[0001] Die Erfindung betrifft ein Teleskopiersystem der durch den Oberbegriff des Patentanspruchs
1 definierten Gattung.
[0002] Solche Teleskopiersysteme kommen unter anderem in Zusammenhang mit Kranwagen zur
Anwendung, mit denen bei großerer Ausfahrlänge des mehrschüssigen Auslegers große
Lasten überhoben werden. Die gewünschte Ausfahrlänge wird durch Teleskopieren der
Auslegerschüsse herbeigeführt, wobei die Schüsse in Abfolge durch den Bestandteil
des Hubsystems bildenden einstufigen Hubzylinder ausgefahren und dann auch wieder
eingefahren werden. Die jeweilige Lage der Schüsse zueinander wird durch die Wandungen
aneinander angrenzender Schüsse durchsetzende Verriegelungsbolzen fixiert, von denen
zum Überheben eines Schusses der Steckbolzen gezogen werden muß, über den der zu überhebende
Schuß mit dem angrenzenden Schuß zusammengefaßt ist. Vorausgehen muß dem Ziehen des
Verriegelungsbolzens das Setzen der Bestandteil des Hubzylinders bildenden Mitnehmerbolzen
am zu überhebenden Schuß, die nach dem Überheben ihrerseits erst wieder vom überhobenem
Schuß gelöst werden dürfen, wenn der den überhobenen Schuß mit dem angrenzenden Schuß
zusammenfassende Verriegelungsbolzen wieder gesetzt ist. Die Vorgabe, Lösen des Verriegelungsbolzens
erst nach dem Setzen des Mitnehmerbolzens und Lösen des Mitnehmerbolzens erst nach
dem Setzen des Verriegelungsbolzens, ist unter allen Umständen einzuhalten. Nach dem
Stand der Technik werden die Verriegelungsbolzen von außen gesetzt, die Mitnehmerbolzen
zwangsläufig von innen, und zwar im einen wie im andern Fall fluidbetätigt, wobei
die Abfolge des Setzens bzw. Ziehens der Bolzens über eine dementsprechende Folgeschaltung
vorgegegben wird. Das Ziehen und Setzen der Verriegelungsbolzen von außer her ist
mit dem Nachteil verbunden, daß dafür am Umfang des Hubsystems Schleppleitungen gezogen
werden müssen, die dem Verschleiß unterliegen und dem Risiko der Beschädigung ausgesetzt
sind. Eine allein auf hydraulischer oder pneumatischer Basis geregelte Abfolge der
Zieh- und Setzvorgänge der Verriegelungsbolzen und der Mitnehmerbolzen bietet keine
absolute Sicherheit dafür, daß immer eines der Elemente gesetzt ist, wenn das andere
gelöst ist.
[0003] Ausgehend vom Stand der Technik liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
solches Hubsystem dahingehend auszugestalten, daß auf Schleppleitungen verzichtet
werden kann und die Abfolge des Ziehens und Setzens der Verriegelungsbolzen und der
Mitnehmer dergestalt sichergestellt wird, daß sich entweder der Verriegelungsbolzen
oder die Mitnehmer unter allen Umständen in Wirkeingriff befinden.
[0004] Die Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Hubsystem gelöst, bei dem aus dem Schußensemble
in Richtung auf den Hubzylinder vorspringende in übereinstimmendem Abstand davon endende
Verriegelungsbolzen vorgesehen sind, an denen ein von einer Klaue hinterfangbarer
Kopf ausgebildet ist und am Hubelement des Hubzylinders eine in Wirkeingriff mit dem
Kopf des jeweiligen Verriegelungsbolzens bringbare, am Hubelement in der Flucht des
Verriegelungsbolzens unter Druckmitteleinwirkung verlagerbare Klaue gelagert ist,
die mechanisch mit den am Hubelement des Hubzylinders anstellbar gelagerten Mitnehmern
in einer Weise zusammengefaßt ist, daß ein Lösen des jeweiligen, zwei angrenzende
Schüsse zusammenfassenden Verriegelungsbolzens erst möglich wird, wenn die Mitnehmerbolzen
gesetzt sind und die Mitnehmerbolzen erst außer Eingriff bringbar sind, wenn der gelöste
Verriegelungsbolzen nach vollzogenem Hub wieder gesetzt ist.
[0005] Am Hubelement gelagerte, mit dem zu überhebenden Schuß in Wirkeingriff bringbare
Mitnehmer sind beispielsweise der EP-A-0 476 225 zu entnehmen. Aus der EP-A-0 661
234 sind auch schon von innen zu setzende Schuß-Verriegelungsbolzen zu entnehmen,
die mit einer dem Hubelement zugeordneten Entriegelungsklaue gezogen werden. Eine
allein eine absolute Sicherheit für eine geregelte Abfolge der Zieh- und Setzvorgänge
der Verriegelungsbolzen und der Mitnehmer bietetende, mechanische Zusammenfassung
des Mitnehmermechanismus mit dem Entriegelungsmechanismus dergestalt, daß ein Lösen
des jeweiligen, zwei angrenzende Schüsse zusammenfassenden Verriegelungsbolzens erst
möglich wird, wenn die Mitnehmer gesetzt sind und die Mitnehmer erst außer Eingriff
bringbar sind, wenn der gelöste Verriegelungsbolzen nach vollzogenem Hub wieder gesetzt
ist, ist nach dem Stand der Technik jedoch noch nicht vorgesehen.
[0006] Konstruktive und schaltungstechnische Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen 2 bis 11. Aus der umgekehrten Einbaulage des Hubzylinders
resultiert ein geringerer Überbrückungsbereich zwischen dem Hubelement und den teleskopierbaren
Schüssen. Die Funktionsweise des neuen Teleskopiersystems ergibt sich aus der Zeichnungsbeschreibung.
[0007] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen weitergehend
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung des neuen Hubsystems,
- Figur 2
- den Bestandteil des Hubsystems bildenden Hubzylinder im Längsschnitt,
- Figur 3
- einen Schnitt nach Linie III - III in Figur 2,
- Figur 4
- eine der Figur 3 entsprechende Darstellung eines abgewandelten Entriegelungsklauentriebs,
- Figur 5
- einen Schnitt nach Linie V - V in Figur 4,
- Figur 6
- die erfindungsgemäße Mitnehmer- und Entriegelungskombination in größerem Maßstab,
Entriegelungsklaue und Mitnehmerbolzen außer Eingriff,
- Figur 7
- einen Schnitt nach Linie VII - VII in Figur 6,
- Figur 8
- die Mitnehmer- und Entriegelungskombination nach Figur 6, die Entriegelungsklaue in
Funktionsstellung, die Mitnehmerbolzen in Eingriff,
- Figur 9
- einen Schnitt nach Linie IX - IX in Figur 8,
- Figur 10
- einen Bestandteil des Hubsystems bildenden Hubzylinder mit einer abgewandelten Mitnehmer-Entriegelungs-Kombination,
teilweise geschnitten,
- Figur 11
- ein Schnitt nach Linie XI-XI in Figur 10,
- Figur 12
- ein Schnitt nach Linie XII-XII in Figur 10,
- Figur 13
- den Hubzylinder in Figur 10 in Seitenansicht, den Verriegelungsbereich aufgebrochen,
- Figur 14
- eine der Figur 10 entsprechende Darstellung eines Hubzylinders mit einer abgewandelten
Druckmittelführung.
[0008] Das neue Hubsystem besteht im dargestellten Fall aus drei Schüssen 21, 22 und 23,
von denen die Schüsse 22 und 23 gegenüber dem auf einer Basis 11 aufsitzenden Grundschuß
21 teleskopierbar sind. Bewirkt wird das Teleskopieren, also das Ausund das Einfahren,
der Schüsse 22 und 23 durch den von den Schüssen 21, 22, 23 umgebenen einstufigen
Hubzylinder 31, der den Schüssen 21, 22, 23 im dargestellten Fall in umgekehrter Einbaulage,
also mit seiner Kolbenstange 312 auf der Basis 11 aufsitzend zugeordnet ist, sodaß
der Zylinder 311, mit dem darin ausgebildeten Kolbendruckraum das Hubelement bildet,
dem nach einander gegenüberliegenden Seiten orientierte - in Figur 1 nach beiden Seiten
aus der Zeichnungsebene vorspringende - anstellbare Mitnehmerbolzen 411, 411' zugeordnet
sind, die durch Anstellung in Wirkeingriff mit dem jeweils zu verlagernden Schuß,
im dargestellten Fall dem Schuß 23 aus dem Schußensemble 21, 22, 23, das Ausfahren
bzw. Einfahren des Schusses ermöglichen, wobei es zunächst allerdings der Aufhebung
der Verriegelung durch Ziehen des jeweiligen Verriegelungsbolzens 61 bzw. 61' zwischen
dem zu verlagernden Schuß und dem Schuß, gegenüber dem er zur Verlagerung kommt, erfolgen
muß, im dargestellten Fall der Aufhebung der Verriegelung zwischen dem zweiten Schuß
22 und dem dritten Schuß 23 durch Ziehen des Bolzens 61'.
[0009] Eine mechanische Zusammenfassung der Entriegelungsklaue mit den Mitnehmerbolzen dergestalt,
daß eine Aktivierung der Entriegelungsklaue erst möglich wird, wenn die Verriegelungsbolzen
gesetzt sind und die Mitnehmerbolzen nach Abschluß eines Hubs erst wieder gelöst werden
können, wenn der entsprechende Verriegelungsbolzen erneut gesetzt ist, ergibt sich
aus den Figuren 6 bis 9. Danach sind in einem am Hubelement 311 angesetzten Block
311' einerseits nach zwei gegenüber liegenden Seiten des Hubelements 311 orientierte,
unter der Einwirkung von Druckmittel gegen Federdruck außer Eingriff bringbare Mitnehmerbolzen
411, 411' gelagert und andererseits die nach einer Seite über den Hubblock 311' vorspringende
gegen Federdruck unter Druckmitteldruck in ihre Entriegelungsstellung überführbare
Entriegelungsklaue 712 in einer zur Orientierung der Mitnehmerbolzen 411, 411' querenden
Orientierung.
[0010] Die Mitnehmerbolzen 411, 411' gehen von Kolben 41, 41' aus, die unter Einwirkung
einer auf ihre Rückseite einwirkenden Druckfeder 412 die aus Figur 8 entnehmbare Lage
einnehmen, in der sich die Mitnehmerbolzen in Eingriffsstellung befinden. Unter der
Einwirkung von Druckmittel sind die Kolben 41, 41' gegen die Wirkung der Druckfeder
412 im Sinne des Pfeiles A in Figur 8 in die aus Figur 6 entnehmbare Lage überführbar,
in der sich die Mitnehmerbolzen 411, 411' außer Eingriff befinden. Die Entriegelungsklaue
712 ist an den freien Stirnseiten von nach der selben Seite orientierten, von Kolben
71, 71' ausgehenden Bolzen z. B. 711 ausgebildet. Auf die Rückseite der Kolben 71,
71' wirkt wiederum eine Druckfeder 713 ein, gegen die die Kolben 71, 71' unter der
Einwirkung von Druckmittel im Sinne des Pfeiles B in Figur 7 aus der in Figur 7 dargestellten
Lage in die in Figur 9 dargestellte Lage überführbar sind. In dieser Situation ist
der Verriegelungsbolzen 61 bzw. 61' bei durch geringfügiges Überheben des Hubelements
311 im Sinne des Pfeiles C in Figur 1 von der Entriegelungsklaue 712 gefaßtem Kopf
611 des Verriegelungsbolzens gezogen. Zwischen den Aufnahmen für die Kolben 41, 41'
und 71, 71' erstrecken sich Bohrungen 81, 81', in denen sich Sperrstifte 82, 82' einer
Länge führen, die der Bohrungslänge zuzüglich einer Kerbentiefe von einerseits in
den Kolben 41, 41' und andererseits in den Kolben 71, 71' ausgebildeten Kerben 413
bzw. 714 entspricht. Bei entsprechend ausgebildeten Kerben 413 und 714 sind die Stirnseiten
der Sperrstifte 82/82' keilförmig ausgebildet.
[0011] Dank dieser Sperre 413, 82/82', 714 kann die Entriegelungsklaue 712 nur aktiviert
werden, wenn vorweg die Mitnehmerbolzen 411, 411' in Eingriff überführt worden sind
(Figur 8), da sich erst dann die sich bis dahin am Umfang der Kolben 41, 41' abstützenden,
in die Kolben 71, 71' eingerasteten Spertstifte 82, 82' nunmehr in die Nut 413 in
den Kolben 41, 41' einrastend aus der Kerbe 714 im Kolben 71 zu lösen vermögen, so
den Entriegelungshub (Pfeil B in Figur 7) der Kolben 71, 71' ermöglichend. In entsprechender
Weise wird das Lösen der Mitnehmerbolzen 411, 411' nach vollzogenem Teleskopierhub
(Doppelfpeil C' in Figur 1) erst möglich, wenn bei entsprechendem Funktionsablauf
die Entriegelungsklaue (712) aus ihrer Entriegelungstellung (Figur 9) wieder in ihre
Ausgangslage (Figur 7) überführt wurde. Damit ist auf mechanischem Wege sichergestellt,
daß die Schüsse 21, 22, 23 des Teleskopiersystems entweder durch die Vetriegelungsbolzen
61, 61' in ihrer Lage zueinander fixiert sind oder aber der jeweilige Schuß bei gezogenem
Vertiegelungsbolzen 61 bzw. 61' durch die Mitnehmerbolzen 411, 411' des Hubelementes
311 gehalten wird.
[0012] In Figur 3 ist die fluidbetätigte Entriegelungsklaue 712 in Entriegelungsstellung
dargestellt. In den Figuren 3 und 4 ist als Alternative für den Entriegelungstrieb
ein Zahnstangentrieb angedeutet. Aus Figur 5 ist im übrigen dann auch die Ausbildung
der Entriegelungsklaue 712' zu entnehmen, mit der der Kopf 611 des zu ziehenden Vertiegelungsbolzens,
z.B. 61, erfaßt wird.
[0013] In Figur 2 ist eine für die Fluidbetätigung sowohl der Entriegelungsklaue als auch
der Mitnehmerbolzen geeignete Schaltung einschließlich einer Notschaltung zu entnehmen.
Bei der Hauptschaltung 101 handelt es sich um ein 5/3-Wegeventil, mit dem die mit
Druckmittel beaufschlagbaren Kolbenräume der Entriegelungskolben einerseits und der
Mitnehmerkolben andererseits angesteuert werden. Die Notschaltung besteht aus einem
3/2-Wegeventil 102 und einem vorgelagerten Wechselventil 103.
[0014] Eine andere Art und Weise der mechanischen Verknüpfung des Entriegelungselementes
mit den Mitnehmern dergestalt, daß eine Aktivierung des Entriegelungselements erst
möglich wird, wenn die Mitnehmer gesetzt sind und die Mitnehmer nach Abschluß eines
Hubs erst wieder gelöst werden können, wenn der Vetriegelungsbolzen erneut gesetzt
ist, ergibt sich aus den Figuren 10 - 13, insbesondere aus den Figuren 11 und 12,
bei deren Beschreibung für Bauteile, die mit Bauteilen für die Lösung nach den Figuren
1 - 9 übereinstimmen, gleiche Bezugsziffern verwendet werden. Danach sind in einem
am dem Zylinder 311 des einstufigen Hubzylinders 31 angesetzten Block 311' einerseits
nach zwei gegenüberliegenden Seiten des Hubelements 311 orientierte, unter der Einwirkung
von Druckmittel gegen Federdruck (53) in Eingriff mit dem jeweils zu verlagernden
Schuß 22 bzw. 23 des Hubsystems 21, 22, 23 bringbare Mitnehmer 51, 51' gelagert und
andererseits die unter einem rechten Winkel dazu aus dem Block 311' vorspringende,
unter Druckmitteldruck gegen Federdruck (713) in ihre Entriegelungsstellung überführbare
Entriegelungsklaue 712 in einer zur Orientierung der Mitnehmer 51, 51' querenen Orientierung,
wobei beide Ensembles im Block 311' in zwei in achsialer Richtung des Hubelements
311 zueinander versetzten horizontalen Ebenen in den Block 311' eingelagert sind,
wie das aus den Schnitten XI-XI und XII-XII in Figur 10 zu entnehmen ist. Jeweils
die linke Hälfte der Darstellungen in den Figuren 11 und 12 gibt die Situation wieder,
in der sich die Mitnehmer 51, 51' in Wirkeingriff mit dem zu verlagernden Schuß bei
entriegelter Schußverriegelung befinden, die rechte Hälfte der Darstellungen die Situation,
in der sich die Entriegelungsklaue 712 außer Wirkeingriff mit dem die angrenzenden
Schüsse vertiegelnden Bolzen 61 bzw. 61' (Figur 1) befindet.
[0015] Bei den Mitnehmern 51, 51' handelt es sich um auf beiden Seiten des am Zylinder 311
des Hubzylinders 31 angesetzten Blocks 311' in den Block 311' eingelagerte Klauen,
die unter der Einwirkung von am Block 311' angesetzten mit Druckmittel beaufschlagbaren
Kolben 91, 91' auf an den Klauen 51, 51' ausgebildete Anschläge 512, 512' um eine
vertikale Achse 52 bzw. 52' im Sinne der Pfeile D gegenläufig aus der in der linken
Hälfte in Figur 11 dargestellten Mitnahme-Position in die in der rechten Hälfte der
Figur 3 überführbare Standby-Position gegen den Druck der Anstellfeder 53 verschwenken.
Aus der in der rechten Hälfte der Figur 11 dargestellten Standby-Position verschwenken
die Klauen 51, 51' in die in der linken Hälfte der Figur 3 dargestellte Mitnahmeposition
unter der Einwirkung der sich zwischen den Klauen 51, 51' erstreckenden Feder 53 zurück,
sobald die das Verschwenken der Mitnahmeklauen 51, 51' in die Standby-Position bewirkende
äußere Kraft über das an den Anstellkolben 91, 91' anstehende Druckmittel wieder in
Fortfall kommt. Die dann aus dem Block 311' vorspringenden Klauennasen 511, 511' greifen
in dieser Position in die dafür vorgesehene Aufnahmen im zu verlagernden Schuß 22
bzw. 23 ein. Die Entriegelungsklaue 712 ist an den freien Enden von nach derselben
Seite orientierten von Druckfedern 713 hinterfangenen, sich in Bohrungen im Block
311' führenden Bolzen 711, 711' ausgebildet. Über auf seitlich über die Klaue 712
vorspringende Überstände 714, 714' einwirkende, im Block 311' eingelagerte, mit Druckmittel
beaufschlagbare Kolben 96, 96' ist die Klaue 712 aus der Standby-Position (rechte
Hälfte der Figur 12) in die Entriegelungsstellung (linke Hälfte der Figur 12) unter
Mitnahme des von ihr angefahren hinterfangenen Bolzenkopfes 611 des Vertiegelungsbolzens
61 bzw. 61', (Figur 1) die Schußvetriegelung aufbebend im Sinne des Pfeiles B in Figur
12 verlagerbar, aus der die Klaue 712 unter Einwirkung der Rückstellfedern 713 in
die Standby-Position zurückverfährt, sobald die das Entriegeln bewirkende äußere Kraft
der über an den Anstellkolben 96, 96' für die Entriegelungsklaue 712 anstehende Druckmittel
wieder in Fortfall kommt.
[0016] Die wechselseitige Betätigungssperre für die Mitnehmer 51, 51' und die Entriegelungsklaue
712 ist hierbei wie im folgenden beschrieben ausgestaltet. Die Entriegelungsklaue
712 ist dafür mit weiteren seitlichen Überständen 716, 716' versehen, in denen sich
als Langlöcher ausgebildete Durchgänge 717 befinden. An den Mitnehmern 51, 51' befinden
sich am von den Klauennasen 511, 511' abgekehrten Ende, also am in Richtung auf die
Entriegelungsklaue 712 orientierten Ende in Richtung auf die Klauenebene vorspringende
Ansätze 513, von denen in Richtung auf die Entriegelungsklaue 712 orientierte Zapfen
514 ausgehen, die die Überstände 716, 716' an der Entriegelungsklaue 712 bei in Standby-Position
der Entriegelungsklaue 712 und in Standby-Position der Mitnehmer 51, 51' unterfangen
und die Entriegelungsklaue 712 so in ihrer Standby-Position blockieren (rechte Hälfte
der Figur 11) und nach Überführung der Mitnahmeklauen 51, 51' aus der Standby-Position
in die Mitnahme-Position (linke Hälfte der Figur 11) auf die Durchgänge 717 in den
Überständen 716, 716' der Entriegelungsklaue 712 orientiert den Entriegelungshub der
Entriegelungsklaue 712 zulassen, wobei sie die Durchgänge 717 in den Überständen 716,
716' der Entriegelungsklaue 712 durchsetzen. Die in Entriegelungsposition befindliche
Entriegelungsklaue 712 blockiert auf diese Weise die Mitnehmerklauen 51, 51' in ihrer
Mitnahme-Position über die in den Durchgängen 717 in den Überständen 716, 716' der
Entriegelungsklaue 712 befindlichen, Bestandteil der Mitnehmer 51, 51' bildende Zapfen
514. Die Entriegelungsklaue 712 kann aus ihrer Standby-Position somit erst in die
Entriegelungsstellung überführt werden, wenn die Mitnehmer 51, 51' unter Entsperrung
der Entriegelungsklaue 712 in Eingriff mit dem jeweils zu überhebenden Schuß des Hubsystems
überführt sind, umgekehrt lassen sich die Mitnehmer 51, 51' aus ihrer Mitnahme-Position
erst entfernen, wenn die Entriegelungsklaue 712 in ihre Standby-Position zurücküberführt
und der von der Entriegelungsklaue 712 gezogene Verriegelungsbolzen 61 bzw. 61' wieder
gesetzt ist.
[0017] Die aus Figur 11 entnehmbare Orientierung der Bestandteil der Mitnehmer 51, 51' bildenden
Blockierungszapfen 514, ergibt in Blockierungslage der Blockierungszapfen eine Über-Totpunktlage
aus der die Mitnehmer 51, 51' nur unter Einwirkung der Betätigungskolben 91, 91' auf
die an den Mitnehmern 51, 51' ausgebildeten Anschlägen 512, 512' heraus verlagerbar
sind.
[0018] Bei der Ausgestaltung des Hubsystems nach Figur 10 sind die Steuerungen bzw. Ventile
für die jeweils erforderliche Beaufschlagung der Betätigungskolben für die Mitnehmer
51, 51' einerseits und für das Entriegelungselement 711, 711', 712 andererseits in
den Block 311', in dem die Mitnehmer 51, 51' und das Entriegelungselement 711, 711',
712 zusammengefaßt sind, integriert, sie sind in diesem Fall beispielsweise dann auch
durch elektrische Impulse betätigbar, womit sich Druckmitteldurchführungen durch den
Hubzylinder erübrigen. Aus Figur 14 ist ein entsprechendes Hubsystem zu entnehmen,
bei dem das mit 106 bezeichnete Steuerorgan für die Betätigungsorgane der Mitnehmer
51, 51' und des Entriegelungselements 711, 711', 712 zusammen mit der Steuereinrichtung
107 für den Hubzylinder 31, etwa in einem. Steuerstand, zusammengefaßt sind. Figur
14 ist dann auch eine noch mögliche Druckmittelführung zu entnehmen.
1. Teleskopiersystem, bestehend aus einem Grundschuß und mindestens zwei gegenüber dem
Grundschuß teleskopierbaren Schüssen mit einer Fixierung der Schüsse in ihrer jeweiligen
Lage zueinander durch die Wandungen angrenzender Schüsse durchsetzende, lösbare Steckbolzen
(Verriegelungsbolzen) und aus einem von den Schüssen eingegrenzten, vorzugsweise einstufigen,
beidseitig mit Druckmittel beaufschlagbaren Hubzylinder mit in Wirkeingriff mit dem
jeweils zu verlagernden Schuß bringbaren Mitnehmern am Hubelement, dadurch gekennzeichnet,
daß an den aus dem Schußensemble (21, 22, 23) in Richtung auf den Hubzylinder (31)
vorspringenden, in übereinstimmendem Abstand davon endenden Verriegelungsbolzen (61,
61') ein von einer Klaue hinterfangbarer Kopf (611) ausgebildet ist und am Hubelement
des Hubzylinders (31) eine in Wirkeingriff mit dem Kopf (611) des jeweiligen Verriegelungsbolzens
(61, 61') bringbare, am Hubelement in der Flucht des Verriegelungsbolzens (61, 61')
unter Druckmitteleinwirkung verlagerbare Klaue (611) gelagert ist, die mechanisch
mit den am Hubelement des Hubzylinders (31) anstellbar gelagerten Mitnehmern (41/411,
41'/411' bzw. 51/511, 51'/511') in einer Weise zusammengefaßt ist, das ein Lösen des
jeweiligen, zwei angrenzende Schüsse zusammenfassenden Verriegelungsbolzens (61 bzw.
61') erst möglich wird, wenn die Mitnehmer gesetzt sind und die Mitnehmer erst außer
Eingriff bringbar sind, wenn der gelöste Verriegelungsbolzen (61 bzw. 61') nach vollzogenem
Hub wieder gesetzt ist.
2. Teleskopiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die nach gegenüberliegenden
Seiten vorspringenden Mitnehmerbolzen (411, 411') als auch die nach einer quer zur
Orientierung der Mitnehmerbolzen (411, 411') verlaufenden Seite vorspringenden Bolzen
(711), an deren Stirnseite die Entriegelungsklaue (712) ausgebildet ist, Bestandteile
von unter Federdruck ausfahrenden, durch Druckmittelbeaufschlagung gegen Federdruck
(412, 713) einfahrbaren Kolben (41, 41' bzw. 71) sind, wobei die Kolbenbohrungen für
die Mitnehmerkolben (41, 41') und die Kolbenbohrungen für die Entriegelungskolben
(71) durch jeweils eine Querbohrung (81, 81') verbunden sind, in der sich ein Sperrstift
(82 bzw. 82') einer Länge führt, die dem Abstand der die Kolben (41, 41', 71) aufnehmenden
Bohrungen voneinander zuzüglich einer Kerbentiefe von in den Kolben (41, 41', 71)
ausgebildeten, einerseits die Nichteingriffsstellung der Entriegelungskolben (71)
und andererseits die Eingriffsstellung der Mitnehmerkolben (41, 41') definierenden
Kerben (413, 714) entspricht.
3. Teleskopiersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten der
Sperrstifte (82, 82') bei entsprechender Ausbildung der Kerben (413, 714) in den Kolbenbohrungen
(41, 41', 71) keilförmig ausgebildet sind.
4. Abwandlung des Teleskopiersystems nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trieb für die Entriegelungsklaue ein von einem Hydromotor beaufschlagter Zahnstangentrieb
ist.
5. Teleskopiersystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine unmittelbare wechselseitige
Blockierbarkeit der in einem am Hubelement angesetztem Block (311') zusammengefaßten
Mitnehmer einerseits und des Entriegelungselementes mit der Entriegelungsklaue andererseits,
einerseits in Standby-Position der Elemente und andererseits in Funktionsstellung
der Elemente.
6. Teleskopiersystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer um eine
vertikale Achse (52, 52') aus dem am Hubelement angesetzten Block (311') seitlich
gegenläufig zueinander gegen die Wirkung einer Rückstellfeder (53) heraus verschwenkbare
Klauen (51, 51') sind, die über am von der Klauennase (511, 511') abgekehrten Ende
auf sie einwirkende, mit Druckmittel beaufschlagbare Kolben (91, 91') betätigbar sind,
und das Entriegelungselement (711, 711', 712) in dazu beabstandeter, horizontaler
Ebene in den Block (311') unter der Einwirkung von mit Druckmittel beaufschlagbaren
Kolben (96, 96') gegen die Wirkung von Federn (713) in Funktionsstellung überführbar
gelagert sind, wobei die Entriegelungsklaue (712) mit beidseitigen Überständen (716,
716') versehen ist, in denen Durchgänge (717) ausgebildet sind und am von der Klauennase
(511, 511') der Mitnehmerklauen (51, 51') abgekehrten Ende aus den Klauen (51, 51')
in Richtung auf die Entriegelungsklaue (712) auf die Überstände (716, 716') der Klaue
(712) orientierte Zapfen (514, 514') vorspringen, die in Standby-Position der Mitnehmerklauen
(51, 51') die Überstände (716, 716') der in Standby-Position befindlichen Entriegelungsklaue
(712) unterfangen und sich bei in Funktionsstellung befindlichen Mitnehmerklauen (51,
51') in die in den Überständen (716, 716') der Entriegelungsklaue (712) ausgebildeten
Durchgänge (717) einfügen.
7. Teleskopiersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgänge (717)
in den Überständen (716, 716') an der Entriegelungsklaue (712) als Langlöcher ausgebildet
sind, deren große Achse sich in der Vertikalen erstreckt.
8. Teleskopiersystem nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Orientierung
der an den Mitnehmerklauen (51, 51') ausgebildeten Arretierungszapfen (514, 514'),
die in Standby-Position der Mitnehmerklauen (51, 51') eine Über-Totpunktlage des Systems
ergibt.
9. Teleskopiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein 5/3-Wegeventil
für die Ansteuerung der Entriegelungskolben (71, 71' bzw. 96, 96') und der Mitnehmerkolben
(41, 41' bzw. 91, 91') in der jeweiligen Abfolge.
10. Teleskopiersystem nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine an den Entriegelungskolben
(71, 71' bzw. 96, 96') liegende Druckmittel-Noteinspeisung über ein 3/2-Wegeventil
mit vorgelagertem Wechselventil.
11. Teleskopiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ensemble Entriegelungsklaue-Mitnehmerbolzen am Zylinder (311) des die umgekehrte Einbaulage
aufweisenden Hubzylinders (31) angesetzt ist.