[0001] Die Erfindung betrifft ein Handgerät, wie Schraubgerät, mit einem Gehäuse, einem
im Gehäuse angeordneten Motor, einem vom Motor angetriebenen, axial festen Antriebsritzel,
einer im Gehäuse gelagerten, gegen die Kraft einer Feder gegenüber dem Antriebsritzel
axial versetzbaren Spindel und einem Kupplungselement zwischen dem Antriebsritzel
und der Spindel, wobei das Kupplungselement vom Antriebsritzel abkuppelbar und gegenüber
der Spindel begrenzt axial verschiebbar, sowie begrenzt verdrehbar ist
[0002] Zum oberflächenbündigen Eindrehen von Schrauben werden elektrisch betriebene Schraubgeräte
mit einer Trennkupplung verwendet, die zwischen einer Spindel und einem Antriebsritzel
angeordnet ist. Die Überlastkupplung ermöglicht nach dem Erreichen der gewünschten
Eindrehtiefe ein automatisches, geräusch- und verschleissfreies Abkuppeln der Spindel
vom Antriebsritzel.
[0003] Aus der EU-PS 0 195 853 ist ein Schraubgerät mit einer Kupplung bekannt, die ein
von einem Motor angetriebenes erstes Kupplungsteil, ein im Gehäuse des Schraubgerätes
drehbar gelagertes, axial versetzbares, zweites Kupplungsteil und ein in Umfangsrichtung
begrenzt verdrehbares und axial gegen die Kraft einer Feder versetzbares drittes Kupplungsteil
aufweist. Das erste Kupplungsteil wird gebildet von einem Antriebsritzel mit in Setzrichtung
vorstehenden Nockenkörpem. Das zweite Kupplungsteil wird gebildet von einer Spindel
mit entgegen der Setzrichtung vorstehenden Nockenkörpem und das dritte Kupplungsteil
wird gebildet von einem Kupplungselement, das auf beiden Stimseiten mit Nockenkörpem
versehen ist.
[0004] Beim Andrücken des Schraubgerätes wird die Spindel unter Zwischenlage des Kupplungselementes
gegen die Kraft der Feder axial versetzt, so dass alle Nockenkörper formschlüssig
ineinandergreifen. Beim Übertragen eines Drehmomentes von dem Antriebsritzel auf die
Spindel, wird das Kupplungselement gegenüber der Spindel verdreht und axial versetzt.
Diese Lage des Kupplungselementes gegenüber der Spindel bleibt erhalten, bis die Spindel
nach einem erfolgten Eindrehvorgang in Setzrichtung verschoben wird, bis die formschlüssige
Verbindung zwischen den Nockenkörpem des Antriebsritzels und des Kupplungselementes
aufgehoben wird.
[0005] Diese bekannte Kupplung ist nur mit grossem Aufwand herstellbar, wobei auch die grossen
Nockenkörper sowie das hohe Eigengewicht sich negativ auf das Gesamtgewicht des Schraubgerätes
auswirken, so dass sich frühe Ermüdungserscheinungen beim Arbeiten mit diesem Schraubgerät
einstellen. Ausserdem unterliegt dieses bekannte Gerät einem grossen Verschleiss.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplung für ein Handgerät zu schaffen,
die wirtschaftlich herstellbar ist und sich durch ein geringes Gewicht sowie einen
geringen Verschleiss auszeichnet.
[0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Kupplungselement eine
Kugel ist, die mit Anschlagflächen des Antriebsritzels und der Spindel zusammenwirkt.
[0008] Die erfindungsgemässe Ausgestaltung des Kupplungselementes ermöglicht eine wirtschaftliche
Herstellung des Handgerätes da es sich bei der Kugel um einen handelsüblichen Artikel
handelt, der zugekauft werden kann und die mit der Kugel zusammenwirkenden Anschlagflächen
direkt an der Spindel und dem Antriebsritzel angebracht werden können. Ein weiterer
Vorteil ist die geringe Baugrösse des Kupplungselementes und dessen geringes Gewicht,
das sich auf das Gesamtgewicht des Handgerätes positiv auswirkt.
[0009] Zweckmässigerweise wird die Anschlagfläche des Antriebsritzels von wenigstens einer
parallel zur Längserstreckung der Spindel verlaufenden Vertiefung an einer inneren
Umfangsfläche des Antriebsritzels gebildet. Aufgrund dieser besonderen Anordnung der
Anschlagflächen im Innem des Antriebsritzels kann die axiale Baulänge des Antriebsritzels
und somit die Baulänge des Handgerätes klein gehalten werden.
[0010] Vorzugsweise wird die Anschlagfläche der Spindel von einer an einer äusseren Umfangsfläche
der Spindel angeordneten Nut gebildet, wobei zumindest die in Umfangsrichtung gemessene
Erstreckung der Nut die entsprechende Erstreckung des als Kugel ausgebildeten Kupplungselementes
übersteigt. Anschlagflächen in Form einer Nut haben den Vorteil, dass sie wirtschaftlich
herstellbar sind und die Aussenkontur der Spindel nicht überragen. Aufgrund der besonderen
Erstreckung der Nut ist die Spindel gegenüber dem Antriebsritzel im eingekuppelten
Zustand begrenzt verdrehbar.
[0011] Damit eine axiale Versetzung der Spindel gegenüber dem Antriebsritzel erreicht werden
kann, wenn beide Teile zueinander verdreht werden, wird vorzugsweise die entgegen
der Setzrichtung weisende Anschlagfläche der Spindel von einer Kante gebildet, die
geneigt zu einer senkrecht zur Spindelachse stehenden Ebene verläuft.
[0012] Um eine axiale Versetzung der Spindel gegenüber dem Antriebsritzel erreichen zu können,
unabhängig davon in welchen Drehrichtungen diese beiden Teile gegeneinander verdreht
werden, verläuft vorteilhafterweise die Kante zu den jeweiligen beiden umfangsseitigen
Enden der Nut entgegen der Setzrichtung geneigt.
[0013] Damit die Funktion der Feder nicht beeinträchtigt wird, ist zweckmässigerweise die
Feder zwischen dem als Kugel ausgebildeten Kupplungselement und dem Antriebsritzel
angeordnet. Auf diese Weise ist die Feder zwischen Drehteilen angeordnet. Eine Funktionsstörung
der Feder ist dann gegeben, wenn sich die Feder zwischen einem Drehteil und einem
gegenüber dem Gehäuse drehfest angeordneten Teil befindet. Sobald eine Verdrehung
des Drehteiles stattfindet, erfolgt eine Reibung zwischen der Feder und einem der
Teile. Durch die Reibkraft entstehen Torsionsbelastungen, die an der Feder angreifen
und sich negativ auf die Funktion auswirken.
[0014] Damit die Kraft der Feder senkrecht zur Spindelachse auf die Kugel abgegeben und
die gesamte Kraft der Feder auf die Kugel übertragen werden kann, ist zweckmässigerweise
zwischen der Kugel und der Feder ein auf der Spindel angeordneter, in Längsrichtung
der Spindel begrenzt versetzbarer Ring angeordnet. Mit Hilfe dieses Ringes ist es
möglich, auch mehrere Kugeln auszurichten, so dass diese gleichzeitig in mehrere Vertiefungen
des Antriebsritzels einkuppeln und nach dem erfolgten Einschraubvorgang, beim Abheben
des Handgerätes gleichzeitig in ihre Ausgangsstellung versetzt werden.
[0015] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wiedergeben,
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemässes, schematisch dargestelltes Handgerät,
- Fig. 2
- ein Teil des Handgerätes gemäss Fig.1, in vergrösserter und geschnittener Darstellung.
[0016] Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Schraubgerät weist ein Gehäuse 1, einen Handgriff
11 mit Betätigungsschalter 12, einen verstellbaren Tiefenanschlag 13 und eine gegen
die Kraft einer Feder 4 axial versetzbare Spindel 5 auf.
[0017] Wie die Fig. 2 zeigt, ist in dem Gehäuse 1 ein Motor 2, ein vom Motor 2 angetriebenes
Antriebsritzel 3, ein Kupplungselement 6 in Form einer Kugel und eine axial versetzbare
Spindel 5 angeordnet. Zwischen der Kugel und dem Antriebsritzel 3 ist die Feder 4
und ein an der Kugel anliegender, auf der Spindel 5 angeordneter, in Längsrichtung
der Spindel 5 begrenzt versetzbarer Ring 10 angeordnet .
[0018] An einer äusseren Umfangsfläche der Spindel 5 befindet sich eine Nut 8, deren in
Umfangsrichtung gemessene Erstreckung die entsprechende Erstreckung der Kugel übersteigt.
Die Nut 8 weist eine entgegen der Setzrichtung weisende Anschlagfläche in Form einer
Kante 9 auf, die geneigt zu einer senkrecht zur Spindelachse stehenden Ebene verläuft.
Die Kante 9 verlauft geneigt zu den jeweiligen beiden umfangsseitigen Enden der Nut
8.
[0019] An einer inneren Umfangsfläche des Antriebsritzels 3 ist eine der Nut 8 im wesentlichen
gegenüberliegende Vertiefung 7 angeordnet, die geneigt zur Längserstreckung der Spindel
5 verläuft. Die Vertiefung 7 weist zwei sich entgegen der Setzrichtung einander nähemde
Anschlagkanten 16 auf. Die Nut 8 und die Vertiefung 7 nehmen die Kugel auf und die
Nut 8 und/oder die Vertiefung 7 des Antriebsritzels 3 sind derart ausgeführt, dass
eine axiale und eine umfängliche Bewegung der Spindel 5 gegenüber dem Antriebsritzel
3 um eine vorgegebene axiale Strecke (S) möglich ist. In radialer Richtung weist die
Vertiefung 7 eine konstante Tiefe auf.
[0020] Zum Eindrehen einer Schraube 15 ist die setzrichtungsseitige Stimseite der Spindel
5 mit einem Bit 14 in Verbindung bringbar. Über die auf dem Bit 14 aufgesteckte Schraube
15 wird die Spindel 5 durch Andrücken des Schraubgerätes gegen den Untergrund U zusammen
mit der Kugel gegen die Feder 4 verschoben. Dabei gelangt die Kugel in die Vertiefung
7 des Antriebsritzels 3, so dass eine drehfeste, formschlüssige Verbindung zwischen
der Spindel 5 und dem Antriebsritzel 3 entsteht. Die Feder 4 steht jetzt unter Vorspannung.
Beim Betätigen des Schraubgerätes wird die Spindel 5 in Drehung versetzt.
[0021] Durch die Versetzung der Kugel in der Nut 8 der Spindel 5 erfolgt eine Versetzung
der Spindel 5 gegenüber dem Anstriebsritzel in Umfangsrichtung und in Setzrichtung.
[0022] Die Schraube 15 wird unter Nachführen des Schraubgerätes eingedreht, bis der Tiefenanschlag
13 auf dem Untergrund U aufliegt. Anschliessend führt die Feder 4 die Spindel 5 solange
nach, bis die über den Tiefenanschlag 13 eingestellte Eindrehtiefe erreicht ist und
die Kugel nicht mehr in die Vertiefung 7 eingreift, so dass die drehfeste, formschlüssige
Verbindung zwischen der Spindel 5 und dem Antriebsritzel 3 unterbrochen ist. Anschliessend
versetzt die Feder 4 einen zwischen der Kugel und der Feder 4 angeordneten, auf der
Spindel 5 axial versetzbaren Ring 10 in die Ausgangsstellung. Dabei wird auch die
axiale Versetzung und Verdrehung zwischen der Spindel 5 und dem Antriebsritzel 3,
die zu Beginn des Eindrehvorganges, beim Zusammenwirken der Kugel mit der Nut 8 der
Spindel 5 stattgefunden hat, aufgehoben.
[0023] Nach dem Ausschalten und Abheben des Schraubgerätes von dem Untergrund U anschliessend
die Spindel 5 versetzt die Feder 4 die Spindel 5 in Ausgangsstellung.
1. Handgerät, wie Schraubgerät, mit einem Gehäuse (1), einem im Gehäuse (1) angeordneten
Motor (2), einem vom Motor (2) angetriebenen, axial festen Antriebsritzel (3), einer
im Gehäuse (1) gelagerten, gegen die Kraft einer Feder (4) gegenüber dem Antriebsritzel
(3) axial versetzbaren Spindel (5) und einem Kupplungselement (6) zwischen dem Antriebsritzel
(3) und der Spindel (5), wobei das Kupplungselement (6) vom Antriebsritzel (3) abkuppelbar
und gegenüber der Spindel (5) begrenzt axial verschiebbar, sowie begrenzt verdrehbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (6) eine Kugel ist, die mit Anschlagflächen des Antriebsritzels
(3) und der Spindel (5) zusammenwirkt.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagflächen des Antriebsritzels
(3) von wenigstens einer parallel zur Längserstreckung der Spindel (5) verlaufenden
Vertiefung (7) an einer inneren Umfangsfläche des Antriebsritzels (3) gebildet sind.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagflächen der
Spindel (5) von einer an einer äusseren Umfangsfläche der Spindel (5) angeordneten
Nut (8) gebildet werden, wobei zumindest die in Umfangsrichtung gemessene Erstreckung
der Nut (8) die entsprechende Erstreckung der Kugel übersteigt.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die entgegen der Setzrichtung
weisende Anschlagfläche der Spindel (5) von einer Kante (9) gebildet wird, die geneigt
zu einer senkrecht zur Spindelachse stehenden Ebene verläuft.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante (9) zu den jeweiligen
beiden umfangsseitigen Enden der Nut (8) entgegen der Setzrichtung geneigt verläuft.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (4)
zwischen der Kugel und dem Antriebsritzel (3) angeordnet ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Kugel und der Feder
(4) ein auf der Spindel (5) angeordneter, in Längsrichtung der Spindel (5) begrenzt
versetzbarer Ring (10) angeordnet ist.