[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung einer Druckmaschine, insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bogenoffsetdruckmaschinen der heute weit verbreiteten Art weisen in der Regel sogenannte
Zentralsteuerungen auf, welche insbesondere in Form einer SPS- bzw. PC-Board-Steuerung
aufgebaut sind. Ferner ist es bekannt, die Steuerung der Druckmaschine funktional
aufzuteilen. So kann ein oder mehrere Rechner vorgesehen sein, welche permanent die
Schaltzustände bzw. Signale von Aktuatoren, Bedientastern bzw. Sensoren einlesen,
wobei weitere Rechner insbesondere den Hauptantrieb sowie die auf den Drehwinkel von
bewegten Maschinenteilen bezogenen Schaltvorgänge der Druckmaschine steuern. Weitere
Rechner können dann bestimmte Komponenten der Druckmaschine steuern. Weitere Rechner
sind dann bestimmten Komponenten der Druckmaschine zugeordnet, wobei hier als Beispiel
die Steuerung des Anlegers, des Auslegers oder sonstige Zusatzeinrichtungen zu nennen
wären. Zum Signalaustausch sind die Rechner mit einem als Netzwerk ausgebildeten Bus-System
miteinander verbunden.
[0003] Um eine Flexibilität hinsichtlich der Ausrüstung der Maschine und zu somit auch der
Ansteuerbarkeit der entsprechenden Komponenten zu erzielen, ist es bekannt, wenigstens
einen der Rechner mit nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speichereinrichtungen
auszurüsten. Dadurch ist gewährleistet, daß gemäß der Maschinenkonfiguration der Steuerungsfunktionen
entsprechende Programmteile abgespeichert werden können. Dazu weisen diejenigen Rechner,
mit den nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speichereinrichtungen Schnittstellen
auf, mittels denen Programmteile und zugehörigen die Parameter in die vorzugsweise
als E
2PROM oder Flash-Memory ausgebildeten Speicher abspeicherbar sind. Nachteilig bei einer
derartigen Einrichtung ist aber, daß, wenn mehrere Rechner nichtflüchtige, wiederbeschreibbare
Einrichtungen aufweisen, entsprechend viele Schnittstellen zur Einspeicherung der
individuellen Programmteile und Parametersätze vorgesehen sein müssen. Dies zeigt
sich in der Praxis besonders dann als nachteilig, wenn eine vorhandene Druckmaschine
mit weiteren Zusatzeinrichtungen ausgerüstet wird. In einem derartigen Fall ist es
dann nötig, daß qualifiziertes Servicepersonal mit entsprechenden Programmiergeräten
eine Verbindung zu den einzelnen Rechnern herstellt und die vorgesehenen Programm-Updates
vornimmt. Für eine derartige Vorgehensweise ist hochqualifiziertes Servicepersonal
insbesondere deswegen nötig, da nur mit genauen Kenntnissen vom Aufbau der Maschinensteuerung
die entsprechend modifizierten bzw. neuen Programmteile an den vorgesehenen Stationen
bzw. Rechnern einzugeben sind. Auch ist es bei dieser aus dem Stand der Technik bekannten
Vorgehensweise als nachteilig anzusehen, daß an mehreren Rechnern Schnittstellen vorzusehen
sind, vermittels denen über insbesondere als Laptop's ausgebildete Programmiergeräte
neue Programmteile bzw. Parameter einspielbar sind. Programmänderungen an meheren
Rechnern gestalten sich zudem zeitaufwendig.
[0004] Aus der EP 0 543 281 ist eine Steuerung für Rotationsdruckmaschinen bekannt, bei
welcher jedem Anlageteil ein die Steuerung darstellender Rechner zugeordnet ist und
die Rechner in den einzelnen Anlageteilen über ein als Netzwerk ausgebildetes Bus-System
miteinander verbunden sind. Als Vernetzungsschnittstelle zwischen den einzelnen Rechnern
wird hierbei ARCNET mittels Koaxkabel vorgeschlagen. Auch ein solches Steuerungskonzept,
welches insbesondere als eine dezentrale Steuerung aufgebaut ist, vermeidet die voranstehend
aufgezählten Nachteile nicht. Auch bei einer derartigen, als Baugruppensteuerung bezeichenbare
Steuerung ist es zur Umprogrammierung bzw. zur Einspielung modifizierter Programmteile
nötig, daß die entsprechenden Programm- bzw. Parametersätze nach Herstellung einer
entsprechenden Verbindung in den jeweiligen Rechner eingespielt werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 derartig weiterzubilden, so daß in einfacher Weise das Eingeben neuer,
modifizierter Programmteile und entsprechender Parameter an die vorgesehenen Rechner
möglich ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich dabei aus den Unteransprüchen.
[0007] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß das als Netzwerk ausgebildete Bus-System
zum Signalaustausch der einzelnen Rechner untereinander eine Schnittstelle aufweist,
über welche Programmteile gezielt an einen oder mehrere Rechner adressierbar und dort
in den nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher einschreibbar sind. Das die
einzelnen Rechner verbindende und als Netzwerk ausgebildete Bus-System dient dabei
nicht nur zum Übertragen von Signalen bzw. Nachrichten während des eigentlichen Steuerungsbetriebes,
sondern darüber hinaus auch noch als sogenanntes Programm-Übertragungssystem. Durch
eine vorzugsweise als PC-Anschluß ausgebildete Schnittstelle ist es somit möglich,
mittels einem üblichen Laptop neue Programmteile bzw. ganze Programme in den vorgesehenen
Rechnereinheiten abzuspeichern. Die an das als Netzwerk ausgebildete Bus-System angeschlossenen
Rechner sind dazu zwischen einem ersten Betriebszustand, in welchem der normale Austausch
von Signalen bzw. Daten stattfindet und einem erfindungsgemäß zweiten Betriebszustand
umschaltbar, wobei in diesem zweiten Betriebszustand bei einem angeschlossenen Programmiergerät
bzw. entsprechend eingelegten Datenträger das Einschreiben von neuen Programmteilen,
Programmen und/oder Parameterdaten in die nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher
eines oder meherer Rechners erfolgt.
[0008] Des weiteren erfolgt die Erläuterung von zwei Ausführungsbeispielen der Erfindung
anhand der Zeichnungen. Fig. 1 und 2 zeigen dabei eine erfindungsgemäße Lösung mit
einem ankoppelbaren, tragbaren Programmiergerät bzw. mit einem von einem Maschinenleitstand
aus einlesbaren Datenträger.
[0009] Gemäß Fig. 1 und 2 ist gemeinsam, daß die Einrichtung zur Steuerung der nicht dargestellten
Bogenoffsetdruckmaschine aus mehreren, verschiedenen Komponenten der Maschinezugeordneten
Rechnern 2.1 - 2.3 sowie einem Rechner 2.4 eines Leitstandes besteht. Die Rechner
2.1 - 2.3 sowie der Rechner 2.4 des Leitstandes sind dabei über einen Bus 1 zwecks
Signalaustausch miteinander verbunden. Bei dem Bus 1 handelt es sich dabei vorzugsweise
um ein sogenanntes nachrichtenorientiertes Bus-System (CAN-Bus). Vorzugsweise ist
dabei vorgesehen, daß die einzelnen Rechner 2.1 - 2.4, wobei hier mehr als vier Rechner
an den Bus 1 angeschlossen sein können, einzelnen Komponenten der Druckmaschine wie
Anleger, Ausleger, Druckwerken, einem Maschinenleitstand sowie sonstigen Einrichtungen
zugeordnet sind.
[0010] Die einzelnen Rechner 2.1 - 2.4 weisen jeweils nichtflüchtige, wiederbeschreibbare
Speichereinheiten 3.1 - 3.4 auf, in welchen Programme und/oder Parameterdaten zur
Ausübung von Funktionen der Druckmaschine entsprechend der Maschinenausstattung abgespeichert
sind. Die nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher sind dabei vorzugsweise als
sogenannte E
2PROM bzw. Flash-Memory ausgebildet.
[0011] Gemäß der Ausführung der Erfindung nach Figur 1 ist vorgesehen, daß an den Bus 1,
welcher der Verbindung der Rechner 2.1 - 2.4 dient, ein als Interface ausgebildeter
Anschluß 4 angeordnet ist, an welchen ein insbesondere als Laptop ausgebildetes Programmiergerät
5 anschließbar ist. Über dieses Programmiergerät 5 sind nach Herstellung der Verbindung
mit dem Anschluß 4 die Rechner 2.1 - 2.4 den Bus 1 von einem der üblichen Steuerungsfunktionen
entsprechendem Betriebszustand in einen Adressier- und Programmierzustand umschaltbar.
Dazu weisen die einzelnen Rechner 2.1 - 2.4 nicht explizit dargestellte Interfaceschaltungen
bzw. entsprechend programmierte Bus-Controller auf, vermittels denen eine über das
Programmiergerät 5 auf dem Bus 1 anliegende Adresse im zugehörigen Rechner erkennbar
ist und ferner auch der oder die Rechner 2.1 - 2.4 zwischen den angesprochenen Betriebszuständen
umschaltbar sind. Nachdem der entsprechende Rechner 2.1 - 2.4 adressiert und in den
programmierbaren Modus umgeschaltet worden ist, erfolgt das Senden der Daten von dem
Programmiergerät 5 über den Bus 1. Die von dem Programmiergerät 5 über den Bus 1 an
den vorgesehenen Rechner 2.1 - 2.3 bzw. dem Rechner 2.4 des Leitstandes gesendeten
Programmteile und/oder Parameter werden dann nach entsprechender Zwischenspeicherung
im adressierten Rechner 2.1 - 2.3 bzw. in dem Rechner 2.4 des Leitstandes in den entsprechenden
nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher 3.1 - 3.4 eingeschrieben.
[0012] Erfindungsgemäß weiterbildend kann vorgesehen sein, daß die die nichtflüchtigen,
wiederbeschreibbaren Speicher 3.1 - 3.4 aufweisenden Rechner 2.1 - 2.3 bzw. der Rechner
2.4 des Leitstandes Testprogramme enthalten, vermittels denen ein korrekter Datentransfer
feststellbar ist. Ferner kann vorgesehen sein, daß durch das über den Anschluß 4 angeschlossene
Programmiergerät 5 nach Einschreiben der Programme bzw. Parameter in den entsprechend
adressierten Speicher 3.1 - 3.4 eine Rückabfrage hinsichtlich der Korrektheit des
Abspeichervorganges erfolgt. Nachdem zuvor beschriebenen Programm-/Parameterdownload
erfolgt das Rücksetzen von dem prorammierbaren in den dem normalen Maschinenbetrieb
entsprechenden Zustand der an den Bus 1 angekoppelten Rechner 2.1 - 2.4.
[0013] Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Figur 2 und unterscheidet sich zu der Ausführung
gemäß Figur 1 dadurch, daß hier der Bus 1 keinen separaten Anschluß 4 aufweist, sondern
daß die Schnittstelle zum Einschreiben neuer Programme bzw. Parameter in die Speicher
3.1 - 3.4 über den Rechner 2.4 des Leitstandes erfolgt. Gezeigt ist in Figur 2, daß
der Rechner 2.4 des Leitstandes ein Datenlesegerät 6 aufweist, welches mit einem tragbaren
Datenträger 7 zusammenwirkt. Nach Einlegen eines Datenträgers 7 in das Datenlesegerät
6 erfolgt dann nach Auslesen der auf dem Datenträger 7 gespeicherten Programme bzw.
Parameter das Umschalten von dem Grundmodus auf den sogenannten Programmiermodus,
daraufhin das Senden einer Adresse, um dann die auf dem Datenträger 7 vorhandenen
Programmteile bzw. Parameter an den vorgesehenen und adressierten Rechner 2.1 - 2.4
zu senden. Bei dem Datenträger 7 kann es sich dabei in einfacher Weise um handelsübliche
Disketten und bei dem Datenlesegerät dementsprechend um Diskettenlaufwerke handeln.
Auch sind erfindungsgemäß andere Datenlesegeräte 6 nebst entsprechender Datenträger
7 einsetzbar.
[0014] Vor dem Umschalten der Rechner 2.1 - 2.4 in den programmierbaren Modus oder dem daraufhin
folgenden Senden und Abspeichern der neuen Programme / Parameter erfolgt vorzugsweise
über das angekoppelte Progammergerät 5 bzw. den Rechner 2.4 mit in das Datenlesegerät
6 eingelegten Datenträger 7 eine Abfrage von wenigstens in einem der Rechner 2.1 -
2.4 abgespeicherten und insbesondere die Maschinenkonfiguration wiedergebender Daten.
Erst nach einem Vergleich dieser Daten mit entsprechenden und im Programmiergerät
5 bzw. auf dem Datenträger 7 gespeicherten Daten erfolgt das Senden / Abspeichern
der neuen Programme bzw. Parameter (Feststellen der Kompatibilität der neuen mit bereits
vorhandenen Programmen/Parametern). Durch diese Maßnahme wird vermieden, daß der Maschinenkonfiguration
nicht entsprechende Programme/Parameter, welche zu Fehlfunktionen führen können, eingespeichert
werden.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Bus
- 2.1 - 2.3
- Rechner
- 2.4
- Rechner (Leitstand)
- 3.1 - 3.4
- nichtflüchtiger, wiederbeschreibbarer Speicher
- 4
- Anschluß
- 5
- Programmiergerät
- 6
- Laufwerk
- 7
- Datenträger
1. Einrichtung zur Steuerung einer Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine,
bestehend aus mehreren Rechnern, welche über ein als Netzwerk ausgebildetes Bus-System
zum Signalaustausch miteinander verbunden sind und wenigstens einer der Rechner einen
nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bus (1) eine Schnittstelle aufweist, über welche Programmteile und/oder Parameter
an wenigstens einen der Rechner (2.1 - 2.4) adressierbar und in den zugehörigen nichtflüchtigen,
wiederbeschreibbaren Speicher (3.1 - 3.4) einschreibbar sind, und daß über die Schnittstelle
des Busses (1) die an den Bus (1) angeschlossenen Rechner (2.1 - 2.4) von einem Zustand
des normalen Maschinenbetriebes in einen zweiten Zustand umsteuerbar ist, in welchem
das Adressieren der Rechner (2.1 - 2.4) sowie das darauffolgende Senden von Programmen
und/oder Parameterdaten erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittstelle am Bus (1) als ein Anschluß (4) ausgebildet ist, an welches
ein insbesondere tragbares Programmiergerät (5) ankoppelbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß (4) an einem der Rechner (2.1 - 2.4) angebracht ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Rechner (2.1 - 2.4) ein Datenlesegerät (6) insbesondere in Form eines
Laufwerkes aufweist, in welchem ein portabler Datenträger (7) lesbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Datenlesegerät (6) in dem Rechner (2.4) angeordnet ist, welcher dem Leitstand
der Druckmaschine zugeordnet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor einem Senden und Abspeichern von neuen Programmen/Parametern eine Überprüfung
Kompatibilität dieser Programme/Parameter mit in den Rechnern (2.1 - 2.4) gespeicherten
Daten erfolgt.