[0001] Lärm ist eine der schlimmsten Umweltbelastungen und ein ernstzunehmender Streßfaktor.
Untersuchungen haben gezeigt, daß Lärm auf das vegetative Nervensystem wirkt. Müdigkeit,
Konzentrationsmangel, Nervosität und Gereiztheit sind die Folge. Darüberhinaus führt
ständige Lärmeinwirkung zu Dauerschäden des Gehörs.
[0002] Um diesen Problemen entgegenzuwirken sind bereits Einrichtungen mit aktiver Lärmkompensation
bekannt, die auf dem Prinzip des phaseninversen Schalls basieren.
[0003] Dazu wird am Schalleinwirkungsort, z. B. dem Ohr mittels eines Schallaufnehmers in
Form eines Mikrofons die am Ohr auftreffende Schallwelle einem Filter zur 180° Schiebung
zugeführt und der phasenverschobene Schall über einen Wandler abgegeben.
[0004] Mit einer solchen aktiven Lärmkompensationseinrichtung, kombiniert mit passivem Gehörschutz
bzw. geschlossenem Kopfhörer, kann im unteren Frequenzbereich eine Lärmreduzierung
von mehr als 15 dB erreicht werden. Eine Lärmreduzierung um 10 dB wird subjektiv als
Halbierung der Lautstärke wahrgenommen.
[0005] Solche Kopfhörer mit aktiver Lärmkompensation sind seit einigen Jahren auf dem Markt
erhältlich, z. B. unter der Bezeichnung "NoiseGard®" (Marke von Sennheiser electronic
KG) mit der Typenbezeichnung HDC 200 "NoiseGard® mobile". Das Prinzip der aktiven
Lärmkompensation ist beispielsweise auch aus den Dokumentationen DE-A-95134, DE-B-305391,
DE-C-71754, DE-C-71534, DE-C-655508, DE-A-3719963, DE-C-40153, DE-U-881597, EP-A-008389,
GB-A-147166, GB-A-16074, GB-A-160070, GB-A-09769, GB-C-1530814, DE-A-33498, DE-A-3137747,
DE-151717, EP-A-0461801, US-A-4,736,431, US-A-4,6, 69, US-A-4,494,074, US-4,05,734,
US-A-4,017,797, US-A-3,95,158, US-A-3,637,040, US-A-,97,018 oder US-A-,043,416, GB-21,87,361,
US-A-3,637,040, US-A-4,922,542, US-A-4,399,334, US-RE-260,030 und US-A-1,807,225 bekannt.
[0006] Schließlich ist aus US-A-5,181,252 ein hochkomplianter Kopfhörerwandler bekannt,
der für eine aktive Lärmkompensationseinrichtung eingesetzt wird. Bei dieser bekannten
Einrichtung wird der Hohlraum vor dem Wandler von dem geschlossenen Hohlraum hinter
dem Wandler durch die Wandlermembran getrennt. Ferner weist der Wandler eine Membran
auf, die erheblich nachgiebiger als das hintere Volumen ist oder anders ausgedrückt,
das hintere Volumen ist deutlich steifer als die Steifigkeit der Membran des Wandlers.
Ein solches Verhältnis der Membransteifigkeit zur Steifigkeit des hinteren Volumens
wird beispielsweise bei einer Wandlermembran erreicht, die aus einer 40µm dicken Polycarbonatschicht
besteht. Bei der aus der US-A-5,181,252 bekannten Lärmkompensationseinrichtung bestimmt
somit das hintere Volumen die Gesamtsteifigkeit der Anordnung aus Wandler und hinterem
Volumen. Eine solche bekannte Einrichtung weist eine relativ geringe Resonanzfrequenz
auf und ist gegenüber Umwelteinflüssen wie Druck und Temperaturschwankungen wenig
mechanisch robust, was dazu führt, daß mechanische Schäden am Wandler vor allem dann
zu befürchten sind, wenn die aktive Lärmkompensationseinrichtung unterextremen Umwelteinflüssen
eingesetzt wird, was gerade im Flugverkehr nicht selten ist.
[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung den Wandler für eine Lärmkompensationseinrichtung
zu verbessern und die im Stand der Technik auftretenden Nachteile zu vermeiden.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit aktiver Lärmkompensation gelöst,
wobei die Einrichtung einen Wandler mit einer Wandlermembran aufweist, welche das
Volumen vor der Membran von dem Volumen hinter der Membran trennt und die Wandlermembran
steifer als das hintere Volumen ist. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Wenn die Membrannachgiebigkeit erfindungsgemäß geringer ist als die Nachgiebigkeit
des hinteren Volumens, also die Membran steifer ist als das Volumen hinter ihr, steigt
zwar die Resonanzfrequenz des Systems an, dies ist jedoch ohne negative Einflüsse
auf das Gesamtsystem und läßt sich durch andere Maßnahmen wieder ausgleichen. Durch
die erfindungsgemäße Maßnahme wird jedoch das Verhalten des Wandlers insgesamt mehr
durch seine eigene Membran als durch das Volumen hinter ihr bestimmt. Damit wird der
Wandler elektroakustisch unempfindlicher, vor allem wird er aber mechanisch robuster
gegen Umwelteinflüsse wie Druck- und Temperaturschwankungen und ist somit besser für
einen Einsatz unter Extrembedingungen geeignet. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme
bleibt die aktive Lärmkompensationsfunktion als solche weitgehend unverändert, und
durch die höhere Resonanz des Systems wird auch der Bereich ohne rückkopplungskritische
Phasendrehungen vergrößert.
[0010] Eine Möglichkeit zur Versteifung der Membran ist die, die Membran aus aufeinanderfolgenden
Laminatschichten aufzubauen, vorzugsweise aus drei Laminaten, nämlich 60 µm Polycarbonat,
gefolgt von einer Schicht 30 µm Polyuretan, diese wiederum gefolgt von einer weiteren
60 µm dicken Schicht Polycarbonat.
[0011] Es ist im übrigen sehr zweckmäßig, wenn zur Bedämpfung der Grundresonanz der Membran
ein Dämpfungswiderstand unterhalb der Membran vorgesehen ist. Dies kann vor allem
dadurch erfolgen, daß unterhalb der Membran sehr nahe zu ihr Dämpfungsmittel angeordnet
sind, so daß das Volumen zwischen dem Sickenbereich der Membran im Verhältnis zum
rückwärtigen Volumen verringert wird.
[0012] Auch wenn durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen der Wandler zunächst unempfindlicher
wird, so läßt sich die Empfindlichkeit durch Optimieren der Schwingspule wieder so
weit wie gewünscht erhöhen. Hierfür ist eine Maximierung des Produktes aus spefizischer
Leitfähigkeit und der Drahtquerschnittsfläche der Spule des Wandlers geeignet.
[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen stellen dar:
- Figur 1
- Querschnitt durch einen Kopfhörerwandler mit aktiver Lärmkompensation gemäß der Erfindung;
- Figur 2
- ein akustisches Ersatzschaltbild für den Wandler nach Figur 1;
- Figur 3
- Schalldruck-Frequenz-Diagramme für verschiedene Auswirkungen von Maßnahmen bei dem
Wandler nach Figur 1 und 2; und
- Figur 4
- Querschnitt durch einen bekannten Kopfhörer mit aktiver Lärmkompensation.
[0014] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Kopfhörer mit aktiver Lärmkompensation gemäß
der Erfindung. Der Kopfhörer weist einen Wandler 1 mit einem Wandlergehäuse 2 sowie
eine Wandlermembran 50, eine am rückwärtigen Teil der Membran befestigten Spule 4
als auch ein Spulengehäuse 5 auf. Die Wandlermembran 50 besteht aus einem Zentralteil
6 - Kalotte genannt - und einem die Kalotte umgebenden Ring 7 - Sicke genannt - zur
Schallerzeugung. Die Sicke dient auch zur mechanischen Aufhängung der Kalotte und
gewährleistet die Auslenkbarkeit des Kalotte 6 als auch der daran befestigten Spule
4, welche in Abhängigkeit von einem Lärmkompensationsstrom in das Spulengehäuse 5
eintaucht. Das Wandlergehäuse 2 besteht aus drei miteinander verbundenen Teilen, nämlich
Resonator 70, der auf einem Chassis 60 befestigt ist, an dessen Rückseite wiederum
ein Deckel 120 bzw. eine Schutzkappe angeordnet.
[0015] Die Wandlermembran 50 trennt das Volumen V
1 hinter der Membran 50 von dem Volumen V
2 vor der Membran. Das hintere Volumen V
1 ist durch das geschlossene Wandlergehäuse vollständig abgeschlossen, wahrend das
vordere Volumen V
2 dasjenige ist, welches zwischen der Wandlermembran 50 und dem menschlichen Ohr liegt
und aufgrund der unterschiedlich physiognomischen Ausgestaltungen des menschlichen
Ohrs bzw. des menschlichen Gehörgangs verschieden ist. In jeden Fall ist das vordere
Volumen V
2 um ein vielfaches größer als das hintere Volumen V
1.
[0016] Zum mechanischen Schutz der Wandlermembran ist vor der Membran ein Resonator 30 aus
vorzugsweise Kunststoff und darüberliegend ein akustisch transparentes Gewebe 40 als
Dämpfungsmittel vorgesehen, um vor allem das Eindringen von Staub in den Bereich der
Membran des Wandlers zu verhindern.
[0017] Im hinteren Volumen sind verschiedene Dämpfungsmittel angeordnet, um die Grundresonanz
des Wandlers zu verringern. Als erstes Dämpfungsmittel liegt unterhalb der Sicke im
mittleren Abstand von etwa 2 mm dazu eine Dämpfungsscheibe 70 aus akustischer Seide.
Ferner ist ein Dämpfungsfilzring 80 im mittleren Teil des hinteren Volumens am Durchgang
zum Sickenbereich vorgesehen, und zwischen dem Dämpfungsfilzring 80 und einer Schutzkappe
120 des Wandlers 2 ist ein akustisch transparenter Schaum 90, eine Papierschicht 100
sowie ein Dämpfungsfilz 110 angeordnet. Darüber hinaus ist unterhalb der Kalotte eine
Rohrniet 101 zum Zusammenhalten des Spulenmagneten 102 der Schwingspule 5 vorgesehen
und ein akustisch offener Schaum 85 zur Rohrnietbedämpfung. Ferner weist der Wandler
außen vorne aufliegend eine Mikrofonhalterung 10 auf, welche ein Mikrofon aufnimmt,
dessen Mikrofonhauptachse MA in einem Winkel von etwa 45° zur Wandlerhauptachse HA
geneigt ist. In dem Bereich unterhalb des Mikrofons ist der mechanische Gewebeschutz
40 weggelassen und der Resonator 30 durchbohrt.
[0018] Das Mikrofon nimmt den Störschall 15 vor dem Wandler auf und wandelt ihn in ein entsprechendes
elektrisches Signal um, welches an eine Schaltung weitergeführt wird, welche ein um
180° phasenverschobenes Wandlersignal erzeugt, welches der Spule 5 zugeführt wird,
um eine entsprechende Auslenkung der Schwingspule 4 zu erzeugen.
[0019] Figur 2 zeigt ein vereinfachtes akustisches Ersatzschaltbild der Anordnung des Wandlers
nach Figur 1. In dem Ersatzschaltbild bedeuten:
- V1:
- hinteres Volumen
- V2:
- vorderes Volumen
- N1:
- Nachgiebigkeit des Volumens hinter der Membran
- N2:
- Nachgiebigkeit des Volumens vor der Membran
- MM:
- Membranmasse
- NM:
- Membrannachgiebigkeit
- DM:
- mechanische Dämpfung der Membran
- ω0, ω0':
- Resonanzfrequenzen = 2πf0 bzw. 2πf0'
[0020] Ist der Kopfhörer nicht aufgesetzt, wird das Volumen V
2 vor der Membran sehr groß, und für Vereinfachungszwecke ist nachfolgend N→ ∞ angenommen
und wird deshalb nicht mehr berücksichtigt.
[0021] Für das in Figur 2 dargestellte Ersatzschaltbild wird das Verhältnis von

gesucht.
[0022] Ist ε < 1, d.h. N
M < N
1, so ist die Membran steifer als das hintere Volumen;
ist ε = 1, d.h.

, so ist die Membran ebenso steif wie das hintere Volumen; und
ist ε > 1,d.h. N
M > N
1, so ist die Membran nachgiebiger als das hintere Volumen. Letzterer Fall ist in US-A-5,181,5
beschrieben, wo die Gesamtsteifigkeit des Wandlers durch das hintere Volumen bestimmt
wird.
[0023] Ohne das hintere Volumen V
1 (V
1 → ∞) gilt für das Ersatzschaltbild nach Figur 2:

[0024] Mit dem hinteren Volumen V
1 (N
1 ≠ ∞) gilt:

mit

so daß sich ergibt:

Durch Umformung ergibt sich:

Werden die Gleichungen (1) und (4) über

gleichgesetzt, so ergibt sich:

Durch weitere Umformung ergibt sich:

also

und schließlich

[0025] Wurden bisher einschichtige Membranen, bestehend aus einer Polycarbonatschicht von
40 µm Dicke verwendet, so ergibt sich:

d.h. die Membran ist um einen Faktor 18,3 nachgiebiger als das Volumen hinter ihr
bzw. das Volumen hinter der Membran ist um einen Faktor 18,3 steifer als die Membran.
[0026] Zur Verringerung von ε unter 1 sind Membranen mit Laminaten verschiedener Dicke geeignet,
so z.B. eine aus drei Schichten aufgebaute Membranfolie mit 60 µm PC, 30 µm PU, 60
µm PC.
[0027] Dann ergibt sich:

also:

[0028] D.h. die Membran ist nun steifer als das Volumen V
1 hinter ihr. Der Aufbau der Membran aus verschiedenen Laminaten hat den Vorteil, daß
die innere Dämpfung der Membran höher ist als bei einer einschichtigen Membran, wodurch
Eigenresonanzen vermieden werden.
[0029] Es ist zu beachten, daß die Messungen der Resonanzfrequenz bei unbedämpfter Membran
vorgenommen wurden, d.h. ohne Dämpfung der Sicke. Bei Bedämpfung verschieben sich
die Resonanzfrequenzen wieder zu tieferen Werten hin. Dies führt zu einer Vergrößerung
von ε, was natürlich nicht bedeutet, daß sich an den Verhältnissen der Steifigkeiten
zueinander etwas ändert. Es ist vielmehr darauf zurückzuführen, daß obiges Ersatzschaltbild
nach Figur 2 nicht mehr gilt.
[0030] Figur 3 zeigt verschiedene Schalldruckfrequenzdiagramme, welche die Verhältnisse
aufzeigen, wenn verschiedene Maßnahmen getroffen werden. Figur 3a zeigt ein Schalldruckfrequenzdiagramm
eines bekannten Lärmkompensationswandlers - siehe Figur 4-, welcher eine Resonanzfrequenz
f
0, unterhalb der Resonanzfrequenz eine Schalldruckempfindlichkeit P
01 und oberhalb der Resonanzfrequenz eine Schaldruckempfindlichkeit P
02 aufweist.
[0031] Wird nun wie erfindungsgemäß vorgeschlagen die Membrannachgiebigkeit N
M geringer als die Nachgiebigkeit N
1 des hinteren Volumens V
1, also ε < 1, so erhöht sich die Resonanzfrequenz auf f
0' und P
01', also die Empfindlichkeit unterhalb der Resonanzfrequenz sinkt unterhalb von P
01, wie in Figur 3b dargestellt. Wird nun die dynamische Masse des Wandlers erhöht -
siehe Figur 3c - so sinkt die Resonanzfrequenz auf den alten Wert, aber es stellt
sich eine ausgeprägte Überhöhung der Grundresonanz ein, und die Empfindlichkeit oberhalb
der Resonanzfrequenz sinkt, d.h. P
02' < P
02.
[0032] Zur Bedämpfung der Grundresonanz kann der Dämpfungswiderstand unterhalb der Membran
vergrößert werden, was am besten dadurch geschieht, daß das erste Dämpfungsmittel
in Form von akustischer Seide unterhalb der Sicke relativ nah zur Sicke angeordnet
wird, wodurch die gewünschten Verhältnisse - Figur 3d - wiedereinstellen, jedoch die
gesamte Membran eine erhöhte Robustheit aufweist und somit für einen Einsatz unter
extremen Bedingungen besser geeignet ist.
[0033] Die vorstehenden Erläuterungen zeigen, daß mit Erhöhung der Membransteife, so daß
ε < 1 wird, die Resonanzfrequenz des Wandlersystems steigt und gleichzeitig die Empfindlichkeit
unterhalb der Resonanzfrequenz sinkt. Die Resonanzfrequenz des Wandlersystems wird
durch die Masse des Systems bestehend aus Membran und Schwingspule und dessen Federsteife
bestimmt. Durch die dynamische Masse des Wandlersystems kann die Resonanzfrequenz
auf den gewünschten Wert festgelegt werden, wobei eine Erhöhung der dynamischen Masse
des Wandlersystems zu einer Reduzierung der Resonanzfrequenz führt. Als Folge daraus
entsteht eine ausgeprägte Überhöhung der Grundresonanz des Wandlersystems und ein
Sinken der Empfindlichkeit oberhalb der Resonanzfrequenz.
[0034] Zur Bedämpfung der Grundresonanz kann der Dämpfungswiderstand unterhalb der Membran
vergrößert werden, was wie in Figur 1 gezeigt durch die Dämpfungsscheibe 70 unterhalb
der Sicke 7 erfolgen kann.
[0035] Durch eine Optimierung der Schwingspule 4 kann schließlich die Empfindlichkeit unterhalb
und oberhalb der Resonanzfrequenz auf den geforderten Wert - Figur 3e - eingestellt
werden.
[0036] Dazu folgende Überlegungen:
[0037] Für die Auslenkungskraft des Wandlers (Magnet/Spule) gilt:

wobei B der magnetischen Induktion, ℓ der Drahtlänge im Magnetfeld und I dem Spulenstrom
entspricht. Durch Umformung ergibt sich:

wobei U die Quellenspannung und R den Drahtwiderstand angibt.
[0038] Durch weitere Umformulierung ergibt sich:

wobei σ der spezifischen Leitfähigkeit der Spule und A der Drahtquerschnittsfläche
des Spulendrahtes entspricht.
[0039] Da B und U praktisch nicht zu beeinflussen sind, kann durch Maximierung des Ausdrucks
σ · A die Empfindlichkeit der Spule und somit des gesamten Wandlers auf den geforderten
Wert eingestellt werden.
[0040] Figur 4 zeigt eine Wandleranordnung, wie sie bereits seit mehreren Jahren auf dem
Markt erhältlich ist. Gleiche Teile des in Figur 4 gezeigten Wandlers im Vergleich
zu dem in Figur 1 dargestellten Wandler sind mit gleichen Bezugszeichen benannt. Die
konstruktiven Unterschiede zwischen dem bekannten Wandler nach Figur 4 und dem Wandler
nach Figur 1 sind für den Fachmann offensichtlich. Wesentliche Unterschiede bestehen
in der Anordnung des Mikrofons bezüglich der Wandlerhauptachse HA, in der Dämpfung
unterhalb der Sicke 7 als auch im Membranaufbau der Membran 50, welche bei dem bekannten
Wandler aus einer 40 µm dicken Polycarbonatschicht steht.
1. Einrichtung mit aktiver Lärmkompensation, wobei die Einrichtung einen Wandler (1)
mit einer Wandlermembran (50) aufweist, welche ein Volumen (V2) vor der Membran von einem Volumen (V1) hinter der Membran trennt und wobei die Wandlermembran (50) als auch das hintere
Volumen (V1) eine bestimmte Nachgiebigkeit aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran-Nachgiebigkeit (NM) geringer ist als die Nachgiebigkeit (N1) des hinteren Volumens (V1).
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis (ε) von Membran-Nachgiebigkeit zur Nachgiebigkeit
des hinteren Volumen (V1) etwa 0,85 ist.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (50) aus einer Vielzahl von Schichten besteht.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran aus drei aufeinander geschichteten Laminaten
besteht, wobei das erste und dritte Laminat aus Polycarbonat (PC) und das zweite Laminat
aus Polyuretan (PU) besteht.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polycarbonatschichten eine Dicke von 60 µm und die
Polyuretanschicht eine Dicke von 30 µm aufweisen.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Dämpfungsmittel (70) vorgesehen sind, die sehr nahe auf
der Rückseite der Membran (50; 7) in einem mittleren Abstand von etwa 1-2 mm angeordnet
sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsmittel (70) eine Dämpfungsscheibe aus akustischer
Seide ist.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wandler (2) eine Schwingspule (4) aufweist, die einen
Draht mit einer Drahtquerschnittsfläche (A) und einer spezifischen Drahtleitfähigkeit(α)
versehen ist, wobei das Produkt der Drahtquerschnittsfläche und der spezifischen Drahtleitfähigkeit
(σ) maximiert ist.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Wiedergabewandler ein Mikrofon (11) zur Schallaufnahme
des Störschalls (15) zugeordnet ist und daß die zentrale Wandlerachse (HA) und die
zentrale Mikrofonachse (MA) in einem Winkel von etwa 45° zueinander angeordnet sind.
10. Verwendung eines Wandlers für eine Einrichtung mit aktiver Lärmkompensation, wobei
der Wandler eine Wandlermembran (50) aufweist, welche das Volumen (V2) vor der Membran von dem Volumen (V1) hinter der Membran trennt und wobei sowohl die Wandlermembran (50) als auch das
hintere Volumen (V1) eine bestimmte Nachgiebigkeit aufweisen und die Membrannachgiebigkeit NM geringer ist als die Nachgiebigkeit (N1) des hinteren Volumens (V1).
11. Elektroakustischer Wandlereinrichtung, die einen Wandler (1) mit einer Wandlermembran
(50) aufweist, welche das Volumen (V2) vor der Membran von dem Volumen (V1) hinter der Membran trennt und wobei sowohl die Wandlermembran (50) als auch das
hintere Volumen (V1) eine bestimmte Nachgiebigkeit aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membrannachgiebigkeit (NM) geringer ist als die Nachgiebigkeit (N1) des hinteren Volumens (V1).