[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Heizen eines synthetischen
Fadens nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 19.
[0002] Dieses Verfahren und diese Vorrichtung sind bekannt durch z.B. das US-Patent 3 103
407.
[0003] Bei dem Verfahren bzw. der Vorrichtung wird ein frisch gesponnener synthetischer
Faden (Polyester) mittels einer Abzugsgalette aus einer Spinnzone in eine Verstreckzone
gefördert und zwischen der Abzugsgalette und einer Verstreckgalette verstreckt. Hierbei
wird der Faden mittels der beheizten Abzugsgalette und einer direkt anschließenden
beheizten Metallplatte in zwei Stufen durch Kontakt aufgeheizt. Die Abzugsgalette
ist hierbei auf eine Temperatur von 60 bis 90 °C und die Metallplatte auf eine Temperatur
von 160 bis 200 °C erhitzt. Die Abzugsgeschwindigkeit liegt im Bereich von kleiner
1.000 m/min.
[0004] Bei diesem Verfahren ist von Nachteil, daß die Aufheizung des Fadens ausschließlich
vom Kontakt zwischen den beheizten Oberflächen und dem Faden abhängig ist. Außerdem
führt die große Berührlänge und die Kontaktkraft zu erhöhten Fadenreibungen, die sich
nachteilig auf die Fadenqualität auswirken. Diese Effekte verstärkt sich schnell bei
höheren Abzugsgeschwindigkeiten, so daß eine gleichmäßige Wärmeübertragung nicht möglich
ist.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, beim thermischen Behandeln eines laufenden
synthetischen Fadens - es kann sich dabei um Polyester, insbesondere aber auch Polyamid,
Polytrimethylenterephthalat und Polypropylen handeln - eine gleichmäßige Aufheizung
des Fadens mit entsprechend gleichmäßiger Verstreckung und gleichmäßigen, gut einstellbaren
Fadeneigenschaften zu erreichen.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Ansprüchen 1 und 19.
[0007] Hierin ist vorgesehen, daß die Oberflächentemperatur mindestens einer der Heizoberflächen
höher ist als die Schmelztemperatur des Fadenmaterials, vorzugsweise höher als 100
Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials und daß der Faden dabei einer
Fadenzugkraft unterworfen wird, die zur plastischen Verformung erforderlich ist.
[0008] Durch die hohe Temperatur der Heizoberfläche wird eine schockartige Aufheizung des
Fadens unmittelbar kurz nach Eintritt in die Heizzone bewirkt. Einerseits kann dadurch
der sogenannte Streckpunkt genau lokalisiert werden. Der Streckpunkt ist ein sehr
enger Bereich des Fadens, in dem die plastische Verformung durch gleichmäßiges Fließen
beginnt. Andererseits führt die schockartige Aufheizung dazu, das Gefügeumwandlungen
bevorzugt stattfinden. Die reibungsbedingte mechanische Beanspruchung des Fadens wird
auf ein Minimum reduziert, so daß die Fadenzugkraft, die zur plastischen Verformung
erforderlich ist, einen stabilen Verlauf aufweist.
[0009] Ein besonderer Vorteil liegt darin, daß bei der kontinuierlichen Verstreckung und
Fixierung die Fadenzugkraft nicht erhöht zu werden braucht sondern im wesentlichen
konstalt bleiben kann. Aufgrund der schockartigen Wärmebehandlung wird mit der Verstreckspannung
auch bereits eine ausreichend gute Fixierwirkung erzielt. Ein weiterer Vorteil liegt
darin, daß Mittel, wie z. B. Galetten, zur Erhöhung der Fadenzugkraft zwischen den
einzelnen Stufen der Wärmebehandlung entfallen können.
[0010] Die Verfahrensvariante nach Anspruch 3 kann überall dort vorteilhaft eingesetzt werden,
wo Materialien verarbeitet werden, wie z. B. Polypropylen, die eine Nachverstreckung
erfordern.
[0011] Die Verfahrensvariante nach Anspruch 4 hat den Vorteil, daß die Wärmebehandlung in
der ersten Stufe insbesondere durch einen beheizten Streckstift derart erfolgen kann,
daß trotz geringer Berührlänge und hohen Abzugsgeschwindigkeiten die hohen Oberflächentemperaturen
eine Ausbildung des Streckpunktes an dem Streckstift bewirken. Der Streckstift kann
eine gekrümmte Oberfläche haben mit einem Radius von beispielsweise 10 cm oder sogar
weit höher. Er ist ortsfest und nicht drehend angebracht. Sein Mantel wird von dem
Faden teilweise berührt bzw. umschlungen. Aufgrund der hohen Oberflächentemperaturen
kann die Berührlänge und die Kontaktkraft sehr klein gehalten werden. Hierdurch wird
der Verschleiß der Streckstifte gemindert. Außerdem stellen sich sehr geringe Reibungskräfte
an dem Faden ein, so daß Fadenbeschädigungen vermieden werden.
[0012] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Streckstift auch durch eine Platte
ersetzt werden kann, die vom Faden berührt wird.
[0013] Die Erfindung wendet sich bewußt ab von der "nur"-kontaktfreien Fadenführung. Gemäß
Anspruch 5 erfolgt die Wärmerübertragung in der ersten Stufe durch Kontakt, der so
gestaltet ist, daß sich nur geringe Reibungskräfte an dem Faden ergeben. Die erste
Stufe der Wärmebehandlung kann insbesondere durch eine heiße Galette erfolgen, durch
die der Faden von der Spinndüse abgezogen wird. Diese Galette liegt an einer Stelle,
an der der frisch gesponnene Faden wieder wesentlich erkaltet ist (ca. 40 °C). Diese
Galette kann auf eine Temperatur von 70 bis 120 °C aufgeheizt werden. Durch eine nachfolgende
Verstreckgalette wird der Faden von der ersten Galette mit einer solchen Fadenzugkraft
abgezogen, daß sich unmittelbar beim Ablauf des Fadens von der Galette der Streckpunkt
ausbildet. Alternativ kann an die Stelle der Abzugsgalette ein von innen beheizter
Streckstift oder eine beheizte Platte treten. Die Berührlänge am Streckstift ist dabei
so gering, daß die entstehenden Reibungskräfte gerade ausreichen, daß an dem Streckstift
das Fließen erstmals eintritt und sich demgemäß ein Streckpunkt ausbildet. Der Streckstift
wirkt also als Bremsfläche, ähnlich der DE 38 23 337 = Bag. 1590. In der zweiten Stufe
wird der Faden dagegen im wesentlichen kontaktlos, d.h. mit sehr genauer Führung in
engem Abstand zu einer Heizoberfläche geführt, die auf eine Temperatur zwischen 350
und 550 °C erhitzt ist. Der Abstand zwiwschen dem Faden und der Heizoberfläche liegt
im Bereich von 0,5 bis 3,5 mm, so daß bei Eintritt in die Heizzone der Faden schockartig
erhitzt wird.
[0014] Die Führung des Fadens geschieht durch Fadenführer, die zum einen für eine Laufruhe
des Fadens, zum anderen aber auch für den genauen Abstand zu der Heizoberfläche sorgen.
[0015] In einer dritten Stufe kann der Faden sodann in einer anderen Ausführungsform ebenfalls
kontaktfrei und in engem Abstand zu einer weiteren Heizoberfläche geführt werden,
die auf eine Temperatur zwischen 300 und 500 °C erhitzt ist.
[0016] Die Ausführung nach Anspruch 8 erlaubt eine sehr genaue Einstellung des Verstreckverhältnisses.
Der direkt beheizte Streckstift führt auch bei Abzugsgeschwindigkeiten oberhalb 5.000
m/min sicher zur Ausbildung des Streckpunktes.
[0017] Die Verfahrensvariante nach Anspruch 9 hat den Vorteil, daß größere Umschlingungswinkel
zur Erzeugung hoher Fadenzugkräfte möglich sind. Die Verfahrensmodifikation nach Anspruch
11 bietet den Vorteil, daß die mitgeführte Spinnwärme bereits in der ersten Stufe
der Wärmebehandlung genutzt werden kann. Die Führung des Fadens über eine gekrümmte
Heizoberfläche kann hierbei entfallen. Hiermit können Abzugsgeschwindigkeiten im Bereich
von 6.000 bis 7.500 m/min erreicht werden.
[0018] Die Weiterbildung nach Anspruch 12 ergibt eine sehr einfache Verfahrensführung.
[0019] Die Verfahrensvariante gemäß Anspruch 14 besitzt den Vorzug, daß der Faden bei geringer
Verstreckspannung einen genau lokalisierten Streckpunkt ausbildet und bereits in der
ersten Stufe der Verstreckung aufgrund der schockartigen Erwärmung eine bevorzugte
Gefügeumwandlung erfährt.
[0020] Das Verfahren läßt sich auf alle gängigen Polymertypen anwenden. Für die mechanischen
Eigenschaften von Fäden kann es vorteilhaft sein, daß diese aus einer Rezeptur verschiedener
Polymere ersponnen werden. Beispielsweise ist bekannt, daß die Beigabe von bis zu
5 % PBT (Polybuthylenterephtalat) zu PET die Spinnbarkeit und die elastischen Eigenschaften
der Fasern verbessert.
[0021] Mit diesem Verfahren können bevorzugt Polypropylene mit einer engen Molekulargewichtsverteilung
im Bereich kleiner als 3, insbesondere aus Metallocene-Basis hergestellte Typen verarbeitet
werden.
[0022] Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß hier eine sehr kurze Heizeinrichtung
ermöglicht wird, die aber andererseits durch ihre Ausgestaltung den Vorteil hat, daß
eine sehr gezielte, auf die Geschwindigkeit des Fadens abgestimmte Temperaturführung
im Faden und eine über die Länge des Fadens sehr gleichmäßige Erwärmung ermöglicht
wird. Die schockartige Wärmezuführ bei Eintritt des Fließens verhindert eine Störung
der Kristallstuktur und ermöglicht damit eine optimale Orientierung der Fadenmoleküle.
[0023] Die schockartige Wärmezufuhr in der ersten Stufe der Erwärmung führt schlagartig
zum Erreichen des Streckpunktes und vermindert zudem die Berührlänge und Kontaktkraft.
[0024] Die Weiterbildung der Vorrichtung nach Anspruch 22 hat den Vorteil, daß sie einfach
bedient werden kann, das insbesondere der Faden einfach eingelegt werden kann. Auch
die Überwachung ist gut möglich.
[0025] Die Ausgestaltung nach Anspruch 23 sorgt für eine ruhige Fadenführung und erlaubt
darüber hinaus eine den Bedürfnissen angepaßte Temperaturführung. Hierdurch lassen
sich Festigkeit, Dehnbarkeit und Schrumpfneigung des Fadens sehr weitgehend beeinflussen
und auf gewünschte Werte einstellen.
[0026] Die Ausgestaltung nach Anspruch 24 dient der Fixierung des Fadenlaufs relativ zu
der beheizten Oberfläche aber auch zur Beruhigung des Fadenlaufs.
[0027] Die Ausgestaltung nach Anspruch 25 und 26 ist maschinentechnisch einfach dargestellt.
Die Umschlingung des Fadens an dem Streckstift kann durch die Positionierung des Streckstiftes
sehr einfach so eingestellt werden, daß unter Berücksichtigung der Temperatur des
Streckstiftes die Fadenzugkraft so weit erhöht wird, daß sich an dem Streckstift der
Streckpunkt ausbildet. Bei dieser Ausführung ist es auch möglich, ohne Abzugsgalette
zu arbeiten, was zum einen maschinentechnisch einfach ist, zum anderen aber auch erlaubt,
die aus der Spinnzone mitgeführte Wärme im Faden auch bereits für die Ausbildung des
Streckpunktes zu nutzen.
[0028] Erfolgt die Versteckung nach Anspruch 29, ergeben sich sehr weitgehende Einstellmöglichkeiten
für das Verstreckverhältnis und die dadurch hervorgerufene Orientierung und die sonstigen
Eigenschaften des Fadens.
[0029] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren 1 bis 6
beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt schematisch ein Spinnverfahren und die dazu erforderlichen Vorrichtungsteile
in dem Verfahren und Vorrichtung nach dieser Erfindung angewandt werden;
- Fig. 2
- zeigt eine Modifikation des Verfahrens und der Vorrichtung;
- Fig. 3
- zeigt eine Ausführungsform einer Heizeinrichtung;
- Fig. 4
- zeigt eine Modifikation der Verstreckzone und deren Vorrichtung;
- Fig. 5
- zeigt eine weitere Modifikation der Verstreckzone und der Vorrichtung;
- Fig. 6
- zeigt eine galettenlose Verfahrensvariante und deren Vorrichtungsteile.
[0030] Soweit nicht anders gezeigt, gilt folgendes für Fig. 1 + 2.
[0031] Ein Faden 1 wird aus einem thermoplastischen Material gesponnen. Das thermoplastische
Material wird durch eine Fülleinrichtung 2 dem Extruder 3 aufgegeben. Der Extruder
3 ist durch einen Motor 4 angetrieben. Der Motor 4 wird durch eine Motorsteuerung
49 gesteuert. In dem Extruder 3 wird das thermoplastische Material aufgeschmolzen.
Hierzu dient zum einen die Verformungsarbeit (Scherenergie), die durch den Extruder
in das Material eingebracht wird. Zusätzlich ist eine Heizeinrichtung 5, z. B. in
Form einer Widerstandsheizung vorgesehen, die durch eine Heizungssteuerung 50 angesteuert
wird. Durch die Schmelzeleitung 6, in der ein Drucksensor 7 zur Messung des Schmelzedruckes
für eine Druck-Drehzahlsteuerung des Extruders vorgesehen ist, gelangt die Schmelze
zu der Zahnradpumpe 9, die durch Pumpenmotor 44 angetrieben wird. Der Pumpenmotor
wird durch die Pumpensteuerung 45 derart angesteuert, daß die Pumpendrehzahl feinfühlig
einstellbar ist. Die Pumpe 9 fördert den Schmelzestrom zu dem beheizten Spinnkasten
10, an dessen Unterseite sich die Spinndüse 11 befindet. Aus der Spinndüse 11 tritt
die Schmelze in Form von feinen Filamentsträngen 12 aus. Die Filamentstränge durchlaufen
einen Kühlschacht 14. In dem Kühlschacht 14 wird durch Anblasen ein Luftstrom 15 quer
oder radial auf die Filamentschar 12 gerichtet. Dadurch werden die Filamente gekühlt.
[0032] Am Ende des Kühlschachtes 14 wird die Filamentschar durch eine Präparationswalze
13 oder einen Präparationsstift zu einem Faden 1 zusammengefaßt und mit einer Präparationsflüssigkeit
versehen.
Nur für die Ausführung nach Fig. 1 gilt:
[0033] Der Faden wird aus dem Kühlschacht 14 und von der Spinndüse 11 durch eine Abzugsgalette
16 abgezogen. Der Faden umschlingt die Abzugsgalette 16 mehrfach. Dazu dient eine
verschränkt zu der Galette 16 angeordnete Überlaufrolle 17. Die Überlaufrolle 17 ist
frei drehbar. Die Galette 16 wird durch Galettenmotor 18 und Frequenzgeber 23 angetrieben
mit einer voreinstellbaren Geschwindigkeit. Diese Abzugsgeschwindigkeit ist um ein
Vielfaches höher als die natürliche Austrittsgeschwindigkeit der Filamente 12 aus
der Spinndüse 11 und höher als die Filamentgeschwindigkeit nach Erstarrung in der
Anblasung.
Nur für die Ausführung nach Fig. 2 gilt:
[0034] Der Faden wird aus dem Kühlschacht 14 und von der Spinndüse 11 durch eine Abzunggalette
54 abgezogen. Der Faden umschlingt die Abzuggalette 54 mehrfach. Dazu dient eine verschränkt
zu der Galette 54 angeordnete Überlaufrolle 55. Die Überlaufrolle 55 ist frei drehbar.
Die Galette 55 wird durch einen Galettenmotor mit einer voreinstellbaren Geschwindigkeit
abgezogen. Diese Abzugsgeschwindigkeit ist um ein Vielfaches höher als die natürliche
Austrittsgeschwindigkeit der Filamente 12 aus der Spinndüse. Von der Abzuggalette
54 gelangt der Faden durch die Heizeinrichtung 20b zu der weiteren Galette 16, die
hier als Verstreckgalette bezeichnet wird. Die Verstreckgalette 16 ist mit einer höheren
Geschwindigkeit angetrieben als die zuvorbeschriebene Galette 54. Dadurch wird der
Faden zwischen den beiden Galetten 54 und 16 verstreckt.
Für beide Ausführungen gilt wiederum:
[0035] Von der Verstreckgalette 16 in Fig. 2 bzw. der Abzugsgalette 16 in Fig. 1 gelangt
der Faden 1 zu dem sogenannten "Kopffadenführer" 25 und von dort in das Changierdreieck
26. In Fig. 1 ist die Changiereinrichtung 27 nicht dargestellt. Es handelt sich dabei
um gegensinnig rotierende Flügel, die den Faden 1 über die Länge der Spule 33 hin-
und herführen. Dabei umschlingt der Faden hinter der Changiereinrichtung 27 eine Kontaktwalze
28. Die Kontaktwalze 28 liegt auf der Oberfläche der Spule 33 an. Sie dient zur Messung
der Oberflächengeschwindigkeit der Spule 33. Die Spule 33 wird auf einer Hülse 35
gebildet. Die Hülse 35 ist auf einer Spulspindel 34 aufgespannt. Die Spindel 34 wird
durch Spindelmotor 36 und Spindelsteuerung 37 derart angetrieben, daß die Oberflächengeschwindigkeit
der Spule 33 konstant bleibt. Hierzu wird als Regelgröße die Drehzahl der frei drehbaren
Kontaktwalze 28 an der Kontaktwalzenwelle 29 mittels einer ferromagnetischen Einlage
30 und einem magnetischen Impulsgeber 31 abgetastet.
[0036] Es wird darauf hingewiesen, daß die Changiereinrichtung 27 auch eine übliche Kehrgewindewalze
mit einem in der Kehrgewindenut über den Changierbereich hin- und hergeführten Changierfadenführer
sein kann.
[0037] In Figur 1 wird als Zustandparameter der Spule 33 der Durchmesser laufend erfaßt
oder eine von dem Durchmesser abgeleitete Größe. Zur Messung des Durchmessers wird
die Drehzahl der Spindel 34 und die Drehzahl der Kontaktwalze 28, die auf der Oberfläche
der Spule anliegt, gemessen. Hierzu dienen ferromagnetische Einlagen 30, 38 in der
Spindel 34 wie auch der Kontaktwalze 28 sowie entsprechende Impulsgeber 31, 39. Während
die Drehzahl der Kontaktwalze 28 gleichzeitig als Regelgröße für die Verstellung des
Spindelmotors 36 über Spindelsteuerung 37 dient, wird die Drehzahl der Spindel 34
- worauf hier nicht weiter eingegangen wird, zur Steuerung der Changiereinrichtung
27 verwandt.
[0038] Wie die Ausführung nach Fig. 1 zeigt, liegen zwischen dem Kühlschacht 14 und der
Abzugsgalette 16 Streckstifte 56 und eine Heizeinrichtung 20b. Der letzte der Streckstifte
56 weist eine beheizte Heizoberfläche 32 auf. Die Streckstifte sind bevorzugt nicht
drehbar und bevorzugt fest angeordnet. Sie werden von dem Faden teilweise umschlungen.
Durch Verstellung des ersten Steckstiftes senkrecht zum Fadenlauf kann der Umschlingungswinkel
und damit die Berührlänge an den Oberflächen jedes Steckstiftes in gewünschter weise
verkleinernt oder vergrößert werden. Bei einer Anordnung von drei Streckstiften (Fig.
5) wird vorzugsweise der mittlere Streckstift verstellt. In Fig. 1, 4 und 5 ist der
Versatz übertrieben dargestellt. In Wirklichkeit genügt ein geringer Versatz. Mindestens
einer der Streckstifte, vorzugsweise der letzte, ist - wie gesagt - beheizt. Die Temperatur,
auf die der Faden erhitzt wird, liegt höher als die Glasübergangstemperatur des Fadens,
die für Polyester bei 55 und unter 120 °C liegt.
[0039] Bei einer Oberflächentemperatur der Heizoberfläche 32 des beheizten Streckstiftes
56, die über der Schmelztemperatur des Fadenmaterials liegt, werden Abzugsgeschwindigkeiten
von bis über 5.000 m/min erreicht. In diesem Fall wird mit sehr geringen Berührlängen
an den Streckstiften 56 gefahren.
[0040] Bei der Ausführung nach Fig. 2 liegt die Heizeinrichtung 20b zwischen der Abzugsgalette
54 und der Verstreckgalette 16. In dieser Ausführung ist die Oberfläche 32 der Abzugsgalette
54 beheizt, so daß sich der Streckpunkt des Fadens unmittelbar hinter oder auf der
Galette ausbildet. Zur weiteren Wärmebehandlung wird der Faden durch die Heizeinrichtung
20b geführt.
[0041] Fig. 4 zeigt eine Modifikation der Ausführung nach Fig. 2. Hierbei ist die Abzugsgalette
54 nicht beheizt. Stattdessen befinden sich vor der Heizeinrichtung 20b Streckstifte
56, von denen mindestens einer eine beheizte Heizoberfläche 32 aufweist. Im übrigen
entsprechen diese Streckstifte in ihrer Ausführung und Temperaturführung den Streckstiften,
die in Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben worden sind.
[0042] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Anordnung der Figur 4 ist dann gegeben, wenn
die Streckstifte 56 im Fadeneintrittsbereich der Heizeinrichtung 20b angeordnet werden.
Der Streckpunkt des Fadens wird sich unmittelbar hinter dem letzten Streckstift 56
ausbilden, so daß die Verstreckung und die Fixierung in der unmittelbar folgenden
Wärmebehandlung erfolgt.
[0043] Fig. 5 zeigt ebenfalls eine Modifikation der Ausführung nach Fig. 2. Die Abzugsgalette
54 ist nicht beheizt. Vor der Heizeinrichtung 20b sind die unbeheizten Streckstifte
56 angeordnet. Gegenüber der Umschlingungsseite des mittleren Streckstiftes befindet
sich eine beheizte Platte 58, so daß sowohl der Faden als auch indirekt die Streckstifte
erwärmt werden.
[0044] Bei dieser Ausführung ist das Verfahren dahingehend modifizierbar, daß die Streckkstifte
56 entfallen können. Der Faden wird dann mit geinger Berührung oder auch berührungslos
über die beheizte Platte 58 geführt.
[0045] Bei den Ausführungen nach Fig. 4 und 5, die jeweils den umrandeten Teil nach Fig.
2 ersetzen, liegen Streckstifte und Heizeinrichtung - insofern wird auf Fig. 1 verwiesen
- zwischen Abzugsgalette 54 und Verstreckgalette 16.
[0046] Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist die Abzugsgalette 54 beheizt auf eine Temperatur
im Bereich zwischen 70 und 120 °.
[0047] In beiden Fällen können auch die Abzugsgaletten 16 beheizt sein mit einer Temperatur
von ca. 150 ° ± 40 °C, um eine Schrumpfung und Wärmefixierung des Fadens zu ereichen.
Dies ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.
[0048] Bei der in Fig. 6 gezeigeten Modifikation wird der Faden galettenlos mit einer Abzugsgeschwindigkeit
größer 5.000 m/min direkt von der Aufwicklung, die durch die Kontaktwalze 28 und die
Spule 33 gezeigt ist, aufgenommen. Die Verstreckung beginnt bereits in der Spinnzone.
Die erste Stufe der Wärmebehandlung wird durch die mitgeführte Spinnwärme gebildet.
Die Führung des Fadens über eine gekrümmte Oberfläche kann entfallen. Der Faden wird
sodann durch eine Öse oder Fadenführer 8 zu der zweiten Stufe der Wärmebehandlung
mittels der Heizeinrichtung 20b geführt. Die Wärmebehandlung erfolgt dadurch, daß
der Faden 1 im wesentlichen über die Heizoberfläche 117 geführt wird. Die Heizoberfläche
117 weist eine Oberflächentemperatur auf, die über der Schmelztemperatur des Fadenmaterials
liegt. Nach der Verstreckung wird der Faden direkt auf die Spule 33 aufgewickelt.
Mit dieser Modifikation werden Abzugsgeschwindigkeiten im Bereich zwischen 6.000 bis
7.500 mm/min erreicht.
[0049] Die Heizeinrichtung 20b kann zweistufig ausgebildet sein, wobei beide Stufen etwa
gleich lang, d.h. 300 bis 500 mm lang sind oder bewußt im Einzug kurz und in den Folgezonen
länger sind, damit eine starke Überhöhung der Einzugstemperratur im Vergleich zu den
Folgezonen möglich ist. Die Temperaturführung geschieht so, daß in der eingangsseitigen
Stufe die Oberflächentempratur 450 bis 550 °C und in der ausgangssseitigen Stufe die
Oberflächentemperatur 400 bis 500 °C beträgt. Der Faden wird in geringem Abstand zu
der jeweiligen Oberfläche geführt, etwa in einem Abstand von 0,5 bis 3,5 mm.
[0050] Die Heizeinrichtung 20b wird anhand Figur 3 beschrieben.
[0051] Wie dargestellt kann die Heizvorrichtung 20b aus mehreren, hier zwei in Fadenlaufrichtung
hintereinanderliegenden Schienenabschnitten 114a und 114b bestehen. Diese sind von
unterschiedlicher Länge, ansonsten aber gleicher Querschnittsform. Zweck einer solchen
zweigeteilten Anordnung kann es sein, die Heizeinrichtung 20b in verschiedenen Längenbereichen
unterschiedlich zu erwärmen, um den Faden 1 bei einem seinen Eigenschaften gerechtwerdenden
Wärmeprofil zu behandeln. Das heißt: Es können auch mehr als die zwei dargestellten
Abschnitte angewandt werden. Dabei ist es von besonderer Wichtigkeit, daß der Winkel,
den die beiden Heizschienen 114 zueinander bilden, an jeder Bearbeitungsstelle der
Spinn-Streck-Maschine identisch eingestellt wird, damit auf allen Bearbeitungsstellen
Fäden gleicher Qualität erzeugt werden. Zur Befestigung der beiden Heizschienen 114
dient eine Befestigungsschiene 158. Dabei handelt es sich um eine Schiene, die die
Länge der beiden Heizschienen hat. Die Befestigungsschiene hat einen U-förmigen Querschnitt.
Die Heizschienen 114 werden auf dem Grund der Befestigungsschiene mit Abstandshaltern
160 befestigt. Durch die Dimensionierung der Abstandshalter und ihre Position relativ
zu der Heizschiene 114 wird die Neigung der Heizschiene 114 im Bezug auf die geradegestreckte
Befestigungsschiene 158 festgelegt. Dabei haben die beiden Heizschienen 114 bezüglich
der Befestigungsschiene gegensätzliche Neigung und bilden darüber miteinander einen
stumpfen Winkel. Die Befestigungsschiene 158 dient also zum einen zur genauen Befestigung
der beiden Heizschienen. Da die Befestigungsschiene 158 ein U-förmiges Profil hat,
umgreift sie aber auch die beiden Heizschienen. Daher dient die Befestigungsschiene
158 auch der Temperaturvergleichmäßigung über die Länge und Breite der Heizschienen.
Die Befestigungsschiene wird mit einer Isolierung umgeben.
[0052] Es können stabförmige Abstandshalter 140 vorgesehen sein können, die die Längsnut
112 am Nutengrund, d. h. der Heizoberfläche 117 überbrücken und den Fadenlauf in einem
genauen Abstand zum Nutengrund festlegen. Alternativ oder zusätzlich können einige
oder alle Fadenführer 132 mit einer umlaufenden Führungskante, z. B. einer Umfangsnut
142 (Fig. 3a) versehen sein, deren Höhe vom Nutengrund mit der von den Führungskörpern
140 vorgegebenen Höhe der Fadenlaufbahn abgestimmt ist. Auf die Weise wird der Faden,
der in der Nut geführt ist, zusätzlich durch die Seitenkanten der Nut geführt. Die
Umfangsnuten haben über den Umfang gleiche Tiefe, sind also konzentrisch zu den Fadenführern
132 ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, die Umfangsnuten mit im Verlauf des Umfangs
wechselnder Tiefe auszubilden, z. B. dadurch, daß der Nutengrund zwar kreiszylindrisch
aber exzentrisch zu den Fadenführern 132 eingeschnitten wird. In diesem Falle ist
durch Verdrehen der Fadenführer die Möglichkeit einer Feineinstellung der Berührung
zwischen Faden 131 und Fadenführern 132 und des zickzackförmigen Fadenlaufes gegeben.
Dazu ließen sich die Fadenführer 132 beispielsweise über ein sie verbindendes Gestänge
(nicht dargestellt) gemeinsam und in gleichem Ausmaß verdrehen.
[0053] Im übrigen ist die Heizvorrichtung in einem Isolierkasten (nicht gezeigt) untergebracht,
in dem sie in einem wärmedämmenden Material, z.B. Glasfasern, eingebettet ist. Der
Isolierkasten kann dabei mit einer Klappe versehen sein, der es ermöglicht, ihn zu
öffnen, um Zugang zu der Heizvorrichtung zu bieten und den Faden einzulegen. Ferner
dient der Isolierkasten mit seinen sich über die Heizvorrichtung legenden Teile zum
axialen Festlegen der Fadenführer 132 in der Schiene 114. Dabei ist der Isolierkasten
mit Schlitzen versehen, die mit der Mittelebene und den Anschrägungen 134 der Fadenführer
132 fluchten und es ermöglichen, einen zu behandelnden Faden 138 zwischen die Fadenführer
132 einzubringen. Die Schlitze sind an ihren Seitenwänden mit verschleißfesten Isolierplatten
versehen.
[0054] Auch die für die Heizelemente 124, 126 erforderlichen elektrischen Kontakte sind
gegebenenfalls in dem Isolierkasten 144 untergebracht.
[0055] Die Kontaktflächen, mit denen die Fadenführer den Faden berühren, haben einen verhältnismäßig
großen Durchmesser. Im Gegensatz dazu besitzt die Zickzacklinie, in der der Faden
durch die Überlappung U der aufeinanderfolgenden Fadenführer geführt ist, eine verhältnismäßig
kleine Amplitude, bei verhältnismäßig großem Abstand (A) zwischen zwei benachbarten
Fadenführern. Dadurch wird erreicht, daß der Umschlingungswinkel, mit welchem der
Faden die Fadenführer bzw. die an ihnen gebildeten Kontaktflächen umschlingt, auch
in der Summe klein ist.
[0056] Die Heizschiene besitzt auf ihrer von der Längsnut 112 abgewandten Seite zwei Nuten,
die im wesentlichen unterhalb der Fadenführungsnuten 112 liegen. In diese Nuten sind
Heizelemente 124 und 126 eingelegt. Die Heizelemente werden durch eine Befestigungsschiene
159, die sich über die gesamte Länge der Heizschiene erstreckt, festgeklemmt. Dazu
besitzt auch die Befestigungsplatte Nuten, welche die Heizelemente 124, 126 umgreifen.
Durch Lösen der Befestigungsplatte 159 können die Heizelemente 124, 126 leicht ausgetauscht
werden.
[0057] Der Abstand des Fadens zu der Heizoberfläche 117 ist sehr gering. Der Abstand liegt
im Bereich zwischen 0,5 bis 5 mm. Vorzugsweise beträgt der obere Wert nicht mehr als
3,5 mm, um einen guten Wärmeübergang und eine genaue störungsfreie Temperaturführung
zu erzielen.
Dadurch erfolgt bei der entsprechend hohen Temperatur der Heizschiene von mehr als
350°C eine schockartige Erhitzung. Die Fadenführer 132 können zumindest teilweise
auch fortgelassen oder entfernt werden, wenn sie einen negativen Einfluß haben. Sie
tragen einerseits zu einer Beruhigung des Fadenlaufs und einer Erwärmung des Fadens
durch Laufkontakt bei und haben andererseits nur eine geringe Reibung auf den Faden
infolge der geringen Umschlingung.
Das Wesentliche ist jedoch die kontaktfreie Führung in dichter Nachbarschaft zu der
hoch-erhitzten Heizoberfläche.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0058]
- 1
- Faden
- 2
- Fülleinrichtung
- 3
- Extruder
- 4
- Motor
- 5
- Heizeinrichtung
- 6
- Schmelzeleitung
- 7
- Drucksensor
- 8
- Fadenführer
- 9
- Pumpe, Zahnradpumpe
- 10
- Spinnkopf. Spinnkasten
- 11
- Düse, Spinndüse
- 12
- Filamente, Filamentstrang
- 13
- Präparationswalze, Präparationseinrichtung
- 14
- Kühlschacht
- 15
- Anblasung, Luftstrom
- 16
- Abzugsgalette
- 17
- Überlaufrolle
- 18
- Antriebsmotor
- 19
- Gehäuse
- 20
- Heizeinrichtung
- 21
- Ausgangsschleuse
- 22
- Frequenzgeber
- 23
- Dampfdüse
- 24
- Fadenkanal
- 25
- Kopffadenführer, Fadenführer
- 26
- Changierdreieck
- 27
- Changiereinrichtung
- 28
- Kontaktwalze
- 29
- Kontaktwalzenwelle
- 30
- ferromagnetische Einlage
- 31
- Impulsgeber
- 32
- Heizoberfläche, Oberfläche
- 33
- Spule
- 34
- Spindel
- 35
- Spulhülse
- 36
- Antriebsmotor
- 37
- Spindelsteuerung
- 38
- ferromagnetische Einlage
- 39
- Impulsgeber
- 40
- Eingangsschleuse
- 41
- Dampfkanal
- 42
- Heizdampferzeuger
- 44
- Pumpenmotor
- 45
- Pumpensteuerung
- 46
- Rechnereinheit
- 47
- Wasserdüse
- 48
- Überlaufkörper
- 49
- Extrudersteuerung
- 50
- Heizungssteuerung
- 51
- Kühlsteuerung
- 52
- Ausgangsschleuse
- 53
- Eingangsschleuse
- 54
- Galette
- 55
- Überlaufrolle
- 56
- Streckstift
- 58
- Platte
- 112
- Längsnut
- 114
- Schiene
- 116
- Unterteil
- 117
- Heizoberfläche
- 118
- Wand
- 120
- Trennwand
- 122
- Wand
- 124
- Heizelement
- 126
- Heizelement
- 128
- Ausnehmung
- 130
- Schlitz
- 132
- Fadenführer, Führungskörper
- 134
- Anschrägung
- 136
- Rille
- 140
- Fadenführer, Abstandhalter
- 142
- Umfangsnut
- 158
- Befestigungsschiene
- 159
- Befestigungsplatte
- 160
- Abstandshalter
1. Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines synthetischen Fadens (1),
bei dem der Faden (1) bei der Versteckung in einer Verstreckzone einer mehrstufigen
Wärmebehandlung durch beheizte Heiz- oberflächen (32, 117) unterworfen wird,
und bei dem die erste Wärmebehandlung der Erhitzung des Fadens (1) auf den Bereich
der Glasübergangstemperatur des Fadenmaterials dient, wobei der Faden (1) über eine
Heizoberfläche (32) mit Teilumschlingung (Galette, Platte oder Streckstift) geführt
wird und bei dem unmittelbar daran anschließend der Faden (1) in der zweiten Stufe
entlang einer langgestreckten Heizoberfläche (117) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächentemperatur mindestens einer der Heizoberflächen (32, 117) höher ist
als die Schmelztemperatur des Fadensmaterials
vorzugsweise höher als 100 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials
vorzugsweise zwischen 200 und 300 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials,
und daß der Faden (1) in der Verstreckzone einer Fadenzugkraft unterworfen wird, die
zur plastischen Verformung in oder unmittelbar hinter der ersten Stufe der Wärmebehandlung
erforderlich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekenzeichnet, daß
die Fadenzugkraft innerhalb der Verstreckzone im wesentlichen konstant ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fadenzugkraft innerhalb der Verstreckzone erhöht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächentemperatur der ersten Heizoberfläche (32) höher ist als die Schmelztemperatur
des Fadenmaterials.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächentemperatur der zweiten Heizoberfläche (117) höher ist als die Schmelztemperatur
des Fadenmaterials.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden (1) entlang der zweiten Heizoberfläche (117) mit Abstand und im wesentlichen
ohne Berührung geführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der Faden (1) entlang der zweiten Heizoberfläche (117) durch einen oder mehrere
kurze Führungskörper (132), die längs der Heizstrecke verteilt sind, geführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2, 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreckung zwischen zwei Galetten (54, 16) erfolgt und die erste der Galetten
(54) unbeheizt ist,
und daß die erste Stufe der Wärmebehandlung hinter der ersten Galette (54) durch einen
feststehenden Streckstift (56) erfolgt, welcher der Faden (1) teilumschlingt oder
zumindest berührt.
9. Verfahren nach Ansruch 8,
dadurch gekennzeichnet ist, daß
die erste Stufe der Wärmebehandlung hinter der ersten Galette (54) mittels einer beheizten
Platte (58) erfolgt, an welcher der Faden (1) brührungslos entlang geführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
die Verstreckung zwischen zwei Galetten (54, 16) erfolgt und die erste der Galetten
(54) zur Durchführung der ersten Stufe der Wärmebehandlung mit einer Temperatur im
Bereich der Glasübergangstemperatur des betreffenden Polymers beheizt ist, vorzugsweise
mit einer Temperatur zwischen 60 und 120°C .
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreckung in der Spinnzone beginnt, wobei die Abzugsgeschwindigkeit der Aufwicklung
oberhalb 5.000 m/min liegt.
12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreckung mittels einer Galette (16) erfolgt, welche den frisch gesponnenen
Faden unmittelbar mit hoher Geschwindigkeit von mehr als 3500 m/min von der Spinndüse
abzieht und daß die erste Stufe der Wärmebehandlung durch einen feststehenden Streckstift
(56) erfolgt, welchen der Faden teilweise umschlingt oder zumindest berührt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Stufe der Wärmebehandlung durch eine feststehende Platte (58) erfolgt, an
welcher der Faden berührungslos entlang geführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 8 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Stufe der Wärmebehandlung durch einen Streckstift (56) gebildet wird, wobei
der Streckstift innerhalb einer langgestreckten Heizoberfläche (117) unmittelbar am
Fadeneintritt angeordnet ist, und wobei die Heizoberflächentemperatur höher ist als
die Schmelztemperatur des Fadenmaterials.
15. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der synthetische Faden aus Polyester insbesondere Polyethylen terephthalat besteht.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der synthetische Faden aus einem Polyamid (PA 6 oder PA 6.6 oder Blend aus PA-Typen)
besteht.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der synthetische Faden aus einem Polypropylen besteht.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der synthetische Faden aus einem Polytrimethylenterephthalat besteht.
19. Spinn-, Streck- und Aufwickelmaschine zum Spinnen, Verstrecken und Aufwickeln eines
synthetischen Fadens (1), bei welcher der Faden (1) in der Verstreckzone mittels einer
Heizeinrichtung (20) bei einer zur plastischen Verformung führenden Fadenzugkraft
in mehreren Stufen erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (20a) der ersten Stufe eine vorzugsweise gekrümmte Heizoberfläche
(32) ist, über die der Faden (1) geführt wird
und daß
die Heizeinrichtung (20b) der zweiten Stufe eine langgestreckte Heizoberfläche (117)
mit Fadenführern (132) ist, durch welche der Faden (1) berührungsfrei, jedoch in enger
Nachbarschaft zu der Heizoberfläche (117) geführt wird,
und daß zumindest eine der Heizoberflächen (32, 117) auf eine Temperatur, die höher
ist als die Schmelztemperatur des Fadenmaterials, vorzugsweise höher als 100 Kelvin
oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials vorzugsweise mehr als 150 Kelvin
oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials eingeregelt wird.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (20a) der ersten Stufe der Erwärmung auf eine höhere Temperatur
als die Schmelztemperatur des Fadenmaterials eingeregelt wird.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (20b) der zweiten Stufe der Erwärmung auf eine höhere Temperatur
als die Schmelztemperatur des Fadens eingeregelt wird.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (20) durch eine langgestreckte U-förmige oder V-förmige Schiene
gebildet wird, in deren Längsnut der Faden im wesentlichen kontaktfrei geführt wird.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (20b) der zweiten Stufe zweigeteilt ist und aus zwei langgestreckten
U-förmigen oder V-förmigen Schienen (114) gebildet wird, die einen stumpfen Winkel
zwischen sich einschließen, und
daß im Bereich der benachbarten Enden zwischen beiden Schienen (114) Fadenführer (132)
angeordnet sind, die dazu dienen, den Faden (1) in der Längsnut (112) beider Schienen
(114) im wesentlichen kontaktfrei zu führen.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 oder 23,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der Faden (1) entlang der Heizoberfläche (117) durch einen oder mehrere kurze
Führungskörper (132, 140), die längs der Heizstrecke verteilt sind, geführt wird.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (20a) der ersten Stufe ein beheizter Sreckstift (56) ist, um welchen
der Faden (1) mit Teilumschlingung geführt wird und daß die Heizoberfläche (32) des
Streckstiftes auf eine Temperatur höher als die Schmelztemperatur des Fadenmaterials,
vorzugweise höher 150 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials eingeregelt
wird.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (20a) der ersten Stufe eine beheizte Platte (58) ist, an welcher
der Faden (1) berührungslos vorbeigeführt wird und daß die Heizoberfläche der Platte
auf eine Temperatur höher als die Schmelztemperatur des Fadenmaterials, vorzugweise
höher 150 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials eingeregelt wird.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 oder 26,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreckzone sich ohne Zwischenschaltung einer Abzugeinrichtung, Galette oder
dergl. unmittelbar an die Spinnzone anschließt.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 oder 26,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreckzone zwischen einer Abzugseinrichtung, Galette (54) oder dergl. und einer
Galette (16) angeordnet ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden (1) durch eine Abzugeinrichtung, Galette (54) oder dergl. aus der Spinnzone
abgezogen und in die Streckzone gefördert wird, und daß die Abzugeinrichtung als erste
Stufe der Wärmebehandlung beheizt ist.