[0001] Die Erfindung betrifft eine Palette bestehend aus in wenigstens zwei Ebenen angeordneten
Tragelementen und Auflageelementen, wobei die Tragelemente in einer Ebene gleiche
Höhen aufweisen und mit den Tragelementen bzw. Auflageelementen einer benachbarten
Ebene verbunden sind.
[0002] Paletten sind für den Transport großer Gegenstände oder stapelbarer Waren unverzichtbar
geworden. In der untersten Ebene sind die Tragelemente so angeordnet, daß Räume zum
Einfahren von Gabelzinken eines Hebezeuges, beispielsweise eines Gabelstaplers, gebildet
sind.
[0003] Im Gebrauch sind derartige Paletten, deren Tragelemente aus Kanthölzer geeigneter
Höhe und deren Auflageelement aus quer zu den Kanthölzern verlaufenden und mit den
Kanthölzern vernagelten Brettern bestehen. Derartige Paletten, meist in der Größe
von Europaletten, werden zwar durch Bildung von Palettenpools regelmäßig mehrfach
verwendet, sind aber dennoch relativ teuer und bieten Entsorgungsprobleme.
[0004] Es sind auch Paletten aus anderen Materialien bekannt, wobei häufig aus einem flachen
Material Tragelemente in Form von Tragfüßen durch Formung gebildet sind. Derartige
Paletten weisen regelmäßig eine nur begrenzte Tragfähigkeit auf, sind regelmäßig aufwendig
in der Herstellung und bieten - je nach Material - häufig Entsorgungsprobleme.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Problemstellung besteht darin, eine Palette der
eingangs erwähnten Art zu erstellen, die mit geringem Aufwand preisgünstig herstellbar
ist, und sich problemlos entsorgen läßt.
[0006] Dies Problem wird erfindungsgemäß bei einer Palette der eingangs erwähnten Art dadurch
gelöst, daß die Tragelemente und/oder Auflageelemente wenigstens einer Ebene aus Abschnitten
von Papprollen gebildet sind, wie sie als Rollenkerne von Papier-, Teppich- und ähnlichem
Materialrollen Verwendung finden.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Papprollen, die als Rollenkerne
für großflächige Papierrollen (beispielsweise Druckpapier), Teppichrollen oder ähnlichen
Rollen dienen, eine hohe Stabilität und Wasserfestigkeit aufweisen, so daß mit derartigen
Papprollen hergestellte Paletten auch im Freien mit langen Standzeiten verwendbar
sind. Die Papprollen, die in großer Anzahl anfallen und allenfalls nach einer Sortierung
wiederverwendbar wären, werden heute im Rahmen der Altpapieraufbereitung entsorgt.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung dieser Papprollen zur Ausbildung von Paletten,
können die Papprollen nach ihrer Verwendung als Rollenkerne ohne weiteres (gegebenenfalls
nach einer Ablängung auf eine gewünschte Länge) einem Zweitnutzen zugeführt werden,
bevor die Entsorgung stattfindet. Die die Tragelemente und/oder Auflageelemente wenigstens
einer Ebene bildenden Abschnitte von Papprollen können die Originallänge der Rollenkerne
aufweisen oder auf die gewünschte Länge der Ebene der Palette abgeschnitten sein.
In diesem Fall werden die Ebenen durch liegende, komplette Rollen gebildet. Es ist
aber auch möglich, kürzere Abschnitte der Papprollen zu bilden, um damit stehende
Abschnitte als Tragelemente zu verwenden, die beispielsweise Füße einer Palette bilden
können. Es ist ferner möglich, die Papprollen in Längsrichtung zu teilen und so gebildete
Halbschalen als Tragelemente und/oder (vorzugsweise) Auflageelemente zu verwenden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, kleinere Ausnehmungen in Längsrichtung der
Papprolle vorzusehen, um eine verbesserte Auflagefläche zu erzielen. Dem gleichen
Zweck kann eine in Längsrichtung vorgenommene Eindrückung in die Papprolle erfüllen,
wobei die Eindrückung gegenüber der Ausnehmung eine höhere Eigenstabilität der Papprolle
gewährleistet.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Tragelemente und Auflageelemente
aller Ebenen durch kreuzweise miteinander verbundene, liegend angeordnete Abschnitte
von Papprollen gebildet. Bei einer Palette mit einer rechteckigen Grundfläche können
die Papprollen dabei parallel zu den Seitenkanten ausgerichtet sein, so daß sich Papprollen
verschiedener Ebenen im rechten Winkel kreuzen. Es ist aber auch möglich, die Papprollen
einer Ebene parallel zueinander in Diagonalrichtung auszurichten, wodurch von 90°
unterschiedliche Kreuzungswinkel entstehen können. In der bevorzugten Ausführungsform,
die am häufigsten angewendet werden dürfte, weist die Palette zwei Ebenen auf. Das
Vorsehen einer dritten oder weiterer Ebenen wird zur Erhöhung der Stabilität in Betracht
zu ziehen sein.
[0009] Obwohl es grundsätzlich denkbar ist, beispielsweise für die Tragelemente der unteren
Ebene Papprollen mit einem größeren Durchmesser einzusetzen als für die Auflageelemente
der oberen Ebene, kann es aus Gründen der Lagehalterung vorteilhaft sein, alle Tragelemente
und Auflageelemente durch Papprollen gleichen Durchmessers zu bilden.
[0010] Die Verbindung von sich kreuzenden Tragelementen bzw. Auflageelementen kann in jeder
herkömmlichen, geeigneten Art erfolgen, also durch Heften, Nageln, Verschrauben, Verkleben,
Binden mit Draht, Klammern, Verwendung von Spannbändern usw. Dabei kann es zweckmäßig
sein, die Papprollen im Bereich der Kreuzungspunkte mit Elementen einer benachbarten
Ebene mit lagefixierenden Ausnehmungen bzw. Eindrücken zu versehen. Dadurch werden
die Anforderungen an die Stabilität der Verbindung deutlich herabgesetzt.
[0011] Die Ausnehmungen bzw. Eindrückungen in einer Papprolle können dabei in Längsrichtung
des zu verbindenden Elements der benachbarten Ebene oder in einem Winkel dazu eine
zylindrische Form oder eine Keilform aufweisen, um die Lagefixierung zu bewirken.
[0012] Mit Vorteil ist auch die Verwendung von Verbindungselementen möglich, die sich kreuzende
Papprollen benachbarter Lagen teilweise umfassen und mit diesen verbunden sind. Die
Verbindung kann dabei zweckmäßigerweise dadurch erfolgen, daß auf die jeweilige Papprolle
Schenkel des Verbindungselements klemmend aufgeschoben werden, so daß die Papprolle
bis über den größten Durchmesser hinaus umgriffen wird.
[0013] Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1 -
- eine einfache Palette bestehend aus zwei Papprollen als Tragelementen und zwei Papprollen
als Auflageelemente,
- Figur 2 -
- eine gegenüber der Palette gemäß Figur 1 verstärkt ausgebildete Palette mit drei Papprollen
als Tragelementen und vier Papprollen als Auflageelemente,
- Figur 3 -
- Beispiele für lagestabilisierende Ausnehmungen bzw. Eindrückungen einer Papprolle,
- Figur 4 -
- ein Befestigungselement zur Ausbildung eines Kreuzungspunktes zwischen Papprollen
verschiedener Ebenen.
[0014] Figur 1 zeigt eine Palette mit zwei Papprollen 1 als Tragelement in einer unteren
Ebene und zwei Papprollen 2 als Auflageelement einer oberen Ebene. Die Papprollen
1 sind parallel zueinander ausgerichtet und weisen zueinander und zum Rand der Auflagefläche
Abstände auf, in die Hubzinken eines Hubgeräte, beispielsweise eines Gabelstaplers,
einfahren können, um die beladene Palette anzuheben.
[0015] Die in Figur 1 dargestellte Palette eignet sich zum Transport von Gegenständen mit
einer der Länge der Papprollen 1,2 im wesentlichen entsprechenden Grundfläche. Zur
Aufnahme von nebeneinander angeordneten Produkten kleinerer Auflageflächen müßten
zusätzliche Papprollen 2 in der Auflageebene Verwendung finden, wobei gegebenenfalls
die Papprollen 2 auch dicht an dicht angeordnet sein können.
[0016] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform, die durch Vergrößerung der Anzahl der Papprollen
1 als Tragelemente in der unteren Ebene und Vergrößerung der Papprollen 2 als Auflageelemente
in der oberen Ebene eine höhere Stabilität und eine verbesserte Auflagefläche bieten.
[0017] In beiden Beispielen sind für die Papprollen 1,2 Papprollen gleicher Art, das heißt
mit gleicher Stabilität und gleichem Durchmesser, eingesetzt worden.
[0018] Es kann zweckmäßig sein, die Papprollen 1,2 im Bereich der Kreuzungspunkte mit einer
zylindrischen Ausnehmung a, einer keilförmigen (dreieckähnlichen) Ausnehmung b oder
einer beispielsweise zylindrischen Eindrückung c zu versehen, um die relative Lage
sich kreuzenden Papprollen 1,2 zu fixieren. Während die Ausnehmungen a, b durch entsprechende
Ausschnitte aus den Papprollen 1,2 hergestellt sind, wird die Eindrückung c ohne Materialentfernung
durch Eindrücken hergestellt.
[0019] Figur 4 zeigt ein Verbindungselement 3 mit zwei Klammern 4,5, die jeweils aus einem
Zylinderausschnitt bestehen, die sich etwas über den größten Durchmesser erstrecken,
als durch Klemmung auf zylindrischen Papprollen 1,2 befestigbar sind. Die beiden Klammern
4,5 sind mit einem üblichen Verbindungsmittel 6 miteinander verbunden, wobei durch
die Verbindung die relative Ausrichtung der Klammern 4,5 (beispielsweise senkrecht
zueinander) festgelegt oder auch eine gelenkige Verbindung realisiert sein kann. Bei
der Verwendung eines rein klemmenden Verbindungselements 3 können die Papprollen zur
Entsorgung in einfacher Weise von den Verbindungselementen getrennt werden, so daß
eine einfache Materialtrennung erfolgen kann.
[0020] Reicht die Verbindungskraft durch die Klemmwirkung der Klammern 4,5 nicht aus, kann
zusätzlich eine Fixierung mit durch vorbereitete Durchgangslöcher 7 ragende Stifte
aus geeignetem Material erfolgen, die in die Papprollen 1,2 eindringen. Auch bei dieser
Ausführungsform wird im allgemeinen eine Materialtrennung leicht möglich sein.
1. Palette bestehend aus in wenigstens zwei Ebenen angeordneten Tragelementen und Auflageelementen,
wobei die Tragelemente in einer Ebene gleiche Höhen aufweisen und mit den Tragelementen
bzw. Auflageelementen einer benachbarten Ebene verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente und/oder Auflageelemente wenigstens einer Ebene aus Abschnitten
von Papprollen (1,2) gebildet sind, wie sie als Rollenkern von Papier-, Teppich- und
ähnlichen Materialrollen Verwendung finden.
2. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente und Auflageelemente aller Ebenen durch kreuzweise miteinander verbundene
Abschnitte von Papprollen (1,2) gebildet sind.
3. Palette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Tragelemente und Auflageelemente durch Abschnitte von Papprollen (1,2) gleichen
Durchmessers gebildet sind.
4. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte von Papprollen (1,2) im Bereich der Kreuzungspunkte mit Elementen
einer benachbarten Ebene mit lagefixierenden Ausnehmungen (a,b) bzw. Eindrückungen
(c) versehen sind.
5. Palette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (a) bzw. Eindrückung (c) eine im Winkel zur Längsachse stehende zylindrische
Form aufweist.
6. Palette nach Anspruchr 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (a) bzw. Eindrückung (c) eine im Winkel zur Längsachse stehende Keilform
aufweist.
7. Palette nach einem der Ansprüche 2 bis 6, gekennzeichnet durch Verbindungsgelemente (3), die sich kreuzende Abschnitte von Papprollen (1,2) benachbarter
Lagen teilweise umfassen und mit diesen verbunden sind.
8. Palette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung durch auf den jeweiligen Abschnitt einer Papprolle (1,2) klemmend
aufgeschobene Schenkel des Verbindungselements (3) hergestellt ist.
9. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Papprollen auf ihrem Umfang in Längsrichtung mit einer Ausnehmung bzw. Eindrückung
versehen sind.