiernase
aufläuft. Da die Arretiernase gewissermassen ortsunabhängig immer eine passende Rastfläche
findet, auf die sie auflaufen kann, erübrigt es sich, eine Verstellmöglichkeit für
die Arretiervorrichtung vorzusehen, um diese dem Ausmass der Zustellung der Schenkel
oder der gewählten Einstellung der Schenkellänge, auf welche weiter unten eingegangen
wird, örtlich anzupassen. Ueblicherweise wird als Rastbereich eine zumeist ebene Aussenfläche
des Schenkels verwendet.
[0024] Die schwenkbare Arretiernase bzw. die Hebelvorrichtung, an welcher die Arretiernase
angeordnet ist, ist über eine Arretierachse an demjenigen Schenkel angelenkt, welcher
nicht mit dem Rastbereich versehen ist. Obwohl auch andere konstruktive Lösungen denkbar
sind, erhält man die beste Arretierungswirkung, wenn die Arretierachse parallel zum
Hauptquerträger und somit quer zur Fahrtrichtung angeordnet ist.
[0025] Die Arretiernase muss in ihrer Wirklage, wenn der Klapprollstuhl in Betriebsstellung
ist, an der Rastfläche fixiert werden. Dies geschieht am einfachsten dadurch, dass
die Hebelvorrichtung, welche die Arretiernase enthält, auf die Wirklage vorgespannt
ist, was in vorteilhafter Weise mit einer Federvorrichtung möglich ist. Die Hebelvorrichtung
kann in einer Weiterbildung der Erfindung als Einhandbedienung ausgebildet sein und
stellt dann eine weitere vorteilhafte Vereinfachung der Bedienung des Faltmechanismus
dar.
[0026] Es wurde schon erwähnt, dass die Länge des Hauptquerträgers einstellbar ist, wodurch
man die Breite des Klappollstuhls verändern kann, mit dem Zweck, diesen den Bedürfnissen
seiner Benützer anzupassen. Wenn sich auch zur Einsparung von Gewicht die beiden Schenkel
des Hauptquerträgers nicht über die gesamte Breite des Klapprollstuhls erstrecken,
so überlappen sie sich doch mit ihren im Bereich der Längsmittelebene des Klapprollstuhls
angeordneten Enden, wobei dieser Ueberlappungsbereich am grössten ist, wenn eine minimale
Breite gewünscht wird, und bei Einstellung grösserer Breiten abnimmt. Die Verstellung
der Breite erfolgt nicht stufenlos, da dazu eine aufwendige teleskopartig ausziehbare
Vorrichtung an mindestens einem der Querträger nötig wäre, und man auch mit anderen
Mitteln eine Verstellung in hinreichend kleinen Stufen bzw. Schritten bewirken kann,
wie es im folgenden beschrieben wird. Von den beiden Schenkeln, die über ein Scharniergelenk
miteinander verbunden sind, weist mindestens einer zur Aufnahme der Scharnierachse
nicht nur eine Bohrung sondern eine Vielzahl von achsparallelen Bohrungen auf. Diese
Bohrungen sind in gegenseitigem Abstand über einen zur Ueberlappung mit dem anderen
Schenkel vorgesehenen Bereich des Schenkels verteilt. Wahlweise wird eine der Bohrungen
mit der Bohrung des anderen Schenkels in fluchtende Anordnung gebracht und ein Bolzen
in die Scharnierachse eingeführt. Es liegt auf der Hand, dass man die Zahl der Einstellmöglichkeiten
erhöht, wenn auch der zweite Schenkel eine Vielzahl von Bohrungen, die nicht im gleichen
Abstand wie die Bohrungen im ersten Schenkel anzuordnen sind, aufweist.
[0027] Zur Feineinstellung des Spiels der Scharnierachse benützt man mit Vorteil eine Einrichtung
mit einer Stellmutter. Da diese infolge zahlreichen Klappvorgänge, welche das Scharniergelenk
erleidet, die Neigung hat, sich zu verstellen und sogar sich zu lösen, wird mit Vorteil
eine Sicherungseinrichtung vorgesehen, um die Stellmutter in ihrer Sollage zu fixieren.
Beispielsweise kann eine Stellmutter gewählt werden, die in bekannter Weise mit einem
zu ihr achsparallelen Gewindestift, der in eine der Konkavitäten der Stellmutter eingreift,
gesichert wird.
[0028] Bei den herkömmlichen Klapprollstühlen bewegen sich die Schenkel bzw. die entsprechenden
scherenähnlichen Bauteile beim Klappvorgang in einer vertikalen Ebene, das heisst,
sie führen Schwenkbewegungen um horizontale Schwenkachsen durch. Eine solche Konstruktion
der Schenkel bzw. der entsprechenden scherenartigen Bauteile ist auch beim erfindungsgemässen
Klapprollstuhl möglich; es hat sich aber als wesentlich günstiger erwiesen, die Schenkel
übereinander und im rechten Winkel zum Hauptquerträger anzuordnen, so dass sie sich
beim Klappvorgang in einer horizontalen Ebene bewegen, was gleichbedeutend damit ist,
dass sie sich um vertikale Schwenkachsen drehen. Der Vorteil der vertikal angeordneten
Achsen ist im wesentlichen darin zu sehen, dass sie in geringerem Masse Querkräften
und in der Folge davon Verbiegungen ausgesetzt sind, womit man ein Verklemmen bzw.
eine Behinderung der Schwenkbewegungen und damit des Klappvorganges verhindert. Damit
der Klapprohlstuhl möglichst standfest ist, ist es günstig, wenn sein Hauptquerträger,
der verhältnismässig viel zum Gewicht beiträgt möglichst tief, das heisst unter der
Sitzfläche angeordnet ist, wie es auch beim Klapprollstuhl gemäss der
DE-33 33 570 C2 der Fall ist; allerdings ist der Hauptquerträger dort unter dem rückwärtigenm Bereich
der Sitzfläche angeordnet, so dass sich die Schwerachse am Rand der Standfläche, die
durch die Linien, welche die Antriebsräder und die Laufräder verbinden, begrenzt wird.
Beim Klapprollstuhl nach der Erfindung ist die Standfestigkeit weiter erhöht, indem
der Hauptquerträger nach vorne verlegt wurde, so dass er sich - Fahrtrichtung gesehen
- etwa unterhalb der Mitte der Sitzfläche und somit mindestens annähernd unter der
Schwerachse befindet. Dadurch wird auch die Lenkbarkeit des neuen Klapprollstuhls
verbessert.
[0029] Die schon erwähnten und weitere Vorteile des erfindungsgemässen Klapprollstuhls werden
im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf die Zeichnungen
ausführlich beschrieben. Darin zeigt:
- Fig. 1
- einen Klapprollstuhl nach der Erfindung, von welchem einzelne Teile weggebrochen sind,
in vereinfachter -teilweise schematischer- Darstellung, in einem Schaubild;
- Fig. 2
- einen Teil eines in Längs- bzw. Fahrtrichtung angeordneten linken Seitenträgers des
in Fig. 1 dargestellten Klapprollstuhls, in einer seitlichen Ansicht, von aussen gesehen;
- Fig. 3
- den in Fig. 2 dargestellten Seitenträger, in einem vertikalen Längsschnitt;
- Fig. 4
- den in den Fig. 1 - 2 dargestellten Seitenträger, in einem Schnitt längs der Linie 4 - 4 der Fig. 3;
- Fig. 5
- die im Seitenträger der Fig. 2 - 4 angeordneten Teile der Zustellvorrichtung, nämlich den einen Ausschnitt aus dem Seitenträger,
den Zustellkörper und die Deckplatte sowie den linken Schenkel des Hauptquerträgers,
vereinfacht, in explodierter Darstellung, in einem Schaubild;
- Fig. 6
- den Hauptquerträger des in Fig. 1 dargestellten Klapprollstuhls, in einer seitlichen Ansicht, von hinten;
- Fig. 7
- den linken Schenkel des in Fig. 6 dargestellten Hauptquerträgers, in einer Ansicht von oben;
- Fig. 8
- den rechten Schenkel des in Fig. 6 dargestellten Hauptquerträgers, in einer Ansicht von unten;
- Fig. 9
- die Arretiervorrichtung zur gegenseitigen Arretierung der in den Fig. 7 - 8 dargestellten Schenkel des in Fig. 6 dargestellten Hauptquerträgers,in einem Schaubild mit nicht dargestellter Einhandbetätigungs-Vorrichtung;
und
- Fig. 10
- eine Einzelheit der gegenseitigen Befestigung der beiden Schenkel des Hauptquerträgers.
[0030] Es sei vorausgeschickt, dass der Klapprollstuhl in aufgeklapptem Zustand, also im
Betriebszustand, beschrieben wird, und dass Angaben wie 'oben', 'unten', 'links',
'rechts', 'vorne', 'hinten' sich stets auf einen auf horizontalem Untergrund stehenden
Klapprollstuhl, der in Fahrtrichtung gesehen wird, beziehen.
[0031] Der in
Fig. 1 dargestellte Klapprollstuhl, im weiteren kurz als Rollstuhl
10 bezeichnet, weist einen linken Seitenträger
12 und einen rechten Seitenträger
13 auf. Die beiden Seitenträger
12, 13 sind annähernd L-förmig und weisen je einen horizontalen Arm
12a, 13a und je einen schräg nach vorn und unten weisenden Arm
12b, 13b auf.
[0032] Der horizontale Arm
12a des linken Seitenträgers
12 weist in seinem hinteren Bereich einen vertikalen plattenartigen Ansatz auf, der
als Radträger
14 bezeichnet wird, und an welchem über einen Adapterplatte
16 ein Antriebsrad
18 befestigt ist; in symmetrischer Anordnung ist an einem Ansatz
15 des rechten Seitenträgers
13 über eine weitere Adapterplatte
17 ein Antriebsrad
19 befestigt.
[0033] Sowohl die Radträger
14, 15 wie auch die Adapterplatten
16, 17 weisen einen Vielzahl von Bohrungen auf. Dadurch erhält man zahlreiche Möglichkeiten,
um einerseits die die Adapterplatten
16, 17 an den Radträgern
14, 15 und anderseits die Antriebsräder
18, 19 an den Adapterplatten
16, 17 zu befestigen, so dass der Rollstuhl
10 mit seiner Geometrie an die Bedürfnisse verschiedener Benützer und gebenenfalls an
wechselnde Bedürfnisse eines bestimmten Benützers anpassbar ist.
[0034] Die Antriebsräder
18, 19 sind in herkömmlicher Weise über Steckachsen mit federbetätigten Fixierelementen
Steckachsen befestigt und lassen sich daher für einen Transport des Rollstuhls
10, beispielsweise und einem Auto, in einfacher Weise demontieren, worauf der restliche,
nunmehr bedeutend weniger sperrige Teil des Rollstuhls
10 viel einfacher angehoben und versorgt werden kann.
[0035] Am untersten Bereich der schrägen Arme
12b, 13b sind in üblicher Weise Laufräder
20, 21 befestigt, deren Durchmesser bedeutend geringer ist als der Durchmesser der Antriebsräder
18, 19.
[0036] An den horizontalen Armen
12a, 13a der Seitenträger
12, 13 ist ein eine Sitzfläche
22 bildender faltbarer Tuchzuschnitt angeordnet, auf welchem mit Hilfe eines Klettbandes
ein Sitzkissen
24 befestigt ist.
Seitlich der Sitzfläche
22 sind beidseitig, in vertikaler Anordnung, horizontale dünne Platten
26 als Kleiderschutz angeordnet.
[0037] Vom hinteren Bereich der horizontalen Arme
12a, 13a der Seitenträger
12, 13 erstrecken sich Streben
28, 29 annähernd vertikal nach oben, zwischen welchen ein weiterer Tuchzuschnitt, der eine
Rückenlehne
30 bildet und wie die Sitzfläche
22 mit einem nicht dargestellten Kissen gepolstert sein kann, angeordnet ist. Der Winkel,
welchen die vertikalen Streben
28, 29 mit den horizontalen Armen
12a, 13a der Seitenträger
12, 13 einschliessen, ist einstellbar, was wiederum zur Anpassung der Geometrie des Rollstuhls
10 an die jeweiligen Bedürfnisse dient.
[0038] Die Seitenträger
12, 13, welche in einer zur Fahrtrichtung parallelen Ebene angeordnet sind, werden durch
zwei Querträger, nämlich einen Nebenquerträger
32 und einen Hauptquerträger
34 verbunden, wodurch ein geschlossener, verhältnismässig starrer Rahmen gebildet wird.
Der Nebenquerträger
32 befindet sich in der Höhe der unteren Enden der schrägen Arme
12b, 13b der Seitenträer
12, 13 und ist in üblicher Weise mit einer Fussstütze
36 kombiniert, welche klappbar ausgebildet ist. Der Hauptquerträger
32 ist mittig unter der Sitzfläche
22 angeordnet, d.h. mindestens annähernd unterhalb der Schwerachse des mit einem Benützer
beladenen Rollstuhls
10; durch diese Anordnung erzielt man eine hohe Standfestigkeit und leichte Lenkbarkeit
des Rollstuhls
10.
[0039] Der Hauptquerträger
34 besteht gemäss den
Fig. 6 - 8 im wesentlichen aus zwei nahezu rechtwinklig angelenkten Schenkeln
38, 39. Der linke Schenkel
38 weist einen Lagerkörper
40 zur Aufnahme einer nicht dargestellten vertikalen Schwenkachse auf, über welche er
am linken Radträger
14 angelenkt und dadurch mittelbar am linken Seitenträger
12 befestigt ist; entsprechend weist der rechte Schenkel
39 einen Lagerkörper
41 zur Aufnahme einer ebenfalls nicht dargestellten Schwenkachse auf, über welche er
am rechten Radträger
15 angelenkt und dadurch mittelbar am rechten Seitenträger
13 befestigt ist. Die Querschnitte der sich unter der Sitzfläche
22 erstreckenden länglichen Teile der Schenkel
38, 39 sind im wesentlichen rechteckig, wobei zur Reduktion des Gewichtes und aud konstruktiven
Gründen verschiedene Ausnehmungen angeordnet sind. Mit ihren den Lagerkörpern
40, 41 gegenüberliegenden Enden überlappen sich die Schenkel
38, 39 im Bereich der Längsmittelfläche des Rollstuhls.
[0040] Der rechte Schenkel
39 liegt mit seiner unteren Fläche
39u der oberen Fläche
38o des linken Schenkels
38 auf, so dass die Flächen
38o, 39u die sich berührenden, ebenen und horizontalen Kontaktflächen der Schenkel
38, 39 bilden.
[0041] Die sich überlappenden Enden der Schenkel
38, 39 des Hauptquerträgers
34 sind in der Art eines Scharniergelenkes gelenkig miteinander verbunden und um eine
vertikale Scharnierachse
44 aus ihrer parallelen Lage, die sie im Betriebszustand des Rollstuhls
10 einnehmen, relativ zueinander in eine nicht dargestellte Ruhelage verschwenkbar,
die sie einnehmen, wenn der Rollstuhl
10 zusammengeklappt ist. Die Schenkel
38, 39 schliessen daher im Betriebszustand mit den Seitenträgern
12, 13 rechte Winkel ein, während sie im zusammengeklappten Zustand nahezu parallel zu den
Seitenträgern
12, 13 gerichtet sind.
[0042] Der Rollstuhl
10 ist zur Anpassung an wechselnde Bedürfnisse in seiner Breite verstellbar. Zu diesem
Zweck sind der Nebenquerträger
32 und der Hauptquerträger
34 so ausgebildet, dass ihre Länge wahlweise veränderbar ist, wobei zur Verstellung
des Nebenquerträgers
32 übliche und daher nicht weiter beschriebene konstruktive Massnahmen vorgesehen sind.
Die Verstellbarkeit des Hauptquerträgers
34 wird dadurch erreicht, dass der Ueberlappungsbereich der Schenkel
38, 39 verlängert oder verkürzt wird. Damit dies möglich wird, weisen die beiden Schenkel
38, 39 je mehrere, im vorliegenden Fall fünf, parallele Bohrungen
46a - 46e bzw.
47a - 47e auf. Je nach der gewünschten Breite des Rollstuhls
10 wird jeweils eine der Bohrungen
46a - 46e des Schenkels
38 fluchtend auf die geeignete der Bohrungen
47a - 47e des Schenkels
39 ausgerichtet und die Scharnierachse
44 in den gewählten koaxialen Bohrungen, im vorliegenden Fall
46b, 47b angeordnet. Die Befestigung der Scharnierachse
44 und die Einstellung ihres Spiels erfolgt über eine Schraubenvorrichtung, wobei zur
Feineinstellung des Spiels eine in
Fig. 10 abgebildete Stellmutter
48 verwendet wird. Die Stellmutter
48 ist so ausgebildet, dass sie mittel einer Sicherungsschraube
50 gesichert wird, welche sich in Abhängigkeit von der Stellung der Stellmutter
48 in eine von vier Bohrungen
52a - 52d, im vorliegenden Fall
52b oder
52c, einschrauben lässt. Mittels der Sicherungsschraube
50 verhindert man, dass sich die Stellmutter
48 verstellt oder löst, was sonst infolge der Relativdrehung der Schenkel
38, 39 bei Klappen des Rollstuhls
10 zu befürchten wäre.
[0043] Die beiden Schenkel
38, 38 des Hauptquerträgers
34 werden in der Betriebsstellung des Rollstuhls
10, wenn sie die in den
Fig. 6 - 8 dargestellte Lage einnehmen, aneinander arretiert. Zu diesem Zwecke ist eine Arretiervorrichtung
vorgesehen, bei welcher im arretierten Zustand ein Arretierkörper unter der Wirkung
eines Fixierungselementes an einer Rastfläche anliegt. Beim vorliegenden Rollstuhl
10 wird der Arretierkörper durch eine an einer Hebeleinrichtung
54 angeordnete Arretiernase
56 gebildet. Die Hebeleinrichtung
54 ist an einem Ansatz
58 des linken Schenkels
38 angelenkt und um eine horizontale Arretierachse
60 schwenkbar. Die mir der Arretiernase
56 im arretierten Zustand zusammenwirkende Rastfläche
62 wird durch einen der Arretiernase
56 gegenüberstehenden Abschnitt eines länglichen Rastbereiches
64 gebildet, der sich längs der hinteren vertikalen Seitenfläche
39h des rechten Schenkels
39 erstreckt. Die Rastfläche
62 und der Rastbereich
64 sind in
Fig. 9 mit gestrichelten Linien angedeutet, in Wirklichkeit aber nicht am Schenkel
39 erkennbar, es sei denn infolge einer gewissen leichten Abnützung durch häufige Betätigung
der Arretiervorrichtung. Die Arretiernase
56 ist mittels einer in
Fig. 9 dargestellten Federvorrichtung
68 auf die jeweilige Rastfläche
62 vorgespannt. Im montierten Zustand ist die Federvorrichtung
68 in einer Ausnehmung des linken Schenkels
38, der in
Fig. 9 nicht dargestellt ist, aufgenommen. Deutlich erkennbar in
Fig. 9 ist dagegen ein ergonomisch günstiger Handgriff
70, mit welchem die Arretiervorrichtung in einfacher Weise betätigbar ist. Dieser Handgriff
kann auch vorteilhafterweise -der Übersichtlichkeithalber nicht dargestellt- als sogenannte
Einhandbedienung der Faltvorrichtung ausgebildet sein.
[0044] Der Zweck der länglichen Ausbildung des Rastbereiches
64 besteht darin, der Arretiernase
56 an jeder Stelle, an welcher sie sich befinden kann, eine seitlich nicht abgegrenzte
Rastfläche
62 zur Verfügung zu stellen. Dadurch erleichtert man die beim Betriebsbereitmachen des
Rollstuhls
10 notwendige gegenseitige Arretierung der Schenkel
38, 39 in hohem Masse, wie es weiter oben schon ausführlich erklärt worden ist. Die soeben
beschriebene Anordnung ist vorgesehen, weil die Arretiernase
56 je nach der eingestellten Breite des Rollstuhls
10 und je nach der Zustellung der Schenkel
38, 39, auf welche später eingegangen wird, eine über eine gewisse Distanz längs der Breite
des Rollstuhls
10 veränderliche Lage einnehmen kann. Es wird noch darauf hingewiesen, dass die untere
Hintenkante des rechten Schenkels
39 eine Abschrägung
39s aufweist, welche mindestens annähernd die gleiche Neigung aufweist wie die nach vorne
und unten gerichtete Abschrägung
56s der Arretiernase
56. Damit erreicht man erstens, dass sich keine Passungsprobleme zwischen dem rechten
Schenkel
39 und dem Ansatz
58 des linken Schenkels
38 ergeben, und zweitens, dass beim Auseinanderklappen des Rollstuhls
10 die Arretiernase
56 mit ihrer Abschrägung
56s an der Abschrägung
39s des Schenkels
39 zur Anlage kommt, was die Verschwenkung der Hebelvorrichtung
54 im Uhrzeigersinn in
Fig. 9 erleichtert, welche zur gegenseitigen Arretierung der Schenkel
38, 39 durchgeführt werden muss.
[0045] Im folgenden wird die bereits erwähnte Zustellung der Schenkel
38, 39 parallel zur Räderdrehachse bzw. in Richtung auf die Längsmittelfläche des Rollstuhls
10 hin genauer beschrieben. Wie eingangs erwähnt, werden an den Rollstuhl
10 gegensätzliche Forderungen gestellt. Einerseits soll er in seiner Betriebsstellung
möglichst starr sein, so dass man eine möglichst spielfreie Verbindungen der verschiedenen
Bauteile anstrebt. Anderseits soll der Rollstuhl
10 ohne grossen Kraftaufwand klappbar sein, zu welchem Zweck in den nämlichen Verbindungen
verhältnismässig viel Spiel vorhanden sein muss. Dies betrifft insbesondere die gelenkigen
Verbindungen der Schenkel
38, 39 einerseits mit den Seitenträgern
12 bzw.
13 und anderseits das Scharniergelenk im Hauptquerträger
34, über welches dessen Schenkel
38, 39 verbunden sind. Zur Reduzierung des Spiels der Schwenkachsen ist nach der Erfindung
eine Zustellvorrichtung vorgesehen, mit welcher die Schenkel
38, 39 zur Längsmittelebene des Rollstuhl
10 aufeinander zugestellt werden können.
[0046] Im folgenden werden der konstruktive Aufbau und die Wirkungsweise der in den Fig.
2 - 5 dargestellten Zustellvorrichtung für die linke Seite des Rollstuhls
10 genauer beschrieben. Man erkennt einen im Radträger
14 angeordneten, annähernd rechteckigen Durchruch
72, der sich über zwei Stufen
72a, 72b zwischen der inneren Fläche
74 und der äusseren Fläche
76 des Radträgers
14 erstreckt. Der Durchbruch
72 ist mittels einer auf der Stufe
72a aufliegenden Deckplatte
78 verschlossen, welche mit nicht dargestellten Schrauben, für die vier Bohrungen
80 vorgesehen sind, starr mit dem Radträger
14 verbunden ist. Innerhalb der vertikalen Deckplatte
78 befindet sich im Durchbruch
72 eine auf der nächstfolgenden Stufe
72b aufliegende Platte
82 mit einem an ihr angeformten Zustellkörper
84. Die Platte
82 bzw. der Zustellkörper
84 wird durch eine Stellschraube
86, welche in der Deckplatte
78 eingeschraubt ist, beaufschlagt. Dadurch drückt der Zustellkörper
84 den an ihm anliegenden Lagerkörper
40 des linken Schenkels
38 nach rechts bzw. zum Schenkel
39 bzw. zur Mitte des Rollstuhl
10. Eine entsprechende Zustellvorrichtung ist auch im rechten Radträger
15 vorgesehen, mit dem Unterschied, dass dort die der Stellschraube
86 entsprechende Stellschraube sowie der dem Zustellkörper
84 entsprechende Zustellkörper im oberen Bereich des Durchbruches angeordnet sind, während
die Stellschraube
86 und der Zustellkörper
84 bei der dargestellten linken Zustellvorrichtung im unteren Bereich des Durchbruches
72 liegen. Der Grund für diese assymetrische Ausbildung der im übrigen symmetrischen
Zustellvorrichtungen besteht darin, dass die Stellschraube
84 der linken Zustellvorrichtung mit der Längsachse des linken Schenkels
38 des Hauptquerträgers
34 fluchten soll, damit die Zustellung in effizienter Weise erfolgt. Da der rechte Schenkel
39 des Hauptquerträgers
34 oberhalb des linken Schenkels
38 liegt, ist folgerichtig auch die rechte Zustellvorrichtung weiter oben angeordnet
als die linke Zustellvorrichtung, damit in jedem Fall die Zustellschraube mit der
Längsachse ihres Schenkels fluchtet. Dennoch können für die linke und die rechte Zustellvorrichtung
identische Durchbrüche, Deckplatten und Platten mit angeformtem Zustellkörper benützt
werden, wobei die in der linken Zustellvorrichtung oberen Kanten der Deckplatte und
der Platte mit dem Zustellkörper im rechten Zustellkörper unten angeordnet sind.
1. Klapprollstuhl (10) mit zwei Seitenträgern (12, 13), an welchen je ein Antriebsrad (18, 19) und je ein Laufrad (20, 21) befestigt sind, und welche durch einen horizontalen Hauptquerträger (34) und einen Nebenquerträger (32) starr verbunden sind, wobei der Hauptquerträger (34) durch zwei an den Seitenträgern (12, 13) angelenkte Schenkel (38, 39) gebildet ist, die über ein Scharniergelenk verbunden und mittels einer eine Rastfläche
(62) und einen Arretierkörper (56) aufweisenden Arretiervorrichtung gegenseitig arretierbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens einer der sich mit je einer Kontaktfläche (38o, 39u) berührenden Schenkel (38, 39) mittels einer Zustellvorrichtung parallel zur Drehachse der Antriebsräder (18, 19) zustellbar ist, und dass der eine der Schenkel (38) den als schwenkbare Arretiernase (56) ausgebildeten Arretierkörper aufweist, während der andere Schenkel (39) einen in Zustellrichtung verlaufenden länglichen Rastbereich (64) aufweist, von welchem Rastbereich (64) ein der Arretiernase gegenüberliegender Abschnitt die Rastfläche (62) bildet.
2. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Schenkel (38, 39) im wesentlichen rechtwinklig zum Hauptquerträger (34) angeordnet sind.
3. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der andere der Schenkel (38, 39) ebenfalls eine Zustellvorrichtung besitzt.
4. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zustellvorrichtung einen auf den Schenkel (38, 39) wirkenden Zustellkörper (84) aufweist, welcher relativ zum Seitenträger (12, 13) verschiebbar ist.
5. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zustellkörper (84) mittels eines keil- oder schraubenlinienförmigen Zustellelementes (86) stufenlos verschiebbar ist.
6. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zustellkörper (84) in einem Durchbruch (72) eines Ansatzes (14, 15) des Seitenträgers (12, 13) aufgenommen ist, welcher Durchbruch (72) von einer am Ansatz (14, 15) starr befestigten Deckplatte (78) überdeckt ist, in der das Zustellelement (86) aufgenommen ist.
7. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rastbereich (64) eine parallel zur Drehachse der Antriebsräder (18, 19) gerichtete, vorzugsweise ebene Aussenfläche (39v) eines der Schenkel (39) ist.
8. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arretiernase (56) an einer in einem der Schenkel (38) angeordneten und in Längsrichtung des Schenkels (39) verlaufenden Arretierachse (60) angelenkt ist.
9. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arretiernase (56) auf die Rastfläche (62) vorgespannt ist.
10. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens einer der Schenkel (38) mehrere in gegenseitigem Abstand über seine Länge verteilte Bohrungen (46a - 46e) besitzt, von welchen wahlweise eine Bohrung (46c) fluchtend auf eine Bohrung (47c) des anderen Schenkels (39) ausrichtbar ist, um die Länge des Hauptquerträgers (34) einzustellen.
11. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Feineinstellung des Spiels der Scharnierachse (44) im die Schenkel (38, 39) verbindenden Scharniergelenk eine Stellmutter (48) angeordnet ist, welche mittels einer Sicherungsvorrichtung (50) in ihrer Solllage sicherbar ist.
12. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkachsen, um welche die Schenkel (38, 39) des Hauptquerträgers (34) schwenkbar sind, vertikal gerichtet sind.
13. Klapprollstuhl (19) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hauptquerträger (34) mittlere Bereiche von horizontalen Armen (12a, 13a) der Längsträger (12, 13) verbindet, damit der Hauptquerträger unterhalb der Schwerachse des beladenen Klapprollstuhls
(10) angeordnet ist.
14. Klapprollstuhl (10) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Schenkel (38, 39) durch eine einhandbetätigbare Arretiervorrichtung fixierbar sind.