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EP 0 756 048 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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29.01.1997 Patentblatt 1997/05 |
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Anmeldetag: 10.05.1996 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: E04C 5/03 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR LI NL |
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Priorität: |
25.07.1995 DE 19527177
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Anmelder: Teuto-Baustahlmatten GmbH & Co. Kommanditgesellschaft |
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49152 Bad Essen (DE) |
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Erfinder: |
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- Hahn, Dieter
49201 Dissen (DE)
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Vertreter: Busse & Busse
Patentanwälte |
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Postfach 12 26 49002 Osnabrück 49002 Osnabrück (DE) |
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Rundstahlelement zur Betonarmierung |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Rundstahlelement zur Betonarmierung mit einer
auf dem Rundstahlmantel (3) vorgesehenen Verankerungsverrippung. Um gegenüber bekannten
Rundstahlelementen eine erhöhte Verbundsteifigkeit mit dem Beton erreichen zu können,
ist die Verankerungsverrippung durch Vertiefungen (4) und/oder Erhebungen (6) gebildet,
die jeweils im Querschnitt glockenförmig ausgebildet sind und deren Randbereiche (5,7)
in den Rundstahlmantel (3) weich einlaufen.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rundstahlelement zur Betonarmierung in einer Ausbildung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Rundstahlelemente der vorgenannten Art werden als Bewehrungsstäbe für Betonierungsmaßnahmen
verwendet. Herkömmlicherweise ist die Verankerungsverrippung durch eine Anzahl von
auf dem Rundstahlmantel vorgesehenen Längsrippen gebildet, die im Querschnitt im wesentlichen
trapezförmig ausgebildet sind. Nachteilig hierbei ist, daß es immer wieder zu Rissen
innerhalb des abgebundenen Betons kommt, und zwar insbesondere an den Nahtstellen
Beton/Rundstahl. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Festigkeit des fertiggestellten
Betonbauwerks, sondern kann auch eine Korrosion der Rundstahlelemente nach sich ziehen.
[0003] Aus der PS 35 17 638 C2 ist ein Bewehrungsstab bekannt, der mit Rippen versehen ist
und im Längsschnitt in einer Axialebene einen regelmäßigen glatten wellenförmigen
Verlauf aufweist. Die Wellenberge bilden hierbei die Rippen und die zwischen den Rippen
gelegenen Wellentäler die Mulden. Die Rippen erstrecken sich zu beiden Seiten des
Gewindestabs jeweils etwa über ein Drittel des Stabumfangs und gehen mit gegeneinander
geneigten Stirnflächen in den ansonsten kreisförmigen Stabkern über.
[0004] Wenngleich im Bereich der Rippen und Mulden die Kerbwirkung vermindert ist, so ist
im Bereich der Stirnflächen der Rippen von einer verringerten Verbundfestikeit zwischen
Stahl und Beton auszugehen. Insbesondere im Übergangsbereich zwischen dem Rippenrücken
und der Stirnfläche ist die Verbundsteifigkeit herabgesetzt, da der Übergang unstetig
mit einer scharfkantigen Kante erfolgt. Darüber hinaus kommt es bei einer Ausbildung
der Mulden und der Rippen aus zwei Kreisabschnitten zu Hinterschneidungen, so daß
beim Verfüllen der Stahlbetonkonstruktion mit Beton in diesen Bereichen Hohlräume
entstehen können, die sich negativ auf den Verbund zwischen dem Stahlstab und dem
Beton auswirken.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rundstahlelement zur Betonarmierung zu schaffen,
das eine erhöhte Verbundsteifigkeit mit dem umgebenden Beton ermöglicht, so daß höhere
mechanische Festigkeiten sowie bessere Dauerschwingeigenschaften der Stahlbetonkonstruktion
erreichbar sind.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Hinsichtlich
wesentlicher weiterer Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 6
verwiesen.
[0007] Durch die im Querschnitt glockenförmigen Vertiefungen und/oder Erhebungen und den
weichen Einlauf der Randbereiche in den Rundstahlmantel ist sowohl eine stetige und
weiche Ausbildung der Verankerungsverrippung als auch ein stetiger Übergang in den
Rundstahlmantel erreicht. Das Rundstahlelement weist somit keine scharfkantigen Bereiche
oder Hinterschneidungen auf, so daß eine feste Anbindung des Betons an das Rundstahlelement
und somit eine hohe Verbundsteifigkeit erreichbar ist.
[0008] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Rundstahlelement mit Vertiefungen gemäß der Erfindung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch das Rundstahlelement aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung des Querschnitts durch eine Vertiefung aus Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf ein Rundstahlelement mit Erhebungen gemäß der Erfindung;
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch das Rundstahlelement aus Fig. 4;
- Fig. 6
- eine vergrößerte Darstellung des Querschnitts durch eine Erhebung aus Fig. 5.
[0009] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines im ganzen mit 1 bezeichneten Rundstahlelementes
dargestellt. Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, ist der Durchmesser des Rundstabkerns
2 kreisförmig ausgebildet. Der Mantel 3 des Rundstahlelementes 1 ist mit Vertiefungen
4 versehen, die regelmäßig über den Umfang des Mantels 3 verteilt sind und perlförmig
ausgebildet sind. Möglich ist jedoch auch eine elliptische Formgebung. Wie Fig. 3
veranschaulicht, sind die Vertiefungen 4 im Querschnitt glockenförmig ausgebildet
und gehen in ihren Randbereichen 5 weich in den Mantel 3 über. Durch die glockenförmige
Ausbildung wird eine vom Scheitel der Vertiefung 4 ausgehend in jeder Richtung monoton
ansteigende sowie stetig verlaufende Kontur der Vertiefung 4 erreicht, so daß Hinterschneidungen
nicht auftreten und sich somit an jeder Stelle der Vertiefung 4 eine hohe Verbundsteifigkeit
zwischen dem Beton und dem Stahl gewährleistet ist. Durch die weiche Einmündung der
Vertiefung 4 in den Rundstahlmantel 3 werden scharfkantige Randzonen vermieden.
[0010] Wie aus den Fig. 4 bis 6 hervorgeht, können statt Vertiefungen 4 auch perlförmige
Erhebungen 6 vorgesehen sein. Möglich ist auch die Kombination von Vertiefungen 4
mit Erhebungen 6. Die Erhebungen 6 sind gleichfalls glockenförmig ausgebildet und
ihre Randbereiche 7 laufen weich in den Rundstahlmantel 3 ein. Durch den stetigen
Verlauf der Kontur der Erhebungen 6 ergibt sich in gleicher Weise wie bei den Vertiefungen
4 an jeder Stelle der Erhebung 6 eine feste Verbindung zwischen dem Beton und dem
Stahl, da Kerbwirkungen durch scharfe Kanten vermieden werden.
[0011] Es ist vorgesehen, die Vertiefungen 4 bzw. Erhebungen 6 regelmäßig über den Rundstahlmantel
3 zu verteilen. Durch Variation des Abstandes der Erhebungen 6 bzw. Vertiefungen 4
sowie der Höhe bzw. Tiefe und der Weite der Erhebungen 6/Vertiefungen 4 kann die jeweils
gewünschte Verbundsteifigkeit erreicht werden.
[0012] Durch ein Rundstahlelement nach der Erfindung läßt sich aufgrund der verbesserten
Verbundfestigkeit die Menge des einzusetzenden Stahls bei einer Betonstahlkonstruktion
erheblich reduzieren, so daß leichtere Schalungen und kürzere Bauzeiten ermöglicht
werden. Außerdem ist aufgrund der glatten Ausbildung der Verankerungsverrippung die
Verletzungsgefahr beim Umgang mit dem Rundstahlelement reduziert. Ebenso wird der
Verschleiß der Maschinen bei der Fertigung eingeschränkt, da eine Reibaalenwirkung
wie bei einer gerippten Oberfläche nicht gegeben ist.
1. Rundstahlelement zur Betonarmierung mit einer auf dem Rundstahlmantel (3) vorgesehenen
Verankerungsverrippung, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsverrippung durch Vertiefungen (4) und/oder Erhebungen (6) gebildet
ist, die jeweils im Querschnitt glockenförmig ausgebildet sind und deren Randbereiche
(5,7) in den Rundstahlmantel (3) weich einlaufen.
2. Rundstahlelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (6) und/oder Vertiefungen (4) perlförmig ausgebildet sind.
3. Rundstahlelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe c der Erhebung (6) bzw. die Tiefe c der Vertiefung (4) maximal 50 %
des Radius des Rundstahlkerns (2) beträgt.
4. Rundstahlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Breite der Erhebung (6) oder Vertiefung (4) 40 % des Radius des
Rundstahlkerns (2) beträgt.
5. Rundstahlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (6) und/oder Vertiefungen (4) mit regelmäßigem Abstand verteilt
auf dem Rundstahlmantel (3) angeordnet sind.
6. Rundstahlelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen zwei Erhebungen (6), zwei Vertiefungen (4) oder zwischen
einer Vertiefung (4) und einer Erhebung (6) das Vier- bis Achtfache der maximalen
Breite der Erhebung (6) bzw. Vertiefung (4) beträgt.

