[0001] Die Erfindung betrifft eine Abfangkonsole zum Abfangen von Fassadenplatten, insbesondere
von Porenbetonwandplatten, bestehend aus einem Auflageplattenbereich, einem Befestigungsplattenbereich
und einer kraftaufnehmenden Fläche.
[0002] Die Anordnung von Fassadenplatten zur Ausbildung von äußeren Baufassaden ist an sich
Stand der Technik. Üblicherweise weist der Fassadenunterbau vertikal verlaufende Träger
auf, an welchen sogenannte Abfangkonsolen befestigt werden. Abfangkonsolen der gattungsgemäßen
Art bestehen üblicherweise aus einem Winkelprofil, dessen eine Schenkelfläche am Fassadenunterbau
befestigt wird und somit die Befestigungsfläche bildet, während die andere Schenkelfläche
der Auflage einer Fassadenplatte dient. Üblicherweise sind sogenannte Stegbleche,
auch aus Flacheisen bestehend, die beiden Schenkel verbindend in den Winkel eingeschweißt
und nehmen somit die auftretenden Kräfte auf, bilden also die kraftaufnehmenden Flächen.
Durch die Verwendung von Winkeln mit eingesetzten Stegblechen können auf jeden Winkel
beidseitig des Stegbleches Fassadenplatten aufgelegt werden. In Fassadenendbereichen
werden Sonderanfertigung von Abfangkonsolen verwendet.
[0003] Spezielle Abfangkonsolen zum Abfangen von Fassadenplatten sind aus den DE 37 37 310
A1 und 37 29 824 A1 bekannt. Hierbei handelt es sich um Falt-/ Stanzteile, bei denen
eine Befestigungsfläche und einer Auflagefläche durch beidseitig ausgearbeitete Seitenschenkel
verstrebt sind. Derartige Konsolen sind nur für spezielle Fassadenplatten geeignet,
die nur im vorderen Auflagenbereich auf einer Konsole aufliegen und nicht befestigungsflanschbündig
aufgesetzt werden. Durch die zwei Schenkel an beiden Seiten oder in beiden Ecken,
die sich in erster Linie durch spezielle Faltungen ergeben, können Fassadenelemente
nicht in einem Seiten-/Eckbereich aufgenommen, sondern nur auf die Vorderkanten aufgelegt
werden. So offenbaren diese Offenlegungsschriften auch die Verwendung für spezielle
Fassadenelemente die mit einem L- oder T-förmigen Profil flächig auf dem Horizontalschenkel
aufliegen. Diese vorbekannten Konsolen sind darüber hinaus nicht geeignet, die an
den Schenkelenden auftretenden Kräfte ausreichend aufzunehmen, insbesondere nicht,
wenn große Porenbetonwandplatten zur Fassadenerstellung verwendet werden.
[0004] Ein Nachteil der vorbekannten Abfangkonsolen besteht in dem erforderlichen Teileaufwand
und dem aus der Aufbauart resultierenden Gewicht. Darüber hinaus sind die Teile vergleichsweise
groß und somit im Fassadenbau schwer zu handhaben. Ein besonderes Problem ergibt sich
dadurch, daß bei der Verwendung der aus dem Stand der Technik bekannten Abfangkonsole
spätestens in der zweiten vertikalen auszufachenden Reihe die Fassadenplatten zwischen
die Konsolen gesetzt werden müssen, das bedeutet, die Fassadenplatten müssen mit großem
technischen Aufwand zwischen die horizontalen Konsolenflächen eingefädelt werden.
Dies ergibt sich aus der üblichen Befestigungspraxis. Üblicherweise wird ein Baukran
zwischen zwei vertikalen Trägern positioniert. Es werden dann die untersten Abfangkonsolen
am Vertikalträger befestigt. Es ist bekannt, die Vertikalträger mit Ankerschienen
zu versehen und an den Abfangkonsolen Langlöcher auszubilden. Somit können die Konsolen
exakt horizontal positioniert werden. Nachdem auf die untersten Konsolen eine Fassadenplatte
aufgesetzt wurde, werden die darüber zu positionierenden Konsolen am Vertikalträger
angeordnet. Es ist bekannt, in den Konsolen Nagellöcher auszubilden, so daß sich insbesondere
Porenbetonplatten gegen Wegkippen mittels Befestigungsmitteln, beispielsweise geeigneten
Nägeln, fixieren lassen. Durch die aus dem Stand der Technik bekannte Art der Ausgestaltung
der Abfangkonsolen befinden sich nun aber in den Nebenreihen bereits die Konsolen,
so daß die Platten nicht mehr vertikal aufgestellt werden können, sondern zwischen
die Konsolen eingesetzt werden müssen. Hierdurch erhöht sich der Montage- und Arbeitsaufwand
beträchtlich. Insbesondere in der Bauindustrie hängen die Kosten sehr stark vom erforderlichen
Zeitaufwand ab.
[0005] Ausgehend vom beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Abfangkonsole der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, daß
diese leicht zu handhaben und zu justieren ist, einfach und wirtschaftlich herstellbar
ist und vor allen Dingen die Montage der Fassadenplatten erheblich vereinfacht.
[0006] Zur technischen
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die kraftaufnehmende Fläche
mit wenigstens einer der Auflage- oder Befestigungsplatte einstückig verbunden und
die jeweils andere hintergreifend angeordnet ist.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Lehre lassen sich Abfangkonsolen erstellen, die im wesentlichen
aus miteinander verbundenen Befestigungs- und Auflageplatten und einer Stegfläche
bestehen, die mit einer der beiden Platten einstückig verbunden ist. Dies bedeutet,
daß die Abfangkonsole die Form eines offenen, dreiflächigen Quaders hat. Somit ist
die Abfangkonsole zum Auflager von nur einer Fassadenplatte geeignet. Es handelt sich
um ein sehr einfaches und leichtes Bauteil, welches einfach und wirtschaftlich herstellbar
ist. Das Bauteil ist vor Ort leicht zu handhaben und läßt sich exakt an Vertikalträgern
positionieren und justieren. Insbesondere wird durch die Art der Konsolenausbildung
jedoch die Plattenmontage erheblich vereinfacht, da nunmehr für jede einzelne vertikale
Fassadenplattenreihe die Konsolen separat befestigt werden, so daß ein Einfädeln von
Bauplatten vermieden wird.
[0008] Mit besonderem Vorteil wird vorgeschlagen, daß die Stegfläche die Befestigungsplatte
hintergreift. Durch diese Maßnahme kann in vorteilhafter Weise bewirkt werden, daß
die die Befestigungsfläche hintergreifende Kante der kraftaufnehmenden Stegfläche
beim Befestigen der Konsole zwischen der Befestigungsfläche und dem Vertikalträger
eingeklemmt wird.
[0009] Im Bereich der Befestigungsfläche ist in vorteilhafter Weise ein Langloch zur Justierung
ausgebildet. Dieses Langloch ist gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung
mit einer Verzahnung versehen.
[0010] Die obengenannten Langlochausbildungen können sich unter mechanischen Gesichtspunkten
schwächend auf die Abfangkonsole auswirken, so daß diese für Fassadenelemente ab einem
bestimmten Gewicht nicht verwendbar ist. In diesem Fall wird auf eine entsprechende
Befestigung unter Verwendung von Langlöchern oder verzahnten Langlöchern verzichtet,
sondern es werden Befestigungsmethoden wie Anschießen, Annieten, Anschweißen oder
dgl. verwendet. Beim Anschießen werden nagelartige Halteelemente mit hohem Druck zur
Befestigung einer Konsole "eingeschossen". In diesem Falle entfallen die Ausbildungen
von schwächenden Ausnehmungen in den Flächen der Abfangkonsolen.
[0011] Die erfindungsgemäße Konsole ist gemäß einem besonders vorteilhaften Vorschlag der
Erfindung aus einem Stanzteil gebildet, wozu in vorteilhafter Weise Stahlblech, vorzugsweise
von 3 mm Stärke, verwendbar ist.
[0012] Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß im Bereich der Befestigungsfläche parallel zur
hintergreifenden Kante der Stegfläche eine zweite Kante gleicher Stärke ausgebildet
ist. Durch diese Maßnahme wird ein Verzug der Befestigungsfläche vermieden. In besonders
vorteilhafter Weise kann die Befestigungsplatte im Bereich der Seitenkante, die von
der Stegfläche hintergriffen wird, eine verkröpfte Kante aufweisen. Auch so läßt sich
eine bündige Befestigungsflächenebene erzielen.
[0013] Die mit der Erfindung vorgeschlagene Konsole läßt sich in einfacher Weise als Stanzteil
aus Stahlblech herstellen und biegen. Die hintergreifende Kante der Stegfläche kann
beispielsweise durch Punktschweißen an der jeweiligen Fläche befestigt werden. Die
Konsole ist leicht und einfach zu handhaben und justierbar. Insbesondere kann die
Plattenmontage erheblich vereinfacht werden. In der Praxis ergeben sich neben den
reinen Kostenvorteilen aufgrund eines einfacheren Bauteiles und geringerer erforderlicher
Fertigungsschritte vor allem erhebliche Kostenvorteile bei der Anwendung, da ein Einfädeln
der Fassadenplatten vollends vermieden ist. Darüber hinaus werden keine Sonderanfertigungen
für Konsolen in Fassadenendbereichen benötigt.
[0014] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Darstellung einer Frontansicht eines Ausführungsbeispiels für eine Abfangkonsole;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Detailansicht des Langloches;
- Fig. 4
- eine Frontansicht eines Befestigungsstückes;
- Fig. 5
- eine Darstellung einer Frontansicht eines alternativen Ausführungsbeispiels für eine
Abfangskonsole und
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5.
[0015] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Abfangkonsole 1 besteht aus einer Auflageplatte
2 und einer Befestigungsplatte 3, die einstückig miteinander verbunden sind. Es handelt
sich um eine aus einem Blechstanzteil, vorzugsweise von 3 mm Dicke, durch Abkanten
gebildete Abfangkonsole. Mit der Auflageplatte 2 ist die Stegfläche 4 einstückig verbunden
und durch Abkanten so hochgebogen, daß ihre Hinterkante die Befestigungsplatte 3 hintergreifend
angeordnet ist. Diese so gebildete Befestigungskante 5 hintergreift die abgekröpfte
Seitenkante 6 der Befestigungsplatte 3, so daß sich bei der Befestigung an einem Vertikalträger
angeordneten Oberfläche der Befestigungsplatte 3 eine bündige Oberfläche ergibt. Um
aus einem Stanzteil eine wie gezeigte Abfangkonsole bilden zu können, ist im Bereich
der sich bildenden Ecke eine Biegeöffnung 14 ausgestanzt.
[0016] In der Basisplatte 12 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel Nagellöcher 13 ausgebildet,
während in der Befestigungsplatte 3, die, wie in Figur 1 zu sehen, abgeschrägt sein
kann, ein Langloch 7 ausgebildet ist.
[0017] Das in Figur 3 als Detail gezeigte Langloch 7 hat zwei verzahnte lange Kanten 8.
Zur Befestigung der Abfangkonsole beispielsweise an der Ankerschiene eines Vertikalträgers
wird das in Figur 4 gezeigte Befestigungsstück 9 verwendet, welches eine Zentralbohrung
10 für einen Bolzen aufweist. Eine Platte mit verzahnten Seitenkanten 11 ist auf einer
Basisplatte 12 angeordnet.
[0018] Wird dieses Befestigungsstück auf das Langloch 7 gelegt, so fügt sich die Verzahnung
der verzahnten Platte 11 in die Verzahnung 8 des Langloches 7 ein. Somit kann eine
Positionierung folgen. Die Ankerschienen müssen zur Verwendung eines wie gezeigten
Langloches horizontal im Vertikalträger angeordnet sein. Somit läßt sich die Abfangkonsole
1 exakt positionieren.
[0019] Bei dem in den Figuren 5 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel wurde auf schwächende
Langlochausbildungen im Bereich der Befestigungsplatte 3 verzichtet. Es sind in der
in Fig. 5 gezeigten Ansicht drei vorgeprägte Löcher gezeigt, durch welche beispielsweise
Befestigungsnägel mittels eines Schußapparates eingeschossen werden können. Derartige
Schußapparate sind an sich bekannt und arbeiten mit Treibladungen, mit Luftdruck oder
dergleichen. Bei dem in den Figuren 5 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel ist in besonders
vorteilhafter Weise auch eine weitere Materialeinsparung realisiert worden, indem
die Auflageplatte nurmehr den dreieckförmigen Bereich zwischen der Befestigungsplatte
und der Stegfläche aufweist, welcher zur Kraftaufnahme geeignet ist. Die sich ergebende
Materialeinsparung ist sehr beachtlich.
[0020] Bei der Herstellung einer Baufassade mit den gezeigten Abfangkonsolen wird beispielsweise
ein Baukran vor einer vertikalen Spalte zwischen zwei Vertikalträgern positioniert.
Es werden links und rechts an jedem Vertikalträger die untersten Abfangkonsolen befestigt
und von unten nach oben verlaufend die Fassadenplatten aufgesetzt, dann die darüberliegenden
Konsolen befestigt, die darunterliegende Fassadenplatte durch Nageln durch die Nagellöcher
13 fixiert und die nächste Fassadenplatte aufgesetzt. Es ist offensichtlich, daß die
Verkleidung der beschriebenen Spalte ohne jeden Einfluß auf die Verkleidung der benachbarten
Spalten ist, so daß hier keine Einfädelvorgänge bei der Ausfachung der benachbarten
Spalten erforderlich werden. Die Montage wird erheblich beschleunigt und vereinfacht,
so daß der Bau insgesamt kostengünstiger erstellbar ist. Darüber hinaus sind die gezeigten
Abfangkonsolen überaus einfach und wirtschaftlich herstellbar.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Abfangkonsole
- 2
- Auflageplatte
- 3
- Befestigungsplatte
- 4
- Stegfläche
- 5
- Befestigungskante
- 6
- abgekröpfte Kante
- 7
- Langloch
- 8
- Verzahnung
- 9
- Fixierstück
- 10
- Bohrung
- 11
- verzahnte Platte
- 12
- Basisplatte
- 13
- Nagellöcher
- 14
- Biegeöffnung
1. Abfangkonsole zum Abfangen von Fassadenplatten, insbesondere Porenbetonwandplatten,
mit einer Auflageplatte, einer mit dieser verbundenen Befestigungsplatte und einer
kraftaufnehmenden Stegfläche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflageplatte und die Befestigungsplatte einstückig miteinander ausgebildet
und die Stegfläche mit einer von beiden einstückig verbunden und die andere hintergreifend
angeordnet ist.
2. Abfangkonsole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegfläche die Befestigungsplatte
hintergreifend angeordnet ist.
3. Abfangkonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsplatte ein Langloch aufweist.
4. Abfangkonsole nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Langloch verzahnt ist.
5. Abfangkonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
diese aus einem Stanzteil gebildet ist.
6. Abfangkonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
diese aus Stahlblech gefertigt ist.
7. Abfangkonsole nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlblech eine Dicke
von vorzugsweise 3 mm aufweist.
8. Abfangkonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die von der Stegfläche hintergriffene Platte mit wenigstens einer weiteren Fläche
versehen ist, die die gleiche Stärke wie die die Platte hintergreifende Kante der
Stegfläche aufweist.
9. Abfangkonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die hintergriffene Platte im Bereich der hintergriffenen Kante eine Verkröpfung aufweist.