(19)
(11) EP 0 756 040 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.01.1997  Patentblatt  1997/05

(21) Anmeldenummer: 96110930.3

(22) Anmeldetag:  06.07.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E03F 5/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE DK FR GB IT NL

(30) Priorität: 27.07.1995 DE 19527390

(71) Anmelder: WILO GmbH
D-44263 Dortmund (DE)

(72) Erfinder:
  • Schreckenberg, Stephan, Dipl.-Ing.
    44137 Dortmund (DE)

(74) Vertreter: COHAUSZ HASE DAWIDOWICZ & PARTNER 
Patentanwälte Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Abwasserhebeanlage


(57) Die Erfindung betrifft eine Abwasserhebeanlage mit einem ersten Anschluß für stark belastetes Abwasser, insbesondere mit Fäkalien und mit mindestens einem zweiten Anschluß für geringer belastetes Abwasser, insbesondere für Abwasser von Bad, Dusche, Waschbecken und Bidet, wobei das Abwasser in einem Behälter (12) gesammelt wird, aus dem das Abwasser durch eine Pumpe (21) in ein angeschlossenes Druckrohr (4) gefördert wird, sobald der Wasserstand im Behälter (12) eine bestimmte Höhe überschritten hat, wobei für geringer belastetes Abwasser ein zweiter Sammelbehälter (16) angeordnet ist, der den zweiten Anschluß (7) aufweist, der niedriger liegt als der maximale Wasserstand im ersten Behälter (12), und wobei eine zweite Pumpe (24) das Wasser des zweiten Behälters (16) in den ersten Behälter (12) fördert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Abwasserhebeanlage mit einem ersten Anschluß für stark belastetes Abwasser, insbesondere mit Fäkalien und mit mindestens einem zweiten Anschluß für geringer belastetes Abwasser, insbesondere für Abwasser von Bad, Dusche, Waschbecken und Bidet, wobei das Abwasser in einem Behälter gesammelt wird, aus dem das Abwasser durch eine Pumpe in ein angeschlossenes Druckrohr gefördert wird, sobald der Wasserstand im Behälter eine bestimmte Höhe überschritten hat.

[0002] Es sind Fäkalienhebeanlagen bekannt, an denen neben WC's auch Duschen, Bidets und Handwaschbecken angeschlossen sind. Hierbei dürfen die Duschen, Bidets und Handwaschbecken nur oberhalb des höchstmöglichen Wasserstandes angeschlossen sein, um ein Zurückfließen von Fäkalien in diese zu verhindern.

[0003] Nachteilig ist, daß der geforderte hohe Einlauf bei Aufstellung von Duschen, insbesondere in niedrigen Kellern kaum möglich ist, da die Duschen mit natürlichem Gefälle abgeleitet werden müssen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abwaserhebeanlage, insbesondere für Fäkalien der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß ein Einlauf mit geringer Belastung, insbesondere von Duschen niedriger liegen kann als der Einlauf von stark belastetem Abwasser, insbesondere von WC's.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für geringer belastetes Abwasser ein zweiter Sammelbehälter angeordnet ist, der den zweiten Anschluß aufweist, der niedriger liegt als der maximale Wasserstand im ersten Behälter, und daß eine zweite Pumpe das Wasser des zweiten Behälters in den ersten Behälter fördert.

[0006] Hierdurch können ein Anschluß oder mehrere Anschlüsse mit niedriger belastetem Abwasser, insbesondere von einer Dusche wesentlich tiefer an der Abwasserhebeanlage angeschlossen werden als ein Anschluß mit stark belastetem Abwasser, insbesondere von einem WC. Die Abwasserhebeanlage kann damit insbesondere als Fäkalienhebeanlage in niedrigen Kellern eingebaut werden, wobei auch eine Dusche im Keller angeordnet sein kann, ohne zu Gefälle-Problemen zu führen. Hierbei ist die erfindungsgemäße Abwasserhebeanlage von einfacher Konstruktion, sicherer Arbeitsweise und leichter Handhabung.

[0007] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß der Boden des zweiten Behälters niedriger als der Boden des ersten Behälters liegt. Hierbei kann der zweite Behälter unterhalb des ersten Behälters angeordnet sein.

[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Laufräder der zwei Pumpen von einem einzigen Motor angetrieben sind. Hierbei kann die Motorachse horizontal oder auch vertikal angeordnet sein. Auch ist es hierbei von Vorteil, wenn die Laufräder der zwei Pumpen auf einer einzigen Antriebswelle eines Elektromotors sitzen.

[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn auf der Antriebswelle des einzigen Elektromotors eine Schneideinrichtung, insbesondere ein Schneidmesser befestigt ist, das die vom ersten Anschluß ankommenden Feststoffe zerkleinert. Hierbei kann zwischen erstem Anschluß und erstem Behälter eine Kammer angeordnet sein, in der die Schneideinrichtung rotiert.

[0010] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß in beiden Behältern je eine den Wasserstand ermittelnde Vorrichtung angeordnet ist, die bei Erreichen einer bestimmten Wasserhöhe den Pumpenmotor einschaltet.

[0011] Von Vorteil ist es, wenn die Förderleitung von dem zweiten Behälter zum ersten Behälter einen Rückflußverhinderer insbesondere ein Rückschlagventil aufweist.

[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in einem senkrechten Schnitt dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

[0013] Die Abwasserhebeanlage weist einen ersten oberen Sammelbehälter 12 auf, mit einem unteren Boden 17 und einer oberen Be- und Entlüftungsöffnung 6. Im oberen Bereich besitzt der Behälter 12 einen Anschluß 5 für stärker belastetes Abwasser, insbesondere von einem WC. Dieser Anschluß 5 führt über einen Krümmer 19 zu einer Schneideinrichtung 10, die am oberen Ende einer Welle 11 befestigt ist. Seitlich des rotierenden Messers der Schneideinrichtung 10 besitzt das untere Ende des Krümmers 19 Öffnungen 10a, durch die das stark belastete Abwasser in den Behälter 12 austreten kann.

[0014] Im Boden 17 des Behälters 12 ist eine Abwasserauslaßöffnung 20 angeordnet, die zum Einlaß einer Motorkreiselpumpe 21 führt. Die Pumpenkammer der Pumpe 21 besitzt einen mit der Auslaßöffnung 20 verbundenen Einlaß 22 und einen Auslaß 23. Der Auslaß 23 führt zum Druckstutzen 4 der Abwasserhebeanlage, der eine Rückschlagklappe 8 besitzt.

[0015] Das Laufrad 2 der Pumpe 21 ist auf der Welle 11 befestigt, auf der auch das Messer der Schneideinrichtung 10 befestigt ist, wobei zwischen der Schneideinrichtung 10 und dem Laufrad 2 der die Welle antreibende Motor 1 angeordnet ist, der auf dem Boden 17 des Behälters 12 steht.

[0016] Unterhalb des Behälters 12 ist ein zweiter Sammelbehälter 16 befestigt, der die gleiche Grundfläche wie der erste Behälter 12 besitzt und eine wesentlich geringere Höhe als der erste Behälter aufweist. Der zweite Behälter 16 ist vom ersten Behälter 12 durch den Boden 17 getrennt, durch den die senkrechte Welle 11 nach unten hindurchverläuft und dort durch einen Dichtring abgedichtet ist. Am untersten Ende der Welle 11 ist ein zweites Laufrad 3 einer zweiten Kreiselpumpe befestigt, die sich innerhalb des zweiten Behälters 16 befindet. Der Einlaß der zweiten Pumpe 24 saugt das Wasser aus dem zweiten Behälter 16 an und der Auslaß der zweiten Pumpe fördert dieses geringer belastete Abwasser über eine senkrechte Druckleitung 14 in den ersten Behälter 12, wobei das Ende der Druckleitung 14 höher liegt als der maximale Wasserstand 13 des ersten Behälters und ein Rückschlagventil 9 besitzt.

[0017] Dem zweiten Sammelbehälter 16 wird das geringer belastete Abwasser über einen Anschluß 7 zugeführt, der niedriger liegt als der Anschluß 5 und an dem Einrichtungen wie Dusche, Bidet oder Handwaschbecken angeschlossen sind.

[0018] In beiden Behältern 12, 16 befindet sich jeweils ein Steuerorgan, insbesondere ein Sensor, mit dem die Höhe des Wasserstandes ermittelt wird, um den elektrischen Antriebsmotor 1 ein- und auszuschalten.


Ansprüche

1. Abwasserhebeanlage mit einem ersten Anschluß (5) für stark belastetes Abwasser, insbesondere mit Fäkalien und mit mindestens einem zweiten Anschluß (7) für geringer belastetes Abwasser, insbesondere für Abwasser von Bad, Dusche, Waschbecken und Bidet, wobei das Abwasser in einem Behälter (12) gesammelt wird, aus dem das Abwasser durch eine Pumpe (21) in ein angeschlossenes Druckrohr (4) gefördert wird, sobald der Wasserstand im Behälter (12) eine bestimmte Höhe überschritten hat, dadurch gekennzeichnet,

- daß für geringer belastetes Abwasser ein zweiter Sammelbehälter (16) angeordnet ist, der den zweiten Anschluß (7) aufweist, der niedriger liegt als der maximale Wasserstand (13) im ersten Behälter (12), und

- daß eine zweite Pumpe (24) das Wasser des zweiten Behälters (16) in den ersten Behälter (12) fördert.


 
2. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (18) des zweiten Behälters (16) niedriger als der Boden (17) des ersten Behälters (12) liegt.
 
3. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Behälter unterhalb des ersten Behälters angeordnet ist.
 
4. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder (2, 3) der zwei Pumpen (21, 24) von einem einzigen Motor (1) angetrieben sind.
 
5. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder (2, 3) der zwei Pumpen (21, 24) auf einer einzigen Antriebswelle (11) eines Elektromotors (1) sitzen.
 
6. Abwasserhebeanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Antriebswelle (11) des einzigen Elektromotors (1) eine Schneideinrichtung (10), insbesondere ein Schneidmesser befestigt ist, das die vom ersten Anschluß (5) ankommenden Feststoffe zerkleinert.
 
7. Abwasserhebeanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen erstem Anschluß (5) und erstem Behälter (12) eine Kammer angeordnet ist, in der die Schneideinrichtung (10) rotiert.
 
8. Abwasserhebeanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden Behältern (12, 16) je eine den Wasserstand ermittelnde Vorrichtung angeordnet ist, die bei Erreichen einer bestimmten Wasserhöhe den Pumpenmotor (1) einschaltet.
 
9. Abwasserhebeanlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderleitung (14) von dem zweiten Behälter (16) zum ersten Behälter (12) einen Rückflußverhinderer insbesondere ein Rückschlagventil (9) aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht