[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Zweikammerbehälters
für eine Druckventil-Dose, wie sie zur Abgabe von fliessfähigen Produkten, insbesondere
lösungsmittelhaltige oder kosmetische Fluide, verwendet wird, mit einem ein- oder
mehrteiligen, metallischen Aussenbehälter und einem komprimierbaren metallischen Innenbehälter,
sowie einen nach diesem Verfahren hergestellten Zweikammerbehälter und dessen Verwendung
in Druckventil-Dosen.
[0002] Solche Zweikammerbehälter werden heute in etwa 2% der ca. 6 Milliarden weltweit verkauften
Spraydosen verwendet und haben sich insbesondere für die Aufbewahrung und Abgabe der
unterschiedlichsten Produkte bewährt. Dosen bei denen das Treibmittel vom Füllgut
getrennt ist, im folgenden Zweikammerdosen genannt, sind von zunehmender Bedeutung.
Einerseits, weil bei derartigen Zweikammerdosen das verwendete und in der Regel entflammbare
Treibgas, bspw. Butan, Propan, etc. im Zweikammerbehälter zurückgehalten wird und
damit entsorgt werden kann, andererseits erlauben solche Dosen auch komprimierte Gase,
insbesondere Luft, Stickstoff, Kohlendioxid, etc. zu verwenden, welche die abgefüllten
Produkte chemisch verändern würden, wenn diese mit dem Füllgut in Kontakt kämen.
[0003] Metallische Behälter, insbesondere aus Aluminium, sind für die Herstellung solcher
Zweikammerdosen besonders geeignet und bspw. aus der DE-38'08'438 oder der EP-17'147
bekannt. Diese Zweikammerdosen sind entweder mehrteilig, d.h. aus einem steifen zylindrischen
Mantelteil, einem Bodenteil, einem Behälterdeckel (Dom) und einem weichen, metallischen
Innenbehälter, oder zweiteilig, d.h. aus einem einstückigen und konifizierten Aussenbehälter
und einem weichen, metallischen Innenbehälter aufgebaut. Bei dieser Art Dosen zeigen
sich verschiedenartige Schwierigkeiten. So können bei der Verwendung von unterschiedlichen
Metallen, bspw. Weissblech in Kombination mit Aluminium, an den Verbindungsstellen
unerwünschte Bimetall-Effekte auftreten und sind deshalb besondere Massnahmen erforderlich.
In anderen Fällen erweisen sich die verwendeten Klebstoffe als nicht universell für
jedes Füllgut geeignet und muss ein zusätzlicher Schutzbelag vorgesehen werden. Nicht
zuletzt können Verschweissungen oder andere metallische Verbindungsverfahren bei den
so dünn wie möglich gefertigten Behälterteilen zu unerwünschten Verformungen und Schwachstellen
führen, die den hohen Anforderungen an die Drucksicherheit nicht genügen.
[0004] Es sind deshalb auch Kleinbehälter bekannt, bei denen ein zylindrisch geformter Innenbehälter
von oben in einen zylindrischen Aussenbehälter geschoben wird. Diese Behälter werden
mit konventionellen Ventilen abgeschlossen und weisen deshalb einen Innendurchmesser
von ca. 25.4 mm (1 Zoll) auf. Mit dieser Aufbauweise können Behälter mit einem Fassungsvermögen
von 15 - 70 ml realisiert werden, jedoch eignet sich diese Bauweise nicht für die
Bereitstellung handelsüblicher Druckventil-Dosen mit einem Fassungsvermögen von in
der Regel 70 - 250 ml oder mehr, da der für das Treibmittel vorgesehene Zwischenraum
zwischen Aussenbehälter und Innenbehälter je nach den landesabhängigen gesetzlichen
Vorschriften nicht mehr als 40% des Aussenbehältervolumens betragen darf. So lässt
sich bspw. mit einem zylindrischen Innenbehälter mit 80 ml Füllvolumen, der in die
mit einem konventionellen Ventil verschliessbare Behälteröffnung von 1 Zoll Durchmesser
eines 40 * 170.5 mm grossen, konifizierten Aussenbehälters mit 175 ml Inhalt eingesetzt
wird, bestenfalls ein Verhältnis von 45:55 für Füllvolumen zu Zwischenvolumen erreichen.
Das gerade noch zugelassene Verhältnis von 60:40 kann mit dieser Bauweise also nicht
erreicht werden.
[0005] Aus diesem Stand der Technik wird somit deutlich, dass die bekannten Verfahren zur
druckdichten Befestigung des metallischen Innenbehälters am Aussenbehälter entweder
technisch aufwendig sind (kleben und beschichten), zu nicht genügend betriebssicheren
Dosen führen (Schwachstellen) oder nicht für grossformatige resp. ein hinreichendes
Füllgutvolumen aufweisende Dosen (Materialverschwendung, Mogelpackungen) geeignet
sind.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen universell verwendbaren,
doppelwandigen Dosenkörper resp. Zweikammerbehälter zu schaffen, der sich in technisch
einfacher und kostengünstiger Weise fertigen lässt und auch bei Dosen mit grossem
Füllgutvolumen betriebssicher ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein überraschend einfaches Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und einen nach diesem Verfahren hergestellten Behälter gelöst. Das erfindungsgemässe
Verfahren zur Herstellung eines solchen doppelwandigen Behälters zeichnet sich im
wesentlichen dadurch aus, dass in einen Aussenbehälter, ein vorgeformter, d.h. im
wesentlichen ein sich zur Behälteröffnung hin verjüngender, Innenbehälter eingebracht
und am Aussenbehälter befestigt wird. In einer bevorzugten Weiterbildung wird der
kollabierbare Innenbehälter so vorgeformt, dass dieser im Bereich einer Kontaktfläche
reibschlüssig mit dem Aussenbehälter verbunden ist.
[0008] In einer ersten Ausführungsform des Fertigungsverfahrens wird in einem ersten Verfahrensschritt
der Innenbehälter unabhängig vom Aussenbehälter verjüngt und im Falle eines einteiligen
Aussenbehälters, in einem weiteren Verfahrensschritt in den im wesentlichen noch zylindrischen
Aussenbehälter eingeführt und so positioniert, dass dieser bei der weiteren formgebenden
Bearbeitung des Aussenbehälters nicht deformiert wird. Dies wird also einerseits durch
eine geeignete Dimensionierung und Formgebung des Innenbehälters und andererseits
auch durch eine besondere Positionierung desselben im Aussenbehälter ermöglicht. Nach
erfolgter Verformung des Aussenbehälters wird der Innenbehälter in seine Endlage geschoben
und dann mit dem Aussenbehälter verbunden.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Innenbehälter einen zylindrischen
Halsabschnitt auf, der in eine ebenfalls zylindrische Halspartie des Aussenbehälters
eingeschoben ist. Zur gegenseitigen Befestigung wird der Öffnungsrand des Aussenbehälters
so nach innen gebördelt, dass eine nach innen offene ringförmige Nut entsteht, in
welche der Öffnungsrand des vorgeformten Innenbehälters eingeschoben und gemeinsam
mit der nutförmigen Bördelung des Aussenbehälters weiter eingerollt werden kann. Vorzugsweise
wird der Öffnungsrand des Innenbehälters nach innen verformt, um eine sich in die
nutförmige Bördelung einschmiegende Ringfläche zu schaffen.
[0010] In einer anderen Ausführungsform wird der Halsabschnitt des Innenbehälters so dimensioniert
und geformt, dass dessen Öffnungsrand in der Endlage des Einschiebevorgangs den nach
Innen oder nach Aussen gerollten Rand des Aussenbehälters überragt. In einem weiteren
Verfahrensschritt wird dieser den Aussenbehälter überragende Teil des Innenbehälters
über den gerollten Rand des Aussenbehälters gelegt. Hilfsweise kann bei dieser Ausführungsform
der Innenbehälter einen besonders ausgeformten Bereich aufweisen, der bei Kontakt
mit dem Aussenbehälter die Endlage des Innenbehälters determiniert.
[0011] In einer Weiterbildung liegt der zylindrische Halsabschnitt des Innenbehälters reibschlüssig
in der zylindrischen Halspartie des Aussenbehälters. Grundsätzlich kann jeder Teil
des Innen- oder Aussenbehälters in einem reibschlüssigen Kontakt mit dem jeweils anderen
Behälter stehen und die Innen- und Aussenbehälter in einer festen Position zueinander
halten, d.h. spezielle Haltevorrichtungen überflüssig machen. Ausserdem kann mit einer
solchen reibschlüssigen Kontaktzone der Verklebungs- resp. Dichtungsbereich unter
die bspw. noch nachträglich zu verformende, insbesondere Zu verclinchende Halspartie
verlegt werden.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Fertigungsverfahrens wird
ein mehrteiliger Aussenbehälter verwendet, dessen Bodenteil oder Deckelteil (Dom)
noch nicht am Mantelteil befestigt ist. Der Innenbehälter wird wiederum unabhängig
vom Aussenbehälter verformt und anschliessend in den Mantelteil eingeführt. Dabei
kann der Innenbehälter bodenseitig eingeschoben werden, bis der Öffnungsrand des verjüngten
Innenbehälters in der Aussenbehälteröffnung liegt, um dort anschliessend befestigt
zu werden. Weist der Aussenbehälter bspw. einen nach Aussen gebördelten Öffnungsrand
auf, wird der Innenbehälter so gestaltet, dass dieser durch diesen Öffnungsrand hindurchragt
und nach einer geeigneten Verformung über diesen Öffnungsrand gelegt werden kann.
Im anderen Falle wird der Innenbehälter deckelseitig in den Mantelteil des Aussenbehälters
eingeschoben, wird der Deckelteil am Mantelteil befestigt ohne den Innenbehälter zu
deformieren und wird der Innenbehälter an der Deckelteilöffnung befestigt, wenn dieser
nicht schon vor dem Einschiebevorgang am Deckelteil befestigt worden ist. Dabei kann
der Rand wiederum nach innen oder nach aussen gerollt sein. Eine zusätzliche drucksichere
Befestigung oder Abdichtung kann vor dem gemeinsamen Einrollen oder in einem weiteren
Verfahrensschritt vorgenommen werden.
[0013] Die Vorteile dieser Bauweise sind dem Fachmann unmittelbar ersichtlich und sind im
überraschend einfachen technischen Herstellungsverfahren von doppelwandigen Dosenkörpern
zu sehen, die es ermöglichen betriebssichere Zweikammer-Druckdosen auch für Füllvolumina
von über 70 ml herzustellen.
[0014] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der für das Treibmittel vorgesehene
Zwischenraum so klein wie erforderlich gehalten werden kann und damit das für den
Aussenbehälter benötigte Dosenmaterial minimalisiert werden kann.
[0015] Im folgenden soll die vorliegende Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und anhand
der Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1a und 1b: schematische Darstellungen von Zweikammerbehältern bekannter Art;
Fig. 2a und 2b: schematische Darstellung des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung
eines Zweikammerbehälters;
Fig. 3a und 3b: schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Zweikammerbehälters;
Figur 1a zeigt einen Zweikammerbehälter bekannter Art mit einem zweiteiligen Aussenbehälter
2. Dieser umfasst einen im wesentlichen zylindrischen Behälterkörper 3 und einen darauf
aufgesetzten Deckelteil (Domteil). In den Behälterkörper 3 des Aussenbehälters ist
ein Innenbehälter 5 eingelegt. Innenbehälter 5, Behälterkörper 3 und Deckelteil (nicht
dargestellt) sind in einer Verbindungszone 6 miteinander verbunden. Zur Begasung des
Zwischenraumes 8 zwischen Innenbehälter 5 und Aussenbehälter 2 ist im Bodenteil des
Behälterkörpers 3 eine Begasungsöffnung 9 vorgesehen, welche mit einem elastischen
Stopfen druckdicht verschlossen werden kann. Zur Abdichtung des für das Treibgas vorgesehenen
Zwischenraumes ist im Bereich der Verbindungszone 6 ein Haft- und Dichtungsmittel
11 vorgesehen. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Aussenbehälter 2 ein Gesamtvolumen
von 171 ml auf, wobei der Innenbehälter 5 bei der Verwendung von Flüssiggas als Treibmittel
ein Volumen von ca. 120 ml aufweist. Bei der Verwendung von komprimiertem Gas als
Treibmittel, beispielsweise Luft, muss das Füllgutvolumen weiter reduziert werden.
Der in Figur 1b dargestellte Zweikammerbehälter weist einen einteiligen Aussenbehälter
2 mit einem konifizierten Schulterbereich 12 auf. Der Durchmesser der Aussenbehälteröffnung
13 entspricht dem Durchmesser eines für den Verschluss des Zweikammerbehälters vorgesehenen
Ventilteils. In diesen Aussenbehälter 2 ist ein Innenbehälter 5 eingeschoben, dessen
Öffungsrand auf dem Öffnungsrand 13 des Aussenbehälters 2 aufliegt. Mit dieser Konstruktion
lassen sich nur Doppelbehälter anfertigen, bei denen sich der Durchmesser des Aussenbehälters
2 und der Durchmesser des Innenbehälters 5 resp. Durchmesser des vorgesehenen Ventilteils
nicht wesentlich voneinander unterscheiden, um das Zwischenvolumen innerhalb der gesetzlichen
Vorschriften halten zu können. In der dargestellten Ausführungsform weist der Innenbehälter
ein Volumen von ca. 80 ml auf, während das Gesamtvolumen des Aussenbehälters 175 ml
beträgt. Damit beträgt das Verhältnis zwischen Füllgutvolumen und Treibmittelvolumen
80:95, statt höchstens 60:40.
In Figur 2a ist ein erfindungsgemässes Verfahren schematisch dargestellt. Dabei wird
der Innenbehälter 5 in einem ersten Verfahrensschritt unabhängig vom Aussenbehälter
2 vorgeformt, insbesondere verjüngt, wobei der Durchmesser der Innenbehälteröffung
14 dem Durchmesser der mit einem Ventilteil verschliessbaren Aussenbehälteröffnung
13 angepasst wird. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Rand der Innenbehälteröffung
14 eine nach innen gerichtete Stossfläche 15 auf. In einem zweiten Verfahrensschritt
wird der derart vorgeformte Innenbehälter in den zylindrischen Mantelteil 3 des Aussenbehälters
2 eingeführt und am Bodenteil des Aussenbehälters festgehalten. Dies kann pneumatisch
über das Bodenloch 9 geschehen. Hilfsweise kann an den Innenbehälter 5 eine Kontaktzone
16 angeformt sein, welche mit dem Aussenbehälter 2 eine reibschlüssige Verbindung
eingeht. Die Formung des in der Regel weichgeglühten und dünnen Innenbehälters 5 kann
mit allen geeigneten Verfahren und insbesondere mit der in der Metallverarbeitung
bekannten Drück- oder Einziehtechnik vorgenommen werden. In einem nächsten Verfahrensschritt
wird der Aussenbehälter 2 weiter bearbeitet. Diese weitere Bearbeitung hängt von dem
Aufbau des Aussenbehälters ab, d.h. sieht bei einem einteiligen Aussenbehälter 2 die
Formung einer Dosenschulter 12 vor, resp. umfasst das Aufbringen eines Boden- und/oder
Deckelteils im Falle eines mehrteiligen Aussenbehälters. Vorzugsweise weist der Öffnungsrand
des einteiligen Aussenbehälters 2 eine nach innen gerichtete, nutförmige Bördelung
17 auf. Im folgenden Verfahrensschritt wird der vorgeformte Innenbehälter 5 in den
vorbereiteten Aussenbehälter 2 geschoben, derart, dass der Öffnungsrand des vorgeformten
Innenbehälters 5 am Öffnungsrand des Aussenbehälters 2 anliegt. Die derart positionierten
Behälter werden in einem oder mehreren Verfahrensschritten einzeln oder gemeinsam
nach innen oder nach aussen verformt und dann in einem oder mehreren weiteren Schritten
miteinander verbunden. Es versteht sich, dass bei einem mehrteiligen Behälter mit
Dom, der vorgeformte Innenbehälter vor dem Einbringen des Innenbehälters in den zylindrischen
Mantelteil, dieser zuerst mit dem domförmigen Deckelteil verbunden wird. Es versteht
sich auch, dass der Innenbehälter in diesem Fall auch anders dimensioniert werden
kann und insbesondere die gleiche Längenausdehnung aufweisen kann, wie der Aussenbehälter.
In einem letzten Verfahrensschritt wird durch die Bodenöffnung 9 ein fliessfähiges
Haft- und Dichtungsmittel 11 eingebracht.
Das in Fig. 2b dargestellte Verfahren unterscheidet sich vom eben beschriebenen Verfahren
lediglich darin, dass der Aussenbehälter mit einer geschlossenen nach Innen oder Aussen
gerichteten Bördelung versehen ist und der Innenbehälter durch die Öffnung des Aussenbehälters
hindurchgeschoben wird, um nach einer geeigneten Aufweitung seiner Randpartie auf
diese Bördelung aufgelegt wird.
Die Figuren 3a und 3b zeigen einen nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten
Zweikammerbehälter, der in einer bevorzugten Ausführungsform ein Füllgutvolumen von
ca. 130 ml und ein Aussenbehältervolumen von 175 ml aufweist. Damit lässt sich ein
Verhältnis zwischen Produkt und Treibmittel von 70:30 erreichen. Durch den Einsatz
verjüngter Innenbehälter können erstmals sowohl 1-teilige als auch mehrteilig Zweikammerbehälter
für Druckventil-Dosen mit grossem Füllgutvolumen in gleicher Art und Weise hergestellt
werden. Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt erstmals Dosen mit grossem Füllgutvolumen
herzustellen, bei denen der Aussendurchmesser unabhängig vom Durchmesser des abschliessenden
Ventilteils gewählt werden kann.
[0016] In einer besonderen Ausführungsform erweist es sich als besonders vorteilhaft, dass
die Dichtungsmasse 11 von der reibschlüssigen Kontaktzone 16 aus dem zu verclinchenden
Bereich herausgehalten wird.
[0017] Es versteht sich, dass alle für druckfeste Dosen verwendeten Materialien, insbesondere
Aluminium oder Weissblech, für die erfindungsgemässen Behälter verwendet werden können,
und der Innenbehälter mit einem inneren Schutzbelag versehen werden kann, wie er für
die Verpackung von Medikamenten, Lebensmitteln oder kosmetischen Produkten gebräuchlich
ist.
Ebenso kann der Bodenteil des Innenbehälters besonders geformt sein, um bspw. die
Manipulation des Innenbehälters durch die Bodenöffnung des Aussenbehälters zu vereinfachen
oder das Kollabierverhalten des gesamten Innenbehälters zu beeinflussen. Beispielsweise
können eine oder mehrere Vertiefungen im Bodenteil vorgesehen sein, kann der Bodenteil
als Ganzes konisch zusammenlaufen oder mit einer zapfenförmigen Ausstülpung versehen
sein.
1. Verfahren zur Herstellung eines Zweikammerbehälters für eine mit einem Ventilteil
verschliessbare DruckventilDose, wie sie zur Abgabe von fliessfähigen Produkten, insbesondere
lösungsmittelhaltigen oder kosmetischen Fluiden, verwendet wird, welcher Zweikammerbehälter
einen ein- oder mehrteiligen, metallischen Aussenbehälter und einen komprimierbaren
metallischen Innenbehälter aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter unabhängig vom Aussenbehälter vorgeformt
und insbesondere so verjüngt wird, dass der Durchmesser der Innenbehälteröffnung dem
Durchmesser der mit dem Ventilteil verschliessbaren Aussenbehälteröffnung entspricht,
dass der derart vorgeformte Innenbehälter öffnungsseitig oder bodenseitig in den zylindrischen
Mantelteil des Aussenbehälters eingebracht wird, dass der Innenbehälter so dimensioniert
und im Aussenbehälter so positioniert wird, dass der Aussenbehälter weiter bearbeitet
werden kann, insbesondere der zylindrische Mantelteil mit einem Bodenteil und/oder
einem Deckelteil oder einer Dosenschulter versehen werden kann, ohne dabei den Innenbehälter
zu deformieren, dass der Aussenbehälter in vorgesehener Weise bearbeitet wird und
dass der Innenbehälter und der Aussenbehälter miteinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter in eine
Endlage geschoben wird, bei welcher der Öffnungsrand des vorgeformten Innenbehälters
in oder auf den Öffnungsrand des Aussenbehälters zu liegen kommt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsrand des vorgeformten
Innenbehälters und der Öffungsrand des Aussenbehälters in einem oder mehreren ersten
Schritten einzeln oder gemeinsam nach innen oder nach aussen verformt und in einem
oder mehreren zweiten Schritten miteinander verbunden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsrand des Innenbehälters
flanschartig verformt wird und diese Verformung in eine nach innen offenen Bördelung
des Aussenbehälters oder auf eine Innen- oder Aussenbördelung des Aussenbehälters
in Anschlag gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter im Bereich
einer Kontaktzone reibschlüssig im Aussenbehälter gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass zur druckfesten
Abdichtung ein fliessfähiges Haft- und Dichtungsmittel zwischen Innenbehälter und
Aussenbehälter eingebracht wird und/oder ein elastisches Dichtungsmittel zwischen
Öffnungrand und Ventildeckel vorgesehen ist.
7. Anwendung der Metalldrück- oder Metalleinziehtechnik zum Vorformen resp. zum Verjüngen
eines metallischen Behälters, bspw. eines Behälters aus Aluminium, zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1.
8. Anwendung nach Anspruch 7 auf Behälter aus weichgeglühtem Aluminium.
9. Anwendung nach einem der Ansprüche 7 oder 8 auf Behälter mit Innenlackierung.
10. Zweikammerbehälter hergestellt nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der metallische Innenbehälter derart vorgeformt ist, dass sich dieser zur Behälteröffnung
hin verjüngt.
11. Zweikammerbehälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsrand
des vorgeformten Innenbehälters am Öffnungsrand des Aussenbehälters anliegt und diese
in einer Verbindungszone miteinander verbunden sind.
12. Zweikammerbehälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bereich des
Innenbehälters an den Aussenbehälter anstösst.
13. Zweikammerbehälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter
im Bereich einer Kontaktzone reibschlüssig an einer Gegenfläche des Aussenbehälters
anliegt.
14. Zweikammerbehälter nach einem der Ansprüch 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenbehälter aus weichgeglühtem Aluminium besteht.
15. Zweikammerbehälter nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenseite des Innenbehälters mit einem Schutzbelag, bspw. einer Lackierung versehen
ist.
16. Zweikammerbehälter nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass
der vorgeformte Innenbehälter gedrückt oder eingezogen ist.
17. Zweikammerbehälter nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass
zur druckfesten Abdichtung zwischen Innenbehälter und Aussenbehälter ein Haft- und
Dichtungsmittel, insbesondere ein auf Epoxybasis beruhendes Haft- und Dichtungsmittel,
vorgesehen ist und/oder ein elastisches Dichtungsmittel zwischen Öffnungsrand und
Ventildeckel eingesetzt ist.
18. Zweikammerbehälter nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Haft-
und Dichtungsmittel versehene Bereich zwischen Innenbehälter und Aussenbehälter ausserhalb
der Verbindungszone liegt.
19. Druckventil-Dose mit einem Zweikammerbehälter nach einem der Ansprüche 10 bis 18.