[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektromagnetische Fadenbremse gemäss dem
Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Webmaschine mit einer Fadenbremse.
[0002] Aus der DE-U-73 46 075 ist eine Garnklemme bekannt, die eine ortsfeste und eine bewegliche
Klemmbacke, einen Elektromagneten und einen Anker aufweist. Die bewegliche Klemmbacke
ist mit dem Anker verbunden und wird bei Erregung des Elektromagneten gegen die ortsfeste
Klemmbacke bewegt.
[0003] Diese Vorrichtung hat die Nachteile, dass ein Faden lediglich geklemmt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektromagnetische Fadenbremse zu
schaffen, bei der unabhängig von Abstand der Bremsorgane der gleiche Bremskraftwert
erzeugt wird.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind im Wesentlichen darin zu sehen, dass
der Luftspalt zwischen dem Magnetkern und dem Anker einstellbar ist, womit gleichzeitig
die Bremskraft unabhängig von der Garndicke einstellbar ist, die Fadenklemme über
ein grossen Bereich der Garndicke anwendbar ist, die Einstellung auf die Garndicke
sehr einfach durchführbar ist und die Bremskraft auf unterschiedliche Garnarten angepasst
werden kann.
[0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Eine Webmaschine mit einer Fadenbremse ist durch die Merkmale des Anspruches 9 gekennzeichnet.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Fadenbremse;
- Fig. 2
- eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Fadenbremse und
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Bremse.
[0010] Es wird auf Figur 1 Bezug genommen. Die Fadenbremse enthält einen Elektromagneten
1 mit einer Wicklung 2 und einen Kern 3, einen Anker 4, ein aktives Bremsorgan 5,
ein passives Bremsorgan 6 und einen ortsfesten Halter 7. Der Elektromagnet 1 ist am
Halter 7 befestigt. Hierfür ist ein Aufnahmeteil 8 vorgesehen, in welchem die Wicklung
2 und der Kern 3 angeordnet sind. Die Wicklung 2 ist als Ringspule ausgebildet und
an einer Stirnseite an dem Aufnahmeteil befestigt. Der Kern 3 ist als Stiftschraube
mit einem Aussengewindeabschnitt 9 an einem Ende und mit einer Ausnehmung 10 zum Ansetzen
eines Werkzeuges am anderen Ende ausgebildet. Der Kern 3 durchgreift die Wicklung
2 und ist in den Aufnahmeteil 8 so eingeschraubt, dass ein Abschnitt 11 aus dem Aufnahmeteil
8 herausragt.
[0011] Der Anker 4 ist in einem zweiten Aufnahmeteil 12 angeordnet. Der zweite Aufnahmeteil
12 ist im Halter 7 verschiebbar so angeordnet, dass die Polfläche 13 des Kernes 3
und die Polfläche 14 des Ankers 4 einander gegenüberliegen. Die Bremsorgane 5, 6 sind
tellerförmig ausgebildet, bestehen aus Metall und sind beweglich angeordnet und zwar
auf einer Hülse 15 aus Isoliermaterial, die mit Spiel auf dem Abschnitt 11 des Kernes
3 aufgesetzt ist. Das passive Bremsorgan 6 liegt am Aufnahmeteil 8 für den Elektromagneten
1 an. Das aktive Bremsorgan 5 liegt am zweiten Aufnahmeteil 12 an, wenn ein zu bremsender
Faden 16 zwischen den Bremsorganen 5, 6 liegt, wobei zwischen den Polflächen 13 bzw.
14 ein Luftspalt a vorhanden ist.
[0012] Zwischen dem Halter 7 und dem Aufnahmeteil 12 ist ein einstellbarer Abstand b, um
einerseits ein ungehindertes Durchlaufen eines Knotens zwischen den Bremsorganen 5,
6 zu ermöglichen, jedoch andererseits einen zu grossen Abstand verhindert.
[0013] Die Bremsorgane 5, 6 sind drehbeweglich angeordnet, so dass während des Bremsvorganges
sich die Bremsorgane 5, 6 drehen können, was für bestimmte Fadenarten von Vorteil
ist. Um eine unkontrollierte Drehung der Bremsorgane zu verhindern, ist jedem Bremsorgan
5, 6 ein Permanentmagnet 18 zugeordnet, so dass eine Bremswirkung erzielt wird. Die
Wicklung 2 ist mit einer Stromquelle 19 verbunden.
[0014] Die Einstellung des Abstandes zwischen Bremsorganen 5, 6 kann ohne oder mit einem
Faden 16 erfolgen. Bei der Einstellung ohne Faden wird das aktive Bremsorgan 5 manuell
in Richtung des Pfeiles A gegen das passive Bremsorgan 6 gedrückt, eine Einlage (Fühlerlehre)
zwischen die Polflächen 13, 14 eingelegt und der Kern 3 durch Drehen verstellt bis
die Polfläche 13 des Kernes an der Einlage anliegt.
[0015] Bei der Einstellung mit Faden kann wie vorstehend beschrieben eine Einlage verwendet
werden. Eine besonders vorteilhafte Einstellung der Fadenbremse mit Faden besteht
darin, dass man das aktive Bremsorgan 5 via den Aufnahmeteil 12 manuell oder durch
einen (nicht dargestellten) Niederhalter gegen den Faden 16 drückt, den Kern 3 verstellt
bis die Polflächen 13, 14 aneinander liegen und weiterdreht, bis der Faden gerade
wieder frei beweglich ist und letztlich den Kern 3 durch Verdrehen um ein bestimmtes
Winkelmass in der Gegenrichtung verstellt, so dass ein definierter Luftspalt zwischen
den Polflächen 13, 14 vorhanden ist.
[0016] Aus dem vorstehenden ist ersichtlich, dass die Einstellung sehr einfach durchführbar
ist und der Faden 16 in besonders vorteilhafter Weise mit gleichbleibender Bremskraft
beaufschlagt wird. Die Funktionsweise der Fadenbremse beruht lediglich darauf, dass
durch den erregten Elektromagnet 1 der Anker 4 angezogen wird.
[0017] Die Figur 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Fadenbremse, bei welcher der Anker
bei erregten Elektromagnet abgestossen wird.
[0018] Wie die Figur 2 zeigt, weist die Fadenbremse den gleichen Grundaufbau auf. Die Fadenbremse
enthält den Elektromagnet 1 mit der Wicklung 2 und dem Kern 3, den Anker 4, das aktive
Bremsorgan 5, das passive Bremsorgan 6 und den ortsfesten Halter 7.
[0019] Der Elektromagnet 1, der Anker 4 und die Bremsorgane 5, 6 sind gleich wie bei der
Ausführungsform gemäss Figur 1 ausgebildet und angeordnet, so dass lediglich jene
Elemente der Fadenbremse beschrieben werden, welche gegenüber der Ausführungsform
gemäss Figur 1 anders ausgebildet sind.
[0020] Der Elektromagnet 1 ist an einem Aufnahmeteil 22 befestigt, der eine kreisförmige
Ausnehmung 23 aufweist, in welche der Kern 3 hineinragt, so dass dessen Polfläche
13 freiliegt.
[0021] Der Ankerteil 4 ist in einem becherartigen Aufnahmeteil 24 und zwar im Bodenteil
25 so angeordnet, dass die Polfläche 14 an der Unterseite freiliegt. Der becherförmige
Aufnahmeteil 24 ist in der Ausnehmung 23 geführt und durch einen Stift 26 gegen Verdrehen
gesichert.
[0022] Die Bremsorgane 5, 6 sind auf einem Zapfen 27 mit einem Bund 28 und einem Gewindeteil
29 angeordnet, der in den Halter 7 eingeschraubt ist. Auf dem Zapfen 27 ist die Hülse
15 mit Spiel aufgesteckt, an deren Mantelfläche die Bremsorgane 5, 6 beweglich angeordnet
sind.
[0023] Zwischen dem Halter 7 und den Bremsorganen 5, 6 ist ein becherförmiges Stützteil
30 vorgesehen, das mittels eines Stiftes 31 gegen Verdrehen gesichert ist.
[0024] Die Einstellung der Fadenbremse erfolgt im Wesentlichen gleich wie bei der Fadenbremse
gemäss Fig. 1.
[0025] Die Figur 3 zeigt eine Anordnung mit einer Fadenbremse mit automatischer Bremskrafteinstellung.
Hierzu ist der Kern 3 des Elektromagneten mit einem Stellelement 35 verbunden.
[0026] Die Anordnung umfasst ferner einen Fadenspannungssensor 36 und eine Steuereinrichtung
37, die signalübertragend mit der Wicklung 2 und mit dem Stellelement 35 verbunden
ist. Ein Sensor 36 ist in Fadenlaufrichtung vor der Fadenbremse angeordnet. Zwischen
dem Sensor 36 und der Fadenbremse ist ferner ein Fadenführungsorgan 38 vorgesehen.
Mittels des Sensors 36 wird die Fadenspannung abgetastet und ein Signal an die Steuereinrichtung
37 angelegt. Aufgrund eines Soll-/Istwert-Vergleiches wird die Wicklung 2 mit höheren
oder niedrigeren Strom versorgt, wodurch die Bremskraft erhöht oder verringert wird.
[0027] Die Fadenbremse enthält einen ortsfest angeordneten Elektromagneten 1 mit einer Wicklung
2 und einem Kern 3, einen Anker 4, und ein passives und ein aktives Bremsorgan 5,
6. Das aktive Bremsorgan 5 ist mit dem Anker 4 gekoppelt und wird bei Erregung des
Elektromagneten gegen das passive Bremsorgan 6 bewegt. Der Kern 3 hat einen Gewindeabschnitt,
um einen Luftspalt a zwischen dem Kern 3 und dem Anker 4 einzustellen. Durch die Verstellung
der Polfläche 13 des Kernes 3 bezüglich des aktiven Bremsorgans 5 kann die Bremskraft
unabhängig von der Garndicke eingestellt werden.
1. Elektromagnetische Fadenbremse mit einem ortsfest angeordneten Elektromagneten enthaltend
eine Wicklung und einen Kern, mit einem Anker, und mit einem passiven und einem aktiven
Bremsorgan, wobei das aktive Bremsorgan mit dem Anker gekoppelt und bei Erregung des
Elektromagneten gegen das passive Bremsorgan bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kern (3) des Elektromagneten (1) verstellbar ist, um einen Luftspalt a zwischen
dem Kern (3) und dem Anker (4) einzustellen.
2. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (3) einen Abschnitt
(9) mit einem Aussengewinde aufweist, um die Polfläche (13) des Kernes (3) bezüglich
dem aktiven Bremsorgan (5) einzustellen.
3. Bremse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsorgane
(5, 6) parallel zueinander und entlang einer gemeinsamen Achse verschiebbar angeordnet
sind.
4. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsorgane
(5, 6) drehbeweglich angeordnet sind.
5. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (4)
in einem Aufnahmeteil (12, 24) befestigt ist, das verdrehsicher angeordnet ist.
6. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine über die Steuerung
(37) steuerbare Stromquelle (19) zur Speisung der Wicklung (2), um die Bremskraft
und die Wirkrichtung zu steuern.
7. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein Stellelement (35),
das mit dem Kern (3) verbunden ist.
8. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch mindestens einem Permanentmagneten
(18), der mit den Bremsorganen (5, 6) in Wirkverbindung ist, um die Drehbewegung der
Bremsorgane (5, 6) zu behindern.
9. Webmaschine mit einer Fadenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Fadenspannungssensor (36) vor der Bremse angeordnet ist, der mit der Steuereinrichtung
(37) signalübertragend verbunden ist, um die Bremskraft zu steuern.